Bau eines Plasmaschallwandlers - Anfänger

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Bergische Universität Wuppertal
Anfänger-Projekt Praktikum
Sommersemester 2010
Bau eines Plasmaschallwandlers
Projektgruppe:
Daniel Schwab
Tristan Schröder
Patrik Rubelowski
Oliver von Polheim
Liv Weißsieker
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
S. 2
2. Theorie
1.1 Tonerzeugung
1.2 Schaltplan
1.3 Pentode
S.3
S.4
S.8
3. Probleme
2.1 Probleme bei dem Aufbau
2.2 Resonanzspule
2.3 Netzgeräte
2.4 Ideale Resonanzspule
2.5 Andere nicht ideale Bauteile
2.5.1 Pentode PL519
2.5.2 20Ω/5W-Widerstände
2.5.3 Spule L1
S.10
S.10
S.14
S.16
S.19
S.19
S.20
S.20
4. Messungen
4.1 Frequenzabhängigkeit
4.1.1 Frequenzgang Spule 1
4.1.2 Frequenzgang Spule 2
3.2 Leistungsaufnahme
3.3 Frequenzgang in Abhängigkeit des
Messortes (Abstrahlverhalten)
3.4 Temperaturmessung der Plasmaflamme
3.5 Spannung an der Elektrode (Flammspannung)
3.6 Messung der E-und B-Felder
S.21
S.21
S.23
S.25
S.26
S.29
S.31
S.34
5. Fazit
S.38
6. Danksagungen
S.40
7. Anhang
5.1 Messwerte
5.2 Quellenangaben
S.41
S.47
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1.) Vorwort
Im Zuge des Anfänger Projektpraktikums für den Bachelor of Physics an der
Bergischen Universität Wuppertal galt es zwei frei wählbare Experimente
durchzuführen. Eines unserer Experimente ist der Plasmaschallwandler.
Ziel ist es, einen amplitudenmodulierten Plasmaerzeuger zu bauen und ihn in
seiner Funktion und mit seinen verschiedenen physikalischen Eigenschaften zu
untersuchen. Wir erwarten also einen Aufbau zu realisieren, mit dem wir nicht
nur eine stabile Plasmaentladung zünden, sondern sie sogar noch so schnell in
ihrer Größe variieren können, dass damit Schallwellen erzeugt und für uns
hörbare Frequenzen wiedergegeben werden können.
Motivation dieses Experiments war die große Herausforderung mit eigenen
Händen ein so seltenes Phänomen wie Plasma innerhalb unserer Atmosphäre
synthetisch zu erzeugen, zu erforschen und letztlich gar zu beherrschen. Im
Universum als solches kein Unbekannter ist dieser so genannte vierte
Aggregatzustand in der Natur innerhalb unserer Atmosphäre nur selten zu
beobachten, am ehesten noch in Blitzen oder Polarlichtern. Aus eben diesem
Plasma einen praktischen Nutzen ziehen zu wollen gab uns das Gefühl hier
etwas Besonderes zu kreieren.
Für den Bau eines passenden Schaltkreises gilt es sich mit den Eigenschaften
essenzieller Bauteile, wie der Pentode, der Spule und dem
Resonanztransformator, auseinandergesetzt zu haben.
Dieser Aufbau, unser Plasmaschallwandler, wird nach seiner Fertigstellung
Inhalt unseres Projekts und Quelle unserer Messungen.
Wir werden Frequenzgänge, Leistungsaufnahme und begleitende Phänomene,
wie zum Beispiel die unserem Aufbau entspringenden und ihn umgebenden
elektromagnetischen Felder analysieren.
Wir hoffen mit diesem Projekt einiges über die Erzeugung von Ton und Plasma
zu erfahren und uns mit dem Bau fortgeschrittener Schaltkreise auch technisches
Wissen anzueignen.
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1) Theorie
1.1 Tonerzeugung – Vom Plasma zum Ton
Das Prinzip der Tonerzeugung eines Plasmalautsprechers besteht darin, dass das
durch die hohe Spannung hervorgerufene elektrische Feld, an der Spitze der
Flammelektrode durch Entladung Plasma bildet. Diese bezeichnet man auch als
Koronaentladung. Die erforderliche Spannung wird durch einen
Resonanztransformator auf 10kV bis 20kV transformiert, welche für die
Entladung nötig sind.
Das Plasma entsteht durch Ionisation der Luft
um die Spitze der Flammelektrode herum und
besteht teilweise oder vollständig aus freien
Ladungsträgern, wie Ionen oder Elektronen. Es
handelt
sich
dementsprechend
um
Atmosphärendruckplasma.
Diese Koronaentladung kann, wenn ausreichend
Strom nachgeliefert wird, einen Lichtbogen
schlagen. Für die Überbrückung von 1mm Luft
benötigt sie je nach Durchschlagsfestigkeit 2kV
bis 3,3kV.
Moduliert man nun die Amplitude der angelegten Spannung, ändert sich die
Intensität der Entladung und damit die Größe der Plasmaflamme; so werden
Druckunterschiede in der Luft erzeugt, die als Ton hörbar sind.
Durch das starke elektrische Feld werden größere Mengen Stickoxide erzeugt,
welche in Wechselwirkung mit dem Sauerstoff in der Luft Ozon bilden.
Seite | 3
1.2) Schaltplan:
Wir haben bei unserem Aufbau folgenden Schaltplan verwendet:
1)
2)
Im Wesentlichen besteht die Schaltung aus den zwei markierten Teilen. Teil 1)
liefert die benötigte Hochspannung für die Bildung der Plasmaflamme, Teil 2)
ist für die Audiomodulation zuständig.
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Teil 1)
Berücksichtigt man die auftretenden Kapazitäten zwischen Anode und
Bremsgitter zwischen der Flammelektrode und Masse (durch die Entladung) und
die Kapazitive Ankopplung der
Spule durch den Feedback an g1,
ergibt sich folgendes Schaltbild:
C3:
C4:
C5:
Kapazitive
Kopplung
zwischen L1 und g1
Kapazität zwischen
Flammelektrode und
Masse
Kapazität zwischen Anode
und Bremsgitter
Ändert man die Darstellung um L1 etwas, ergibt sich:
π‘ˆ0
π‘ˆ0 bezeichnet die 600V, die zwischen Anode und Masse anliegen.
In der letzten Darstellung wird der Charakter des Resonanztransformators
deutlich. Die Schwingung entsteht aufgrund der kapazitiven Rückkopplung (C3)
an g1, C1 dient hier nur dazu, die Röhre vor Überschlägen zwischen
Flammelektrode und Feedback zu schützen.
Wichtig bei der Rückkopplung ist, dass die Kopplung phasenrichtig erfolgt. Das
bedeutet, dass der Feedback an der Flammelektrode angebracht werden muss
und nicht am unteren Ende der Spule. Denn durch die Einkopplung in die Röhre
entsteht eine Phasendrehung von 180° an der Anode. Würde hier abgegriffen,
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würde gegenphasig eingekoppelt und die Schwingung gedämpft. Da an der
Spule eine weitere Phasendrehung von 180° stattfindet ergibt sich eine
Gesamtdrehung von 360° was bedeutet, dass das Signal phasenrichtig
eingekoppelt wird.
Im schwingenden System des Resonanztransformators gilt:
𝑋𝐿 = π‘–πœ”πΏ
1
𝑖
𝑋𝐢 =
=−
π‘–πœ”πΆ
πœ”πΆ
Weiterhin gilt nach dem Ohmschen Gesetz mit 𝑋𝐢 = Impedanz von C4, sowie
𝐼1 = Strom durch L1 und C4:
π‘ˆ0 = 𝑋𝐿 + 𝑋𝐢 ∗ 𝐼1 = 𝑋𝐿 ∗ 𝐼1 + 𝑋𝐢 ∗ 𝐼1 = 𝑋𝐿 ∗ 𝐼1 + π‘ˆπΆ = π‘ˆπΏ + 𝑋𝐢 ∗ 𝐼1
1)
2)
πœ”2 𝐿𝐢
π‘ˆπΆ = (1 − 2
)π‘ˆ
πœ” 𝐿𝐢 − 1 0
πœ”2 𝐿𝐢
π‘ˆπΏ = 2
π‘ˆ
πœ” 𝐿𝐢 − 1 0
An Formel 2) wird deutlich, dass bei geeigneter Wahl von ω, L und C der
Nenner des Bruchs und damit π‘ˆπΏ negativ sein kann, was bedeutet, dass π‘ˆπΆ > π‘ˆ0
wird. Diese den Resonanztransformator ausmachende Eigenschaft wird hier
genutzt, um die 600V Eingangsspannung auf einige 10kV Spannung an der
Spitze der Flammelektrode zu transformieren, damit eine Koronaentladung
möglich ist.
Der rechte Abschnitt von Teil 1), bestehend aus der Spule L2, dem 20Ω
Widerstand und dem Kondensator C2, dient dazu die Hochfrequenz von der
Spannungsquelle abzublocken:
Die Spule L2 besitzt den Blindwiderstand 𝑍𝐿 = πœ”πΏ = 2πœ‹π‘“πΏ, was bedeutet, dass
der Widerstand bei Einspeisung einer Frequenz im MHz-Bereich (wie wir sie
erwarten) sehr groß ist gegen den Widerstand der Anordnung um L1. Dieser
Widerstand von L2 beschränkt den in die Spannungsquelle zurück fließenden
Strom sehr stark, sodass der kleine Reststrom anschließend durch den
Kondensator C2 eliminiert werden kann. Der 20Ω Widerstand in der Anordnung
dient nur als Sicherung um die Spannungsquelle bei nicht ausreichender
Filterung durch L2 (wegen Defekt, zu kleiner Induktivität, zu geringer Frequenz,
etc.)
zu
schützen.
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Teil 2)
Bei diesem Teil unseres Schaltkreises handelt es sich um den Part, mit dessen
Hilfe die wiederzugebende Frequenz in den Schaltkreis eingespeist wird, bzw.
unsere Flamme audiomoduliert wird.
Dazu haben wir eine über vier Wege verbundene Elektroden-Röhre, die ECL 82,
verwendet, sodass sie als Kathodenfolger fungiert.
Das Gitter g1 der ECL82 ist über die angegebenen Widerstände und ein
Potentiometer so angeschlossen, dass die Spannung und somit die Flammgröße
variiert werden kann.
Die Anodenspannung liegt laut Vorgaben bei 350V. Wir nutzten jedoch aus
Ermangelung eines passenden Netzteiles lediglich 320V. Es zeigte sich später,
dass bereits diese geringere Spannung für den Betrieb des Schallwandlers
ausreicht.
Vermutlich wäre auch eine größere Flamme und somit tiefere Frequenzen
realisierbar gewesen, jedoch ohne einen Gewinn an Lautstärke zu verzeichnen,
denn letztere ist lediglich vom Modulations-Eingang und dessen
Spannungsdifferenzen abhängig.
Die nun eigentliche Besonderheit dieses Teils der Schaltung ist, wie bereits
erwähnt, dass man extern über einen Kondensator hinweg eine gezielt
frequentiert wechselnde Spannung einspeisen kann. Wird nun eine frei wählbare
Frequenz mit einer maximalen Amplitude von 60V eingespeist, so wird mit dem
Kathodenrückläufer ein Offset realisiert, mit dessen Hilfe wir nun unser Signal
in die Röhre einspeisen können, ohne dass das Spannungssignal an einem Punkt
negativ wird. Das bewirkt, dass das eingespeiste Audiosignal den Ruhestrom
ohne Modulation in der Röhre nicht verringern oder gar verhindern, sondern nur
unterschiedlich verstärken kann.
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1.3 Pentode
Das Prinzip einer Elektronenröhre besteht darin das im Inneren der Röhre
Elektronen an einer Glühkathode bereit gestellt (Elektronenemission) und durch
ein elektrisches Feld zu einer Anode bewegt werden. Durch ein Steuergitter G1
zwischen Kathode und Anode lässt sich der Elektronenstrom beeinflussen, denn
durch unterschiedliche Gitterspannungen bzw. elektrische Felder kann man den
Elektronenfluss hemmen oder verstärken. Darauf beruht die Verwendung der
Elektronenröhre als Verstärkerröhre, welche wir sie in unserem Versuch auch
verwenden.
G1: Steuergitter
G2: Schirmgitter
G3: Bremsgitter
Das zweite Gitter G2 bezeichnet man als Schirmgitter. Das Einfügen dieses
Gitters zwischen Steuergitter und Anode ändert einige fundamentale elektrische
Parameter der Röhre. Die Aufgabe des Schirmgitters ist die elektrische
Entkopplung des Steuergitters von der Anode. Es sorgt durch eine gegenüber der
Kathode möglichst konstanten Spannung für eine gleichbleibende
Beschleunigung der Elektronen Richtung Anode. Das Schirmgitter stellt für das
Steuergitter konstante Feldbedingungen her und beschleunigt die Elektronen
gleichmäßig Richtung Anode, auch wenn diese eine niedrigere Spannung als das
Schirmgitter annimmt. Das erhöht den Innenwiderstand (Quellwiderstand) der
Anode beträchtlich. Die unterbundene Rückwirkung der Anodenspannung auf
das Steuergitter führt zu einer wesentlich erhöhten Verstärkung.
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Zusätzlich besitzt die Pentode ein drittes Gitter, das Bremsgitter G3. Dieses ist
sehr weitmaschig und liegt elektrisch auf derselben Spannungsebene wie die
Kathode. Den von der Kathode kommenden Elektronenstrom beeinflusst es
durch seine Weitmaschigkeit praktisch nicht. Die an der Anode ausgelösten,
gegenüber dem Hauptstrom wesentlich langsameren, Sekundärelektronen
werden von ihm aber wieder in Richtung Anode gelenkt. Die Pentode hat daher
in der Summe fünf Elektroden.
In unserem Versuch verwendeten wir die hier abgebildete Pentode PL519 als
Röhrenverstärker.
Wie oben beschrieben besitzt diese Pentode 3 Gitter: g1, g2, g3, für die jeweils
zwei Anschlüsse vorhanden sind, außerdem zwei Anschlüsse für die
Heizspannung (f) und jeweils einen für die Kathode (k) und die Anode (a).
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2. Probleme
2.1 Probleme bei dem Aufbau
Im Folgenden werden die Probleme skizziert, die wir bei der Arbeit nach der im
Internet auf www.plasmatweeter.de publizierten Anleitung hatten.
2.2 Resonanzspule
Zu Anfang haben wir unsere Resonanzspule auf ein Keramikrohr mit 2cm
Durchmesser gewickelt. Die Induktivität dieser Spule haben wir der Spule aus
der Anleitung angepasst:
Für die Induktivität L einer Spule deren Länge noch mindestens das 0,6-fache
ihres Radius beträgt gilt die Approximationsformel:
πœ‡0 πœ‡π‘Ÿ 𝐴
𝐿 = 𝑁2 ∗
2π‘Ÿ
𝑙+ 𝑀
2,2
Mit: 𝑁=Windungszahl;
𝐴=Querschnittsfläche;
𝑙=Länge
der
Spule;
π‘Ÿπ‘€ =Windungsradius
Weiterhin gilt mit 𝑑=Drahtdurchmesser und π‘Ÿπ‘† =Radius des Spulenkörpes:
𝑑
π‘Ÿπ‘€ = π‘Ÿπ‘† + ; 𝐴 = πœ‹ ∗ π‘Ÿπ‘€ ² sowie 𝑙 = 𝑁 ∗ 𝑑
2
In Kapitel 2.4 wird deutlich werden, dass die Näherung
π‘Ÿπ‘€ ≈ π‘Ÿπ‘† , da π‘Ÿπ‘† ≫
𝑑
2
hier nicht gemacht werden kann.
Damit kann die Induktivität berechnet werden mit:
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𝑑
πœ‡0 πœ‡π‘Ÿ πœ‹(π‘Ÿπ‘† + )²
2
𝐿 = 𝑁² ∗
𝑑
2(π‘Ÿπ‘† + )
2
𝑁∗𝑑+
2,2
Die Spule aus der Anleitung war angegeben mit :
𝑁 =14 bis 16; π‘Ÿπ‘† =0,0175m; 𝑑 =0,001m (πœ‡π‘Ÿ wurde mit ≅ 1 angenommen)
𝐿𝐴𝑛𝑙𝑒𝑖𝑑𝑒𝑛𝑔 = 8,257πœ‡π» 𝑏𝑖𝑠 10,118πœ‡π»
Um diesen Werten zu genügen, wählten wir unsere Parameter wie folgt:
𝑁 =30; π‘Ÿπ‘† =0,01m; 𝑑 =0,001m
𝐿𝐴𝑃𝑃 ,1.π‘‰π‘’π‘Ÿπ‘ π‘’π‘ 𝑕 = 9,907πœ‡π»
Leider war mit dieser Spule nur Resonanz zu erkennen, wenn die Röhre
übersteuert wurde, d.h. Spannung und Strom so stark erhöht wurden, dass die
Anodenbleche bereits rot glühten; eine Flamme blieb jedoch aus. Von Herrn
Haumann, dem Verfasser der Anleitung, die wir befolgten, bekamen wir den
Tipp, einen Spulenkörper zu verwenden, der mit dem von ihm verwendeten
exakt übereinstimmt (3,5cm Durchmesser), da eine so dünne Spule, wie die
unsere eine zu geringe Güte habe, um die gewünschte Schwingung zu erhalten.
Da wir keinen Spulenkörper bekommen konnten, der der starken Erhitzung
standhält, die im späteren Betrieb auftreten wird, machten wir den nächsten
Versuch mit einem Spulenkörper aus Quarzglas mit einem Durchmesser von
4cm. Wieder wurde die Induktivität angepasst:
𝑁 =14; π‘Ÿπ‘† =0,02m; 𝑑 =0,001m
𝐿𝐴𝑃𝑃 ,2.π‘‰π‘’π‘Ÿπ‘ π‘’π‘ 𝑕 = 9,964πœ‡π»
Mit dieser Spule konnten wir schon Resonanz beobachten, wenn die Röhre nur
kurz übersteuert und sofort wieder herunter geregelt wurde. Die Schwingung
sozusagen „angestoßen“ wurde. So erreichten wir Amplituden von bis zu fast
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800V an der Anode der PL519. Jedoch fand die Schwingung immer nur auf
jeder 2. Halbwelle statt, wie auf dem Screenshot zu erkennen ist. Eine
Flammbildung blieb aus.
Screenshot des Oszilloskops, das die auf ein Tausendstel abgeschwächte
Spannung zwischen Anode und Masse misst.
Außerdem waren beim Hochfahren der Betriebsspannung Deformationen des
Signals zu erkennen:
Die Schwingungen konnten auch bei kleineren Spannungen „angestoßen“
werden, bildeten sich jedoch nur an den Maxima mit kleinerer Amplitude aus
und wurden breiter, wenn die Spannung erhöht wurde.
Um dieses Problem zu umgehen haben wir die Eingangsspannung mittels
Kondensatoren geglättet (Details dazu unter Netzgeräte).
Weiterhin war eine Kopplung der magnetischen Felder des Transformators und
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der Resonanzspule zu erkennen, denn je nachdem, wo wir uns zwischen
Transformator und Spule befanden, also mit den Feldern zusätzlich
wechselwirkten, wurde die Amplitude der eingespeisten Spannung größer oder
kleiner.
Nach Glättung der Betriebseingangsspannung, und einer räumlichen Trennung
von Transformator und Spule (ca. 2,5m) wurde die Schwingung stabil auf dem
gesamten Spannungssignal beobachtet (nach Übersteuerung der Röhre), jedoch
bildete sich immer noch keine Flamme.
Nach wiederholter Überprüfung des Schaltplanes, stellte die Resonanzspule die
einzige Abweichung zu den Vorgaben der Anleitung dar (abgesehen von langen
Leitungswegen und viel Verkabelung für die Messgeräte). Daher wickelten wir
eine Luftspule mit 15 Windungen und einem Durchmesser von 3,5cm um seinen
Vorgaben zu genügen.
Mit dieser Spule, konnten die vorgegebenen Betriebswerte für Anodenspannung
(ohne Verstärkung), Anodenstrom und Spannung an Punkt g1 eingehalten
werden. Eine Schwingung stellte sich auch ein, wenn die Röhre nicht
übersteuert wurde.
Trotzdem bildete sich keine Flamme.
Daher variierten wir die Wicklungsrichtung des Feedbacks, die Höhe, auf der
der Feedback die Spule abgreift sowie den Ort des Standfußes des Feedbacks
(innerhalb/außerhalb der Spule).
Dabei fanden wir heraus, dass die Verstärkung am größten ist, wenn der Fuß des
Feedbacks innerhalb der Spule ist, die Wicklung die letzte Windung der
Resonanzspule fortsetzt und am oberen Ende der Flammelektrode angebracht
wird.
Trotzdem bildete sich keine Flamme.
Erneut baten wir Herrn Haumann um Rat. Leider zog er es nun vor, nicht mehr
auf unsere Rückfragen zu antworten.
Da wir nun jegliches Vertrauen in etwaige Anleitungen aus dem Internet
verloren hatten, stellten wir eigene Berechnungen an. (Mehr dazu siehe 2.4
Ideale Resonanzspule)
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2.3 Netzgeräte
Für die in der Anleitung beschriebenen Schaltung wird für die Versorgung der
Verstärkerröhre (PL 519) eine 600V Gleichspannungsquelle benötigt.
Um dies zu erreichen schalteten wir zunächst den 300V Output mit dem
regelbaren Output (0-300V) eines Leybold Netzgerätes in Reihe. Damit konnte
vorerst die benötigte Spannung von 600V realisiert werden. Da aber die
Verstärkerröhre unter Last mehr als die 50mA benötigt, die das Netzgerät liefern
kann, ging es schnell in die Strombegrenzung und regelte die Spannung
herunter.
Um dies zu vermeiden versuchten wir die benötigte Spannung unter Last durch
eine Parallelschaltung von drei solchen Netzgeräten zu erreichen. So konnte
immerhin ein Strom von fast 150mA geliefert werden, ohne dass die Spannung
nennenswert absackt.
Bei der Parallelschaltung der Netzgeräte ist auf die
Verwendung von Dioden (siehe Schaltbild) zu
achten, um Ströme von einem Netzgerät ins andere
zu unterbinden.
Da die Verstärkerröhre jedoch fast 300mA benötigt, wenn die Eigenschwingung
noch nicht angeregt wurde half auch dies nicht.
Um zu verhindern, dass sechs oder mehr Netzgeräte bei einem Defekt unserer
Schaltung zerstört würden, haben wir keine weiteren Geräte miteinander
verschaltet, sondern aus einem Regeltransformator mit 300V AC-Output bei bis
zu 2A unser 600V DC-Netzgerät selbst gebaut:
Dazu wurde ein Transformator mit vier Spulen à 500 Windungen und einem
Ringeisenkern wie folgt verschaltet:
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Der Input liegt an einer Spule an, der Output wird an den anderen drei in Reihe
geschalteten Spulen abgegriffen. Von der Input-Spule wird ein Magnetfeld
erzeugt, das wegen des Eisenkerns auch die drei anderen Spulen durchsetzt und
somit einen Strom in diesen Spulen induziert. Dabei ist darauf zu achten, dass
die Output-Spule auf Seite des Inputs so auf den Kern geschoben wird, dass die
Wicklungsrichtung mit den anderen Output-Spulen gleich ist.
Mit diesem Transformator kann auch unter Last eine Spannung von 600V
bereitgestellt werden.
Da aber eine Gleichstromspannungsquelle benötigt wird, haben wir an den
Output des Transformators einen Brückengleichrichter aus vier Dioden und zwei
Kondensatoren geschaltet.
AC-Input
DC-Output
Der Gleichrichter macht aus dem sinusförmigen Wechselstromsignal ein
Gleichstromsignal, das dann die Form π‘ˆ 𝑑 = π‘ˆ0 ∗ |sin(πœ”π‘‘)| hat. Um das
Signal zu glätten haben wir die Kondensatoren parallel zum Output geschaltet.
Da Kondensatoren mit ausreichender Kapazität (1mF) nur mit einer
Spannungsfestigkeit von 350V lieferbar waren, haben wir diese in Reihe
geschaltet, da dann an jedem Kondensator nur der halbe Output also 300V
anliegen. Das hat zwar zur Folge, dass auch die die Kapazität halbiert wird, aber
auch mit halber Kapazität war eine Glättung des Signals zu erkennen.
Später haben wir insgesamt 8 Kondensatoren, jeweils zwei in Reihe und die vier
Reihenschaltungen dann parallel zum Output verschaltet.
Seite | 15
2.4 Ideale Resonanzspule
Nach dem wir das Vertrauen in Anleitungen aus dem Internet verloren hatten,
stellten wir eigene Berechnungen bezüglich der idealen Spule für unsere
Schaltung an.
Für die Spannungsüberhöhung an der Spule beim Resonanztransformator gilt:
π‘ˆπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’ = 𝑄 ∗ π‘ˆπΈπ‘–π‘›π‘”π‘Žπ‘›π‘”
Für die Güte 𝑄 der Spule gilt:
𝑄=
1
𝐿
∗
𝑅
𝐢
Für die ohmschen Widerständer 𝑅 gilt:
𝑅=
Mit
𝜌 ∗ 𝑁 ∗ 2πœ‹π‘Ÿπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’
𝜌∗𝑙
+ π‘…π‘ π‘œπ‘›π‘ π‘‘ =
+ π‘…π‘ π‘œπ‘›π‘ π‘‘
2
𝐴
πœ‹π‘Ÿπ·π‘Ÿπ‘Ž
𝑕𝑑
𝜌= Spezifischer Widerstand des Spulenmaterials [
Ω∗π‘šπ‘š ²
π‘š
]
π‘…π‘ π‘œπ‘›π‘ π‘‘ =sonstige Wiederstände der Schaltung [Ω]
𝑙= Länge der Spule [m]
𝐴= Querschnittsfläche des Drahtes [mm²]
𝑁=Windungszahl der Spule
π‘Ÿπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’ =Radius der Spule [m]
π‘Ÿπ·π‘Ÿπ‘Ž 𝑕𝑑 =Radius des Drahtes [mm]
Mit der Induktivität 𝐿 (siehe 2.1.1) ergibt sich:
π‘ˆπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’ = π‘ˆπΈπ‘–π‘›π‘”π‘Žπ‘›π‘”
1
𝜌 ∗ 𝑁 ∗ 2πœ‹π‘Ÿπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’
+ π‘…π‘ π‘œπ‘›π‘ π‘‘
2
πœ‹π‘Ÿπ·π‘Ÿπ‘Ž
𝑕𝑑
∗
𝑁2
πœ‹πœ‡0 πœ‡π‘Ÿ π‘Ÿ 2𝑆𝑝𝑒𝑙𝑒
∗
2π‘Ÿπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’
𝑙+
∗𝐢
2,2
Seite | 16
= π‘ˆπΈπ‘–π‘›π‘”π‘Žπ‘›π‘” ∗
1
2𝜌
2
π‘Ÿπ·π‘Ÿπ‘Ž
𝑕𝑑
+
𝑅
π‘π‘Ÿπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’
πœ‹πœ‡0 πœ‡π‘Ÿ
2π‘Ÿπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’
𝑙+
∗𝐢
2,2
Wie an der Formel zu erkennen ist, nimmt die Güte und damit die Spannung an
der Spitze der Flammelektrode zu, wenn:
1) Der Radius des verwendet Drahtes zunimmt
2) Der Radius des Spulenkörpers zunimmt
3) Die Windungszahl zunimmt
Die Abhängigkeit (1) prüften wir zunächst, indem wir eine Luftspule mit 15
Windungen auf den Körper mit 3,5cm Durchmesser wickelten, dabei nun jedoch
drei Drähte mit 1mm Durchmesser parallel schalteten.
Das Ergebnis überzeugte sofort:
Wir konnten unsere erste Plasmaflamme
beobachten.
Leider besaß die Flamme nur eine geringe
Größe und verlöschte ab und zu von allein.
Da diese Abhängigkeit aber offenbar gilt,
benutzten wir den dicksten verfügbaren Draht
(2mm Durchmesser) und zusätzlich wurde uns
ein kurzes Stück Draht mit 3mm Durchmesser
organisiert.
Wir wickelten zunächst eine Spule mit 3,5cm
Durchmesser, 15 Windungen aus dem 2mm
dicken Draht und konnten sofort eine deutlich größere Flamme beobachten, die
nur bei relativ starkem Wind verlöschte.
Mit dem bestellten Draht prüften wir nun auch Abhängigkeit (2) und (3), indem
wir Spulen mit 10, 14, 17 und 30 Windungen auf den Körper mit 4cm
Durchmesser wickelten. Dabei stellten wir fest, dass bei den Spulen mit 10 und
30 Windungen die Flammen nur sehr klein waren und oft wieder verlöschten.
Die Spulen mit 14 und 17 Windungen zeigten stabile Flammen, ungefähr von
der Größe der Flamme der Spule mit 3,5cm Durchmesser.
Seite | 17
Daraus schließen wir, dass der Durchmesser des Spulenkörpers nur geringen
Einfluss auf die Güte des Schwingkreises hat und in unserem Fall von dem
Drahtdurchmesser dominiert wird.
Über die Abhängigkeit von der Windungszahl können wir keine genauen
Aussagen machen, da, was bisher nicht berücksichtigt wurde, auch die Länge
der Spule abhängig von der Windungszahl ist. Da auch andere Faktoren, wie die
kapazitive Kopplung, die vom Abstand der Windungen zueinander abhängig ist,
oder Streuverluste die durch größeren Windungsabstand auftreten, Einfluss auf
die Güte nehmen können, war es uns nicht möglich einen genaueren
Zusammenhang zwischen diesen Faktoren zu bestimmen, da wir nun
funktionierende Spulen besaßen und unser eigentliches Messprogramm
aufgrund des fortgeschrittenen Semesters durchführen mussten.
Zusätzlich wickelten wir aber noch eine Spule aus dem 3mm dicken Draht
(aufgrund seiner schlechten Formbarkeit auf den 4cm Spulenkörper), der zwar
nur für 11 Windungen reichte, aber die größte Flamme produzierte, was unsere
Annahme über den Zusammenhang zwischen Güte und Drahtdurchmesser
erneut bestätigte.
Mit dieser Spule nahmen wir den Großteil
unserer Messungen auf.
Zur Verdeutlichung hier ein Bild der
vier gut funktionierenden Spulen, die
soeben beschrieben Spule aus 3mm
dicken Draht ist ganz links zu sehen.
Die drei anderen Spulen sind aus
Kupferlackdraht
mit
2mm
Durchmesser gewickelt.
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2.5 Andere nicht ideale Bauteile
Mit dieser gut funktionierenden Resonanzspule (siehe 2.4) konnten wir
Messungen aufnehmen, was eine längere Belastung der Schaltung mit sich zog.
Dabei zeigten sich aber die nächsten Probleme:
2.5.1 Pentode PL519
Nach ca. 10 Minuten Betrieb hatte die
Röhre PL519 sich soweit aufgeheizt, dass
die Anodenbleche bereits rot glühten. Wir
versuchten das zu kompensieren, indem
wir einerseits die Anodenspannung der
Röhre ECL82 reduzierten, was zu einer
geringeren Spannung an Gitter 2 der PL519
führt und damit den Strom durch die Röhre
reduziert und andererseits die Spannung an
der Anode der PL519 selbst reduzierten,
was wiederum zu einem geringeren
Stromfluss führt.
Beide Maßnahmen konnten nur begrenzt
vorgenommen werden, da bei zu geringer Anodenspannung der ECL82 das
Audiosignal zu schwach wiedergegeben wird um noch Messungen aufnehmen
zu können und bei zu niedriger Anodenspannung der PL519 die Plasmaflamme
verlischt.
Diese Schritte reichten jedoch nicht aus: Nach kurzer Zeit kam es zu
Überschlägen innerhalb der Röhre und sie wurde unbrauchbar.
Zusätzlich zu einer neuen Röhre verbauten wir einen CPU-Lüfter zur Kühlung
der Röhre. Mit dieser Kühlung wurde auch bei maximalen Anodenspannungen
kein glühen der Anodenbleche mehr beobachtet, sodass wir auch über längere
Zeiträume messen konnten.
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2.5.2 20Ω/5W-Widerstände
Diese Widerstände wurden ohnehin schon
in
Ermangelung
des
genauen
Widerstandswertes durch 2 parallel
geschaltete 39Ω/5W Widerstände ersetzt
(siehe Schaltplan). Dennoch waren sie
nicht für die hohen Ströme und
Spannungen, wie sie in unserer Schaltung
vorkommen
ausgelegt,
sodass
sie
mehrfach kaputt gingen. Daher haben wir
fünf 100Ω/5W Widerstände wie im Bild
zu sehen ist parallel geschaltet um eine hohe Luftzirkulation zwischen ihnen zu
ermöglichen, was vor Zerstörung wegen Überhitzung schützt.
2.5.3 Spule L2
Die von uns verwendete Spule L2 schien
ebenfalls nicht für so hohe Ströme und
Spannungen ausgelegt zu sein, und
rauchte nach ein paar Minuten Betrieb ab.
Nach ähnlichen Versuchen Spannung und
Strom zu vermindern wie in 2.5.1) hielt
die Spule nie länger als ca. 15 Minuten.
Daher wickelten wir eine Spule, die unserer Hochfrequenz, Spannungen über
600V und Strömen über 300mA standhielt. Mit ihr traten keine weiteren
Probleme auf.
Seite | 20
3. Messungen
3.1 Frequenzabhängigkeiten
Um die Frequenzabhängigkeiten zu messen wurden mit dem Frequenzgenerator
(20V SS-Output, mit Transformator auf 60V SS) einzelne Frequenzen in die
Schaltung eingespeist und mit einem Cassy-Lab Mikrophon im Abstand von
50cm der Schalldruck gemessen.
3.1.1 Frequenzgang einer Spule mit 3 parallel geschalteten Drähten,
15 Windungen, Durchmesser 3,5cm
Da diese Spule noch nicht aus genügend steifem Draht ist, und kein hohler
Spulenkörper existierte, an dem die Spule fixiert werden konnte, haben wir sie
mit Klebeband auf Papier fixiert. Das hat aber zu Folge, dass die Spule nur
Seite | 21
wenige Minuten betrieben werden kann, da sich durch ihre starke Erwärmung
das Klebeband ablöst.
Daher wurde der Frequenzgang hier nur von 1,5kHz bis 14,5kHz gemessen.
Messwerte im Anhang.
Aus dem Diagramm ist ersichtlich, dass der Schalldruck bei hohen Frequenzen
deutlich zunimmt, die Welligkeit der Kurve ist auf räumliche Einflüsse
zurückzuführen. Bei einigen Frequenzen werden sich stehende Wellen im Raum
gebildet haben und je nach Amplitudenhöhe am Mikrophon wird die Messung
verfälscht. Das haben wir auch während der Messung erkannt, da sich das
gemessene Signal geändert hat, wenn jemand sich im Raum bewegt hat.
Durch eine Messung im schalltoten Raum könnten diese Fehler minimiert
werden, ein solcher Raum stand uns aber leider nicht zu Verfügung.
Seite | 22
3.1.2 Frequenzgang einer Spule aus Draht mit 3mm Durchmesser,
11 Windungen, 4cm Durchmesser
Diese Spule ist aufgrund des Drahtdurchmessers so
steif, dass sie ohne Fixierung steht. So war auch
eine längere Messung (von 1kHz bis 25kHz)
möglich. Zusätzlich zu der normalen Messung des
Frequenzgangs haben wir unmittelbar nach jeder
Schalldruckmessung für eine Frequenz den
Schalldruck ohne Plasmaflamme gemessen (also
nur die Hintergrundgeräusche, die im Raum
vorhanden sind und die von unseren Netzgeräten
etc. erzeugt werden), sodass wir aus der Differenz
dieser beiden Werte den absoluten, von unserem
Lautsprecher erzeugten Schalldruck, bestimmen
können.
Frequenzgang mit Lautsprechersignal (1):
Seite | 23
Frequenzgang ohne Lautsprechersignal (2):
Aus Diagramm 1 ist wie in 1.1) zu erkennen, dass der Schalldruck mit
steigender Frequenz zunimmt. Die Welligkeit ist deutlich geringer als in 1.1),
was wahrscheinlich auf die Verschiebung des Mikrophons zwischen den
Messungen zurückzuführen ist. Am neuen Standort scheint das Mikrophon
zufällig so positioniert zu sein, dass an dieser Stelle, bei dieser Position des
Senders, nur wenig stehenden Wellen auftreten.
In Diagramm 2, der Schalldruckmessung im ruhigen Raum ist eine stärkere
Welligkeit zu beobachten, diese ist wiederum auf stehende Wellen
zurückzuführen, da die Sender der jeweiligen Frequenzen an anderen Orten sind.
Diese Welligkeit macht sich auch in Diagramm 1 bemerkbar:
Mittelt man den Schalldruck in unserem „ruhigen“ Raum arithmetisch ergibt
sich 𝐿𝑝,π‘Ÿπ‘’ 𝑕𝑖𝑔 = −23,18 𝑑𝐡. Geht man weiter davon aus, dass der absolute
Schalldruck in einem ruhigen Raum bei ca. 30 dB liegt, und unser
Lautsprechersignal bei über 5kHz unwesentlich um unserem definierten
Nullpunkt schwankt, ergibt sich eine absolute Lautstärke von 53dB für unseren
Lautsprecher.
Seite | 24
Weiterhin entspricht ein Signal was ca. 20dB leiser als ein anderes ist ungefähr
einem Zehntel des lauteren Signals.
Der größte Hintergrundschalldruck betrug -15dB, der kleinste -36dB. Das
bedeutet grob abgeschätzt, dass zu unserem Lautsprechersignal je nach Frequenz
1
10
53𝑑𝐡 = 5,3𝑑𝐡 bis
1
1
10 10
53𝑑𝐡 = 0,53𝑑𝐡 durch die Hintergrundgeräusche
hinzukommt. Diese Störgeräusche machen
Schwankungen in Diagramm 1 bemerkbar.
sich
durch
die
kleinen
3.2 Leistungsaufnahme
Zusätzlich zu den in 1.2) beschriebenen Messungen wurde die
Frequenzabhängigkeit der gesamten von unserer Schaltung aufgenommenen
Leistung dokumentiert, d.h. auch Heizspannungen etc.:
Das Diagramm zeigt deutlich, dass die Schaltung bei höheren Frequenzen
weniger Leistung aufnimmt. Das entspricht voll unseren Erwartungen, da tiefe
Frequenzen, also große Wellenlängen nur erzeugt werden können, wenn die
Flamme genügend groß ist, um eine entsprechende Größenänderung
Seite | 25
durchzuführen. Da für eine größere Flamme aber mehr Leistung benötigt wird,
muss die Schaltung bei tieferen Frequenzen mehr Leistung aufnehmen.
Der Verlauf des Diagramms hat nichts mit einer sich ändernden
Leistungsaufnahme des Frequenzgenerators zu tun, da dieser die gesamte
Messung über in Betrieb war und die Leistungsaufnahme der gesamten
Schaltung bei gelöschter Flamme konstant war.
3.3 Frequenzgang in Abhängigkeit des Messortes
(Abstrahlverhalten)
Um das Abstrahlverhalten des Plasmaschallwandlers zu untersuchen haben wir
den Frequenzgang aus drei verschiedenen Richtungen gemessen:
Die Skizze verdeutlicht den Aufbau zur
Messung des Abstrahlverhaltens:
Die Punkte 1, 2 und 3 markieren die jeweiligen Positionen des Messmikrophons.
Säule
Versuchstisch
mit Plasmahochtöner
Seite | 26
3.3.1 Messort 1:
3.3.2 Messort 2:
Seite | 27
3.3.3 Messort 3:
.
3.3.4 Auswertung des Abstrahlverhaltens
In Diagramm 1 erkennt man den erwarteten Verlauf der Messkurve deutlich: Für
tiefe Frequenzen ist der Schalldruck deutlich geringer als für hohe Frequenzen.
Diese Messung deckt sich mit den Messungen 1.1) und 1.2).
In Diagramm 2 ist eine deutlich stärkere Welligkeit zu erkennen. Sie ist auf die
Position des Mikrophons zurückzuführen: Da es in einer aus der Säule und der
Fensterfront gebildeten Nische steht, treten an diesem Punkt mehr stehende
Wellen auf, als bei der ersten Messung. Trotzdem ist aus dem Diagramm
ersichtlich, dass der Frequenzgang dem in Diagramm 1 gemessenen entspricht.
In Diagramm 3 dominieren die stehenden Wellen im Raum das gemessene
Signal, da wir „in die Nische hinein“ gemessen haben. So hat unser Empfänger
nicht nur das direkt vom Lautsprecher gesendete Signal empfangen, sondern
auch die von der Nische ausgehenden Reflexionen. Daher ist dieses Diagramm
für die Messung des Abstrahlverhaltens unbrauchbar.
Aus Diagramm 1 und 2 kann für das Abstrahlverhalten gefolgert werden, dass
auf Flammebene gleichmäßig in alle Raumrichtungen abgestrahlt wird.
Seite | 28
Für genauere Untersuchungen müsste die Messung in einem schalltoten Raum
wiederholt werden.
Dieses Abstrahlverhalten wurde von uns erwartet, da die Flamme, ebenso wie
die Größenänderung zur Tonerzeugung rotationssymmetrisch ist und sich der
Schall daher omnidirektional ausbreitet.
3.4 Temperaturmessung der Plasmaflamme
Zur Messung der Temperatur kam nur ein kontaktloses Thermometer in Frage,
da die Flamme bei Berührung der Elektrode mit einem Thermometer sofort
zusammenbricht und die Elektrode abkühlt.
Daher verwendeten wir ein auf dem Planckschen Strahlungsgesetz basierendes
Thermometer. Dieses Gesetz besagt, dass jeder Festkörper ein kontinuierliches
Spektrum elektromagnetischer Strahlung aussendet, was hauptsächlich von der
Temperatur abhängig ist.
Unser Thermometer bestand im Wesentlichen aus einem Wolframdraht, der zum
Glühen gebracht werden konnte und dessen Temperatur stufenlos regelbar war
sowie einem Rotfilter zwischen Draht und Okular. Bei gleicher Temperatur
emittieren sowohl Draht als auch Messobjekt dasselbe Spektrum
elektromagnetischer Strahlung, erscheinen also durch den Filter im selben
rötlichen Ton. Die Temperatur des Wolframdrahtes und damit die Temperatur
des Messobjekts (die Spitze der Flammelektrode) kann dann abgelesen werden.
Seite | 29
Die Messungen ergaben:
Messender
Liv
Oliver
Rubbel
Daniel
Tristan
Temperatur / °C
1010
980
850
900
1040
Fehler / °C
30
40
30
30
50
Mittelwert
956
36
Diese Messungen decken sich gut mit einer
vorher getroffenen Abschätzung:
Um die Flamme zu starten, muss die
Flammelektrode mit einem isolierten
Schraubenzieher
gestartet
werden
(Phasenprüfer, Material: Stahl). Zunächst
entsteht ein Überschlag. Sobald dieser
abreißt, bleibt die Plasmaflamme zurück.
Wird der Phasenprüfer nicht sofort
weggezogen, sondern der Überschlag
aufrecht erhalten, fängt der Phasenprüfer
nach kurzer Zeit an, gelbrot bis hellgelb zu
glühen.
Vergleicht man das mit
Literaturwerten, ergibt sich für die
Flammtemperatur ebenfalls ein Wert
zwischen 950°C und 1000°C.
Seite | 30
3.5 Spannung an der Elektrode (Flammspannung)
Leider gab es keine Möglichkeit, die
Flammspannung direkt zu messen, da das
von
unserer
Schaltung
ausgehende
elektromagnetische Feld jedes Messgerät,
was zu nah an die Flammelektrode gebracht
wurde, gestört hat.
Daher haben wir die Flammspannung
indirekt mit der Länge des Überschlags
abgeschätzt. Dazu haben wir einen
Phasenprüfer an einer Schieblehre über der
Flammelektrode aufgehängt, und den
Abstand zwischen Phasenprüfer und
Elektrode solange vergrößert, bis der
Überschlag abgerissen ist. Der größte
Abstand, bei dem noch ein Überschlag
vorhanden ist, wurde dann als Messwert
aufgenommen.
Die Messung ergab für verschiedene Spulen:
Spulenhöhe
[cm]
Windungszahl
Drahtdurchmesser
[mm]
Spulendurchmesser
[cm]
max.
Überschlagslänge
[cm]
Fehler
[cm]
12
12
13
6
14
17
11
15
2
2
3
2
4
4
4
3,5
0,7
0,7
1,0
0,8
0,1
0,1
0,1
0,1
Seite | 31
Auswertung:
Für die Spannung an der Spitze der Flammelektrode gilt (siehe 2.4):
π‘ˆπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’ = π‘ˆπΈπ‘–π‘›π‘”π‘Žπ‘›π‘”
1
𝜌 ∗ 𝑁 ∗ 2πœ‹π‘Ÿπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’
+ π‘…π‘ π‘œπ‘›π‘ π‘‘
2
πœ‹π‘Ÿπ·π‘Ÿπ‘Ž
𝑕𝑑
∗ 𝑁² ∗
πœ‹πœ‡0 πœ‡π‘Ÿ π‘Ÿ²π‘†π‘π‘’𝑙𝑒
2π‘Ÿπ‘†π‘π‘’π‘™π‘’
𝑙+
∗𝐢
2,2
Wir gehen hier von einer Kapazität zwischen Flammelektrode und Masse von
100pF aus (Abschätzung von Herrn Prof. Glasmachers).
Was für die Berechnung noch fehlt, sind die sonstigen Widerstände im
Schwingkreis.
Das einzige messbare Bauteil war das Kabel von der Anode zur Spule.
Dazu haben wir für unterschiedliche einstellbare Spannungen den Strom durch
die Kabelverbindung gemessen und mit dem ohmschen Gesetz den Widerstand
errechnet:
Widerstand Anode-Spule:
Messung
I [mA]
U [mV]
R [Ω]
1
2
3
4
5
Mittelwert
Fehler
500
429
330
251
152
7,80
6,70
5,20
3,90
2,40
1,560E-02
1,562E-02
1,576E-02
1,554E-02
1,579E-02
1,566E-02
1
0,05
Fehler R
[Ω]
1,0E-04
1,2E-04
1,6E-04
2,1E-04
3,4E-04
1,9E-04
So konnten wir diesen Wiederstand auf π‘…π‘ π‘œπ‘›π‘ π‘‘ = 15,66 ± 0,19π‘šβ„¦ bestimmen.
Mit π‘ˆπΈπ‘–π‘›π‘”π‘Žπ‘›π‘” = 600𝑉 und 𝜌 = 16,78 ∗ 10−3
Ω∗π‘šπ‘š ²
π‘š
ergibt sich dann:
Seite | 32
errechnete
SpulenDrahtdurch- SpulendurchWindungsFlammSpule höhe
messer
messer
zahl
spannung
[cm]
[mm]
[cm]
[V]
1
12,1
14
2
4
163031
2
12,0
17
2
4
190496
3
13,2
11
3
4
217488
4
6,0
15
2
3,5
208601
Ausgehend von einer Durchschlagsfestigkeit der Luft von 2
π‘˜π‘‰
π‘šπ‘š
Fehler
Flammspannung
[V]
5889
8032
2194
7220
bis 3,3
π‘˜π‘‰
π‘šπ‘š
ergibt sich für unsere Messwerte (bei einem Messfehler von ±0,1cm für die
Überschlagslänge):
max.
Spule Überschlagslänge [cm]
1
0,7
2
0,7
3
1
4
0,8
Mindestspannung
[V]
14000
14000
20000
16000
Fehler
[V]
2000
2000
2000
2000
Maximalspannung
[V]
23100
23100
33000
26400
Fehler
[V]
3300
3300
3300
3300
Die errechneten und die abgeschätzten Werte unterscheiden sich sehr stark. Das
ist am ehesten durch von uns nicht messbare Widerstände der anderen Bauteile
im Schwingkreis zu erklären. Vernachlässigen wir dazu andere Störquellen
(siehe 2.2) können wir den nicht messbaren Widerstand abschätzen, indem wir
ihn so wählen, dass gemessene und errechnete Werte übereinstimmen.
Mit π‘…π‘ π‘œπ‘›π‘ π‘‘ = 0,5Ω ergibt sich dann:
MindestSpule spannung
[V]
Fehler
[V]
Maximal- Fehler
spannung
[V]
[V]
1
2
3
4
2000
2000
2000
2000
23100
23100
33000
26400
14000
14000
20000
16000
3300
3300
3300
3300
errechnete
Flammspannung
[V]
17605
21287
28631
22295
Fehler
[V]
493
499
946
1202
Seite | 33
3.6 Messung der E-und B-Felder
Wir versuchten das magnetische Wechselfeld auszumessen, indem wir die
Spannung, die in eine Spule bekannter Induktivität induziert wird messen und
aus der Spannung
𝑑𝐡
π‘ˆπ‘–π‘›π‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ = 𝑁 ∗ −
∗ 𝐴 ∗ cos(𝐡, 𝐴)
𝑑𝑑
das magnetische Feld bestimmen, davon ausgehend, dass das Feld mit derselben
Frequenz wechselt, mit der unser Schwingkreis schwingt.
Mit:
𝑁=Windungsanzahl
𝐡=Magnetfeld [T]
𝑑=Zeit [s]
𝐴=Fläche einer Windung
cos(𝐡, 𝐴)=Winkel zwischen B-Feld und Normalenvektor von A
Dazu benutzten wir eine gekaufte Spule mit hoher Induktivität, um kleine Fläche
einer Windung durch eine hohe Windungszahl zu kompensieren, und steckten
diese auf einen BNC-Adapter, welchen wir direkt mit einem Oszilloskop
verbinden konnten.
Nun variierten wir den Abstand zwischen der Spule und der Resonanzspule.
Auf dem Oszilloskop ist sofort ein Wechselspannungssignal zu erkennen, dessen
Amplitude - wie erwartet - bei Verringerung des Abstandes zunimmt und bei
Vergrößerung abnimmt.
Allerdings ist dasselbe Signal zu erkennen, wenn nur der BNC-Adapter ohne
Spule aufgesteckt ist.
Das bedeutet also, dass bereits der Adapter als Antenne fungiert, die so stark
von dem elektromagnetischen Feld gestört wird, dass das Störsignal die in die
Spule induzierte Spannung dominiert und eine Messung mit den uns zur
Verfügung stehenden, nicht abgeschirmten Materialien nicht möglich ist.
Daher beschränkten wir uns darauf, die Felder nur qualitativ nachzuweisen.
Seite | 34
Hier nochmal eine Skizze des Feldlinienverlaufs um die Resonanzspule:
Qualitativer Nachweis des magnetischen Feldes:
Ähnlich wie zuvor bei dem quantitativen Nachweis des magnetischen Feldes,
verwenden wir hier die Eigenschaft einer Spule, dass durch ein äußeres
magnetisches Wechselfeld eine Spannung induziert wird.
Dazu haben wir eine Spule mit drei Windungen aus einem normalen Stromkabel
gewickelt und die Enden mit einer Glühlampe verbunden.
Brachte man diese Spule in die Nähe der Resonanzspule, begann die Glühlampe
zu leuchten.
Seite | 35
Unmittelbar neben der Resonanzspule leuchtete die Lampe relativ hell,
vergrößerte man den Abstand nahm die Helligkeit schnell ab.
Wie erwartet, leuchtete sie neben der Spule am hellsten, wenn die Windungen
der Prüfspule in der gleichen Ebene wie die der Resonanzspule lagen, drehte
man die Prüfspule um 90°, erlosch die Glühlampe.
Insgesamt leuchtete die Lampe am hellsten, wenn die Prüfspule unmittelbar über
die letzte Windung der Resonanzspule unterhalb der Flammelektrode gehalten
wurde.
Diese Beobachtungen bestätigen zum einen unsere Annahmen bezüglich des
Feldlinienverlaufs (siehe Skizze), dass die Feldliniendichte und damit das
magnetische Feld am Spulenende größer ist, als neben der Spule und zum
anderen den Einfluss des Winkels zwischen Feldlinien und Prüfspule in der zu
Beginn genannte Formel, da wir beobachten konnten, dass die induzierte
Spannung und damit die Helligkeit der Glühbirne am größten ist, wenn
Feldlinien und Prüfspule aufeinander senkrecht stehen, d.h. Feldlinien und
Normalenvektor der Prüfspule parallel sind.
Qualitativer Nachweis des elektrischen Feldes:
Um das elektrische Feld nachzuweisen, verwendeten wir eine Leuchtstoffröhre.
In der Leuchtstoffröhre befinden sich Ionen, die durch ein äußeres elektrisches
Feld beschleunigt werden. Stoßen diese Ionen dann mit anderen Atomen,
können diese wiederum ionisiert werden, sodass eine Kettenreaktion entsteht.
Auch die frei werdenden Elektronen können weitere Atome ionisieren.
Alternativ zu der Ionisation können die an Stoßprozessen beteiligten Atome
angeregt werden, sodass beim Übergang zurück in den Grundzustand ein Photon
emittiert wird (meist im UV-Bereich), das von der auf die Innenwand der Röhre
gedampften Leuchtstoffschicht absorbiert wird und diese anschließend ein
Photon sichtbaren Lichts emittiert.
Wir konnten beobachten, dass die Leuchtstoffröhre nur zündet, wenn ein Ende
nahe an die Flammelektrode gebracht wurde. Nach dem Zünden leuchtete die
Röhre auch bei größerer Entfernung, bis sie schließlich erlosch. Nach dem
Erlöschen musste jene Röhre wieder in die Nähe der Flammelektrode gebracht
werden, damit sie zündet.
Seite | 36
Außerdem konnte beobachtet werden, dass die Röhre stärker leuchtet, wenn
Flammelektrode und die Enden der Röhre auf einer Geraden liegen, als wenn
die Gerade durch die Enden der Röhre senkrecht auf der Geraden durch
Röhrenmittelpunkt und Flammelektrode steht.
Diese Beobachtungen zeigen uns, dass der angenommene Feldlinienverlauf
richtig ist, da die Lampe nur in der Nähe der Flammelektrode zündet, da dort die
Feldliniendichte und damit das elektrische Feld am größten ist. Es ist zum
Zünden eine hohe Feldstärke notwendig, da die relativ schweren Atome so stark
beschleunigt werden müssen, dass sie bei einem Zusammenstoß Elektronen
auslösen können. Anschließen ist eine geringere Feldstärke ausreichend, da die
bereits ausgelösten, leichteren Elektronen stärker beschleunigt werden und auch
bei niedrigerer Feldstärke weitere Elektronen auslösen können.
Weiterhin wird unser angenommener Feldlinienverlauf bestätigt, da die Röhre
heller leuchtet, wenn sie parallel zu den Feldlinien gehalten wird, da so die
Elektronen über die gesamte Röhrenlänge beschleunigt werden und eher die
benötigte Geschwindigkeit zum Auslösen weiterer Elektronen erreichen.
Seite | 37
4. Fazit
Auch wenn wir vielleicht nicht gerade Pioniere auf dem Gebiet der
Plasmaschallwandler sind, so war es nicht nur in unseren Augen ein gewagter
Schritt den Plasmaschallwandler im Rahmen des Anfänger-Projektpraktikums
der Bergischen Universität Wuppertal realisieren zu wollen, wie man an den
unzähligen Problemen sehen konnte.
Am Ende war es aber so besser, da wir uns so noch mehr und noch tiefer mit der
Physik auseinandersetzen mussten, was reichlich bleibendes und neues Wissen
schaffte.
Selbst mit Zuhilfenahme eines laut Internetrecherchen schon mehrfach
funktionierenden Schaltkreises konnten wir keine Erfolge verbuchen. Meist
fanden wir nur über viele Umwege unsere Fehler, um zu dem resignierenden
Schluss zu kommen, dass man nicht davon ausgehen sollte, dass Baupläne aus
dem Internet auch wirklich funktionieren müssen. Ohne weitere physikalische
Berechnungen und Erkenntnisse die wir im Zusammenhang mit unserem
Praktikum erwarben, wäre unser Versuch gescheitert.
Dieses Projekt lehrte uns viel über Oszillatoren, den Umgang mit Röhren,
hochfrequenten Strömen und Hochspannungen, sodass wir die großen Vorteile
der Wiedergabe eines Audiosignals durch eine Plasmaflamme untersuchen
konnten.
Die Ausbreitung des Schallsignals der Flamme, die als nahezu Punktförmig
angesehen werden darf ist omnidirektional und von herkömmlichen Membranen
nicht zu erreichen.
Die Flamme folgt nahezu trägheitslos dem eingespeisten Signal, da ihre Masse
(im Gegensatz zu einer Membran) vernachlässigbar ist.
Der Frequenzgang ist annähern gleichmäßig ab einem Bereich von ca. 4kHz.
Die Nachteile dieser Art der Klangerzeugung sind ebenso deutlich geworden:
Von der Resonanzspule geht ein starkes elektromagnetisches Feld aus, das
jedoch abgeschirmt werden könnte.
Im Betrieb wird Ozon freigesetzt, das bei Dauereinsatz entweder abgeführt
werden müsste, oder dessen Entstehung durch Betrieb in Helium unterbunden
werden könnte.
Seite | 38
Weiterhin ist deutlich geworden, dass der Schallwandler nur als Hochtöner
eingesetzt werden kann, wenn nicht durch eine Abänderung des Aufbaus eine
genügend große Flamme erzeugt wird, sodass auch tiefe Frequenzen
wiedergebbar werden. Jedoch würde eine größere Flamme auch mehr Ozon
produzieren.
Abschließend lässt sich sagen, dass, auch wenn der Plasmaschallwandler nicht
sehr praxistauglich ist, es doch neben schönen optischen und akustischen
Effekten faszinierend ist, dass eine Tonerzeugung auch ohne die Verwendung
einer herkömmlichen Membran, nur durch eine kleine Plasmaflamme möglich
ist.
Seite | 39
5) Danksagungen
Im Folgenden möchten wir den Menschen danken, die uns bei der Planung,
Durchführung und Auswertung dieses Versuchs unterstützt haben.
Dipl. Phys. Uwe Naumann, der uns das gesamte Praktikum über freundlich mit
Rat und Tat zur Seite stand.
Dr. Marcello Barisonzi, der uns als Betreuer unterstützte.
Prof. Dr. Klaus Helbing, der das gesamte Praktikum betreute.
Dipl. Phys. Peter Kind, der stets für Fragen rund um Elektronik zu Verfügung
stand.
Prof. Dr.-Ing. Albrecht Glasmachers und Dr. rer. nat. Albrecht Brockhaus, die
sehr zu unserem Verständnis des Versuchsaufbaus beigetragen haben.
Dipl. Phys. Thorsten Schliephake und Dipl. Phys. Jens Dopke, die uns besonders
in den Anfängen des Praktikums unterstützten.
Herr Ullrich Haumann, der uns mit seiner im Internet publizierten Bauanleitung
erst auf die Idee brachte, einen Plasmaschallwandler zu bauen.
Seite | 40
6) Anhang
6.1) Messwerte
3.1.1)
Frequenz [Hz]
Schalldruck [dB]
Frequenz [Hz]
1500
2000
2500
3000
3500
4000
4500
5000
5500
4
4
8
12
7
18
5
23
18
6000
6500
7000
7500
8000
8500
9000
9500
10000
Schalldruck
[dB]
18
23
18
25
18
28
28
30
30
Frequenz
[Hz]
10500
11000
11500
12000
12500
13000
13500
14000
14500
Schalldruck
[dB]
24
12
18
23
28
22
22
18
22
Fehler in der Frequenz: 10Hz
Fehler im Schalldruck: 2dB
3.1.2), 3.2)
Frequenz
[Hz]
Schalldruck
mit Plasmaflamme
[dB]
1000
1250
1500
1750
2000
2250
2500
2750
3000
3250
3500
3750
4000
-13
-13
-11
-9
-9
-8
-5
-5
-4
-17
-13
-1
-1
Schalldruck
Leistung
ohne
Spannung Strom mit
mit PlasmaPlasma- mit Plasma- Plasmaflamme
flamme
flamme [V] flamme [A]
[W]
[dB]
-26
232
0,92
213,44
-26
232
0,91
211,12
-26
232
0,9
208,8
-21
232
0,9
208,8
-19
232
0,89
206,48
-21
232
0,88
204,16
-19
232
0,88
204,16
-21
232
0,87
201,84
-31
232
0,86
199,52
-19
232
0,86
199,52
-31
232
0,86
199,52
-21
232
0,86
199,52
-16
232
0,86
199,52
Fehler
Leistung
2,50
2,49
2,49
2,49
2,48
2,48
2,48
2,48
2,47
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2dB
1V
0,01A
Seite | 43
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Messort 1)
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-5
-5
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-5
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Seite | 44
Messort 2:
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Fehler in der Frequenz: 10 Hz
Fehler im Schalldruck: 2dB
Seite | 45
Messort 3)
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Schalldruck
[dB]
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0
Fehler in der Frequenz: 10 Hz
Fehler im Schalldruck: 2dB
Seite | 46
6.2) Quellenangaben
Bildquellen:
Seite 4, Zeile 3:
http://plasmatweeter.de/images/diy/mytweeter/Plasma_RF_new.GIF
Seite 8, Zeile 10:
http://www.elektronikinfo.de/Strom/roehren.htm#Pentode
Seite 9, Zeile 8:
1) Philips PL519 datasheet
2) Philips PL519 datasheet
3) http://emsp.tu-berlin.de/lehre/mixed-signal-baugruppen/PL519.jpg
Formelquellen:
Seite 10, Zeile 11:
http://de.wikipedia.org/wiki/Induktivit%C3%A4t
Seite 16, Zeile 6:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungs%C3%BCberh%C3%B6hung
Seite 16, Zeile 8:
http://www.delphi.uni-wuppertal.de/~kind/E45neu0210.pdf
Seite 33, Zeile 5:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Induktion
Bücherquellen:
Halliday, Resnick, Walker:
Gerthsen:
Tietze:
Physik
Physik
Halbleiter-Schaltungstechnik
Internetquellen:
http://www.wikipedia.de
http://www.plasmatweeter.de
http://http://www.emsp.tu-berlin.de/lehre/mixed-signalbaugruppen/plasmaht50W
http://www.ece.villanova.edu/~cdanjo/plasma.html
http://homepages.ihug.co.nz/~andrewp/plasma_speaker.html
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