Krisenintervention in der Psychoonkologie Workshop Nr. 4 Riehener Seminar 25.10.2016 Gliederung 2 • Psychoonkologie o Definition o Leitlinien • Krise o Definition o Krise in der Psychoonkologie o Krise/Notfall/Erkrankung o Intervention o Prävention Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Ziel 3 • Krise o Wie kann ich die Krise erkennen? o Wer ist besonders gefährdet? o Wie behandle ich? o Wie arbeite ich im Team? o Wer behandelt weiter? o Was hält mich gesund? Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim 4 Psychoonkologie Psychoonkologie 6 Ihr Aufgabengebiet psychosoziale Versorgung von Patienten Betreuung der Angehörigen Betreuung des Behandlungsteams Erforschung der Wechselwirkungen zwischen somatischen, psychischen und psychosozialen Einflüssen Entwicklung, Anwendung, Evaluation neuer BehandlungsMethoden , Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Psychoonkologische Leitlinien 1-4 9 Psychoonkologische Leitlinien 1. Psychoonkologische Angebote sind als integraler Bestandteil in das Gesamtkonzept der onkologischen Therapie zu integrieren. 2. Die psychoonkologische Betreuung wird in multidisziplinärer /interdisziplinärer Kooperation durch alle an der Behandlung von Krebspatienten beteiligten Berufsgruppen realisiert. Dazu gehören insbesondere Ärzte, Psychotherapeuten, Pflegende, Kunst-therapeuten, Musiktherapeuten, Sozialarbeiter und Seelsorger. 3. Psychoonkologische Betreuungsangebote sind allgemein zugänglich. Sowohl Patienten als auch Angehörige haben freien Zugang zu psychoonkologischen Versorgungsangeboten - ungeachtet deren Diagnose, kultureller Herkunft, Sprache, Alter, Geschlecht, körperlichen Einschränkungen, sexueller Orientierung oder Wohnort. 4. Nach Möglichkeit ist die Kontinuität der psychoonkologischen Betreuung über die unterschiedlichen Phasen der onkologischen Therapie hindurch aufrechtzuerhalten. Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Psychoonkologische Leitlinien 5-9 10 5. Psychoonkologische Interventionen sind an den individuellen Bedürfnissen der Patienten auszurichten und sollen im Bedarfsfall frühestmöglich angeboten werden. 6. Die Kommunikations- und Informationsbedürfnisse von Krebspatienten und ihren Angehörigen sollen hohe Beachtung erhalten. 7. Alle Patienten und ihre Angehörigen sollen frühzeitig (ab Zeitpunkt der Diagnose) über die Möglichkeiten psychoonkologischer Betreuung informiert werden. 8. Die psychosozialen Belastungen von Personen mit einer Krebserkrankung sollen auch mittels eines standardisierten Verfahrens erhoben werden. Ein solches Screening soll einen umfangreichen Bereich von gesundheitsbezogenen Problemen umfassen wie die psychische, soziale und spirituelle Belastung, existentielle Fragen, praktische oder materielle Bedürfnisse und verhaltensbezogene Risikofaktoren. 9. Die psychosozialen Belastungen und Bedürfnisse von Betroffenen sollten im Verlauf, besonders in kritischen Übergangsphasen, wiederholt überprüft werden. Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Psychoonkologische Leitlinien 10-14 11 10. Krebserkrankte und ihre Angehörigen sollen über die Möglichkeiten der Unterstützung in praktischen und finanziellen Fragen informiert und bei Bedarf an entsprechende Stellen überwiesen werden. 11. Alle Patienten mit einer Krebserkrankung sowie ihre Angehörigen sollen bei Bedarf psychoonkologische Betreuung erhalten. 12. Durch psychoonkologische Beratungsangebote soll die qualifizierte psychosoziale Betreuung von Patienten und Angehörigen mit erhöhter psychischer Belastung sichergestellt werden. 13. Durch psychoonkologische Therapie soll die qualifizierte Betreuung von Betroffenen mit schweren Belastungen oder einer psychischen Störung sichergestellt werden. 14. Kinder und Jugendliche sollen altersgerechte Informationen und Unterstützung für den Umgang mit den Belastungen erhalten, die mit der elterlichen Erkrankung verbundenen sind. Zudem soll ihnen Hilfestellung bei der Entwicklung von Bewältigungsstrategien angeboten werden. Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Psychoonkologische Leitlinien 15-18 12 15. Personen mit erhöhtem Risiko für eine Krebserkrankung sollen Zugang haben zu psychoonkologischer Betreuung um ihre Bedenken und Ängste hinsichtlich des Krebsrisikos oder Screenings zu besprechen und um Informationen über präventive Verhaltensweisen zu erhalten. 16. Personen mit einer Krebserkrankung haben bei Bedarf Anspruch auf psychoonkologische Betreuung bezüglich Themen der Rehabilitation und beruflichen Reintegration. 17. Personen mit einer Krebserkrankung und deren Angehörige sollten Anspruch haben auf psychoonkologische Betreuung bezüglich der psychosozialen Langzeitfolgen einer Krebserkrankung. 18. Krebspatienten in palliativen Situationen und ihre Angehörigen haben bei Bedarf Anrecht auf Zugang und zeitnahe Überweisung zu einer psychoonkologischen Betreuung. Diese sollte auch in einer palliativen Situation zu Hause und für Angehörige nach dem Tod des Patienten gewährleistet sein. Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Psychoonkologische Leitlinien 19-23 13 19. Psychoonkologische Fachpersonen respektieren die Würde und Integrität des Individuums und sind der Schweigepflicht und den ethischen Prinzipien von Vertraulichkeit, Aufrichtigkeit und Verantwortlichkeit verpflichtet. 20. Eine professionelle psychoonkologische Betreuung erfordert spezifische fachliche Kenntnisse von den psychoonkologischen Fachpersonen. Diese soll durch eine entsprechende Qualifizierung sichergestellt werden. 21. Die kontinuierliche Erhaltung und Weiterentwicklung des Wissens und Könnens von psychoonkologischen Fachpersonen soll durch den Besuch von Fortbildungen sichergestellt werden. 22. Psychoonkologische Fachpersonen sollen die Betreuung für alle in die Behandlung krebskranker Patienten involvierten Fachpersonen anbieten. 23. Psychoonkologische Fachpersonen sollen regelmässig Supervision erhalten, um ihre Arbeit und deren Ausführung zu reflektieren und den Umgang mit eigenen Belastungen thematisieren zu können. Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Behandlungsbedarf 14 • Aufklärung • Screening • Notwendigkeit • Wunsch • Drohender Verlust der psychischen Gleichgewichtes Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim 15 Krise Krisendefinition 16 • Riecher-Rössler, Berger, Stieglitz (2004) o Verlust des seelischen Gleichgewichtes mit akuter Überforderung eines gewohnten Verhaltens- und Bewältigungssystems ausgelöst durch innere oder äussere Einflüsse o Krise bedeutet in der ursprünglichen griechischen Form „Wende“ • Kast (1989) o gefühltes Ungleichgewicht zwischen der subjektiven Bedeutung des Problems und den Bewältigungsmöglichkeiten Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Krisenarten 17 • Erikson (1973), Oerter, Montada (2002) o normative Krise (Geburt, Pubertät, Wechseljahre) o nicht-normative Krise (Scheidung der Eltern, Wohnortwechsel) o individuellen Krisen o Entwicklungskrisen (Adoleszenz) o Anforderungskrisen (Kündigung) o Verlustkrisen (Tod) • Caplan (1964), Cullberg (1878) o Lebensveränderungskrisen o Traumatische Krisen o Psychosoziale Krisen o Psychiatrische Krisen ) Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Krisenanalyse 18 Analyse einer Krise über ein Mehrebenenmodell Ebene Zeitlich stabile Merkmale Beispiele für beteiligte Situationen Bewältigungsstrategien Mikroebene alle personellen Aspekte in Situationen, in denen das Individuum direkt mit der Krise konfrontiert wird Dispositionen, zum Beispiel Körpergrösse, Geschlecht, Intelligenz,, andere invariable Persönlichkeitsmerkmale Rolle als Partner, Verhaltensweisen Arbeitskollege, und Strategien, die Freund oder Vater das Individuum benutzt, um kritische Situationen in der Gemeinschaft zu handhaben Mesoebene institutionelle Faktoren, die an der Entstehung einer Krise beteiligt sein können Prüfungsordnungen im Ausbildungsbereich, Organisationsstrukturen, Arbeitsschutzeinrichtungen Streik oder Personalmangel Verhaltensweisen von Institutionen wie Aussperrung, Verschärfung von Prüfungsordnungen, Lohnerhöhung Belschner & Kaiser (1980) Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Umgang mit Krisen - Einschätzung 19 Beim Umgang mit kritischen Lebensereignissen sind drei Einschätzungen entscheidend 1. Einschätzung der Bedrohung der Situation für einen selbst (primary appraisal) 2. Einschätzung der Handlungsmöglichkeiten (secondary appraisal) 3. Einschätzung des Erfolges des eigenen Handelns (reappraisal) Gräser, Esser, Saile 1995 Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Umgang mit Krisen 20 Eine große Rolle spielen o eigene körperliche Verfassung o unser soziales Stützsystem o unsere Erfahrung mit der Situation (situative Gegebenheiten) Diese subjektive Beurteilung unserer Lage löst eine Reihe von Folgereaktionen aus, z.B. wie wir handeln, mit anderen Menschen umgehen und uns fühlen. Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Ursache, Entstehung, Auslöser 21 keine objektive Situation individuell und subjektiv jeder kann betroffen sein ein einziger Auslöser mehrere Auslöser aus einer Vorerkrankung Krisen erfordern individuelle Lösungen Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Krise bei somatischen Erkrankungen 23 • Progredienz • Ungewisse Perspektive • Anhaltendes Gefährdungsbewusstsein • Defektheilung • Überdauernde Belastung • Somatische Beschwerden • Mobilitätseinschränkungen • Fortlaufende Behandlungsbedürftigkeit • Abhängigkeit vom medizinischen Versorgungssystem • Autonomieverlust • Familiäre Beteiligung Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Der onkologische Patient 24 Diagnosestellung/mitteilung Schock, Verwirrung, Ohnmacht, Verleugnung, Schuldgefühle, Todesangst, Symbolisierun g des Tumors, Ärger Onkologische Behandlungen und Nebenwirkungen Unruhe, Umgang mit Übelkeit und Erschöpfung, Umgang mit Schmerzen, Verletzbarkeit, Bedürfnis nach Kontrolle, Angst vor nicht ausreichender Wirksamkeit der Behandlung, Irreversibilität der Nebenwirkungen Riehen, 25. Oktober 2016 Abschluss der Behandlung Zukunftsangst, Konfrontation mit körperlicher Veränderung, Umgang mit behandlungsbezogener Inaktivität Progredienzund Rezidivangst Rezidiv bzw. Auftreten von Metastasen Gesteigerte Beschäftigung mit der Gesundheit, Einsamkeit, Depressivität, Furcht vor Intimität und Sexualität, Angst vor Kontrolluntersuchungen, Antizipation negativer Testergebnisse, Finanzielle Sorgen, Isolation, familiäre Ver,änderungen Schock, Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle, Vertrauensverlust, Gefühl der Entfremdung, Ärger Palliative Phase Depressivität, Demoralisierun g Verleugnung, Angst vor Kontrollverlust, Angst vor dem Sterben Martina Haeck, Klinik Arlesheim 25 Diagnostik Symptome 26 o Anspannung, Unruhe, Nervosität, Verunsicherung, Hilflosigkeit, Insuffizienzgefühl, Verleugnung, Angst vor Tod und Leiden und Autonomieverlust, Panik, Depression, Aggressivität, Verwirrtheit, Suizidalität, Depersonalisation, Derealisation , Verzweiflung, Verlust von Selbstwertgefühl, Rückzug o Schlafstörung, Schwindel, Atemnot, Herzrasen, Schmerzen, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit o Frage: Anpassung oder Anpassungsstörung? o Frage: psychisch oder somatisch? o Irritation => Suizidalität Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Risikofaktoren 27 • Psychische Erkrankungen • Finanzielle Not • Fehlendes soziales Netz • Probleme in der Familie • Somatische Beschwerden • Ungünstige Prognose Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Krise oder Erkrankung? 29 • Oft schwer zu unterscheiden • Anamneseerhebung: Fremd- und Eigenanamnese • Passagere Ausnahmezustände? • Krise kann in psychische Erkrankung übergehen • Krisen können sich während einer psychiatrischen Erkrankung zuspitzen • Grunderkrankung sollte diagnostiziert und behandelt werden • Krisenbehandlung kann o Erleichterung schaffen, zur diagnostischen Klärung führen, zur Behandlung der Grunderkrankung führen Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Differenzierungshilfen 30 • Depression/Krise o im Querschnitt schwierig zu trennen o oft weniger generalisiert o anlassbezogen • Angsterkrankung/Krise o neu aufgetreten o Befürchtungen werden im Verlauf entkatastrophisiert • Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit/Krise o in der Krise vorübergehend vermehrt Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Krise, Notfall und Erkrankung 31 Krise Notfall Erkrankung Keine unmittelbare Gefährdung Akute Gefährdung von Leib und Leben oder schwerwiegende Folgen Keine unmittelbare Gefährdung Mittlerer Handlungszwang Hoher Handlungszwang Kein Handlungszwang Ressourcen und soziale Unterstützung Primär medizinischpsychiatrisch Hilfe Ressourcenarbeit, Konfrontation Aktive Zusammenarbeit mit Patienten Aktives Handeln des Arztes gefordert Angeleitete Selbsthilfe Kommunikation zentral Kommunikation bricht zusammen Kommunikation individuell Trauerphase Akute Psychose Depression Pharmakotherapie ausnahmsweise Pharmakotherapie Pharmakotherapie individuell Anlehnung an Rupp Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Diagnosen 32 o ICD-10 o F43.0 Akute Belastungsstörung o F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung o F43.2 Anpassungsstörungen o Oft syndromale Symptomatik o Akuter Erregungszustand o Suizidales Syndrom o Depressives Syndrom Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim 34 Intervention Generelle Interventionsziele 35 • Linderung und Verhinderung psychosozialer Folgen • Vermeidung von Zuspitzung • Vorbeugung einer Chronifizierung Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Krisentherapie 36 • Klientenorientierter Klärungsprozess • oft aktives Intervenieren notwendig, um Selbsthilfemöglichkeiten zu reaktivieren • Orientierung an den Zielen des Klienten • Bisherige Bewältigungsstrategien erkennen • Ressourcenaktivierung • Krisenbedingte Blockaden beseitigen • Neue Wege suchen • Rückblick Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Ablauf der Intervention 39 • Vor der Kontaktaufnahme o Informationen einholen • Anwärmphase o Setting, Rahmen definieren o Auslöser definieren o Problemanalyse • Interventionsstrategien o Konzentration auf das Hier und Jetzt • Abschluss o Zusammenfassen und Übermittlung der Ergebnisse Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Rahmenbedingungen 40 • Angenehme Gesprächsatmosphäre • Angenehme Räumlichkeit Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Krisentherapie - Erstgespräch 41 • Beziehungsaufbau • Verbindung von Diagnose und Entlastung • Aufnahme der Beschwerden und Belastung • Motivation zum Gefühlsausdruck • Würdigung • Abgrenzung: Krisenintervention vs. psychiatrische Erkrankung, Suizidgefahr • Anlass oder Permanenz • Subjektive Bedeutung und Ausmass der Krise • Erfolgte Bewältigungsversuche • Bisherige Bewältigungsstrategien • Vermeidung, Einengungen, Verzerrungen • Persönliche Lebenssituation • Ressourcen und ihre Nutzung • Sammlung und Klärung von Vorschlägen zur Lösung oder Bewältigung • Vereinbarung über erreichbare konkrete Ziele • Klärung des weiteren Settings • Klienten nicht in Aufruhr aus der Sitzung entlassen • Nach der Sitzung eine Weile alleine lassen und persönlich nach draussen begleiten » Riehen, 25. Oktober 2016 (angelehnt an Dross) Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interventionstechniken 1 42 1. Abhängig von Symptom o Depressive Stimmung: Aktivitätsaufbau und kognitive Bewältigung o Angst: Management und Konfrontation o Schuld: Funktion Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interventionstechniken 2 43 2. Emotionale Stabilisierung o Gefühle zu ertragen ohne Kontrollverlust o Anteilnahme zeigen o Fürsorge entwickeln (Glas Wasser) o Unruhe auffangen o Kontext herstellen (Erzählen lassen) o Zeitperspektive schaffen o Druck wegnehmen (ich darf nicht mehr können) o Medikationsabklärung o Wut, Zorn akzeptieren o Kritische Zeiten berücksichtigen o Konkret anstehende Belastungen durchsprechen und vermitteln Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interventionstechniken 3-4 44 3. Distanzierung schaffen o Entspannung: PMR o innerer Dialog: Innere Helfer o Fokusing: gefühlte Bedeutung ergänzt Rationalisierung o Imagination: sicherer Ort o Zeitprojektion: positive Anker werfen o Wunderfrage: innere Wünsche 4. Würdigung o entgegen der Bagatellisierung Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interventionstechniken 5 45 5. Problembearbeitung o Kurzfristig realisierbar, unmittelbar erfahrbare Veränderung unter Berücksichtigung der Gesamtsituation o In welchen Momenten fühle ich mich besser? o Welche Personen tun mir gut? Bezugspersonen (Interventionen notwendig?) o Entwicklung von Schritten zwischen den Therapiesitzungen o Zielschritte phantasieren, realistische Betrachtung und Unterteilung in Einzelschritte Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interventionstechniken 6 46 6. Problemlösetraining o Rollenspiele o Stressimpfung (Angst, Ärger, Schmerz) o Umgang mit Grübeln (Zeitfestlegung) o Sinnfragen (keine Debatten) Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interventionstechniken 7 47 7. Hausaufgaben o während der Behandlung eigene Schritte zur Problemerleichterung schaffen o Verstärkende und herausfordernde Aufgabe o Schöne Fotos ansehen o körperliche Aktivität Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interventionstechniken 8 48 8. Beendigung der Therapie o Kontrolle über basale Lebensbedingungen o Emotionale Stabilisierung o Perspektiven entwickelt o Terminierung des Follow Up Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interventionstechniken 9 49 9. Nachbereitung o Wie geht es mir jetzt? o Wie werte ich die Krise nun? o Gibt es wertvolle Erfahrungen o mit mir selbst? o oder mit anderen? o Welche Krisen stehen an? Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Anschlussbehandlung 50 • Wer ist nächster Ansprechpartner? o Hausarzt, Spezialist • Wer wird informiert? o Nachbehandler o Team o Soziales Umfeld o Beratungs- und Hilfsorganisationen • Wie wird informiert? o Muendlich,Telefon, Fax o Entlassbericht Individuell oder vorgefertigt Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Pharmakotherapie 55 • Bei Bedarf o Benzodiazepine o Antidepressiva o Neuroleptika • Cave o Somatische Grunderkrankung o Interaktionsrisiko Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interventionen bei Komorbiditäten 56 Psychiatrisches Konsil bei • Persönlichkeitsstörungen • Depressionen • Bipolaren Erkrankungen • Psychosen • Schizophrenien Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Problem Trennungsangst 57 Nicht lösen wollen o Abhängigkeit thematisieren o Andere Anlaufstationen nennen o Kürzere Interventionen zum Abnabeln o Niedrigere Frequenz Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Fehler 60 • Vorschnelle Tröstung und Ermahnung • Verallgemeinerung • Ratschläge • Belehrungen • Herunterspielen der Probleme • Beurteilen und Kommentieren • Ausfragen und Interpretieren • Übereiltes Entwickeln von Aktivitäten und Lösungen n. Arndt und Klingen Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Krise als Chance 62 Selbstbewusstsein grösser als vorher Höheres Kompetenzgefühl, dass Leben zu meistern, Innere Balance Verhaltensweisen erarbeitet, die es ermöglichen, in grösserem Rahmen zu agieren und zu denken Bewusstsein über den Wert des Vertrauen auf ein gutes Ende Intensiveres Lebensgefühl Neue Lebensqualität Optimistischer Attributionsstil Wertekorrektur Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interdisziplinarität in der Klinik 63 Klinik Individuell sind • Erkrankungen • Therapien • Krankheitsverständnis • Kommunikationswege • Teamzusammensetzung • Adhärenz Riehen, 25. Oktober 2016 Patient • Multi-morbider Patient mit Polypharmazie • “nur” Krisenpatient Krisenteam • • • • • • • Ärzte Pflege Therapeuten Casemanager Sozialdienst Seelsorger SupervisorIn Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interdisziplinarität in der Ambulanz 64 Patient • • Einmalige Krise Zuspitzung einer Erkrankung Riehen, 25. Oktober 2016 Krisenteam • • • • • • • • • • • • • Ärzte diverse Psychoonkologen Klinik Versorgungseinrichtungen Krebsliga, Caritas, Schweizer Rotes Kreuz, Psychologische und Psychiatrische Dienste Seelsorge, Kirchliche Sozialdienste Betreuungsvereine Familienberatungsstellen Freiwilligen-Dienste Pflegedienste, Pflegeheime Dolmetscher, Interkulturelle Vermittler Martina Haeck, Klinik Arlesheim Multiprofessionelles Team 65 • Vorstellung • Transparenz • Management des Patientenkontaktes • Definieren des Ziels • Definieren der Rolle • Vernetzung auf Teamebene Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Suizidalität 66 • Prävalenz: • Schweiz 2012: 1‘037 Menschen Suizid (752 Männer und 285 Frauen). • Diagnostik: • wichtigste Auskunftsquelle ist der Patient • Parasuizidalität: • Spannungsabbau und Hilferuf Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Hinweise auf Suizidalität 67 • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Fehlende Zukunftsperspektive Schwere Kränkungen Massive Selbstabwertung Schuldgefühle Unerträglicher psychischer Schmerz Dichotomes Denken Gereiztes, aggressives , agitiertes Verhalten, Mangelhafte Impulskontrolle Wunsch zu beeindrucken oder zu kränken Wunsch einer verstorbenen Person nachzufolgen Mangel an Ressourcen Isolation, Ablehnung von primären Bezugspersonen Fehlen von Verantwortung gegenüber anderen Fehlen eines sozialen Netzes Schlechte materielle Lage Fehlen religöser oder ideeller Werte Interssensverlust Suizide in der Vergangenheit, Familie, spezielle Zeiten, Trauma, Missbrauch Suizidmotive: Flucht, Botschaft Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Flucht 68 • Verständnis zeigen • Lösungswege gemeinsam erarbeiten Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Interaktionale Motive 69 • Wem soll durch die Selbsttötung eine Botschaft übermittelt werden? • Wer soll zu anderem Verhalten veranlasst werden? • Was ist der Inhalt der Botschaft? Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Umgang mit Suizidalität 70 • • • • • • • • • • • • • Sofort bearbeiten Suizidtendenzen ernst nehmen Ansprechen Zeit gewinnen Brücken bauen Setting verdichten Notfallplan Bezugspersonen mit einbeziehen Verständnis entwickeln Ermutigung Gefühle auszudrücken Suizidmotive aufnehmen Nach Alternativen suchen Nicht in Lösungen zu insistieren Einweisung Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim 71 Prävention Behandler 72 • Adäquate Ausbildung • Respekt und Gelassenheit • Zeitmanagement • Lösungsorientierung • Leistungsgrenzen akzeptieren • Networking • Supervision angelehnt an Rupp Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Potentielle Überforderung 73 • Burnout-Gefährdung bei o Kritische Momente in der Krebserkrankung o Psychische Erschöpfung o Geringschätzung und verminderte Effektivität o Desinteresse o Schuldgefühle o Versagensängste o Gratifikationskrise und High-Demand-Low-Influence o Persönliche Risikofaktoren und gleichzeitiger Rushhour des Lebens Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Angehörige 76 • Psychoonkologische Interventionen • Psychoedukation • Individuelle Arztgespräche • Teilnahme an Selbsthilfegruppen Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Bewältigung ausweiten 82 • Welche Faktoren beeinflussen, ob wir in der Lage sind eine Krise zu überwinden? • Sind es Dispositionen oder situative Einflüsse? • Wie entwickeln sich Persönlichkeitsmerkmale, in denen sich Menschen unterscheiden, die das Bewältigen ermöglichen? • Gibt es genetische Veranlagungen? Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Resilienz 83 • Entsteht bei einer positiven frühkindlichen Entwicklung, durch die Bindung und dem Vertrauen zu einer festen Bezugsperson, auf die man sich verlassen kann. (Urvertrauen) • Ist eine intellektuelle Fähigkeiten und Kreativität • Glaube an einen höheren Sinn oder eine höhere Macht • Führt zu o einer realistischen Selbsteinschätzung und Wahrnehmung der Realität, inbegriffen der Bewertung und Analyse von Situationen o einem positives Selbstkonzept (Humor und ein optimistischer Attributionsstil), o Problemlösefähigkeit und Flexibilität o Fähigkeit, vorausschauend zu handeln o sozialer Kompetenz o Fahigkeit, sich Hilfe zu holen und sich jemandem anzuvertrauen o Fähigkeit zur angemessenen Problemanalyse Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Optimistischer Attributionsstil 84 • Eigener Erfolg wird als internes, kontrollierbares und stabiles Ereignis beurteilt • Misserfolg als situativ und variabel betrachtet • Nach Krohne (1988) haben diese sozialen Erfahrungen als Konsequenz die unterschiedliche interindividuelle Ausbildung von drei Typen kognitiver Strukturen 1. Bewältigungskompetenz Die Fähigkeit, in bestimmten problematischen Situationen, (also Krisen) ein spezifisches Bewältigungsverhalten zeigen zu können, dass ein erfolgreiches Überwinden der Schwierigkeiten gewährleistet 2. Konsequenzerwartungen Die Erwartungen, die man hinsichtlich der Folgen des eigenen Handelns sowie der Folgen von Umweltereignissen oder Handelns anderer Mitmenschen hat. 3. Kompetenzerwartungen Die Selbsteinschätzung, mit einer problematischen Situation fertig zu werden. Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Krise 86 • Krise o Wie kann ich die Krise erkennen? o Wer ist besonders gefährdet? o Liegt Eigen- oder Fremdgefährdung vor? o Wie kann ich intervenieren? o Wie behandle ich im Team? o Wer behandelt weiter? o Was hält mich gesund? Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Fallbeispiele 87 • Colon CA (Suizidalität) • CLL (fehlende Leistung) • Akute Leukämie (Compliance) • Nieren CA (ungewöhnliche Hilfestellung) • Magen CA (Ethisches Dilemma) • Kehlkopf CA (Rezidivangst, Suizidalität) Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Fall-Beispiel 88 • • Tod eines Angehörigen: Belastend: o Symbiotische Beziehung, Unselbständigkeit, schlechte soziale Lage, mangelnde Stützsysteme, mangelnde medizinische Aufklärung und Versorgung bei finaler Erkrankung • Protektiv: o Nicht allzu früh volle Intaktheit verlangen o In Weltanschauung eingebunden • Therapie o o o o o o o o o Aufrichtiges Mitleid Ausdruck von Gefühlen Annahme von Trugwahrnehmungen Entspannungsübungen Beibehaltung von Berufs- und Alltagsroutine Ablenkung vs Aufsuchen von Erinnerungen Cave: Chronisch Jammernde Imagination bei Schuldgefühlen Tagebücher, Briefe, Rituale Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Quellen 89 • • • • • • • • • Armstrong, L. Jenkins, S. Tour des Lebens: Wie ich den Krebs besiegte und die Tour de France gewann. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach, 2000 Belschner, W., Kaiser, P.,: Darstellung eines Mehrebenenmodells primärer Prävention (s. 174-197) In: Filipp, Kritische Lebensereignisse, Beltz Verlage, Weinheim, 1995 Cullberg, J. Krisen und Krisentherapie. IN: Psychiatrische Praxis 5, 1978 Dorfmüller M., Dietzfelbinger H. (Hrsg), Psychoonkologie Diagnostik – Methoden – Therapieverfahren, Urban & Fischer, München 2. Auflage 2013 Dross M., Krisenintervention, Hohgrefe, Göttingen 2001 Erikson, E. Identität und Lebenszyklus, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, Frankfurt am Main, 1973 Kast, V., Der schöpferische Sprung: Vom therapeutischen Umgang mit Krisen. Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1989 Fincham, F., Hewstone, M., Attributionstheorie und –Forschung. In: Stroebe, Jonas, Hewstone (Hrsg.) Sozialpsychologie: Eine Einführung ( S. 215-260), Springer Verlag, 4. Auflage. Berlin, 2003 Filipp, S. H.(Hrsg.) Kritische Lebensereignisse, Beltz Verlage, Weinheim, 1995 Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Quellen 90 • • • • • • • Gräser, H., Esser, H., Saile, H., : Einschätzung von Lebensereignissen und ihrer Auswirkungen. ( S. 104-122) In: Pilipp, Kritische Lebensereignisse, Beltz Verlage, Weinheim, 1995 Hamm C., Freyberger H., Hamm A., Psychoonkologie in der Nachsorge, Schattauer, Stuttgart 2016 Koch U., Weis J. (Hrsg), Psychoonkologie – Eine Disziplin in der Entwicklung, Jahrbuch der Medizinischen Psychologie, Hogrefe, Göttingen 2009 Krohne, W.H. & Pulsack, A:. Das Erziehungsstil-Inventar, Beltz Verlage, Mainz, 1990 Mummenday, H. D.,: Selbstkonzept-Änderung nach kritischen Lebensereignissen (S. 252-271) In: Filipp, Kritische Lebensereignisse, Beltz Verlage, Weinheim, 1995 Riecher-Rössler A., Berger P., Yilmaz, A. T., Stieglitz R.-D (Hrsg), Psychiatrischpsychotherapeutische Krisenintervention, Hogrefe, Göttingen 2004 Weis J., Brähler, E., Psychoonkologie in Forschung und Praxis, Schattauer, Stuttgart 2013 Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim 91 Bis hier Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Fall-Beispiel 99 • Krisenprophylaxe • Patientin mit fortgeschrittenem Siegelringkarzinom des Magens Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Fall-Beispiel 100 • Ungewöhnliche Lösungen finden • 52 jährige Patientin mit Nierenkarzinom • Behindertem Sohn, Sohn, Tochter • Tiere versorgen Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Fallbeispiel 101 • Tod eines Angehörigen Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Fallbeispiel 102 • Anpassung der Werte o 25j. Leistungsstarker Patient Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Fallbeispiel 103 • Durchhalten o Imaginationsübungen bei akuter Leukämie Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Spontanheilungen 104 • Hiroshi Oda zur „Spontanremission“ • soziale Unterstützung - Zuversicht, Mut - Positives Denken, Vertrauen - Kein Einnehmen einer Opferrolle oder Anklagen einer bösartigen Welt - Keine Resignation, keine Bitterkeit - Fester Glaube an Heilung oder Gott Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Selbstkonzept 105 • Selbstkonzept aus einer Reihe selbstbezogener Kognitionen besteht, die unser Verhalten steuern. Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Abschluss 106 o Was heisst das konkret für uns: o staatlichen o religiösen o ambulanten o stationären Einrichtungen Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim Diagnostik in der Psychoonkologie 107 • Ist ein standardisierter Prozess mit klaren Definitionen • Ist ein kontinuierlicher Prozess • Dient der Behandlungsplanung • Differenzielle Diagnostik von Symptomen (som oder psych Ur) • Auswirkungen der Erkrankung auf die psychische Situation einzuschätzen • Psychotherapeutischen Handlungsbedarf festzustellen o Selbstbeurteilung o Fremdbeurteilung o Einbezug der Angehörigen Riehen, 25. Oktober 2016 Martina Haeck, Klinik Arlesheim