Keuchhusten (Pertussis) Informationen für Eltern und Schulen Stand: Juni 2014 Keuchhusten (Pertussis) ist eine sehr ansteckende Infektionskrankheit der Atemwege, die durch Bakterien ausgelöst wird. Diese produzieren ein Gift, das Pertussis-Toxin, das für die Hustenanfälle verantwortlich ist. Es sorgt dafür, dass sich die Bakterien gut an den Schleimhäuten der Atemwege anhaften und vermehren können. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Sprechen und Husten. Jedes Jahr erkranken in der Schweiz schätzungsweise 4'000 Kinder und Erwachsene an dieser hochansteckenden Infektion. Jährlich müssen etwa 50 Kinder wegen Keuchhusten hospitalisiert werden – die Mehrheit davon sind Säuglinge, die aufgrund ihres Alters noch nicht vollständig geimpft sind und für welche die Krankheit gefährlich ist. Häufig werden die Säuglinge von an Keuchhusten erkrankten Erwachsenen angesteckt. Gegen Keuchhusten gibt es eine Impfung. Die Grundimmunisierung gegen Keuchhusten erfolgt ab dem Alter von 2 Monaten. Insgesamt werden 6 Impfungen bis zum Alter von 15 Jahren verabreicht. Krankheit Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung (d.h. dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome) vergehen durchschnittlich 9 bis 10 Tage. Die Krankheit durchläuft drei Phasen. Phase 1 (Katarrhstadium): In den ersten 1-2 Wochen zeigt die Krankheit eine Infektion der oberen Luftwege wie z.B. Schnupfen und Heiserkeit. Phase 2 (Krampf-/Anfallstadium): Die folgende Phase dauert 4-6 Wochen oder länger. In diesem Stadium ist die Krankheit am leichtesten erkennbar. Es kommt zu den bekannten krampfartigen Hustenanfällen, bei Säuglingen auch mit Anfällen, die einen Atemstillstand verursachen können. Am schwersten verläuft die Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern. Als Komplikationen bei Kleinkindern können Krämpfe, Hirnentzündung und auch Todesfälle vorkommen, und die Kinder müssen zum Teil hospitalisiert werden. Phase 3 (Erholungsphase): In dieser Phase gehen Husten und andere Symptome wieder langsam zurück. Die Krankheit kann sich über Wochen und Monate hinziehen und für die erkrankten Kinder einen längeren Schulausfall bedeuten. Die Erkrankten können während 2-3 Wochen nach Beginn des Hustens andere in ihrer Umgebung anstecken. Massnahmen bei Keuchhusten Bitte kontaktieren Sie Ihren Schularzt (alternativ Ihren Haus- oder Kinderarzt) falls Ihr Kind Keuchhusten hat oder ein Verdacht besteht. Keuchhusten-Symptome können durch Antibiotika gelindert werden, wenn damit während der ersten Phase oder mindestens innerhalb der ersten 2 Wochen begonnen wird. Bei einer späteren Verabreichung von Antibiotika kann die Infektion behandelt und somit die Ansteckung weiterer Personen verhindert werden. Die Keuchhusten-Symptome sind dann jedoch nicht mehr sofort beeinflussbar. 5 Tage nach Beginn der Antibiotika-Therapie sind die Erkrankten nicht mehr ansteckend. Überprüfung des Impfzustandes und Impfempfehlungen Seite 1 Auf dem Impfausweis ist ersichtlich, ob jemand vollständig gegen Keuchhusten geimpft wurde. Die Grundimmunisierung gegen Keuchhusten erfolgt ab dem Alter von 2 Monaten. Insgesamt werden 6 Impfungen bis zum Alter von 15 Jahren verabreicht. Bei ungenügendem Impfschutz sollten fehlende Impfungen beim Schularzt (alternativ Kinder- oder Hausarzt) durchgeführt werden, denn damit kann vermieden werden, dass sich der Keuchhusten weiter verbreiten kann. Mit dem Ziel, Säuglinge vor Infektionen zu schützen, welche durch Erwachsene übertragen werden, wird eine einmalige Impfung gegen Pertussis (Auffrisch- oder Erstimpfung) im Alter von 25–29 Jahren (bis zum 30. Geburtstag) empfohlen. Personen mit Keuchhustenkontakt Für Haushalt- und andere enge Kontakte zu einer/-m Erkrankten soll mit dem Schularzt (alternativ Haus- oder Kinderarzt) abgeklärt werden, ob eine Auffrischimpfung angezeigt ist. Eine Behandlung von Kontaktpersonen mit Antibiotika kann durch den Schularzt (alternativ Haus- oder Kinderarzt) empfohlen werden, falls Kontakte zu einem Säugling bestehen. Schulausschluss für Kinder mit Keuchhusten oder bei Verdacht Kinder und Lehrpersonen mit Keuchhusten sollten die Schule/den Kindergarten nicht mehr besuchen. Ab dem 6. Tag nach Beginn der Antibiotikatherapie ist ein Schulbesuch wieder möglich, sofern es der Gesundheitszustand erlaubt. Ohne Antibiotikatherapie ist ein Ausschluss aus der Schule/den Kindergarten von 21 Tagen ab Beginn der ersten Symptome notwendig. Bei Fragen zum Schulausschluss wenden Sie sich an den verantwortlichen Schulleiter oder den Schularzt. Weitere Informationen: www.bag.admin.ch/themen/medizin/00682/00684/01082/ 23. Juni 2014/HR Seite 2