Schaedelverletzung und Hirntrauma

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Schädelverletzung und Hirntrauma
Schädelverletzung betrifft den knöchernen Schädel
Bei Hirntrauma wird die Hirnsubstanz vorübergehend oder dauernd in Mitleidenschaft
gezogen.
Schädel und Gehirn gleichzeitig verletzt = Schädel-Hirn-Trauma (SHT)
 Grad 1
Bewusstlosigkeit < 5 Minuten
 Grad 2
Bewusstlosigkeit zwischen 5 und 30 Minuten + vorübergehende
neurologische Schäden
 Grad 3
Bewusstlosigkeit > 30 Minuten + bleibende neurologische Schäden
Schädelprellung und Schädelfraktur
Schädelprellung
Symptome:
 Kopfschmerzen ohne neurologische Ausfälle und Bewusstseinstörungen
Schädelfraktur betrifft
 Kalotte oder
 Schädelbasis
Symptome:
 Schmerzen
 Neurologische Ausfälle und epileptische Anfälle durch lokale Reizung, wenn
Knochenfragmente auf die Hirnrinde drücken.
Schädelbasisfraktur
Symptome
 Brillenhämatom
 Blutung oder Liquorfluss aus Nase und Gehörgang
 Hirnnervenausfälle, z.B. Riechstörung
Diagnose:
 Röntgen
o Zeigt in der Regel nur Kalottenfraktur
 CCT
o Schädelbasisfraktur wird hier sichtbar
Therapie
 Schädelprellung
o Analgetika + Bettruhe
 Frakturen und Blutungen
o Evtl. Operation
Commotio cerebri – Gehirnerschütterung
= leichte Form des Hirntraumas; vorübergehende Funktionsstörung der Hirnrinde;
Hirnsubstanz wird nicht geschädigt
Leitsymptome:
 Bewusstlosigkeit oder Somnolenz, Sekunden bis zu einer Stunde
 Retrograde Amnesie: Erinnerungsstörung für die Zeit vor dem Unfall
 Anterograde Amnesie: Erinnerungsstörungen für die Zeit nach dem Unfall
 Übelkeit
 Erbrechen
 Kopfschmerzen
Diagnose:
 Lässt sich technisch nicht nachweisen – aufgrund der Anamnese erkennbar
Therapie
 Bettruhe (im abgedunkelten Raum)
 Analgetika
 Parallele ärztliche Kontrollen wegen der Gefahr der Hirnblutung
Contusio cerebri
= Hirnprellung; Hirnsubstanz erleidet Schädigungen, wenn sie bei Wucht durch Schlag oder
Aufprall gegen Schädelknochen gequetscht wird  Gewebsschäden mit kleinen Blutungen,
Nekrosen und folgendem Hirnödem SHT 2. und 3. Grades
Klinik
 Bewusstseinsstörung > wenige Minuten als Leitsymptom
 Neurologische Herdsymptome
o Lähmungen
o Sensibilitätsstörungen
o Epileptische Anfälle
 Psychiatrische Störungen
o Koma
o Delir
o Demenz
 Apallisches Syndrom oder Locked-in-Syndrom bei Schädigung des Hirnstammes
Diagnose
 EEG
o ist im akuten Zustand verlangsamt
 CCT
o Substanzschäden und Blutungen werden sichtbar
Therapie
 Stabilisierung und Sicherung von Kreislauf und Atmung
 Osmotherapie wegen Hirnödem
Prognose
 Spätschäden
o Neurologische Schäden – z.B. epileptische Anfälle
o Traumatischer Spätabszess
 Psychische Spätschäden
o Wesensänderung mit Antriebsarmut und Verflachung der Persönlichkeit
o Nachlassen der intellektuellen Fähigkeiten und der Belastbarkeit
Hirnblutungen
Blutungsarten
 Epidural
 Subdural
 Subarachnoidal
o Häufig durch eine Aneurysma-Ruptur
 Intrazerebral
Symptome:
 Schläfrigkeit
 Hirndruckzeichen
o Übelkeit
o Veränderte Pupillenreaktion
o Druckpuls
Epidurales Hämatom
Riss der A. meningea media – Bildung eines Hämatoms zwischen Dura und Schädelknochen
Klinik:
 Bewusstseinstrübung – setzt wenige Minuten oder Stunden nach Trauma ein
 Halbseitige Lähmung der gegenüberliegenden Körperhälfte
 Pupillenerweiterung auf Seite des Hämatoms
 Als weiterer Verlauf wegen steigendem Hirndruck: Einklemmungssyndrome
Therapie
 Schädelöffnung (Trepanation)
Subdurales Hämatom
Schädigung von Venen; Bluterguss zwischen Duramater und Arachnoidea
Akutes subdurales Hämatom
 Bewusstseinstrübung direkt im Anschluss vom Trauma
 Einseitige Mydriasis und Hemiparese
Chronisches subdurales Hämatom
 Symptome erst Tage oder Wochen nach Unfall
 Langsam zunehmende Störung von Bewusstsein und Antrieb als Leitsymptom
 Steigender Hirndruck
Diagnose
 CCT
Therapie
 Operative Entfernung von großen Hämatomen
 Resorbtion von kleineren Hämatomen
Intrazerebrales Hämatom
Blutung im Gehirn; Ursachen Trauma oder Riss eines Aneurysma
Klinik




Kopfschmerzen
Bewusstseinstrübung
Hemiparese als Leitsymptom
Aphasie
Therapie
 Große Hämatome
o Bei Massenverschiebung und Einklemmung
 Operativ entfernen bzw.
 Punktieren
 Medikamentös
Letalität ist relativ hoch
Kopfschmerzerkrankungen
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


Migräne
Bing-Horton-Kopfschmerz
Spannungskopfschmerz
Trigeminusneuralgie
Analgetikakopfschmerz
Differentialdiagnose bei akuten, schweren Kopfschmerzen – bei Verdacht auf
 Enzephalitis
 Hämatome
 Tumore
Migräne
Kopfschmerzsymptome + andere neurologische Störungen
5 bis 10% der Bevölkerung betroffen
Frauen ca. 2 mal so viel wie Männer
Ursachen
 Idiopathisch (Serotonin spielt vermutlich eine wichtige Rolle)
 Sauerstoffmangel, da Hirnarterien sich zusammenziehen
 neurologische Störungen
anschließende Dilatation
 Kopfschmerzen
Klinik
 Halbseitiger dumpf-drückender oder pulsierender Kopfschmerz über mehrere Stunden
 Anfallsartig, häufig nachts oder morgens
 Prodromalsymptome
o Übelkeit und Erbrechen
o Schweißausbruch
o Affektlabilität, psychische Reizbarkeit
o Überempfindlichkeit auf Geräusch und Licht
o Störung der Merkfähigkeit und retrograde Amnesie
 Aura mit
o Lähmungen
o Wortfindungsstörungen
o Gesichtsfeldausfälle
o Augenflimmern
Ätiologie
 Psychische Belastung
 Nahrungsmittel
o Alkohol
o Schokolade
o Obst
o Käse
 Ovulationshemmer
 Nahrungskarenz
 Zuwenig oder zuviel Schlaf
 Wetterlage
Therapie
 Medikamentös mit Analgetika, Koffein oder Ergotamin
 Entspannungsübungen
 BGM
 Manuelle Segmentmassage
 Hydrotherapie
Spannungskopfschmerz
Schmerzen nicht anfallsartig – neurologische Symptome fehlen
Frauen häufiger betroffen als Männer
Ursachen
 Ähnlich der Migräne
 Psychische Belastung, Überforderungen …
Klinik
 Dumpf-drückender, beidseitiger Kopfschmerz bei Stirn und Nacken
 Tritt nie nachts auf
Therapie
 Psychotherapie + Verhaltenstherapie + autogenes Training
 Medikamentöse Therapie mit Analgetika bei akuten oder Antidrepessiva bei
chronischen Spannungsschmerz
Bing-Horton-Kopfschmerz (Clusterkopfschmerz)
Befällt überwiegende Männer im dritten Lebensjahrzehnt
Klinik
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Halbseitiger Kopfschmerz – lokalisiert im Auge oder Schläfenregion
Attackenartige, ohne Vorzeichen einsetzende Schmerzen
Dauer ca. 1 Stunde
Rötung des Auges und evtl. des Gesichts
Tränenfluss und Schwellung der Nasenschleimhaut
Horner-Syndrom durch Lähmung des N. sympathicus
o Miosis (Engstellung der Pupille)
o Ptosis (herabhängendes Lid)
o Enophthalmus (Augapfel sinkt in die Orbita zurück)
Auslösefaktoren
 Alkohol
 Nikotin
Therapie
 Medikamentös
Trigeminus-Neuralgie - „Schmerzverzerrtes Gesicht“
Frauen doppelt so häufig wie Männer; Beginn in 2. Lebenshälfte
Ursache
 Reizung des N. trigeminus
 Idiopathisch oder symptomatisch als Begleiterscheinung
 Knochenerkrankungen der Schädelbasis
 Augenkrankheiten
 Infektionen im Mund- und Nasenbereich
 Multiple Sklerose
Klinik
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Brennender Schmerz
Blitzartiger Beginn
Multiple Attacken
Meistens 2. und 3. Ast betroffen (Ober- und Unterkieferast)
Dauer wenige Sekunden
Krampf der Gesichtsmuskulatur
Vegetative Reizerschienungen
o Rötung des Hautbezirkes
o Sekretion von Tränen-, Nasen- und Speicheldrüsen
Auslösefaktoren
 Anfangs spontaner Einsatz
 Im weiteren Verlauf durch äußere Reize
o Berührung
o Kälte
o Bewegung der Gesichtsmuskulatur
Therapie
 Medikamentös mit Analgetika und Antidepressiva
 Bei Tumoren oder Gefäßveränderungen Operation
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