Das quantenmechanische Atommodell Orbitale und Quantenzahlen Die Wellenfunktion eines Elektrons in Abhängigkeit von den Raumkoordinaten (x, y, z) nennt man Orbitale. Diese Orbitale beschreiben den Raum, in dem sich ein Elektron mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% aufhält. Orbitale sind das quantenmechanische Äquivalent der Elektronenschalen, entsprechen diskreten Energieniveaus und werden durch Quantenzahlen charakterisiert. Im dreidimensionalen Raum benötigt man zur Lösung der Schrödinger - Gleichung drei Quantenzahlen. Aus diesem Grund ist die Magnetquantenzahl m eingeführt worden. Da jedoch jedes Orbital mit zwei Elektronen besetzt werden kann musste noch eine vierte, die Spinquantenzahl n eingeführt werden. 1 Das quantenmechanische Atommodell Orbitale und Quantenzahlen Quantenzahl Werte Bedeutung Hauptquantenzahl n = 1, 2, … 7 Bestimmt die Größe des Orbitals und die Orbitalenergie. Je größer n desto größer der Raum, dem ein Elektron zur Verfügung steht und desto geringer ist die Elektronendichte Ψ Nebenquantenzahl L = 0, 1, 2, 3 L <= (n-1) Sagt etwas über die Gestalt des Orbitals aus wie kugelförmig (s – Orbitale) oder hantelförmig (p – Orbitale) Magnetquantenzahl m = -L…-1, 0, 1…L -L <= m <= L Bestimmt die Orientierung des Orbitals im Raum wie die drei 2p – Orbitale pX, pY, pZ, die auf den Achsen des kartesischen Raumkoordinatensystems liegen Spinquantenzahl s = +½ oder -½ Bezeichnet den Spin des Elektrons 2 Das quantenmechanische Atommodell Darstellung der Orbitale Problem: Orbitale müssen als vierdimensionales Gebilde dargestellt werden. Lösung: Zweiteilung der Darstellung Im Polarkoordinatensystem wird die Wellenfunktion in einen radialabhängigen Teil Rn,l(r) und einen winkelabhängigen Teil Ψl,m(νφ) aufgespalten. Aus der Darstellung Ψ² = ist die Wahrscheinlichkeit zu entnehmen, das Elektron in einer Kugelschale mit dem Radius r anzutreffen. Sie beschreibt die Änderung der Elektronendichte mit steigendem Abstand zum Kern und hängt von den Quantenzahlen n und l ab. 3 Das quantenmechanische Atommodell Darstellung der Orbitale Darstellung des winkelabhängigen Teils der Wellenfunktion Ψ². Aus der winkelabhängigen Darstellung Ψ² = Y² ist die Gestalt des Raumes zu entnehmen, in dem sich das Elektron aufhält. Sie beschreibt die Geometrie der Orbitale und die Ausrichtung im Raum in Abhängigkeit von den Quantenzahlen l und m. Bei p- und d- Orbitalen ist die Magnetquantenzahl m sehr wichtig. Bei s- Orbitalen sind l und m immer Null. Dadurch ist hier nur die Kugelgeometrie möglich. Entartete Systeme: In Einelektronensystemen gibt es mehrere Lösungen der Schrödinger Gleichung mit gleicher Hauptquantenzahl, die den gleichen Energieeigenwert besitzen. Die entsprechenden Orbitale werden als entartet bezeichnet 4 Das quantenmechanische Atommodell Darstellung der Orbitale Darstellung des winkelabhängigen Teils der Wellenfunktion Ψ². Die Quantenzahlen bestimmen auch die Energie der Orbitale. In erster Linie hängt die Energie von der Hauptquantenzahl n ab, d. h. dem Abstand der negativen Elektronen vom positiv geladenen Atomkern 5 Das quantenmechanische Atommodell Elektronenkonfiguration von Mehrelektronensystemen Bei der Besetzung der Energieniveaus gelten neben dem Aufbauprinzip noch zwei weitere grundlegende Prinzipien: 1. Die hundsche Regel verlangt, dass energiegleiche Orbitale zunächst jeweils mit einem Elektron und erst danach unter Spinpaarung schrittweise mit zwei Elektronen besetzt werden. 2. Das Pauli – Prinzip besagt, dass ein durch die drei Quantenzahlen n, l, und m charakterisiertes Orbital maximal mit zwei Elektronen mit entgegen gesetztem Spin besetzt werden kann. 6