"Das ist eben eine alte Katze" "Unsere Katze ist alt, schläft viel, trinkt viel und wird immer weniger. Aber dabei habe ich mir nichts gedacht. Das ist eben eine alte Katze !" - Und dann kann es schon zu spät für eine Behandlung sein. Jede dritte alte Katze hat Probleme, die bei ihr ganz schleichend kommen und dazu führen, daß sie viel schläft und sich oft verkriecht. Bei allen Katzen läßt ab dem 12. Lebensjahr die Leistung der Nieren nach. Neben der Filterleistung von ca. 20 Liter Urin am Tag ist die gesunde Niere der Katze in der Lage, daraus ein Konzentrat von ca 200 ml Urin pro Tag zu machen. Altert die Niere, läßt vornehmlich die Konzentrationsfähigkeit nach. Die Katze muß mehr trinken, um die harnpflichtigen Stoffe los zu werden. Klingt paradox, aber dadurch trocknet die Katze allmählich aus, denn sie verliert mit der vermehrten Ausscheidung von Urin auch vermehrt Salze aus dem Körper. Salze binden das Wasser im Körper. Fehlen sie, trocknet der Körper aus und die Katze schläft viel und wirkt schwach. Weitere Symptome einer Nierenunterfunktion sind Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bluthochdruck, Unsauberkeit, harter Stuhl und schlecht riechender Atem. Die Nieren können wir leider bei der Katze nicht reparieren, aber durch eine eiweißarme Diät so weit entlasten, daß es der Katze gut geht und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt wird. Jeder vierte alte Katze hat eine Schilddrüsenfehlfunktion. Die Schilddrüse der Katze neigt dazu, tumorös zu entarten. Dadurch wird zuviel Schilddrüsenhormon in den Körper ausgeschüttet, der Organismus läuft immer auf Hochtouren. Das kann man manchmal schon daran merken, das das Herz viel schneller und heftiger schlägt als normal. Die Katze verliert an Gewicht, was anfangs oft noch begrüßt wird, denn es trifft meist zu dicke Katzen. Dazu kommt oft auch ein verändertes Trink- und Freßverhalten. Die Katze wird ruhiger, versteckt sich oft, schläft viel. Schreitet die Erkrankung fort, wird das Fell struppig, denn sie putzt sich nicht mehr und sie wird immer knochiger. Noch vor einigen Jahren konnte man den Katzen nur mit einer operativen Entfernung der Schilddrüse helfen, was oft schwierig war, aber seit einigen Jahren ist eine Behandlung mit einer täglichen Tablettengabe oder einem Futterwechsel möglich. Jede alte Katze hat Arthrose in den Gelenken, weiß man heute. Solange sie dabei schlank und aktiv bleibt, ist es nicht weiter schlimm. Aber: wer rastet, der rostet. Viele unserer Stubentiger sind zu dick. Und nicht nur ein bißchen. Eine Katze, die vom Körperbau ein Normalgewicht von 4 kg hätte, aber 6 kg wiegt, hat 50% Übergewicht !!!! Wir kennen aber auch Exemplare mit 7 und 8 kg. Diese Katzen entwickeln früher oder später einen Diabetes mellitus. Der Aufwand und die Kosten der Behandlung diabetischer Katzen ist sehr hoch: morgens und abends muß pünktlich gespritzt werden, Kontrolle der Behandlung beim Tierarzt, Spezialfutter. Und was ist, wenn man mal in Urlaub oder auch nur einen Tag weg möchte ? Mein Tip: ab dem zwölften Lebensjahr jährlich eine eingehende tierärztliche Untersuchung, alle zwei Jahre inclusive Blutuntersuchung. Damit ermöglichen Sie ihrer Katze ein würdevolles Altern und Sie haben viel länger Freude an Ihrer alten, aber munteren, Katze.