Name: Universität Zürich Prof. A. Cattaneo FS 2013 Lineare Algebra II Probeprüfung: Lösungen 1. Sei G eine Gruppe. Man definiert das Zentrum Z(G) von G als Z(G) := {x ∈ G | gx = xg, ∀g ∈ G}. (a) Zeigen Sie, dass Z(G) eine Untergruppe von G ist. Lösung: Es folgt dass i. Z(G) ist nicht leere: eg = ge, ∀g ∈ G, ⇒ e ∈ Z(G). ii. Wir zeigen dass Z(G) ist eine Untergruppe von G ⇔ ∀g, h ∈ Z(G), gh−1 ∈ Z(G). Zuerst, bemerken wir dass g, h ∈ Z(G) ⇔ gxg −1 = h−1 xh, ∀x ∈ G. Deshalb (gh−1 )−1 x(gh−1 ) = hg −1 xgh−1 = hxh−1 = x, dann gh−1 ∈ Z(G). (b) Seien G und H Gruppen. Gilt Z(G × H) = Z(G) × Z(H)? Begründen Sie Ihre Antwort. Lösung: Ja. Beweis: Es folgt dass Z(G × H) = {(xG , xH ) | (g, h) · (xG , xH ) = (xG , xH ) · (g, h), ∀(g, h) ∈ G × H} = {(xG , xH ) | (gxG , hxh ) = (xG g, xH h), ∀(g, h) ∈ G × H} = {(xG , xH ) | gxG = xG g, ∀g ∈ G, hxH = xH h, ∀h ∈ H} = Z(G) × Z(H). (c) Bestimmen Sie Z(G), wobei G = Gl(2, Z/3Z) die Gruppe der invertierbaren 2 × 2 Matrizen über Z/3Z ist. Lösung: 1 Wir zeigen dass Z(G) = { 0 1 2 a Sei M = und sei 0 1 c 1 2 a b a + 2c = 0 1 c d c 0 2 0 , }∼ = Z/2Z. 1 0 2 b ∈ Z(G). Es folgt dass d b + 2d a 2a + b a b 1 2 = = , d c 2c + d c d 0 1 deshalb haben wir die folgende Gleichungen: c=0 Jetzt, betrachten wir N = a = d. 1 0 . Dann, haben wir die folgende Gleichun2 1 gen: b=0 a = d. Deshalb, a b a ∈ Z(G) ⇒ c c d λ 0 , Wir bemerken dass, für 0 λ λ λ 0 = X 0 0 λ b d = λ 0 , λ ∈ Z/3Z. 0 λ 0 X = λX, ∀X ∈ G. λ Deshalb, 2 0 1 0 }∼ , Z(G) = { = Z/2Z. 0 1 0 2 2. Sei K ein Körper und V = K[x]. Sei T : V → V die Abbildung gegeben durch T :V → V p(x) 7→ p(x + 1) (a) Zeigen Sie, dass T eine lineare Abbildung ist. Lösung: Wir haben dass • T(p+q)(x)=(p+q)(x+1)=p(x+1)+q(x+1)=T(p)+T(q). • λT (p)(x) = (λp)(x + 1) = T (λp)(x). (b) Sei T2 : K2 [x] → K2 [x] die Einschränkung von T auf K2 [x], wobei K2 [x] = {p(x) ∈ V : deg p(x) ≤ 2}. Bestimmen Sie die Matrix X, welche die Abbildung T2 bezüglich der Basis α = {1, x, x2 } darstellt. Lösung: Wir darstellen {1, x, x2 } als {(1, 0, 0)t , (0, 1, 0)t , (0, 0, 1)t }. Da T (1) = 1, T (x) = x + 1, T (x2 ) = (x + 1)2 = x2 + 2x + 1, wir haben dass Deshalb X· 1 0 0 t = X· 0 1 0 t = X· 0 0 1 t = t 1 0 0 t 1 1 0 t 1 2 1 . 1 1 1 X = 0 1 2 . 0 0 1 (c) Zeigen Sie, dass β = {1, x + 1, x2 + x} eine Basis von K2 [x] ist und finden Sie die Transformationsmatrix S von α nach β. Lösung: Wir darstellen β als {(1, 0, 0)t , (1, 1, 0)t , (0, 1, 1)t }. Es gilt dass K2 [x] einer Vektorraum mit Dimension 3 ist, es ist genug, um zu zeigen, dass die Vektoren linear unabhängig sind. Die Matrix 1 1 0 φβ = 0 1 1 0 0 1 hat Determinante gleich 1, d.h. die Spaltenvektoren (die Vektoren von β), linear unabängig sind. Da 1 0 0 φα = 0 1 0 , 0 0 1 es folgt dass −1 S = φ−1 β φα = φβ . b11 b12 b13 b21 b22 b23 mit den folgenden Gleichung: Wir berechnen φ−1 β = b31 b32 b33 1 1 0 b11 b12 b13 1 0 0 0 1 1 b21 b22 b23 = 0 1 0 . 0 0 1 b31 b32 b33 0 0 1 Wir lösen 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 b11 1 b11 1 1 1 b21 = 0 ⇒ b21 = 0 0 1 b31 0 b31 0 −1 0 b12 1 0 b12 1 1 b22 = 1 ⇒ b22 = 1 0 0 b32 0 1 b32 1 0 b13 0 b13 1 1 1 b23 = 0 b23 = −1 . ⇒ 0 1 b33 1 b33 1 Dann, S = φ−1 β 1 −1 1 = 0 1 −1 . 0 0 1 (d) Bestimmen Sie die Matrix Y , welche die Abbildung T2 bezüglich der Basis β darstellt. Lösung: Es gilt dass 1 1 0 1 1 0 1 1 1 1 −1 1 0 1 −1 0 1 2 0 1 1 = 0 1 2 . Y = φ−1 β Xφβ = 0 0 1 0 0 1 0 0 1 0 0 1 3. Sei Mα = 2 α . α −4 mit α ∈ R. (a) Bestimmen Sie die Eigenwerte von Mα in Abhängigkeit des Parameters α. Lösung: Wir bestimmen das charakteristiche Polynom für Mα : pMα (λ) = (2 − λ)(−4 − λ) − α2 = λ2 + 2λ − (8 + α2 ). Deshalb, λ1,2 = −2 ± p p 4 + 4(8 + α2 ) = −1 ± 9 + α2 . 2 Dann die Eigenwerte sind λ1 = −1 + p p 9 + α2 , λ2 = −1 − 9 + α2 . (1) (b) Sei M = M4 . Finden Sie eine zu M ähnliche Diagonalmatrix. Lösung: Für α = 4, von Gleichung (1) es gilt dass λ1 = 4, λ2 = −6. Deshalb, die zu M ähnliche Diagonalmatrix ist 4 0 −6 0 oder . 0 −6 0 4 (c) Sei M = M4 . Berechnen Sie die Eigenwerte von • 3M + 2I. • M 2 − M , wobei I die Einheitsmatrix ist. Lösung: • Die Eigenwerte für 3M + 2I sind 3λ1 + 2 = 14 und 3λ2 + 2 = −16. • Die Eigenwerte für M 2 − M sind λ21 − λ1 = 12 und λ22 − λ2 = 42. (d) Sei M = M4 . Bestimmen Sie det(M 2 ) + Sp(M 3 ). Lösung: Die Eigenwerte für M 2 sind λ21 = 16 und λ22 = 36. Die Eigenwerte für M 3 sind λ31 = 64 und λ32 = −216. Da der Spur ist die Summe der Eigenwerte und die Determinante ist die Multiplikation der Eigenwerte, es folgt dass det(M 2 ) + Sp(M 3 ) = 16.36 + 64 − 216 = 724. 4. Wahr oder Falsch? Sie müssen Ihre Antworten nicht begründen, sondern nur die untenstehende Tabelle ausfüllen. Diese Aufgabe wird folgendermassen bewertet: Eine korrekte Antwort gibt 1 Punkt, keine Antwort gibt 0 Punkte und eine inkorrekte Antwort gibt -1 Punkte. (a) Eine Koordinatentransformationsmatrix ist immer invertierbar. (b) Es gibt keinen Körper mit Charakteristik 6. (c) Jede 2 × 2 invertierbare Matrix ist das Produkt von endliche vielen Elementarmatrizen. (d) Der Anzahl die Pivoten für eine Matrix in Zeilenstufenform ist die Dimension der Kernel. (e) Sei S eine Menge die Vektoren in Rn so dass, jede n − 1 Vektoren in S lineare unabhängige sind. Dann S ist eine Basis von Rn . (f) Eine surjektive lineare Abbildung T : Rn → Rn ist ein Isomorphismus von Vektorräumen. (g) Eine injektive lineare Abbildung S : Rn → Rm , mit n < m ist ein Isomorphismus von Vektorräumen. (h) Die Spaltenvektoren einer invertierbaren n × n Matrix bilden eine Basis von Rn . (i) Jedes Element eines Körpers hat ein multiplikatives Inverses. (j) Zwei Basen eines Vektorraums V haben die gleiche Anzahl Elemente. Lösung: Aufgabe Wahr Falsch a x b x c x d e x x f x g x h x i x j x