Vorbereitung Sachkundenachweis Vorbereitung auf den Sachkundenachweis gemäß dem Hundegesetz für das Land Nordrhein-Westfalen, § 10 Abs. 3 und § 11 Abs. 3 © C. Diekerhoff/T. Findeklee Vorbereitung Sachkundenachweis Vorbereitung Sachkundenachweises Aus jedem der folgenden 10 Bereiche werden Ihnen bei der Sachkundeprüfung 5 Fragen gestellt. Diese sind durch Ankreuzen zu beantworten. Bitte lesen Sie den Text aufmerksam. Sollten sich Fragen ergeben, wenden Sie sich an Ihren Trainer, der Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung steht. 1 Welpen Seite 2 2 Anschaffung des Hundes Seite 4 3 Haltung des Hundes Seite 6 4 Pflege und Ernährung des Hundes Seite 7 5 Gesundheit des Hundes Seite 9 6 Lernverhalten und Erziehung des Hundes Seite 11 7 Sozialverhalten und Ausdrucksformen des Hundes Seite 12 8 Wesen des Hundes Seite 15 9 Verhalten des Hundehalters in bestimmten Situationen Seite 17 10 Hund/Halter und Recht Seite 18 1 Vorbereitung Sachkundenachweis 1 Welpen Ein Welpe/Junghund sollte u. a. folgende Situationen positiv kennen lernen, um optimal auf unsere Umwelt sozialisiert zu werden: - Straßenverkehr - vorbeigehende Spaziergänger, Fahrradfahrer, Jogger, Inlineskater, Skateboardfahrer - spielende Kinder - Freilauf mit Hunden - Übungen im Beisammensein mit anderen Hunden - Autofahren, Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln - Besuch beim Tierarzt, je nach Rasse Besuch beim Hundefriseur - Besuch einer Innenstadt Unter Sozialisierungsphase des Hundes versteht man die Zeit von der 4. bis zur 20. Lebenswoche, in der der Hund Erfahrungen mit anderen Lebewesen und seiner Umwelt machen soll. Soziales Spiel ist für Welpen wichtig, denn es steigert die Flexibilität im Verhaltensrepertoire. Ferner ist es wichtig, für die Anbahnung, Bildung und Aufrechterhaltung von sozialen Bindungen. Soziales Spiel dients auch dazu, die Kontrolle der Beißintensität (Beißhemmung) einzuüben. Eine gute Welpenspielgruppe können Sie u. a. an folgenden Punkten erkennen: - Die Welpen sollen auf einer gesicherten Fläche ohne Brustgeschirr bzw. Halsband spielen können. - Bei der Zusammenstellung der Gruppe aus Welpen verschiedener Rassen und unterschiedlicher Herkunft müssen physisches und psychisches Alter der Welpen übereinstimmen, was nicht unbedingt das gleiche Lebensalter bedeuten muss. Beispielsweise ist ein 10 Wochen alter Jack Russel Terrier i. d. R. psychisch reifer als ein 10 Wochen alter Neufundländer, während der Neupfundländer schon wesentlich größer ist als der Jack Russell Terrier. - Es sollten ausreichend erfahrene Trainer anwesend sein, um die Welpen zu beaufsichtigen und Fragen ihrer Besitzer fachkundig beantworten zu können. Als Faustregel gilt ein Trainer für ca. 6 Welpen. - Zur optimalen Sozialisierung an Menschen, anderen Tieren und Umweltreizen finden psychisch freie Sozial- und Objektspiele statt. Das bedeutet, es werden keine Gehorsamsübungen durchgeführt. - Ein Welpe darf weder in physischer noch in psychischer Hinsicht überfordert werden. - Jeder Welpe muss die Möglichkeit haben, selbstständig zu erkunden und auszuprobieren. Im Leben eines Welpen/Junghundes treten Phasen auf, in denen der Hund sich plötzlich vor Dingen fürchtet, die er bis zu diesem Zeitpunkt nicht beachtet/nicht gefürchtet hat. Bei Kindern nennt man diese Perioden “Fremdeln.” Bei Hunden nennt man sie “Spooky-Periods”. Die 1. Periode tritt ca. in der 8. Lebenswoche, die 2. Periode mit ca. 4 1/2 Monaten und die 3. Periode mit ca. 9 Monaten auf. Der genaue Zeitpunkt der 3. Periode ist abhängig vom Reifegrad der Rasse. 2 Vorbereitung Sachkundenachweis Ein Welpe sollte in der Nähe seines neuen Besitzers schlafen, weil - dadurch eine Bindung zwischen den beiden aufgebaut wird. - In der Natur schläft ein Wolfsrudel auf einem bestimmten begrenzten Raum. Dadurch entsteht ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. - der Besitzer mitbekommt, wenn es dem Welpen schlecht geht, wenn er raus muss etc. Die Beißhemmung wird in der 6. - 10. Lebenswoche im Umgang mit der Mutter, den Geschwistern und dem Menschen spielerisch erlernt. Bei der Geburt eines Hundes sind teilweise schon Milchzähne vorhanden oder brechen in den folgenden Tagen oder Wochen durch das Zahnfleisch. Der Zahnwechsel vom Milchgebiss zu den bleibenden Zähnen beginnt mit ca. der 12. Lebenswoche und ist mit ca. 7 Monaten vollständig abgeschlossen. Dies geschieht in einer ganz bestimmten regelmäßigen Reihenfolge. Man kann deshalb nach Fortgang des Zahnwechsels eine Altersbestimmung des Junghundes vornehmen. Wenn der Junghund anfängt zu zahnen, sollten Sie folgende Punkte beachten: - Der Junghund sollte weiches Futter, z. B. Nassfutter, erhalten. - Im Training sollten weiche Belohnungsleckerchen gegeben werden. - Dem Hund sollte viel Kauspielzeug angeboten werden, das jedoch nicht zu hart sein darf. - Es sollten keine Zerrspiele durchgeführt werden. - Der Hund sollte gut beaufsichtigt werden, ob er Möbel, Teppiche o. Ä. anknabbern möchte. In solchen Fällen sollten ihm Artikel, die er kaputt machen darf, angeboten werden. Während des Zahnwechsels kann es zu folgenden Begleiterscheinungen kommen: - Das Zahnfleisch ist entzündet. - Der Hund frisst schlecht. Hartes Futter, z. B. Trockenfutter wird verweigert. Der Hund nimmt evtl. deutlich ab. - Der Hund hat Schlafstörungen und ist schlapp und müde. - Der Hund hat erhöhte Temperatur oder Fieber. - Der Hund hat Bauchschmerzen. - Der Hund hat Zahnschmerzen und ist dadurch lustlos und quengelig. - Der Hund nagt Möbel, Teppiche, Schuhe und alles mögliche andere an. 3 Vorbereitung Sachkundenachweis 2 Anschaffung des Hundes Vor der Anschaffung eines Hundes ist es wichtig zu überlegen, welche Rasse/ welcher Mischling für die eigenen Bedürfnisse und Lebensumstände in Frage kommt. Dabei sollte die Größe, die Fellbeschaffenheit, das Geschlecht, das Alter (Welpe oder erwachsener Hund) berücksichtigt werden. Ferner sollte u. a. überlegt werden, - ob überhaupt genügend Zeit für den Hund zur Verfügung steht, - ob wirklich jeder in der Familie mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden ist, - ob der Vermieter mit der Haltung einverstanden ist, - welche Kosten für Anschaffung, Pflege, Futter, Steuer und Tierarzt anfallen, - wo der Hund im Urlaub untergebracht wird. Das bedeutet, dass Sie davon absehen sollten, sich einen Hund anzuschaffen, wenn - Sie für den Hund nicht genug Zeit einplanen können, - ein Familienmitglied auf keinen Fall einen Hund haben möchte oder Sie selbst oder ein Familienmitglied eine Hundehaarallergie hat, - der Vermieter mit der Haltung nicht einverstanden ist, - die Haltung eines Hundes die finanziellen Verhältnisse übersteigt, - Sie oft verreisen und die Unterbringung des Hundes nicht gewährleisten können. Vom Erwerb eines bestimmten Hundes ist abzusehen, wenn - der Gesundheitszustand des Hundes erkennbar schlecht ist, - der Hund Angst vor dem Züchter/Händler hat, - der Hund Angst vor Besuchern hat. Wenn Sie einen Hund von einem Züchter erwerben möchten, ist es oft schwierig zu beurteilen, ob es sich um eine empfehlenswerte Zucht handelt. Vom Kauf abzuraten ist, wenn - der Züchter viele verschieden Rassen anbietet, - der Züchter viele Welpen unterschiedlichen Alters anbietet, - der Züchter von einer Hunderasse mehr als drei Hündinnen hat, mit denen er gleichzeitig Würfe hat, - wenn die Hunde ausschließlich im Stall, Zwinger o. Ä. gehalten werden, - wenn die Hunde Angst/Scheu vor dem Züchter und Besuchern zeigen. Es sollte auf jeden Fall die Möglichkeit bestehen, die Welpen vorher mit der Mutterhündin zu besichtigen. Die Hunde sollten einen gepflegten Eindruck machen und keine Scheu vor dem Menschen zeigen. Optimal ist es, wenn die Tiere mit im Haus leben. Die Auswahl eines Hundes ist meist eine sehr emotional gesteuerte Angelegenheit. Trotzdem sollten Sie einige Kriterien beachten: - Der Hund sollte von seinen Rassemerkmalen zu Ihrer Lebenssituation passen. - Er sollte vom Alter und seiner Größe her zu Ihrer Lebenssituation passen. - Sie sollten körperlich in der Lage sein, den Hund in ausgewachsenem Zustand sicher an der Leine zu halten und zu führen. Wenn Sie sich für einen Hund entschieden haben und er bei Ihnen eingezogen ist, sollten Sie nach einer Eingewöhnungszeit mit ihm zum Tierarzt gehen, auch wenn der Hund einen gesunden Eindruck macht. Der Tierarzt kann dann anhand des Impfpasses überprüfen, ob der Hund ausreichend geimpft ist. Außerdem lernt der Tierarzt den Hund gesund kennen und kann später krankheitsbedingte Veränderungen besser einordnen. Ihr Hund kann sich an den Tierarzt und die Abläufe in der Praxis ohne den Stress einer schmerzhaften oder unangenehmen Behandlung gewöhnen. 4 Vorbereitung Sachkundenachweis Wenn Ihr neuer Hund bei Ihnen einzieht, sollten Sie u. a. folgende Punkte beachten: - Sie sollten am Einzugstag ausreichend Zeit für den Hund haben. Evtl. sollten Sie sich Urlaub nehmen. - Der Hund sollte ausreichend Zeit und Ruhe haben, seine neue Umgebung bei Tageslicht zu erkunden. Dabei ist es hilfreich, den Hund morgens abzuholen und nicht abends oder in der Dämmerung. - Sie sollten giftige Pflanzen, Steckdosen, elektrische Leitungen usw. im Haus und im Garten gesichert haben. - Brustgeschirr bzw. Halsband, Leine, Futter-/Wassernäpfe, Futter und Schlafdecke sollten bereits vorhanden sein. - Möglichst alle Personen, die mit dem Hund in einem Haushalt zusammenleben werden, sollten bei der Abholung dabei sein. Dagegen sollten der Hund Nachbarn, Freunde, Verwandte und Bekannte nicht alle an seinem ersten Tag kennen lernen, sondern in Ruhe und einzeln im Laufe der nächsten Wochen. Wenn Sie einen Hund aus dem Ausland erwerben, können folgende Schwierigkeiten auftreten: - Ungeimpfte Hunde aus Osteuropa können mit Tollwut infiziert sein. - Hunde aus südlichen Ländern können Leishmaniose haben. Leishmaniose ist ein parasitäre Erkrankung von Mensch und Tier. Die Krankheitserreger, Leishmanien, werden durch die Sandmücke in südlichen Ländern übertragen. Abhängig von der jeweiligen geographischen Verbreitung gibt es viele unterschiedliche Krankheitsformen und -bilder. Sie reichen vom lokal begrenzten, spontan ausheilenden Einzelgeschwür bis zur tödlich endenden Allgemeinerkrankung. - Hunde aus südlichen Ländern mit einem dünnem, kurzem Fell können bei kaltem, nassen Wetter Probleme mit der Blase und den Nieren bekommen. Bei diesen Hunden kann - gerade wenn sie im Winter nach Deutschland kommen - ein Mantel durchaus angebracht sein. - Die Hunde sind nicht auf unsere Umwelt geprägt, z. B. ein spanischer Dorfhund kennt keine Großstadt. Wenn Sie sich einen Zweit- oder Dritthund anschaffen, sollten Sie u. a. folgende Punkte beachten: - Der neue Hund sollte charakterlich zu seiner neuen Familie und den bereits vorhandenen Hunden passen. - Geschlecht und Alter des neuen Hundes sollte zu den bereits vorhandenen Hunden passen. Dabei ist zu beachten, ob der Hund sterilisiert bzw. kastriert ist. - Sie sollten vorher abklären, ob Sie nach der Landeshundeverordnung NRW einen weiteren Hund führen dürfen. - Sie sollten physisch und psychisch in der Lage sein, einen weiteren Hund zu führen. - Sie sollten genügend Platz, Zeit und Geld für einen weiteren Hund haben. Wenn Sie sich mehrere Welpen aus einem Wurf anschaffen, sollten Sie folgende Punkte bedenken: - Alle Hunde kommen zur gleichen Zeit in die Pubertät und somit in die Rüpelphase. - Mehrere Welpen sind schwerer zu beaufsichtigen und nagen u. U. mehr an. - Es fallen mehrfach hohe Kosten für Anschaffung, Futter, Steuer und Tierarzt an. - Mehrere Hunde machen mehrfach Arbeit und Schmutz. 5 Vorbereitung Sachkundenachweis 3 Haltung des Hundes Wie viel Bewegung ein Hund benötigt, ist abhängig von - der Rasse - dem Alter - dem Gesundheitszustand - dem Ernährungszustand Auch wenn der Hund Auslauf im eigenen Garten hat, muss man täglich regelmäßig mit ihm spazieren gehen, denn der Hund benötigt Umgebungsreize. Außerdem bietet der Spaziergang Möglichkeiten für Sozialkontakte. Folgende Punkte müssen für eine artgerechte Haltung mindestens erfüllt sein: - Fütterung entsprechend dem Alter und der Bewegung des Hundes - frisches Wasser immer zur freien Verfügung - regelmäßiger Kontakt mit der Bezugsperson - regelmäßiger Kontakt und Freilauf mit anderen Hunden - ausreichende Bewegungsmöglichkeit Es ist wichtig, dass sich ein Hund beim Tierarzt, beim Tierheilpraktiker, bei der Fellpflege, auf Ausstellungen durch den Richter und beim Hundefriseur überall anfassen lässt. Die wichtigsten Dinge im Umgang mit dem Hund sind täglicher, häufiger Kontakt, Konsequenz, Geduld und Lob. Aus folgenden Gründen können sich Hunde zu Problemhunden entwickeln: - durch falsche Aufzucht - durch falsche Ausbildung - durch isolierte Haltung, dazu zählen auch die ausschließliche Haltung an der Kette und im Zwinger - durch schlechte Erfahrungen mit Menschen oder anderen Hunden Ein Hund kann folgendermaßen sicher im Auto transportiert werden: - im gesicherten Heckraum eines Kombiwagens - mit einem Sicherheitsgurt auf dem Rücksitz - in einer Hundetransportbox Für das Entfernen von Hundekot ist der Hundehalter verantwortlich. Hunde sind hochsoziale Wesen und sollten möglichst nicht alleine sein. Es ist vom einzelnen Hund und seiner Lernerfahrung abhängig, wie lange er täglich alleine bleiben kann. Das bedeutet, dass mit jungen Hunden das Alleinsein trainiert werden muss. Ein alter Hund kann u. U. nicht mehr so lange allein bleiben wie in jüngeren Jahren. Aber jeder Hund benötigt eine Rückzugsmöglichkeit, wo er auch von im Haushalt lebenden Kindern in Ruhe gelassen wird. Um der Gefahr einer Magendrehung vorzubeugen, sollte jeder Hund nach dem Fressen die Möglichkeit haben, ungestört zu ruhen. 6 Vorbereitung Sachkundenachweis 4 Pflege und Ernährung des Hundes Ein ausgewogenes Futter sollte folgende Bestandteile enthalten: - Fleisch - pflanzliche Bestandteile - natürliche Vitamine und Mineralstoffe Sie können Ihren Hund mit rohem Fleisch füttern, wenn er es vom Magen-/Darmtrakt her verträgt. Sie sollten jedoch bei der Mengengabe den im Gegensatz zu Trockenund Nassfutter erhöhten Rohproteinanteil berücksichtigen. An folgenden Punkten können Sie u. a. erkennen, ob ein Futter ausgewogen und gut verdaulich ist: - Das Fell des Hundes ist dicht und glänzend. - Der Hund hat keine trockene, spröde Haut. - Der Hund hat keine Schwierigkeiten beim Kotabsatz. - Das Futter wird mit gutem Appetit aufgenommen. - Je nach rassespezifischen Eigenschaften ist der Hund aufmerksam, teilnahmsfreudig und hat entsprechenden Bewegungsdrang. Ein Hund sollte nach der Futteraufnahme ca. zwei Stunden ruhen, damit es nicht zu einer so genannten mechanischen Magendrehung kommt. Ein erwachsener, gesunder Hund sollte im Idealfall zwei Mahlzeiten am Tag bekommen. Ein Welpe oder ein alter Hund sollten mehrere kleine Mahlzeiten am Tag bekommen. Der Energiebedarf eines Hundes richtet sich nach - dem Alter - der Rasse - dem individuellen Temperament - den Haltungsbedingungen - dem Gesundheitszustand - der täglichen Bewegung 7 Vorbereitung Sachkundenachweis In Deutschland kommen folgende Parasiten vor: Endoparasiten, das sind Parasiten, die im Inneren des Wirtstieres leben: - Spulwürmer - Hakenwürmer - Peitschenwürmer - Herzwürmer - Lungenwürmer - Blasenhaarwürmer - Bandwürmer - Kokzidien (Einzeller) Ektoparasiten, das sind Hautparasiten, die auf oder in der Haut der Wirtstiere sind: - Grab-, Ohr- und Haarbalgmilbe - Flöhe - Läuse - Zecken - Haarlinge - Herbstgrasmilben Ein Hund kann von Flöhen befallen werden, wenn er einem anderen verflohten Hund, einem Igel oder einem anderen verflohten Tier, z. B. einem Nagetier, begegnet. Wenn Ihr Hund Flohbefall hat, sollten Sie den Hund gründlich entflohen und Haus/ Wohnung und Auto mit einem entsprechenden Reinigungsmittel säubern. Außerdem sollten Sie Ihrem Hund eine Wurmkur verabreichen, da Flöhe Würmer übertragen. Sie sollten Ihren Hund nur baden, wenn es medizinisch notwendig ist, z. B. bei Parasitenbefall oder wenn sich Ihr Hund in etwas Übelriechendem gewälzt hat. 8 Vorbereitung Sachkundenachweis 5 Gesundheit des Hundes Folgende Vorsorgemaßnahmen können Sie zur Gesunderhaltung Ihres Hundes treffen: - regelmäßige Schutzimpfungen - regelmäßige Kotuntersuchungen beim Tierarzt auf Würmer - regelmäßige Fellpflege - Pflege der Augen, Ohren und des Gebisses Gegen folgende Infektionskrankheiten sollten Sie Ihren Hund regelmäßig impfen: - Staupe - Leptospirose - Parvovirose - Hepatitis - Tollwut Tollwutgeimpfte Hunde stehen gesetzlich besser da als ungeimpfte Hunde. Bei einer amtstierärztlichen Kontrolle können nicht Tollwut geimpfte Hunde unter Quarantäne gestellt werden. Bei der Tollwut handelt sich um eine Zoonose, d. h. um eine auf den Menschen übertragbare Infektionskrankheit. Hunde, die an Tollwut erkranken, dürfen vom Tierarzt nicht behandelt werden. Die Krankheit verläuft bei Tieren und Menschen tödlich. Ein erkrankter Hund kann - je nach Krankheit - folgende Symptome zeigen: - erhöhte Körpertemperatur - vermehrten Durst - Appetitlosigkeit oder gesteigerten Hunger - Teilnahmslosigkeit - Ausschlag - Bewegungsunlust - vermehrtes Schlafbedürfnis Zecken können u. a. Borreliose, Ehrlichiose, Babesiose und Gehirnhautentzündung auf Hunde übertragen. Hundeflöhe ernähren sich von Blut. Wenn Ihr Hund Wurmbefall hat, kann er folgende Symptome zeigen: - Er magert ab oder hat vermehrten Nahrungsbedarf. - Er hat stumpfes Fell. - Er würgt Würmer hervor. - Im Kot sind Würmer zu erkennen. - Er rutscht oft auf seinem Hinterteil über den Boden (“Schlittenfahren”). 9 Vorbereitung Sachkundenachweis Die Magendrehung ist eine lebensgefährliche Erkrankung, die schnellstmöglich von einem Tierarzt versorgt werden muss. Jeder Hund kann eine Magendrehung bekommen. Zu einer so genannten mechanischen Magendrehung kann es kommen, wenn der Hund nach dem Fressen herumtobt. Durch die Toberei fängt der Magen an zu pendeln, bis er sich überschlägt. Zu einer so genannten sauren Magendrehung kommt es, wenn das Futter im Magen anfängt zu gären. Durch die Gase fängt der Magen an zu pendeln, bis er sich überschlägt. Ein Symptom für eine Magendrehung kann ein aufgeblasener Leib sein. Eine Hündin wird i. d. R. zweimal im Jahr läufig und ist ca. vom 9. - 14. Tag der Läufigkeit bereit, sich von einem Rüden decken zu lassen. Eine Läufigkeit besteht aus drei Phasen: der Vor-, der Haupt und der Nachbrunst. Zwischen den Läufigkeiten liegt die brunstfreie Zeit. Die Tragzeit einer Hündin beträgt i. d. R. 63 Tage. 10 Vorbereitung Sachkundenachweis 6 Lernverhalten und Erziehung des Hundes Hunde lernen - durch Ansprechen ihres Gehörs, Gefühles und Gesichtssinnes - durch positive und negative Erfahrungen - indem sie Dinge verknüpfen - indem sie Dinge im Gedächtnis behalten - indem sie Dinge aus dem Gedächtnis reproduzieren Ein Hund kann nicht lernen, wenn er Stress, Angst oder Schmerzen hat. Er kann nur eingeschränkt lernen, wenn er müde oder frustriert ist. Sie können Ihren Hund belohnen durch verbales Lob, Streicheln, gemeinsames Spiel, und Futter. Ein Hund sollte, nachdem er eine erwünschte Handlung gezeigt hat, innerhalb von 1 - 2 Sekunden belohnt werden. Die Erziehung eines Hundes beginnt ab dem Welpenalter bzw. direkt ab dem Tag der Übernahme des Hundes. Sie findet bis in das hohe Lebensalter statt und endet mit seinem Tod. Hunde sollten konsequent und souverän geführt werden. Die Erziehung und Kommandogebung von Hunden erfolgen am Besten über eine Kombination aus Hör- und Sichtzeichen bzw. werden individuell angepasst, z. B. bei einem tauben Hund Sichtzeichen und bei einem blinden Hund Hörzeichen. Folgende Erziehungshilfsmittel sollten Sie in der Hundeerziehung nicht verwenden: - Elektrohalsband - Stachelhalsband - Würgehalsband - Gentle-Dog (Geschirr mit Zugwirkung unter den Achseln) - Ochsenziemer (Elektroschockgerät) - Zeitung Viele Hunde reagieren an der Leine aggressiver auf andere Hunde als im Freilauf, weil sie an der Leine oft nicht ausweichen und ihre Beschwichtigungssignale zeigen können. Manche Hunde haben das aggressive Verhalten an der Leine als Strategie gelernt, um Situationen, die sie ängstigen, schneller beenden oder für sich entscheiden zu können. Durch die Leine können sich Hunde von ihren Besitzern bestärkt fühlen. Wenn auf die Leine Zug kommt oder ein Leinenruck ausgeführt wird, können Hunde Schmerzen erleiden, die sie aggressiv reagieren lassen. 11 Vorbereitung Sachkundenachweis 7 7. Sozialverhalten und Ausdrucksformen des Hundes Ihre Stimmungslage zeigen Hunde durch ihre Körperhaltung, ihren Gesichtsausdruck, die Ohren- und Rutenstellung sowie durch das Aufstellen der Nacken- und Rückenhaare (besonders bei Erregung) an. Dabei ist es wichtig, die einzelnen Merkmale des Ausdrucksverhaltens immer gemeinsam zu betrachten, um eine korrekte Aussage über einen Hund und seine Stimmung machen zu können. Gleiche Segmente des Ausdrucksverhaltens in unterschiedlicher Kombination können völlig gegensätzliche Stimmungslagen widerspiegeln. Wenn ein Hund sich vor Ihnen auf den Rücken legt, nachdem Sie ihn bedroht haben, indem Sie sich z. B. über ihn beugen, verhält er sich unterwürfig. Wenn sich ein Hund flach auf den Boden legt und einen entgegenkommenden Hund mit dem Blick fixiert, möchte er vermutlichen eine Angriff starten. Dieser Angriff kann spielerisch oder ernst sein. Wenn ein Hund einem anderen seinen Kopf auf den Rücken legt, so ist dies eine Imponiergeste. Verhaltensweisen von Hunden werden gezeigt durch eine Kombination von Mimik, Körperhaltung und Lautäußerung. Dabei gibt es natürlich rassebedingte Unterschiede. So unterscheiden sich die Ausdrucksformen einzelner Rassen z. B. durch das Haarkleid, die typische Ohren- und Rutenhaltung (Schlapp-, Stehohren, kupierte Ohren und Ruten, Ringelrute, langes Fell im Gesicht etc.). Die Haltung von Rute und Hinterhand kann viel über die Stimmungslage eines Hundes aussagen: In neutraler Stellung sind die Hinterbeine des Hundes aufgerichtet und die Rute hängt locker herab. Wenn ein Hund sich jemandem unterwürfig nähert, knickt er in den Hinterbeinen ein. Bei Angst knickt er in der Hinterhand ein und klemmt den Schwanz zwischen die Beine. Wenn ein Hund freudig interessiert ist, sind seine Hinterläufe aufgerichtet und die Rute wedelt leicht bis heftig. Durchgedrückte Hinterbeine und eine steil aufgerichteten Rute werden beim Drohen gezeigt. Abbildung 1 unterwürfig freudig interessiert 12 Angst neutrale Einstellung drohen Vorbereitung Sachkundenachweis Abbildung 2 unterwürfig imponieren drohen Spielaufforderung aufmerksam/neutral Abbildung 3 drohend unsicher aufmerksam Abbildung 4 Dieser Hund ist agressiv. Er droht. Das Aggressionsverhalten gehört zum natürlichen Ausdrucksverhalten des Hundes. Dabei ist zwischen Abwehr- und Angriffsdrohen zu unterscheiden. Das Abwehrdrohen dient zur Verteidigung, wenn sich ein Hund bedroht und unterlegen fühlt. Die Mundwinkel sind dabei weit nach hinten gezogen, so dass alle Zähne sichtbar sind. Die Körperhaltung ist geduckt, die Rute eingezogen und der Blick vom Gegenüber abgewendet. Im Gegensatz dazu zeigt der Hund beim Angriffsdrohen runde Mundwinkel, so dass nur die vorderen Zähne sichtbar sind. Die Ohren sind steil nach vorne gerichtet und der Gegner wird fixiert. Die gesamte Körperhaltung ist aufrecht und nach vorne gerichtet. Die Rute ist erhoben. 13 Vorbereitung Sachkundenachweis Das Spielverhalten dient schon bei jungen Hunden zum Einüben verschiedener Verhaltensweisen. Dabei werden Mimik und Körpersprache stark übertrieben und auch Teile aggressiven Ausdrucksverhaltens isoliert von anderen Teilen aggressiven Verhaltens gezeigt. Zum Spiel gehört z. B. die Vorderkörpertiefstellung, eine hohe Bewegungsaktivität und das Spielgesicht: Die Augen sind weit aufgerissen, die Ohren angelegt, übertriebene Beißbewegung. Hunde verfügen über eine äußerst komplexe Sprache. Im Gegensatz zum Menschen kommunizieren Hunde zum größten Teil über die Körpersprache, also durch Mimik und Gestik und nur zu einem geringen Teil über akustische Signale. Ein wichtiger Teil der Körpersprache sind die Beschwichtigungssignale. Hunde setzen Beschwichtigungssignale ein, um Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen, oder um Konflikte so frühzeitig zu beenden, das sie nicht eskalieren. Beschwichtigungssignale werden oft vorbeugend eingesetzt. Sie werden schon sehr früh gezeigt, - um zu verhindern, dass überhaupt etwas Unangenehmes geschieht, - um Drohungen durch Menschen und Hunde zu vermeiden, - um Nervosität, Angst, Lärm und unangenehme Dinge abzumildern, - um die Individualdistanz des Gegenübers gefahrlos unterschreiten zu können. Hunde verwenden die Signale einmal bei sich selbst, um sich zu beschwichtigen, wenn sie sich unwohl oder gestresst fühlen. Zum anderen verwenden Hunde die Signale, um anderen Menschen und Hunden zu sagen: “Ich bin freundlich. Ich will keinen Streit.” Es gibt zwischen 20 und 30 Beschwichtigungssignale. Einige Signale werden auch für andere Dinge in anderen Situationen verwendet. Es ist deshalb wichtig, ein Signal immer in seinem Kontext zu sehen und zu bewerten. Beschwichtigungssignale sind z. B. - den Kopf abwenden - der Gebrauch der Augen, z. B. den Blick verkürzen, blinzeln - sich abwenden - die Nase lecken - das Erstarren/Einfrieren - langsame Bewegungen - das Hinsetzen - das Hinlegen - das Gähnen - im Bogen gehen, in Schlangenlinien laufen - am Boden schnüffeln - das Dazwischengehen (Splitting) - die Vorderkörpertiefstellung - das Wedeln - sich kratzen - die Pfote heben - das Markieren 14 Vorbereitung Sachkundenachweis 8 Wesen des Hundes Der Hund ist ein Rudeltier und somit ein hoch soziales Lebewesen. Er stammt vom Beutegreifer Wolf ab und wurde genetisch an das Leben mit dem Menschen angepasst. Haushunde nehmen ihre Umgebung sowohl über die Augen, die Ohren, die Nase, den Geschmack als auch über Berührungen wahr. An folgenden Symptomen können Sie erkennen, ob Ihr Hund gestresst ist: - Einsatz von Beschwichtigungssignalen - Hecheln - Bellen, Jaulen, Winseln, Heulen - Durchfall, Erbrechen - Appetitlosigkeit - unangenehmer Körpergeruch, übler Geruch aus dem Maul - verhärtete Muskeln - plötzliches Auftreten von Schuppen - schlechte Fellbeschaffenheit wie Haarausfall, stumpfes Fell - Allergien und andere Hautprobleme - sich schütteln - Zittern - Zerbeißen von Dingen - übertriebene Körperpflege - Stereotypen, z. B. dem eigenen Schwanz nachjagen - Rastlosigkeit - Überreaktion auf Ereignisse - häufigeres Urinieren als gewöhnlich - bei Rüden: Ausschachten des Penis - erhöhte Aggressivität - Übersprungshandlungen Folgende Faktoren können bei einem Hund Stress auslösen: - unmittelbare Bedrohung durch Menschen, andere Hunde o. Ä. - Gewalt, Wut, Aggressionen in der Umgebung - zu kurze Leine, eine straffe Leine, Leinenruck - zu viel oder zu wenig Bewegung und Aktivität - Hunger, Durst - Schlafentzug - sich nicht entleeren dürfen, wenn er muss - Kälte, Wärme - zu viel Lärm - Einsamkeit und Langeweile - Krankheit und Schmerz - schockartig auftretende Ereignisse - ein Übermaß an aufregenden Objektspielen, z. B. Ballspiele - ein Übermaß an aufregenden Sozialspielen, z. B. mit anderen Hunden - plötzliche Veränderungen, wie Besitzerwechsel, Verlust eines Sozialpartners - häufiger Wohnortwechsel 15 Vorbereitung Sachkundenachweis Folgende Maßnahmen gefährden u. a. das Vertrauen des Hundes zu seinem Halter: - unberechenbares Verhalten - ungerechtfertigte, harte Strafen zum verkehrten Zeitpunkt - Bestrafung für Dinge, die der Hund einmal darf und einmal nicht Hunde verhalten sich Kindern gegenüber oft anders als gegenüber Erwachsenen, weil Kinder oft laut sind und schreien, sich oft für den Hund unberechenbar und schnell bewegen. Gut sozialisierte Hunde kann man frei laufend miteinander spielen lassen. Vorausgesetzt, die gesetzlichen Vorschriften erlauben es. Wenn sich Hunde nicht kennen, sollte man im Zweifelsfall besser Abstand davon nehmen, sie zusammen laufen zu lassen. Aggressionen des Hundes sind natürlicher Bestandteil seines Verhaltens und somit angeboren/vererbt. Aggressives Verhalten kann einem Hund vom Menschen auch anerzogen werden und durch gezielte Ausbildung sowohl gefördert als auch unter Kontrolle gehalten werden. In folgenden Situationen kann ein Hund aggressiv reagieren: - Wenn er einem fremden Hund begegnet - Wenn ihm von einer fremden Person das Futter weggenommen wird - Wenn er von einem Fremden berührt wird - Wenn er von einer fremden Person angestarrt/fixiert wird - Wenn er von einer fremden Person bedrängt wird, z. B. in einer Ecke Als umadressiertes Verhalten bezeichnet man, wenn ein Hund A eine Handlung gegenüber B ausführen möchte, daran gehindert wird und dafür diese Handlung an C ausführt. Beispielsweise wenn Ihr Hund einen anderen Hund beißen will, Sie ihn daran hindern und er dafür Sie ins Bein beißt. Das Jagdverhalten des Hundes ist eine angeborene Instinkthandlung. Gleichzeitig ist es eine selbstbelohnende Handlung, die aus mehreren Sequenzen besteht: Orientierungshaltung, Blickkontakt, Anpirschen, Jagen/Scheuchen, Zupacken, Töten, Zerlegen und Konsumieren. Bei Zerrspielen mit dem Hund ist die richtige Durchführung wichtig, da Zerrspiele das Verhältnis zwischen Hund und Besitzer sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Für Welpen während des Zahnwechsels sind Zerrspiele sehr schmerzhaft, wenn das Zahnfleisch entzündet ist. Mit Hunden mit Rückenproblemen, z. B. Spondylose, Bandscheibenvorfall, sollten keine Zerrspiele gemacht werden, um unnötige Schmerzen in der Wirbelsäule zu vermeiden. 16 Vorbereitung Sachkundenachweis 9 Verhalten des Hundehalters in bestimmten Situationen Beim Spazieren gehen mit dem Hund sollten Sie darauf achten, dass sich andere Mitmenschen (Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Reiter) nicht belästigt oder bedroht fühlen. Freundliches und höfliches Verhalten hilft, Angst und Ablehnung gegenüber Hunden abzubauen. Kommt Ihnen also ein Spaziergänger, Fahrradfahrer, Jogger oder Reiter entgegen, sollten Sie Ihren Hund in ein Kommando nehmen. Am Besten lassen Sie ihn am Wegrand absitzen oder stehen, so dass der Spaziergänger/Fahrradfahrer/Jogger/Reiter ohne Gefahr passieren kann. Wenn Sie einen gefährlichen Hund gemäß § 3 oder einen Hund bestimmter Rassen gemäß § 10 LHundG NRW haben, ist dieser selbstverständlich angeleint. Wenn Ihr Hund einen anderen Hund oder Menschen sieht und knurrt, sollten Sie mit dem angeleinten Hund erstmal die Richtung wechseln, um den Blickkontakt zu unterbrechen. Dann sollten Sie den Hund von der betreffenden Person bzw. dem Hund wegführen. In jedem Fall sollten Sie dieses Verhalten Ihres Hundes genau hinterfragen. Folgende Verhaltensweisen eines Menschen könnte ein Hund als Bedrohung ansehen: - schnelles, frontales Herantreten an den Hund - Drohgebärden - lautes Ansprechen, Anschreien - dem Hund starr in die Augen sehen - sich über den Hund beugen, um ihn zu streicheln Wenn Sie Besuch bekommen und Ihr Hund knurrt die Gäste an, so sollten Sie ihn erst einmal von den Gästen wegführen. In jedem Fall sollten Sie dieses Verhalten Ihres Hundes genau hinterfragen. Wenn eine fremde Person direkt auf Sie zukommt und Ihren Hund streicheln möchte, sollten Sie die Person erst einmal bitten, Abstand zu halten und ihr Vorhaben zu unterlassen. Wenn Sie das Verhalten der Person bereits von weitem erkennen, können Sie der Person auch rechtzeitig ausweichen. Beim Zusammensein von Hunden und Kindern kommt es immer wieder zu Problemen. Aus diesem Grund sollten Hunde und Kinder niemals ohne Aufsicht zusammen sein. Außerdem sollten Kinder frühzeitig lernen, den Hund als Lebewesen zu respektieren. Das Betreten von Kinderspielplätzen ist für Hunde meistens verboten. Wenn Sie mit Ihrem Hund an einem Spielplatz vorbeikommen, so sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund angeleint ist und er kein Kind ängstigen kann, z. B. durch Anspringen. Wenn Sie mit Ihrem Hund einen Spaziergang vom Auto aus starten, sollten Sie den Hund angeleint und kontrolliert aus dem Auto steigen lassen. 17 Vorbereitung Sachkundenachweis 10 Hund/Halter und Recht Folgende Rechtsgebiete sind für den Hundehalter in NRW relevant: - Hundegesetz für das Land NRW - Bundesjagdgesetz - Deutsches Tierschutzgesetz - Gesetz über Ordnungswidrigkeiten - Strafrecht (Strafgesetzbuch) - Zivilrecht Folgende Ge- und Verbote hat der Halter eines gefährlichen Hundes zu beachten: - Der Halter muss das 18. Lebensjahr vollendet haben. - Der Halter muss die erforderliche Sachkunde und Zuverlässigkeit besitzen. - Der Halter muss in der Lage sein, den Hund sicher an der Leine zu halten und zu führen. - Der Halter muss sicherstellen, dass die der Ausbildung, dem Abrichten oder dem Halten dienende Räumlichkeiten, Einrichtungen und Freianlagen eine ausbruchsichere und verhaltensgerechte Unterbringung ermöglichen. - Der Halter muss eine besondere Haftpflichtversicherung abschließen. - Der Hund muss fälschungssicher gekennzeichnet sein (Mikrochip). Gemäß LHundG NRW darf nicht mehr mit folgenden Rassen gezüchtet werden: - Pitbull Terrier - American Staffordshire Terrier - Staffordshire Bullterrier - Bullterrier Gemäß LHundG NRW dürfen folgende Rassen nicht mehr ohne Erlaubnis der zuständigen Behörde gehalten werden: - Pitbull Terrier - American Staffordshire Terrier - Staffordshire Bullterrier - Bullterrier Gemäß LHundG NRW müssen folgende Hunde der zuständigen Behörde gemeldet werden: - alle gefährlichen Hunde gemäß § 3 LHundG, d. h. Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Bullterrier, Kreuzungen zwischen diesen Rassen und anderen Hunden, im Einzelfall gefährliche Hunde - alle Hunde bestimmter Rassen gemäß § 10 LHundG, d. h. Hunde der Rassen Alano, American Bulldog, Bullmastiff, Mastiff, Mastino Espanol, Mastino Napoletano, Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Rottweiler und Tosa Inu sowie deren Kreuzungen untereinander sowie mit anderen Hunden - alle großen Hunde gemäß § 11 LhundG, d. h. alle Hunde, die ausgewachsen eine Widerristhöhe von mind. 40 cm oder ein Gewicht von mind. 20 kg erreichen 18 Vorbereitung Sachkundenachweis Gemäß LHundG NRW müssen folgende Hunde mit einem Mikrochip gekennzeichnet werden: - alle gefährlichen Hunde gemäß § 3 LHundG, d. h. Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Bullterrier, Kreuzungen zwischen diesen Rassen und anderen Hunden, im Einzelfall gefährliche Hunde - alle Hunde bestimmter Rassen gemäß § 10 LHundG, d. h. Hunde der Rassen Alano, American Bulldog, Bullmastiff, Mastiff, Mastino Espanol, Mastino Napoletano, Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Rottweiler und Tosa Inu sowie deren Kreuzungen untereinander sowie mit anderen Hunden - alle großen Hunde gemäß § 11 LhundG, d. h. alle Hunde, die ausgewachsen eine Widerristhöhe von mind. 40 cm oder ein Gewicht von mind. 20 kg erreichen Es ist sinnvoll, einen Hund durch Mikrochip kennzeichnen zu lassen, weil - dies die genaue Identifizierung des Hundes ermöglicht, - das Setzen des Mikrochips für den Hund einfacher und schneller ist als die Durchführung einer Tätowierung, - es für bestimmte Hunde gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Tierhalterhaftpflichtversicherung übernimmt durch den Hund verursachte Personen- und Sachschäden und sonstige Schäden. Ein Hund darf mit Zustimmung des amtlichen Tierarztes eingeschläfert werden. Von einem niedergelassenen Tierarzt darf ein Hund nur eingeschläfert werden, wenn er schwer und unheilbar krank ist und nur unter erheblichen Schmerzen oder Leiden weiterleben könnte. 19