PRESSEMITTEILUNG Nr. 34/2014 24. April 2014 Industrielles Europa unverzichtbar: Zukunft der EU ganz oben auf der Tagesordnung für nächste EWSA-Plenartagung Auf der nächsten Plenartagung (29./30. April, Charlemagne-Gebäude, Brüssel) wird der EWSA zwei sehr kontroverse Stellungnahmen zu Industriepolitik und Zwangsarbeit in der EU verabschieden. Der Ausschuss wird auch seine Position zu einem Aktionsplan für Europa bekräftigen. Im Mittelpunkt stehen die Notwendigkeit der Beteiligung der Bürger, die Überarbeitung der europäischen Steuerungsstrukturen und eine Reihe konkreter Maßnahmen für das neue Europäische Parlament und die neue Kommission. Der EWSA wird auch eine Folgenabschätzung zum Dienstleistungsrichtlinie in der Bauwirtschaft verabschieden. Thema Umsetzung der In zwei zentralen Debatten geht es ferner um die Situation in der Ukraine - in Anwesenheit des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Juschtschenko (29. April, 14.45 Uhr - PRESSEKONFERENZ: 13.45 Uhr), und die kulturelle Vielfalt in Europa - in Anwesenheit von Costa Gabras, Filmemacher (29. April, 16.30 Uhr). Verfolgen Sie die Plenartagung live auf http://www.eesc.europa.eu/ Die vollständige Tagesordnung können Sie hier abrufen. Stellungnahmen, die zur Erörterung und Abstimmung anstehen: Nicht alle EU-Bürgerinnen und -Bürger können an nationalen Wahlen teilnehmen. Zwar heißt es in den EU-Verträgen "Alle Bürgerinnen und Bürger haben das Recht, am demokratischen Leben der Union teilzunehmen", doch haben drei Millionen Unionsbürger, die außerhalb der EU leben, kein Stimmrecht in den nationalen Wahlen, und zwar weder in ihrem Herkunfts- noch in ihrem Aufenthaltsland. Fünf EU-Mitgliedstaaten hindern ihre im Ausland lebenden Bürger daran, an nationalen Wahlen teilzunehmen. In seiner neuen Stellungnahme zum Wahlrechtsentzug unterstreicht der EWSA die Diskrepanz zwischen dem EU-Recht auf Freizügigkeit und der Tatsache, dass bestimmte Bürger dieses Recht bei nationalen Wahlen nicht ausüben können. Verbraucherschutz und Überschuldung Mit der Finanzkrise haben Überschuldung, Lebenshaltungskosten und Nutzung von Bargeldkrediten zugenommen. Diesem Umstand wurde auf EU-Ebene aber noch nicht angemessen Rechnung getragen. Der EWSA befürwortet die Einführung eines angemessenen, einheitlichen Verfahrens, die Prüfung der Forderungen, einen europäischen Rechtsrahmen gegen Wucher und präventive Maßnahmen. Rue Belliard/Belliardstraat 99 – 1040 Bruxelles/Brussel – BELGIQUE/BELGIË Tel. +32 25469406 – Fax +32 25469764 E-mail: [email protected] – Internet: www.eesc.europa.eu Folgen Sie dem EWSA auf DE Für ein Wiedererstarken der europäischen Industrie Der EWSA ist der Ansicht, dass es den industriepolitischen Hauptprioritäten der Kommission an einer klaren Vision und an wirksamen Maßnahmen mangelt, mit denen ein attraktives Umfeld für die Industrie in Europa geschaffen werden könnte. Ohne wettbewerbsfähige industrielle Basis wird Europa nicht für mehr Wachstum und Beschäftigung sorgen können. Als Maßnahmen schlägt der EWSA u.a. vor, die Energiepreise zu senken, den Dienstleistungen mehr Aufmerksamkeit zu widmen und die Finanzierung von Innovationen durch die EU zu modernisieren. Aufbau des Verkehrskernnetzes: Kernnetzkorridore und die Fazilität "Connecting Europe" Insgesamt hält der EWSA die einschlägige Mitteilung für ein nützliches Instrument bei der Umsetzung der TEN-V-Richtlinien und für die Interessenträger, die damit proaktiv tätig werden und ihre Planung optimieren können. Dennoch gibt es noch Spielraum für Verbesserungen. Beispielsweise erachtet der EWSA hinsichtlich des Steuerungssystems eine ordnungsgemäße Überwachung der Umsetzung als entscheidend. Darüber hinaus hat der EWSA auch Bedenken hinsichtlich der Unzulänglichkeit verfügbarer EU-Haushaltsmittel. Schließlich sollte der Rückgriff auf alternative Finanzierungsverfahren wie Projektanleihen und öffentlich-private Partnerschaften präzisiert werden. Bekämpfung von Zwangsarbeit in Europa und weltweit Menschenhandel hat in einer zivilisierten Gesellschaft keinen Platz. Mit seiner Initiativstellungnahme leistet der EWSA einen nützlichen Beitrag zur Debatte der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), indem er als institutionelles Sprachrohr der europäischen Zivilgesellschaft ein deutliches Signal zur notwendigen Bekämpfung der Zwangsarbeit sendet und betont, dass die geltenden ILO-Übereinkommen aktualisiert sowie Präventions- und Schutzmaßnahmen ergriffen werden sollten. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: EWSA-Pressereferat Tel.: +32 2 546 9779 E-Mail: [email protected] _______________________________________________________________________________ Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss gewährleistet die Vertretung der verschiedenen wirtschaftlichen und sozialen Bereiche der organisierten Zivilgesellschaft. Er ist eine beratende Versammlung und wurde 1957 durch die Römischen Verträge errichtet. Die beratende Funktion des EWSA ermöglicht es seinen Mitgliedern und damit auch den Organisationen, die diese vertreten, am Beschlussfassungsprozess der EU teilzuhaben. Dem Ausschuss gehören 353 Mitglieder an, die vom Rat der Europäischen Union ernannt werden. _______________________________________________________________________________ Rue Belliard/Belliardstraat 99 – 1040 Bruxelles/Brussel – BELGIQUE/BELGIË Tel. +32 25469406 – Fax +32 25469764 E-mail: [email protected] – Internet: www.eesc.europa.eu Folgen Sie dem EWSA auf