häufigste Der Deutschen Leiden: Rücken und Atemwege Fotos: Jan-Otto - iStockphoto, CLIPAREA.com - Fotolia Facharzt­vertrag Urologie ist gut angelaufen Der neue Facharztvertrag kommt bei den niedergelassenen Urologen in BadenWürttemberg gut an. Bereits zwei Monate nach Vertragsunterschrift haben insgesamt 203 Ärzte ihre Teilnahme erklärt. Versorgungsstart war der 1. Oktober. Profitieren können alle Versicherten von AOK BadenWürttemberg und Bosch BKK, die am Hausarztprogramm teilnehmen und sich bei einem Urologen einschreiben oder bereits am angeschlossenen Facharztprogramm teilnehmen. Gerade bei urologischen Erkrankungen, die häufig sehr sensible Bereiche betreffen, wünschen sich Ärzte und Patienten mehr Zeit. „Der neue Facharztvertrag räumt Gespräch, Beratung und partnerschaftlicher Entscheidungsfindung einen zentralen Stellenwert ein, auch wenn die apparative Medizin in Diagnostik und Therapie natürlich weiterhin ihren festen Platz hat“, so Dr. Christopher Hermann, AOK Baden-Württemberg. Dazu wurde eine Sys­tematik erarbeitet, die den krankheitsspezifisch unterschiedlichen Zeitaufwand in adäquaten Vergütungsgruppen abbildet. Dr. Thomas Heyer, Hausärzteverband Baden-Württemberg, betont weitere Vorteile der koordinierteren Versorgung durch die enge vertragliche Verknüpfung von Hausarzt- und Facharztverträgen: „Der Patient erhält innerhalb von zwei Wochen einen Facharzttermin, im Akutfall noch schneller. Und die Versorgung funktioniert insgesamt deutlich strukturierter.“ Dafür sorgen unter anderem ein vertraglich klar geregelter Informationsfluss (zum Beispiel für Begleitschreiben und Befundbericht) und eine optimierte Medikamentenversorgung. Fast jeder zweite Patient in Deutschland geht wegen Muskel-Skelett oder Atemwegs­ erkrankungen zum niedergelassenen Arzt. Woran die Deutschen sonst noch leiden, zeigt eine Infografik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). 36,7 Millionen Patienten haben im vergangenen Jahr wegen Muskel-Skelett oder Bindegewebserkrankungen eine Arztpraxis aufgesucht. Auf Platz zwei der größten Krankheitsgruppen stehen Erkrankungen des Atmungssystems (35,1 Millionen), gefolgt von Endokrinen, Ernährungsund Stoffwechselkrankheiten (29,5 Millionen), Erkrankungen des Kreislaufsystems (28,5 Millionen) und psychischen Verhaltensstörungen (25,6 Millionen) (vgl. Tab). Die Grafik bildet zudem die häufigsten Diagnosen je Krankheitsgruppe ab und beleuchtet deren Entwicklung seit 2010. So Die sind bei den Krankheiten des Atmungssystems die akuten Infektionen der oberen Atemwege um 16,2 Prozent gestiegen – 20,7 Millionen Patienten gingen 2015 deshalb zum Arzt. Eine noch deutlichere Steigerung ist bei den neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen zu beobachten. Diese Diagnose stieg um 19,6 Prozent und ist damit die häufigste in der Krankheitsgruppe der psychischen Verhaltensstörungen. 13,6 Millionen Patienten ließen sich 2015 deswegen behandeln. 5 größten Krankheitsgruppen* Krankheiten des Muskel-, Skelett-Systems und des Bindegewebes 36,7 Krankheiten des Atmungssystems 35,1 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten 29,5 Krankheiten des Kreislaufsystems 28,5 Psychische Verhaltensstörungen 25,6 * Patienten in Mio. 2015 · Quelle: KBV Der Hausarzt 18/2016