3 Sport und Gesellschaft Eine Gesellschaft stellt eine Gruppe von Personen dar, die über eine eigene Kultur verfügen (Wertvorstellungen, Normen, Institutionen, ...). Der Zusammenhang zwischen Sport und Gesellschaft beruht auf gemeinsamen Wertmustern und Verhaltenskonfigurationen. Sport ist ein Spiegelbild der Gesellschaft in der er sich etabliert hat Sport ist kulturell definiert, in ihm spiegeln sich vor allem die Wert und Normen der jeweiligen Gesellschaftsform wieder. 3.2 Sport und Kultur: Werte in Gesellschaft und Sport Vor allem die Industrialisierung war ein Meilenstein in der Gesellschaftlichen Entwicklung. Rationalisierung und Arbeitsteilung haben auch im sportlichen Geschehen ihre Spuren hinterlassen. Zusätzlich ist das Streben nach Chancengleichheit zur idealen Leitorientierung geworden. Mit der gesellschaftlichen Veränderung wird der Sport zum immerwichtigeren sozialen Phänomen: Riesmann/Denney zeigen das anhand des „American Football“, der die Auswirkungen der amerikanischen Kultur sehr deutlich zeigt: „strenge Arbeitsteilung, hohes Maß an Synchronisation“ (vgl.) – das ist die Lebensart der Amerikaner.“ Diese Art einen Sport auszuüben spiegelt den Lebensstil der Amerikaner sehr deutlich wider: Hohe Arbeitsteilung, Spezialisierung, komplexe Organisation man erkennt die hochindustrialisierte amerikanischen Gesellschaft wider. Das bürokratische System der USA verlangt von seinen Sportlern totalen Unterwurf unter Autoritäten. Der Spieler ist Eigentum der Mannschaft Der US Sport ist wie seine Produktionsbetriebe streng Produktorientiert. Das zeigt sich in Traineraussagen: Vince Lomabrdi „not everything – only thing“ Wille zum Sieg nicht natürlich sondern kulturell bedingt: In anderen Gesellschaft Wille zum Sieg nicht ausgeprägt: Zuni (New Guinea) taketak jeder versucht so viele Punkte zu machen wie möglich das Gesamtspielziel ist ein Unentschieden. Fußball eingeführt Regeln geändert: Beide Mannschaften mussten gleich viele Tore schießen. (vgl. Leonard) 3.2 Entw. Moderner Fußball Gutes Bsp für Entwicklung eines Sports anhand der Gesellschaft und der soz. Schicht: Erst „Primaner Fuchs Sys“ zur perönlichkeitsbildung an den public schools. (19.Jhdt) Ind. Rev. Bürgertum steigt auf nicht mächtig genug um Adel zu verdrängen, Kräfte zw. Bürgern und adel hlaten sich die Waage – Thomas Arnold: Dir. Der P. school in Rugby will schwierige Situation überwinden cancelt Selbstverwaltungssystem der Schüler erste niedergeschriebene Fußball Regeln entstehen. Auch der Adel schreibt Regeln nieder: Eton. Immer weniger brutal immer mehr Mannschaftsspiel. Unter humanistischen Ideen wird Fußball ein gewaltfreier Sport und immer mehr zum Massenphänomen 3.2 Interkulturelle Aspekte im Sport Sport ist also menschliches Symptom, Ausdruck des soziokulturellen Systems der Gesellschaft Allard leitet Zusammenhang zwischen Gesellschaftstyp und Sportform ab: Gesellschaft Sport Hohe Arbeitsteilung formalisierte Regeln Hohe Soziale, pol. Zwänge wichtig: Körperkraft, unwichtig: Geschick Hartes Gehorsamkeitstraining Aggressive Sportarten 1 Niedrige Arbeitsteilung, starker soz. Zwang Mannschaftssportarten populär Umfassende empirische Studien, die diese Aussagen belegen fehlen aber bis heute. Bsp.: Vergleich zwischen AUT und USA: Augenscheinlich: USA 4x so wettkampforientiert wie AUT, zeigt deutlich wie das kulturelle Prinzip von Gesellschaft auf den Sport durchschlägt. Auch Ideologien zeigen ihre Auswirkungen: Protestanten sind durch ihren „innerweltlichen Asketizismus“ (Weber) Katholiken überlegen. Protestanten nur 8% der Weltbevölkerung, bis 1960 haben sie aber 50% der Medaillen bei OS gewonnen. Erklärung: Auslegung der Askese bei den Protestanten. Sepännen zeigt aber in der neuren Zeit, dass zusätzlich auch rein weltliche Ideologien eine tragende Rollen spielen: sozialistische Gesellschaften höheres Leistungsniveau als andere. Deshalb war die DDR die erfolgreichste Sportnation: Sozialistische und protestantisch. 3.2 Differenzierung und Trends im Sport Auch kulturelle Wandlungen finden sich in Sport wieder: zB Zurückdrängung der Gewalt. Im antiken Griechenland noch weit verbreitet – auch im Sport zB Pankration – Kriegszustand war mow üblich. Zustand der Griechen war anders als heute: damals weniger zivilisiert. Um zu überleben musst oft körperliche Gewalt angewendet werden. Elias bezeichnet die Entw. Zum heutigen Standard als „Zivilisationsprozess“ Zwang den Menschen aufgrund zunehmender gesellschaftlicher Verflechtungen auf einander ausüben Dämpfung körperlicher Gewalt in moderner Gesellschaft unterschiedlich ausgeprägt: Im Boxen zB wird körperl. Gewalt zum Selbstzweck da er inhalt des Sportes ist. Boxer meist aus unterprivilegiertem Milieu suchen nach Möglichkeit zur Identitätsbildung, und sozialem Aufstieg. Hauptform d. Gewalt im mod. Sport: instrumentelle Gewalt: gezieltes Foulspiel bringt taktische Vorteile (wird von Fans akzeptiert) „Je höher der Wert des Sieges ist, umso eher werden die Regeln des Sport zugunsten anderer Interessen verletzt“. (vgl. Weiss) Materialistische Werte (Guter Job, viel Geld, ...) weichen in den letzten Jahren hedonistischen Werten (ausgewogenes Leben, Genuß, Individualität,...). Diese Entwicklung lässt auch den Sport nicht aus, Menschen treiben Sport nun eher aus hedonistischen Gründen. Sport wird aus ein Genussgut reduziert. „Mens sana in corpore sano“, nicht mehr zentral. Sport = Kinobesuch. Bedenkliche Entwicklung. Anpassung des Sports an die moderne Gesellschaft. Man sieht sehr deutlich: Sport ist ein Spiegel des Werte und Normensystems einer Gesellschaft und präsentiert sich als deren Mikrokosmos. 2 4 Sozialisation und Sport Der Mensch besitzt im Unterschied zu den Tieren keine Erb- sondern eine Erwerbsmotorik. Daher ist er in die Gesellschaft einzuführen. Menschen sind physiologische Frühgeburten, sie machen extrauterin das letzte Stück ihrer Entwicklung in direktem Kontakt mit der Außenwelt im Stadium der höchsten Bildsamkeit durch. In dieser Phase ist er ein Lernwesen, der physiologischen Geburt folgt die soziokulturelle Geburt. Zentraler Vermittler zwischen dem sich entwickelnden Menschen und seiner Umwelt ist zunächst der signifikante andere – meist Eltern, sie den Kindern soziale Anerkennung geben, und entwickeln dadurch das Selbstwertgefühl des Individuums. Darüber hinaus führen sie in die Gesellschaft ein: Sie sozialisieren. In weiterer Folge kommt der generalisierte Andere als Sozialisationsfaktor dazu: die abstrakte Allgemeinheit (Mead). Entscheidender Schritt in der Sozialisation ist das roletaking (Mead). Prozess der Antizipation und der Reaktion ist verantwortlich für die Bildung des Selbst. ermöglich es sich von anderen her, und somit sich selbst zu sehen. Das Selbst ist ein Satz unterschiedlicher Identitäten. Erfolgreich sozialisierte Person isst nur richtiges Essen, findet nur schönes attraktiv.... die Einstellung bestimmt die Gesellschaft. Sozialisation ist auch immer Körpersozialisation – sie variiert mit Schicht und Individuum. Technik des Schlafens nicht natürlich. Mauss: „Die Massai können im stehen schlafen“. Auch Sport ist eine Technik des Körpers. Sport damit ein Ergebnis der Sozialisation. Hoch komplexer Zusammenhang zw. Nationalsport und Familienstruktur (Zucker/Meadow): Zentrale Institution ist die Familie: Sie bestimmt das Verhalten in anderen sozialen Institutionen – zB m Sport. Bsp: mexikanischer Stierkampf. – abstrakte Gesellschaftsform in den USA (Feindseeligkeiten äußern sich sehr abstrakt im Baseball) 4.1 Geschlechtsrollen im Sport Geschlechtsrollen sind gesellschaftliche Normen und Erwartungen bezüglich des Verhaltens von Frauen und Männern und ex definitione ein soziales und kein biologischen Phänomen. Bsp: Rollenbilder der Tschambuli unseren diametral gegenübergestellt. Rollen kulturell bedingt und sehr variabel Geschlechtsrollen sind Produkt soziokultureller Schöpfungen. Element der Geschlechtsidentität bei Burschen: Verhältnis zu eigenen Körper, mit betonung auf Körperkraft und Belastbarkeit, bei Mädchen: ab pubeszenz verstärkt Ästhetik. Diese Prägung kommt auch im Sport zum tragen: Sport entspricht dem sozialen Rollenbild. Werte und Deutungssysteme beziehen sich eher auf funktionale als auf ästhetische Bedeutung und sprechen daher eher Männer als Frauen an. Werte wie Leistung oder Schnelligkeit werden schon in der primären Sozialisation vermittelt Spitzenathleten stammen meist aus Familien in denen hohes Leistungsvermögen präsent ist bzw war. Erklärung für geringe Präsenz der Frauen im Sport: Geschlechterdifferenzierung. reale gesell. Situation wird im Sport wiedergespiegelt. Identitätsbestätigung auf Basis von Werten und Normen. Diese sind auf die Männer zugeschnitten entsprechen nicht dem Handlungspotential der Frauen und der Sport erscheint weniger attraktiv. Wenn jemand Sport treibt, dann im Einklang mit der Geschlechtsidentität, man wendet außerdem sich dem Sport zu der die eigene Identität nicht gefährdet. 3 Frauen Erlebnis und gefühlsbetont Köper sein Männer funktional Körper haben In letzten Jahren wandelndes Körper und Gesundheitsbewusstsein Anteil der Frauen über alle Schichten erheblich gestiegen. Sport spiegelt als Mikrokosmos der Gesellschaft solche Entwicklungen wieder. Neue Wertvorstellungen sind in die Gesellschaft und in den Sport gleichermaßen eingebettet. 4.2 Soziale Schichtung im Sport Je komplexer eine Gesellschaft ist, desto mehr Schichten sind beobachtbar. Soziale Schicht ist definierbar nach a) objektiven Faktoren Einkommen, Vermögen, Beruf, ... b) subjektiven Faktoren Prestige, Anerkennung, ... Angehörige einer soz. Schicht haben einen bestimmten sozialen Status. Zusammensetzung des soz. Status: Gesamtstatus: Summe aus: Einkommens-, Bildungs-, Status der Herkunft ect. Viele Individuen hier auf unterschiedlichen Höhen Statusinkonsistenz od. Statusinkongruenz Wenn zB Hoher Berufsstatus mit hohem Einkommensstatus fällt Statuskristallisation. Auch Wertneutrale Merkmale manchmal + od. – besetzt: Gesundheit, Geschlecht, Behinderungen, ... Periphere Merkmale ebenfalls: Frisur, Stimme, .... 4.2.1 Physischer Habitus Der Habitus ist das kulturelle Unbewusste, eine Verhaltensnormierung, die als Nährboden den verschiedenen Bereichen des Denken und Handelns die entsprechenden Schemata liefert. Der Habitus gründet im Geschmack und darauf manifestiert sich die soz. Position. Zur Erfassung des Zusammenhangs zw. Schicht uind Sport ist als auch die Bedeutung der Sportart zu analysieren. Daraus ergibt sich die Zuwendung zu einem bestimmten Sport. Das Verhältnis zum eigenen Körper prägt das Körperbewusstsein. (Die Art der instrumentellen Beziehung). (vgl. Bourdieu) Körperethos, Habitus und Lebensstil stehen in einer engen Identitätsgemeinschaft. 4.2.2 Körperethos Köperethos – soz. Schicht anhand von Gesundheitsverhalten: Unterschiedliche Wahrnehmungen von Krankheitsempfindungen: funktionelle Erkrankungen. obere Schicht kann genau erklären was nicht stimmt, untere Schicht „was is hin ?“ Problem: Entschlüsselung von Körpersignalen Anderes Bsp Kodex der guten Sitten, Bedürfnisbefriedigung Höhere Schicht Zunehmende Stilisierung des Lebens. Jede Schicht strebt nach den Symbolen der höheren Schichten. Leicht: Erwerb dieser Symbole – schwierig erreichen höheren Bildungsniveaus. Symbole dadurch entwertet, Prestigegewinn der unteren Schichten auch nur eingebildet, obere Schicht gibt dieses Symbol preis und bedient sich eines anderen. Sport ist ein sehr geeignetes Mittel um den Lebensstil zu repräsentieren. 4 4.2.3 Die populären Sportarten der unteren Schichten Zentrale Merkmale der Sportarten der unteren Schichten: Gewalt, Körperkontakt und Kampf. Direkte Auseinandersetzung Mann gegen Mann – zB Fußball, Boxen, Ringen, ... Zentral: Ertragen von Scherzen, Lärm (Autorennen) bis hin zu Trinkgelagen (zB Rugbyklubs) Sportarten meist in den oberen Schichten entstanden (vgl Fußball) – mit dem Zugang von breiten Gesellschaftsschichten verändert. Neben geringer Schonung des eigenen Körpers fehlt auch jeder Kontakt zur Natur. neben instrumentellem Verhältnis zum eigenen Körper auch instrumentelles Verhältnis zur Natur. Die Liebe zur Umgebung ist Merkmal der oberen Schichten. Amerikanische Untersuchung zum Thema: (Eitzen/Sage) x) Untere Schichten instrumentalisieren ihre Arbeitsgegenstände (zB große Maschinen Truckrennen Symbol der Befreiung) x) Hohes Maß an Identifikation mit Idolen. zB Fußball (Ultras) x) Kaum Einfluss der Schule 4.2.4 Die populären Sportarten der oberen Schichten Zentral beim Blick auf die österreichischen Verhältnisse ist nicht welchen Sport betreibe ich, sondern wie betreibe ich den Sport? ZB Tennis: vor 20 Jahren noch Oberschichtsport, danach entw. Zum Volkssport. Aber weiterhin Unterschiede in der Ausübung: Einerseits regelmäßig in einem Club mit teils horrenden Mitgliedsbeiträgen, andererseits gelegentlichem Spiel auf öffentlichen Anlagen. Auch zentral ob der Sport seit frühester Kindheit oder erst im Erwachsenenalter ausgeführt wird. – Beim Skifahren wichtig wann und wo gefahren wird. Wichtig für die Oberschicht: An seperatem Ort, mit ausgewähltem Partner, unter Aufsicht von gut bezahlten Trainern. (zB Golf, Yachtsegeln, Reiten, ...) Weiters Befreiung vom Druck einer Mannschaft Trend zu Einzelsport. Starke Bindung an die Natur – kein instrumentelles Verhältnis zur Natur Frage inwieweit in der heutigen Gesellschaft die Einteilung in soziale Schichten noch zeitgemäß ist. Tendenzen in der Vorliebe für bestimmte Sportarten in unterer und obrerer Schicht diffundieren immer mehr. 4.2.5 Soziale Schichten und Sportengagement Schichtzugehörigkeit hat Einfluss auf das Sportengagement. (empirisch bewiesen) Untersuchungsergebnisse: 1. Mittlere und obere Schicht treibt mehr Sport. – die die nie Sport treiben in untere schicht deutlich höher als in mittlere. 2. Je neuer der Sport, umso höher der soz. Status derer die ihn betreiben 3. je größer die bed. Individueller Leistung ist, umso höher der soz. Stsus der ausübenden 4. Je mehr Körperkontakt notwenig, umso niedriger soz Schicht 5. In unterre schicht dominieren sportarten ohne Naturbezug 6. Qualitative Unterschiede beim Sportengagement verschiedener Schichten. Schichtabhängige Einstellungen zeigen starke Konstanz. Variablen für Sportengagement: Alter: Je älter desto weniger Sport 5 Geschlecht: Männer sportlicher las Frauen Maßgeblich sind die Rollenvorstellungen Bildung und beruflicher Status: Mit steigendem Bildungsniveau mehr Sport. Hohe Angestellte treiben exklusiveren Sport. Einkommen: Hohes Einkommen mehr Sport teurerer Sport Niederes Einkommen weniger Sport billigerer Sport Wohnortgröße: Personen im städtischen Bereich nutzen das Sportangebot mehr als der ländliche Bereich. 6 5 Soziale Gruppe und Sport Fast das gesamte Leben eines Menschen spielt sich innerhalb einer Gruppe ab (Familie, Berufsgruppe, Sportverein, ...). Bei längerem Bestehen der Gruppe, entwickelt sie sich zu einem immer komplexeren Gebilde, das unter den Mitglieder ein Zusammengehörigkeitsgefühl hervorruft. Motivationen für das Entstehen einer Gruppe: x) gemeinsame Ziele, Motive Interessen x) gemeinsame Sprache (die Gruppenspezifisch sein kann) x) gemeinsames Werte und Normensystem x) Wir – Gefühl (Gruppensolidarität) x) längerfristiges Zusammenwirken der Gruppenmitglieder Man unterscheidet: 1. Kleingruppen: Face to face Beziehungen möglich, max. 20 Mitglieder (meisten Gruppen sind Kleingruppen) 2. Großgruppe: Keine face to face Beziehung mehr möglich, >20 Mitglieder, zB Gewerkschaften, pol.Parteien 3. Primärgruppe: Die Clique. Gruppenmitgliedschaft wird durch emotionale Bindung und Identifikation mit der Gruppe generiert. ZB (Familie, altershomogene Gruppe, ...) Primärgruppe besondere Kleingruppe. Die am weitesten verbreitete Form der sozialen Gruppe, alle anderen sind Sekundärgruppen. 4. Formelle Gruppe: Beziehungen werden unpersönlich, Gruppe wird durch Satzungen und Statuten zusammengehalten. zB Forscherteam, Arbeitskollegen 5. Informelle Gruppe: Spontan gebildete Gruppe. Aus face to face Beziehungen. Binnengruppierung formeller Organisationen (Interessensgruppen, ...) 6. Totale Gruppe: Individuelle Handlungsspielräume ausgeschaltet zB Sekte, zt. Prof. Sportmannschaften Beziehungen innerhalb der Gruppe misst die Soziometrie (Moreno). Beliebtheit und Tüchtigkeit lässt sich so innerhalb einer Schulklasse durch eine Soziomatrix darstellen (od. Soziogramm od. Säulendiagramm). Figurationen ändern sich dabei über längerfristige gesellschaftliche Entwicklungsprozesse. Eines der Hauptinteressen der Gruppenforschung gilt der Gruppenkohäsion. 5.1 Gruppenkohäsion Kohäsion vor allem in Mannschaftsportarten sehr positiv. (interdependente Aufgabenstruktur) Bei Mannschaften mit independenter Aufgabenstruktur steht die Kohäsion nicht im Vordergrund (Mitglieder sind nicht voneinander abhängig) (zB Rudermannschaft) 7 Zielführend bei der Erforschung des Zusammenhalts in der Gruppe – SCQ (vgl. Meding) – dieses Instrument misst: A) Stärke der Beziehung zw. Den Spielern B) Stärke des Einflusses jedes Spielers auf die Mannschaftsmitglieder und auf den Trainer C) Wie gerne die Mitglieder in der Mannschaft spielen D) Wie stark sie sich zur Mannschaft hingezogen fühlen E) Welchen Wert sie der Mitgliedschaft beimessen F) Qualität der Zusammenarbeit G) Mannschafteiche Geschlossenheit F) und G) unterscheiden dabei am stärksten zw. Erfolg und Misserfolg der Mannschaft 5.2 Gruppengröße und Gruppenaufgabe Mangelnde Koordination bei zu großer Gruppe, Motivationsverfall (Ringelmann-Effekt) Je bedeutungsloser der Beitrag des Einzelnen Erscheint umso größer der Motivationsverlust. Je größer die Gruppe umso weniger Kohäsion subjektive Zufriedenheit und persönliche Bindung an die Gruppe sinken. Interaktionsmöglichkeiten sinken. Lösungsstrategie: Verteilen von Subaufgaben Aufgabe des Trainers, vor allem in kooperativen Sportarten zB Fußball (Verteidigen, Stürmen, ...) Einzelleistungen der Subgruppen müssen zueinander in Verbindung stehen. Analyse von Gruppenleistungen sehr schwierig, Gruppe leistet nie das , wozu ein einzelner im Stande wäre. Gruppenleistung hängt vom Typus der Aufgabe ab. 8 6 Sport als soziale Institution Über einige anthropologische Konstanten wird das sportliche Handeln des Menschen determiniert Sport ist eine soziokulturelle Schöpfung der Menschheit 6.1.1 Weltoffenheit Mensch ist nicht instinktgeleitet Reduktion der Umweltkomplexität (Luhmann). Mensch hat keine Giftzähne oä. Gehlen bezeichnet ihn als Mangelwesen Durch seine Weltoffenheit kann er aber beliebig variabel Antriebe und Strebungen entwickeln. Mehrere Möglichkeiten einen Umstand zu erleben einer wird ausgewählt Komplexität damit reduziert. Bezug zum Sport auch hier Reduktion der Umweltkomplexität auf Überbieten. Basis für den Leistungsvergleich 6.1.2 Exzentrizität Künstlichkeit des Menschen Exzentrizität bezieht sich auf das Verhältnis in dem der Mensch zu sich selbst steht. Der Mensch ist sein Körper, gleichzeitig hat er einen Körper Er hat instrumentellen Charakter da der Mensch über seinen Körper verfügen kann. Er erfährt sich als Wesen das nicht mit seinem Körper ident ist, sondern ihm steht der Körper zur Verfügung. Der Mensch kann das eigene Verhalten erkennen und bewerten Er sieht sich selbst. Er entwickelt ein Selbstbewusstsein. Nach Mead vollzieht sich dieser Prozess in der Rollenübernahme im Zuge der Sozialisation. Da sich der Mensch selbst bewerten kann, kann er seine Handlungen auch selbst korrigieren. Er befindet sich in einer Dialektik zwischen Selbstidentifikation, und Identifikation durch andere. Vg. Plessner: „indirekte Direktheit“ od. „vermittelte Unmittelbarkeit“. Selbstdeutung und Selbsterfahrung nur in Interaktion mit der Umwelt möglich. Nur im Austausch mit dem was wir nicht sind leben wir. Natürlichkeit ist immer Konstruktion, auch Sport ist eine Konstruktion des Menschen. Er ist ein Kulturprodukt. Alle Kulturformen des Menschen sind Extensionen in denen er sich selbst verwirklicht. 6.1.3 Anerkennung Der Mensch zielt bei jeder Art von Tätigkeit auf die Anerkennung andere Menschen. Bereits durch Gesten mit der Mutter in frühester Kindheit. Mensch strebt nach Verwirklichung Bereits an frühester Kindheit: zB Spitz vergleichende Studie – Kinder in 2 versch. Krankenhäusern. Od. Durkheim: Selbstmordstudie – Mensch verliert das Soziale ist aber Basis für sein Leben. Sport ist ein gesellschaftlicher Ort der Bestätigung. Selbstwertgefühl braucht Bestätigung durch andere. Streben nach solcher Bestätigung ist typisches Handeln für den Sport. 9 6.2 Soziale Anerkennung im Sport Bestätigung erfolgt auf Basis des Wert und Normensystems. Basis in der Kindheit: Kind kann sich selbst vom anderen her sehen, kann sich selbst zum Objekt machen. Im Hinblick auf den allgemeinen anderen, dessen Haltung das Kind sich selbst gegenüber einnimmt, kann er sein Selbst entfalten. Doppelaspekt des Selbst setzt an: Zusammenspiel von I und me: me: Einzelner wird zum Mitglied einer Mannschaft, I: Individuum bleibt individuell: Stürmerstar zB Mit sportlicher Leistung erreicht er die Gratifikation der Mannschaft und der Gesellschaft. Popitz „Fünf Typen sozialer Subjektivität“ – Kategorisierung der Anerkennungsbedürfnisse: 1) Anerkennung als Zugehöriger einer Gruppe: Bedürfnis als Teil einer Gruppe anerkannt zu werden – am Land wichtiger als in der Stadt 2) Anerkennung in einer zugeschriebenen Rolle Spezifischer: Handlungsmuster werden Merkmalen zugeordnet die von Begin an gegeben sind: Geschlecht, Abstammung, ... Nicht Gleichsein mit der Gruppe wichtig, sondern die soziale Funktion 3) Anerkennung in einer erworbenen Rolle Durch besonderes Können persönlich erworben Basis für den Spitzensport 4) Anerkennung in einer öffentlichen Rolle Publikum erwartet sichtbar dargestellte Leistung Sport kann diese perfekt erfüllen 5) Anerkennung der persönlichen Identität Anerkennung der eigenen Person als singuläre Existenz Sport die leichteste Möglichkeit Anerkennung in der Gesellschaft zu erfahren Grund für die schwarzen in den USA sich dem Sport zuzuwenden. Schwarze in USA unterprivilegiert, Eltern drängen schw. Kinder daher viel mehr in den Sport. Schw. Den weißen deutlich überlegen (Boxen, Basketball, ...): Grund teilw. In Geschichte: Schwarze waren tüchtige Sklaven heute gute Sportler. Weitere Grund: Deprivation und Diskriminierung der Schwarzen: Einzige Möglichkeit Anerkennung zu finden ist ein guter Sportler zu werden. „Gesellschaftl. Ablehnung ist guter Nährboden für Sportkarriere. Der hungrige Boxer kämpft um Anerkennung“. Nicht nur für die schwarzen in den USA sondern für immer mehr Menschen wird der Sport zur Gratifikationsinstanz. Hauptauslauf des in der Arbeit nicht untergebrachten Gestaltungsund Geltungsdranges. Sport ist die Antwort auf die Anonymität moderner Gesellschaften. 6.2.1 Aktion und Präsentation in der Gesellschaft und im Sport Ob eine Leistung vorliegt entscheidet die für den Handelnden relevante Bezugsgruppe. Die objektiven Kriterien zur Leistungsbeurteilung sind sehr variabel. Mit Änderung der Werten einer Gesellschaft ändern sich auch die Kriterien für Leistung. Aus der Anerkennung einer Leistung resultiert der Erfolg. Er spiegelt den Erfolg oder Misserfolg eines Athleten wieder. Individuum muss Kriterien seiner Leistung deutlich zur Schau stellen Präsentationsleistung. Anerkennung resultiert immer aus Aktion und Präsentation. 10 Automatisierung und Technisierung entfremden die Welt. Der Mensch beginnt sich selbst wie seine Arbeitsmaschinen zu verstehen. Frankl: Nur ein Weg das Leben zu meister „Immer etwas zu tun zu haben“ Situation von Menschen die von der Arbeit abgeschnitten sind beruht aus Isolation: Arbeitslose, Pensionisten, ... Der Mensch verliert seine Basis: Das Soziale In dieser Situation biete sich der Sport geradezu an. Er ergreift im Moment nahezu alle Sozialschichten. Sport stillt das Menschliche Bedürfnis nach Anerkennung. Spitzensport zeigt das allgemein verständliche Zusammenspiel von Aktion und Präsentation in einer künstlichen Komplexitätsreduktion: Nur Tore, Sekunden und Meter zählen. Die Medien Hypen Sportler in die Höhe Kann vor allem nach Karriereende zu Identitätsproblemen führen. Für Jugendliche ist der Sport ideal: Sie können ihre Identität mit sofort zugänglichen Ergebnissen entwickeln. damit können sich zeigen was sie wert sind. 6.3 Sport als soziales Phänomen Sport ermöglicht den Aufbau und die Bestätigung der eigenen Identität. Werte und Verhaltensmuster sind im Sport besser repräsentier als irgendwo anders. Sport ist die universelle Kommunikationsform die jeder versteht. 11 7 Sport und Kommunikation Menschliche Gruppen bestehen nur aus den Handlungen die die Mitglieder untereinander setzten. Mensch lebt dabei nicht nur in seiner natürlichen Umwelt, sondern auch in seiner symbolischen. symbolischer Interaktionismus (vgl. Habermas) Bedeutung eines Symbols erst mit Interaktion erlernbar (zB Tennisball) Kommunikation ist Prozess der Bedeutungsvermittlung zw, Lebewesen (vgl. Maletzke) Basis der Komm.: Geste Mensch kann im Unterschied zu Tieren die Bedeutung von Gesten verstehen. Damit ordnet er den Zeichen bestimmte Gedankengänge zu. Dadurch wird es ermöglicht Haltungen gegenüber Gegenständen einzunehmen die gar nicht vorhanden sind zB Fair Play Ziel von Komm: Erreichen von Verständigung Dazu notwendig: die Sprache Erreichen der Verständigung nur dann möglich wenn die kommunizierten Symbole bei beiden die gleiche Bedeutung haben. Signifikante Symbole Komm. Ist die Conditio sine qua non für Menschwerdung und Menschsein. Die Bildung von Identität ist erst durch Kommunikation möglich. Ohne Komm. Keine Entwicklung des Selbst möglich. Übertragen auf den Sport: Soziale Komponente ist kommunikative Situation. Auch hier Komm über signifikante Symbole Meter, Sekunden für jeden verständlich und leicht transportierbar. Charakteristik für Sport und Kommunikation Sign Symbole im Sport deutlicher zum Aisdruck als irgendwo anders Aktion und Präsentation verschmelzen zu einer Einheit Symbolik steht für die Verhaltensweisen, in denen das Individuum die Haltung des „anderen“ einnimmt, und sich selbst zum Objekt macht. Sign Symbole haben im Sport selbe Bedeutung wie in der Humankomm Elementare Bedeutung für die Identitätsfindung und bestätigung. 12 8 Sportzuschauer Sport reduziert sich auf eindeutige, kommunizierbare Zeichen. Damit wir er auch dem verständlich, der nicht aktiv beteiligt ist. Grund für die Passivbeteiligung im Sport. Zuschauer können mit wildfremden Emotionen teilen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Sport wird sozial vermittelnd, erlaubt Anteilnahme mit geringstem Aufwand. Gültigkeit der gesellschaftlichen Normen und Werte wird auch denen vor Augen geführt, die im Alltagsleben andere Erfahrungen gemacht haben. Sport schafft durch signifikante Symbole ein gemeinsames Sinnkriterium das die Menschen begreifen und anerkennen. Ursache für die Popularität des passiven Sports. Miterleben der Zuschauer bis hin in den physiologischen Bereich Zuschauer erfährt Identitätsbestätigung durch teilen des Erfolgs der eigenen Mannschaft. Andere Zuschauer die ebenfalls involviert sind geben Anerkennung (andere Zuschauer sind „der generalisierte Andere“) Der Zuschauer ist für die spielende Mannschaf selbst der generalisierte Andere holt sich die Einstellung des generalisierten Anderen in seinen Erfahrungsbereich hinein über diesen Weg kann er Identität besitzen und Bestätigung erfahren. Sport versorgt die Bürger einer Stadt mit Identität in einer Welt die soziales Kapital verliert. ZB Los Angeles: Identifikation mit Mannschaften oder Idolen. Zuschauer erkennen dass sie nicht alleine dastehen Solidarisierung untereinander Gefühle werden geteilt. soziale Anerkennung 8.1 Aggressionsthematik bei Sportzuschauern Am Rande der Stadien entwickelt sich aber auch die Negativseite des Zuschauertums: Aggressives Verhalten seitens der Sportrezipienten. Gabler unterscheidet 3 Formen der Zuschaueraggression: 1. Trieb und Instinkttheoretischer Ansatz Antagonismus zwischen Todes- und Sexualtriebes (Freud) Je nach Triebmenge unterschiedl. Ausprägung.: Todestrieb Zwang zur Zerstörung, Liebestrieb Zwang zur Nettigkeit Lorenz: „Druck Kessel Modell“ Mensch hat Aggressionspotential das von Zeit zu Zeit ausgelebt werden muss Aggression muss auf akzeptiertem Weg ausgelebt werde: zB im Sport Länderspiele können Aggressionen abbauen und sogar Kriege verhindern, wenn Bewusstsein, dass es sich nur um ein Spiel handelt aber in den Hintergrund tritt Verstärkung der Aggressionstriebs. Allerdings existieren auch Gegenstudien zum Katharsiskonzept. 2. Frustrations – Aggressions- Hypothese Baut ebenfalls auf Freu auf. Grundüberlegung: Frustration zeiht Aggression nach sich. Frustration kann aber auch viele andere Dinge nach sich ziehen: Antrieb, Motivation, Ärger oder Depession. Aber eben auch Aggression 13 Bedeutung für den Sport: Kurzzeitmodell: Niederlage der eigenen Mannschaft oder unfair Schiedsrichterentscheidung Zuschauer sind aggressiver als neutrale Vergleichsgruppe. Langzeitmodel: Druck der Gesellschaft od. Arbeitswelt führt zu aggressiven Zuschauerreaktionen im Sport. 3. Lerntheoretischer Ansatz Man ist aggressiv weil andere es auch sind – Lernen durch Beobachten und nachahmen Lerntheoretische Annahmen können im Gegensatz zu 1. und 2. empirisch als gesichert angesehen werden. Sowohl Laborexperiment als auch Feldstudien stützen diesen Ansatz (zb Bandura) 4. Identitätskonzept Menschliches Handeln nicht nur triebgesteuert Mensch hat Selbstbewusstsein vorgeschaltet. Im Bezug auf den Sport: Aggression als Selbstzweck: Aggression wird zum sozialen Phänomen: Jugendl. Haben zu mangelndes Selbstbewusstsein durch Vernachlässigung in Familie oder Arbeit. Durch Abweichendes Verhalten versuichen sie wenigstens im negativen Aufmerksamkeit zu erlangen. Der eigene Selbstwert wird durch konfliktträchtige Abgrenzung von anderen Fans, Polizei oder Bürgern erreicht. Das Stadion der eigenen Mannschaft ist das „Heiligtum“ und trägt bedeutend zu Selbstbestätigung bei. Aggressives Handeln steiger das Selbstwertgefühl. Die Akzeptanz innerhalb der Gruppe kommt von Aggressiven Auseinandersetztungen mit anderen. Die positive Identität wird durch Verbreitung von Feindbildern bestätigt. Hinter dem aggressiven Verhalten von Sportfans steht wieder Aktion und Präsentation. Rabauken schalgen sich für ihren Verein. Der Verein ist Ersatz für gestörte Elternoder Partnerbeziehungen. Sie kämpfen um Anerkennung in der Gruppe der Abweicher. Sie versuchen Aufmerksamkeit zu erregen wie vernachlässigte Kinder. 14 9 Sport und Massenkommunikation Sport wird durch massenmediale Verbreitung weit über den Kreis der unmittelbar Beteiligten hinausgetragen Er verlässt die Privatsphäre, er wird zum Öffentlichen Gut. Sportübertragungen holen mehr Zuschauer vor en TV Schirm als alle anderen Veranstaltungen. Theorie und Datenerfassung über das Verhältnis vom Medien und Sport noch sehr wenig erforscht. Grundlage: Laswell Formel 9.1 Kommunikatorforschung Sportjournalist wird zum gate keeper er ist das Schlüsselloch durch das die Info fließt. Redaktion ist das Nadelöhr für das Nachrichtenspektrum das zum Rezipienten kommt. Sportjournalist: niedriges Niveau – kaum j. Ausbildung, zumeist Startressort Weischenberg: „Außenseiter der Redaktionen“ Sportj. Versuchen den Teamgeist des Sports via Massenmedien auf die Leser zu übertragen J. in Österreich schlechten Stand: nur Platz 15 (Gottschlich/Karmasin 1979) 9.2 Inhaltsforschung Verteilung des Sport in den österreichischen Medien nicht genau erforscht. Medienphilosophie geht davon aus, dass der Mediensport ein Abbild der Wirklichkeit schafft. Medien sind aber mehr: nicht nur Abbilder, sondern auch Analytiker, Kommentator, ... Medien haben Wirklichkeitsstiftendes Potential Medien konzentrieren sich nur auf den Spitzensport, aus Gründen der Quote und der Dynamik. Zusätzlich heizen sie vor Großereignissen auf Medien konstruieren dadurch die Medienrealität des Sports. Sport transportiert die Normen und Werte über den Bildschirm: zB Österreich: Skistars: aus einf. Verh., viel Training du kannst es immer zu was bringen. Bestätigung Gesell. Werte. 9.3 Medienforschung Gründung der Sportpresse gründet auf den Pferdewetten. Erste Sportzeitung in Österreich: Victor Silberer. Allg. Sport Zeitung Erster Sportbericht in Grazer Tagespost: 2. Juni 1884 Erste Sportübertragung im Radio: RAWAG: Eishockey Match 6.12.1928 1956 OS Cortina Erste Fernsehübertragung Medien hypen Sport (Tor des Monats, Sportler des Jahres, ....) Unterhaltungssendung etwa 10x so teuer wie Sportsendung Sport wird für die Werbung immer interrasanter (Sponsoring aufgrund von Medienöffentlichkeit) 15 9.4 Publikumsforschung Pseudosoziale Beziehung zw. Sportstar und Zuschauer in heutiger Gesell. Wichtig alle Details zum Sportstar zu kennen und deutlich mitfühlen zu können (sowohl an der Piste als auch vor dem TV) Bsp vgl. Theater Zuschauer gleiten in die vermittelte Welt des Sport, werden gefangen von der Übertragung zentraler Aspekt: die Identifikation Interaktion mit Idol geht auch weiter wenn TV ausgeschalten ist: Idol wird als Vaterfigur oder sehr guter Freund angesehen parasoziale Beziehung Wie wir unsere Vorstellungen und unsere Wahrheit definieren wird von den Medien beeinflusst (vgl. Neil Postman WAUZT) Medien prägen die Entwicklung der individuellen und gesellschaftlichen Werte sehr nachhaltig. 9.5 Wirkungsforschung Allmacht der Medien (Invasion vom Mars) Stimulus Respons Modell richtiger Stimulus panische Reaktion Lazarsfeld zeit empirisch, dass falsch Einfluss der Medien bei weitem überschätzt. Bahnbrechend: Untersuchung „Peple´s choice“ im US Wahlkampf Nixon vs. Wilkie Problem: Messung der Gewlt im Fersen auf Betrachter nur Probleme Auch keine Hypothesen auf die Auswirkungen von Sport und Gewalt im TV. 16 10 Sport und Wirtschaft Wirtschaftliches Erfolge und marktbezogenes Handeln treten immer häufiger neben sportliche Ziele. Sportökonomische Aspekte rücken damit in den Vordergrund. Verhältnis zwischen Sport und Wirtschaft entwickelt sich sprunghaft, und hat den Sport zu einer riesigen Industrie werden lassen. Parallel zu den gemeinnützigen Vereinen entwickeln sich kommerzielle Sportanbieter. Sie sind privatwirtschaftliche Betriebe die außerhalb der traditionellen Strukturen Sport anbieten. Dadurch entsteht ein multifunktionelles Sportangebot entspricht den Wünschen der Kunden Sport gerät in den Sog rational gestalteter Wirtschaft. Es kommt zur Kommerzialisierung des Sports. Internationale Bewerbe sehr teuer. Nur durch Zuschauereinnahmen und Übertragungsgebühren nicht finanzierbar. Veranstalter auf Sponsoren angewiesen. Sportsponsoring ist Austauschbeziehung zw. Sponsor und Gesponserten. Man unterscheidet 3 Arten des Sponsorships: x) Sponsoring von Einzelpersonen x) Sponsoring von Sportmannschaften x) Sponsoring von Sportveranstaltungen Darüberhinaus Sponsoringpakete die alle 3 Varianten in sich tragen Unternehmen erwarten sich vom Sponsoring: - Erhöhung des Bekanntheitsgrades - Imagetransfer vom Sport auf ein Unternehmen - Zielgruppenansprache - Kaufstimulation des Rezipienten Sportsponsoring ist in das KommunikationsMix des Unternehmens einzuordnen. Die kommunikativen Möglichkeiten des Sportsponsorings werden in die klassischen Marketinginstrumente einbezogen und eine entsprechende Corporate Identity wird entwickelt und umgesetzt. CI unterteilt sich in: Corporate Design optisches Erscheinungsbild Corporate Behaviour Verhaltensweise des Unternehmens Corporate Communications Kommunikation von Mitarbeitern und Medien Mit der Vermarktung des Sports kommt seine Professionalisierung Merkmale der Professionalisierung: + qualifizierte und regelmäßige Ausbildung + Einstellungsvoraussetzungen + Organisation von Berufangehörigen in Berufsverbänden + Aufgaben- und Kompetenzabgrenzungen 17 + Zunahmen universeller Leistungsorientierung + eigenes Berufsbild und Berufsethos + Steigerung von Prestige und Einkommen Für immer mehr Menschen wird dadurch der Sport zum Beruf Ehrenamtliche Ämter auch im Verein immer seltener. Sportmarketing unterscheidet sich von anderen Marketingbereichen, weil: o) Sport ist ein soziales Phänomen o) Organisationsstruktur (Vereine, ... ) o) Problem der Ehrenamtlichkeit o) Spezifität des Trainerwesens o) Ökonomie vs. Ökologie im Sport Wesentlich für das Marketing: Festlegen des optimalen Marketing Mix: wenn gut abgestimmt positive Synergieeffekte , wenn schlecht abgestimmt negative Synergieeffekte TV „kauft“ Sport Bsp USA Pausen im Sport extra für Werbung eingebaut. Große Mannschaften spielen dann wenn TV es will. Am Mediensport herrscht überall gewaltiges Interesse – auch in Österreich. 18