Themenvorschläge für Magister-, Diplom

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Themenvorschläge für Magister-, Diplom-, Doktorarbeiten
im Bereich Stadt- und Regionalforschung
DIE PRIVATISIERUNG DER STADT: Shopping Malls, Urban Entertainment
Centers, Business Improvement Districts sind Schlagworte für die
"Verhäuslichung" (N. Elias) von Funktionen - hier von Markt und Handel -, die zu
den klassischen Funktionen des öffentlichen Raums der Stadt gehören. Die
Tendenz ist nicht neu, schon die Passagen und Kaufhäuser Anfang des
Jahrhunderts weisen in diese Richtung. Welchen Umfang hat diese Entwicklung
heute angenommen, was sind ihre Ursachen und was sind ihre Folgen?
DIE SICHERE STADT: Die Soziologie der Stadt befasst sich von Anfang an mit
der sozialen Strukturierung von Raum. Dabei standen bislang ökonomische,
politische, soziale und kulturelle Ursachen der sozialräumlichen Segregation im
Vordergrund.
Neue
Polizeistrategien,
die
Entwicklung
neuer
Überwachungstechniken, Gated Communities etc. belegen, dass Sicherheit zu
einer immer wichtigeren Dimensionen der sozialen Strukturierung von Raum wird.
Welche Räume, welche sozialen Gruppen und welche Funktionen betrifft diese
Entwicklung? Was sind ihre Ursachen (Veränderungen der Stadtstruktur, soziale
Polarisierung, technische Entwicklungen, Privatisierung von Stadt...)?
SUBURBANISIERUNG, DESURBANISIERUNG UND EDGE-CITIES: Der Begriff
der Suburbanisierung meint eine doppelt abhängige Entwicklung des Umlands
von der Kernstadt: funktional, weil die Umlandgemeinden auf zentral-örtliche
Funktionen, die in der Kernstadt angesiedelt sind, angewiesen bleiben,
dynamisch, weil das Wachstum der Umlandgemeinden von den Überschüssen
der Kernstadt gespeist wird. Suburbanisierung in diesem Sinne als doppelt
abhängige Entwicklung des Umlands von der Kernstadt trifft die heutige Realität
immer weniger. Im Umland entstehen eigenständige "Edge-Cities". Die moderne
Gesellschaft scheint räumliche Zentralität aufzulösen. Welche empirischen Belege
für diese These gibt es? Und welche theoretischen Erklärungen für solche
Entwicklungen lassen sich anführen?
DIE ATTRAKTIVITÄT DES EINFAMILIENHAUSES: In westlichen, entwickelten
Ländern votieren 70 bis 80 % der Bevölkerung für das Einfamilienhaus als ideale
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Wohnform. Architekten und Planer, neuerdings auch Ökologen, laufen dagegen
Sturm. Wie erklärt sich die Attraktivität dieser Wohnform? Dabei ist nicht nur auf
Wohnbedürfnisse, Distinktionsgewinne, rechtliche und ökonomische Aspekte
einzugehen, sondern auch auf die symbolische Bedeutung dieser Wohnform.
DIE STADT ALS INTEGRATIONSMASCHINE: Die Soziologen der Chicagoer
Schule haben die Stadt als Integrationsmaschine beschrieben. Auch heute sind
vor allem die großen Städte bevorzugtes Ziel von Migrationsprozessen. Welche
Voraussetzungen muß eine Stadt bieten, um dieser Aufgabe der Integration
gerecht zu werden?
WER PRODUZIERT DIE STADT? Celebration City und der Potsdamer Platz sind
besonders spektakuläre Beispiele für das Engagement großer Konzerne in der
Stadtentwicklung. Wer produziert die Stadt, die Planer, die Developer, die
Eigentümer, große Investoren, die Bewohner oder die sozialen Bewegungen?
TOURISMUS, FREIZEITINDUSTRIE UND KULTUR ALS ÖKONOMISCHE
BASIS DER STÄDTE? Die Umsätze in den Bereichen Freizeit, Erholung, Kultur
sind in der letzten Zeit rasant gestiegen. Viele Städte erhoffen sich vom
Tourismus positive Effekte auf dem Arbeitsmarkt wie hinsichtlich ihres
Steueraufkommens. Welche ökonomische Bedeutung haben Tourismus,
Freizeitindustrie und Kultur für die Städte? Welche Konsequenzen sind mit den
neuen Organisationsformen im Freizeit- und Kulturbereich für die Städte
verbunden?
Die obigen Themen umreißen teilweise sehr breite Arbeitsfelder, die sowohl
theoretisch wie empirisch bearbeitet werden können und für
Qualifikationsarbeiten eingeschränkt und präzisiert werden müssen.
Interessenten werden deshalb gebeten, sich an Dr. Gestring resp. Prof.
Siebel zu wenden.
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