Vontobel Hebelprodukte

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Vontobel Investment Banking
Vontobel-Hebelprodukte
Der Turbo für Ihr Depot
Inhaltsverzeichnis
04Vorwort
05Vontobel-Hebelprodukte
06 Profil und Funktionalität eines klassischen Optionsscheines
Termingeschäftsfähigkeit
Volatilität
07 Optionsscheine im Beispiel
Wichtige Begriffe im Überblick
Wertkomponenten des Optionsscheinpreises
Kennzahlen
Der klassische Optionsschein (Call) im Beispiel
Rückzahlungsszenarien (Call)
Der klassische Optionsschein (Put) im Beispiel
Rückzahlungsszenarien (Put)
14 Profil und Funktionalität des Turbo-Optionsscheines mit begrenzter Laufzeit
Risikoaufklärung und Aufgeld
15 Turbo-Optionsschein mit begrenzter Laufzeit im Beispiel
Wichtige Begriffe im Überblick
Der Turbo-Optionsschein (Call) im Beispiel
Der Turbo-Optionsschein (Put) im Beispiel
Der Turbo-Optionsschein während der Laufzeit
19 Profil und Funktionalität eines Open-End-Turbo-Optionsscheines
Wichtige Begriffe im Überblick
Der Open-End-Turbo-Optionsschein (Call und Put) im Beispiel
Der Open-End-Turbo-Optionsschein während der Laufzeit
22 Profil und Funktionalität eines Mini-Futures
23 Mini-Futures im Beispiel
Wichtige Begriffe im Überblick
Der Mini-Future (Long) im Beispiel
Der Mini-Future (Short) im Beispiel
Der Mini-Future während der Laufzeit
27 Vergleich Hebelprodukte
28 Absicherung einer USD-Position durch Mini-Futures
29 Prinzip des außerbörslichen Direkthandels
Limit Ordertypen
30Positionstrading
32 Ermittlung einer Stop-Loss-Marke
33 Exkurs: Implizite Volatilität bei Optionsscheinen
34 Weiterführende Informationen
36 Vontobel – Ihr Partner für strukturierte Anlagelösungen
38 Rechtliche Hinweise
3
Vorwort
Hebelprodukte erfreuen sich größter Beliebtheit und haben
sich als eigenständige Form der Kapitalanlage etabliert.
Gegenüber einem Direktinvestment in Aktien, Indizes,
Rohstoffen oder Währungen ermöglicht der Einsatz von
Hebelprodukten Anlagestrategien, die alleine im Rahmen
einer direkten Investition in einen einzelnen Basiswert
nicht möglich sind. Gleichgültig ob steigende oder fallende
Kurse, Hebelprodukte bieten in beide Richtungen die
Chance auf eine überproportionale Partizipation an der
Entwicklung des Basiswertes. Voraussetzung dafür ist nur,
dass man sich vorher auf die richtige Richtung festgelegt
hat, also eine zutreffende Markterwartung entwickelt
hat. – Andernfalls entstehen überproportionale Verluste.
Mit Hebelprodukten können Anleger auf ein sehr breites
Spektrum an Basiswerten setzen und somit eine große
strukturelle Diversifikation erreichen.
Ihre Idee:
Sie wollen spekulative Long- oder Short-Positionen auf
unterschiedliche Anlageklassen (Aktien, Indizes, Währungen oder Rohstoffe) eingehen. Sie erwarten entweder
deutlich steigende oder deutlich fallende Kurse des
Basiswertes. Aus dieser Erwartung heraus sind Sie auch
bereit, ein erhöhtes Risiko, das bis zum Totalverlust des
eingesetzten Kapitals führen kann, in Kauf zu nehmen.
Darüber hinaus können Hebelprodukte für die folgenden
Anlagemotivationen geeignet sein:
– Anleger, die ihr Depot gegen temporäre Kursverluste
absichern wollen;
– Anleger, die ihr Depot breiter aufstellen wollen. Durch
den geringeren Kapitaleinsatz je Basiswert können mehr
Basiswerte ins Depot gekauft werden;
– Bisherige Hebelprodukte-Anleger, die aktuelle Fällig keiten in Hebelprodukten im Depotbestand haben oder
ein Aktien-Direktinvestment renditeoptimiert »tauschen«
möchten.
4
Unabhängig von der Anlagemotivation sollten bei jeder
Anlageentscheidung für Hebelprodukte die folgenden
Punkte Beachtung finden:
Basiswertauswahl und Markterwartung
Die richtige Auswahl von Aktien, Indizes, Rohstoffen oder
Währungen kombiniert mit der entsprechenden Markterwartung bezogen auf den Basiswert schafft die Grundlage
für Ihren Anlageerfolg.
Anlagehorizont
Sie haben für einen bestimmten Zeitraum eine Erwartung
für die Wertentwicklung des gewählten Basiswertes
entwickelt.
Emittentenauswahl
Sie informieren sich bereits vor der Anlageentscheidung
über den Emittenten und dessen Leistungen im Service
bezüglich bestehender Produkte sowie seine Preisstellung im Sekundärmarkt. Dabei spielt die Beurteilung der
Bonität des Emittenten eine wichtige Rolle, da bei dessen
Zahlungsunfähigkeit ein Geldverlust, unabhängig von der
Basiswertentwicklung, droht.
Diversifikation
Die Risikostreuung ist eine Voraussetzung für den Anlageerfolg im Rahmen der modernen Portfoliotheorie. Das
bezieht sich sowohl auf Anlageklassen (z.B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien) als auch Anlageinstrumente
(z.B. Zertifikate, Hebelprodukte, Fonds, Versicherungen).
Risikotragfähigkeit
Bei Hebelprodukten handelt es sich um besonders risikoreiche und spekulative Instrumente der Kapitalanlage.
Hebelprodukte ermöglichen es dem Anleger, an den Bewegungen des Basiswertes überproportional teilzunehmen.
Anleger zahlen jedoch nur einen Teil des Basiswertpreises.
Dadurch ergibt sich für den Anleger die Hebelwirkung.
Zahlt der Anleger beispielsweise nur einen Fünftel des
Preises des Basiswertes, würde der Hebel fünf betragen.
Anleger sollten jedoch beachten, dass der Hebel stets in
beide Richtungen wirkt: Entwickelt sich der Wert des
Basiswertes entgegen der Erwartung des Anlegers, erleidet
dieser auch überproportionale Verluste.
Vontobel-Hebelprodukte
Die Wirkungsweise der verschiedenen Hebelprodukttypen
ist ähnlich, die Herangehensweise jedoch unterschiedlich.
Vontobel bietet für ein sehr breites Spektrum an Basiswerten verschiedene Varianten der Hebelprodukte an, die
sich aktuell in die folgenden Kategorien einteilen lassen
und im Mittelpunkt der Vontobel-Basisbroschüre Hebelprodukte stehen: vom klassischen Optionsschein über den
Turbo-Optionsschein mit und ohne Laufzeitbegrenzung bis
zum Mini-Future, der auch eine Stop-Loss-Barriere besitzt
und zusätzlich ein Investment ohne Laufzeitbegrenzung
ermöglicht.
Vontobel bietet somit für jedes individuelle Chance-RisikoProfil die optimalen Produkte. Bei Hebelprodukten mit
der Zusatzbezeichnung »X« gibt es eine Besonderheit.
Neben dem DAX® ist auch der X-DAX® für die Feststellung
eines Knock-out- bzw. Stop-Loss-Ereignisses maßgeblich.
Anleger sollten beachten, dass der Knock-out bzw. StopLoss nicht nur während der normalen Handelszeiten des
DAX® von 9.00 bis 17.30 Uhr, sondern zusätzlich von 8.00
bis 9.00 Uhr und von 17.30 bis 22.00 Uhr, dem Ende der
X-DAX®-Berechnung, ausgelöst werden kann. Das Risiko
für den Anleger, einen (Total)Verlust seines eingesetzten
Kapitals zu erleiden, ist daher im Vergleich zu normalen
Hebelprodukten auf den DAX® deutlich erhöht. Der
X-DAX® wird von 8.00 bis 9.00 Uhr und von 17.45 bis
22.00 Uhr auf Basis von DAX®-Future-Preisen (FDAX®)
berechnet und verteilt. Der Index dient als Indikation der
Marktentwicklung ausserhalb der Xetra-Handelszeiten.
Durch die längere Berechnungszeit des X-DAX® und
die Nutzung für Hebelprodukte kann die gesamte
US-Handelszeit amerikanischer Börsen abgedeckt werden.
Damit können Anleger und Emittenten ihr OvernightRisiko erheblich reduzieren.
5
Profil und Funktionalität eines klassischen Optionsscheines
Optionsscheine sind Optionsrechte, die als eigenständiges
Wertpapier an einer Börse oder beim Emittenten selbst
gehandelt werden können. Der Inhaber eines Calls
(Anleger setzt auf steigende Kurse) erwirbt das Recht,
den Basiswert an einem zuvor festgelegten Termin zu
einem ebenfalls ex ante festgelegten Preis (Basispreis oder
englisch: Strike) zu erwerben. Liegt der Kurs des Basiswertes am Bewertungstag nun über dem Basispreis, entsteht
dem Anleger ein geldwerter Vorteil. Dieser, auch innerer
Wert genannte Vorteil ist der Betrag, den der Anleger
am Laufzeitende erstattet bekommt. Liegt der Kurs des
Basiswertes (engl.: Underlying) jedoch unter dem Basispreis, erleidet der Anleger einen Totalverlust. Der Inhaber
eines Puts (Anleger setzt auf fallende Kurse) erwirbt das
Recht, den Basiswert zu einem vorher vereinbarten Termin
zu einem vorher vereinbarten Preis (Basispreis) an den
Emittenten zu verkaufen. Liegt der Kurs des Basiswertes
in diesem Fall unter dem Basispreis, entsteht dem Anleger
ebenfalls ein geldwerter Vorteil. Zur Verbesserung der
Fungibilität wird dieser innere Wert stets in bar ausbezahlt.
Der Anleger ist somit nicht verpflichtet, die Aktie physisch
zu liefern beziehungsweise abzunehmen.
Die mit einem klassischen Optionsschein verbrieften
Ansprüche können nur gegenüber dem Emittenten, wie
zum Beispiel Vontobel, erhoben werden. Folglich ist bei
einem Optionsschein neben der Einschätzung genannter
Auswahlkriterien die Abschätzung der Bonität des
Emittenten erforderlich, d.h., wird der Emittent bei Fälligkeit in der Lage sein, die Inhaberschuldverschreibung zu
tilgen, oder besteht die Gefahr, dass es wegen Zahlungsverzugs oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten zu
einem Geldverlust kommt (Stichwort Emittentenrisiko,
Insolvenzrisiko).
Ein Kurzporträt der Schweizer Privatbank Vontobel, die
bereits 1924 gegründet wurde und heute unter anderem
zu den führenden Schweizer Anbietern für strukturierte
Anlagelösungen zählt, finden Sie am Ende dieser Broschüre.
Bei Vontobel-Hebelprodukten ist insbesondere zu beachten, dass alleinige Schuldnerin aus den Hebelprodukten der
Emittent, Vontobel Financial Products GmbH, ist.
6
Termingeschäftsfähigkeit
Da es sich bei Optionsscheinen um Termingeschäfte
handelt, brauchen Anleger die Termingeschäftsfähigkeit.
Dazu müssen Sie sich von Ihrer Bank oder Ihrem
Broker über die Risiken von Termingeschäften aufklären
lassen sowie Ihre Erfahrungen in Termingeschäften
mittels eines entsprechenden Formulars bestätigen.
Volatilität
Der Preis des Optionsscheines wird durch eine komplexe
Optionspreisformel berechnet. Neben dem Kurs des
Basiswertes hat die zukünftig erwartete Schwankungsbreite
(implizite Volatilität) den größten Einfluss auf den Optionsscheinpreis. Eine hohe Schwankungsintensität erhöht
die Chance, dass der Basiswert am Laufzeitende über
(Call) oder unter (Put) dem Basispreis notiert. Eine hohe
implizite Volatilität wird somit auch stets einen höheren
Optionsscheinpreis bedeuten. Umgekehrt bedeutet eine
niedrige implizite Volatilität einen niedrigeren Optionsscheinpreis. Sinkt die implizite Volatilität nach dem Erwerb
des Optionsscheines, kann das zur Folge haben, dass der
Optionsschein an Wert verliert, obwohl sich der Basiswert
nicht bewegt beziehungsweise dass der Optionsschein
unverändert notiert, obwohl der Basiswert sich in die
richtige Richtung bewegt hat. Zu unterscheiden von der
impliziten Volatilität ist die historische Volatilität. Diese gibt
die Schwankungsbreite in der Vergangenheit an und eben
nicht die zukünftig erwartete Volatilität. Die historische
Volatilität kann mit Abschlägen auch zu Vergleichszwecken
herangezogen werden, wobei Sie jedoch bedenken sollten, dass historische Schwankungen nicht in die Zukunft
projizierbar sind. Beim DAX® kann als Gradmesser für die
aktuelle implizite Volatilität der von der Deutschen Börse
berechnete VDAX®-NEW herangezogen werden. Dessen
Kurse können Sie bei allen einschlägigen Finanzportalen
abrufen.
Optionsscheine im Beispiel
Wichtige Begriffe im Überblick
Der Basiswert
Der Basiswert ist das einem Optionsschein zugrunde
liegende Finanzinstrument. An der Wertentwicklung
des Basiswertes misst sich der Rückzahlungserfolg des
Optionsscheines am Laufzeitende. Basiswert ist regelmäßig
eine Aktie, ein Index, ein Rohstoff oder eine Währung.
Der Basispreis
Der Basispreis (englisch: Strike) eines Optionsscheines
ist maßgeblich relevant für den späteren inneren Wert
des Optionsscheines, der zur Auszahlung gelangt. Der
Basispreis gibt bei einem Optionsschein des Typs Call den
Preis an, zu dem der Anleger theoretisch den Basiswert am
Bewertungstag erwerben kann. Bei einem Optionsschein
des Typs Put gibt der Basispreis an, zu welchem Preis der
Anleger den Basiswert theoretisch an den Emittenten
verkaufen kann.
Das Bezugsverhältnis
Das Bezugsverhältnis gibt an, wie viele Optionsscheine
nötig sind, um eine Einheit des Basiswertes vollständig abzubilden. Gebräuchlich ist auch die Darstellung der Anzahl
von Basiswerten, auf die sich ein Optionsschein bezieht,
als Dezimalzahl. Bei Optionsscheinen auf Aktien beträgt
das Bezugsverhältnis oft 10:1 bzw. 0,1, d.h. zehn Optionsscheine geben die Kursbewegung einer Aktie wieder bzw.
ein Optionsschein bezieht sich auf 0,1 Einheiten des Basiswertes. Bei Indizes hingegen beträgt es in der Regel 100:1
bzw. 0,01. Ein Call-Optionsschein auf den DAX®, der bei
einem Stand des Basiswertes von 7.000 Punkten einen
Basispreis von 6.000 Punkten hätte, würde in diesem Fall
einen inneren Wert von zehn Euro (7.000–6.000) : (100:1)
[bzw. (7.000–6.000) × 0,01] abbilden.
Gearing, Delta und Hebel
Das Gearing gibt den theoretischen Hebel an. Dieser
errechnet sich (ohne Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses) als:
Kurs des Basiswertes
Optionsscheinpreis
Optionsscheine vollziehen in der Regel jedoch nur einen
Teil der Bewegung des Basiswertes nach. Ausnahme sind
Optionsscheine, die bereits sehr weit im Geld notieren.
Ansonsten vollzieht der Optionsschein nur einen gewissen
Prozentsatz der Bewegung des Basiswertes nach. Dieser
Prozentsatz findet sich in der Kennzahl »Delta« wieder.
Ceteris paribus bescheibt das Delta, die absolute Veränderung des Optionsscheinkurses, wenn sich der Basiswert
des Optionsscheines um eine Einheit ändert. Mathematisch
handelt es sich um die erste Ableitung der Optionspreisformel nach dem Preis des Basiswertes. Ein Delta von 0,9
beispielsweise bedeutet, dass der Optionsschein 90%
der Kursbewegung des Basiswertes abbildet. Im Prinzip
gilt: je weiter der Optionsschein aus dem Geld notiert,
desto geringer ist das Delta und vice versa. Multipliziert
man das Delta mit dem Gearing, ergibt sich der tatsächliche Hebel (oftmals auch als Omega bezeichnet). Hat ein
Optionsschein ein Omega von 5, bedeutet das, dass der
Optionsschein fünf Prozent steigt, wenn der Basiswert um
ein Prozent zulegt (Call). Bei Put-Optionsscheinen ist das
Omega ein negativer Wert, da der Schein die Bewegung
des Basiswertes umkehrt. Anleger sollten beachten, dass
das Gearing, Delta und Omega dynamische Kennzahlen
sind, die sich während der Laufzeit u.a. in Abhängigkeit
vom Basiswertkurs und Optionsscheinpreis verändern.
Der Break-even
Der Break-even ist der Basiswertkurs am Laufzeitende, bei
dem der innere Wert des Optionsscheines genau dem Preis
des Optionsscheines bei Erwerb entspricht. Der Basiswert
muss also am Laufzeitende mindestens bis dahin steigen
(Call) oder fallen (Put), damit der Anleger keine Verluste
erleidet.
7
Wertkomponenten des Optionsscheinpreises
Zeitwert und innerer Wert
Der Preis eines Optionsscheines – auch Optionsprämie
genannt – setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen:
Der innere Wert eines Optionsscheines entspricht dem
Betrag, den der Anleger bei einer sofortigen Ausübung
des Optionsscheines erhalten würde. Einen inneren Wert
hat ein Call-Optionsschein, wenn der Kurs des Basiswertes
über dem Basispreis liegt. Ein Put-Optionsschein hat einen
inneren Wert, wenn der Kurs des Basiswertes unter dem
Basispreis notiert. Der innere Wert berechnet sich (ohne
Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses) als:
Call = (Kurs des Basiswertes – Basispreis)
Put = (Basispreis – Kurs des Basiswertes)
Der Zeitwert entspricht dem Optionsscheinpreis abzüglich
des inneren Wertes. Dadurch wird deutlich, dass der Preis
von Optionsscheinen ohne inneren Wert (»aus dem Geld«)
einzig durch den Zeitwert bestimmt wird. Je höher die
Wahrscheinlichkeit, dass ein Optionsschein bei Fälligkeit
werthaltig ist, desto höher ist auch der Zeitwert. Je länger
die Restlaufzeit, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Basiswert über (Call) beziehungsweise
unter (Put) den Basispreis steigen/fallen kann und der
Optionsschein bei Fälligkeit werthaltig ist. Somit bedeutet
eine längere Restlaufzeit auch einen höheren Zeitwert. Der
Zeitwert nimmt mit abnehmender Restlaufzeit hingegen ab
und wird bis zum Bewertungstag auf null abgebaut. Resultierend aus der komplexen nobelpreisprämierten BlackScholes-Formel, die meist zur Berechnung von Optionsscheinpreisen herangezogen wird, haben eine Reihe von
Faktoren einen Einfluss auf den Zeitwert, die im Folgenden
erläutert werden.
8
Implizite Volatilität
Die implizite Volatilität ist einer der Haupteinflussfaktoren auf den Preis einer Option. Unter impliziter Volatilität
versteht man die vom Markt erwartete Schwankungsbreite
über die Restlaufzeit der Option. Ihr Einfluss auf den Preis
einer Option ist sowohl bei Call-Optionsscheinen als auch
bei Put-Optionsscheinen gleich: Steigt die implizite Volatilität an, steigt auch der Preis der Option und umgekehrt.
Die Kennzahl »Vega« gibt Aufschluss über den genauen
Einfluss von Volatilitätsänderungen auf den Optionsscheinpreis. Dabei gilt: je höher das Vega, desto stärker der
Einfluss von Volatilitätsänderungen auf den Optionsscheinpreis.
Restlaufzeit
Einen sehr großen Einfluss auf den Preis eines Optionsscheins hat naturgemäß auch dessen Restlaufzeit. Der
Einfluss ist relativ einfach erklärt. Sinkt die Restlaufzeit,
sinkt auch der Zeitwert und mit diesem auch der Optionsscheinpreis. Dieser Zusammenhang liegt darin begründet,
dass mit abnehmender Restlaufzeit auch die Wahrscheinlichkeit einer Veränderung des inneren Wertes der Option
abnimmt, was in einem niedrigeren Zeitwert Niederschlag
findet. Eine Restlaufzeitverlängerung gibt es nicht. Die
Restlaufzeit ist in der Kennzahl »Theta« induziert. Ein
Theta von 0,01 bedeutet beispielsweise, dass die Zeitwertkomponente des Optionsscheines wöchentlich ein Prozent
an Wert verliert, auch wenn sich der Basiswert gar nicht
bewegt.
Zinsen
Der Emittent eines Optionsscheines muss meist zur
Deckung der Position einen Bestand an der Aktie, dem
Index, dem Rohstoff oder der Währung halten. Dadurch
entstehen dem Emittenten Finanzierungskosten. Daher
hat auch das Zinsniveau einen Einfluss auf den Preis
eines Optionsscheines. Steigt der Zins, steigen auch die
Finanzierungskosten, somit steigt auch der Preis eines
Call-Optionsscheines. Der Preis eines Put-Optionsscheines
hingegen fällt in diesem Fall. Die zugehörige Kennzahl
ist das »Rho«. Das Rho gibt an, um welchen Betrag sich
der Preis eines Optionsscheines ändert, wenn der Zinssatz
variiert.
Dividende
Da eventuelle Dividenden nicht an den Inhaber eines
Optionsscheines fließen, verbilligen sie die Finanzierungskosten bei Optionsscheinen, deren Basiswert eine Aktie ist.
Der Kurs eines Call-Optionsscheines sinkt somit, der eines
Put-Optionsscheines hingegen steigt.
Es lassen sich somit, neben dem Kurs des Basiswertes,
vier Einflussfaktoren auf den Preis eines Optionsscheines
ausmachen: implizite Volatilität, Restlaufzeit, Zins und
erwartete Dividende (bei Optionsscheinen, deren Basiswert
eine Aktie ist). Die folgende Tabelle gibt noch einmal
einen Überblick, welcher Faktor welchen Einfluss auf
Call- beziehungsweise Put-Optionsscheine hat.
Parameter
Veränderung
d. Parameters
Einfluss auf
Call-Preis
Einfluss auf
Put-Preis
Kurs des
Basiswertes



Restlaufzeit



Implizite
Volatilität



erwartete
Dividende



Kennzahlen
Delta
Das Delta (Sensitivitätsmaß für Basiswertkursveränderungen in Bezug auf den Optionsscheinkurs) beschreibt die
absolute Veränderung des Optionsscheinkurses, wenn sich
der Basiswert des Optionsscheines um eine Einheit ändert.
Mathematisch handelt es sich um die erste Ableitung der
Optionspreisformel nach dem Preis des Basiswertes.
Steigt bei einem Delta von 0,50 der Kurs des Basiswertes
um einen Euro, so steigt der Wert eines Call-Optionsscheines um 50 Cent, sofern alle weiteren Größen konstant
bleiben. Bei einem Put-Optionsschein wird das Delta mit
einem Minuszeichen angegeben.
Das Delta bewegt sich bei einem Call-Optionsschein
stets zwischen 0 und 1 und bei einem Put-Optionsschein
zwischen 0 und –1.
Gamma
Das Gamma (Sensitivitätsmaß für Basiswertkursveränderungen in Bezug auf das Delta) sagt aus, wie sich das
Delta absolut verändert, wenn sich der Basiswertkurs um
eine Einheit ändert. Mathematisch ist das Gamma die
zweite Ableitung der Optionspreisformel nach dem Preis
des Basiswertes.
Zu beachten ist, dass bei Put-Optionsscheinen das Delta
steigt, wenn der Basiswertkurs fällt. Umgekehrt verringert
sich das Delta, wenn der Basiswertkurs steigt.
Theta
Das Theta (Sensitivitätsmaß für den Restlaufzeiteinfluss)
beschreibt den (prozentualen/absoluten) Zeitwertverlust
von Optionsscheinen. Es gibt Auskunft darüber, wie stark
sich der Optionsscheinpreis ändert, wenn die Restlaufzeit
abnimmt. Die Zeiteinheit kann z.B. ein Tag oder auch eine
Woche sein.
Vega
Das Vega (Sensitivitätsmaß für Volatilitätsänderungen)
gibt an, wie stark sich der Wert des Optionsscheines verändert, wenn sich die implizite Volatilität des Basiswertes
um einen Prozentpunkt ändert. Es kann prozentual oder
absolut angegeben werden.
Rho
Das Rho (Sensitivitätsmaß für den Zinseinfluss) eines
Optionsscheines gibt an, wie stark sich dessen Wert verändert, wenn der risikofreie Zinssatz um einen Prozentpunkt
steigt bzw. fällt. Bei Call-Optionsscheinen ist das Rho stets
positiv, bei Put-Optionsscheinen stets negativ.
9
Der klassische Optionsschein (Call) im Beispiel
Call-Optionsschein auf die Aktien AG:
Basiswert:
Aktien AG
Basispreis:
EUR 100,00
Aktueller Briefkurs:
EUR 1,00
Bezugsverhältnis:10:1
Aktueller Kurs Aktien AG: EUR 90,00
Referenzpreis:
Schlusskurs Basiswert
am Bewertungstag
Break-even:EUR 110,00
Gearing:9
Delta:0,30
Hebel/Omega:2,70
Einen inneren Wert erreicht der Call-Optionsschein, wenn
der Basiswert bis zur Fälligkeit über EUR 100,00 steigt. Der
Kurs, ab dem der Anleger seinen Einsatz erwirtschaftet hat,
der Break-even, errechnet sich wie folgt:
Basispreis + aktueller Kurs d. Optionsscheines / Bezugsverhältnis
Im Beispiel also:
EUR 100,00 + EUR 1,00 x
( )
10
1
= EUR 110,00
Das Gearing, also der theoretische Hebel, berechnet sich
im Beispiel wie folgt:
10
EUR 90,00 / 1
=9
EUR 1,00
Bei einem Call-Optionsschein mit den vorgegebenen
Parametern wird das Delta ungefähr im Bereich von 0,30
liegen. Der faktische Hebel (Omega) liegt in dem Beispiel
also bei 2,70. Das bedeutet: Steigt der Kurs der Aktien
AG um ein Prozent, wird der Call-Optionsschein etwa um
2,70% steigen.
10
Am Bewertungstag sind nun die folgenden Szenarien
möglich:
Aktien AG
notiert über EUR 100
Aktien AG
notiert auf oder unter
EUR 100
Rückzahlung:
(Kurs Basiswert – Basispreis)
/Bezugsverhältnis
[innerer Wert]
Call-Optionsschein
verfällt wertlos
Verlust erleidet der
Anleger, wenn die Aktien
AG am Bewertungstag
unter dem Break-even
bei EUR 110 schließt.
Rückzahlungsszenarien (Call)
2. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Call-Optionsscheines über dem Basispreis, aber unter
dem Break-even
Der Call-Optionsschein weist am Laufzeitende einen
positiven inneren Wert auf und wird zu diesem ausgezahlt.
Dabei liegt der Auszahlungsbetrag allerdings unter dem
für den Optionsschein aufgewendeten Kaufpreis. Dem
Anleger entsteht somit ein Teilverlust seines eingesetzten
Kapitals.
Rückzahlungsprofil des klassischen Call-Optionsscheines
im Beispiel
Basispreis
Gewinn
Aktie
Break-even
1
Ertrag in Euro
1. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Call-Optionsscheines deutlich über dem Basispreis
Für Inhaber von Call-Optionsscheinen ist dieses Szenario
der Idealfall. Der Call-Optionsschein hat einen positiven
inneren Wert, der über dem für den Optionsschein
aufgewendeten Kaufpreis liegt. Der Anleger erwirtschaftet
einen Gewinn.
0
2
Call
3
4
3. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Call-Optionsscheines auf dem Basispreis
Der Basiswert hat den Basispreis zwar erreicht, aber nicht
überwunden. Der innere Wert des Call-Optionsscheines
liegt somit bei null, der Anleger erleidet einen Totalverlust
seines eingesetzten Kapitals.
Verlust
Verlust
Gewinn
Aktienkurs
4. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Call-Optionsscheines unter dem Basispreis
Der Basiswert hat den Basispreis nicht erreicht. Auch in
diesem Szenario erleidet der Anleger einen Totalverlust
seines eingesetzten Kapitals. Dabei ist der Verlust, den der
Anleger erleidet, auf den aufgewendeten Kaufpreis und
somit auf das gesamte eingesetzte Kapital des Anlegers
beschränkt, unabhängig davon, wie weit der Kurs des
Basiswertes unter den Basispreis fällt.
11
Der klassische Optionsschein (Put) im Beispiel
Put-Optionsschein auf die Aktien AG
Basiswert:
Aktien AG
Basispreis:
EUR 90,00
Aktueller Briefkurs:
EUR 1,00
Bezugsverhältnis:10:1
Aktueller Kurs Aktien AG EUR 100,00
Referenzpreis:
Schlusskurs Basiswert
am Bewertungstag
Break-even:
EUR 70,00
Gearing:9
Delta:0,30
Hebel/Omega:2,70
Einen inneren Wert erreicht der Put-Optionsschein, wenn
der Basiswert bis zur Fälligkeit unter EUR 90,00 fällt. Der
Kurs, ab dem der Anleger seinen Einsatz erwirtschaftet hat,
der Break-even, errechnet sich wie folgt:
Basispreis – aktueller Kurs d. Optionsscheines / Bezugsverhältnis
Im Beispiel also:
EUR 90,00 – EUR 1,00 x
( )
10
1
= EUR 80,00
Das Gearing, also der theoretische Hebel, berechnet sich
im Beispiel wie folgt:
10
EUR 100,00 / 1
= 10
EUR 1,00
Bei einem Put-Optionsschein mit den vorgegebenen
Parametern wird das Delta ungefähr im Bereich von 0,30
liegen. Der faktische Hebel (Omega) liegt in dem Beispiel
also bei 3,00. Das bedeutet: Fällt der Kurs der Aktien
AG um ein Prozent, wird der Put-Optionsschein etwa um
drei Prozent steigen.
12
Am Bewertungstag sind nun die folgenden Szenarien
möglich:
Aktien AG
notiert unter EUR 90
Aktien AG
notiert auf oder über
EUR 90
Rückzahlung:
(Kurs Basiswert – Basispreis)
/Bezugsverhältnis
[innerer Wert]
Put-Optionsschein
verfällt wertlos
Verlust erleidet der
Anleger, wenn die Aktien
AG am Bewertungstag
über dem Break-even
bei EUR 80 schließt.
Rückzahlungsszenarien (Put)
2. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Put-Optionsscheines unter dem Basispreis, aber über
dem Break-even
Der Put-Optionsschein weist am Laufzeitende einen
positiven inneren Wert auf und wird zu diesem ausgezahlt.
Dabei liegt der Auszahlungsbetrag allerdings unter dem
für den Optionsschein aufgewendeten Kaufpreis. Dem
Anleger entsteht somit ein Teilverlust seines eingesetzten
Kapitals.
3. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Put-Optionsscheines auf dem Basispreis
Der Basiswert hat den Basispreis zwar erreicht, aber nicht
unterschritten. Der innere Wert des Put-Optionsscheines
liegt somit bei null, der Anleger erleidet einen Totalverlust
seines eingesetzten Kapitals.
4. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Put-Optionsscheines über dem Basispreis
Der Basiswert hat den Basispreis nicht erreicht. Auch in
diesem Szenario erleidet der Anleger einen Totalverlust
seines eingesetzten Kapitals. Dabei ist der Verlust, den der
Anleger erleidet, auf den aufgewendeten Kaufpreis und
somit auf das gesamte eingesetzte Kapital des Anlegers
beschränkt, unabhängig davon, wie weit der Kurs des
Basiswertes über den Basispreis steigt.
Rückzahlungsprofil des klassischen Put-Optionsscheines
im Beispiel
Basispreis
Gewinn
Put
Aktie
4
Ertrag in Euro
1. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Put-Optionsscheines deutlich unter dem Basispreis
Für Inhaber von Put-Optionsscheinen ist dieses Szenario
der Idealfall. Der Put-Optionsschein hat einen positiven
inneren Wert, der über dem für den Optionsschein
aufgewendeten Kaufpreis liegt. Der Anleger erwirtschaftet
einen Gewinn.
3
2
0
1 Break-even
Verlust
Gewinn
Verlust
Aktienkurs
Der Erwerb während der Laufzeit
Während der Laufzeit betreibt Vontobel unter normalen
Marktverhältnissen einen Sekundärmarkt im Freiverkehr
verschiedener Börsenplätze, der einen liquiden Handel
nicht nur für den Verkauf, sondern auch für den Kauf
bereits emittierter Optionsscheine ermöglicht.
Gleichzusetzen mit der Anlagemotivation zum Emissionszeitpunkt erwarten Sie für ausgesuchte Basiswerte (Aktien,
Indizes, Rohstoffe oder Währungen) in einem definierten
Zeitraum – der Restlaufzeit des Optionsscheines – eine
bestimmte Wertentwicklung, die Ihnen ermöglicht, mit
dem Optionsschein eine hohe Rendite zu erwirtschaften.
Kursverhalten
Verschiedene Parameter haben während der Laufzeit
Einfluss auf den Kurs des Optionsscheines. Wie sie sich
genau auf den Kurs auswirken, wurde bereits im Abschnitt
»Wertkomponenten des Optionsscheinpreises« behandelt.
10
13
Profil und Funktionalität des Turbo-Optionsscheines mit begrenzter Laufzeit
Ein Turbo-Optionsschein des Typs Call verbrieft das
Recht, bei Fälligkeit den Differenzbetrag zwischen dem
am Bewertungstag maßgeblichen Referenzpreis und dem
Basispreis ausgezahlt zu bekommen, während ein TurboOptionsschein des Typs Put das Recht verbrieft, bei Fälligkeit den Differenzbetrag zwischen dem Basispreis und dem
am Bewertungstag maßgeblichen Referenzpreis ausgezahlt
zu bekommen. Um einen positiven Betrag zu erzielen,
muss der Basiswert bei einem Turbo-Call also über dem
Basispreis notieren und bei einem Turbo-Put unter diesem.
Im Gegensatz zu klassischen Optionsscheinen ist jedoch
eine weitere Bedingung für ein erfolgreiches Investment,
dass die Knock-out-Barriere, die bei Vontobel-TurboOptionsscheinen immer dem Basispreis entspricht,
während der gesamten Laufzeit stets unberührt bleibt.
Berührt der Basiswert die Barriere, verfällt der TurboOptionsschein sofort wertlos. Im Falle eines solchen
Knock-out-Ereignisses erhalten die Anleger fünf Bankarbeitstage nach dem Knock-out-Ereignis eine automatische Gutschrift von EUR 0,001 je Turbo-Optionsschein.
Dies entspricht einem Totalverlust.
Der Preis eines Turbo-Calls mit begrenzter Laufzeit wird
(ohne Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses) wie folgt
berechnet:
(Kurs des Basiswertes – Basispreis) + Aufgeld
Für den Turbo-Put gilt analog:
(Basispreis – Kurs des Basiswertes) + Aufgeld
14
Die mit einem Turbo-Optionsschein mit Laufzeitbegrenzung verbrieften Ansprüche können nur gegenüber dem
Emittenten, wie zum Beispiel Vontobel, geltend gemacht
werden. Folglich ist bei einem Turbo-Optionsschein mit
begrenzter Laufzeit neben der Einschätzung genannter
Auswahlkriterien die Abschätzung der Bonität des Emittenten erforderlich, d.h., wird der Emittent bei Fälligkeit in der
Lage sein, die Inhaberschuldverschreibung zu tilgen, oder
besteht die Gefahr, dass es wegen Zahlungsverzugs oder
Zahlungsunfähigkeit des Emittenten zu einem Geldverlust
kommt (Emittentenrisiko, Insolvenzrisiko).
Risikoaufklärung und Aufgeld
Da es sich bei Turbo-Optionsscheinen mit Laufzeitbegrenzung um besonders risikoreiche Instrumente der Kapitalanlage handelt, benötigen Anleger Erfahrung mit derartig
risikoreichen Finanzinstrumenten sowie entsprechende
Risikotragfähigkeit. Deshalb müssen Sie bei Ihrer Bank
oder Ihrem Broker nach entsprechender Aufklärung ein
Formular ausfüllen, dass Sie über die Risiken aufgeklärt
wurden. Ein Turbo-Optionsschein ähnelt von der Funktionsweise einer Future-Position am Terminmarkt. Während
Anleger dort die sogenannte Margin hinterlegen müssen,
hat der Käufer eines Turbo-Optionsscheines nur den
Differenzbetrag zwischen Basispreis und Kurs des
Basiswertes aufzubringen, obwohl er an der gesamten
Kursbewegung des Basiswertes partizipiert. Der fehlende
Kapitaleinsatz wird wirtschaftlich betrachtet als Kredit von
Vontobel bereitgestellt. Dafür fallen natürlich Finanzierungskosten an. Diese werden in Form des Aufgelds auf
den inneren Wert erhoben. Das Aufgeld ist unabhängig
von der impliziten Volatilität und wird bis zum Laufzeitende
weitgehend linear abgebaut.
Turbo-Optionsschein mit begrenzter Laufzeit im Beispiel
Wichtige Begriffe im Überblick
Der Basiswert
Der Basiswert ist das einem Turbo-Optionsschein zugrunde
liegende Finanzinstrument. Die Wertentwicklung des
Turbo-Optionsscheines und damit ein möglicher Rückzahlungserfolg am Laufzeitende sind maßgeblich abhängig
von der Wertentwicklung des Basiswertes. Basiswert ist
regelmäßig eine Aktie, ein Index, ein Rohstoff, ein FutureKontrakt oder eine Währung. Im Sonderfall, dass der
X-DAX® den Basiswert darstellt (X-Turbo-Optionsscheine),
sollten Anleger beachten, dass ein Knock-out-Ereignis zu
den Handelszeiten des X-DAX® und des DAX® möglich
ist, insgesamt also von 8.00 bis 22.00 Uhr. Das Risiko
des Eintritts eines Knock-out-Ereignisses und eines damit
verbundenen Totalverlusts des eingesetzten Kapitals ist bei
X-Turbo-Optionsscheinen also deutlich erhöht.
Der Basispreis
Der Basispreis (englisch: Strike) eines Turbo-Optionsscheines ist relevant für die Abrechnung des TurboOptionsscheines am Laufzeitende und ist damit mit
maßgeblich für den späteren inneren Wert. Bei Vontobel
entspricht der Basispreis eines Turbo-Optionsscheines
stets auch der Knock-out-Barriere.
Die Knock-out-Barriere
Berührt oder unterschreitet (Call) bzw. berührt oder
überschreitet (Put) der Basiswert die Knock-out-Barriere,
kommt es unmittelbar zum Eintritt des Knock-outEreignisses. In diesem Fall erhält der Anleger automatisch
am fünften Bankarbeitstag nach dem Knock-out-Ereignis
einen Betrag in Höhe von EUR 0,001 je Turbo-Optionsschein, was einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals
gleichkommt. Bleibt die Knock-out-Barriere unberührt,
erhält der Anleger am Laufzeitende einen Abrechnungsbetrag, der der Differenz entspricht, um die der Bewertungskurs des Basiswertes am Bewertungstag den Basispreis überschreitet (Call) bzw. unterschreitet (Put), jeweils
dividiert durch das Bezugsverhältnis.
Das Bezugsverhältnis
Das Bezugsverhältnis gibt an, wie viele Turbo-Optionsscheine nötig sind, um eine Einheit des Basiswertes abzubilden. Bei Turbo-Optionsscheinen auf Aktien beträgt das
Bezugsverhältnis oft 10:1 (bzw. 0,1 ausgedrückt als Dezimalzahl). D.h., zehn Turbo-Optionsscheine geben die Kursbewegung einer Aktie wieder (10:1) bzw. ein TurboOptionsschein bildet 0,1 Einheiten des Basiswertes ab (0,1).
Bei Indizes hingegen beträgt das Bezugsverhältnis in der
Regel 100:1 (bzw. 0,01 ausgedrückt als Dezimalzahl).
Ein Turbo-Optionsschein (Call) auf den DAX®, der am
Bewertungstag bei einem Basispreis von 4.000 Punkten
einen Bewertungskurs von 5.000 Punkten hätte, würde in
diesem Fall zu zehn Euro (5.000–4.000) : (100:1) bzw.
[(5.000–4.000) × 0,01] zurückgezahlt.
Gearing, Delta und Hebel
Das Gearing gibt den theoretischen Hebel an. Dieser
errechnet sich (ohne Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses) wie folgt:
Kurs des Basiswertes
Turbo-Optionsscheinpreis
Turbo-Optionsscheine vollziehen wie klassische Optionsscheine in der Regel jedoch nur einen Teil der Bewegung
des Basiswertes nach. Ausnahme sind Turbo-Optionsscheine,
deren Basiswert bereits sehr weit über dem Basispreis
­notiert. Ansonsten vollzieht der Turbo-Optionsschein nur
einen gewissen Prozentsatz der Bewegung des Basiswertes­
nach. Dieser Prozentsatz findet sich in der Kennzahl
­»Delta« wieder. Ein Delta von 0,90 beispielsweise bedeutet, dass der Turbo-Optionsschein 90% der Kursbewegung des Basiswertes abbildet. Im Prinzip gilt: je
näher der Basiswert eines Turbo-Optionsscheines am
Basispreis notiert, desto geringer ist das Delta und vice
versa. Multipliziert man das Delta mit dem Gearing, ergibt
sich der tatsächliche Hebel. Hat ein Turbo-Optionsschein
einen tatsächlichen Hebel von 5, bedeutet das, dass der
Turbo-Optionsschein näherungsweise um fünf Prozent
steigt, wenn der Basiswert um ein Prozent zulegt (Call).
Bei Turbo-Optionsscheinen des Typs Put ist der Hebel ein
negativer Wert, da der Turbo-Optionsschein die Bewegung
des Basiswertes umkehrt. Anleger sollten beachten, dass
der Hebel eine dynamische Kennzahl ist, die sich während
der Laufzeit in Abhängigkeit des Basiswertkurses und des
Preises des Turbo-Optionsscheines verändert.
Anders als ein klassischer Optionsschein weist ein TurboOptionsschein des Typs Call während der Laufzeit nur
dann einen positiven inneren Wert auf, wenn der Basiswert über der Knock-out-Barriere, die bei Produkten von
Vontobel dem Basispreis entspricht, notiert. Ein Berühren
oder Unterschreiten der Knock-out-Barriere führt zum
sofortigen wertlosen Verfall des Turbo-Optionsscheines.
Die Laufzeit endet in diesem Fall vorzeitig, und der Anleger
erleidet einen Totalverlust seines eingesetzten Kapitals.
Somit wird ein Turbo-Optionsschein des Typs Call nur dann
mit einem inneren Wert die Laufzeit beenden, sofern es
nicht vor dem Bewertungstag zum Eintritt eines Knock-out
Ereignisses kommt. Der Anleger erhält in diesem Fall stets
den Differenzbetrag, um den der maßgebliche Referenzpreis des Basiswertes am Bewertungstag den Basispreis
überschreitet, unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses. Einen Gewinn erzielt der Anleger, sofern der Basiswert
über der Break-even-Marke schließt.
15
Der Turbo-Optionsschein (Call) im Beispiel
Turbo-Call auf die Aktien AG:
Basiswert:
Aktien AG
Basispreis:
EUR 100,00
Barriere:
EUR 100,00
Aktueller Briefkurs:
EUR 2,20
Bezugsverhältnis:10:1
Aktueller Kurs Aktien AG EUR 120,00
Referenzpreis:
Schlusskurs Basiswert
am Bewertungstag
Break-even:
EUR 122,00
Gearing:5,45
Delta:0,80
Hebel:4,36
Somit wird ein Turbo-Call in der Regel mit einem inneren
Wert die Laufzeit beenden, sofern er die Fälligkeit erlebt.
Der Anleger erhält in diesem Fall stets den Differenzbetrag
aus finalem Bewertungskurs des Basiswertes und dem
Basispreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis vergütet.
Einen Gewinn erzielt der Anleger, sofern der Basiswert über
der Break-even-Marke schließt.
Rückzahlungsprofil eines Turbo-Optionsscheines des
Typs Call im Beispiel
Gewinn
Aktie
Basispreis/Barriere
Der Kurs, ab dem der Anleger seinen Einsatz erwirtschaftet
hat, der Break-even, errechnet sich wie folgt:
Ertrag in Euro
Basispreis + aktueller Kurs des Turbos / Bezugsverhältnis
1
ll
Ca
bo
r
Tu
2
0
Break-even
Im Beispiel also:
EUR 100,00 + EUR 2,20 x
( )
10
1
= EUR 122,00
Das Gearing, also der theoretische Hebel, berechnet sich
im Beispiel wie folgt:
10
EUR 120,00 / 1
= 5,45
EUR 2,20
Wenn das Delta 0,80 beträgt, wird der faktische Hebel im
Beispiel also bei 4,36 liegen. Das bedeutet: Steigt der Kurs
der Aktien AG um ein Prozent, wird der Turbo-Call etwa
um 4,40% steigen.
Am Bewertungstag sind nun die folgenden Szenarien
möglich:
Anders als beim klassischen Optionsschein ist beim TurboCall nur das Szenario möglich, dass der Basiswert auf oder
über dem Basispreis notiert. Ein Fallen unter den Basispreis
ist während der Laufzeit nicht möglich, da dort stets auch
die Knock-out-Barriere liegt. Daher würde die Laufzeit stets
vorab beendet, wenn der Basispreis unterschritten wird.
16
Verlust
Verlust
Gewinn
Aktienkurs
1. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Turbo-Optionsscheines des Typs Call deutlich über dem
Basispreis.
Für Inhaber eines Turbo-Optionsscheines ist dieses
Szenario der Idealfall. Der Turbo-Optionsschein hat das
Aufgeld erwirtschaftet und einen höheren inneren Wert
als beim Kauf. Der Anleger erzielt einen Gewinn.
2. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Turbo-Optionsscheines des Typs Call über dem Basispreis, aber unter dem Break-even.
Der Turbo-Optionsschein hat am Laufzeitende einen entsprechenden inneren Wert und wird zu diesem ausgezahlt.
Allerdings liegt der Auszahlungsbetrag unter dem Kaufpreis
des Turbo-Optionsscheines. Dem Anleger entsteht somit
ein Teilverlust.
3. Zu irgendeinem Zeitpunkt berührt oder unterschreitet
der Basiswert die Knock-out-Barriere.
Es kommt zum sofortigen Eintritt des Knock-out-Ereignisses und der Anleger erhält am fünften Bankarbeitstag nach
dem Knock-out-Ereignis einen Betrag von EUR 0,001 je
Turbo-Optionsschein gutgeschrieben, was einem Totalverlust gleichkommt.
Der Turbo-Optionsschein (Put) im Beispiel
Turbo-Put auf die Aktien AG:
Basiswert:
Aktien AG
Basispreis:
EUR 100,00
Aktueller Briefkurs:
EUR 1,70
Bezugsverhältnis:10:1
Aktueller Kurs Aktien AG EUR 85,00
Referenzpreis:
Schlusskurs Basiswert
am Bewertungstag
betrag aus finalem Bewertungskurs des Basiswertes und
dem Basispreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis
vergütet. Einen Gewinn erzielt der Anleger, sofern der
Basiswert unter der Break-even-Marke schließt.
Rückzahlungsprofil eines Turbo-Optionsscheines des
Typs Put im Beispiel
Gewinn
Break-even:
EUR 83,00
Gearing:5
Delta:0,90
Hebel:4,50
Der Kurs, ab dem der Anleger seinen Einsatz erwirtschaftet
hat, der Break-even, errechnet sich wie folgt:
Basispreis – aktueller Kurs des Turbos / Bezugsverhältnis
Ertrag in Euro
Turbo-Put
Aktie
0
2
1
Basispreis/Barriere
Break-even
Im Beispiel also:
EUR 100,00 – EUR 1,70 x
( )
10
1
Verlust
Gewinn
Verlust
Aktienkurs
= EUR 83,00
Das Gearing, also der theoretische Hebel, berechnet sich
im Beispiel wie folgt:
10
EUR 85,00 / 1
=5
EUR 1,70
Im vorgegebenen Beispiel liegt das Delta bei 0,90. Der
Hebel liegt somit bei 4,50. Das bedeutet: fällt der Kurs der
Aktien AG um ein Prozent, wird der Turbo-Put etwa um
4,50% steigen.
Am Bewertungstag sind nun die folgenden Szenarien
möglich:
Anders als beim klassischen Optionsschein ist beim TurboPut nur das Szenario möglich, dass der Basiswert auf oder
unter dem Basispreis notiert. Ein Steigen über den Basispreis ist während der Laufzeit nicht möglich, da dort stets
auch die Knock-out-Barriere liegt. Daher würde die Laufzeit stets vorab beendet, wenn der Basispreis erreicht wird.
Somit wird ein Turbo-Put in der Regel mit einem inneren
Wert die Laufzeit beenden, sofern er die Fälligkeit erlebt.
Der Anleger erhält in diesem Fall stets den Differenz-
1. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines
Turbo-Optionsscheines des Typs Put deutlich unter
dem Basispreis.
Für den Inhaber des Turbo-Optionsscheines ist dieses
Szenario der Idealfall. Der Turbo-Optionsschein hat einen
hohen inneren Wert, der über dem Kaufpreis des TurboOptionsscheines liegt. Der Anleger erwirtschaftet einen
Gewinn.
2. Zum Laufzeitende notiert der Basiswert eines TurboOptionsscheines des Typs Put unter dem Basispreis, aber
über dem Break-even.
Der Turbo-Optionsschein hat am Laufzeitende einen
inneren Wert und wird zu diesem ausgezahlt. Allerdings
liegt der Auszahlungsbetrag unter dem Kaufpreis des
Turbo-Optionsscheines. Dem Anleger entsteht somit ein
Teilverlust.
3. Zu irgendeinem Zeitpunkt berührt oder überschreitet
der Basiswert die Knock-out-Barriere.
Es kommt zum sofortigen Eintritt des Knock-out-Ereignisses und der Anleger erhält am fünften Bankarbeitstag nach
dem Knock-out-Ereignis einen Betrag von EUR 0,001 je
Turbo-Optionsschein gutgeschrieben, was einem Totalverlust gleichkommt.
17
Der Turbo-Optionsschein während der Laufzeit
Der Erwerb während der Laufzeit
Während der Laufzeit betreibt Vontobel unter normalen
Marktverhältnissen einen Sekundärmarkt im Freiverkehr
verschiedener Börsenplätze, der einen liquiden Handel
nicht nur für den Verkauf, sondern auch für den Kauf
bereits emittierter Turbo-Optionsscheine ermöglicht.
Gleichzusetzen mit der Anlagemotivation zum Emissionszeitpunkt erwarten Sie für ausgesuchte Basiswerte (Aktien,
Indizes, Rohstoffe oder Währungen) in einem definierten
Zeitraum – der Restlaufzeit des Optionsscheines – eine
bestimmte Wertentwicklung, die Ihnen ermöglicht, mit
dem Optionsschein eine hohe Rendite zu erwirtschaften.
Kursverhalten und Ausübung
Verschiedene Parameter haben während der Laufzeit
Einfluss auf den Kurs des Optionsscheines. Dazu gehört
insbesondere die Entwicklung des Basiswertes sowie dessen
Schwankungsbreite (Volatilität), wenn sich der Kurs des
Basiswertes der Barriere nähert. Daneben haben noch die
Restlaufzeit, die Höhe des Hebels und bei Turbo-Optionsscheinen auf Aktien und Aktienindizes auch noch die
Dividende einen Einfluss auf die Preisbildung beim TurboOptionsschein. Notiert der Basiswert in ausländischer
Währung, beeinflusst zudem der jeweilige Wechselkurs
den Preis des Turbo-Optionsscheines.
Die Rechte aus den Turbo-Optionsscheinen kann der
Inhaber nur am Laufzeitende (europäische Option)
gegenüber dem Emittenten Vontobel geltend machen.
Der Inhaber kann den Turbo-Optionsschein jedoch jederzeit während der Laufzeit im Sekundärmarkt zu den
jeweils gültigen Geldkursen wieder veräußern.
18
Profil und Funktionalität eines Open-End-Turbo-Optionsscheines
Ein Open-End-Turbo-Optionsschein bildet grundsätzlich
den Differenzbetrag zwischen dem Kurs des Basiswertes
und dem Basispreis ab. Damit der Anleger einen positiven
Ertrag erzielt, muss der Basiswert bei einem Open-EndTurbo-Optionsschein des Typs Call gegenüber dem Niveau
zum Kaufzeitpunkt steigen, bei einem Open-End-TurboOptionsschein des Typs Put fallen. Darüber hinaus muss
die Knock-out-Barriere, die bei Produkten von Vontobel
dem Basispreis entspricht, unberührt bleiben. Berührt oder
unterschreitet (Call) bzw. überschreitet (Put) der Basiswert
die Knock-out-Barriere, kommt es zum sofortigen Eintritt
des Knock-out-Ereignisses und der Anleger erhält einen
Betrag in Höhe von EUR 0,001 je Open-End-TurboOptionsschein gutgeschrieben. Wirtschaftlich bedeutet
dies einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Der Preis eines Open-End-Turbo-Optionsscheines Call
wird (ohne Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses)
grundsätzlich wie folgt berechnet:
(Kurs des Basiswertes – Basispreis)
Für den Open-End-Turbo-Optionsschein Put gilt analog:
(Basispreis – Kurs des Basiswertes)
Da die Papiere keine Laufzeitbegrenzung haben, ist das
Übertragen der Finanzierungskosten durch ein Aufgeld,
das sukzessive abgebaut wird, nicht möglich. Daher
wird bei Open-End-Turbo-Optionsscheinen täglich der
Basispreis (und die Knock-out-Barriere entsprechend)
angepasst. Aufgrund dessen können Anleger auch einen
Totalverlust erleiden, wenn sich der Basiswert über einen
längeren Zeitraum gar nicht bewegt. Vontobel veröffentlicht Anpassungen der Open-End-Turbo-Optionsscheine
unter www.vontobel-zertifikate.de und leitet diese an
Börsen und Finanzportale weiter. Die mit einem TurboOptionsschein ohne Laufzeitbegrenzung verbrieften
Ansprüche können nur gegenüber dem jeweiligen
Emittenten, wie zum Beispiel Vontobel, erhoben werden.
Folglich ist bei einem Turbo-Optionsschein ohne begrenzte
Laufzeit neben der Einschätzung genannter Auswahlkriterien die Abschätzung der Bonität des Emittenten
erforderlich (Emittentenrisiko, Insolvenzrisiko), d.h., wird
der Emittent bei Fälligkeit in der Lage sein, die Inhaberschuldverschreibung zu tilgen, oder besteht die Gefahr,
dass es wegen Zahlungsverzugs oder Zahlungsunfähigkeit
des Emittenten zu einem Geldverlust kommt.
Wichtige Begriffe im Überblick
Der Basiswert
Der Basiswert ist das zugrunde liegende Instrument des
Open-End-Turbo-Optionsscheines. An der Wertentwicklung des Basiswertes misst sich der Anlageerfolg des
Open-End-Turbo-Optionsscheines. Als Basiswert dienen
neben Aktien auch Indizes, Rohstoffe, Future-Kontrakte
und Währungen. Open-End-X-Turbo-Optionsscheine
stellen einen Sonderfall dar. Anleger müssen hier beachten,
dass ein Knock-out zu den Handelszeiten des X-DAX®
und des DAX® möglich ist, dementsprechend also von
8.00 bis 22.00 Uhr! Das Risiko des Eintrittes eines Knockout-Ereignisses und eines entsprechenden Totalverlusts ist
bei Open-End-X-Turbo-Optionsscheinen also deutlich
erhöht.
Das Bezugsverhältnis
Das Bezugsverhältnis gibt an, welche Anzahl Open-EndTurbo-Optionsscheine nötig ist, um eine Einheit des Basiswertes abzubilden. Bei Open-End-Turbo-Optionsscheinen
auf Aktien beträgt das Bezugsverhältnis oft 10:1 (Anzahl
Scheine je Basiswert) beziehungsweise 0,1 (Anzahl Basiswerte je 1 Schein), d.h., zehn Open-End-Turbo-Optionsscheine geben die Kursbewegung einer Aktie wieder. Bei
Indizes hingegen beträgt es in der Regel 100:1 (0,01).
Ein Open-End-Turbo-Optionsschein Call auf den DAX®,
der bei einem Basispreis von 5.600 Punkten einen Basiswertkurs von 6.200 Punkten hätte, würde in diesem
Fall etwa sechs Euro [(6.200 – 5.600) : (100:1) bzw.
(6.200 – 5.600) × 0,01] kosten.
Hebel
Der Hebel errechnet sich (ohne Berücksichtigung des
Bezugsverhältnisses) als:
Kurs des Basiswertes
Open-End-Turbo-Optionsschein-Preis
Der Hebel gibt an, um welchen Faktor der Open-EndTurbo-Optionsschein die Bewegung des Basiswertes überproportional wiedergibt. Ein Hebel von 5 bedeutet, dass ein
Open-End-Turbo-Optionsschein um fünf Prozent steigt,
wenn der Basiswert um ein Prozent steigt. Anleger sollten
beachten, dass der Hebel stets in beide Richtungen wirkt,
sie also auch einem überproportionalen Risiko ausgesetzt
sind und mithin der Totalverlust schneller eintreten kann.
Im Prinzip gilt dabei: je näher der Basiswert am Basispreis
notiert, desto höher ist der Hebel und umgekehrt.
19
Der Open-End-Turbo-Optionsschein (Call und Put) im Beispiel
Open-End-Turbo-Optionsschein Call auf die Aktien AG:
Basiswert: Aktien AG
Basispreis: EUR 100,00
Knock-out-Barriere: EUR 100,00
Aktueller Briefkurs: EUR 2,50
Bezugsverhältnis: 10:1
Aktueller Kurs Aktien AG EUR 125,00
Hebel: 5
Open-End-Turbo-Optionsschein Put auf die Aktien AG:
Basiswert: Aktien AG
Basispreis: EUR 100,00
Knock-out-Barriere: EUR 100,00
Aktueller Briefkurs: EUR 2,00
Bezugsverhältnis: 10:1
Aktueller Kurs Aktien AG EUR 80,00
Hebel: 4
Annahme: Der Anleger hält den Open-End-TurboOptionsschein Call auf die Aktien AG ein Jahr lang. Der
Kurs der Aktien AG steht nach diesem Jahr bei EUR
150,00, die Knock-out-Barriere wurde während der
­Haltedauer nicht berührt. Die Finanzierungskosten be­
tragen drei Prozent pro Jahr. Der Hebel zum Zeitpunkt
des Kaufes berechnet sich im Beispiel wie folgt:
Annahme: Der Anleger hält den Open-End-Turbo-Options­
schein Put auf die Aktien AG ein Jahr lang. Der Kurs der
Aktien AG steht nach diesem Jahr bei EUR 65,00, die Knockout-Barriere wurde während der Haltedauer nicht berührt.
Die Finanzierungskosten betragen drei Prozent pro Jahr.
Der Hebel zum Zeitpunkt des Kaufes des Open-End-TurboOptionsscheines Put berechnet sich im Beispiel wie folgt:
10
EUR 125,00 / 1
=5
EUR 2,50
Angenommen der Basispreis (entsprechend auch die
Knock-out-Barriere) ist um drei Prozent auf EUR 103,00
gestiegen, dann berechnet sich der innere Wert des
Open-End-Turbo-Optionsscheines Calls wie folgt:
10
EUR 80,00 / 1
=4
EUR 2,00
Der Basispreis ist um drei Prozent auf EUR 97,00 gefallen.
Der innere Wert des Open-End-Turbo-Optionsscheines Put
berechnet sich wie folgt:
(Basispreis – aktueller Kurs des Basiswertes) / Bezugsverhältnis
(Aktueller Kurs des Basiswertes – Basispreis) / Bezugsverhältnis
Im Beispiel also:
Im Beispiel also:
(EUR 150,00 – EUR 103,00) / 10 = EUR 4,70
1
Da der Kaufkurs EUR 2,50 betrug, beläuft sich der Gewinn
des Anlegers auf 88%, während der Basiswert 20% zu­
legen konnte. Der Open-End-Turbo-Optionsschein Call ist
prozentual also näherungsweise fünfmal so stark gestiegen. Die »fehlenden« zwölf Prozent resultieren aus der
Anpassung des Basispreises. Hätte sich der Kurs der Aktien
AG hingegen gegenläufig entwickelt, hätte der Anleger
ebenso überproportionale Verluste erlitten. Kommt es
zu einem Knock-out-Ereignis, werden dem Anleger am
fünften Bankarbeitstag nach dem Knock-out-Ereignis EUR
0,001 je Open-End-Turbo-Optionsschein gutgeschrieben.
Dies entspricht wirtschaftlich einem Totalverlust des ein­
gesetzten Kapitals.
20
(EUR 97,00 – EUR 65,00) / 10 = EUR 3,20
1
Da der Kaufkurs zwei Euro betrug, beläuft sich der Ge­
winn des Anlegers auf 60%, während der Basiswert um
18,75% gefallen ist. Der Open-End-Turbo-Optionsschein
Put ist prozentual sogar 3,2-mal so stark gestiegen wie
der Basiswert. Hätte sich der Kurs der Aktien AG hingegen
gegenläufig entwickelt, hätte der Anleger ebenso über­
proportionale Verluste erlitten. Kommt es zu einem Knockout-Ereignis, werden dem Anleger auch in diesem Fall
am fünften Bankarbeitstag nach dem Knock-out-Ereignis
EUR 0,001 je Open-End-Turbo-Optionsschein gutgeschrieben. Dies entspricht wirtschaftlich wiederum einem
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Der Open-End-Turbo-Optionsschein während der Laufzeit
Der Erwerb während der Laufzeit
Während der Laufzeit betreibt Vontobel unter normalen
Marktverhältnissen einen Sekundärmarkt im Freiverkehr
verschiedener Börsenplätze sowie im außerbörslichen
Direkthandel, der einen in der Regel liquiden Handel nicht
nur für den Verkauf, sondern auch für den Kauf bereits
emittierter Open-End-Turbo-Optionsscheine ermöglicht.
Gleichzusetzen mit der Anlagemotivation zum Emissionszeitpunkt erwarten Sie für ausgesuchte Basiswerte (Aktien,
Indizes, Rohstoffe oder Währungen) in einem definierten
Zeitraum, Ihrem Anlagehorizont, eine bestimmte Wertentwicklung, die es Ihnen ermöglicht, mit dem Open-EndTurbo-Optionsschein eine hohe Rendite zu erwirtschaften.
Im Gegenzug sind Sie bereit, ein Totalverlustrisiko
einzugehen, falls sich Ihre Erwartung nicht erfüllt.
Kursverhalten
Verschiedene Parameter haben während der Laufzeit Einfluss auf den Kurs des Open-End-Turbo-Optionsscheines.
Dazu gehört insbesondere die Entwicklung des Basiswertes.
Daneben hat noch die Höhe des Hebels und bei OpenEnd-Turbo-Optionsscheinen auf Aktien und Aktienindizes
auch noch die Dividendenerwartung Einfluss auf die Preisbildung eines Open-End-Turbo-Optionsscheines. Notiert
der Basiswert in ausländischer Währung, beeinflusst zudem
noch der jeweilige Wechselkurs den Preis des Open-EndTurbo-Optionsscheines.
Hier finden Sie nochmals eine kompakte Übersicht der
Faktoren, die den Kurs eines Open-End-Turbo-Optionsscheines beeinflussen:
Parameter
Parameteränderung
Turbo-Call
Turbo-Put
Kurs
Basiswert



Dividende



Zinsen



21
Profil und Funktionalität eines Mini-Futures
Ein Mini-Future bildet wie ein Open-End-Turbo-Optionsschein grundsätzlich den Differenzbetrag zwischen dem
Kurs des Basiswertes und dem Basispreis unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses ab. Damit der Anleger
einen Gewinn erzielt, muss der Basiswert bei einem MiniFuture Long also gegenüber dem Basiswertkurs zum Kaufzeitpunkt weiter zulegen und bei einem Mini-Future Short
unter diesen fallen, andernfalls erleidet der Anleger
Verluste. Die Hebelwirkung kommt auch hier dadurch
zustande, dass der Inhaber nur einen Teil des Preises des
Basiswertes bezahlen muss, während er an den gesamten
Bewegungen des Basiswertkurses partizipiert. Da auch
Mini-Futures keine Laufzeitbegrenzung haben, ist das
Übertragen der Finanzierungskosten durch ein Aufgeld,
das analog zu begrenzt laufenden Knock-out-Produkten
sukzessive abgebaut wird, nicht möglich. Daher werden
bei Mini-Futures stetig sowohl der Basispreis als auch die
Stop-Loss-Barriere angepasst. Dadurch können Anleger
theoretisch auch einen Totalverlust erleiden, obwohl sich
der Basiswert über einen längeren Zeitraum gar nicht
bewegt. Vontobel veröffentlicht Anpassungen der MiniFutures unter www.vontobel-zertifikate.de und leitet diese
auch an Börsen und Finanzportale weiter. Im Gegensatz
zum Open-End-Turbo-Optionsschein entspricht beim
Mini-Future die Stop-Loss-Barriere nicht dem Basispreis.
Bei einem Mini-Future Long wird die Stop-Loss-Barriere
stets über und bei einem Mini-Future Short stets unter
dem Basispreis liegen. Dadurch soll erreicht werden, dass
bei Eintritt eines Stop-Loss-Ereignisses in aller Regel ein
Restwert des Mini-Futures zur Auszahlung kommt, der
vom Emittenten innerhalb einer Stunde nach dem Ereignis
festgestellt wird. Bei schnell fallenden (Long) bzw. schnell
steigenden (Short) Basiswertkursen ist aber dennoch ein
Totalverlust des eingesetzten Kapitals nicht ausgeschlossen.
22
Der innere Wert eines Mini-Futures Long wird (ohne
Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses) wie folgt
berechnet:
(Kurs des Basiswertes – Basispreis)
Für den Mini-Future Short gilt analog:
(Basispreis – Kurs des Basiswertes)
Die mit einem Mini-Future verbrieften Ansprüche können
nur gegenüber dem jeweiligen Emittenten, wie zum
Beispiel Vontobel, erhoben werden. Folglich ist bei einem
Mini-Future neben der Einschätzung genannter Auswahlkriterien die Abschätzung der Bonität des Emittenten
erforderlich (Emittentenrisiko, Insolvenzrisiko), d.h., wird
der Emittent bei Fälligkeit in der Lage sein, die Inhaberschuldverschreibung zu tilgen, oder besteht die Gefahr,
dass es wegen Zahlungsverzugs oder Zahlungsunfähigkeit
des Emittenten zu einem Geldverlust kommt.
Mini-Futures im Beispiel
Wichtige Begriffe im Überblick
Der Basiswert
Der Basiswert ist das dem Mini-Future zugrunde liegende Finanzinstrument. Somit ist die Wertentwicklung des
Basiswertes maßgeblich für den Investmenterfolg des
Anlegers. Basiswert ist regelmäßig eine Aktie, ein Index,
ein Rohstoff, ein Future-Kontrakt oder eine Währung. Im
Sonderfall, dass der X-DAX® den Basiswert darstellt, sollten
Anleger beachten, dass ein Knock-out-Ereignis sowohl zu
den Handelszeiten des DAX® als auch des X-DAX® möglich
ist, insgesamt also von 8.00 bis 22.00 Uhr! Das Risiko des
Eintrittes eines Knock-out-Ereignisses und eines entsprechenden Totalverlusts ist bei sogenannten X-Mini-Futures
also deutlich erhöht.
Der Basispreis
Der Basispreis eines Mini-Futures ist neben dem Kurs des
Basiswertes wesentlich maßgebend für den inneren Wert
des Mini-Futures. Bei einem Mini-Future Long errechnet
sich der innere Wert aus Kurs des Basiswertes abzüglich
Basispreis (Berechnung ohne Berücksichtigung des
Bezugsverhältnisses) und bei einem Mini-Future Short
aus Basispreis abzüglich Kurs des Basiswertes (Berechnung
ohne Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses). Ebenso
wie bei Open-End-Turbo-Optionsscheinen wird – um die
Finanzierungskosten des Emittenten auf den Anleger
übertragen zu können – der Basispreis beim Long MiniFuture täglich angepasst. Bei einem Short Mini-Future
erhält der Anleger i.d.R. Finanzierungserträge abzüglich
einer Marge. Eine Erhöhung von Basispreis und Stop-LossBarriere erfolgt insofern nur dann, wenn der zugrunde
liegende Finanzierungszinssatz größer ist als die herangezogene Marge. Übersteigt hingegen die Marge den
aktuellen Finanzierungszinssatz, so erfolgt eine Anpassung
von Basispreis und Stop-Loss-Barriere nach unten und
somit zum Nachteil eines bereits investierten Anlegers.
Das Bezugsverhältnis
Das Bezugsverhältnis gibt an, wie viele Mini-Futures nötig
sind, um eine Einheit des Basiswertes vollständig abzubilden. Bei Mini-Futures auf Aktien beträgt das Bezugsverhältnis oft 10:1 (Anzahl Scheine je Basiswert) bzw. 0,1,
d.h., zehn Mini-Futures geben die Kursbewegung einer
Aktie wieder bzw. ein Mini-Future bezieht sich auf 0,1
Aktien. Bei Indizes hingegen beträgt das Bezugsverhältnis
in der Regel 100:1 (Anzahl Scheine je Basiswert) bzw. 0,01.
Ein Mini-Future Long auf den DAX®, der bei einem Basiswertkurs von 5.000 Punkten einen Basispreis von 4.000
Punkten hätte, würde in diesem Fall zehn Euro kosten
(5.000 – 4.000) : (100:1) bzw. [(5.000 – 4.000) × 0,01].
Die Stop-Loss-Barriere
Die Stop-Loss-Barriere des Mini-Futures ist z.T. vergleichbar
mit der Knock-out-Barriere des Open-End-Turbo-Optionsscheines. Damit der Anleger bei Berührung der Barriere
nicht zwangsläufig einen Totalverlust erleidet wie beim
Open-End-Turbo-Optionsschein, liegt die Stop-LossBarriere beim Mini-Future Long stets über und beim MiniFuture Short stets unter dem Basispreis. Da der Basispreis
regelmäßig angepasst wird, wird auch die Stop-LossBarriere stetig geändert, da ansonsten irgendwann der
Basispreis über der Stop-Loss-Barriere (Mini-Future Long)
beziehungsweise unter der Stop-Loss-Barriere (Mini-Future
Short) liegen würde. Zu diesem Zweck wird die Stop-LossBarriere von Vontobel in der Regel monatlich an den
geänderten Basispreis angepasst.
Der Hebel
Der Hebel gibt an, um welchen Faktor der Mini-Future die
Bewegung des Basiswertes überproportional wiedergibt.
Der Hebel berechnet sich wie bei allen Hebelprodukten
(ohne Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses) als:
Kurs des Basiswertes
Mini-Future-Preis
23
Der Mini-Future (Long) im Beispiel
Mini-Future Long auf die Aktien AG:
Basiswert:
Aktien AG
Basispreis am Ausgabetag: EUR 100,00
Aktueller Briefkurs: EUR 5,00
Bezugsverhältnis: 10:1 (Anzahl Scheine
je Basiswert)
Aktueller Kurs Aktien AG: EUR 150,00
Hebel: 3
Annahme: Der Anleger hält den Mini-Future Long auf die
Aktien AG ein Jahr lang. Der Kurs der Aktien AG steht
nach diesem Jahr bei EUR 190,00, die Stop-Loss-Barriere
wurde während der Laufzeit nicht berührt. Die Finanzierungskosten betragen drei Prozent pro Jahr. Der Hebel zum
Zeitpunkt des Kaufes des Mini-Future Long berechnet sich
im Beispiel wie folgt:
10
EUR 150,00 / 1
=3
EUR 5,00
Der Basispreis ist im Zuge der Anpassung um drei Prozent
auf EUR 103,00 gestiegen. Die Stop-Loss-Barriere ist
ebenfalls im Zuge der Anpassung um drei Euro auf
EUR 123,00 gestiegen. Der innere Wert des Mini-Future
Long berechnet sich wie folgt:
(Aktueller Kurs des Basiswertes – Basispreis) / Bezugsverhältnis
Im Beispiel also:
(EUR 190,00 – EUR 103,00) / 10 = EUR 8,70
1
24
Da der Kaufkurs EUR 5,00 betrug, beläuft sich der Gewinn
des Anlegers auf 74%, während der Basiswert um 26,70%
zulegen konnte. Der Mini-Future Long ist also im Vergleich zum Basiswert näherungsweise dreimal so stark
gestiegen. Hätte sich der Kurs des Basiswertes gegenläufig
entwickelt, hätte der Anleger ebenso überproportionale
Verluste erlitten. Die »fehlenden« Prozentpunkte sind in
der Anpassung des Basispreises zu suchen, im Zuge derer
die Finanzierungs­kosten abgezogen werden.
Käme es hingegen zum Eintritt eines Stop-Loss-Ereignisses,
würde sich der Restwert wie folgt berechnen:
(Stop-Loss-Referenzpreis – Basispreis) / Bezugsverhältnis
Ein Stop-Loss-Ereignis tritt ein, wenn der Kurs des Basiswertes die Stop-Loss-Barriere innerhalb der Beobachtungsperiode berührt oder unterschreitet. Der Stop-LossReferenzpreis wird innerhalb einer Stunde nach Eintritt
des Stop-Loss-Ereignisses durch Vontobel bestimmt.
Anleger erhalten daraufhin fünf Bankarbeitstage nach dem
Stop-Loss-Ereignis den maßgeblichen Betrag automatisch
gutgeschrieben. In einem sehr volatilen Marktumfeld in
zeitlicher Nähe zum Stop-Loss-Ereignis kann der Stop-LossReferenzpreis auch unter (Mini-Future Long) oder über
(Mini-Future Short) dem Basispreis liegen. In einem solchen
Fall würde kein Restwert verbleiben und der Anleger
erhielte stattdessen einen Betrag von EUR 0,001 je MiniFuture automatisch gutgeschrieben. Wirtschaftlich bedeutet dies einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Der Mini-Future (Short) im Beispiel
Mini-Future Short auf die Aktien AG:
Basiswert: Aktien AG
Basispreis am Ausgabetag: EUR 100,00
Aktueller Briefkurs: EUR 2,50
Bezugsverhältnis: 10:1 (Anzahl Scheine
je Basiswert)
Aktueller Kurs Aktien AG EUR 75,00
Hebel: 3
Da der Kaufkurs EUR 2,50 betrug, beläuft sich der Gewinn
des Anlegers auf 48%, während der Basiswert um 20%
nachgegeben hat. Der Mini-Future Short ist prozentual
ungefähr zweieinhalb Mal so stark gestiegen, wie der Kurs
des Basiswertes gefallen ist. Umgekehrt hätte der Anleger
im Falle einer gegenläufigen Entwicklung des Basiswertes
allerdings auch einen überproportionalen
Verlust erlitten.
Annahme: Der Anleger hält den Mini-Future Short auf
die Aktien AG ein Jahr lang. Der Kurs der Aktien AG steht
nach diesem Jahr bei EUR 60,00, die Stop-Loss-Barriere
wurde während der Laufzeit nicht berührt. Die Finanzierungskosten betragen drei Prozent pro Jahr.
Käme es hingegen zu einem Stop-Loss-Ereignis, würde sich
der Restwert wie folgt berechnen:
Der Hebel zum Zeitpunkt des Kaufes des Mini-Futures
Short berechnet sich im Beispiel wie folgt:
10
EUR 75,00 x 1
=3
EUR 2,50
Der Basispreis ist im Zuge der Anpassung um drei Prozent
auf EUR 97,00 gefallen. Die Stop-Loss-Barriere ist ebenfalls
um drei Euro auf EUR 87,00 gefallen. Der innere Wert
des Mini-Future Short nach einem Jahr berechnet sich wie
folgt:
(Stop-Loss-Referenzpreis – Basispreis) / Bezugsverhältnis
Der Stop-Loss-Referenzpreis würde auch in diesem Fall
von Vontobel auf Grundlage des dann aktuellen Basiswertkurses nach Eintritt des Stop-Loss-Ereignisses festgestellt.
Damit ergibt sich i.d.R. ein Restwert für den Mini-Future.
Jedoch kann auch in diesem Fall in einem sehr volatilen
Marktumfeld in zeitlicher Nähe zum Stop-Loss-Ereignis
der Stop-Loss-Referenzpreis über dem Basispreis liegen. In
einem solchen Fall würde kein Restwert verbleiben und der
Anleger erhielte stattdessen einen Betrag von EUR 0,001
je Mini-Future automatisch gutgeschrieben. Wirtschaftlich
bedeutet dies einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
(Basispreis – Aktueller Kurs des Basiswertes)/ Bezugsverhältnis
Im Beispiel also:
(EUR 97,00 – EUR 60,00) / 10 = EUR 3,70
1
25
Der Mini-Future während der Laufzeit
Der Erwerb während der Laufzeit
Während der Laufzeit betreibt Vontobel unter normalen
Marktverhältnissen einen Sekundärmarkt im Freiverkehr
verschiedener Börsenplätze sowie im außerbörslichen
Direkthandel, der in der Regel einen liquiden Handel nicht
nur für den Verkauf, sondern auch für den Kauf bereits
emittierter Mini-Futures ermöglicht. Gleichzusetzen mit
der Anlagemotivation zum Emissionszeitpunkt, erwarten
Sie für ausgesuchte Basiswerte (Aktien, Indizes, Rohstoffe,
Future-Kontrakte oder Währungen) in einem definierten
Zeitraum, ihrem Anlagehorizont, eine bestimmte Wertentwicklung, die es Ihnen ermöglicht, mit dem Mini-Future,
im Falle des Eintrittes Ihrer Markterwartung, eine hohe
Rendite zu erwirtschaften. Im Gegenzug sind Sie bereit,
überproportionale Verlustrisiken – im ungünstigsten Fall bis
hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals – in Kauf zu
nehmen, falls sich Ihre Erwartung nicht erfüllt.
Kursverhalten
Die Kursentwicklung eines Mini-Futures hängt von der
Bewegung des Basiswertes und den Finanzierungskosten
ab. Darüber hinaus hat auch die Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus einen Einfluss auf die Preisbildung.
Kursveränderungen eines Mini-Futures sollten i.d.R.
ausgeschlossen sein, da, auch im Falle einer Dividendenausschüttung, der Basispreis und die Stop-Loss-Barriere
in Höhe der Dividendenausschüttung angepasst werden.
Ziel ist es, die Inhaber von Mini-Futures vor und nach der
Dividendenausschüttung wirtschaftlich gleichzustellen.
26
Hier finden Sie nochmals eine kompakte Übersicht, welche
Faktoren den Kurs eines Mini-Futures beeinflussen:
Parameter
Parameteränderung
Mini-Future
Long
Mini-Future
Short
Kurs
Basiswert



Dividende



Zinsen



Alle vier vorgestellten und bei Vontobel handelbaren
Hebelproduktkategorien haben sowohl Gemeinsamkeiten
als auch Unterschiede. Die größte Gemeinsamkeit ist die
Hebelfunktion. Mit allen vier Kategorien können Anleger überproportional sowohl von fallenden als auch von
steigenden Kursen partizipieren, gleichzeitig besteht bei
allen Produkten ein erhebliches Risiko des Totalverlusts des
eingesetzten Kapitals. Die nachfolgende Tabelle soll noch
einmal zusammenfassend einen allgemeinen Überblick
über die jeweiligen Details geben. Anleger sollten ausführlich die jeweiligen Vor- und Nachteile abwägen und den
jeweiligen Wertpapierprospekt (bestehend aus Endgültigen
Angebotsbedingungen, Basisprospekt und Registrierungsformular, erhältlich beim Emittenten oder unter
www.vontobel-zertifikate.de) aufmerksam lesen, bevor
sie sich für eine Kategorie entscheiden und ein Hebelprodukt erwerben.
Vergleich Hebelprodukte
Klassischer
Optionsschein
Turbo-Optionsschein
Open-EndTurbo-Optionsschein
Mini-Future
Laufzeit
Begrenzt
Begrenzt
Unbegrenzt
Unbegrenzt
Basiswerte
Indizes, Aktien,
(Rohstoff)Futures,
Edelmetalle,
Wechselkurse
Indizes, Aktien,
(Rohstoff)Futures,
Edelmetalle,
Wechselkurse
Indizes, Aktien,
(Rohstoff)Futures,
Edelmetalle,
Wechselkurse
Indizes, Aktien,
(Rohstoff)Futures,
Edelmetalle,
Wechselkurse
Knock-out-Barriere
Nein
Basispreis = Knock-outBarriere
Basispreis = Knock-outBarriere
Basispreis ≠ Stop-LossBarriere
Restwert bei Knock-out bzw.
wertlosem Verfall
EUR 0,001
EUR 0,001
EUR 0,001
Wird von der
Berechnungsstelle
bestimmt, mindestens
EUR 0,001
Volatilitätseinflüsse
Ja
Nein
Nein
Nein
Finanzierungskosten
Aufgeld
Aufgeld
Tägliche Anpassung
Basispreis/Knock-outBarriere
Tägliche Anpassung
Basispreis/i.d.R.
monatliche Anpassung
Stop-Loss-Barriere
Ein weiterer entscheidender Faktor beim Handel mit Hebelprodukten ist die Kenntnis der Handelszeiten der jeweiligen
zugrunde liegenden Basiswerte. Die Handelszeiten der
Basiswerte sind für den Eintritt eines Knock-out Ereignisses maßgeblich. Sofern die Handelszeiten der Basiswerte
gegenüber den Handelszeiten des Emittenten abweichen,
müssen Anleger beachten, dass ein Knock-out-Ereignis
demnach auch außerhalb der Handelszeiten des Emittenten
eintreten kann. Ein klassisches Beispiel hierfür sind
Wechselkurse als Basiswert. Diese werden weltweit
rund um die Uhr gehandelt.
Anleger sollten dieses sensible Thema in ihren An­lageentscheidungen berücksichtigen und sich stets über
die Handelszeiten der Basiswerte informieren.
Nachfolgende Aufstellung können Sie stets unter
www.vontobel-zertifikate.de einsehen.
Handelszeiten der Basiswerte
Produkte
Handelszeiten
Aktien
Handelszeiten der jeweiligen Referenzbörse:
DAX (XETRA)
09.00 Uhr bis 17.30 Uhr
SMI (SIX)
09.00 Uhr bis 17.20 Uhr
Devisen
24h täglich, von Montag 00.00 Uhr bis Freitag 21.00 Uhr (Londoner Zeit) – Kurse im Interbankhandel
Edelmetalle
24h täglich, von Montag 00.00 Uhr bis Freitag 21.00 Uhr (Londoner Zeit) – Kurse im Interbankhandel
Euro-Bund-Futures
EUREX – 08.00 Uhr bis 22.00 Uhr
Natural Gas-Futures
NYMEX – Sonntag 18.00 Uhr bis Freitag 17.15 Uhr (New York-Zeit)
WTI Crude Oil
Sonntag 18.00 Uhr bis Freitag 17.15 Uhr (New York-Zeit)
ICE ECX EUA-Futures
ICE – 07.00 Uhr bis 17.00 Uhr (Londoner Zeit)
EEX Phelix Baseload Year-Futures
EEX – 08.30 Uhr bis 17.30 Uhr
27
Absicherung einer USD-Position durch Mini-Futures
Hebelprodukte können neben einem spekulativen Einsatz
auch zur Absicherung von Kassamarkt-Transaktionen oder
Depotpositionen genutzt werden. Aufgrund einer Vielzahl
zum Teil komplexer Möglichkeiten der Absicherung
werden wir die Absicherung einer Depotposition anhand
von Mini-Futures erläutern.
Im folgenden Beispiel gehen wir von einem Anleger aus,
der seine bestehende Dollar-Position mit einem aktuellen
Gegenwert in Euro i.H.v. EUR 81.301 gegen einen
möglichen Wertverlust infolge einer Abwertung des
Dollars gegenüber dem Euro absichern möchte. Er geht
also von einem steigenden EUR/USD-Wechselkurs aus.
Um an einem steigenden EUR/USD-Wechselkursverhältnis
zu partizipieren, kauft der Anleger eine entsprechende
Long-Position in einem Mini-Future auf EUR/USD. Die
Kosten für diese Absicherung bei einem EUR/USDWechselkurs von 1,2300 ergeben sich aus der gekauften
Stückzahl von 647 und dem zum Zeitpunkt der Absicherung gültigen Briefkurs des Mini-Futures i.H.v. EUR
4,32. Die Absicherung kostet den Anleger EUR 2.795.
Gehen wir davon aus, dass die Markterwartung des Anlegers tatsächlich eintritt und eine Abwertung des Dollars
gegenüber dem Euro zu einem EUR/USD-Wechselkurs von
1,4037 führt. Die bestehende Dollar-Position des Anlegers
hätte sich umgerechnet in Euro demnach von EUR 81.301
auf EUR 71.240 reduziert. Die eingegangene Absicherungsstrategie anhand eines Kaufes von 647 Mini-Futures wird
nun bei einem EUR/USD-Wechselkurs von 1,4037 aufgelöst
und generiert dem Anleger einen Ertrag von EUR 10.074.
Dieser Ertrag berechnet sich durch die verkaufte Stückzahl
von 647 und dem maßgeblichen Geldkurs des Mini-Futures
zum Zeitpunkt des Verkaufes i.H.v. EUR 15,57.
Die Dollar-Position des Anlegers hatte im Juni unter Berücksichtigung des damals gültigen EUR/USD-Wechselkurses
(USD 1,2300) einen Wert von EUR 81.301. Abzüglich der
Kosten für die eingegangene Absicherungsposition von
EUR 2.795 ergibt dies ein Wert von EUR 78.506.
28
Zusammenfassung: Bei einem EUR/USD-Wechselkurs von
1,4037 am 15.10.2010 hat die bestehende Dollar-Position
des Anlegers lediglich noch einen Gegenwert von EUR
71.240. Die Auflösung der Absicherungsposition generiert
jedoch einen Wert von EUR 10.074. Dies führt zu einer
Gesamtposition des Anlegers von EUR 81.314 und entspricht somit einer erfolgreichen Absicherung der ursprünglichen Dollar-Position von umgerechnet EUR 81.301.
Im obigen Beispiel dient der Kauf von 647 Mini-Futures
lediglich der Absicherung der in Euro umgerechneten
Dollar-Position von EUR 81.301. Die Kosten für den
Erwerb der Mini-Futures können in diesem Fall als eine Absicherungsprämie angesehen werden. Möchte der Anleger
hingegen zusätzlich seine Absicherungskosten abdecken,
müsste er entgegen des obigen Beispiels 895 anstatt 647
Mini-Futures erwerben. Hierdurch hätte er am 15.10.2010
sowohl die ursprünglichen EUR 81.301 abgesichert als
auch die Absicherungskosten von EUR 3.866,40 gedeckt.
Ohne Deckung der Absicherungskosten
Positionen
16.06.2010
EUR/USD-Wechselkurs
15.10.2010
1,2300
1,4037
Position in USD
100.000,00
100.000,00
Position in EUR
81.301,00
71.240,00
Mini-Future Kosten/Ertrag
–2.795,00
10.074,00
Summe EUR
78.506,00
81.314,00
Inklusive Deckung der Absicherungskosten
Positionen
16.06.2010
15.10.2010
1,2300
1,4037
Position in USD
100.000,00
100.000,00
Position in EUR
81.301,00
71.240,00
3.866,00
13.935,00
85.167,00
85.175,00
EUR/USD-Wechselkurs
Mini-Future Kosten/Ertrag
Summe in EUR
Prinzip des außerbörslichen Direkthandels
Die Vorgehensweise im außerbörslichen Direkthandel
unterscheidet sich zunächst einmal grundsätzlich vom
börslichen »hit and take-Markt«, vielmehr gilt im außerbörslichen Direkthandel das Prinzip der »invitatio ad
offerendum«. Der Anleger geht mit einer Preisanfrage
auf den Emittenten zu (Quote-Request), hierfür werden
ISIN und Geld-/Briefkurs angefragt. Diese Preisanfrage
beantwortet der Emittent i.d.R. mit einem entsprechenden
Quote sowohl für den Geldkurs als auch für den Briefkurs.
Dieser Quote stellt seitens des Emittenten lediglich eine
Einladung an den Anleger dar, seinerseits ein verbindliches
Handelsangebot (Trade-Request) abzugeben – diese Einladung des Emittenten wird als »invitatio ad offerendum«
bezeichnet. Gibt der Anleger nun ein entsprechendes
Handelsangebot (Trade-Request) ab, so kann der Emittent dieses annehmen, oder auch nicht. Sofern zwischen
Preisanfrage und Handelsangebot der Preis unverändert
geblieben ist, wird der Emittent diese Handelsfrage i.d.R.
annehmen, und ein Handel kommt zustande. Kommt es
jedoch zwischen Preisanfrage und Handelsangebot zu
einer Preisänderung, so lehnt der Emittent das abgegebene
Handelsangebot ab und die beschriebene Vorgehensweise
beginnt erneut mit einer Preisanfrage.
Die beschriebenen Schritte können sowohl manuell seitens
des Kunden, aber auch durch ein Limitsystem des Brokers
erfolgen, sofern der Anleger seine Order mit einem entsprechenden Limit versehen hat.
Im Vergleich zum Börsenhandel bietet der außerbörsliche
Direkthandel zwar keine Handelsüberwachung, funktioniert
aber ebenfalls nach klar fixierten und vertraglich festgehaltenen Regeln zu Mistrades usw.
Limit-Ordertypen
Stop-Loss-Limit
Dieser Limit-Ordertyp bezeichnet einen Verkaufsauftrag,
der einen möglichen Verlust des Anlegers begrenzen soll.
Bei Erreichen oder Unterschreiten des gesetzten Stop-LossLimits, wandelt sich die Stop-Loss-Order in eine herkömmliche Market-Verkaufsorder und wird zum nächstmöglichen
Kurs ausgeführt, unabhängig davon, ob dieser oberhalb
oder unterhalb des ursprünglich gesetzten Stop-Loss-Limits
liegt.
Stop-Limit-Order
Stop-Limit-Order steht als Oberbegriff für einen Ordertypen, der ein generelles Limit mit einem Stop-Limit
kombiniert. Dies ist sowohl auf Verkaufsaufträge als
auch auf Kaufaufträge anwendbar. Im Fall eines Verkaufsszenarios setzt der Anleger ein Stop-Loss-Limit und ein
Verkaufslimit jeweils unterhalb des aktuell gültigen
Referenzkurses an. Entscheidend ist hierbei, dass das
Verkaufslimit unterhalb des gesetzten Stop-Loss-Limits
liegt. Anschaulich betrachtet dient das Stop-Loss-Limit
in diesem Fall als Auslöse-Limit und das Verkaufslimit
als minimal erwünschter Geldkurs. Erreicht der aktuelle
Referenzkurs das gesetzte Stop-Loss-Limit, wird das
Verkaufslimit aktiviert. Ein Handel kommt lediglich dann
zustande, wenn ein aktueller Kurs nach Erreichen des
Stop-Loss-Limits auf oder über dem nun aktivierten
Verkaufslimit zustande kommt.
Im Kaufszenario setzt der Anleger ein Kauflimit und ein
Stop-Buy-Limit oberhalb des aktuellen Referenzpreises.
Hierbei liegt das Kauflimit über dem als Auslöser fungierenden Stop-Buy-Limit. Wird im Handelsverlauf ein Kurs
auf oder über des Stop-Buy-Limits festgestellt, wird das
Kauflimit aktiviert und der Anleger erhält eine Ausführung,
sobald ein Kurs auf oder unterhalb des Kauflimits zustande
kommt.
Diese Kombination von Limit-Ordertypen gewährleistet
im Verkaufsszenario, dass der Anleger in einer Situation
schnell fallender Kurse nur dann ausgeführt wird, wenn der
festgestellte Kurs zumindest auf oder über seinem
Verkaufslimit liegt. Im Kaufszenario hingegen verhindert
er hierdurch einen Kauf zu einem Kurs, der höher als das
von ihm gesetzte Kauflimit liegt.
OCO – one cancels other
OCO ist wiederum eine Kombination aus einer Stop-Order
und einer herkömmlichen Kauf- oder Verkaufsorder. Im
Verkaufsszenario wird ein Verkaufslimit oberhalb des
aktuellen Kurses gewählt und gleichzeitig ein Stop-LossLimit unterhalb des aktuellen Kurses gewählt. Wird eins
der beiden Limits erreicht, kommt es zur Ausführung der
entsprechenden Order, wobei die andere Order gleichzeitig
gelöscht wird. Somit kann sich der Anleger auf der einen
Seite gegen Kursverluste absichern und auf der anderen
Seite erzielte Kursgewinne abschöpfen.
Stop-Buy-Limit
Dieser Limit-Ordertyp bezeichnet einen Kaufauftrag, der
bei Erreichen oder Überschreiten des gesetzten Stop-BuyLimits in eine herkömmliche Market-Kauforder umgewandelt und zum nächstmöglichen Kurs ausgeführt wird. Auch
hier ist es unabhängig davon, ob dieser Kurs oberhalb oder
unterhalb des ursprünglich gesetzten Stop-Buy-Limits liegt.
29
Positionstrading
Positionstrading
Im Rahmen des Positionstradings bestimmt der Anleger
zunächst sein zur Verfügung stehendes Kapital. Zum
Aufbau einer disziplinierten und kontrollierten Tradingstrategie ist es in der Folge unerlässlich, dass der Anleger
sein Risiko pro Tradingposition ermittelt. Hierzu definiert
er einen bestimmten Prozentsatz, bezogen auf das
gesamte Tradingkapital, den er bereit ist, pro ausgeführtem
Trade zu verlieren.
Gesamtkapital
EUR 100.000
Risiko pro Trade
1,00%
Max. Verlust pro Trade
EUR 1.000
Angenommen der Anleger geht von einem steigenden
Kurs der Aktien AG aus und möchte an dieser Kursentwicklung gehebelt partizipieren. Hierzu sucht der Anleger
sich folgenden Open-End-Turbo-Optionsschein auf die
Aktien AG aus:
30
Aktueller Aktienkurs
50,00
Basispreis/Knock-out-Barriere des
Open-End-Turbos
45,00
Preis des Open-End-Turbos
EUR 0,50
Hebel
10
Geht der Anleger nun davon aus, dass das Verlustpotenzial
der Aktie bspw. auf EUR 47,00 begrenzt ist, so setzt er sein
Stop-Los-Limit auf EUR 0,20, was in diesem Fall etwa
dem Kurs des Open-End-Turbo-Optionsscheines bei einem
Kurs der Aktien AG von EUR 47,00 entspricht. Das Verlustpotenzial des Open-End-Turbo-Optionsscheines wird also
auf etwa EUR 0,30 geschätzt. Unter Berücksichtigung des
maximalen Verlusts pro Trade von EUR 1.000,00, kann der
Anleger demnach 3.333 Open-End-Turbo-Optionsscheine
kaufen (EUR 1.000,00/EUR 0,30 = 3.333 Stücke). Der
Kapitaleinsatz entspricht in diesem Fall EUR 1.666,50
(3.333 Stücke x EUR 0,50 = EUR 1666,50) und der Anleger hat sein Risiko pro Trade auf EUR 1.000,00 seines
Gesamtkapitals beschränkt.
Produkt
Kaufkurs
Aktie
Hebelprodukt
Stückzahl
Hebel
Max. relativer
Verlust*
Max. Verlust
Kapitaleinsatz
50 EUR
333
1
6%
1.000 EUR
16.650,00 EUR
0,50 EUR
3.333
10
60%
1.000 EUR
1.666,50 EUR
*bezogen auf den Kapitaleinsatz
Um Ihnen die überproportionale Wirkung einer Anlage
in Hebelprodukte im Vergleich zu einem Direktinvestment
in eine Aktie aufzuzeigen, stellen wir in der folgenden
Übersicht (siehe oben) unter den zuvor getroffenen
Annahmen den Kauf des Open-End-Turbo-Optionsschein
und den Direktkauf der Aktie gegenüber.
Eine Betrachtung des Chance-Risiko-Profils (erwarteter
Gewinn pro riskiertem Euro) des oben genannten Trades
kommt bei einem durchschnittlich erwarteten Kursziel der
Aktien AG von EUR 55,00 zu folgendem Ergebnis:
Chance
0,50
Risiko
0,30
Chance-Risiko-Verhältnis
1,67
CRV
Break-evenTrefferquote
Ziel
1
50,00%
Jeder 2. Trade muss erfolgreich sein
2
33,34%
Jeder 3. Trade muss erfolgreich sein
3
25,00%
Jeder 4. Trade muss erfolgreich sein
Anhand des folgenden Beispiels wird die Interpretation
des Chance-Risiko-Verhältnisses vielleicht noch etwas
deutlicher. Gehen wir davon aus, dass Anleger bei einem
Geschäft grundsätzlich ein Stop-Loss-Limit wählen,
welches EUR 10,00 unterhalb des aktuellen Kurses liegt
und der erwartete Gewinn pro Trade beläuft sich auf EUR
16,70. Hieraus ergäbe sich – wie im vorangegangenen
Beispiel – ein CRV von EUR 16,70 /EUR 10,00 = 1,67.
Angenommen der Anleger generiert eine Trefferquote
von 38% (100/2,67 = 38), dann gewinnt der Anleger in
38 von 100 Trades EUR 16,70, also EUR 634,60. In den
anderen 62 Trades generiert er hingegen einen Verlust von
jeweils EUR 10,00, also EUR 620,00.
Somit hätte der Anleger abgesehen von weiteren Transaktionskosten annähernd seine Verluste und Gewinne
gegeneinander aufgewogen. Die Break-even-Trefferquote
läge in diesem Fall bei 38%.
Das Chance-Risiko-Verhältnis von 1,67 gibt an, was der
Anleger pro riskiertem Euro an Gewinn erwartet. Grundvoraussetzung ist in diesem Fall, dass das erwartete
Gewinnziel eintritt. Somit müsste mathematisch genau
jeder 2,67ste Trade erfolgreich sein, um zumindest das
eingesetzte Kapital zu generieren.
31
Ermittlung einer Stop-Loss-Marke
Beim Handel mit Hebelprodukten müssen Anleger ihre
Markterwartung bezüglich einer Aktie auf das jeweilige
Hebelprodukt projizieren. Hierbei ist es erforderlich,
dass der Anleger die Komponenten der Preisbildung des
jeweiligen Hebelproduktes kennt und den Preis eines
Hebelproduktes entsprechend der Zielmarke des Aktienkurses ermitteln kann. Diese Preisermittlung gestaltet
sich bei Optionsscheinen schwieriger als bei Knock-outProdukten bzw. Mini-Future-Zertifikaten. Da wissenschaftliche Theorien zur Optionsscheinpreisbildung den Rahmen
dieser Publikation übersteigen würden, möchten wir im
Folgenden die Ermittlung eines Stop-Loss-Kurses anhand
von Mini-Futures erläutern.
Für die Preisbildung von bspw. Mini-Futures sind neben
dem Kurs des Basiswertes auch die in dieser Publikation
erläuterten Finanzierungskosten von Bedeutung. Für eine
exakte Berechnung müsste dem Anleger aber neben dem
erwarteten Kurs des Basiswertes auch der aktuelle Marktzinssatz, die Marge und die jeweilige Haltedauer
32
des Mini-Futures bekannt sein. Aus Vereinfachungsgründen gehen wir bei der Ermittlung einer Stop-LossMarke hierbei von konstanten Werten aus.
Der Anleger geht in unserem Szenario bei einem
aktuellen DAX®-Stand von 6.900 Punkten von einem
letzten Verlaufstief des DAX® bei 6.500 Punkten aus.
Der entsprechende Mini-Future mit einem Basispreis von
6.000 Punkten kostet bei einem Stand von 6.900 Punkten
EUR 9,00. Um sich gegenüber dem letzten Verlaufstief
abzusichern, muss der Anleger unter sonst konstanten
Voraussetzungen und Vernachlässigung von Finanzierungskosten den inneren Wert des Mini-Futures aus der Differenz zwischen dem erwarteten Kurs des DAX® (6.500
Punkte) und dem Basispreis (6.000 Punkte) ermitteln.
Unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses von 100 : 1
(Anzahl Scheine je Basiswert) ergibt sich ein Kurs des MiniFutures von EUR 5,00. Die entsprechenden Daten werden
in der nachfolgenden Tabelle nochmals auf einen Blick
dargestellt:
DAX®
Basispreis
Stop-LossBarriere
Innerer Wert
Bezugsverhältnis
Geldkurs
Briefkurs
Kaufzeitpunkt
6.900
6.000
6.090
9,00
0,01
9,00 EUR
9,01 EUR
Absicherung Verlaufstief
6.500
6.000
6.090
5,00
0,01
5,00 EUR
5,01 EUR
Exkurs: Implizite Volatilität bei Optionsscheinen
Die Einflussfaktoren auf den Preis eines Optionsscheines
sind neben dem Aktienkurs der aktuelle Basispreis der
Option, die Laufzeit, der Zinssatz, die Dividendenerwartung und die implizite Volatilität. Unter impliziter Volatilität
versteht man die vom Markt erwartete Schwankungsbreite
über die Restlaufzeit der Option. Ihr Einfluss auf den Preis
einer Option ist sowohl bei Call-Optionsscheinen als auch
bei Put-Optionsscheinen gleich: Steigt die implizite Volatilität an, steigt auch der Preis der Option und umgekehrt.
Die Kennzahl »Vega« gibt Aufschluss über den genauen
Einfluss von Volatilitätsänderungen auf den Optionsscheinpreis. Dabei gilt: Je höher das Vega, desto stärker
der Einfluss von Volatilitätsänderungen auf den Optionsscheinpreis.
Abgesehen von der impliziten Volatilität lassen sich alle
Einflussfaktoren mehr oder weniger einfach ermitteln,
selbst eine Dividendenerwartung ist den Finanzmarktdaten
zu entnehmen. Bleibt letztlich nur die implizite Volatilität.
An dieser Stelle ist es wichtig, dass Anleger eine klare
Differenzierung zwischen der oft verfügbaren historischen
Volatilität einer Aktie und der seitens der Emittenten in
einen Optionsschein eingepreisten impliziten Volatilität
vollziehen. Erwartete Volatilitäten können prinzipiell
von Emittent zu Emittent und von Marktmeinung zu
Marktmeinung variieren, dennoch ist es aus ArbitrageGesichtspunkten nahezu auszuschließen, dass hierbei
allzu große Unterschiede festzustellen sind. Wäre dies
der Fall und würde ein Emittent eine zu geringe Volatilität
in einen Optionsschein einpreisen, so würden entsprechende Referenzoptionen am Terminmarkt verkauft
und im Gegenzug in die entsprechend günstigeren
Optionsscheine des Emittenten investiert. Die vorhandene
Differenz wäre in diesem Fall ein risikoloser ArbitrageGewinn.
Grundsätzlich kann eine prinzipielle negative Korrelation
zwischen Aktienkurs und impliziter Volatilität aufgezeigt
werden. Im Falle steigender Aktienkurse steigen auch
die impliziten Volatilitäten und vice versa. Steigende
Volatilitäten haben in der Regel auch steigende Optionsschein-Kurse zur Folge. Dennoch ist eine Unterscheidung
zwischen Call-Optionsscheinen und Put-Optionsscheinen
erforderlich. Wie bereits erwähnt liegt zwischen Aktienkurs
und impliziter Volatilität eine negative Korrelation vor.
Dies führt bei Call-Optionsscheinen zu dem Effekt, dass
im Fall von sinkenden Aktienkursen, steigende implizite
Volatilitäten die Kursrückgänge im Zweifel nicht kompensieren können. Im Fall von Put-Optionsscheinen hingegen wirken sowohl fallende Aktienkurse als auch daraus
resultierende höhere implizite Volatilitäten positiv auf den
Optionsscheinkurs. Eine weitere Besonderheit bildet die
Betrachtung weit aus dem Geld notierender Optionsscheine. Im Fall eines Call-Optionsscheines (weit aus dem
Geld) kann es trotz eines Aktienkursanstieges durch den
gleichzeitigen Rückgang der impliziten Volatilität zu einer
Überkompensierung kommen und in der Folge zu einem
Rückgang des Optionsscheinkurses.
Anleger, die die eingepreiste Volatilität eines Optionsscheines als zu niedrig erachten, können auf einen Anstieg
der Volatilität und somit auf einen Anstieg des Zeitwertes
eines Optionsscheines spekulieren. Anleger, die die eingepreiste Volatilität hingegen als zu hoch erachten, sollten bei
einem Investment in einen Optionsschein eher vorsichtig
agieren und ihr Investment genauestens überdenken, um
nicht ggf. durch eine negative Entwicklung der Volatilitäten
einen Kursverlust zu erleiden.
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Weiterführende Informationen
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strukturierte Produkte
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sowie privaten Anlegern eine breite Produkte- und Ideenübersicht. Neben Informationen zu aktuellen Investmentthemen steht dem Nutzer eine breite Auswahl an Hebelund Anlageprodukten zur Verfügung. Die ­transparenten
Produktdetailseiten informieren umfassend über Chancen
und Risiken der jeweiligen Produkte. So sind ­beispielsweise
die Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeiten auf einen
Blick ersichtlich. Des Weiteren können A
­ nleger über die
angezeigten Echtzeitkurse die Wertentwicklung der verschiedenen strukturierten Produkte ­laufend mitverfolgen
oder in übersichtlichen Charts anzeigen lassen. Die ein­
fache und übersichtliche Struktur führt den Nutzer schnell
zur passenden Anlagelösung, welche seinen individuellen
Bedürfnissen entspricht.
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Informieren Sie sich aus unseren Broschüren zu diversen
Themen und Produkten. In diesen Broschüren erklären
wir Ihnen die Funktionsweisen und zeigen Ihnen Chancen
und Risiken der jeweiligen Anlageprodukte auf.
Vontobel-Newsletter
Mit unserem regelmäßigen Newsletter – zu Themen
wie Neuemissionen, Investment-Ideen, Aktienanleihen
Weekly – halten wir Sie ständig über unsere Produkte
und spannende Investment-Themen auf dem Laufenden.
Vontobel Investment Banking
Vontobel-Hebelprodukte
Der Turbo für Ihr Depot
Kundenmagazin mehrwert
Jeden Monat bringt unser Kundenmagazin mehrwert
Ihnen das Neueste über spannende Themen und Neuig­
keiten über unsere Anlageprodukte.
mehrwert
Eine Marketingpublikation der Bank Vontobel Europe AG · 02-2011 · Ausgabe Deutschland
Marktfokus
Agrarrohstoffe – ein
Evergreen für Anleger
(Seite 8)
Strukturen im Fokus
Mit Quanto-Zertifikaten
vor Währungsrisiken
schützen
(Seite 10)
Marktbericht
Ein neuer Benchmark in
der Welt der Rohstoffe –
»JPMorgan Commodity
Curve Indizes« (JPMCCI)
Rohstoffprodukte stehen 2011 im Fokus
der Anleger (Seite 4)
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Basiswerte im Fokus
Schweizer Qualität mit
Potenzial: der »Swiss
Value 2011«-Basket
(Seite 12)
Handbuch der Zertifikate
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Vontobel – Ihr Partner für strukturierte Anlagelösungen
Vontobel ist eine international ausgerichtete Schweizer
Privatbank und spezialisiert auf das Vermögensmanagement anspruchsvoller privater und institutioneller Kunden.
Vontobel konzentriert die Kernkompetenzen aus Private
Banking, Investment Banking und Asset Management zum
Nutzen ihrer Kunden und Kooperationspartner in allen
Facetten des Vermögensmanagements. Das Geschäftsfeld
Investment Banking spezialisiert sich auf die Emission,
den Vertrieb und das Market Making von derivativen und
strukturierten Produkten unterschiedlichster Anlageklassen.
Vertrauen gewinnen heißt Leistungen ausweisen
In turbulenten Börsenzeiten möchten Sie einen zuverlässigen Partner mit langjähriger Erfahrung und Expertise.
In ruhigen Phasen möchten Sie innovative Produktideen
schnell und effizient umsetzen. Liquidität, Transparenz und
erstklassigen Service erwarten Sie als Voraussetzungen für
Ihre strukturierten Anlagelösungen.
Produktqualität zeigt sich in der Produktstrategie und
in effizienten Prozessen
Wir legen Wert auf eine breite Vielfalt an Strukturen,
wissen aber, dass Diversifikation über alle Anlageklassen
einen wesentlichen Beitrag zum Anlageerfolg leistet.
Deshalb führen wir einen integrierten Produktansatz und
bieten unsere strukturierten Produkte auf alle Anlageklassen an. Wir setzen Ihre individuellen Marktmeinungen
auf Aktien, Zinsen, Währungen, Rohstoffe, Futures und
Obligationen gezielt um. Unser Produktuniversum umfasst
in Deutschland 28.000 Lösungen mit verschiedenen
Strukturen in den Kategorien Hebel-, Partizipations-,
Renditeoptimierungs- und Kapitalschutzprodukten.
Effiziente Prozesse ermöglichen uns, die Produktqualität
auf hohem Niveau zu halten und Kundenwünsche schnell
und kompetent umzusetzen.
Liquidität in jeder Situation
Unser Produktuniversum ist i.d.R. im Freiverkehr der
Börsen SCOACH® (Frankfurt) und EUWAX® (Stuttgart)
gelistet. Unter normalen Marktbedingungen werden
handelbare Geld- und Briefkurse gestellt. Bank Vontobel
AG, Zürich, sorgt dabei für das Market Making für unsere
Produkte, welches sich durch Kontinuität und Liquidität
auszeichnet. Wir ermöglichen Ihnen, Portfolioumschich­
tungen schnell und effizient vorzunehmen.
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Transparenz ist uns ein Anliegen
Turbulente Zeiten zeigen, wie entscheidend ein
Vorsprung an Information sein kann. Daher legen wir
viel Wert auf Transparenz und bauen unser Produktportal
www.vontobel-zertifikate.de ständig aus.
Die Vontobel-Gruppe
Die Vontobel-Gruppe ist eine international ausgerichtete
Schweizer Privatbank, deren Grundstein bereits 1924
in Zürich gelegt wurde. Vontobel ist auf die Vermögensverwaltung für Privatkunden und institutionelle Anleger
sowie das Investment Banking spezialisiert. Der Gruppe
waren per Ende Dezember 2010 Vermögen in Höhe von
119 Mrd. CHF anvertraut. Weltweit erbringen rund
1.400 Mitarbeitende erstklassige und maßgeschneiderte
Dienstleistungen für international ausgerichtete Kunden.
Die Namensaktien der Vontobel Holding AG sind an der
SIX Swiss Exchange gelistet. Die Familien Vontobel und die
gemeinnützige Vontobel-Stiftung besitzen die Aktien- und
Stimmenmehrheit. www.vontobel.com
Wir bieten hohe Solidität und Verlässlichkeit
Standard & Poors und Moody’s haben die Bank Vontobel
mit einem Short-term-Rating von A-1 respektive Prime-1
sowie mit einem Long-term-Rating von A+ respektive A1
ausgezeichnet. Auch der Konzernmutter Vontobel
Holding AG wurde ein Long-term-Rating von A respektive
A2 verliehen. Diese Bewertung bestätigt die anerkannte
Solidität sowie die Kreditwürdigkeit von Vontobel. Zudem
verfügt die Vontobel-Gruppe über eine sehr komfortable
Eigenmittelausstattung. Die BIZ-Tier-1-Kapitalquote der
Vontobel-Gruppe beträgt mit 21,80% (31.12.2010) ein
Mehrfaches der regulatorischen Anforderungen und unterstreicht unsere risikobewusste Geschäftspolitik.
Vontobel Hebelprodukte sind Inhaberschuldverschreibungen der Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am
Main, einer 100%-Tochtergesellschaft der Konzernmutter
Vontobel Holding AG.
Stand 10.03.2011
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Rechtliche Hinweise
Diese Publikation ist keine Finanzanalyse i.S.d. § 34b WpHG, sondern dient ausschließlich der
Information und Produktwerbung und genügt daher auch nicht den gesetzlichen Anforderungen
zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit der Finanzanalyse und unterliegt keinem Verbot
des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen.
Die vorliegende Publikation dient lediglich der Information und stellt keine Anlageempfehlung oder
Anlageberatung dar und ersetzt nicht die vor jeder Kaufentscheidung notwendige qualifizierte
Beratung durch die Hausbank.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen einer
früheren Wertentwicklung oder Prognosen einer früheren Wertentwicklung eines Finanzinstrumentes
nicht notwendigerweise Rückschlüsse auf die zukünftige Wertentwicklung zulassen.
Allein maßgeblich sind die jeweiligen Wertpapierprospekte, die beim Emittenten, Vontobel Financial­
Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, kostenlos erhältlich
bzw. im Internet unter www.vontobel-zertifikate.de zum Download verfügbar sind. Anleger werden
­gebeten, die bestehenden Verkaufsbeschränkungen zu beachten.
Näheres über Chancen und Risiken einer Anlage in strukturierte Produkte erfahren Sie in der
Broschüre »Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren«, welche Ihr Anlageberater
Ihnen auf Wunsch gern zur Verfügung stellt.
Im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot und dem Verkauf von strukturierten Produkten
können Gesellschaften der Vontobel-Gruppe direkt oder indirekt Provisionen in unterschiedlicher
Höhe an Dritte (z.B. Anlageberater) zahlen. Weitere Informationen erhalten Sie auf Nachfrage bei
Ihrer Vertriebsstelle.
2. Auflage – 10.03.2011
Bank Vontobel Europe AG
Bockenheimer Landstraße 24
D-60323 Frankfurt am Main
Telefon +49 (0)69 69 59 96-200
Fax +49 (0)69 69 59 96-290
www.vontobel-zertifikate.de
E-Mail: [email protected]
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03 / 11 3500 DE
SC2011030705
Klimaneutral gedruckt, Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck
Bank Vontobel Europe AG
Niederlassung Frankfurt am Main
Bockenheimer Landstraße 24
D-60323 Frankfurt am Main
Telefon +49 (0)69 69 59 96-200
www.vontobel-zertifikate.de
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