Zwei Arten der Angst

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Zwei Arten der Angst
• Angst gehört zum Menschen.
• Jeder Mensch kennt sie.
• Unbekanntes, Neues ruft Angst
hervor
• Es geben zwei Arten von Angst:
1. Die Angst, die uns schützen will vor wirklichen
Gefahren. Das Auto, das schnell auf uns
zurast.
2. Die Angst, die sich in uns verselbständigt hat.
Das ist die neurotische, krankhafte Angst, die
scheinbar grundlos und unangemessen ist.
Angst will uns signalisieren, dass Gefahr im
Verzug ist und will uns zu einer entsprechenden
Abwehrreaktion auffordern.
Von diesem zweiten Typ Angst soll hier die Rede
sein.
Krankhafte Angst
Beispiel: Angst vor dem Aufzugfahren
Alle Gedanken kreisen schon vorher um
dieses Ereignis.
Der Körper verändert sich.
Herzklopfen, Schweißausbrüche, trockener Mund,
Muskelverspannung, Spannungskopfschmerz.
Dadurch verstärken sich die angstmachenden
Gedanken noch mehr.
Das wiederum verstärkt die Angst vor dem
Versagen, was wiederum den Körper weiter
zusetzt.
Ein Teufelskreis ist entstanden!
Krankhafte Angst
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Wie krankhafte Angst
entsteht
1. Veranlagung und Vererbung
Ängstliche Eltern, Großeltern
Angst liegt schon in der Familie.
Zwillings-Studie
2. Traumatische Erfahrung
Wenn schmerzvolle Erinnerungen nicht überwunden werden.
Traumatisch wird es, wenn die Erlebnisse die
üblichen Verarbeitungsmechanismen eines
Menschen überfordern und außer Kraft
setzen.
3. Angsterkrankung in Folge von Stress
Distress ist der krankmachende Stress.
Der entsteht, wenn der Mensch keine
Kontrolle mehr über sein Leben hat.
Wie krankhafte Angst
entsteht
4. Der Mensch lernt, sich zu fürchten
Säugling mit weißer Ratte
Stahlstab-Geräusch
Säugling fürchtete sich nach
„Konditionierung“.
5. Wer ständig an seine Angst denkt, verstärkt
sie noch.
Der Angstkreislauf
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Körperliche Auswirkung
Angst löst Stress für den ganzen Körper
aus!
20 Milliarden Nervenzellen setzen
Botenstoffe in Gang, die mit 100 m pro
Sekunde durch unser Gehirn rasen!
Der Hautwiderstand sinkt
Die Zellen steigern ihr Tempo.
Die Angstsituation wird mit allen möglichen
Erfahrungen und gespeicherten Situationen
verglichen. Gibt es eine vergleichbare
Vorerfahrung?
Wenn nicht, wird das Notprogramm ausgelöst!
Stresshormone werden gebildet, die jetzt durch
die Blutbahn schießen (Adrenalin, Noradrenalin
und Cortison u.a.).
Das bewirkt körperliche Veränderungen.
Herz schlägt schneller, Atmung wird schneller, die
Muskulatur spannt sich an
Körperliche Auswirkung
Notprogramm
Stresshormone werden gebildet, die jetzt
durch die Blutbahn schießen (Adrenalin,
Noradrenalin und Cortison u.a.).
Das bewirkt körperliche Veränderungen.
Herz schlägt schneller,
Atmung wird schneller,
die Muskulatur spannt sich an und beginnt bei
maximaler Anspannung zu zittern
Mund wird trocken
Es kann zu Übelkeit und Bauchschmerzen
kommen.
Der Mensch ist total wach und bereit, evtl. zu auf
die Gefahr zu reagieren.
Über 70 Substanzen an Nervenschaltstellen sind
auf Alarm programmiert.
Körperliche Auswirkung
Kopfdruck
KonzentrationsStörungen
Trockener
Mund
Schnelle
Atmung
Kopfschmerzen
Schwindel
Gleichgewichtsstörungen
Sehstörungen
Blutdrucksteigerung
Herzklopfen
Magendruck Übelkeit
Schwitzen
WirbelSäulenSchmerzen
MuskelVerspannungen
Durchfall
Muskelzittern
Bewegungsunruhe
Auswirkungen
auf das Denken
Bedrohliche Signale verarbeiten
wir im Gehirn.
Sie werden mit früheren Situationen
verglichen und dann eingestuft
(gefährlich oder weniger gefährlich).
Dabei können sich auch Katastrophengedanken
einstellen.
Das schaffst du nicht mehr!
Gleich passiert etwas ganz Schreckliches!
Du blamierst dich!
Schließlich fallen die Gedanken über einen her
und man verliert die Kontrolle darüber.
Unsere Gedanken haben sich verselbständigt!
Dann entstehen bedrohliche Gefühle, wie die
Angst, verrückt zu werden oder zu sterben.
Man fühlt sich der Situation hilflos ausgeliefert.
Das bringt uns in depressive Verstimmung.
Auswirkungen
auf das Handeln
Bevor uns die Gefahr überrollt handeln
wir. Wir flüchten und verlassen damit die
angstauslösende Situation oder wir
stellen uns der Gefahr.
Menschen, die gegen ihre Angst angehen, sich ihr
stellen merkt man ihre Angst meist nicht an.
Sie werden oft aggressiv, laut, suchen Streit und
beschimpfen andere.
Dahinter steht die Angst – auch wenn sie nicht
sichtbar ist.
Eine dritte Verhaltensweise ist die Vermeidung
von angstauslösenden Situationen.
Das allerdings schränkt unseren
Handlungsspielraum ein.
Wenn Angst krankhaft ist
Wenn die Angst so stark und unangenehm
wird, dass sie uns an bestimmten, für uns
wichtigen Bereichen des Lebens nicht
mehr teilnehmen lässt, dann liegt eine
krankhafte Störung vor.
Das ist dann ein ängstliches
Vermeidungsverhalten.
Ebenso ist sie krankhaft, wenn die Angst uns in
falsche Bewertungen von Symptomen oder
Situationen führt.
Angst (angust, angustus) eng, schmal, knapp.
Angst ist ein qualvolles, unbestimmtes Gefühl der
Beengung, ein Ausgeliefertsein an etwas.
Der Lebensraum der Angstkranken wird enger!
In Deutschland leben etwa 14% der Bevölkerung
mit einer Angsterkrankung.
Jeder 10. Patient ist von einer Angsterkrankung
betroffen.
Angststörungen
Eine Angststörung liegt vor,
wenn die Ängste ohne
wirkliche Bedrohung
auftreten oder
auch nach Beseitigung
einer realen Bedrohung zu lange,
unangemessen stark
und zu häufig auftreten,
mit körperlichen Beschwerden verbunden sind,
mit einem Verlust der Kontrolle über Auftreten und
Verlauf verbunden sind,
ausgeprägte Erwartungsängste (»Angst vor der
Angst«) zur Folge haben,
zur Entwicklung eines Vermeidungsverhaltens im
Umgang mit objektiv ungefährlichen Situationen
führen
und mit einem starken Leidensdruck verbunden
sind.
Wenn Angst krankhaft ist
Auswege aus der Angst.
Angsterkrankungen haben mehr Frauen
als Männer. Männer gehen mit Angst auch
anders um, als Frauen.
(sinnloses Betrinken, riskantes Autofahren,
Aggressionsausbrüche in der Familie).
Es ist denkbar, dass ein Großteil der männlichen
Aggression eine Angstabwehr darstellt.
Chronische Angststörungen entwickeln sich
meistens zwischen dem 20. und 45. Lebensjahr.
Danach nimmt die Häufigkeit ab.
Ängste findet man auch bei Kindern.
10 – 15% der Grundschulkinder leiden unter
Ängsten.
Krankhafte Angst
Kurz-Fragebogen nach Jürgen Margraf.
Überhaupt nicht
0
Wenig
Es störte mich
nicht sehr
1
Mittel
Es war sehr
unangenehm,
aber ich konnte
es aushalten
2
Weiche Knie
oder Beine
Schwindelig
oder benommen
Wackelig oder
schwankend
Zittrig
Furchtsam
Sehschwächegefühl
Summe
0 – 3 Punkte: keine Erkrankung
4 - 6 Punkte: vermutliche Erkrankung
7 -18 Punkte sichere Erkrankung mit je stärkerem
Ausprägungsgrad der Angst, je höher die errechnete
Punktzahl liegt.
Stark
Ich konnte es
kaum aushalten
3
Panik
Panikattacken beeinflussen eine Ebenen
der Existenz. Körperliches Empfinden,
Wahrnehmung, Denken und Verhalten.
Alles dreht sich um die empfundene
Bedrohung.
Man glaubt an eine bevorstehende Katastrophe.
Das herz schlägt schneller, die Atmung auch.
All das löst wieder neue Angst aus.
Ein Teufelskreislauf.
In dieser Situation kommt es häufig zur Atementgleisung (Hyperventilation).
Der Mensch atmet mehr Kohlendioxid aus als
Sauerstoff ein.
Das führt zu Schwindel, Atemnot, Herzrasen und
Ohnmachtsgefühlen – was wiederum neue Angst
auslöst.
Todesangst macht sich breit.
Phobien
Phobien sind Ängste, die sich auf einen
Bestimmten Gegenstand oder ein Tier
oder eine ganz bestimmte Situation
Richten.
Die Angst tritt auf, wenn der Patient dieser
Situation begegnet.
Deshalb wird er alles tun, dieser Situation
auszuweichen, soweit das möglich ist.
Allein die Vorstellung von solch einer Situation
kann schon Angst auslösen.
Das nennt man dann die Angst vor der Angst.
Beispiel von Phobien
Die Agora-Phobie (Agora- Marktplatz)
• Das Haus verlassen
• Menschenmenge
• Alleine reisen, öffentliche Verkehrsmittel
• Stau auf der Autobahn
• Tunnel
• Türme, öffentliche Plätze
• Aufzüge
• Tiere
• Flugzeuge
Beispiel von Phobien
Die soziale Phobie
Die Angst des Menschen vor dem Menschen.
Wird ausgelöst durch soziale Situationen.
Es ist die dauerhafte Furcht vor einer negativen
Bewertung durch andere Menschen.
Der Mensch hat Angst vor anderen Menschen zu
reden, im Mittelpunkt zu stehen, mit Chefs zu
sprechen usw.
Diese Phobie ist bei Männern und Frauen gleich
häufig anzutreffen.
Beteiligung in der Schule
Telefonieren vor anderen
Essen im Restaurant
Mit fremden Menschen reden
Projekte vortragen
Kontakt mit einem Menschen
des anderen Geschlechts.
Soziale Phobie
aus der Bibel
Die soziale Phobie (2. Mose 4,10)
Mose litt unter einer schweren Zunge.
Er hatte 40 Jahre in der Wüste gelebt.
Mose will nicht nach Ägypten –
schwere Zunge!
Er sieht nur seine Defizite.
Gott beginnt ein Therapie-Gespräch mit Mose.
Er fragt Mose, wer denn den Menschen den Mund
gegeben habe.
Dann fordert Gott den Mose auf, sich dieser
Aufgabe zu stellen; gibt ihm allerdings eine
Hilfestellung: Bruder Aaron darf mit.
Der soll reden!
Gott lässt dann nicht mehr weiter mit sich
verhandeln!
Eine wichtige Erkenntnis:
Wir werden unsere Behinderungen nicht ohne
unser Zutun los. Gott arbeitet mit uns im Team.
Und erwartet unsere Mitarbeit.
Und Mose macht die Erfahrung, dass ihm diese
Therapie Gottes hilft.
Angstneurose
Bei Panikattacken bauen sich die Ängste schnell
auf und klingen nach einiger Zeit auch wieder ab.
Bei Angstneurosen werden die Angstsymptome
dauerhaft und unabhängig von der Situation über
den Tag verteilt erlebt.
(Herzrasen, Zittern, Oberbauchbeschwerden,
Schlafstörungen, Lebensängste).
Befürchtungen und Vorahnungen über Unfall,
Krankheit, Unglück.
Sie machen sich ständig Sorgen, die sie dann
nicht mehr kontrollieren können.
Sie finden kein Ende des Sorgens.
Alle ihre Gedanken kreisen darum.
Sie sind nicht mehr in der Lage, diese Sorgen
emotional zu verarbeiten.
Organische Ursachen
Zuerst ist es wichtig, dass
organische Ursachen
ausgeschlossen werden
können.
Es gibt eine Reihe von
Stoffwechselkrankheiten,
die erhöhte Angstbereitschaft auslösen.
(Schilddrüsenüberfunktion, Drogenkonsum).
Biblische Hilfe
Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst
du mich und reckst deine Hand gegen den Zorn
meiner Feinde und hilfst mir mit deiner Rechten.
Psalm 138,7
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal,
fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein
Stecken und Stab trösten mich.
Psalm 23,4
Und läßest mich erfahren viele und große Angst
und machst mich wieder lebendig
Und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der
Erde
Psalm 71,20
Angst in Kraft
verwandeln
Beten heißt, sich aus der Angst der Welt
aufmachen und zum Vater gehen.
Mose machte dich Erfahrung, dass Angst in Kraft
verwandelt werden kann, als er von Gott berufen
wird, sein Volk aus Ägypten herauszuführen in die
Freiheit.
Und Gott lässt diesen Mose eine Schule der
Angstüberwindung durchlaufen:
Was hast du in der Hand? Einen Stab.
Wirf ihn auf die Erde. Und er wurde zur Schlange.
Menschen haben Angst vor Schlangen.
Ergreife sie beim Schwanz.
Überwinde deine Angst.
Mose tut es und die Schlange wird wieder zum
Stab.
Wenn man sich der Angst stellt, statt zu fliehen,
wird sie harmlos.
Umdeuten
Umdeuten bedeutet, wir geben
einer beängstigenden Situation
eine andere Bedeutung.
Wie ein Bild ganz anders
wirken kann, wer wir ihm
einen neuen Rahmen (engl. Frame) geben.
Dieses Re-Framing hilft uns, Geschehnisse in
einem neuen Rahmen zu sehen.
Dadurch löst sich Angst.
Eltern tun das, wenn ihr Kind abends nicht
schlafen kann, weil es dunkel im Zimmer ist.
Dann erzählen sie dem Kind, dass die Engel
Gottes auch im Zimmer sind.
Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns, sondern
wie wir sie deuten.
Wir müssen umdeuten lernen, wenn die alte
Deutung uns Angst macht.
Umdeuten
Die Bezugsrahmen, mit denen
Menschen leben, die unter Angst
leiden, sind meist sehr einengend
und negativ.
Film „Das Leben ist schön!“
Wenn alles auch ganz anders sein könnte, anders
gesehen werden könnte, dann ist schon viel dafür
getan, dass Ängste weniger bedrohlich erlebt
werden und dass mehr Weite an die Stelle von
Enge tritt.
Beispiele von Umdeuten
Angst:
Die Fähigkeit, sich nicht leichtfertig oder fahrlässig
in bedrohlich empfundene Situationen zu
begeben.
Angst vor Herzkrankheit:
Die Fähigkeit, mit ganzem Herzen auf Konflikte zu
reagieren und auf seine Herzensanliegen
aufmerksam zu machen.
Existenzangst:
Die Fähigkeit, für die Zukunft zu sorgen und sich
nicht der Illusion der Sicherheit hinzugeben.
Kopfschmerzen und Migräne:
Die Fähigkeit, sich Spannungen und Konflikte
durch den Kopf gehen zu lassen.
Soziale Phobie:
Die Fähigkeit, nicht unbesonnene Freundschaften
einzugehen.
Den Rahmen erweitern
Gottes Möglichkeiten beachten:
Elisa (2. Könige 6,8-23)
Die Aramäer (Syrer) fielen
immer wieder in Israel
ein.
Gehasi erfasst die Angst vor den Feinden!
Elisa – Gehasi – Herr, öffne ihm die Augen, dass
er sehe.
Und Gehasi kann sehen, was Elisa sieht.
Er sieht die Engel Gottes – doppelt so viel, wie die
anderen.
Das gibt der Situation einen neuen Rahmen.
Damit ist die Angst des Gehasi besiegt.
Durch eine neue Sichtweise – einen neuen
Rahmen.
Dann werden die Engel Gottes gar nicht mehr
benötigt.
Elisa bittet Gott, seine Feinde mit Blindheit zu
schlagen. Er bietet sich den Feinden dann als
Führer an und bringt sie in Gefangenschaft.
Wie komme ich aus
meiner Angst heraus?
Zwei Ansätze:
1. Durch Ursachenforschung.
An die Wurzel kommen!
Woher kommt die Angst?
Wissen ist auch Macht über die Angst!
Es hilft, über die Angst zu reden
2. Der lösungsorientierte Ansatz
z.B. Konfrontationstherapie
Wenn man sich der angstauslösenden
Situation mehrfach bewusst aussetzt, wird die
Angst mit jeder neuen Übung geringer
werden.
Werden wir später noch genauer betrachten!
(Expositionstraining)
Russisches Sprichwort:
Schau der Angst in die Augen und sie wird
zwinkern.
Wie komme ich aus
meiner Angst heraus?
Die Angst lässt irgendwann von
selbst nach, wenn ich ihr nur
lange genug standhalte.
Panikgefühle entstehen plötzlich
und hören auch wieder auf
(was der Panikpatient nicht glaubt).
Klinische Untersuchungen haben ergeben, dass
eine Panikattacke umso länger dauert, je mehr
der Betroffene dagegen ankämpft.
Es gibt eine bessere Lösung, mit viel weniger
Energieaufwand:
Lass dich von der Panikwelle erfassen und
kämpfe nicht dagegen.
Dann bricht sie ganz von selbst in sich
zusammen!
Mit jeder Attacke verliert sie nach und nach an
Kraft.
Wie komme ich aus
meiner Angst heraus?
In schwierigeren Fällen braucht es die Begleitung
Hilfe durch einen erfahrenen
Seelsorger.
Faktoren, die zum Gelingen
beitragen:
1. Vertrauensvolle Beziehung zum
Seelsorger
2. An die Wurzel der Angst kommen
und sie aufdecken und zeigen, wie man sie
beseitigen kann
3. Beständige Ermutigung durch den Seelsorger
4. Selbstvertrauen stärken
5. Emotionales Klima berücksichtigen
6. Ermutigung, über alle Gefühle offen reden zu
können.
Wie komme ich aus
meiner Angst heraus?
Menschen mit Angststörungen müssen
lernen, sich anders zu verhalten:
(Verhaltenstherapie – sie besteht
Im Wesentlichen darin, dem Angstpatienten
Möglichst schnell zu befähigen,
mit ihren Problemen allein
fertig zu werden).
1. Für die Lösung von Problemen ist aktives
Handeln erforderlich. (verhaltensorientiert denken)
2. Wie können Problemlösungen entwickelt
werden (lösungsorientiert denken)
3. Positiv denken, eigene Stärken entdecken
4. In kleinen Schritten denken (es werden kleine Ziele
gesetzt)
5. Flexibel denken (Ein Ziel kann auf verschiedenen Wegen
erreicht werden)
6. Zukunftsorientiert denken (Verhaltensänderungen jetzt
– in der Gegenwart – durchführen)
Verhaltenstherapie
Eine Verhaltenstherapie beruht auf
drei Säulen:
1. Genaue Problemanalyse
Seit wann genau bestehen
Die Probleme?
Was ist ihre Ursache?
Was trägt zur Aufrechterhaltung bei?
2. Individuelle Zielbestimmung
Was soll nicht mehr sein?
Was genau soll erreicht werden?
3. Konkrete gemeinsame Therapieplanung
Dabei wird das therapeutische Vorgehen
möglichst transparent gemacht.
Angststörungen
Therapie-Ansätze
Panikattacken
Agoraphobie
Generalisierte
Angststörung
Soziale Phobie
Hier wird das
Ausgesetztsein
der körpereigenen
Signale
(Exposition)
festgestellt.
Untersuchung der
externen Auslöser
Abbau von
Vermeidungsverhalten
Entspannungsverfahren
Biofeedback
SorgenAnalyse
Kognitive
Strategien zur
Beruhigung.
Selbstsicherheitstraining,
Kommunikationstraining,
Rollenspiele,
Konfrontations-Therapie
Wurde in den 60er Jahren entwickelt. (Isaak Marks)
Man nennt sie auch Exposition oder
Reizüberflutung (engl. Flooding)
Sie beruht auf drei charakteristischen Prinzipien:
1. Die Betreffenden werden intensiv mit den am
meisten angstauslösenden Situationen in
ihrem Alltag konfrontiert.
2. Ständige Konfrontation mit der Angstsituation.
Die Reaktionen und Denkmuster der Angst
werden in Gegenwart des Therapeuten
provoziert, bis die Angstreaktionen auf ein
erträgliches Maß sinken.
3. Die Betroffenen werden ermutigt, die
angstauslösenden Situationen zum Zeitpunkt
der größten Anspannung nicht zu verlassen,
sondern auszuharren, die Angst in einer Art
Beobachterposition aushalten zu lernen und
damit die Bewältigung der Angst zu erleben.
Konfrontations-Therapie
Sie ist die wirksamste Therapie, um eine zuvor
unerträgliche Angst bewältigen zu
können.
Das Erlebnis, diese Angst überwältigt
zu haben, wird neu im Gehirn abgespeichert.
Jahrelang bestehende Ängste (besonders bei
Agoraphobie und sozialer Phobie) können oft
bereits nach kurzer Zeit überwunden werden.
Die Wirkung im Gehirn ist so, dass das Erleben
auf höhere Zentren der Gehirnrinde Einfluss hat.
Auf diese Weise wird die Fähigkeit der Patienten
gestärkt, durch vernünftige Überlegungen
körperliche Automatismen zu überwinden und so
das Angstnetzwerk zu bremsen.
Durch wiederholte Anwendungen werden alte,
erlernte Gedächtnisinhalte gelöscht.
Konfrontations-Therapie
Die Anwendung der KonfrontationsTherapie setzt voraus, dass es
tatsächlich etwas zu konfrontieren
gibt. Oft ist das bei Angststörungen aber nicht der
Fall. In diesen Fällen wird eine andere
therapeutische Technik angewandt, die „kognitive
Therapie“.
Kognitive Therapie
Patienten mit Panikstörungen werden
z.B. darauf vorbereitet, was bei der
nächsten Panikattacke passieren
könnte.
Es ist eine Form der Verhaltenstherapie.
Im Dialog lernen sie dabei, ihre
Fehlinterpretationen körperliche Symptome zu
identifizieren. Danach werden alternative
Erklärungskonzepte betrachtet.
Altes Denkmuster:
Schwindel führt zur Ohnmacht
Neues Denkmuster:
Bei steigendem Blutdruck und Herzrasen kann
man nicht ohnmächtig werden.
Dann werden die neuen Sichtweisen entwickelt
und angewendet.
So kann der Patient bei Panikattacken sich selbst
beruhigen.
Kognitive Therapie
Folgende Schritte sind dabei wichtig:
1. Gezielte Suche nach Auslösern
für Panikattacken
2. Vermittlung eines Erklärungsmodells – Teufelskreis der Angst
3. Intensive gedankliche Auseinandersetzung
mit den befürchteten Katastrophen
4. Gewöhnung an unangenehme, bewusst
provozierende Körperempfindungen.
z.B. Atmen durch einen Strohhalm; Simulieren
von Notzuständen, schnelles Drehen um
Schwindel zu erzeugen
5. Überwindung von Vermeidungsverhalten
durch Angsthierarchie und Konfrontation.
6. Lernen, mit dem Restrisiko zu leben
7. Vertrauen des Patienten zu sich selbst
aufbauen
Lösungsorientierte
Therapie
Hier schaut man nicht so sehr auf
die Beschwerden, sondern auf die
Lösung.
Wann tritt das Problem auf, wann nicht!
Was macht der Patient anders, wenn keine
Probleme auftreten?
Das wird mit dem Patienten genau definiert.
Dann wird eine Zukunftsvision erstellt, in der die
Beschwerden verschwunden sind.
Diese Vision soll die Erwartung im Patienten
wecken, beschwerdefrei leben zu können.
Diese erweckte Erwartung soll ihm helfen, sein
Denken und sein Verhalten so zu ändern, dass
sich seine Erwartung auch tatsächlich erfüllt.
Was wird sein, wenn die Angst nicht mehr ist?
Wie wirst du dein Leben gestalten?
Durch diese Zielverschiebung in die Zukunft wird
der Betroffene in die Lage versetzt, spielerisch
neue Wege zu entwickeln.
Das Angstniveau senken
Das Erregungsniveau ist
bei jedem Menschen
anders, ebenso die
Angstschwelle.
Mit Angst zu reagieren,
kann beeinflusst werden
durch das Elternhaus und
durch jede Art von
Überforderung und Stressbelastung.
Entspannungstechniken senken die
Angstschwelle. Angst hat immer etwas mit
Anspannung zu tun. Das aktiviert die
Stresshormone im Körper.
Entspannung dagegen stimuliert den
Parasympatikus-Nerv.
Dabei verspüren Menschen Gelassenheit und
vertrauensvolle Hingabe, das Gegenteil von
Angst.
Entspannungstechniken
Anspannung und Entspannung
verschiedener Muskelgruppen
lösen muskuläre Spannungszustände.
Konzentriere dich auf den
Körperteil, den du entspannen
willst.
5-7 Sekunden verschiedene Muskelbereiche
leicht anspannen beim Einatmen.
Beim Ausatmen lässt man dann alle Anspannung
aus dem entsprechenden Körperbereich wieder
los.
Dabei achtet man aufmerksam auf diesen
Vorgang der An- und Entspannung.
Danach aus der Übung aktiv aussteigen durch
kräftiges Strecken von Armen und Beinen.
Füße, Beine, Arme, Rücken!
Einzeln die Füße, Beine, Arme behandeln.
Anker setzen
Positives Ankern hält gute Erlebnisse,
Sinnesreize, Erinnerungen, Gegenstände
und liebgewonnene Gewohnheiten fest.
Suche eine Stelle am Körper, die du rasch und
unauffällig finden kannst. (Den Punkt zwischen Daumen und
Zeigefinger auf dem Handrücken). Das ist von jetzt ab dein Plus-Punkt.
Je stärker du diese Stelle drückst, desto intensiver
kannst du ankern.
Je häufiger du das tust, umso intensiver kannst du
dein Ankererlebnis wahrnehmen.
Was passiert beim Ankern?
Unser Gehirn verbindet den äußeren Reiz (dein
Drücken am Handrücken) mit der damit
verbundenen angenehmen Gefühlsregung.
Solche Reizmuster sind wie Anker, die im Sturm
des Alltags regelmäßig Halt geben.
Sport
Sportliche Tätigkeiten, wie Joggen,
bekämpfen besser eine
Panikstörung als Medikamente.
Sie haben angstlösende Wirkung.
Durch sportliche Tätigkeiten werden
Glückshormone (Endorphine)
im Körper freigesetzt.
Sie bewirken ein natürliches
Hochgefühl.
Joggen
Schwimmen
Nordic Walking
Radfahren
Fitnesstraining im Fitnessstudio
Angst –
der Preis für die Freiheit
Angst ist der Preis, den wir für die Freiheit
bezahlen. Jesus sagt: In der Welt habt ihr Angst.
In der Welt leben heißt mit Angst leben.
Findet der Mensch Geborgenheit in seinem
Leben, dann verliert die Angst an Kraft.
Geborgenheit ist der Gegenpol zur Angst.
Wenn wir zu Jesus finden, dann kommen wir in
eine neue Freiheit. Jetzt sind wir, wie Paulus es
sagt: Gefangene Christi – also nicht mehr frei.
Aber in dieser Gefangenschaft können wir Freiheit
ausleben.
Wir bekommen einen von Gott gesetzten Rahmen,
in dem wir uns jetzt frei entfalten können.
Zur Freiheit hat euch Christus befreit.
Galater 5,1a
Nur der Glaube kann den Menschen sagen, dass
es auch wirklich Grund zur Hoffnung gibt.
Erst dann findet der Mensch zur Freiheit und zu
einem sinnerfüllten Leben.
Zugehörige Unterlagen
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