Beschreibe die Wirtschaft durch BIP, Inflation und Arbeitslosenquote Das Bruttoinlandsprodukt (Abk.: BIP, englisch: gross domestic product, Abk.: GDP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft. Das BIP gibt alle neu zur Verfügung stehenden Waren und Dienstleistungen zu ihren aktuellen Marktpreisen an, die im Inland innerhalb einer definierten Periode von In- und Ausländern hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Werden Güter nicht direkt weiterverwendet, sondern auf Lager gestellt, gelten sie ebenfalls als Endprodukt (Vorratsveränderungen). Auf Grund der Betrachtung in Marktpreisen ist das (nominale) BIP abhängig von der Inflation der betrachteten Volkswirtschaft. Das nominale BIP steigt/sinkt bei Geldentwertung/Deflation und daraus folgend steigenden/sinkenden Marktpreisen. Es entspricht nach der Entstehungsrechnung der Summe: aller Produktionswerte abzüglich der Vorleistungen zuzüglich der Gütersteuern und abzüglich der Subventionen. Bruttoinlandsprodukt und Inflation Das nominale BIP Das nominale BIP ist die gängigste Form, um das Inlandsprodukt von Ländern oder Regionen zu vergleichen. Es gibt die Summe der inländischen Wertschöpfung bzw. der Wertschöpfung von Regionen in aktuellen Marktpreisen an. Nachteil ist, dass diese durch Geldwertveränderungen verfälscht sein können. So führt eine fünfprozentige Inflationsrate bei gleich bleibender Warenproduktion zu einem BIP-Anstieg von ebenfalls fünf Prozent. Das reale BIP Lineares Wachstum des realen BIP in Deutschland von 1950 bis 2000 nach Horst Afheldt Um das BIP unabhängig von Veränderungen der Preise betrachten zu können, verwendet man das reale BIP, indem alle Güter und Dienstleistungen zu Marktpreisen eines Basisjahres bewertet werden (BIP zu konstanten Preisen). Neuerdings werden Kettenindizes verwendet Das reale BIP lässt sich auch aus dem nominalen BIP errechnen, wenn man die Preissteigerung seit dem Basisjahr kennt. Hieraus ergibt sich die Formel: BIP-Deflator Der BIP-Deflator ist der Quotient aus nominalem und realem BIP. Inflation Inflation (von lat.: „das Sich-Aufblasen; das Aufschwellen“) bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre einen andauernden, „signifikanten“ Anstieg des Preisniveaus. Es verändert sich also das Austauschverhältnis von Geld zu allen anderen Gütern zu Lasten des Geldes. Daher kann man unter Inflation auch eine Geldentwertung verstehen. Um „alle anderen Güter“ fassbar zu machen, werden Indizes oder Warenkörbe definiert. Ursachen/Gründe Geht man von dem einfachen „Marktkreuz“ aus, wonach der Preis einer Ware bestimmt wird vom Schnittpunkt der Angebotskurve - das Angebot steigt mit steigendem Preis - und der Nachfragekurve - die Nachfrage sinkt mit steigendem Preis - dann lässt sich die Inflation zunächst einfach auf nachfrage- und angebotsseitige Ursachen zurückführen. Nachfrageseitige Ursachen für steigende Preise lassen sich dann als Ursachen verstehen, welche die Nachfragekurve immer weiter nach rechts verschieben, während angebotsseitige Ursachen die Angebotskurve immer weiter nach links verschieben. Eine weitere Erklärung für Inflation bietet die Quantitätsgleichung. Dabei ist M: Geldmenge U: Umlaufgeschwindigkeit des Geldes P: Preisniveau Y: Reale Produktion An dieser Gleichung kann man erkennen, dass das Preisniveau immer dann steigt, wenn die Geldmenge zunimmt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zunimmt (empirische Untersuchungen zeigen, dass die Umlaufgeschwindigkeit langfristig allerdings annähernd konstant bleibt) das Handelsvolumen sinkt . Die nachfrageseitig oder angebotsseitig begründeten Preissteigerungen können also nur in diesen drei Fällen durchgesetzt werden. Empirisch ist die Quantitätsgleichung sehr gut belegt. Dabei hat sich auch herausgestellt, dass Inflation nur erscheint, wenn die Zentralnotenbank die Geldmenge ausweitet. Das bedeutet, dass eine Inflation durch restriktive Geldpolitik zuverlässig verhindert werden kann. Siehe auch Quantitätstheorie. Arbeitslosenquote Die Arbeitslosenquote (oft fälschlicherweise auch als Arbeitslosenrate bezeichnet) ist der Anteil der Arbeitslosen an der Gesamtzahl der zivilen Erwerbspersonen. Sie ist ein Indikator für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungslage. Entwicklung der Arbeitslosenquote in Österreich: Berechnung Die Arbeitslosenquote wird als Quotient aus der Anzahl der Arbeitslosen und des Arbeitskräftepotenzials einer Volkswirtschaft wie folgt berechnet: Normale/natürliche Arbeitslosenquote Früher ging man davon aus, die Arbeitslosenquote schwanke um einen unveränderlichen normalen Wert. Tatsächlich lässt sich in einigen Staaten ein arithmetischer Mittelwert bilden, von dem die Arbeitslosenquote mit der zyklischen Arbeitslosigkeit abweicht. Diese These vertrat vor allem Milton Friedman. Ökonomen seiner Schule bezifferten die natürliche Arbeitslosenquote denn auch bei 4 - 6 Prozent aller Arbeitssuchenden. Als Falsifikation dieser These aus der ökonomischen Schule von Milton Friedman kann u.a. auch der Arbeitsmarkt in der Schweiz gelten. Dort wurden diese Werte kaum je erreicht. In Deutschland und anderen Staaten steigt die Arbeitslosenquote jedoch seit den 1970er Jahren kontinuierlich an, wodurch die so genannte natürliche Arbeitslosenquote dort schwer zu bestimmen ist - dieser Begriff ist politisch umstritten. Die normale bzw. natürliche Arbeitslosenquote beschreibt einen Wert, von dem man annimmt, um ihn schwanke die Arbeitslosenquote zyklisch, wobei eine Abweichung vom Wert als zyklische Arbeitslosigkeit bezeichnet wird. Erwerbslosenquote In Deutschland ist im wissenschaftlichen und politischen Diskurs die Erwerbslosenquote von der Arbeitslosenquote abzugrenzen. Die Erwerbslosenquote wird vom Statistischen Bundesamt nach den international vergleichbaren Kriterien der ILO ermittelt und monatlich im Rahmen der "ILO-Arbeitsmarktstatistik" veröffentlicht. Prinzipiell erfolgt die Berechnung wie bei der Arbeitslosenquote: Die Erwerbslosenquote stellt den Anteil Erwerbsloser an allen Erwerbspersonen (bestehend aus Erwerbstätigen und Erwerbslosen) dar. Den Konzepten von Arbeitslosigkeit und Erwerbslosigkeit unterliegt der gemeinsame Grundgedanke, dass als arbeitslos bzw. erwerbslos gilt, wer während einer bestimmten Periode ohne Arbeitsplatz ist, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht und Arbeit sucht.