3. Ergebnisse - Gemeinsame Landesplanung Berlin Brandenburg

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Gestaltungsmöglichkeiten
des Landschaftswandels
Kulturlandschaften als Handlungsräume – neue
Herausforderungen durch Energiewende und Klimawandel,
Potsdam, 21. November 2013
Dr. Kenneth Anders und Lars Fischer
Büro für Landschaftskommunikation
Gliederung:
1. Arbeitsweise
2. Ergebnisse der Workshops in Barnim und Prignitz.
Aussagen zum Landschaftswandel in den Beispielräumen
a) Barnim
b) Prignitz
3. Ergebnisse:
a) Aussagen zur Gestaltung des Landschaftswandels nach Energieträgern
b) Aussagen zur Gestaltung des Landschaftswandels nach Raumtypen,
Landschaften und Handlungsräumen
4. Methodische Auswertung
GRK3‐Ergebnisworkshop am 21.11.2013 K. Anders und L. Fischer
1. Arbeitsweise
a) Erhebung wesentlicher Akteursperspektiven und -erfahrungen in „Regionalcafés“
b) Diskussion von Gestaltungsmöglichkeiten und Handlungsansätzen in
„Zukunftswerkstätten“
a. Regionalcafés
b. Zukunftswerkstätten
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2 a) Ergebnisse des Regionalcafés im Barnim:
 Naturpark Barnim mit Wald, Seen und Fließgewässern, Siedlungen
 Barnimer Feldmark mit Siedlungskernen, Alleen, großen Ackerschlägen (Güter, Parks),
Hecken, Kleingewässern und Waldinseln. Fruchtfolgen auf den Ackerschlägen, Weidetiere,
Mais
 Berliner Barnim (als besonderer Raum nicht benannt).
Landschaftselemente im LK Barnim (nicht identisch mit Beispielraum! Werbellinsee,
Finowkanal, Schorfheide, Grumsiner Forst, Schiffshebewerk Niederfinow, Kloster Chorin)
verbindende Elemente zw. Berlin und Barnim: Panke, Tegeler Fließ , Wuhle
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2 a) Ergebnisse des Regionalcafés im Barnim:
Landschaftsveränderungen: Erneuerbare Energien, Suburbanisierung, Entwicklung der
Infrastruktur, Technisierung, Verlust agrarischer Vielfalt (Kartoffel, Zuckerrübe, Brache)
Re-Powering der Windkraftanlagen in der Barnimer Feldmark: weniger/höhere Anlagen
Nutzungsdruck auf den Wald
Steuerung des Wandels: wenig Zutrauen in lokale oder regionale Steuerung, sektoral
arbeitende Verwaltungsstruktur
Flurneuordungsverfahren können taugliche Hilfsmittel zur Landschaftsgestaltung sein,
landwirtschaftliche Flächen sollten gesichert werden
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2 b) Ergebnisse des Regionalcafés in der Prignitz:
 ruhiger, weiträumiger, flacher bis sanft hügeliger Landschaftsraum
 Äcker (mit kargen Böden), Wiesen (rückläufig), Meliorationsgräben , Kiefern- und
Mischwälder, Erlenbrüche, Alleen, Hecken und Einzelbäume, kleine Fließgewässer
(Stepenitz als sauberster Fluss Brandenburgs und Karthane), wenige kleinere Seen,
einige Moore, Dünen, an den Flanken die Flüsse Elbe und Havel, viele kleine
Siedlungen und Ackerbürgerstädte (roter Backstein), dünn besiedelt, kaum industrielle
Vorprägung, Bodenständigkeit der Menschen
 Storch, Seeadler und Fischadler, hohe Rehwilddichte – und der Biber
 Windkraftanlagen
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2 b) Ergebnisse des Regionalcafés in der Prignitz:
Landschaftswandel:
 Komplexmelioration (1970er: Gräben, Vorflut) Verschwinden von Feuchtgebieten/ Söllen
 Ausbau der EE: Sichtbeziehungen in der offenen Landschaft
 Demografie: Leerstand in den Dörfern
 Prignitz als Erholungslandschaft: Durchlässigkeit von der Elbe in die Prignitz ist wichtig
 Renaturierung: Deichrückverlegung
 Landwirtschaft: Zunahme des Maisanbaus innerhalb der Nachwendezeit
Steuerung des Wandels:
 Regionalplan Wind (Eignungsgebiete)
 Anreize des EEG überschatten andere Steuerungsinstrumente (Vertragsnaturschutz)
 Kriterien für Umsetzung von A & E sollten überdacht werden (kommunale Maßnahmen
im Bereich Landschafts- und Siedlungsgestaltung, Aufwertung der Agrarflächen mit
Gehölzen und (Energie-)hecken
 Kommunen fehlt Finanzkraft, Landschaftsplan aufzustellen (Konzentration auf
Bebauungsplan), Einbindung in die Planung nicht erst als Träger öffentlicher Belange,
Möglichkeit von Verhinderungsplanung
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3. Ergebnisse: Windenergie
Relief der
Landschaft
Lesbarkeit der
Landschaft
Sichtachsen
Korrespondenz zu
anderen Anlagen
Außerdem: Gestaltungsvarianten entwickeln, partnerschaftlichen Dialog mit Investor aufbauen
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3. Ergebnisse: Biogasproduktion
Variante a: „Verstecken“
Variante b: „Schönheit der Zweckmäßigkeit“
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3. Ergebnisse: holzige Biomasse
schlaginterne
Differenzierung
Verbesserung der
ökologischen Qualität
Voraussetzung:
Wertschöpfungszusammenhang
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3. Ergebnisse: Photovoltaik
Kaum visuelle
Fernwirkungen
in BB überwiegend
Konversionsflächen
optimale Nachnutzung
(und Sanierung)
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3. Ergebnisse: Anpassung an den Klimawandel
Klimaadaption als
Gestaltung des
Landschaftswasserhaushaltes
Rückhaltesenken,
renaturierte Wasserläufe,
Vernässungszonen mit
Übergangsbereichen
Erlebbarkeit der
Landschaft
verbessern
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Ausgleichsmaßnahmen, Synergie
Klimaschutz/
Klimaanpassung
3. Ergebnisse: Räume mit bereits starker industrieller Überprägung
?
Zivilgesellschaftliche
Einflüsse lassen nach
Segregation in
Betriebsflächen
Freiraumplanung
Landschaftsarchitektur:
- Identifikationsanker
- funktionale
Differenzierung (Wege,
Sportanalgen)
- Anknüpfungspunkte zum
Siedlungsraum
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3. Ergebnisse: Umgang mit geschützten Landschaften
weithin akzeptierter
Schutz vor
Veränderungsdruck
Ökologie
Landschaftsbild
- Sorgfältige Raumanalyse
- Klimaschutz/-anpassung
- Schaffung von „Brücken“
in die Energiewende
(Biomassenutzung)
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3. Ergebnisse: Innerkommunale Gestaltung – regionale Synergien
Kommunen
• Beteiligung und Mitwirkung innerhalb der demokratischen Strukturen
• Differenzierungen : Vorranggebiete EE / Siedlung / Kultur / Erholung
• Teilräume sollten sich gegenseitig befruchten / bereichern
Handlungsräume
• Entwicklung und Institutionalisierung
• Einsichtigkeit der Synergie - Gewinn an Lebensqualität
• Schlüsselproblem Raumzugehörigkeit
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3. Ergebnisse: Innerkommunale Gestaltung – regionale Synergien
wichtigste Instrumenten bei der Rückkopplung von Eingriffen und gestalterischer Aufwertung :
ortsnahe Ausgleichs- und
Ersatzmaßnahmen
städtebauliche Verträge
Bioenergiedörfer (im Hinblick auf
Landschaftsgestaltung bisher nicht
ausformuliert)
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3. Ergebnisse: Rezente bzw. neue Strukturen in pfadabhängigen Landschaften fördern
Pfadabhängigkeit
moderner
Agrarlandschaften
kleinräumliche „Anker“ in der Landschaft für gemeinschaftliche
Nutzungen: Naherholung, Direktvermarktung, Landschaftspflege
(Streuobstwiesen, Landschaftspfade, Hecken, Sölle,
Aussichtspunkte, auch auf Windkraftanlagen).
Voraussetzung: engagierte Träger
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3. Ergebnisse: Windenergienutzung im Wald?
• neue und intensiv diskutierte Herausforderung
• kaum Untersuchungen zur Wahrnehmbarkeit von Windkraftnutzung im Wald
• Eigentumsverhältnisse: kommunale Wertschöpfungseffekte leichter zu erzielen
• Abwägungen vornehmen und als Eigentümer gestalterische Möglichkeiten suchen
(vorhandene Zerschneidungen)
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3. Ergebnisse: Handlungsräumliches Denken braucht Diskurse
solidarische Vereinbarungen
viele Menschen an vereinzelten lokalen Strukturen teilhaben lassen
Effekte gegenseitigen Gewinns durch gemeinsame Mitwirkung
Imagebildung, wiederkehrende Motive in den öffentlichen Gestaltungen
Identitätsbildung
Diskurse: entscheiden über Eigenart und Zugehörigkeit
sind langfristige gesellschaftliche Kommunikationen (temporäre Interventionen
unzureichend)
brauchen geeignete Medien
sollten durch Bildung mit handlungsräumlichem Bezug ergänzt werden
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4. Methodische Auswertung: Regionalcafés und Zukunftswerkstätten
Output und Input: Kombination fachlich vielseitiger Inputs mit Gruppenarbeit.
Besonders wichtig ist es:
- die einzelnen Themen der Gruppenarbeit scharf zu strukturieren
- die Aussagen der Teilnehmer sorgfältig zu dokumentieren und sie auch in den
folgenden Prozess sichtbar aufzunehmen
- den Fokus auf die regionalen und lokalen Besonderheiten zu lenken
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4. Methodische Auswertung: Diskussion anhand digitaler Orthofotos
• Austausch entlang der räumlichen Bedingungen (Abschweifen in globale Themen wie E-E-Gesetz,
Agrarmarkt, Demografie wird gebremst)
• Wahrnehmung von Zusammenhängen im Raum, Synergien und Beziehungen werden evident
•Voraussetzung ist die Teilnahme von Akteuren, die den betroffenen Raum gut kennen und in ihm
auch in verantwortliche Prozesse eingebunden sind
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
GRK3‐Ergebnisworkshop am 21.11.2013 K. Anders und L. Fischer
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