Seismik Refraktionsseismik Die Refraktionsseismik basiert vereinfacht auf dem Prinzip, daß ein von einer Anregungsquelle (z.B. Fallgewicht, Hammer oder Sprengung) zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgesandter seismischer Impuls von mehreren entlang einer Linie ausgelegten "Schwingungsmessern" (Geophone) empfangen und mit einem Registriergerät aufgezeichnet wird. Die Bezeichnung "Refraktionsseismik" bringt zum Ausdruck, daß bei dieser Methode seismische Wellen verwendet werden, die an lithologischen Schichtgrenzen gebrochen worden sind. Je weiter ein Geophon vom Anregungspunkt entfernt ist, desto mehr Zeit benötigt die seismische Welle, um dieses zu erreichen. Die Geschwindigkeit, mit der sich die seismische Welle in einem Medium ausbreitet, ist materialabhängig. Bei fast jeder Witterung! Nur Hagel und starker Regen verursachen durch das Niederprasseln so starke Störungen an den Schwingungsaufnehmern, daß keine vernünftigen Meßergebnisse möglich sind. Magnetik Die Magnetik basiert vereinfacht auf dem Prinzip, daß eisenhaltige Objekte oder Ablagerungen im Untergrund das natürliche Magnetfeld an der Erdoberfläche verändern. Geoelektrik Bei den verschiedenen Verfahren der Gleichstromgeoelektrik wird dem Untergrund über zwei Metallsonden, den Elektroden A und B, zwischen denen sich eine Gleichstromquelle befindet, ein Strom I zugeführt. Der Stromkreis wird durch den mehr oder weniger gut leitenden Untergrund geschlossen. In diesem bildet sich ein Potentialfeld aus, das außer von der Position der Elektroden und der Form der Erdoberfläche wesentlich von der Verteilung des spezifischen elektrischen Widerstandes im Untergrund bestimmt wird. Aus dem Strom I, der Spannung U und der Geometrie der Elektroden kann der elektrische Widerstand des Bodens berechnet werden. Elektromagnetik Bei der Elektromagnetik wird wie bei Geoelektrik die Leitfähigkeit des Untergrundes ermittelt. Für die Messung wird jedoch dem Boden kein Strom zugeführt, sondern es wird durch Induktion ein Spannungsfeld im Untergrund erzeugt (berührungslos). Falls in der Geoelektrik kein guter Kontakt zwischen den Sonden und Boden herstellbar ist (Asphalt, Steinpflaster, Kies etc.), bietet sich die elektromagnetische Methode als Ersatz an. Dieses Verfahren wird in der archäologischen Prospektion für eine schnelle, großflächige Übersichtskartierung der Leitfähigkeitskontraste oberflächennaher Schichten eingesetzt. Georadar Das Georadar ist zur Zeit die modernste und potentiell leistungsfähigste geophysikalische Methode zur Erfassung oberflächennaher Strukturen, v.a. in der archeologischen Prospektion. Es nützt eine elektromagnetische Welle als Signalträger. Ein elektromagnetischer Impuls mit der gewählten Frequenz (zwischen 1 und 1200 MHz) wird mittels einer Sendeantenne in den Untergrund abgestrahlt. Er breitet sich im Untergrund mit einer materialabhängigen Geschwindigkeit aus und wird an den Grenzflächen einzelner Objekte oder von Schichten unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften (Dielektrizitätskonstante, Leitfähigkeit) reflektiert. Das an die Oberfläche zurückkehrende elektromagnetische Signal wird von einer Empfängerantenne erfaßt und digital aufgezeichnet. Die Veränderungen der Signalform (Amplitude und Frequenz) erlauben Rückschlüsse auf die physikalischen Eigenschaften der durchstrahlten Medien wie ihre Mineralzusammensetzung, Feuchtigkeit, Porosität etc. Die Laufzeit des Signals ist proportional zu der Entfernung der Grenzfläche oder des Objektes. Im wesentlichen beeinflussen folgende Faktoren die Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen: 1. Dielektrizitätskonstante des Mediums 2. elektrische Leitfähigkeit des Mediums 3. Antennenabstrahlcharakteristik 4. Frequenz des Impulses Siehe: bodenradar.html Tomographie Bei der Tomographie handelt es sich um eine seismische Durchschallung von Bohrloch zu Bohrloch. Es werden dabei mittels hydraulischem Scherwellenhammer in einem Bohrloch seismische Schwingungen angeregt, während im benachbarten Bohrloch mehrere Geophone die Schwingungen empfangen. Die Laufzeit der Schwingungen zwischen den Bohrlöchern gibt Aufschluß über die Beschaffenheit des Untergrundes. Im Tunnel kann auch mit dem Radar eine Tomographie wie beim Arzt durchgeführt werden. Dabei wird in einem Stollen das Radarsignal gesendet und im benachbarten Stollen empfangen.