Abitur 2012 Florian Sure Physik Zusammenfassung Auch für eine Naturwissenschaft gibt es noch eine Zusammenfassung für das Abitur – für die Physik. Inhalt der Zusammenfassung sind natürlich die 6 Lehrplaneinheiten die wir in den letzten beiden Jahren Oberstufenphysik behandelt haben: Elektrodynamik, Magnetostatik, Induktion, Mechanische Schwingungen, Optik und Quantenphysik. Euch allen viel Erfolg beim Lernen und ein möglichst gutes Abitur! FAG – ABI – 2012 - Schulhomepage fsure.bplaced.net/fagabi12 [email protected] Inhaltsverzeichnis Einige Punkte passen nicht ganz zu ihrem Überthema ich hab sie trotzdem dort stehen, da ich die Reihenfolge der Wiederholungsblätter nicht durcheinander werfen wollte. I. Elektrodynamik 1. Wiederholung der Grundlagen........................................................................................................ 5 1.1. Ladung, Stromstärke, Spannung ............................................................................................. 5 1.2. 2. Ohmsches Gesetz und Widerstand ..................................................................................... 6 Das elektrische Feld ......................................................................................................................... 6 2.1. Elektrische Feldstärke.............................................................................................................. 6 2.2. Geschwindigkeit von Elektronen ............................................................................................. 7 2.3. Der Kondensator ..................................................................................................................... 7 2.4. Energie des elektrischen Feldes .............................................................................................. 9 2.4.1. Energiedichte................................................................................................................... 9 II. Magnetostatik 1. Wiederholung der Grundlagen...................................................................................................... 10 2. Das Magnetische Feld.................................................................................................................... 10 2.1. Magnetfelder in einer stromdurchflossenen Spule .............................................................. 10 2.2. Die Lorenzkraft ...................................................................................................................... 11 2.3. Magnetische Flussdichte ....................................................................................................... 11 2.3.1. Auf einen Leiter ............................................................................................................. 11 2.3.2. In einer Spule ................................................................................................................. 12 2.4. Lorenzkraft auf bewegte Ladung ........................................................................................... 13 2.5. Millikanversuch und Hall-Effekt ............................................................................................ 14 2.5.1. Der Millikanversuch ....................................................................................................... 14 2.5.2. Der Hall-Effekt ............................................................................................................... 14 2.6. Energie an Glühkathode oder Braunscher Röhre.................................................................. 15 2.7. Bewegungen im elektrischen Feld......................................................................................... 15 2.8. Wiensches Filter .................................................................................................................... 16 Seite 2 III. Induktion 1. Induktion auf einen Leiter ............................................................................................................. 17 2. In einer Spule ................................................................................................................................. 17 2.1. Lenzsche Regel ...................................................................................................................... 18 2.2. Selbstinduktion in einer Spule ............................................................................................... 18 2.2.1. Beim Einschalten ........................................................................................................... 19 2.2.2. Beim Ausschalten .......................................................................................................... 19 2.2.3. Berechnung ................................................................................................................... 19 2.3. Differenzialgleichung der Spule............................................................................................. 20 3. Energie des magnetischen Feldes ................................................................................................. 21 4. Sinusförmige Wechselspannungen ............................................................................................... 21 4.1. Sinusförmige Wechselspannungen im ohmschen Widerstand ............................................. 21 4.2. Effektivwerte eines Wechselstroms ...................................................................................... 21 4.3. Sinusförmige Wechselspannung in einer Spule .................................................................... 22 4.4. Sinusförmige Wechselspannung an einem Kondensator ...................................................... 22 4.5. Reihenschaltung von Widerstand, Spule und Kondensator – Siebkette ............................... 23 4.5.1. Resonanzfall der Siebkette ............................................................................................ 24 4.6. Parallelschaltung von Kondensator und Spule ...................................................................... 24 4.7. Der Schwingkreis ................................................................................................................... 25 4.8. Transformator ....................................................................................................................... 26 IV. Mechanische Schwingungen 1. Federpendel .................................................................................................................................. 27 1.1. Differentialgleichung ............................................................................................................. 27 2. Fadenpendel .................................................................................................................................. 28 3. Längs- vs. Querwellen.................................................................................................................... 29 3.1. Lose und feste Enden ............................................................................................................ 29 3.2. Sinusförmige Störung ............................................................................................................ 29 3.3. Stehende Wellen ................................................................................................................... 30 3.4. Dauerhaft stehende Wellen .................................................................................................. 31 V. Optik 1. Zweidimensionale Wellenfelder.................................................................................................... 32 1.1. Reflexion ................................................................................................................................ 32 1.2. Brechung................................................................................................................................ 33 Seite 3 2. Messung der Lichtgeschwindigkeit ............................................................................................... 33 3. Beugung ......................................................................................................................................... 34 3.1. Beugung am Einzelspalt......................................................................................................... 34 3.2. Beugung am Doppelspalt ...................................................................................................... 35 3.3. Gitter ..................................................................................................................................... 36 3.3.1. Gedrehte Gitter ............................................................................................................. 36 3.3.2. Überlagerung von Gitter- und Spaltinterferenz ............................................................ 37 VI. Quantenphysik 1. Hertzscher Dipol ............................................................................................................................ 38 2. Maxwell ......................................................................................................................................... 38 3. Licht als elektromagnetische Welle............................................................................................... 39 4. Doppler-Effekt ............................................................................................................................... 39 5. Braggsche Reflexion ...................................................................................................................... 40 5.1. Debye-Scherrer-Methode ..................................................................................................... 41 6. Photoeffekt .................................................................................................................................... 41 7. Materiewellen ............................................................................................................................... 42 7.1. Quantenradierer.................................................................................................................... 42 8. Weiteres zu Wahrscheinlichkeitswellen........................................................................................ 43 9. Unschärferelation .......................................................................................................................... 43 VII. Schlusswort des Autors Seite 4 I. Elektrodynamik 1. Wiederholung der Grundlagen Strom wird generell von Metallen geleitet. Dies geschieht, weil sich in den Metallen freie Elektronen, sogenannte Leitungselektronen befinden. Diese Elektronen können sich frei und unabhängig von den positiven Rümpfen bewegen. Darüber hinaus können auch Ionen den Strom leiten die sich beispielsweise in wässriger Lösung befinden. Ist an ein solches Metall keine Stromquelle angeschlossen bewegen sich die Elektronen frei und unkoordiniert durch den Leiter, nichts besonderes also. Schließen wir aber nun eine Stromquelle an, so bewegen sich die Elektronen alle zum Plus-Pol des Leiters während vom Minus-Pol immer wieder Elektronen nachgeliefert werden. So entsteht ein Stromfluss, der halbwegs einheitlich in eine Richtung geht. 1.1.Ladung, Stromstärke, Spannung Wenn man Strom durch ein Wasserbad leitet kann das Wasser zu Knallgas reagieren und dabei fällt auf, dass desto mehr Elektronen durch das Wasser fließen wir umso mehr Knallgas erhalten. Diese Menge an Elektronen wird als Ladung bezeichnet und mit bezeichnet. Die Ladung hat die Einheit Coulomb, wobei ein Coulomb die Ladungsmenge ist, die 0,19 Knallgas produziert ist. 1 0,19 Die Stromstärke ist nun die Menge an Ladung, die in einer bestimmten Zeit durch einen Leiterquerschnitt fließt. Die Stromstärke hat die Einheit Ampere. 1 1 1 An Batterien oder anderen Spannungsquellen wird Ladung vom Plus- zum Minuspol gebracht und dabei wird die Arbeit verrichtet. Desto mehr Arbeit verrichtet wird und desto weniger Ladung transportiert wird, desto größer ist die „Kraft“ der Batterie und die heißt Spannung und wird in Volt gemessen. 1 1 1 Des Weiteren lässt sich auch die Leistung ! und Arbeit über verschiedene Formeln berechnen: " " #! " #$ä& " ! " #! " #$ä& Seite 5 1 ! "1"1 1 1 1 1 "1 1 1.2. Ohmsches Gesetz und Widerstand Neben den guten Leitern gibt es auch Stoffe, die den Stoff weniger gut leiten können aber dennoch ein wenig Strom durchlassen. Solche Stoffe funktionieren als Widerstände, da sie es dem Strom schwerer machen zu fließen. An einem solchen Widerstand ist die Stromstärke proportional zur Spannung und der Quotient aus beiden heißt elektrischer Widerstand ' und wird in Ohm gemessen: ' #! #$ä& ' 1 1( 1 2. Das elektrische Feld Zwischen verschiedenen elektrischen Ladungen wirkt ein elektrisches Feld. Dieses Feld zieht positive Teilchen zum Minuspol und umgekehrt. Das elektrische Feld wird für gewöhnlich durch Feldlinien dargestellt. Diese Linien in Form von Pfeilen geben den Weg einer positiven Probeladung an und sie enden immer senkrecht auf den Ladungsträgern. Die Kraft die auf die Probeladungen wirkt ist immer Tangential zur Feldlinie und auf der Grafik hier rot eingezeichnet. 2.1. Elektrische Feldstärke Gibt man eine geladene Kugel (hier positiv geladen) die an einem Faden befestigt ist in ein elektrisches Feld so wird die Kugel ausgelenkt. Desto stärker das elektrische Feld ist, desto mehr wird die Kugel ausgelenkt, also lässt sich darüber die Stärke des Feldes berechnen. Beim Auslenken entstehen zwei Dreiecke. Eins mit den Seiten ), * und und dem Winkel + zwischen h und l und ein Dreieck mit ---. , , -----. / und -------. / . * und lassen sich berechnen, ebenso wie der Winkel und damit gilt tan3+4 . Wenn wir dies nun für sehr kleine Winkel betrachten (die hier auftreten) können wir eine Näherung annehmen nämlich dass ) 5 * ist. Damit ergibt sich tan3+4 5 . Dieser Winkel kommt nun auch im Kräfteparallelogramm vor, sodass weiterhin gilt: tan3+4 damit können wir die beiden Formeln nun auch Gleichsetzen: / 5 * , / 5 " , * Das wäre die elektrische Feldkraft gewesen. Diese Feldkraft ist proportional zur Ladung des Kügelchens und damit erhalten wir über den Quotienten eine neue Variable, die elektrische Feldstärke 6. Diese ist konstant für ein bestimmtes Feld: Seite 6 und 6 / *&) /*&8 7 9$* : 1; ; ; ; = 1 1 1 < 1 ; > Betrachten wir einen elektrischen Kondensator, so ist an ihn eine elektrische Spannung angeschlossen und darüber hinaus haben die beiden Platten des Kondensators einen Abstand , zwischen dem das elektrische Feld ---. 6 entsteht. Desto stärker die Spannung wird, desto größer wird auch die Feldstärke und wenn man die beiden Platten näher aneinander bringt steigt die Feldstärke ebenso. Es gilt also: 6 #! 9* 6 1 2.2.Geschwindigkeit von Elektronen Generell gilt für kinetische Energie aus der Mittelstufe folgende Formel: " " ? und oben haben wir gelernt, dass elektrische Arbeit sich wie folgt ergibt: " 7. Wir müssen nun also beide Formeln kombinieren um auf die Geschwindigkeit ? zu schließen: 1 " " ? " 7 2 ? A 2""7 2 " #! " 9$* A B 2.3.Der Kondensator Kondensatoren sind Apparate die (meist) aus zwei (gleich großen) Platten bestehen, zwischen denen sich ein elektrisches Feld aufbauen kann. Dabei werden über eine Stromquelle die beiden Platten unterschiedlich jeweils mit der Ladung aufgeladen. Hier wird zunächst eine neue Variable definiert. Die Flächenladungsdichte C zeigt wie viel Ladung sich auf einem Quadratmeter befindet. Sie ergibt sich aus der Gesamtladung und der Fläche einer Platte: C /*ä) 9* C 1 1 1 Ändert man die Spannung die das Feld erzeugt oder den Plattenabstand so ändert sich über 6 die elektrische Feldstärke, allerdings ändert sich die Flächenladungsdichte auch proportional zum EFeld. Auch hier ist der Quotient aus beiden konstant und stellt in diesem Fall eine Standardgröße dar, die Elektrische Feldkonstanz D : D C /*ä)*) 8,85 " 10 38ü 84 6 *&) /*ä& Setzt man in die gerade erhaltene Formel nun die beiden Formeln für das elektrische Feld und die Flächenladungsdichte ein, so erhalten wir folgende Formel die wir zunächst einmal nach der Ladung auflösen: C D " 6 D " Seite 7 D " " Betrachtet man den Teil der Formel mit D " so erkennt man, dass hier keine Variable dabei ist die sich so einfach an einem Kondensator ändern lässt, von daher ist dieser Teil charakteristisch für einen Kondensator und wird als Kapazität des Kondensators bezeichnet. Sie wird in der Einheit Farad gemessen. Für die Kapazität gilt: D " /*ä) 9* *&. /*&$I " 9* 1 1/ #! An den Werten des Kondensators ändert sich zunächst einmal nichts, es sei denn man schiebt ein sogenanntes Dielektrikum zwischen die Kondensatorplatten. In einem Dielektrikum sind positive und negative Teilchen normalerweise unabhängig voneinander wirr im Stoff angeordnet, wirkt aber auf sie ein elektrisches Feld, so ordnen sich die Teilchen so an, dass sie das Feld weiterleiten können. Des Weiteren baut sich dann auch im inneren des Dielektrikums ein Gegenfeld auf, dass das „Originalfeld“ abschwächt. Haben wir beispielsweise die Spannungsquelle noch angeschlossen, so bleibt konstant und deshalb muss die Ladung auf den Platten wachsen um dies auszugleichen. Haben wir die Spannungsquelle abgetrennt, so bleibt die Ladung konstant und daraufhin muss zum Ausgleich die Spannung sinken. Die Zahl die die Stärke eines Dielektrikums angibt ist D und ist für ein bestimmtes Dielektrikum charakteristisch und ist ohne Einheit. Sie beträgt bei Luft und im Vakuum näherungsweise D 1. Berechnet wird sie durch den Quotienten aus Außenfeld (Feld an Luft) und Innenfeld (Feld im Dielektrikum): D 6 6 D 1 / 1 1 / Diese Dielektrikumszahl wird nun in die Formeln eingebaut, die wir erhalten haben (diese Formeln gelten jetzt nur, wenn kein Luftschlitz mehr zwischen Kondensatorplatten und Dielektrikum befindet!): C D " D " 6 D " D " Haben wir dagegen Luftschlitze (wie in der Skizze oben) so gilt für die Spannungen folgende Formel und das lässt sich mit der Formel 6 dann weiter umformen: K K K L 6 " K 6 " K 6 " K L Hat man hier nun den einen oder anderen Messwert, so lässt sich der Rest jeweils berechnen. Seite 8 2.4.Energie des elektrischen Feldes Bringt man zwei Platten so nah aneinander dass sie einen Abstand von nahezu 0 haben. Zieht man jetzt eine der beiden Platten langsam von der anderen weg, so wird sie (als wäre sie eine Probeladung) wieder zur anderen Platte mit der Anziehungskraft / " 6 " der anderen Platte. Um diese Kraft zu überwinden muss eben die Arbeit des Feldes erbracht werden um die Anziehungskraft zu überwinden und zwar entlang des Weges , da " /. Die Strecke ist hierbei der Abstand zwischen der Ausgangsposition und der zweiten Position. Damit gilt: 3 M 4 " / Wenn man nun bedenkt, dass die Platten zu Beginn eigentlich keinen Abstand haben, also 0 ist gilt weiter durch einsetzen verschiedenster Formeln: 1 1 1 1 " / " " 6 " " " " " " " " N!Iä " #! 2 2 2 2 2.4.1. Energiedichte Die Energiedichte wird eher selten benötigt und gibt die Energie des Feldes bezogen auf einen Kubikmeter an. Für sie gilt: O 6 1 1 " D " D " 6 " *&. /*&$." P*&&I." /*ä& $* 2 2 Seite 9 II. Magnetostatik 1. Wiederholung der Grundlagen Magnetismus basiert generell (welch Überraschung) auf Magneten. Diese Magnete bestehen immer aus einem Nord- und einem Südpol, wobei sich gleiche Pole abstoßen und verschiedene anziehen. Zusätzlich zu den Magneten gibt es noch Stoffe wie Eisen, die (an sich) nicht magnetisch sind aber magnetisch werden, wenn man mehrmals mit einem der beiden Pole in die gleiche Richtung über einen Nagel streicht. Dies funktioniert weil sich im Eisen Elementarmagnete befinden die (wenn kein Magnet in der Nähe ist) komplett ungeordnet in verschiedene Richtungen zeigen (obere Abbildung). Streicht man mit einem Nordpol beispielsweise von links nach rechts werden alle diese Elementarmagnete in eine Richtung ausgerichtet und so ist das Eisen jetzt auch magnetisch. Das Eisen verliert allerdings seine magnetische Wirkung wieder, wenn man das Eisenstück beispielsweise gegen eine Wand wirft, da dabei die Magnete wieder durcheinander gebracht werden. 2. Das Magnetische Feld Um Magnete entstehen Magnetische Felder die durch magnetische Feldlinien dargestellt werden. Diese Feldlinien geben den Weg eines einzelnen Nordpols dar (gibt es in der Realität nicht). Die Kraft die hier wirkt ist, genau wie beim elektrischen Feld, immer tangential zur Feldlinie und ist umso größer, je enger die Feldlinien aneinander liegen. Auf der Grafik sind die Feldlinien die schwarzen Pfeile und die roten Pfeile entsprechen den wirkenden Kräften (hier ist die Stärke nicht berücksichtigt!) 2.1.Magnetfelder in einer stromdurchflossenen Spule Betrachtet man einen Draht durch den Strom fließt, so entsteht um ihn ein kreisförmiges Magnetfeld. In welche Richtung die Magnetfeldlinien wirken hängt davon ab in welche Richtung die Elektronen fließen. Als Hilfestellung gilt die „Linke-Faust-Regel“ nach der man den Daumen in Elektronenflussrichtung, so zeigen die restlichen Finger die Richtung der Kreisbahnen an. Seite 10 An einer Spule passiert genau das Gleiche nur in etlicher Ausführung. Jede Windung stellt einen einzelnen Draht da und damit wirkt die Spule von außen betrachtet wie ein Stabmagnet mit Nord und Südpol und im inneren (was wesentlich interessanter ist) bildet sich ein Feld mit nahezu parallelen Feldlinien. Ein solches Feld wird als homogen bezeichnet und hat nahezu überall die gleiche Stärke (Feldlinien haben den gleichen Abstand) 2.2.Die Lorenzkraft Bis jetzt haben wir nur Elektronen in einem Leiter betrachtet und das Magnetfeld das dabei entsteht. Nun schauen wir umgekehrt was passiert, wenn wir Elektronen sich durch ein Magnetfeld bewegen lassen. Dazu hängt man einen Draht an einem Pendel in einen Hufeisenmagnet und lässt Strom durch den Draht fließen. Nun beobachtet man, dass der Draht ausgelenkt wird (in der Skizze nach rechts). Von daher scheint eine Kraft auf die Elektronen zu wirken, die Lorenzkraft. Sie wirkt immer senkrecht zu Magnetfeld und Bewegungsrichtung und kann mit der Dreifingerregel der linken Hand bestimmt werden (sollte bekannt sein). Zur Info: Die Lorenzkraft wirkt auch auf positive Teilchen nur dann in die Gegenrichtung wie bei negativen Teilchen! 2.3.Magnetische Flussdichte 2.3.1. Auf einen Leiter Nun geht es wieder zurück zu den Formeln. Betrachten wir noch einmal den pendelnden Draht von gerade eben im Hufeisenmagnet, dann können wir wie vorher schon zwei Dreiecke betrachten. Einmal haben wir das Dreieck mit den Seiten s, l und h und dem Winkel + für den gilt: tan3+4 . Zum zweiten haben wir das Dreieck mit der Lorenzkraft (gelb) der resultierenden Kraft (grün) und der Gewichtskraft des Stabes sowie dem Winkel + für den hier gilt: tan3+4 ಽ . Wenn wir nun (wie oben schon) kleine Winkel betrachten, dann erkennen wir, dass das rot markierte Stück immer kleiner wird und nahezu vernachlässigt kann, sodass gilt: ) 5 * und damit: tan3+4 . Nun können wir beide Formeln gleichsetzen und nach der Lorenzkraft auflösen. Dann erhalten wir: / , * / , " * Seite 11 Hier erkennt man, dass die Lorenzkraft proportional zur Auslenkung ist, also von ihr abhängt. Nun kann man noch weitere Sachen beobachten. Lasse ich beispielswiese Strom der doppelten Stromstärke durch den Leiter fließen, so erhalte ich eine doppelte Auslenkung und damit eine doppelte Kraft. Die Stromstärke ist also auch proportional zur Lorenzkraft: / ~. Das gleiche erkennt man, wenn man den Leiter doppelt so lang macht wie vorher. Denn dann kann auch auf doppelt so viele Elektronen die Lorenzkraft wirken und wir bekommen die doppelte Auslenkung (obwohl wir die Stromstärke konstant gelassen haben). Die Leiterlänge ist damit scheinbar auch proportional zur Lorenzkraft: / ~ Aus den beiden Bedingungen ergibt sich dann: / ~ " und damit muss der Quotient aus den beiden eine Konstante sein. Diese konstante heißt magnetische Flussdichte R und wird in Tesla gemessen. Sie gibt die Stärke des Magnetfeldes an. Für sie gilt: R / " R 1; ; 1 1S 1"1 Wichtig bei dieser Formel ist, dass nur das Magnetfeld senkrecht zur Kraft und senkrecht zur Elektronenflussrichtung berechnet wird (wie bei der Lorenzkraft). Um das vollständige Magnetfeld zu berechnen muss vorher oder nachher noch Kräftezerlegung vorgenommen werden. 2.3.2. In einer Spule In einer Spule gilt eine andere Formel für das Magnetfeld. Bei Versuchen mit Spulen erkennt man, wovon das Magnetfeld hier wohl abhängt. Verdoppelt man beispielsweise nur die Stromstärke durch die Spule, so verdoppelt sich auch die Stärke des Magnetfeldes. Das gleiche passiert mit der Windungszahl. Zieht man allerdings eine Spule in die Länge, so sinkt die Stärke des Magnetfeldes. Zusammen gilt: R~ " Und wenn wir wissen das zwei Faktoren proportional sind, dann muss (wie immer) deren Quotient konstant sein. In diesem Fall erhalten wir mal wieder eine Naturkonstante. Die magnetische Feldkonstante T : T R B. /*) Y> <, UVW " <X I)* Z " * 6$ " ä #!* Durch Umformungen erhalten wir dann natürlich auch eine weitere Formel für die magnetische Flussdichte: R T " " * Und auch diese Formel wird noch komplizierter. Man kann in das Innere der Spule noch einen Eisenkern einfügen der das Magnetfeld auch verstärken oder abschwächen kann. Dabei verändern bestimmte Stoffe ein Magnetfeld immer einen bestimmten Faktor. Dieser Faktor ist materialabhängig und wird als T bezeichnet und ist ohne Einheit. Er wird einfach in die Formel mit eingebaut (bei Luft und Vakuum beträgt er übrigens wieder T 1): R T " T " " I)* B. /*&$." B&I)* " 6." * ä #!* Seite 12 2.4.Lorenzkraft auf bewegte Ladung Über eine lange Herleitung (die wir einmal als Blatt ausgeteilt bekommen haben und die so kompliziert ist, dass sie wohl nicht im Abitur dran kommt) erhält man eine Formel mit der sich berechnen lässt, wie stark die Lorenzkraft auf ein Teilchen der Ladungsmenge 7, welches sich im Magnetfeld der Stärke R mit der dazu senkrechten Geschwindigkeit ? bewegt (Achtung: evtl. Vektorzerlegung nötig!): / 7 " R " ? 9$* " B. /*) " ,)[& In dieser Skizze wurden nun Elektronen senkrecht in ein Feld eingeschossen. Sie haben eine Geschwindigkeit in Richtung der blauen Pfeile, laufen durch ein Magnetfeld welches in das Blatt hinein geht (schwarz) und werden durch die Lorenzkraft (orange) abgelenkt, sodass sie eine (hier: grüne) Kreisbahn fliegen. In Kreisbewegungen wirkt generell eine Kraft zum Kreismittelpunkt und diese Zentripetalkraft ist hier die Lorenzraft. Es gilt also: !*&8 $I8 " ? 7"R"? 7 ? "R Der Quotient nach dem gerade aufgelöst wurde heißt spezifische Ladung und ist für jedes Teilchen anders. Haben wir also beispielsweise Ladung oder Masse des Teilchens so könnten wir das jeweils fehlende berechnen! Interessiert uns eher Umlaufzeit oder Radius der Kreisbahn können wir das ganze natürlich auch anders auflösen, wie hier: "? 7"R ? 7""R S #& 2\ 2\ 2\ 7""R 7"R ,)[& ? Natürlich werden Elektronen nicht immer nur senkrecht zum Feld eingeschossen. Werden sie schräg eingeschossen muss die Geschwindigkeit in zwei Vektoren zerlegt werden. Einen senkrecht zum Feld, der die oben beschriebene Kreisbewegung auslöst und einen zweiten, der das Elektron gleichförmig in eine Richtung bewegt. Kombinieren wir beide Bewegungen, so erhalten wir eine Spiralbewegung im Magnetfeld. Vektoriell zerlegen könnte man dies beispielsweise über den türkis eingezeichneten Winkel + unter dem die Geschwindigkeit gesehen wird. Dann könnte man über sin3+4 und cos3+4 beiden einzelnen Geschwindigkeiten erhalten. Seite 13 ೞೖೝ die 2.5.Millikanversuch und Hall-Effekt 2.5.1. Der Millikanversuch Beim Millikanversuch werden möglichst kleine Öltröpfchen in ein Kondensatorfeld geschickt an dem man eine bestimmte Spannung einstellt. Die Tröpfchen im Kondensatorfeld werden nun von ihrer Gewichtskraft nach unten und von der elektrischen Kraft nach oben gezogen. Nun variiert man die Spannung so, dass die Teilchen genau in der Schwebe stehen. Jetzt muss gelten: / , 7 " 6 , 7 , , ," 6 Damit wäre uns allerdings noch nicht viel geholfen. Denn um , " zu bestimmen bräuchten wir die Masse der Teilchen und die haben wir nicht. Von daher half sich Millikan mit einem Trick. Er stellte das Feld ab und beobachtete, wie schnell die Tropfen fallen und aus der Sinkgeschwindigkeit konnte er , bestimmen (Vorgang auf S. 28 im Buch beschrieben). Durch einsetzen der Werte konnte er schlussendlich die Ladungen der Tropfen messen und er stellte fest, dass alle Tropfen ein vielfaches der Ladung 1,6 " 10 besitzen. Also muss als Konsequenz die Ladung von Elektronen (auch Elementarladung genannt) eben diese Zahl sein. Über 7 1,6 " 10 1 welches wir oben bestimmt haben könnte man nun auch die Masse eines Elektrons bestimmen! 2.5.2. Der Hall-Effekt Der Halleffekt bietet eine Möglichkeit die Stärke eines Magnetfeldes zu berechnen. Dazu werden zunächst freie Elektronen in ein Magnetfeld geschossen und von der Lorenzkraft (orange) zum unteren Ende gebracht. Wir erhalten dort Elektronenüberschuss und am gegenüberliegenden Ende dazu im Vergleich Elektronenmangel. Es baut sich also eine Spannung zwischen den beiden Enden auf – die Hallspannung. Natürlich baut sich auch ein E-Feld auf in dem wie immer gilt: 6" b 6") Mit dem E-Feld baut sich natürlich auch die elektrische Feldkraft (türkis) auf, die Elektronen nach oben zieht und dies solange, bis die Elektronen sich gerade durch den Halbleiter bewegen können. Dann gilt: Seite 14 / / 6 " 7 7 " R " ? Und mit der oberen Formel zusammen ergibt sich dann: R"? b ) R"?") Zum weiteren Vereinfachen braucht man noch eine Formel aus der Elektrotechnik die wir im Unterricht nie besprochen haben und die ich daher jetzt auch nicht herleiten werde. Sie lautet: 3#$ä&4 36*&$)4 " 7 " ? " 3/*ä) N$$4 " 7 " ? " ) " 3ä N$$ R* )4 ? 7 " " ) " Aus dieser Formel und der oberen für die Hallspannung ergibt sich schlussendlich: R")" R" 7 " " ) " " 7 " In der Formel erkennt man, dass das Magnetfeld proportional zur Hallspannung ist! Wenn wir nun , , 7 , kennen (was durchaus machbar ist) können wir die Hallspannung über einen Spannungsmesser berechnen und schlussendlich die Magnetische Feldstärke. So funktioniert eine Hallsonde! 2.6.Energie an Glühkathode oder Braunscher Röhre Wenn eine Ladung 7 aus einer Glühkathode heraus geglüht und von einer Anode angezogen wird, so wird Arbeit an ihnen verrichtet. Die Arbeit hängt dabei von der Anodenspannung und der Ladungsmenge ab. Es gilt: 7 " 9$* " $! 1 Die Arbeit die an einem Elektron (Ladung 7 ) mit genau 1 Anodenspannung verrichtet wird heißt „Elektronenvolt“ und stellt eine andere Einheit für die Energie dar. 1 " 1 1,602 " 10 2.7.Bewegungen im elektrischen Feld Werden Elektronen senkrecht in ein elektrisches Feld eingeschossen bewegen sie sich im elektrischen Feld auf Parabelbahnen. Es muss bei ihrer Bewegung unterschieden werden. Zum einen haben wir eine gleichförmige Bewegung nach rechts in der Skizze (d.h. wir haben keine Beschleunigung und die konstante Anfangsgeschwindigkeit). Für sie gilt: 34 ? " ?34 ? 34 0 Seite 15 Zum anderen haben wir eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung nach unten ausgelöst durch die elektrische Feldkraft. Für die Beschleunigung gilt nach Newton / " b und für die Bewegungen gelten die Gesetze des Freien Falls, also: 34 1 " " 2 ?34 " 34 / ! Schießen wir sie parallel zu den Feldlinien in ein Feld erhalten wir eine Brems- oder beschleunigte Bewegung. Ist dies der Fall müssen wir die obenstehenden Gleichungen einfach bei einer Beschleunigung addieren, bei einer Abbremsung subtrahieren: 1 34 ? " c " " 2 ?34 ? c " 34 0 c / ! 2.8.Wiensches Filter Der Wiensche Filter ist ein Aufbau der Elektronen nach ihrer Geschwindigkeit sortiert und nur Elektronen einer bestimmten Geschwindigkeit durchlässt. Ein Wiensches Filter besteht aus einem EFeld (pink) gekreuzt mit einem B-Feld (schwarz). Die Elektronen fliegen wiederum senkrecht zu beiden Felder in den Filter. Dabei wirkt auf sie zum einen die elektrische Feldkraft, die sie nach oben zieht und zum anderen die Lorenzkraft die sie nach unten bringt. Je schneller die Teilchen sind, desto größer wird die Lorenzkraft da für sie gilt: / " R " ?. Die elektrische Feldkraft ist unabhängig von der Geschwindigkeit und wirkt immer gleich stark. Deshalb werden Teilchen mit einer hohen Geschwindigkeit eher nach unten gezogen als solche mit einer geringen. Konsequenz: nur Teilchen bei denen Lorenzkraft und elektrische Feldkraft genau gleich groß sind fliegen gerade durch den Filter und werden als einzige nicht aussortiert. Es gilt also: / / 7"6 7"R"? 6 R"? ? 6 R Die Stärke des elektrischen Feldes und des Magnetfeldes lässt sich über die angelegten Spannungen regulieren und dadurch kann man bestimmen Elektronen welcher Geschwindigkeit den Filter durchlaufen. Seite 16 III. Induktion 1. Induktion auf einen Leiter Wenn man einen Leiter der Länge * in ein zu ihm quer wirkendes Magnetfeld bewegt, so werden auch seine Elektronen mit der gleichen Geschwindigkeit in das Magnetfeld „getragen“. Aus Geschwindigkeit und Magnetfeld ergibt sich eine Lorenzkraft, die die Elektronen zu einem Strom zwingt der beginnt zu laufen – ein sogenannter Induktionsstrom. Durch die Elektronenverschiebung ergibt sich zwischen Plus- und Minuspol im Leiter eine elektrische Feldkraft, die solange steigen kann, bis Lorenzkraft und elektrische Feldkraft gleich hoch sind. Dann gilt: / / " R " ? 6 " R " ? 6 * R " ?" " * B. /*) " ,)[& " *ä 2. In einer Spule Betrachten wir eine Spule (braun) die wir in ein Magnetfeld (grau) hinein und wieder hinaus ziehen beobachten wir etwas anderes: Einen Induktionsstrom messen wir nur beim Ein- und Herausziehen aus dem Magnetfeld, also wenn sich die grün markierte Fläche (genannt felddurchsetzte Fläche ) ändert. Ändert sie sich nicht heben sich die Lorenzkräfte (orange) der gegenüberliegenden Seiten sich auf (Mittlere Spule). Dies erkennt man auch an der Induktionsformel von gerade eben: R " ? " * R " ∆ ∆ "* R" R " e ∆ ∆ Seite 17 Durch Versuche bei denen man die Magnetische Flussdichte ändert und die Spule nicht bewegt erkennt man, dass bei der Veränderung der Stärke des Magnetfeldes sich ebenso die gemessene e gilt)! Zentral ist also scheinbar das Produkt aus Spannung verändert (also " R34 Magnetischer Flussdichte und felddurchsetzter Fläche, sie wird als magnetischer Fluss f bezeichnet: f R " f 1 S " 1 1 S 1 Und die Spannung entsteht nur, wenn sich der Fluss endet – die Induktionsspannung ist also die Ableitung des Flusses. Es gilt: e f34 Allerdings gehen wir bis dato nur von einer Spule mit einer Windung aus! Haben wir die Doppelte Zahl an Windungen verdoppelt sich die Induktionsspannung natürlich, da wir doppelt so viele Elektronen bewegen. Es muss also gelten: e " f34 2.1.Lenzsche Regel Die Regel lässt sich relativ kurz zusammenfassen: Wenn bei der Induktion eine Spannung der Strom genutzt wird baut sich eine neue Induktionsspannung auf, die den bestehenden Strom abbaut. Der Wortlaut wäre: „Die Induktionsspannung ist stets so gepolt, dass sie durch ihren Strom ihrer entgegenwirkt oder entgegenwirken kann“ Betrachten wir die Leiterschaukel als Beispiel, an diese könnten wir ja beispielsweise eine Lampe als Verbraucher anschließen, nun würde unendlich Strom geliefert werden – ein Perpetuum Mobile. Nun läuft allerdings ein Strom durch den Leiter und dieser steht quer zum Magnetfeld, wir erhalten also durch Elektronenbewegung und Magnetfeld eine lenzsche Lorenzkraft (türkis) nach links entgegen der ursprünglichen. Nichts wird’s also mit dem Perpetuum Mobile. Man schreibt daher statt " f das Ganze mit Vorzeichen um die entstehende Gegenkraft nach Lenz nicht zu vernachlässigen: M " f 2.2.Selbstinduktion in einer Spule Wenn die Spannung geändert wird, kommt sie bei einem normalen Ohmschen Widerstand sofort der Änderung nach (erstes Diagramm). Bei der Spule braucht die Spannung länger, denn sie wird durch die Lenzsche Regel zwischendurch daran gehindert sich aufzubauen (drittes Seite 18 Diagramm: Einschaltvorgang bis Hochpunkt, dann der Ausschaltvorgang). Was genau passiert ist hier unten nochmal zusammengefasst: 2.2.1. Beim Einschalten Eine Spannung wird angelegt Strom baut sich auf Magnetfeld baut sich auf Spannung wird so induziert, dass sie der Ursache entgegenwirkt (Lenz) Spannung wird verkleinert Strom baut sich nur allmählich auf Magnetfeld baut sich ab Spannung wird so induziert, dass sie der Ursache entgegenwirkt (Lenz) Spannung wird vergrößert Strom baut sich nur allmählich ab 2.2.2. Beim Ausschalten Eine Spannung wird abgenommen Strom baut sich ab 2.2.3. Berechnung Die Formel für die Induktionsspannung kennen wir ja schon – vom magnetischen Fluss ändert sich in diesem Fall allerdings nur das Magnetfeld, die Felddurchsetzte Fläche eigentlich nicht, von daher gilt: e " " R34 e " f34 Darüber hinaus gilt ja generell in einer langgestreckten Spule diese Formel die wir nun ableiten müssen und dann in die obige Formel einsetzen können: R34 T " T " " 34 * e T " T " " 34 e R34 * Seite 19 Die ganzen Konstanten stören und machen die Formel unübersichtlich, da sie für jede Spule normalerweise nicht geändert werden sie zusammengefasst und bekommen eine neue Variable, die Induktivität L die in Henry gemessen wird. wird Also gilt für L: 2.3.Differenzialgleichung der Spule Bei einer Spule legen wir von außen eine Spannung an.. Dagegen wirkt eine Induktionsspannung mit . Für die Gesamtspannung gilt also: Wenn man nun noch weiß dass gilt bekommen wir die schlussendliche Differentialgleichung mit der Stromstärke und ihrer Ableitung in Abhängigkeit von der Zeit: Falls wir statt des Einschaltvorgangs den Ausschaltvorgang betrachten müssen wir einfach setzen und schon stimmt die Formel für den Ausschaltvorgang: Interessant zur Berechnung der Werte R und I sind die Extremfälle. Einmal wenn geht und einmal für . Für lässt sich nach dem Diagramm I(0)=0 setzen und über die Tangentensteigung die sich aus dem Diagramm ablesen ließe (bei einem konkreten Beispiel könnte man die Steigung bestimmen, sodass gilt: Nun lässt sich bei Kenntnis von U0 oder das jeweils andere berechnen! Für erkennt man, dass die Ableitung also und damit gilt für die DGL: etwa gleich 0 ist Nun kann man wieder I(t) ablesen und könnte bei Kenntnis von U0 oder R das jeweils andere berechnen! Seite 20 3. Energie des magnetischen Feldes Im Magnetischen Feld einer stromdurchflossenen Spule kann man ebenso wie im elektrischen Kondensatorfeld die Energie bestimmen die in einem solchen Feld liegt. Die Formel ähnelt glücklicherweise der schon bekannten im elektrischen Feld sehr: " " . Im Magnetfeld dagegen gilt: # 1 1 " " " &?ä " #$ä& 2 2 Über die Formel zur Magnetischen Flussdichte und zur Induktivität kann man noch weiter umformen: R T " T " " * # # R"* T " T " T " T " " * 3$*4 " * 1 R " * 1 R " T " T " " " """ * T " T 2 T " T " 2 1 R " " 2 T " T 1 B. /*) " " $* 2 B. /*&$I " #$888&$ Genauso gilt wieder für die Energiedichte folgendes: O# # 1 R " 2 T " T gO# h 1 4. Sinusförmige Wechselspannungen 4.1.Sinusförmige Wechselspannungen im ohmschen Widerstand Wird an einer einfachen Haushaltssteckdose ein Oszilloskop angeschlossen, so erkennt man eine sinusförmige Schwingung für den Strom und auch für die gemessene Spannung. Diese Spannung und dieser Strom sind sinusförmig aufgebaut und lassen sich mit folgenden Gleichungen beschreiben: 34 Û " sin3j " 4 Bk*! " sin 3&*)[& " 4 34 Î " sin3j " 4 Bk*$ä& " sin 3&*)[& " 4 Die Winkelgeschwindigkeit j bestimmt dabei die Schwingungsdauer und die Frequenz der Schwingung, sie wird in Herz gemessen. Es gilt folgende Beziehung zwischen den dreien: j 2\8 2\ S 8 1 S j 1 1 mI 8 1 1 mI S 1 4.2.Effektivwerte eines Wechselstroms Stromquellen, Netzteile, etc. sind immer mit einer Spannung beschriftet – schließt man an die Stromquelle jedoch an ein Oszilloskop an fällt auf, dass der tatsächliche Spannungswert eigentlich zwischen anderen Werten schwankt – doch wie berechnet man die richtige Spannung aus dem angegebenen Wert (genannt: Effektivwert). Die Definition lautet: „Der Effektivwert eines Wechselstroms (einer Wechselspannung) ist diejenige Gleichstromstärke (Gleichspannung), die im Seite 21 gleichen ohmschen Widerstand die gleiche mittlere Wärmeleistung erbringt. Am Ohmschen Widerstand ist die gemessene Stromstärke gleich dem Effektivwert – an anderen Bauteilen wie einer Spule gilt eine andere Beziehung. Die Herleitung ist länger und braucht verschiedene trigonometrische Vereinfachungen die nicht mehr abirelevant sind. Das Ergebnis ist: Î √2 Û √2 4.3.Sinusförmige Wechselspannung in einer Spule In einer Spule sind Strom und Spannung nicht in Phase, denn wie wir oben schon gelernt haben, braucht der Strom nach dem Einschalten der Spannung länger bis er den Maximalwert erreicht – man sagt er „hinkt der Spannung in der Phase hinterher“. Wenn man genauer beobachtet und die $ Differentialgleichung auflöst erkennt man, dass der Phasenunterschied exakt beträgt. Wenn wir eine sinusförmige Spannung der Form 34 Û " sin 3j " 4 anlegen, dann muss für die Spannung folgendes gelten: \ 34 Î " sin oj " M p MÎ " cos3j " 4 2 Î Û "j Da wir nun nicht mehr an einem ohmschen Widerstand sind, dürfen wir auch nicht mehr mit dem bis jetzt benutzten Widerstand ' rechnen, bei der Spule rechnet man mit dem induktiven Widerstand q für den auch die Beziehung #! #$ä& " gilt: q Û Î Û "j Û "j q 1 1( 1 4.4.Sinusförmige Wechselspannung an einem Kondensator Auch an einem Kondensator sind Strom und Spannung nicht in Phase, allerdings ist in diesem Fall der $ Strom der Spannung um voraus, dies erkennt man, wenn wir mal von einer sinusförmigen Spannung der Form 34 Û " sin 3j " 4 aus und formen die einmal zur Stromstärke um: 34 " 34 " Û " sin3j " 4 e " Û " j " cos3j " 4 Î " cos3j " 4 34 34 Î "Û"j Auch hier entsteht wieder ein Widerstand für den Kondensator – der kapazitative Widerstand q! für den dieselbe Herleitung zutrifft: q! Û Û "j Î Û""j Seite 22 q! 1 1( 1 4.5.Reihenschaltung von Widerstand, Spule und Kondensator – Siebkette Nun schalten wir also in einem Stromkreis einen Kondensator, einen ohmschen Widerstand und eine Spule in Reihe und legen Wechselspannung an. An allen drei Bauteilen haben wir nun also einen Strom in der normalen Sinusform 34 Î " sin 3j " 4, allerdings ist die Spannung $ an jedem Bauteil anders. Einmal ist er in Phase, einmal um $ voraus und einmal um hinterher – aber was genau ist jetzt die Gesamtspannung und ihre Phasenverschiebung? Um dies herauszufinden zeichnet man die Spannungen in ein Zeigerdiagramm wie es hier rechts steht in dem die Winkel zwischen zwei Pfeilen deren Phasenverschiebung entsprechen. Im Diagramm erkennt man, dass die Spannung durch den Kondensator und der durch die Spule entgegengesetzt wirken, man also durch die Summe aus beiden die violetten Spannung Û% berechnen kann. Für ihn gilt Û% Û M Û! . Nun entsteht ein Dreieck aus dem Strom durch den ohmschen Widerstand und dem gerade berechneten Strom, in welchem für den Winkel der Phasenverschiebung gilt r Ûೣ und damit weiterhin: Û r Û% Û Û M Û ! Û ೝ " q M " q! q M q! q "' ' ' r 1( 1 1( q q M q! q 1( Der eben eingeführte Widerstand q wird übrigens als Blindwiderstand bezeichnet. In dem Dreieck gilt über den Pythagoras noch folgende Beziehung: Û# Û' K Û( Û# s' K ( " '# " ' K " q gÛ# h 1 '# I ' K q Der Widerstand I ist der Gesamtwiderstand der Schaltung und wird als Scheinwiderstand bezeichnet und er wird auch in Ohm gemessen. Für ihn gilt weiterhin: I t' K q I Û Î I 1 1( 1 Falls man in dieser sogenannten Siebkette ein Bauteil entfernt muss man selbstverständlich auch die entsprechenden Werte 0 setzen. Entfernen wir also beispielsweise die Spule ist q Û 0 und wir können die Formeln weiter benutzen. Seite 23 4.5.1. Resonanzfall der Siebkette Trägt man die Stromstärke einer Siebkette über der Frequenz auf erhält man eine Kurve mit einer hohen Spitze an einer gewissen Stelle. Dort steigt also die Stromstärke extrem an und erreicht ihren Maximalwert – dieser ist für weitere Rechnungen interessant. Möchte man die zugehörige Frequenz berechnen muss man so vorgehen: In ) können wir an den Effektivwerten nichts ändern, allerdings ist der Scheinwiderstand von der Frequenz abhängig und dieser muss in der Formel minimal werden um den Effektivstrom maximal zu erhalten. In der Formel I √' K q ist der Widerstand des ohmschen Stroms fest und kann nicht verändert werden. Der Scheinwiderstand wird minimal, wenn q minimal ist und q q M q! wird minimal, wenn q q! , denn dann ist q 0. Und jetzt gilt: q q! j "j 1 " 1 j" u* j 2\ " 8 b < √v " w 8 j 2\ Und so erhalten wir die sogenannte Resonanzfrequenz. Die entsprechende Stromstärke erhält man dann natürlich, wenn man 8 in die Funktion 384 einsetzt. Im Resonanzfall beträgt (da q q! gilt) die Phasenverschiebung übrigens tan3r4 ' b r 0! ( 4.6.Parallelschaltung von Kondensator und Spule Bei der Parallelschaltung müssen wir zunächst Strom und Spannung vertauschen, denn in der Parallelschaltung ist die Spannung überall gleich nämlich allgemein 34 Û " sin 3j " 4, die Stromstärke setzt sich aus den Einzelstromstärken zusammen: 34 K ! Û " x 1 1 M y " cos3j " 4 q! q Auch hier erhalten wir wieder bei q q! und für j √,! einen Resonanzfall, allerdings sperrt in diesem Fall die Schaltung und lässt überhaupt keine Stromstärke mehr zu: 34 Û " x 1 1 M y " cos3j " 4 Û " 0 " cos3j " 4 0 q! q Da die Stromstärke nicht einfach verloren gehen kann muss sie irgendwo weiter fließen, in diesem Fall befindet sie sich in einem Schwingkreis zwischen Kondensator und Spule (s. Schwingkreis)! Seite 24 4.7.Der Schwingkreis In einem Schwingkreis befinden sich Kondensator und Spule beidseitig miteinander verbunden und diese Schaltung wird dann mit einer Spannung aufgeladen. Nun passiert folgendes: Kondensator entlädt sich Strom fließt durch die Spule Magnetfeld entsteht Induktionsstrom entsteht in der Spule Kondensator wird entgegengesetzt geladen Kondensator entlädt sich wieder Strom fließt umgekehrt durch die Spule Magnetfeld entsteht in Gegenrichtung Induktionsstrom entsteht in der Spule Kondensator wird geladen wie vorher Kondensator entlädt sich ... Im Schwingkreis sind (nach Zeigerdiagramm) die Spannungen von Spule und Kondensator entgegengesetzt, von daher gilt folgendes: - M Weiterhin gilt natürlich noch das Ohmsche Gesetz für die Spule und die Spannung setzt sich hier aus angelegter Spannung zusätzlich zur Induktionsspannung zusammen: K ' " Gehen wir von einer perfekten Spule aus, können wir einen Widerstand ' 0 setzen, sodass gilt: K 0 b e M " 34 Diese Formel setzten wir nun in die erste Formel ein. Zusätzlich ist noch bekannt, dass e 34 z ist, sowie das am Kondensator ! damit 34 ./0 ! gilt: e - " 34 34 z " 34 34 z 0 M 34 " Diese Differentialgleichung hat als Lösung eine Sinusfunktion der folgenden Form: 34 { " cos3j " 4 Seite 25 j 1 √ " . und Und über 34 erhält man auch 34 und ! 34: e M{ " j " sin3j " 4 MÎ " sin3j " 4 34 34 ! 34 34 { |! " cos3j " 4 " cos3j " 4 Formt man die Winkelgeschwindigkeit noch weiter um, so erhält man auch noch Formeln für die Frequenz und die Periodendauer der Schwingungen. j 2\8 b S 8 j 1 2\ 2\ " √ " 1 2\ " √ " 8 Die Formel für die Umlaufzeit S 2\ " √ " bezeichnet man auch als Thomson-Gleichung! Im perfekten Schwingkreis bleibt die Gesamtenergie konstant und pendelt die ganze Zeit zwischen magnetischer Energie im B-Feld und elektrischer Energie im E-Feld, sodass gilt: 6# 6# K 6 1 1 " " 34 K " " 34 $. 2 2 Allerdings haben alle Schwingkreise irgendwo Reibungsverluste, sodass Energie „verloren geht“ und die Intensität an Spannung und Stromstärke abnimmt. Diesem kann man entgegenwirken mit einer Meißnischen Rückkopplungsschaltung die immer im „richtigen Moment“ verlorengegangene Intensität nachliefert. Versucht man dem Schwingkreis eine Zwangsfrequenz (über eine Siebkette bspw.) aufzuzwingen so schwingt der Schwingkreis mit der aufgezwungenen Frequenz und nicht mit der Ausgangsfrequenz – er schwingt aber umso besser, je näher man an der Zwangsfrequenz ist. 4.8.Transformator Ein Transformator besteht aus zwei Spulen, die durch einen Eisenjocht verbunden sind. Legen wir nun an der ersten Spule eine Spannung an, so entsteht ein Magnetfeld, welches über den Eisenjocht an die sogenannte Sekundärspule weitergeleitet wird. Hier ist jetzt in diesem Fall eine Spule mit weniger Windungen. Haben wir beispielsweise die halbe Anzahl an Windungen, e selbstverständlich auch die erhalten wir über " f34 halbe Spannung. An einem Transformator kann man also die Spannung verändern. Schalten wir an der Sekundärspule noch einen Verbraucher an, so entstehen weiterhin Zusatzströme. Es gilt: Seite 26 IV. Mechanische Schwingungen 1. Federpendel Spannt man ein Gewicht zwischen zwei Federn ein und lenkt es in eine Richtung aus, so schwingt es regelmäßig und sinusartig hin und her. Und hierbei gelten wieder bestimmte physikalische Gesetze. Interessant ist vor allem welche Kräfte wirken. Betrachten wir das hier abgebildete Beispiel so wirkt immer die sogenannte rücktreibende Kraft, die durch eine lang gezogene Feder zustande kommt, die wieder in den Ausgangszustand zurück möchte. Die rücktreibende Kraft ist also eine Federkraft für die gilt /ü! M/ und Feder- oder Spannkräfte sind / P " /&$ " *&&. Es gilt in diesem Fall also für die rücktreibende Kraft: /ü! MP " M,8&$ " *&[ Wichtig hierbei: Bei der Gesamtfederkonstante P müssen die Einzelfederkonstanten der verschiedenen Federn addiert werden. Weiterhin wird diese Schwingung als „harmonische Schwingung“ bezeichnet, da (wie man in obiger Formel erkennen kann) die rücktreibende Kraft proportional zur Auslenkungsstrecke ist /ü! ~. 1.1.Differentialgleichung Nach Newton ist eine Kraft die Beschleunigung an einer Masse, also / " , darüber hinaus ist z . Aus beiden Formeln und der die zweite Ableitung des Weges die Beschleunigung, also 34 34 gerade erhaltenen für die rücktreibende Kraft ergibt sich: /ü! " b z K 34 z MP " 34 " 34 P " 34 0 Die Lösung der Differentialgleichung ist wieder eine sinusförmige Funktion, also allgemein eine der Form 34 " sin3j " M } 4, wobei die Maximale Auslenkung ist und } eine Phasenverschiebung, die vom Anfangswert der Schwingung abhängt (haben wir bei 0 beispielsweise die maximale Auslenkung, so muss } sein, damit man einen Kosinus erhält, der $ direkt am Anfang die maximale Auslenkung hat. Für j gilt noch folgendes: P j A 2\ " 8 sP 8 2\ S 1 2\s 8 P Auch bei dieser Schwingung pendelt die Gesamtenergie. Dieses Mal zwischen der Bewegungsenergie des Massestücks und der Spannungsenergie der Feder – im Gesamten bleibt sie konstant. Die in der Formeln noch auftauchende Ruheenergie 6 ist die Ausgangsenergie die das System haben kann. 6# 6 K 6 K 6 1 1 " " ?34 K " P " 34 K 6 $. 2 2 Seite 27 2. Fadenpendel Beim Fadenpendel hängt man ein Massestück an einem Faden auf und lenkt es in eine Richtung um die orangene Strecke aus, und sobald man es loslässt beobachtet man eine Schwingung. Bei dieser Schwingung verhält sich der Winkel + zum Vollwinkel von 360° wie die Strecke zum gesamten Kreisumfang 2\*. Zusätzlich ist der Winkel von 360° im Bogenmaß die Zahl 2\, also gilt: + + 360° 2\ 2\* + * Nun schauen wir uns noch das Kräfteparallelogramm aus rücktreibender Kraft, Kraft in Seilrichtung und Gewichtskraft an – dort gilt: /ü! M, " sin3+4 Und aus beiden Formeln zusammen erhalten wir: /ü! M, " sin o p * Die rücktreibende Kraft ist hier also nicht proportional zur Auslenkungsstrecke, sonder da ist der Sinus dazwischen: /ü! , wir haben hier also keine harmonische Schwingung. Betrachten wir allerdings kleine Winkel, dann können wir folgende Näherung machen und weiter vereinfachen: /ü! M, " sin o p 5 M, " * * " /ü! M " " 34 M " 0 34 * * z " 34 K 34 * Wieder erhalten wir eine Differentialgleichung und wir haben auch hier wieder eine harmonische Schwingung bei kleinen Auslenkwinkeln, sodass auch die Lösung dieser Differentialgleichung der der anderen mechanischen Schwingung ähnelt. Wir erhalten: 34 " sin3j M } 4 j s * Auch solchen mechanischen Schwingungen kann man eine andere Frequenz aufzwängen und die Schwingung schwingt dann mit der aufgezwungenen Frequenz, aber je besser, je näher die Frequenz an der Eigenfrequenz des Systems ist! Seite 28 3. Längs- vs. Querwellen Will man sich Wellen genauer anschauen, so muss immer irgendwo eine Störung vorhanden sein – weil der Wellenträger (bspw. Feder) ansonsten komplett ruhig bleibt. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man stört den Träger in seiner Wellenverlaufsrichtung (grüner Pfeil) so entstehen Wellen aus nur Verdickungen (Stellen mit Überdruck) und Verdünnungen (Stellen mit Unterdruck) – solche Wellen heißen Längswellen oder Longitudinalwellen. Die Alternative hierzu ist, dass man die Welle dem roten Pfeil nach auslenkt, also orthogonal oder quer zur Trägerrichtung. Danach wird (je nach Auslenkungsrichtung) ein Wellenberg oder ein Wellental durch den Träger laufen. Solche Wellen heißen Querwellen oder Transversalwellen. Weiterhin wird bei beiden Wellenarten unterschieden zwischen: • Einfachstörung: Nur eine Bewegung des Erregers • Doppelstörung: Eine hin- und zurück Bewegung des Erregers • fortgesetzte Störung: Störungen ohne anzuhalten (bspw. Sinus-Welle) Wichtige Größen hierbei sind bei beiden Wellen: • )[& . Die Geschwindigkeit der Störung in Trägerrichtung (also wie lange braucht der Wellenberg bis er den Träger durchlaufen hat) • #)** ?. Die Geschwindigkeit die ein bestimmtes Teilchen auf dem Träger hat, bei Längswellen in Trägerrichtung, bei Querwellen orthogonal dazu. (Ableitung der Auslenkung) 3.1.Lose und feste Enden Generell wird unterschieden zwischen einem losen und einem festen Ende. An einem solchen Ende werden aber in jedem Fall die Störungen reflektiert (es wird also c umgekehrt) und die Störung läuft auf dem Wellenträger wieder zurück zum Erreger. Der Unterschied zwischen losem und festem Ende liegt darin, dass sich ein festes Ende im Gegensatz zu einem losen einfach nicht bewegen kann. Das lose Ende dagegen ist (theoretisch) komplett frei beweglich). Wie Störungen reflektiert werden kann man der Tabelle entnehmen: Loses Ende Festes Ende Querwelle Wellenberg bleibt Wellenberg Wellenberg wird Wellental Längswelle Überdruck als Unterdruck, Schnellerichtung bleibt Überdruck als Überdruck, Schnelle kehrt sich um 3.2.Sinusförmige Störung Vollführt der Erreger eine sinusförmige Schwingung, so ergibt sich auf dem Erreger eine umgekehrte sinusförmige Schwingung. Beginnt der Erreger also mit einer Schwingung nach oben, so muss auch die Sinusschwingung mit einem Berg anfangen, allerdings logischerweise von rechts aus gesehen – da die Welle sich ja in die Richtung fortbewegt. So sieht eine Welle, die eine komplette Schwingung vollendet hat so aus, wie auf der Abbildung. Seite 29 c λ Überlegt man sich nun, dass gilt, dass Geschwindigkeit = Weg / Zeit ist, kann man dies auf die Welle übertragen. Die Geschwindigkeit der Welle ist logischerweise die Ausbreitungsgeschwindigkeit . Wenn der Erreger nun eine komplette Sinusschwingung vollendet hat, muss die Zeit dann die Umlaufzeit S sein. Schaut man auf der Abbildung so ist der Weg dann wohl die rot markierte Strecke. Sie heißt Wellenlänge und wird nun mit λ (Lambda) bezeichnet. Als Formel gilt also: S "8 Will man nun einzelne Teilchen auf dem Träger betrachten, so erkennt man, dass ein Teilchen, dass λ/2 vom Erreger entfernt ist, eine verschobene Sinusschwingung vollführt, und zwar verschoben um eine halbe Periode. Daraus ergibt sich für den Phasenunterschied zum Erreger: } k " 2\ Will man nun die Auslenkung eines Teilchens an einer Stelle x zu einer Zeit t. So nimmt man einfach die Sinusschwingung des Erregers und subtrahiert den Phasenunterschied: 3k, 4 ̂ " sin3j M }4 k 3k, 4 ̂ " sin oj M " 2\p Zu dieser Formel bleibt noch zu sagen, dass sie nur unter der Bedingung gilt, dass j M 2 " 2\ größer % als 0 ist! Denn ansonsten ist die Welle einfach noch nicht an dem Teilchen an der Stelle x angekommen und die Auslenkung ist zwangsläufig 0.Nicht irritieren lassen. Auch wenn alles innerhalb des Sinus positiv ist, kann am Ende doch ein negatives Ergebnis rauskommen! Es sind nicht negative Ergebnisse generell verboten, sondern alles innerhalb des Sinus darf nicht kleiner als 0 sein! 3.3.Stehende Wellen Wenn eine Sinusschwingung an einem festen oder losen Ende reflektiert wird, so bilden sich stehende Wellen aus. Charakteristisch für die stehenden Wellen sind Knoten (Stellen, die sich nicht bewegen) und Bäuche (Stellen, die sich am meisten bewegen, die die höchste Auslenkung haben). Wie eine stehende Welle entsteht, lässt sich einfach zeichnerisch herleiten. Man zeichnet zunächst einfach den Wellenträger zum Zustand der Zeit die man eben haben will (auf der Abbildung die blaue Kurve). Anschließend setzt man die Welle über das Ende hinaus fort (blau gestrichelte Kurve). Nun muss man das ganze reflektieren, dies nach den Regeln zur Reflexion an festen und losen Ende. In der Abbildung wird Wellenberg als Wellental reflektiert, daher ist es ein festes Ende. Die Kurve die sich aus der Reflexion ergibt ist hier in grün eingezeichnet. Um nun den vollständigen Zustand des Trägers zu haben. Addiert man die Ordinaten (Auslenkungen) der blauen und der grünen Kurve und man erhält die rote Kurve, die dann (bei dem was wir meist zeichnen) entweder eine Verdopplung oder eine Auslöschung der Ausgangskurve zeigt. Seite 30 Man kann stehende Wellen auch bei Längswellen beobachten, allerdings muss man hierbei Druck und Schnelle getrennt betrachten. Und man trägt sie auch auf der y-Achse auf, weil das einfacher ist. Wichtig hierbei ist, dass Schnelle und Druck in Phase einlaufen (also wenn der Druck einen Berg hat, hat auch die Schnelle einen) allerdings werden sie eben anders reflektiert. Als Hilfestellung und zur Kontrolle gilt: Querwelle Loses Ende Auslenkungsbauch Festes Ende Auslenkungsknoten Längswelle Schnellebauch, Druckknoten Schnelleknoten, Druckbauch 3.4.Dauerhaft stehende Wellen Durch vielfache Reflexion können sich sog. dauerhaft stehende Wellen ausbilden. Soll heißen, eine Welle wird an einem Ende reflektiert, geht anschließend zum ersten Ende zurück (es entsteht eine stehende Welle) und nun wird es entscheidend. Entweder die Welle wird so reflektiert, dass die stehende Welle bestehen bleibt, oder es entsteht irgendetwas anderes, merkwürdiges. Wichtig hierbei ist wieder, dass an festen Enden Auslenkungsknoten sind und an losen Enden Auslenkungsbäuche. Dadurch bilden sich in den Wellenträgern bestimmte Schwingungen aus, je nach den Enden. Die jeweils einfachste Schwingung die möglich ist heißt Grundschwingung. Die nächst kompliziertere Schwingung hat immer einen Bauch und einen Knoten mehr als die vorhergegangene und heißt 1. Oberschwingung, die nächste ist dann die 2. Oberschwingung,… Andere Begriffe sind für die Grundschwingung 1. Harmonische Schwingung und für die 1. OS dann 2. Harmonische Schwingung,… Auch hier hängen Frequenz, Ausbreitungsgeschwindigkeit und Wellenlänge wieder zusammen. Für k ist die Zahl der Oberschwingung einzusetzen (GS: 0 – 1. OS: 1 – 2. OS: 2 – …) I[ *) 6: 8 3& K 14 2* I[ ?) 6: 8 Seite 31 32& K 14 4* V. Optik 1. Zweidimensionale Wellenfelder Bei zweidimensionalen Wellenfeldern geht man von (mindestens) zwei Punktförmigen Erregern aus, die kreisförmige Wellen in alle Richtungen aussenden – das bekannteste Beispiel sind wohl Wasserwellen. In der Abbildung haben wir zwei punktförmige Wellenerreger, die kreisförmige Wellen aussenden. Diese Wellen breiten sich als Wellenfronten aus, wobei die roten Kreise die Wellenmaxima und die grünen Kreise die Wellenminima darstellen sollen. Wenn sich nun beispielsweise zwei rote oder zwei grüne Kreise treffen, so treffen sich zwei Maxima oder zwei Minima, die Wellen verdoppeln sich also an dieser Stelle. Dies geschieht immer auf den orange eingezeichneten Linien. Treffen sich dagegen Maxima und Minima so erhalten wir Auslöschung (blaue Linien). Weiterhin nimmt man bei zweidimensionalen Feldern noch die Näherung an, dass wenn man viele Punktförmige Erreger in einer Reihe hat, dass sich die parallelen Wellenfronten in einem Punkt treffen. Betrachtet man die Abbildung, erkennt man, dass die Geraden die sich in einem Punkt treffen nicht exakt parallel sind, aber je Größer der Abstand zwischen Erreger und Schirm, desto paralleler werden sie – von daher ist die Näherung durchaus zulässig! 1.1.Reflexion Lässt man einen Lichtstrahl oder eine andere Welle gegen ein festes Ende oder eine Grenzfläche laufen, so wird der Strahl (zumindest teilweise) reflektiert. Um herauszufinden wie der Strahl reflektiert wird zeichnet man das Lot senkrecht zur Grenzfläche am Auftreffpunkt an und misst den Winkel + zwischen Lot und einfallendem Strahl. Der Ausfallswinkel zwischen Lot und reflektiertem Strahl ist nun genauso groß: + + Seite 32 1.2.Brechung Wird der Strahl nicht reflektiert gelangt er in das andere Medium (bspw. Wasser) hinein. Dabei wird der Strahl zum Lot hin gebrochen, wenn er vom dünneren in das dichtere gelangt (wie in der Abbildung) ansonsten vom Lot weg. Wie stark der Strahl gebrochen wird hängt vom Material ab und daher gibt es für jeden Übergang zwischen zwei Materialien die sogenannte Brechzahl , die Einfallsund Brechungswinkel in folgendes Verhältnis setzt: sin3+4 sin3 4 Weiterhin bleibt die Frequenz beim Übergang konstant, allerdings ändern sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Wellenlänge nach folgender Beziehung: 8ü 8 ! ü ! b ü ! ü ü ! ! Gelangt ein Licht vom dichteren in das dünnere Medium, so erkennt man, dass ab einem bestimmten Einfallswinkel auch der gebrochene Strahl einen Winkel von 90° hat, also ebenso reflektiert wird. Diesen Fall bezeichnet man als Totalreflexion. Hier gilt für den Grenzwinkel: sin+#) sin+ sin+#) 1 sin+#) sin390°4 sin #3! Zur Brechung gehört auch der Effekt der Dispersion. Streng genommen haben nicht alle Wellenlängen die Gleiche Brechzahl, sie unterscheidet sich minimal. Diesen Effekt nutzt man im Prisma aus, in dem weißes Glühlicht in ein Spektrum zerlegt wird. 2. Messung der Lichtgeschwindigkeit Bei den Methoden zur Messung der Lichtgeschwindigkeit möchte ich mich auf die Zahnradmethode nach Fizeau beschränken. Er hat Licht einer Lichtquelle über einen Spiegel durch die Zähne eines sich drehendendes Zahnrads geschickt und dann nach einer langen Strecke an einem Spiegel reflektieren lassen, um sie wieder durch die Zähne des Zahnrades gehen zu lassen. Dreht man nun das Zahnrad immer schneller erkennt man, dass weniger Licht zurück in das Auge fällt, da das zum Spiegel geschickte Licht schon wieder vom nächsten Zahn verdeckt wird, der sich in der Zeit in den Weg geschoben hat. Irgendwann kommt nun der Moment, in dem überhaupt kein Licht mehr zum Auge gelangt, da alles was zum einen durch die Zahnlücke kam, nachdem es die Strecke zurückgelegt hat auf einen Zahn trifft. Nun haben wir in diesem Moment eine Strecke die das Licht zurückgelegt hat (hier 20km) und die Zeit die wir über die Geschwindigkeit des Zahnrades Seite 33 erhalten können – und über ? konnte man nun die Lichtgeschwindigkeit annähernd genau bestimmen. Heute gibt es wesentlich kompaktere Möglichkeiten die auch genauer arbeiten. Es wär beispielsweise sehr schwierig einen 10km langes Wassergefäß zu besorgen um die Geschwindigkeit dort zu messen! Weiterhin konnte man bei Messungen mit bekannter Frequenz die Wellenlängen erhalten. Hier hat violett eine Wellenlänge von etwa 400nm (als untere Grenze), rot hat eine von ca. 800nm. Die Lichtgeschwindigkeit beträgt in Luft und Vakuum übrigens ca. ! 300.000 . 3. Beugung Lässt man Laserlicht beispielsweise nach einer Blende vorbei an einer Stecknadel auf einen Schirm fallen, so würde man scharfe Schatten erwarten – allerdings ist das nicht der Fall! Dort wo der Schatten der Nadel sein sollte befindet sich ein heller Fleck (der sogenannte Poison-Fleck) und im hellen Raum befinden sich noch weitere „Schatten“ der Nadel, sogenannte Dunkelstreifen. Das Licht wird also scheinbar um kleine Hindernisse gebeugt und breitet sich nicht immer geradlinig aus. Bei größeren Hindernissen tritt dieser Effekt nur im so kleinen Maßstab auf, dass er nicht weiter auffällt und nahezu scharfe Schatten entstehen! 3.1.Beugung am Einzelspalt In einem Einzelspalt der Spaltbreite * befinden sich viele aktive Zentren (orangene Punkte), wobei jedes aktive Zentrum eine Elementarwelle (gelbe Pfeile). Diese Wellen werden immer gleichzeitig ausgesendet und parallele Wellen treffen sich an einem Schirm in einem Punkt und interferieren dort. Interessant für die Überlagerung ist nun der Gangunterschied welcher in der Abbildung die grüne Strecke ist. Der Gangunterschied liegt in einem Dreieck mit der Spaltbreite * und dem Ablenkungswinkel + für den gilt: sin3+4 * Nun überlegt man sich was für Muster entstehen für bestimmte Gangunterschiede: Gangunterschied Was passiert? Alle parallelen Strahlen überlagern sich gleichphasig X U Der 1. und der 31., sowie der 2. und der 32. Strahl,… Man beobachtet Helligkeitsmaximum in der Mitte 1. Dunkelstreifen 2 haben einen Gangunterschied von und löschen sich aus 1. und 16. Strahl, sowie 2. und 17.,… sowie 15. und 31. 2. Dunkelstreifen Strahl und 45. und 60. Strahl – nur der 61. Strahl bleibt übrig Allgemein Scheinbar erhält man für einen Gangunterschied von & " & 1,2,3, … einen Dunkelstreifen – ansonsten beobachtet man mehr oder weniger Helligkeit Seite 34 Gangunterschied Was passiert? Nur der 1. und der 61. Strahl können sich auslöschen Man beobachtet Randhelligkeit Der erste und der 21. Strahl haben einen 1. Nebenmaxima Gangunterschied von λ/2 und löschen sich aus, genau wie der 2. und der 22. bis zum 20. Und 40. – die Strahlen 4260 bleiben übrig Allgemein Scheinbar erhält man für einen Gangunterschied von ein Nebenmaxima. Es gilt also für Hell- und Dunkelstreifen mit der Beziehung des Sinus von oben: Dunkelheit für die linke und Helligkeit für die rechte Formel: Man erhält also in der Überlagerung das hier rechts stehende Bild. In dem Diagramm darüber zeigt sich die Intensität nsität der verschiedenen Maxima 3.2.Beugung am Doppelspalt Schauen wir zunächst die Abbildung an. Wir erkennen, dass gilt. Wobei g der Abstand der Spalte ist und d der Gangunterschied unterschied der beiden Wellen Auslöschung besteht logischerweise bei einem Gangunterschied von , bzw. Durch Kombination der beiden Formeln erhalten wir: Verdopplung besteht bei einem Gangunterschied von λ oder von einem Vielfachen: Kombinieren wir nun wieder diesen Ausdruck mit der ersten Formel gilt: Beim Doppelspalt zeigt sich dieses Interferenzmuster – die Intensitätsmaxima sind alle gleich hoch - also gleich intensiv, allerdings sind sie relativ unscharf! Seite 35 3.3.Gitter Betrachten wir nur ein Gitter, also eins mit etlichen Spalten. Ein Gitter besteht vom Aufbau aus etlichen Einzelspalten die alle ihre Elementarwellen aussenden die sich wiederum alle in einem Punkt treffen. Hier gilt ähnlich dem Doppelspalt wieder die Beziehung zwischen dem Winkel +, der Gitterkonstante und dem Gangunterschied : sin3+4 Wie wir schon festgestellt haben erhalten wir Verdopplung für einen Gangunterschied von & " und damit einem Winkel von: sin3+4 &" & 0,1,2, … Minima brauchen wir hier nicht zu berechnen, da beim Gitter die Maxima sehr scharf sind und es nahezu überall neben dem Gitter keine Intensität mehr gibt. Das Intensitätsbild zeigt sich hier rechts noch einmal! 3.3.1. Gedrehte Gitter In der Abbildung haben wir ein Gitter mit dem Spaltabstand , welches um den Winkel gedreht ist. Hier entstehen jetzt zwei Gangunterschiede! Einmal der Gangunterschied r vor dem Gitter und einmal der Gangunterschied r nach dem Gitter. K+ K+ + r r M+ M+ + r + r + Betrachten wir zunächst einmal das obere Maximum (linke Abbildung). Für den Gangunterschied vor dem Gitter kann man nun generell diese Formel aufstellen r " sin3 4 Nach dem Gitter nehmen wir den Winkel K + um den Gangunterschied hinter dem Gitter zu bestimmen – für ihn gilt: r " sin3 K +4 Seite 36 Der Gesamtgangunterschied ist jetzt: " sin3 K +4 M " sin3 4 " 3sin3 K +4 M sin3 44 Jetzt wissen wir noch, dass wir für & " ein Maximum erhalten – es gibt also eins für: sin3 K +4 M sin3 4 &" Für das untere Maximum gilt nahezu die selbe Herleitung. Der Gangunterschied vorher ist wieder r " sin3 4, der danach ist in diesem Fall r " sin3 M +4. Der Rest der Herleitung ist wieder komplett gleich, sodass man am Ende als Formel erhält: sin3 M +4 M sin3 4 &" 3.3.2. Überlagerung von Gitter- und Spaltinterferenz Nehmen wir nun ein Gitter mit so großen Spalten, dass sich in jedem Spalt nicht nur ein aktives Zentrum befindet, sondern gleich mehrere. Wir haben also ein Gitter aus lauter Einzelspalten was ein neues Interferenzbild zur Konsequenz hat, welches in etwa so aussieht: Im Interferenzbild löschen sich die Minima der verschiedenen Bauteile aus! Dort wo die Einzelspaltminima befinden ist keine Intensität, ebenso wenig dort wo die Gitterminima sind. Die Gittermaxima werden immer nur so hoch, wie die Einzelspaltinterferenz es zulässt. Seite 37 VI. Quantenphysik 1. Hertzscher Dipol Einen Hertzschen Dipol entsteht aus einem Schwingkreis, den man am Kondensator „aufklappt“ und in eine Gerade umbiegt – gleichzeitig macht man die Spule möglichst klein! Nun erhält man, wenn man den Dipol mit mi einer Spannung auflädt immer abwechselnd ein elektrisches Feld und ein magnetisches Feld – das magnetische Feld, da ein elektrisches Feld Elektronen im Leiter bewegt und der fließende Strom wiederum ein Magnetfeld auslöst – dies pendelt hin und her. Der Dipol sendet also elektromagnetische Wellen aus! 2. Maxwell Maxwell hat theoretisch überlegt, was in einem Leiterring passiert der ein sich änderndes Magnetfeld umgibt. In diesem Leiterring müsste Spannung induziert werden, sodass ein Kreisstrom entsteht dessen des Magnetfeld dem Ausgangsfeld entgegenwirkt. Maxwell sagt nun weiter, dass die Elektronen auch ohne Leiter das Magnetfeld umrunden würden, da es auch dann ein elektrisches Feld geben würde. Dies hat zur Konsequenz, dass ein sich änderndes Magnetfeld immerr von einem ringförmig geschlossenen elektrischen Feld umgeben ist. Dies ganze überlegt Maxwell nun un auch noch einmal andersherum, also ob ein sich änderndes E-Feld E auch von einem B-Feld Feld umgeben ist. Maxwell meint ja, da wenn sich das E-Feld E Feld in einem Kondensator sator ändert, ändert sich auch die Zahl der polarisierten Teilchen und dabei muss ein Strom fließen – der Polarisationsstrom und ein Strom hat ein kreisförmiges B-Feld B Feld um sich. Dies hat folgendes zur Konsequenz: Wenn wir beispielsweise ein E-Feld E erstellen,, so baut sich um dieses Feld wie eine Schale ein B-Feld B auf – und um ein sich änderndes B-Feld Feld baut sich wiederum ein E-Feld Feld auf und so weiter. Man erhält also um ein einfaches Feld unendlich viele BB und E-Felder, Schale für Schale wie bei einer Zwiebel (Stichwort: Zwiebelschalenmodell). Für die Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen meint Maxwell, dass das elektrische und das magnetische Feld in Phase sind und senkrecht zueinander, sowie senkrecht zur Ausbreitungsrichtung sich fortbewegen. Für die Ausbreitungsgeschwindigkeit usbreitungsgeschwindigkeit findet Maxwell weiterhin noch folgende Formel in der sich der Zusammenhang mit E- und B-Feld Feld erneut zeigt: Seite 38 3. Licht als elektromagnetische Welle Das Verhalten von elektromagnetischen Wellen bezüglich Reflexion, Brechung, stehenden Wellen, Interferenz und ähnlichem legt nahe, dass auch die Lichtwellen elektromagnetische Wellen sind. Dies beweist der Physiker Faraday mit dem Faraday-Effekt. Bei diesem Experiment wird Licht durch einen Polarisator geschickt, sodass das komplette Licht nur noch in eine Richtung polarisiert ist. Das Licht wird dann weiter durch einen Glaszylinder geschickt, in dem ein magnetisches Feld wirkt. Nach dem Glaszylinder wird ein Analysator angebracht, mit dem man die neue Polarisation messen kann. Faraday erkannte, dass das Licht seine Polarisierung änderte, also vom Magnetfeld beeinflussbar ist. Der Physiker Kerr probierte auch die Polarisierung einer Lichtwelle über ein elektrisches Feld zu ändern, auch das funktionierte – Licht ist also eine elektromagnetische Welle! 4. Doppler-Effekt Den Doppler-Effekt kennt man im Alltag vermutlich am ehesten von dem Sirenengeräusch von vorbeifahrenden Rettungswägen welches zunächst immer höher und dann, sobald das Auto vorbei fährt wieder leiser wird. Erklären lässt sich dies mit Hilfe der hier abgebildeten Skizzen in denen die grünen Punkte die Positionen eines Wellenerregers zu vier Zeitpunkten darstellen und die schwarzen Ringe die jeweiligen Wellenmaxima zeigen. Beim ruhenden Erreger sind die Abstände zwischen zwei Maxima immer gleich groß, ein Beobachter hört immer diese Frequenz. Beginnen wir den Erreger zu bewegen gelangen die Wellenmaxima rechts näher aneinander (ein dort stehender Beobachter hört eine höhere Frequenz) links gehen sie weiter auseinander (der dort stehende Beobachter hört eine geringere Frequenz). Mit Hilfe dieser Skizzen lässt sich auch der Überschallknall erklären. Sobald der Erreger mit Schallgeschwindigkeit fliegt sind nahe dem Erreger alle Wellenmaxima nahezu aufeinander, sie interferieren zu Wellen mit riesiger Amplitude es knallt! Seite 39 Einen ähnlichen Effekt beobachtet man, wenn man als Beobachter sich auf einen ruhenden Erreger zubewegt. Fährt man auf ihn zu, so nimmt man eine höhere Frequenz war, fährt man von ihm weg nimmt man eine niedrigere war. Für das Abitur reicht voraussichtlich diese Näherung für den Dopplereffekt um die Frequenz die der Beobachter registriert zu berechnen: ∆8 8 " ? ,)[& 87I " #)**)[& 833 8 c ∆8 Ob addiert oder subtrahiert werden muss um die beobachtete Frequenz zur erhalten kommt darauf an, wer sich bewegt: Erreger auf ruhenden Beobachter zu 4564 5** K ∆ Erreger von ruhendem Beobachter weg 833 8 M ∆8 Beobachter auf ruhenden Erreger zu 833 8 K ∆8 Beobachter von ruhendem Erreger weg 833 8 M ∆8 Der Doppler-Effekt tritt auch bei anderen elektromagnetischen Wellen wie Licht auf! Dann muss selbstverständlich die Schallgeschwindigkeit durch die Lichtgeschwindigkeit ersetzt werden! 5. Braggsche Reflexion Bei der Braggschen Reflexion werden meist Röntgenstrahlen an Kristallen reflektiert, dabei haben die Kristalle immer eine bestimmte Gitterkonstante, die den Abstand zweier Netzebenen anzeigt. Die nun ankommenden parallelen Lichtstrahlen werden an den verschiedenen Netzebenen reflektiert und überlagern sich schlussendlich in einem Punkt. Von daher wird nun wieder der Gangunterschied interessant. Dieser besteht aus den beiden grünen Strecken, er ist also 2. Wir können den Gangunterschied auch in Abhängigkeit von dem Einfallswinkel (ACHTUNG wird hier nicht zum Lot hin gemessen!) und von dem Netzebenenabstand angeben, sodass gilt: sin3}4 b sin3}4 " Nun wissen wir noch von vorhin, dass wir für einen Gangunterschied von " immer Verdopplung erhalten werden. Wenn wir nun 2 " in die obere Formel einsetzen, so gilt: " sin3}4 " b 2 2 " sin3}4 " " 0,1,2, … Die letzte erhaltene Formel heißt Braggsche Reflexionsbedingung und mit ihr lassen sich die sogenannten Glanzwinkel n.ter Ordnung zu einer bestimmten Wellenlänge und einem bestimmten Netzebenenabstand bestimmen. Seite 40 5.1.Debye-Scherrer-Methode Bei der Debye-Scherrer-Methode verwendet man keinen großen Einkristall sondern ein Kristallpulver mit vielen mikroskopisch kleinen Kristallen und bestrahlt diese mit Röntgenlicht. Da nun jedes Kristallteil unter einem anderen Winkel zu den einfallenden Strahlen liegt wird nur verdoppelt interferiert wenn die Kristalle in einem Glanzwinkel zu den einfallenden Strahlen liegen. Dann erhält man auf der nachgeschalteten Fotoplatte ein Muster aus konzentrischen Kreisen, wobei der innerste Kreis für den Glanzwinkel 1. Ordnung steht,… Auf der Fotoplatte kann man nun den Radius einen solchen Kreises bestimmen, man muss allerdings dabei beachten, dass dieser einem Winkel von 2} entspricht! 6. Photoeffekt Bestrahlt man eine Metallkathode mit Licht, so können aus dieser Photoelektronen herausgeschlagen werden. Die entstandene Strahlung enthält Lichtquanten, sogenannte Energieportionen. Den Teilchen wird innerhalb des Metalls eine bestimmte Energie übergeben. Zunächst braucht es einen Teil der Energie um aus dem Metall heraus zu gelangen, den Rest könnte es theoretisch als Bewegungsenergie behalten. Mit dieser Bewegungsenergie gelangen die Elektronen zur Anode und zwischen Anode und Kathode kann nun die erhaltene Spannung gemessen werden und über der Frequenz der Strahlung die benutzt wurde aufgetragen werden. Dabei erhält man das hier rechts stehende Diagramm. Man erkennt, dass unabhängig vom Kathodenmaterial die Steigung aller Geraden konstant ist! Man bezeichnet diese Steigung als Plancksches Wirkungsquantum ) und dieses ist eine Naturkonstante: ) 4,126 " 107 6,63 " 108 Weiterhin hat man herausgefunden, dass alle Quanten eine feste Energieportion erhalten. Diese Energieportion hat die Größe ) " 8. Das ergibt dann mit den Überlegungen von vorher, dass diese Energieportion der Ablösearbeit plus der maximal denkbaren kinetischen Energie entspricht. Damit erhalten wir: % ) " 8 6 K 6 *ö K k. &) 6 Was wir auch in den Diagrammen erkennen ist, dass wir erst eine Spannung erhalten, wenn die Frequenz die Nullstelle überschritten hat. Die Frequenz an der Nullstelle heißt Grenzfrequenz. Bei ihr ist die maximale kinetische Energie 0 und es kommen gerade noch keine Teilchen aus der Kathode. Berechnen können wir sie so: ) " 8#) 6 K 0 b Seite 41 8#) 6 ) 7. Materiewellen Schießt man Elektronen durch einen Doppelspalt oder andere Beugungsobjekte erkennt man, dass sie scheinbar auch nach den Beugungsgesetzen funktionieren, was insofern merkwürdig ist das normalerweise nur Wellen gebeugt werden und Teilchen nicht. In diesem Fall haben wir allerdings Teilchen, also müssen Elektronen logischerweise auch einen Wellencharakter haben. Diese Wellen sind Wahrscheinlichkeitswellen und diese Wahrscheinlichkeitswellen für den Weg durch Spalt 1 oder 2 muss man überlagern. Die Überlagerung von zwei Wahrscheinlichkeitswellen bezeichnet man als Superposition. Die Wellenlänge von diesen Wahrscheinlichkeitswellen lässt sich mit dieser Formel berechnen ) 9*&) &7 ! !* Diese Wellenlänge wird als De-Brogli Wellenlänge bezeichnet! 7.1.Quantenradierer Macht man den Doppelspaltversuch wie gerade eben, so erkennt man, dass es unmöglich ist herauszufinden welchen Weg die Teilchen genommen haben. Dies möchte man nun herausfinden. Dazu stellt man hinter die Spalte jeweils einen Polarisator, wobei die beiden Polarisatoren orthogonal zueinander gestellt werden. Die Wege wären nun unterscheidbar! Der Weg 1 wäre vertikal Polarisiert, Weg 2 horizontal! Nun bringt man noch einen dritten drehbaren Polarisator an und stellt ihn zunächst auch in vertikale Stellung. Nun kommen nur alle Teilchen aus Weg 1 durch, wir erhalten allerdings auch kein Interferenzbild mehr. Bringen wir den dritten Polarisator in horizontale Stellung kommen nur die Teilchen aus Weg 2 durch und wir erhalten auch kein Interferenzmuster mehr auf dem Schirm. Als nächsten Versuch drehen wir den dritten Polarisator in 45°-Stellung. Nun haben die Wege 1 und 2 beide jeweils 50% Wahrscheinlichkeit durch den Polarisator zu gelangen – die Wege sind wieder gleichberechtigt und wir erhalten wieder ein Interferenzbild. Man erkennt, dass man keine Weginformation herausfinden kann, denn es gilt das Komplementaritätsprinzip. Teilchencharakter und Wellencharakter sind zueinander komplementär, das heißt desto mehr Informationen wir von den Teilchen erhalten (bspw. Weg) desto weniger Informationen erhalten wir von den Wellen (Interferenzbild) und umgekehrt! Diesen Aufbau bezeichnet man übrigens als Quantenradierer, da hier der Teilchencharakter ausradiert werden kann, sodass wir nur den Wellenaspekt haben! Machen wir diesen Versuch mit Elektronen erhalten wir auch nur ein Interferenzmuster wenn beide Wege exakt gleichberechtigt sind, wir also keine Weginformation haben können. Wenn wir an einem Spalt einen Detektor einzusetzen bricht die Interferenzfigur zusammen. Dies beinhaltet zwei grundsätzliche Probleme der Quantenphysik. Einmal das der Nichtlokalität was bedeutet, dass wenn Seite 42 wir an einer Stelle etwas messen wir an einer anderen Stelle das Ergebnis komplett verändern und dann das Problem der Nichtobjektivierbarkeit was so viel meint wie dass eine Messung an einer Stelle das gesamte Experiment beeinflusst. 8. Weiteres zu Wahrscheinlichkeitswellen Wahrscheinlichkeitswellen sind Wellen in denen die Wahrscheinlichkeit steckt ein Teilchen zum Zeitpunkt am Ort k zu finden. Da es keine negative Wahrscheinlichkeit gibt müssen wir den Betrag nehmen und das wiederum quadrieren um die Wahrscheinlichkeit zu erhalten. Des Weiteren muss man noch ein bestimmtes Intervall um den Ort k festlegen, in dem das Teilchen sein soll. Der Ort an dem sich ein bestimmtes Teilchen befindet ist also nicht determiniert (festgelegt/ vorausbestimmt) wie in der klassischen Physik (wenn ich eine Kugel mit einer Geschwindigkeit rollen lasse kann sie zu einer bestimmten Zeit nur an einem bestimmten Ort sein (Kausalitätsprinzip)– für Teilchen gilt das nicht). Determiniert ist die Wellenfunktion für die Wahrscheinlichkeit 3k, 4! 9. Unschärferelation Bei der Berechnung der Wahrscheinlichkeit betrachtet man immer ein bestimmtes Intervall ∆k der Wahrscheinlichkeitswelle. Wählt man dieses Intervall sehr scharf ist der Wert für ∆k ziemlich klein, wählt man für ∆k einen eher großen Wert, so ist das Intervall eher unscharf – man spricht von einer Ortsunschärfe. Nun wollen wir für diese Ortsunschärfe den Impuls berechnen. Wie man bei schon erkennen kann, hängen Strecke (Wellenlänge) und der Impuls zusammen über den Faktor ) " !, sie sind komplementäre Größen. Ersetzen wir in dieser Formel nun die Wellenlänge durch die Ortsunschärfe ∆k, dann müssen wir auch den Impuls durch die Impulsunschärfe ersetzen. Damit erhalten wir: " ) 5 ∆k ∆!% Wir erkennen in der Formel, dass desto genauer wir beispielsweise den Ort bestimmen, desto ungenauer erhalten wir den Impuls und umgekehrt! Diese Formel gilt natürlich nicht nur für die xRichtung im dreidimensionalen Raum, sondern auch für y und z: " ) 5 ∆k ∆!% ) 5 ∆ " ∆!9 ) 5 ∆I " ∆!) Zwei weitere komplementäre Größen sind Energie und Beobachtungszeit, hier gilt: ) 5 ∆ " ∆ Diese vier Beziehungen werden als Heisenbergsche Unschärferelation bezeichnet. Seite 43 VII. Schlusswort des Autors Au Auch für Physik gibt es denk ich einiges an Stoff, auch wenn in der Zusammenfassung an einigen Stellen vermutlich etwas zu ausführlich erklärt als es für das Abi nötig gewesen wäre – ich hoffe es hilft dafür die ein oder andere Formel besser zu verstehen. Ich hab im Gegensatz zu Herr Junkers Formelblätter noch meistens die Experimente dazugeschrieben, mit denen man die Formel erhalten hat (klassische Aufgabe: Berechnen sie … und geben sie ein Experiment an, mit dem sich … auch bestimmen lässt). Wie schon oben erwähnt sind die Überpunkte manchmal nicht so ganz sauber angeordnet – sie sind wie gesagt so, dass ich Herr Junkers die Reihenfolge von Herr Junkers Zusammenfassungsblätter nicht durcheinander bringe. Wie immer könnt ihr mir bei Fragen/Fehlern/eigenen Fragen/Fehlern/eigenen Zusammenfassungen/gelösten Abiaufgaben oder was auch sonst eine Mail schreiben ([email protected]). Ich versuche noch bis Mittwoch ein bisschen was zur Landeskunde in Englisch und zu Deutsch zusammen zu schreiben. Mal schauen wie viel Zeit ich finde. find In dem Sinne wünsche ich allen, die ich nicht mehr vor dem Abitur sehe viel Erfolg beim Abitur und viel Erfolg in eurem weiteren (Berufs-)Leben. (Berufs Mit freundlichem Gruß, Seite 44