SCHLAF DICH SCHLAU - Lernen im Schlaf – ist das wirklich möglich? o Ja. Aber wird eher ÜBER die Nacht verstanden. Also Lernen vor Schlaf und Verbesserung über Nacht hinweg. IM Schlaf direkt gibt es nur wenige Befunde… - Gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen lernen und schlafen? Eindeutig ja. Sowohl Faktenwissen als auch unbewusstes motorisches Wissen wird im Schlaf verbessert. - Ich habe gehört, dass sich durch wenig Schlaf das Gedächtnis verschlechtert, weil die Nerven sich nicht erholen können, stimmt das? o In der Tag führt verkürzter Schlaf (z.b. bei Insomnikern oder Kindern mit schlechter Schlafhygiene) zu schlechter Leistung am nächsten Tag und auch negativer Veränderung von Gelerntem über die Nacht. Allerdings hat dies nichts mit „Nerven Erholung“ zu tun. - Heißt das, wenn ich vorm schlafen gehen versuche etwas zu lernen, verarbeite ich im Schlaf das gelernte? Oder ist es egal zu welcher Tageszeit ich lerne? o Ganz genau. Beim Faktenwissen ist zudem bekannt dass das Lernen/wiederholen in den 3 Stunden vor dem Schlaf erfolgen sollte. Beim prozeduralen motor Lernen,… ist die zeitliche Nähe zum Schlaf weniger bedeutsam. - Wie lange muss ich mindestens schlafen, damit ich mir etwas merke? o Umstritten. Es gibt die generelle Aussage mehr als 6h sodass sich Traum und Tiefschlaf auswirken können. Es gibt aber auch positive Befunde zu extrem kurzen Mittagsschläfchen mit nur 6min. - Wie sieht es mit Nickerchen aus? Helfen diese auch? o Siehe oben. Ja. Mind. 6min, in der Regel um die 10-20 min und habituell - Wieso prägt man sich im Schlaf Dinge ein? o Die Idee ist dass im Schlaf eine Art Informations „Replay“ passiert. Dass also das Gehirn nochmal die Inhalte durchgeht die zuvor gelernt wurden; dabei wird die neue Information in altes bestehendes Wissen integriert und gut vernetzt. - In welcher Schlafphase muss ich mich befinden, um Inhalte im Gehirn verarbeiten bzw. speichern zu können? (habe gelesen, dass man am besten im Tiefschlaf lernt und es am besten ist und REM sogar beim lernen stört) o Tiefschlaf (also erste Nachthälfte) hilft einfach gesagt dem Faktenwissen, Traumschlaf (also eher 2te Nachthälfte) hilft dem prozeduralen/unbewussten Lernen (Wahrnehumgsaufgaben, motorisches Lernen), aber auch Emotionales Lernen. Neuere Studie glauben dass auch dem Leichtschlaf mit seinen „Schlafspindeln“ eine große Bedeutung fürs konsolidieren zukommt. - Wissenschaftler einer Universität in Illinois haben angeblich herausgefunden, dass menschliche Erinnerungen im Schlaf durch akustische Signale gefestigt werden können. Was hälst du davon? o Der klassische und hoch publizierte Befund dazu kommt aus Lübeck (Jan Born Gruppe). Hier wurden Gerüche mit Stimuli vor dem Schlaf verbunden und im Schlaf erneut präsentiert um das Replay anzustossen; was zur Leistungssteigerungführte. Ähnliches kann mit Koniditonierung von Tönen und Stimuli gemacht werden, allerdings gibt es da das Problem das Töne im Schlaf den Tiefschlaf vermindern. Ebenso kann externer Gleichstrom (tDCS) angelegt werden um den Tiefschlaf anzustossen und Leistung zu verbessern. - Ist es möglich, die Gehirntätigkeit eines Menschen im Schlaf zu beeinflussen? o Ja. Wie gesagt konitionierung von Lernmaterial mit Tönen oder Düften Gleichstromstimulation wie oben angeführt U.U. Neurofeedback in bestimmten Frequenzen Weitere interessante Befunde zum Thema: - - Es gibt einen klaren Zusammenhang von Schlafspindelanzahl und „Intelligenz“. Begabtere Versuchspersonen bzw. solche mit besserer Gedächtnisleistung haben mehr Spindeln. Man glaubt dass Spindel die Vernetzung des Gehirns andeuten. Gute Vernetzung führt zu vielen/großen Spindeln, und gute Vernetzung ist ebenso ausschlaggebend für jede Denkleistung somit auch Intelligenz. Es gibt Befunde dass Kinder die mehr schlafen „intelligenter“ sind. Befunde ist wie oben zu erklären. Bzw. können viele Spindeln helfen mehr ins Gehirn einzuspeichern und so kann über eine Lebensspanne auch die Allgemeine Leistungsfähigkeit steigen. Begabte und weniger Begabte profitieren von unterschiedlichen Schlafphasen bezüglich ihrer Gedächtnisinhalte. Dies ist allerdings Gegenstand aktueller Forschung.