Beschreibung Tour München – Kroatien (Plitvitzer Seen):

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Beschreibung Tour München – Kroatien (Plitvitzer Seen):
Es gibt natürlich mehrere Alternativen, ab München die Alpen zu überschreiten. Günstige und
teure. Werde mal aufzählen, was sinnvoll ist, um im Anschluss auch noch bis Kroatien eine
interessante Route auswählen zu können.
Vermutlich die schnellste Route wäre M – GAP – Brenner – Bozen – Verona – Venedig –
Trieste – Rijeka und dann ins Hinterland von Kroatien. Kann man alles auf Autobahnen
fahren. Ist aber extrem langweilig.
Da das „vorläufige“ Endziel immer Rijeka ist, gehe ich auf das Teilstück Rijeka – Seen erst
zum Schluss ein.
Wir haben bereits mehrere Routen ausgetestet. Eine davon ist M – Lengries – Achensee –
Zillertal – Gerlospass – Mittersill – Felbertauerntunnel (Euro 9,-- Maut) – Huben 1) nun ab
hier, wenn man keine Zeit verlieren will, nach Lienz und dann durch Oberdrauburg nach
Gentschach-Mauthen. Hier hat man die Möglichkeit, über den Plöckenpass zu fahren. Das hat
aber den Nachteil, dass auf italienischer Seite ein sehr großer Umweg zu fahren ist (ca. 120
km), um ins Canaltal zu gelangen (siehe weiter unten). Will man aber auf Schnellstraßen und
Autobahnen in Italien schnell nach Trieste, bietet sich der Plöckenpass an.
1) In Huben kann man auch zum Staller Sattel abbiegen. Sehr schöne Fahrstrecke, wenn
auch 2006 teilweise Baustelle und Abschnitte mit schlechter Fahrbahn. Am Pass dann an
der Abfahrtsrampe nach Italien gibt es eine Ampelregelung. Alle 30 Minuten wird die
einspurige Fahrbahn für 10 Minuten wechselweise für Tal- und Bergrichtung freigegeben.
Man kommt im Pustertal kurz vor Toblach raus. Da würde sich anbieten, wie wir es gerne
machen, im Lesachtal zu übernachten. Durch Toblach Richtung Österreich (Lienz – auf
der Strecke stehen immer Blitzer) und dann ca. 8 -10 km nach der Grenzstation rechts
abbiegen ins Lesachtal (Wegweisung Kartitsch).
Das Lesachtal begeistert mit teilweise sehr enger Fahrstraße, extrem vielen Kurven und
grandioser Gegend. Das Hotel Monte in Kartitsch können wir empfehlen.
Man kommt unterhalb des Plöckenpasses in Gentschach-Mauthen aus dem Tal raus.
Wir bevorzugen aber den Übergang Nassfeld. Er ist von Gentschach-Mauthen gerade mal 20
km entfernt, bietet aber den Vorteil, dass die Abfahrt auf italienischer Seite teilweise erneuert
wurde und direkt im Canaltal endet. Man spart sich gegenüber dem Plöckenpass also ca. 100
km langweilige Schnellstraße und hat eine interessantere Abfahrt in Italien.
Ab Pontebba am westlichen Ende des Canaltals geht es Richtung Osten nach Tarvisio, am
Besten auf der 13er. Diese geht schnellstrassenähnlich immer an der Autobahn entlang. Man
muss nicht auf die gebührenpflichtige Autobahn wechseln, um schnell nach Travisio zu
kommen. Übrigens, auch über die Anfahrtsroute M – Salzburg – Radstadt – Hohe Tauern Katschberg (Landstraße ist mautfrei) – Spittal – Villach ist das Zwischenziel Tarvisio.
Ab hier 2) geht es rauf zum Predelpass (Slowenien). Dieser Pass ist absolut empfehlenswert,
gut zu fahren und landschaftlich spitzenmäßig. Ausweiskontrolle an der Passhöhe – nur auf
der slowenischen Seite. Die Fahrt vom Predelpass bis Nova Gorica durch das Soca-Tal dürfte
eventuell das schönste Teilstück überhaupt auf der ganzen Strecke sein. Ab der Passhöhe
bleibt man immer auf der Hauptstraße und folgt vorläufig der Wegweisung bis Bovec.
Achtung. Nicht nach Bovec reinfahren, die Hauptstraße führt am kleinen Flugplatz (Wiese)
und am Ort selbst vorbei. In Kobarid knickt die Hauptstraße im Ort (sehr eng) unvermittelt
nach links ab. Man folgt der Beschilderung Tolmin und/oder Nova Gorica (wird oft auch nur
mit Nova G. angegeben). Vor Tolmin im Kreisverkehr aufpassen und rechts abzweigen –
nach Nova G.
Bis Nova Gorica gibt es am Soca-Fluss entlang einiges zu sehen. Ein Stopp an der Brücke von
Kanal ist eigentlich obligatorisch. Kurz vor Nova G. gibt es eine große Imbissstube
rechtsseitig am Flussufer. Dort kann man gut einkehren. Man spricht deutsch und nimmt auch
Euro.
Durch Nova Gorica orientiert man sich dann ab Ortsmitte an der Beschilderung zur Autobahn
nach Italien. Ist gut ausgeschildert. Man kann zwar auf der 10-5 auch durch Slowenien dem
Verkehrsmoloch Trieste ausweichen, aber diese Abzweigung ist schlecht ausgeschildert und
man braucht auch relativ viel Zeit, um die Umfahrung Trieste bis Kornica abzuschließen. Wir
fahren deshalb lieber ab Nova nach Italien auf die Autobahn (Grenzstation Slowenien / Italien
Passkontrollen). Auf der wenig befahrenen Autobahn (streckenweise Maut - gering) folgt man
der Wegweisung Trieste und fährt dann auf der E70 bis zu deren Ende. Immer gerade aus
durch.
Am Autobahnende (im Restteilstück eher Landstraße) orientiert man sich an der Wegweisung
Kroatia – Rijeka. Achtung: Autobahnende – RECHTS abbiegen und dann sofort nach 10 m
(Aussicht auf Hafen von Trieste) gleich wieder LINKS weg. Ist etwas unübersichtlich, der
Kreuzungsbereich, ist sozusagen H-förmig. Dann auf der Hauptstraße Nr. 14 bleiben bis zur
slowenischen Grenze. Ausweiskontrolle.
Vor Kozina nicht die Abzweigung nach Rijeka verpassen.
Die Umgehungsstraße – neu – macht es etwas verwirrend. Auf der E63/Straße 12 quer durch
Slowenien bis zur Grenze nach Kroatien. Auch hier wieder Passkontrolle.
Kroatien:
Am Besten auf der Hauptstrecke bleiben. Ist zwar streckenweise eine mautpflichtige
Autobahn, kostet aber unter einem Euro. Dafür braucht man nicht auf Nebenstraßen
rumkrebsen.
Man sollte es sich verkneifen, durch Rijeka hindurch zu fahren. Wer sehr leidensfähig ist,
kann es gerne machen. Dann sollten aber für die Durchfahrt mindestens 2, besser 3 Stunden
eingeplant werden. Die Beschilderung – man folgt am Besten den Hinweisen auf die Insel
Krk - ist allerdings sehr gut. Da kann man nicht lästern.
Besser, sicherer und schneller ist es, ab der kroatischen Grenze auf der Autobahn zu bleiben
(bis Rijeka ist alles neu gebaut) und hoch über der Stadt diese zu umfahren. Man darf dann
nur nicht die Abfahrt nach Bakar verpassen (aber auch hier Schilder, die auf Krk verweisen).
Bei Bakar (hoch oberhalb davon) kommt man wieder auf die E63 (aus Rijeka) und folgt
dieser Richtung Südost. Man umrundet eine riesige Bucht, um dann an die Abzweigung zur
Insel Krk zu kommen. Man bleibt aber auf der „Geraden“ und fährt nach Crikvenica bzw.
Seni.
Ist die berühmt berüchtigte Küstenstraße. Muss man gesehen haben und gefahren sein.
In Senj – fast am Ortseingang – ist die Abzweigung nach Otocac. Ab hier fährt man in das
Hinterland. Die 50er führt ohne große Umstände nach Otocac. Hier sind am Wegesrand die
gelegentlich sichtbaren Warnschilder und –fahnen zu beachten. Sie weisen auf nicht geräumte
Minenfelder hin. Also möglichst auf der Straße bleiben.
In Otocac biegt man auf die 52er ab, da wird aber gelegentlich bereits auf die Wasserfälle
(Plitvice) verwiesen. Aufgepaßt: Man sollte in Otocac vielleicht noch tanken – auf den langen
Kilometern bis in Touristengebiet Plitvitzer Seen haben wir keine Tankstelle mehr entdeckt!
In Vrelo – man hat auf dem Weg dorthin ein extrem dünn besiedeltes, fast menschenleeres
Nationalparkgebiet durchfahren - biegt man links ab und kommt auf der 1er direkt zu den
Seen.
Was macht man dort? Wer campen will, fährt an den Seen vorbei, ungefähr 10 km Richtung
Norden. Man kommt in den Ort Korana (in manchen Karten leider nicht eingezeichnet). Hier
findet man eine spitzenmäßigen Campingplatz, mit Restaurant, Kios, Supermarkt,
Sanitärgebäuden und vieles mehr. Auch Bungalows können gebucht werden. Was aber
speziell für den Besuch der Seen optimal ist: Morgens fährt ein moderner Reisebuss die
Campinggäste zu den Seen, setzt sie an beiden Eingängen ab und bringt diese wieder um ca.
17:00 Uhr zurück zum Platz. Die Zeit dazwischen reicht locker aus, um die Seen intensiv zu
bestaunen und abzulaufen.
Die Seen:
Wir sind mit dem Bus vom Campingplatz zum südlichen, kleineren Portal (2. Haltestelle)
gefahren. Dann haben wir für 100 Kuna – ca. 14,-- Euro – Eintritt den Pendelzug (LKW – im
Eintrittspreis inkl.) bis zu den mittleren Seen (weiter geht die Transportlinie nicht) genommen
und sind von dort auf den hervorragend angelegten Knüppelpfaden (gutes Schuhwerk ist
vorteilhaft) alle Wege zurück zum Haupteingang gewandert. Es geht dabei immer bergab.
Die längste Route – alles sehr gut mit Schildern gekennzeichnet – ist mit gut 6 Stunden
angegeben. Wir haben für diese Strecke trotz intensivem Sightseeing und vielen Fotostopps
knappe 4 Stunden benötigt. Und sind dabei alle Abzweige etc. mit abgegangen. Den größten
See überquert man an Bord von größeren Elektrobooten. Transfer ist ebenfalls im
Eintrittspreis inklusive. Unterwegs, bis auf die Bootsanlegestelle dieser Schiffe, gibt es weder
Kiosk noch Sanitäranlagen. Oder diese waren sehr gut versteckt (grins). Im letzten Teil, kurz
vor dem Haupteingang, wird es dann garantiert sehr hektisch und eng auf den Wegen, da in
diesem Teilabschnitte die Busladungen mit den Touris herumlungern. An den Eingängen –
aber ausserhalb des Geländes, stehen dann, wichtig fürs Warten auf den Bus – genügend
Imbissbuden und Cafes usw. zur Verfügung. I Gelände dagegen wie erwähnt nur am
Bootssteg.
Nun noch einige Infos allgemeiner Art:
Man sollte bzw. muss ab München mindestens eine Übernacht für die einfache Fahrstrecke
einplanen. Wir haben gute Erfahrungen mit Hotels und Campingplätzen im Raum Lesachtal
und Hermagor gemacht. Dies liegt aber noch sehr nah an M. In Italien im Canaltal macht uns
das Ambiente bezüglich Übernachtungsangebote einen nicht besonders
vertrauenserweckenden Eindruck. Anders sieht es dagegen in Slowenien aus. Dort haben wir
zwar keine eigenen Erfahrungen, aber allein optisch entsteht bei den etwas größeren Orten ein
positives Feeling. Campingplätze sind zwar nur einzeln und verstreut, aber liegen im Soca-Tal
auf dem Weg (Bovec).
Die Straßen in Slowenien brauchen den Vergleich mit guten mitteleuropäischen Wegen nicht
zu scheuen. Über lange Strecken sind sie meist deutlich besser als bei uns. Das Socatal und
die Abfahrtsrampe vom Predelpaß bieten tolles Fahrvergnügen, da sehr kurvig, landschaftlich
super und relativ wenig Verkehr. Vor Geschwindigkeitskontrollen kann nur gewarnt werden.
Man sollte sich an die Limits halten – gilt auch für Kroatien. Man kann im Socatal eventuell
auch einige Stopps einlegen, so z. B. an der Festung Kroce, oder direkt am Predelpass, oder in
Kanal oder am Stauwehr vor Kobarid oder am Wasserfall Boca ….
Kroatien:
In Kroatien werden nicht überall Euros genommen. Eher widerwillig, so unser Eindruck.
Wechseln kann man an den Wechselstuben, meist auch an Tankstellen usw.
Auch in den Tourist-Infos (dort fragt man gezielt nach Unterkünften, meist wird deutsch,
garantiert englisch gesprochen) ist der Tausch möglich.
Wir haben keine guten Erfahrungen mit Zimmerbuchungen nur für eine Nacht in Kroatien
machen können. Es gibt in der Regel keine Angebote für „eine“ Übernachtung.
Mindestbuchungszeit ist ab drei Tage. Wir mussten lange suchen, um ein total überteuertes,
aber dafür umso mieseres Zimmer zu bekommen (bei Crikvenica). Dann lieber campen oder
bereits im Vorfeld versuchen, aus D zu buchen.
Was immer eine Überlegung wert ist: Ferienwohnungen. Sie sind, speziell wenn man mit
mehreren Personen reist, insgesamt deutlich günstiger als ein Campingplatz mit Zelt usw. Die
bisher von uns gebuchten FeWos waren alle bestens ausgestattet, insgesamt ab einem
Buchungszeitraum von mehr als 3 Tagen günstiger als alle Alternativen und man kann sich
sein Bierchen für den Abend im nächsten Super-Market holen und somit deutlich billiger
konsumieren als im Lokal. Promillegrenze in Kroatien ist bei 0,0 Promille.
Die Straßen in Kroatien sind – solange sie trocken sind – nicht ganz so schlecht wie ihr Ruf.
In Küstennähe ist immer der Eindruck da, dass die Fahrbahn etwas glitschig ist (auch im
trockenen Zustand). Im Hinterland so um Otocac und im Naturschutzgebiet ist zwar viel
ausgebessert (Flickenteppich), aber es gibt keine Bitumen-Schmiererei. An den Seen dagegen
ist alles neuwertig.
Die Pässe – da ist es im Frühsommer zwingend erforderlich, dass man sich nach der
Befahrbarkeit erkundigt. Nicht nur Schnee, sondern auch Murenabgänge, verschüttete Straßen
und auch Ausbesserungsarbeiten an Galerien und Brücken können einen Übergang zeitweilig
unpassierbar machen.
2
) Ach ja, bevor ich es vergesse: Der Predelpass wird in Travisio auf den Wegweisern
ANDERS bezeichnet. Wie, fällt mir gerade nicht ein (braune Wegweisung). Aber die
Abzweigung zum Pass ist ortsmittig, in einer extrem engen Z-Kurve muss man geradeaus
weiter. Man sollte übrigens auch nicht am See vorbeifahren. Ist nur sehr kurzfristig mal
zwischen den Bäumen zu sehen. Bevor es steil bergan geht, rechts auf unbefestigtem
Parkplatz halten und die 20 m bis hinter die Bäume laufen. Ist echt sehenswert.
Sollten noch weitere Fragen sein, werden wir, werde ich diese gerne beantworten, soweit dies
möglich ist.
Genaue Angaben zu Fahrzeiten etc. sind eigentlich schwer möglich, da ja das persönliche
Befinden, die Gruppendynamik und auch das fahrerische Können, speziell auf den
Passstrecken, eine genaue Taktung erschweren. Auch die Routenwahl ist ausschlaggebend.
Selbstverständlich kann man auch über Grocknerstraße (teuer – Euro 17,-- pro Bike in 2006)
fahren oder über die Tauernautobahn. Wenn eine detaillierte Wunschroute vorliegt, kann ich
gerne anbieten, meine/unsere Kommentare dazu abzugeben.
Gruß
Reiner
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