Weitere Files findest du auf www.semestra.ch/files DIE FILES DÜRFEN NUR FÜR DEN EIGENEN GEBRAUCH BENUTZT WERDEN. DAS COPYRIGHT LIEGT BEIM JEWEILIGEN AUTOR. Universität Zürich Irchel PC-Praktikum Fitore Kasumaj SS/2002 Das chemische Gleichgewicht 1. Zusammenfassung Anhand von Absorptionsspektren wurde eine Konzentrationsreihe eines Charge-Transfer-Komplexes (TCNE-Mesithylen-Komplexes) die Gleichgewichtskonstante KC und anschliessend die freie Bildungsenthalpie ∆G° für den CT-Komplex bestimmt. 2. Theorie [1] 2.1 Übergangsmoment und Übergangswahrscheinlichkeit Damit Licht der Frequenz ν absorbiert werden könne, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: • Das Molekül muss im Abstand hν vom Grundzustand einen Angeregten Zustand besitzen: Die Energiedifferenz zwischen Grundzustand und angeregtem Zustand muss der Energie der absorbierten bzw. emittierten Photonen entsprechen En – E0 = hν (1) • Das Übergangsdipolmoment muss ungleich null sein, andernfalls kann das E-Feld mit dem Molekül nicht in Wechselwirkung treten. Falls µ0n = 0 ist, werden die Übergänge als verboten bezeichnet: µ0n = ∫ ψ0 µ ψn dt ≠ 0 (2) Das Quadrat des Übergangsmoment stellt ein Mass für die Übergangswahrscheinlichkeit dar: B0 →n = 2π /3h2|µ|2 B0 →n = 2π /3h2|µ|2 (3) 2.2 Das Lambert-Beersche Gesetz Die optische Dichte D, oder Absorption ist proportional zur Konzentration c des absorbierenden Stoffes und der Weglänge d, die das Licht durch diesen macht: log I0/I = D = εcd (4) 2.3 Spektroskopische Bestimmung eines Gleichgewichts Die Änderung der freien Enthalpie ∆G° einer Reaktion ist durch folgende Beziehung gegeben: ∆G° = -R T lnK (5) Durch spektroskopische Messungen lässt sich die Gleichgewichtkonstante K bestimmen: Im Spektrum tritt die Absorptionsbande des Donator/Akzeptor-Elektronenübergangs auf. Diese Bande wird als "charge transfer "-(CT)-Bande und der Komplex als CT- Komplex bezeichnet. Für die Komplexbildungsreaktion gilt: A + B C Die Komplexbildungskonstante ist definiert durch: K = [C]/[A][B] (6) Mit [A] = [A]0 – [C] und [B] = [B]0 – [C] und [C] = D(λ 0)/ε c(λ 0)d ergibt sich durch einsetzten in (6) die „Benesi-Hildebrand-Gerade“: [B]0 = [A]0 ε c (λ 0) d ([B]0 / D(λ 0) ) - K-1 (7) Misst man die optische Dichte verschiedener Anfangskonzentrationen des im Überschuss vorhandenen Reaktanden [B] und trägt [B]0 gegen [B]0 / D(λ0) auf, erhält man eine Gerade mit Steigung [A]0ε c (λ0) d und dem Achsenabschnitt KC-1. 3. Experimentelle Ausführung [1] Die Intensität wird nicht nur durch Absorption einer Probe abgeschwächt, sondern auch durch Streuung und Reflexion. Darum wurde am UV-Gerät mit zwei Lichtstrahlen, dem Probe - und dem Referenzstrahl gearbeitet. Der Aromat Mesithylen, C9H12 wurde in fünf Messkolben in unterschiedlichen Konzentrationen zwischen 0.1M und 0.02M in 0.28mM TCNE gelöst. Da der so entstandene gelbliche Komplex ziemlich unstabil ist, wurde jeweils eine Probe vorbereitet und anschließend sofort die Absorption bei lmax. gemessen. 4. Resultate Aus den Absorptionskoeffizienten und den Anfangskonzentrationen ließ sich die Gleichgewichtskonstante KC des CT-Komplexes und daraus die freie Bildungsenthalpie ∆G° für den CT-Übergang bestimmen. Absorption (D) HWB [nm] [B]0/D ( ∆λ ) 455.12 0.070 89.70 0.28 459.80 0.127 99.20 0.06 0.28 453.47 0.185 98.74 0.08 0.28 454.69 0.200 100.20 0.324 6.44 • 10 −30 0.400 6.48 • 10 −30 0.10 0.28 453.70 0.237 99.75 0.422 6.47 • 10 −30 Mittelwert 0.28 455.36 97.52 6.38 • 10 −30 ± 2.60 ± 4.75 1.26 ± • 10 −24 Mesithylen (B0) [M] [TCNE] [mM] λ max [nm] 0.02 0.28 0.04 Standardab. µ 0 ≈ K • ε 0 • ∆λ / λ max K= 1.021*10^-61 0.286 6.12 • 10 −30 0.315 6.41 • 10 −30 4.1 Benesi-Hildebrand-Gerade Trägt man [B]0 gegen [B]0/D auf, so erhält man eine Gerade: Benesi-Hildebrand-Gerade [B]0 = [A]0 ε c(λ 0)d([B]0 / OD(λ 0) ) - K-1 (Benesi-Hildebrand-Gerade) 0.12 0.1 y = 0.522x - 0.1224 2 R = 0.9317 4.1 [B]/D 0.08 Bestimmung von KC und ∆G° y = 0.522-0.1224 0.06 Steigung: m = 0.522= [A]0 ε c (λ 0) d 0.04 0.02 0 0.25 0.3 0.35 0.4 [B] 0.45 0.5 Mit [A]0 = 0.28mM, d = 1cm ist: ε c(λ 0) =m/([A]0 • d) ⇒ ε c(λ 0) = 1864 mol-1 cm-1 ± 136.64 Achsenabschnitt: q= -0.1224= - 1/Kc ⇒ Kc= - 1/q = 8.17 M-1 ± 2.04 ∆G° = - R T lnK (R= 8.3145 J mol-1K-1 ; T = 298.15 K ) ∆G° = -5.2 kJ mol-1 5. Diskussion Die Versuchsdurchführung verlief problemlos, ausser das der PC einige mal ausstieg, doch dies war mehr ein technisches Problem. Über die Richtigkeit der Ergebnisse kann keine Aussage gemacht werden, da keine Literaturwerte gefunden wurden. 6. Literaturangaben [1] Versuchsbeschreibung: "UV-Spektroskopie und Untersuchung eines chemischen Gleichgewichtes." Universität Zürich; Physikalisch-Chemisches Praktikum.