TG TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN Version 5 Kapitel 9 Induktion und Einphasenwechselstrom Verfasser: Hans-Rudolf Niederberger Elektroingenieur FH/HTL Vordergut 1, 8772 Nidfurn 055 - 654 12 87 Die erste nach dem dynamo-elektrischen Prinzip konstruierte Dynamomaschine von Werner von Siemens befindet sich im Deutschen Museum in München. Transformator von Zipernowsky, Déry und Bláthy Patentzeichnung von William Stanley 1886 Ausgabe: September 2015 www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM Seite 2 Inhaltsverzeichnis BiVo 9 INDUKTION, EINPHASENWECHSELSTROM 9.1 Grundlagen Einphasenwechselstrom 9.1.1 9.1.2 9.1.3 9.1.4 9.1.5 9.1.6 9.1.7 9.1.8 9.1.9 9.1.10 9.1.11 Induktion der Bewegung (Generatorprinzip) Anschauung und Wirkung der vorhandenen Felder Aufbau Einphasen-Wechselstromgenerator Prinzip der Innenpolmaschine Darstellung Einphasen-Wechselspannung Drehzahl, Polzahl und Frequenz Frequenz und Wellenlänge Darstellung von Wechselstromgrössen Maximal- und Effektivwert Der Gleichstromgenerator Der Wechselstromgenerator 9.2 Ohmscher Widerstand im Wechselstromkreis 9.3 Selbstinduktion, Induktivität und Energie in der Spule 9.3.1 9.3.2 9.3.3 9.3.4 9.4 Probleme umfassend bearbeiten Verstehen und anwenden Erinnern Ein- und Ausschaltvorgänge bei Spulen im Gleichstromkreis Zeitkonstante bei Spulen im Gleichstromkreis Ursachen und Wirkung der Induktivität von Spulen Magnetischer Energieinhalt einer Spule Spulen an Wechselspannung 9.4.1 9.4.2 9.4.3 9.4.4 9.4.5 9.4.6 9.4.7 9.4.8 9.4.9 TG 3.1 3.1.2 3.1.3 Technologische Grundlagen Mathematih Berechnungen mit Ttrigonometrie Grafisch Darstellung und grafische Lösungen 3.2 Elektrotechnik 3.2.5 Elektrische und magnetische Felder (Feldgrössen) 3.2.6 Eigenschaften elektrischer Basiselemente (Ohmischer Widerstand, Spule, Kondensator) 3.2.7 Berechnungen mit den Basiselementen (Vorgänge an ohmischem Widerstand, Spule und Kondensator) 3.2.8 Anlagen und Schaltungen (Erstellen von elektrischen Anlagen und Schaltungen) EST Elektrische Systemtechnik 5.3 Elektrotechnik 5.3.2 Sinusförmigen Grössen (Energiewandlungen, Schein-, Wirk- und Blindleistung, Berechnungen) 5.3.3 Kirchhoffsche Gesetze (Schaltungsarten, Berechnungen mit Gleichund Wechselstromwiderständen, Leistungen bei Schaltungen mit mehreren Verbrauchern) 5.3.4 Aufbau des Dreiphasensystems (Begründungen, Erklärungen, Schaltungen, Betriebsarten, Berechnungen) 5.3.5 Mittelwerte (Sinusförmige und nichtsinusförmige Ströme und Spannungen) Ideale Spule an Wechselspannung Reale Spule an Wechselspannung Phasenverschiebung Idele Induktivität in Reihenschaltung Reale Spulen in Reihenschaltung Ideale Induktivitäten in Parallelschaltung Reale Spulen in Parallelschaltung Induktion/EMV Induktionsfreie Spule (bifilare Wicklung) 9.5 Kondensator im Wechselstromkreis 9.6 Induktion der Ruhe 9.7 Gemischte Schaltungen an Einphasenwechselstrom 9.7.1 Vergleich der Wechselstromwiderständen 9.7.2 Übersicht über die wichtigsten Wechselstromwiderständen 9.7.3 Berechnungen an Wechselstromwiderständen 9.8 Leistungs- und Arbeitsberechnungen 9.8.1 9.8.2 9.8.3 9.8.4 9.8.5 9.8.6 9.8.7 9.9 Leitungsberechnungen 9.9.1 9.9.2 www.ibn.ch Leistung und Arbeit bei ohmscher Belastung (0°) Leistung und Arbeit bei induktiver Belastung (90°) Leistung und Arbeit bei kapazitiver Belastung (90°) Leistung und Arbeit ohmisch-induktiver Belastung (<90°) Zusammenfassung der Leistungsberechnung Zusammenfassung der Arbeitsberechnung Messversuche Unterricht Spannungsabfall Einphasenwechselstrom Leistungsverlust auf Leitungen mit Wechselstrom Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM 9 Seite 3 Induktion, Einphasenwechselstrom 9.1 Grundlagen Einphasenwechselstrom 9.1.1 Induktion der Bewegung (Generatorprinzip) Rückblick: Die drei wesentlichen Bedingungen, dass ein Leiter im Magnetfeld abgelenkt werden sind: Feststehendes Magnetfeld mit Elektromagnet oder Dauermagnet. Leiterstrom welcher das zweite Magnetfeld erzeugt und somit eine Kraftwirkung entsteht. Ablenkung des beweglich angeordneten Leiter. Motorenregel (Linke Handregel) Aus den bisherigen Beobachtungen lässt sich eine Einfache Regel herleiten, welche die Beziehungen zwischen der Magnetfeldrichtung, Kraftrichtung und Stromrichtung besteht. Versuch Mit einer logischen Rollenvertauschung kann man aus der Kraftwirkung zwischen stromdurchflossenem Leiter und einem permaneneten Magnetfeld zu diesem Versuch gelangen. Michael Faraday (1791-1867) war einer der bedeutesten Experimentalphysiker des 19. Jhs. Er schuf viele Grundlagen der Elektrotechnik. Wir verdanken ihm auch den Feldbegriff. N F + 11 1 2 − I R2 n Φ F Induktionsgesetz 29. August 1831. Induktion ist S Beobachtung und Abhängigkeiten Mit der angesprochenen Rollenvertauschung kann, mit der senkrechten Bewegung des Leiters zum feststehenden Magnetfeld, das zweite Magnetfeld nachgewiesen werden. Stromfluss im Messgerät (siehe Skizze) Bei der Änderung der Bewegungsrichtung ändert auch die Stromrichtung im Messgerät. WECHSELSTROM www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM Seite 4 9.1.2 Anschauung und Wirkung der vorhandenen Felder (Wechselstrom-Aussenpole) Merke Polfdeld Leiterfeld Der durch seine Induktionsspannung hervorgerufene Strom, ist stets so gerichtet, dass sein Magnetfeld der Ursache immer entgegenwirkt ( LENZ’SCHE REGEL) ui = − N ∆Φ ∆t Das Minuszeichen im allgemeinen Induktionsgesetz gibt lediglich Auskunft über die Richtung der induzierten Spannung im Vergleich zur Flussänderung. N Windungszahl ∆Φ Flussänderung ∆t Zeitdauer ui Induktionsspannung [Vs]] [s]] [V]] Die Bewegungsrichtung führt zum gezeichneten Kombination der Felder mit zwei Stpannungsrichtungen im Leiter und erzwungener Bewegung Ausgleich ( LEITERSTROM). Was versteht man unter Induktion der Bewegung? Die Generatorenregel (Rechte Handregel) Spannungserzeugung in einem Leiter, indem der Leiter am Magnetfeld, oder das Magnetfeld am Leiter vorbei bewegt wird. ui = B ⋅ l ⋅ v Die Leiterlänge ist die gesamte sich im magnetfeld befindlichen Leite. Es muss die Windungszahl berücksichtigt werden. N B l v l = 2 ⋅ l* ⋅ N Windungszahl Induktion Tot. Leiterlänge Geschwindigkeit des Leiters 2 [Vs/m ] [m]] [m/s]] Legt man die rechte Handfläche in ein Magnetfeld und bewegt den Leiter in Daumenrichtung, so ist die Induktionsrichtung der Spannung mit der Fingerrichtung festgelegt. Höhe der induzierten Spannung: Es wird eine Spannung von einem Volt induziert, vorausgesetzt, der magnetische Fluss Φ von, 1 Vs ändert in der Zeit von 1 Sekunde. www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM Seite 5 9.1.3 Aufbau Einphasen-Wechselstromgenerator (Innenpolmaschine) Heinrich Herz 1857 – 1894 Verhalten von ferromagnetischen Stoffen N V 2 1 S EinphasenwechselstromGenerator (Aussenpolmaschine) www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM Seite 6 9.1.4 Prinzip der Innenpolmaschine (Wechselstromgenerator) www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM Seite 7 9.1.5 Darstellung Einphasen-Wechselspannung 0 www.ibn.ch 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM Seite 8 9.1.6 Drehzahl, Polzahl und Frequenz Versuch Mit einem 2-poligen und einem 4-poligen Polrad sollen die Anzahl Perioden (Sinusschwingungen) während verschiedener Umdrehungszahlen festgestellt werden. Versuch Polzahl Umdrehungen Anzahl Perioden 1 2 50 50 2 4 25 50 Periode Beim 2-poligen Generator entsteht pro Polradumdrehung eine um eine Periodenzahl von f = 50 Polrad daher 50 Hz zu erhalten, muss sich das Sekunde mal je drehen. Das ergibt eine Dreh- 3000 U/min. zahl von Für ein 4-poliges Polrad ergibt sich: f=50 Hz U=1500 U/min. Für ein 6-poliges Polrad ergibt sich: f=50 Hz U=1000 U/min. Merksatz Ein Polrad ergibt halb so viele Perioden wie Pole sind Daraus folgt f = f = p⋅n p⋅n = 2 ⋅ 60 120 [Hz ] f Frequenz in Hz p Polzahl www.ibn.ch Polzahl Drehzahl ⋅ 2 Sekunde n= 120 ⋅ f p [Hz ] p= [Umdr. / min .] n 120 ⋅ f n [−] Drehzahl in Umdr . / min . Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM Seite 9 9.1.7 Frequenz und Wellenlänge Zusammenhang zwischen Frequenz und Wellenlänge λ= Lichtgeschwindigkeit λ [m] c [km / s ] Frequenz f [Hz ] Wellenlänge www.ibn.ch c f Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM Seite 10 9.1.8 Darstellung von Wechselstromgrössen Bisher benutzten wir zur Darstellung von Wechselstrom – beziehungsweise für WechselspannungsGrössen die . Ihre Konstruktion lässt sich aus der Polraddrehung des Generators oder aus der Abwicklung eines Kreises ableiten. 0 30 60 90 120 150 Statorumfang 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Verlauf des Induktionsstromes Die Darstellung von Wechselstromrössen als Liniendiagramm ist sehr Aufwendig und nicht sehr übersichtlich. Deshalb werden die die Wechselstromgrössen meist als Zeigerdiagramm dargestellt. Es werden also Vektoren der Wechselstromgrössen aufgezeichnet. Beispiele zum ermitteln von Momentanwerten: Welche Angaben sind einem Vektor mitzugeben, damit aus ihm das glkeichwertige LinienDiagramm (Sinusschwingung) konstruiert werden kann? www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM Seite 11 9.1.9 Maximal- und Effektivwert Die Messinstrumente mit analoger oder digitaler Anzeige können dem schnellen Wechsel von der Spannung u und em Strom i nicht folgen. Also nehmen sie einen mittlere Stellung ein oder einen mittleren Wert an und bleiben in Ruhe. Also KONSTANTE Werte, eigentlich Es ist nun unsere Aufgabe, diese Erscheinung zu untersuchen, zu begründen und in allgemeine Gesetze zu fassen. Der Effektivwert des Stromes Die Leistungsberechnung eines Widerstandes mit dem Strom lautet: Es zeigt sich, dass dazu eigentlich die Quadratwerte des Stromes gemessen werden müssten. Also zeichnen wir als Erstes den quadratischen Verlauf eines Wechselstromes auf. Bild 6.9.1 0 30 www.ibn.ch 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 10 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM MAXIMAL- UND EFFEKTIVWERT Somit haben wir aus dem Wechselstrom mit einem Scheitelwert von Seite 12 eine Stets gleichgross bleibende Grösse gemacht, wie sie von analog und digital anzeigenden MessGeräten gemessen und angezeigt werden. Merke: Zusammenhang zwischen Effektiv- und Maximalwert des Stromes Der Effektivwert der Spannung Analog der Herleitung für den Strom, kann auch der Effektivwert der Spannung bestimmt werden. Somit gilt: www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM 9.1.10 www.ibn.ch Seite 13 Der Gleichstromgenerator (Aussenpolmaschine) Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GRUNDLAGEN EINPHASENWECHSELSTROM 9.1.11 Seite 14 Der Wechselstromgenerator (Aussenpolmaschine) N V 2 1 S www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM OHMSCHER WIDERSTAND IM WECHSELSTROMKREIS Seite 15 9.2 Ohmscher Widerstand im Wechselstromkreis Versuchsaufbau R= IR ρ ⋅l A U R Bild 6.4.10 U IR = R Leistungsformel P =U ⋅I cos ϕ = 1 [W] Die Kurve mit dem grösseren Scheitelwert (100%) ist die Spannung. Der Scheitelwert des Stromes liegt bei 50% des Spannungswertes. 0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung beträgt bei einem ohmschen Widerstand 0°. Der Strom ist mit der Spannung in Phase. www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SELBSTINDUKTION UND ENERGIEIN DER SPULE Seite 16 9.3 Selbstinduktion, Induktivität und Energie in der Spule 9.3.1 Ein- und Ausschaltvorgänge bei Spulen im Gleichstromkreis Die Vorgänge beim Ein-- und Ausschalten lassen sich damit erklären, dass in der Magnetspule der rasche Feldauf- bzw. Feldabbau in der Spule selbst eine sogenannte Selbstinduktionsspannung erzeugt. Dieser Vorgang heisst Selbstinduktion. Die Selbstinduktionsspannung ist beim Einschalten der Spule so gerichtet, dass sie der angelegten Spannung entgegenwirkt und damit den Aufbau des Feldes verzögert. Der volle Strom kann erst fliessen, wenn das Feld aufgebaut ist und sich nicht mehr ändert. Beim Ausschalten ist die Selbstinduktionsspannung so gerichtet, dass der Spulenstrom in gleicher Richtung weiterfliesst. Die Spule ist beim Ausschalten praktisch Spannungserzeuger und beim Einschalten Spannungsverbraucher. Selbstinduktionsspannung durch Ausschalten einer Spule Die 220V-Glimmlampe leuchtet beim Ausschalten der Spannungsquelle kurz auf. Beim Abschalten der Spule entsteht kurzzeitig eine viel höhere Spannung, als vorher angelegt war. Diese Überspannung kann beträchtlich sein. Massnahmen gegen diese hohen Überspannungen sind Schutzdioden oder RCGlieder. Selbstinduktionsspannung durch einschalten einer Spule. Die Glühlampe L1 leuchtet später auf als die Glühlampe L2. Beim Anlegen einer Gleichspannung an der Spule steigt der Strom nur verzögert auf seinen Endwert an. I0 = U R Der volle Stromwert [A] im Einschaltvorgang wird begrenzt durch den ohmischen Widerstand der Spule. Die Selbstinduktionsspannung wird durch den eigenen Leiterstrom verursacht und ist gegen die angelegte Spannung gerichtet. Diese Spannung verhindert den raschen Feld- τ= L R Zeitkonstante in [s] aufbau und verzögert das Ansteigen des Stromes. www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 3 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SELBSTINDUKTION UND ENERGIE IN DER SPULE ZEITKONSTANTE BEI SPULE AN GLEICHSPANNUNG Seite 17 9.3.2 Zeitkonstante bei Spulen im Gleichstromkreis t 0 Laden U [%] 100 I [%] Entladen U [%] I [%] 0 -100 0 1 2 3 4 5 Laden [%] Entladen [%] Selbstinduktionsspannung t − iS = 1 − e τ ⋅100 % I0 t iS − τ = e ⋅ 100 % I0 − t uS = e τ ⋅ 100 % U0 − t uS = − e τ ⋅ 100 % U0 Anwendungen der Selbstinduktion: Drosselspulen von Leuchtstofflampen (Zünden) Autozündung, Viehhüter, Feuerzeuge, Ölbrennerzündung L ∆I ∆t us us = − L ∆I ∆t Das Minuszeichen im Selbstinduktionsgesetz gibt Auskunft über die Richtung der Selbstinduktionsspannung im Vergleich zur Stromänderung. Bei Stromzunahme wurde sich hiernach eine negative Selbstinduktionsspannung und bei Stromabnahme eine positive Selbstinduktionsspannung ergeben. Induktivität Stromänderung Zeitdauer Selbsinduktionsspannung H [A] [ s] [ V] Abhängigkeit der Selbstinduktionsspannung: Spulenabmessungen Windungen, Stromstärke Zeit (Geschwindigkeit) www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 3 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SELBSTINDUKTION UND ENERGIE IN DER SPULE URSACHEN UND WIRKUNGEN DER INDUKTIVITÄT VON SPULEN Seite 18 9.3.3 Ursachen und Wirkung der Induktivität von Spulen Die Baudaten der Spule und des Eisenkerns fasst man zusammen als die Induktivität L. Die Induktivität ist massgebend für die Höhe der Selbstinduktionsspannung. Die Einheit der Induktivität ist das Henry [H]. N 2 ⋅ µ0 ⋅ µr ⋅ A L= lm L Induktivität N Windungszahl A Spulenquerschnitt Definition der Induktivität: lm Feldlinienlänge µ0 Magnetische Feld- Eine Spule hat die Induktivität von einem Henry, wenn eine gleichmässige Stromänderung Mittlere konstante 2 [m ] [m]] [-]] Stromänderung [A] Flussänderung [Vs] von einem Ampère je Sekunde in Ihr die [-]] [Vs/Am]] µr Permiabilitätszahl ∆Ι ∆Φ H L=N Einer der ersten wirksamen Elektromagneten wurde von dem amerikanischen Physiker Joseph Henry (17971878) gebaut. Der Draht war mit Seide isoliert. Henry enteckte die Selbstinduktion im Jahre 1832. ∆Φ ∆I Spannung von einem Volt Induziert (1H = 1 Vs/A) H= Vs A Luftspule Bei der Bestimmung der Induktivität von Spulen mit Eisenkern ist zu beachten, dass die Permeabilität und damit auch die Induktivität von der magnetischen Feldstärke H, also vom jeweiligen Strom I, abhängt. µr = 1 In der Praxis kommen Induktivitäten von mH bis kH vor. Die Induktivität ist die wichtigste Kenngrösse von Spulen und wird daher meist zusammen mit dem Drahtwiderstand angegeben. Das gilt vor allem für Drosselspulen, wie sie z.B. in Leuchtstofflampen-Schaltungen verwendet werden. www.ibn.ch Ringkern-Spule Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 3 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SELBSTINDUKTION UND ENERGIE IN DER SPULE MAGNETISCHER ENERGIEINHALT EINER SPULE Seite 19 9.3.4 Magnetischer Energieinhalt einer Spule Induktive Bauelemente wie Spulen speichern Energie in Form ihres Magnetfeldes. Das Magnetfeld einer Spule der Induktivität L [H], die vom Momentanwert des Stromes I [A] durchflossen wird, enthält die Energie W [J]: L⋅ I2 W = 2 J = W ⋅ s = AVs Luftspule µr = 1 Bei einer plötzlichen Unterbrechung des Stromkreises, muss sich die in der Spule gespeicherte Energie in sehr kurzer Zeit umsetzen und ergibt an den Anschlussklemmen eine sehr hohe Selbstinduktionspannung, die zu Beschädigungen an der Isolation oder anderen Schaltungsteilen führen kann. Um dies zu vermeiden, werden induktive Bauelemente vor dem Abschalten meist mit einem Lastwiderstand kurzgeschlossen, in dem sich die im magnetischen Feld gespeicherte Energie thermisch umsetzt. Diese hohe Spannung kann aber auch zur Versorgung von elektrischen Bauteilen mit hohem Spannungsbedarf, wie etwa eine Zündkerze oder Röhrenlampen, verwendet werden. W = Φ ⋅I ergiebt sich nachfolgende Endformel L⋅ I2 2 Aufgabe Zwei Spulen von je 1 H haben momentan 100 V bzw. 200 V Klemmenspannung. In welchem Verhältnis stehen die beiden: a) Spannungen zueinander, b) Ladeenergien zueinander? www.ibn.ch L= N 2 ⋅ µ0 ⋅ µr ⋅ A lm 2 mit Φ = L ⋅ I W = Ringkern-Spule Berechnung der Induktivität einer Spule H = Vs A Anwendungen, Einsatz Ablenkspule, Lautsprecherspule, Motorspule, Relaisspule, Transformatorspule, Übertragerspule und viele andere mehr sind Halbfabrikate (Wicklungen meist auf einem Wickelträger), die geeignet sind, ein Magnetfeld zu erzeugen oder zu detektieren, und Teil einer technischen Induktivität sind, eines induktiven passiven Bauelementes wie z. B. eines Übertragers oder Transformators, Teil eines elektromechanischen Bauelementes wie zum Beispiel eines Relais, Motors, Lautsprechers, Mikrofons oder Tonabnehmers oder Teil einer Bildröhre (Ablenkspule) sind. Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG IDEALE SPULE AN WECHSELSPANNUNG 9.4 Seite 20 Spulen an Wechselspannung Versuche Beobachtungen Spule an Gleichspannung + I= U = ....... V I = ....... A A L U= V - Spule an Wechselspannung I∼ ∼ L V Spule an Wechselspannung I∼ ∼ www.ibn.ch f2 = Hz U = ....... V I = ....... A A U∼ ∼ Hz U = ....... V I =....... A A U∼ ∼ f1 = L V Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG IDEALE SPULE AN WECHSELSPANNUNG 9.4.1 Seite 21 Ideale Spule an Wechselspannung Der Wechselfluss durch die Spule erzeugt eine Selbstinduktionsspannung in der Spule. Diese wirkt der Netzspannung entgegen. X L = 2 ⋅π ⋅ f ⋅ L XL =ω ⋅ L Versuchsaufbau Spule an Wechselspannung Kleinere Stromaufnahme XL Induktiver Widerstand [ Ω] f Frequenz [Hz]] L Induktivität [H]] ω Kreisfrequenz [-]] Grösserer Widerstand Da der Wechselstrom gedrosselt wird, bezeichnet man solche Spulen auch als Drosselspulen oder einfach Drosseln. Dieser zusätzliche Widerstand, der nur beim Anschluss an Wechselspannung auftritt, bezeichnet man als: Spule an Gleichspannung + I= A U= L V - Induktiver Widerstand Blindwiderstand Es wirkt nach 5τ nur der ohmsche Widerstand. Spule an Wechselspannung + I= A Dieser induktive Widerstand ist abhängig von: L U= Der Spulenabmessung V Eisenmaterial und Eisenabmessungen Der Frequenz des Wechselstromes - Bei Wechselspannung fliesst ein viel kleinerer Strom durch die Spule. Der Wechselstromwiderstand muss viel grösser sein! www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG IDEALE SPULE AN WECHSELSPANNUNG Seite Spulenangaben: N = 100 , µ r = 1 , lm = 0,4 m , µ0 = 1,257 ⋅ 10− 6 22 Vs , AS = 0,04 m 2 , Am f = 500 Hz Bild 6.9.1 0 30 www.ibn.ch 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG REALE SPULE AN WECHSELSPANNUNG Seite 23 9.4.2 Reale Spule an Wechselspannung Nach dem Satz von Pythagoras kann die Impedanz berechnet werden. Bei einer realen Spule wirkt auch noch ohmsche Widerstand. Spule an Gleichspannung I= + A Wirkleistung, 2 Z= R + XL L U= 2 V Blindleistung und Scheinleistung X L = 2 ⋅π ⋅ f ⋅ L - Leistungsdreieck Es wirkt nach 5τ nur der ohmsche Widerstand. XL =ω ⋅ L Spule an Wechselspannung I A Z = R + jX U Ohmscher Widerstand Induktiver Widerstand Frequenz Induktivität Kreisfrequenz Impedanz RL XL f L ω Z [ Ω] [ Ω] [Hz]] [H]] [s-1] [ Ω] Impedanzdreieck Diese Spulen auch als Drosselspulen oder einfach Drosseln genannt findet man in vielen Anwendungen: Motoren Zündddrosseln von FL Stromglättung Z Wirkfaktor aus Leistungen Der Winkel ϕ zwischen dem ohmischen Widerstand und dem induktiven Widerstand bzw. Der Winkel zwischen der Verbraucherspannung und dem Verbraucherstrom kann mit Hilfe der trigonometrischen Funktionen berechnet werden: SL = U L ⋅ IL PL = S L ⋅ cos ϕ L Q L = S L ⋅ sin ϕ L UL IL R L = Z L ⋅ cos ϕ L X L = Z L ⋅ sin ϕ L www.ibn.ch RL ZL Merke R ZL = Wirkfaktor aus Widerständen Der Wirkfaktor wird auch Leistungsfaktor genannt. ϕ ZL = Bei Wechselspannung fliesst ein viel kleinerer Strom durch die Spule. Der Wechselstromwiderstand muss viel grösser sein! cos ϕ L = XL Z V 2 RL + X L SL = 2 PL + Q L [VA] [W ] [VAr ] 2 cos ϕ L = PL SL Bindfaktor aus Leistungen sin ϕ L = QL SL [VA] 2 Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG REALE SPULE AN WECHSELSPANNUNG Seite Spulenangaben: N = 100 , µ r = 1 , lm = 0,4 m , µ0 = 1,257 ⋅ 10− 6 24 Vs , AS = 0,04 m 2 , f = 50 Hz Am ACu = 2,5 m 2 , U = 10V , d m = 0,08 m Bild 6.9.1 0 30 www.ibn.ch 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG PHASENVERSCHIEBUNG Seite 25 9.4.3 Phasenverschiebung ZL = I A Merke UL IL Der Wirkfaktor wird auch Leistungsfaktor genannt. R L = Z L ⋅ cos ϕ L Wirkfaktor aus Leistung X L = Z L ⋅ sin ϕ L U V Z ZL = 2 RL + X L 2 cos ϕ L = Wirkfaktor aus Impedanz R cos ϕ L = L ZL SL = U L ⋅ IL [VA] PL = S L ⋅ cos ϕ L [W ] Q L = S L ⋅ sin ϕ L [VAr ] SL = 2 PL + Q L 2 [VA] PL SL Bindfaktor aus Leistung sin ϕ L = QL SL Die Phasenverschiebung kann aus der Grafik herausgelesen werden. www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG IDEALE INDUKTIVITÄT IN REIHENSCHALTUNG Seite 26 9.4.4 Idele Induktivität in Reihenschaltung Die drei in Reihe geschalteten Spulen entsprechen drei in Reihe geschalteten induktiven Blindwiderständen. X LTot = X L1 + X L 2 + X L 3 Mit Hilfe dieser Gleichung kann die Gesamtinduktivität abgeleitet werden: ω ⋅ LTot = ω ⋅ L1 + ω ⋅ L2 + ω ⋅ L3 LTot = L1 + L2 + L3 + ..... + Ln Für eine beliebige Anzahl (n) in Reihe geschalteter Spulen gilt demzufolge die Gleichung: Diese Gleichung gilt nur unter der Voraussetzung, dass keine magnetische Kopplung zwischen den Spulen besteht. Das heisst, die Spulen dürfen nicht auf den gleichen Spulenkern sitzen. Auch müssen sie so angeordnet sein, dass sich die einzelnen Streufelder nicht gegenseitig beeinflussen. www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG REALE SPULE IN REIHENSCHALTUNG Seite 27 9.4.5 Reale Spulen in Reihenschaltung www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG IDEALE INDUKTIVITÄT IN PARALLELSCHALTUNG Seite 28 9.4.6 Ideale Induktivitäten in Parallelschaltung Der Gesamtwiderstand der drei parallel geschalteten Spulen lässt sich mit folgender Gleichung berechnen. 1 X LTot = 1 1 1 + + X L1 X L 2 X L 3 In der rechts stehenden Gleichung kann die Kreisfequenz gestrichen werden. 1 1 1 1 1 = + + + ....+ LTot L1 L2 L3 Ln Setzt man in die nebenstehende Gleichung die Kreisfrequenz ein, so folgt: 1 1 1 1 = + + ω ⋅ LTot ω ⋅ L1 ω ⋅ L2 ω ⋅ L3 Für eine beliebige Anzahl (n) parallel geschalteter Spulen gilt demzufolge die Gleichung: Diese Gleichung gilt nur unter der Voraussetzung, dass keine magnetische Kopplung zwischen den Spulen besteht. Das heisst, die Spulen dürfen nicht auf den gleichen Spulenkern sitzen. Auch müssen sie so angeordnet sein, dass sich die einzelnen Streufelder nicht gegenseitig beeinflussen. www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG REALE SPULE IN PARALLELSCHALTUNG Seite 29 9.4.7 Reale Spulen in Parallelschaltung www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG INDUKTION / EMV Seite 30 9.4.8 Induktion/EMV Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV); sie bezeichnet die Störfreiheit elektrischer oder elektronischer Geräte mit ihrer Umgebung. Die Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) kennzeichnet den üblicherweise erwünschten Zustand, dass technische Geräte einander nicht wechselseitig mittels ungewollter elektrischer oder elektromagnetischer Effekte störend beeinflussen. Sie behandelt technische und rechtliche Fragen der ungewollten wechselseitigen Beeinflussung in der Elektrotechnik. 9.4.8.1.1 Überspannungen (Überspannungsschutz) Ursachen für langdauernde Überspannungen im Bereich von Sekunden bis Stunden können sein: - - - schlechte Regelung durch den Energieversorger plötzlicher Belastungsrückgang im Energieversorgungsnetz, allgemein bei einer Spannungsquelle, zum Beispiel durch Verbraucherverhalten (z. B. symbolische Stromsparaktionen, Ende eines Fußballspieles) Stromausfälle in der Netz-Nachbarschaft, z.B. bei durch Blitzeinschlag ausgelösten Abschaltungen unsymmetrische Belastung oder Kurzschluss eines Außenleiters bei Dreiphasenwechselstromgeneratoren, Stromaggregaten, nicht sternpunktgeerdeten Netzen starker Verbrauchsrückgang während der Nachtstunden Belastungsanstieg durch Stromunterbrechung bei einer Stromquelle Ursachen für transiente Überspannungen können sein: - - Elektrostatische Entladungen (ImpulsAnstiegszeiten typisch <1 ns) Abschalten insbesondere von induktiven Verbrauchern, Schaltfunken an Schaltkontakten, Bürstenfeuer großer elektrischer Maschinen (Burst, Impulsfolgen mit Anstiegszeiten um 5 ns) Blitzschlag in der Nachbarschaft Schalthandlungen im Stromnetz (Surge, ImpulsAnstiegszeiten einige µs, Impulsdauer mehrere 10 µs) Gefährdete Elektrische Geräte und Anlagen Schutz gegen Überspannungen Blitzschutz (Fangleitungen, Potentialausgleich) Geräteschutz (Potentialtrennung, Glasfasernetze) Klein- und Signalspannung (Schutzdioden, Varistoren) Netzspannung (Varistoren) Mittel- und Hochspannung (Überspannungsableiter) Grobschutz (Typ 1,Klasse B,Gebäudeeinspeisung, 1300 bis 6000 V, 50/100 kA, 10/350 µs Mittelschutz (Typ 2, früher Klasse C, Etagenverteilern, 600 bis 2000 V, Überspannungen <4000 V) Begriffe Surge (engl. surge = Welle, Woge) Englischen Begriff für: „Ausbruch“, „Platzen“ oder „Häufung“ allgemein das mehrfache, gebündelte Auftreten eines Ereignisses www.ibn.ch Feinschutz (Typ 3, Klasse D, Steckdosen, CE-Zeichen, EMVG) Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG INDUKTION / EMV Seite 31 9.4.8.1.2 Auswirkungen Die Nutzung elektrischer Energie ist immer mit der Umwandlung elektromagnetischer Feldenergie in andere Energieformen, z. B. in Wärme (Glühlampe) oder mechanische Energie (Motor) verbunden. Wärmeenergie kann z. B. als elektromagnetische Wärmestrahlung in die Umgebung abgegeben werden. Des Weiteren erzeugen bewegte elektrische Ladungen Magnetfelder, welche ebenfalls ihre Umgebung beeinflussen. Dabei bleiben die Felder nicht zwingend innerhalb der elektrischen Betriebsmittel, sondern können sich auch außerhalb des Betriebsmittels ausbreiten. Felder, die sich frei ausbreiten, können in elektrische Betriebsmittel eindringen und die Funktion des Betriebsmittels beeinflussen. Betriebsmittel, die der Funkkommunikation dienen, wie z. B. Mobiltelefone oder Radioempfangsgeräte, zeichnen sich durch gewollte Aussendung (Mobiltelefon) oder gewolltes Eindringenlassen (Radioempfangsgeräte, Mobiltelefon) von Feldern aus. 9.4.8.1.3 Problematik Elektromagnetische Wellen haben auch Einfluss auf Menschen und die natürliche Umwelt. Das Teilgebiet der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit (EMVU) befasst sich mit den Auswirkungen auf Umwelt und lebende Organismen. www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 4 9 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM SPULE AN WECHSELSPANNUNG INDUKTIONSFREIE SPULE (BIFILARE WICKLUNG) Seite 32 9.4.9 Induktionsfreie Spule (bifilare Wicklung) Drahtwiderstände Bei gegensinnigem Stromfluss heben sich die beiden dadurch entstehenden magnetischen Felder gegenseitig nahezu auf. Bifilare Wickelweise wird verwendet, um zum Beispiel Drahtwiderstände mit sehr kleiner parasitärer Induktivität herzustellen. Hierbei fließt der Strom durch den bifilar verlegten Draht hin und zurück. Bifilar (aus dem Englischen, dt.: zweiadrig) bezeichnet in der Elektrotechnik eine zweiadrig, das heißt aus einem Drahtpaar (Kupferlackdraht, lackisoliertes Band oder Widerstandsdraht) gewickelte Spule Die Wicklungen sind so zu verbinden, dass sich die Magnetfelder im Eisenring aufheben. Θ = I ⋅ ( N1 − N 2 ) = 0 L=N ∆Φ =0 ∆I Transformatoren Werden dagegen die beiden Drähte als separate Wicklungen eines Transformators verwendet, besitzen sie eine besonders geringe Streuinduktivität. Bifilar oder „n-filar“ hergestellte Transformatoren besitzen ein besonders gutes Impuls-Übertragungsverhalten und werden unter anderem als Koppel-Übertrager zur potentialgetrennten Ansteuerung von Transistoren verwendet. Bei diesen wird jede Wicklung aus einem der zueinander parallel verlegten oder sogar miteinander verdrillten Drähte gebildet. Allerdings erhöht sich bei dieser Bauweise die parasitäre Koppelkapazität zwischen den so eng benachbarten Wicklungen. Widerstandsdekade, 10x 1 Ohm, bifilar gewickelte Bänder, Stufenschalter Prinzipaufbau eines Möbius-Widerstandes SE-Übertrager in bifilarer Wickeltechnik www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM KONDENSATOR IM WECHSELSTROMKREIS Seite 33 9.5 Kondensator im Wechselstromkreis XC = 1 2 ⋅π ⋅ f ⋅C 200V 50Hz 100Ω Dem Kondensator bzw. der Elektrostatik ist ein eigens Kapitel gewidmet und dabei wird das elektrische Feld und deren Auswirkungen ganz genau durchleuchtet. Versuchsaufbau Kondensator an Wechselspannung Bild 5.4 IC = U XC cos ϕ = 0 Das elektrische Feld Siehe Seite 1406 Liniendiagramm von Strom und Spannung eines idealen Kondensators Die Kurve mit dem grösseren Scheitelwert ist die Spannung. Der Scheitelwert des Stromes liegt bei 50% des Spannungswertes. Die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung beträgt bei einem idealen Kondensator 90°. Der Strom eilt der Spannung um 90° vor. www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 6 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM INDUKTION DER RUHE (TRANSFORMATORPRINZIP) IDEALER TRANSFORMATOR 9.6 Seite 34 Induktion der Ruhe Dem Transformator ist ein eigens Kapitel gewidmet und dabei wird die induktion der Ruhe ganz genau durchleuchtet. In eine Draht oder Spule wird eine Spannung induziert, wenn sich in dem Leiter oder in der Spule der magnetische Fluss ändert. Liest man die obige Beschreibung sehr aufmerksam, so wird man auf eine weitere Möglichkeit der Spannungserzeugung durch Induktion stossen. Spannungserzeugung durch Flussänderung. Anstatt das Magnetfeld sichtbar zu bewegen, kann durch Magnetfeldänderung dasselbe erreicht werden. Der Transformator ist eine elektrische Maschine Er überträgt Leistung nach dem Induktionsprinzip. Prim ä rspule Sek undä rspule Der Primärspule wird Energie zugeführt. Sekundär wird Energie entnommen. Die Stromrichtungen (1,2) sind entgegenGesetz. Der Transformator wird primärseitig gespeist. Die Primärwicklung erzeugt einen Wechselfluss, welcher in der Sekundärwicklung eine Spannung induziert (induktive Kopplung). Sekun-därseitig wird belastet. Die Primärseite kompensiert die Sekundärleistung durch eine gleich grosse Leistungsauf-nahme aus dem Speisenetz. Spulen sind magnetisch verbunden. Magnetische Verkettungen nennt man auch galvanische Trennung. Die Spannungen verhalten sich wie das Verhältnis der Windungen. (Proportional) Höhe der induzierten Spannung ∆Φ ui = − N ∆t Das Minuszeichen im allgemeinen Induktionsgesetz gibt lediglich Auskunft über die Richtung der induzierten Spannung im Vergleich zur Flussänderung. N ∆Φ ∆t ui Windungszahl Flussänderung Zeitdauer Induktionsspannung - ü= [Vs]] [s]] U1 N = 1 U2 N2 Wirkung der Wicklungen I1 I2 [V]] U1 U2 N1 Wenn die Verluste vernachlässigt werden, besteht ein Leistungsgleichgewicht: S1 = S2 Abgegebene und aufgenommene Leistung sind gleich gross. Transformatorformel Primär U = 4 ,44 ⋅ AFe ⋅ B̂ ⋅ f ⋅ N 2 Der Eisenquerschnitt in m , die Flussdichte B in T, die Frequenz f in Hz und die Windungszahl N bestimmen die induzierte Spannung. Das gilt für jede Wicklung auf dem gemeinsamen Fe-Kern. www.ibn.ch N2 Sekundär Durchflutung Θ1 = Θ 2 N1 ⋅ I 1 = N 2 ⋅ I 2 Übersetzungen Spannungen sind den Windungszahlen proportional, die Ströme hingegen umgekehrt proportional. Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GEMISCHTE OHMISCHE, INDUKTIVE UND KAPAZITIVE SCHALTUNGEN Seite 35 9.7 Gemischte Schaltungen an Einphasenwechselstrom 9.7.1 Vergleich der Wechselstromwiderständen Wir kennen nun alle Verbraucher – oder Widerstandsarten Widerstände Verbraucher Anwendungen Verhalten an Gleichspannung Verhalten an Wechselspannung Ohmisch Elektro-Heizung Boiler Kochplatte Veränderung mit der Temperatur Wie an Gleichspannung Strom und Spannung in Phase Induktiv Motoren Induktionskochfeld Vorschaltgerät, Drosselspulen Transformator Leitungsinduktivität Nach 5τ wie ein ohmscher Widerstand Strom eilt der Spannung im max. um 90° nach. Grössere Frequenz grösserer Widerstand Kapazitiv KompensationsKondensator Entstör-Kondensator Filter Glättungskondensator Kabelkapazität Nach 5τ sperrt der Kondensator den Gleichstrom Strom eilt der Spannung im max. um 90° vor. Grössere Frequenz kleinerer Widerstand In der Praxis sind die Verbraucher einzeln oder in Gruppen gemeinsam an das bestehende Leitungsnetz angeschlossen: Netzspannung 3x 400V / 230V ±10 % Wir wollen nun das Verhalten der drei Widerstandsarten am Wechselspannungsnetz untersuchen, verbunden mit den notwendigen Berechnungen für die Spannung, den Strom und die Leistungen. www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GEMISCHTE OHMISCHE, INDUKTIVE UND KAPAZITIVE SCHALTUNGEN Seite 36 9.7.2 Übersicht über die wichtigsten Wechselstromwiderständen 1 Liniendiagramm „Ohmscher Verbraucher“ 0 2 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Zeigerdiagramm Bild 6.9.1 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Zeigerdiagramm Bild 6.9.1 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 Formelsammlung Bild 6.10.5 Liniendiagramm „Kapazitiver Verbraucher“ 0 4 30 Formelsammlung Bild 6.10.5 Liniendiagramm „Induktiver Verbraucher“ 0 3 Zeigerdiagramm Bild 6.9.1 Formelsammlung Bild 6.10.5 450 Liniendiagramm gemischter Verbraucher „Ohmsch-induktiv“ ϕ = 60° Zeigerdiagramm Formelsammlung Bild 6.10.5 Bild 6.9.1 0 www.ibn.ch 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM GEMISCHTE OHMISCHE, INDUKTIVE UND KAPAZITIVE SCHALTUNGEN Seite 37 9.7.3 Berechnungen an Wechselstromwiderständen Mit den vorhandenen Kenntnissen können Sie nun alle möglichen kombinierte Schaltungen mit den Widerständen berechnen. Beispiel 1 Beispiel 2 ZL IR U Beispiel 3 R RL R = 100Ω U = 100V f = 50 Hz XL Bild 6.4.9 R = 100Ω L = 0,5513 H U = 100V f = 50 Hz ITOT C R U, f Bild 6.3.15 R C U f = 100Ω = 18,38 µF = 100V = 50 Hz Bild 6.4.10 Gesucht www.ibn.ch I , ϕ , cos ϕ Gesucht I , ϕ , cos ϕ Gesucht I , ϕ , cos ϕ Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSPERECHNUNG Seite 38 9.8 Leistungs- und Arbeitsberechnungen 9.8.1 Leistung und Arbeit bei ohmscher Belastung (0°) Anwendungen: Formeln: Liniendiagramm Bild 6.9.1 Zeigerdiagramm 0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Feststellungen: Phasenverschiebung: www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG Seite 39 9.8.2 Leistung und Arbeit bei induktiver Belastung (90°) Anwendungen: Formeln: Liniendiagramm Bild 6.9.1 Zeigerdiagramm 0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Feststellungen: Phasenverschiebung: www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG Seite 40 9.8.3 Leistung und Arbeit bei kapazitiver Belastung (90°) Anwendungen: Formeln: Liniendiagramm Bild 6.9.1 Zeigerdiagramm 0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Feststellungen: Phasenverschiebung: www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG Seite 41 9.8.4 Leistung und Arbeit ohmisch-induktiver Belastung (<90°) Anwendungen: Formeln: Liniendiagramm Bild 6.9.1 Zeigerdiagramm 0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300 330 360 390 420 450 Feststellungen: Phasenverschiebung: www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG Seite 42 9.8.5 Zusammenfassung der Leistungsberechnung Mit Hilfe der vektoriellen Darstellungen und den gezeichneten Liniendiagrammen können aus den behandelten Belastungsfällen die drei Leistungsteile wie folgt dargestellt und formuliert werden. Q Wirkfaktor sinϕ Bild 6.18.1 1,0 0,9 0,8 0,7 Blindfaktor 0,6 Tangens cosϕ 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 P Scheinleistung Wirkleistung aus der Scheinleistung www.ibn.ch Blindleistung aus der Scheinleistung Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG Seite 43 9.8.6 Zusammenfassung der Arbeitsberechnung Mit Hilfe der vektoriellen Darstellungen und den gezeichneten Liniendiagrammen können aus den behandelten Belastungsfällen die drei Arbeitsteile wie folgt dargestellt und formuliert werden. Q Wirkfaktor sinϕ Bild 6.18.1 1,0 0,9 0,8 0,7 Blindfaktor 0,6 Tangens cosϕ 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 P Scheinarbeit Wirkarbeit aus der Scheinarbeit www.ibn.ch Blindarbeit aus der Scheinarbeit Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG 9.8.7 www.ibn.ch Seite 44 Messversuche Unterricht Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT GLÜHLAMPE, KONDENSATOR UND DROSSELSPULE 9.8.7.1 Seite 45 Glühlampe, Kondensator und Drosselspule Versuch zur Leistungsbestimmung bei Einphasenwechselspannung an einer Glühlampe, Kondensator und Natriumdampf-Hochdrucklampe Versuchsaufbau W 0 - 230V IT IQ A U IL ZD Aufgabe Es sind alle relevanten Messdaten zu erfassen, damit die Leistungen der Betriebsmittel festgelegt sind. IK RϑL CK V RϑQ Die Spannungen und Ströme der einzelnen Verbraucher sind in einem geeigneten Zeigerbild darzustellen. Berechnungen und grafische Darstellungen Messwerte U [V ] I[A] S [ VA ] P [W ] Q [ VAr ] cos ϕ ϕ [° ] Glühlampe Kondensator Natriumdampflampe www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT GLÜHLAMPE, KONDENSATOR UND DROSSELSPULE Seite 46 Berechnungen www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT QUECKSILBERDAMPF-HOCHDRUCKLAMPE Seite 47 9.8.7.2 Quecksilberdampf-Hochdrucklampe mit und ohne Kompensation Versuch zur Leistungsbestimmung bei Einphasenwechselspannung an einer QuecksilberdampfHochdruck-Lampe mit und ohne Kompensation. Versuchsaufbau IT W IQ A 0 - 230V U Aufgabe Es sind alle relevanten Messdaten zu erfassen, damit ein Kompensationskondensator für einen Leistungsfaktor cos ϕ = 0,92 bestimmt werden kann. IK ZD CK V RϑQ Q Berechnungen sinϕ Bild 6.18.1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 cosϕ 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 P Messwerte U [V ] I[A] S [ VA ] P [W ] Q [ VAr ] cos ϕ ϕ [° ] Lampe separat mit Kondensator www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT QUECKSILBERDAMPF-HOCHDRUCKLAMPE Seite 48 Berechnungen www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT NATRIUMDAMPFDAMPF-HOCHDRUCKLAMPE Seite 49 9.8.7.3 Natriumdampf-Hochdrucklampe mit und ohne Kompensation Versuch zur Leistungsbestimmung bei Einphasenwechselspannung an einer QuecksilberdampfHochdruck-Lampe mit und ohne Kompensation. Versuchsaufbau IT W IQ A 0 - 230V U Aufgabe Es sind alle relevanten Messdaten zu erfassen, damit ein Kompensationskondensator für einen Leistungsfaktor cos ϕ = 0,92 bestimmt werden kann. IK ZD CK V RϑQ Q Berechnungen sinϕ Bild 6.18.1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 cosϕ 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 P Messwerte U [V ] I[A] S [ VA ] P [W ] Q [ VAr ] cos ϕ ϕ [° ] Lampe separat mit Kondensator www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT NATRIUMDAMPF-HOCHDRUCKLAMPE www.ibn.ch Seite 50 Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT NATRIUMDAMPF-NIEDERDRUCKLAMPE 9.8.7.4 Seite 51 Natriumdampf-Niederdrucklampe Versuch zur Leistungsbestimmung bei Einphasenwechselspannung an einer NatriumdampfNiederdrucklampe. Versuchsaufbau IT cos W IQ A IN ZD U 0 - 230V Aufgabe Es sind alle relevanten Messdaten zu erfassen! L V Drossel La La Rϑ N 1 Q Berechnungen sinϕ Bild 6.18.1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 cosϕ 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 P Messwerte U [V ] I[A] S [ VA ] P [W ] Q [ VAr ] cos ϕ ϕ [° ] Lampe separat Lampe mit Drossel www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT NATRIUMDAMPF-NIEDERDRUCKLAMPE Seite 52 Berechnungen www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT GLÜHLAMPE 9.8.7.5 Seite 53 Glühlampe Versuch zur Leistungsbestimmung bei Einphasenwechselspannung an einer 100W Glühbirne. A kWh W IR cosϕ RϑL V U U= V P= I= A cos ϕ = ⋅ P =U ⋅I = t= W = s n= P= W C= 3600 ⋅ = C ⋅t 3600 ⋅ ⋅ kWh −1 = W Darstellung der vorhandenen Leistungen: 1. Dünner Draht mit hoher Schmelztemperatur, doppelt gewendelt, damit sich die Drahtwindungen gegenseitig gut aufheizen. Draht wird so heiß, dass er weißglühend wird und Licht aussendet. 2. Evakuierter Raum, bzw. Raum mit Schutzgasfüllung zur Verhinderung der Oxidation (Verbrennung) der Glühwendel. 3. Dickere Zuführungsdrähte zur Glühwendel. Sie dienen zu deren Halterung und Erwärmen sich aufgrund der größeren Dicke nicht so stark wie die Glühwendel (Stabilität bleibt auch bei Stromfluss erhalten). 4. Glassockel zur Halterung der Stützdrähte. 5. Metallisches Schraubgewinde stellt den Kontakt zur Fassung her und ist mit dem linken Stützdraht verbunden. 6. Isolationsmaterial, welches den Kontakt zwischen dem metallischen Gewinde (5) und dem Kontaktplättchen (7) unterbindet. 7. Kontaktplättchen stellt den Kontakt zur Fassung her und ist mit dem rechten Stützdraht verbunden. Darstellung der vorhandenen elektrischen Arbeit: www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT GLÜHLAMPE Seite 54 Berechnungen www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT DROSSELSPULE 9.8.7.6 Seite 55 Drosselspule Versuch zur Leistungsbestimmung bei Einphasenwechselspannung an einer Drosselspule. A kWh W IL cosϕ RL ϑ V U XL U= V P= I= A cos ϕ = ⋅ P =U ⋅I = t= W = s n= P= W C= 3600 ⋅ = C ⋅t 3600 ⋅ ⋅ kWh −1 = W Darstellung der vorhandenen Leistungen: Darstellung der vorhandenen elektrischen Arbeit: www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT DROSSELSPULE Seite 56 Berechnungen www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT KONDENSATOR 9.8.7.7 Seite 57 Kondensator Versuch zur Leistungsbestimmung bei Einphasenwechselspannung an einem Kondensator. A kWh W cosϕ C V U XC U= V P= I= A cos ϕ = ⋅ P =U ⋅I = t= W = s n= P= W C= 3600 ⋅ = C ⋅t 3600 ⋅ ⋅ kWh −1 = W Darstellung der vorhandenen Leistungen: Darstellung der vorhandenen elektrischen Arbeit: www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT KONDENSATOR Seite 58 Berechnungen www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT DROSSELSPULE UND KONDENSATOR 9.8.7.8 Seite 59 Drosselspule und Kondensator Versuch zur Leistungsbestimmung bei Einphasenwechselspannung an einer Drosselspule in Kombination mit einem Kondensator. A kWh W IL cosϕ C V U XC U= V P= I= A cos ϕ = ⋅ P =U ⋅I = t= XL W W = s n= P= RL ϑ C= 3600 ⋅ = C ⋅t 3600 ⋅ ⋅ kWh −1 = W Darstellung der vorhandenen Leistungen: Darstellung der vorhandenen elektrischen Arbeit: www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 8 7 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEISTUNGS- UND ARBEITSBERECHNUNG MESSVERSUCHE UNTERRICHT DROSSELSPULE UND KONDENSATOR Seite 60 Berechnungen www.ibn.ch Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEITUNGSBERECHNUNGEN SPANNUNGSABFALL EINPHASENWECHSELSTROM Seite 9.9 Leitungsberechnungen 9.9.1 Spannungsabfall Einphasenwechselstrom I UL I RL U1 UL www.ibn.ch UL RL U2 RV 61 U1 RV U2 XV UL Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 9 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEITUNGSBERECHNUNGEN SPANNUNGSABFALL EINPHASENWECHSELSTROM www.ibn.ch Seite 62 Ausgabe 5 17. April 2012 TG 9 9 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN INDUKTION, EINPHASEN-WECHSELSTROM LEITUNGSBERECHNUNGEN 9.9.2 www.ibn.ch Seite 63 Leistungsverlust auf Leitungen mit Wechselstrom Ausgabe 5 17. April 2012