"Euro- und Staatsschuldenkrise " 15.05.2013 beim CDU-Samtgemeindeverband Sachsenhagen Lieber Heiko Bothe, lieber Maik Beermann, lieber Klaus-Dieter Drewes, liebe Freunde vom CDU-Samtgemeindeverband Sachsenhagen, ich freue mich sehr, heute hier bei Euch sein zu können, um Euch in einem kurzen Grußwort Aktuelles über die Euro- und Staatsschuldenkrise zu berichten. Die Staatsschuldenkrise ist in der Tat im Moment eines der - wenn nicht DAS - große Thema der politischen Debatte. Seit 2009 bin ich ordentliches Mitglied Ausschuss für Wirtschaft und Währung im (ECON) beim Europäischen Parlament. Ich habe dort die Position des Vize-Sprechers der konservativen Fraktion inne. Daher beschäftige ich mich auch seit 2009 eigentlich mit wenig anderem, als mit Maßnahmen zur Behebung dieser Krise. Vor einigen Wochen bin 1 ich zudem Berichterstatter im ECON zum Thema Lettland und dessen Pläne zum Beitritt zur Eurozone geworden. Im ECON Ausschuss laufen die Informationen über den aktuellen Stand der Finanz- und Staatsschuldenkrise, über die Vorhaben für ihre Behebung und über die Visionen für ein künftiges Europa wie unter einem Brennglas zusammen. Lassen wir uns zunächst einen Blick zurück werfen: Im Herbst 2008 eskalierte mit dem Platzen der Immobilienblase in den USA und dem darauf folgenden Zusammenbruch der US-amerikanischen Investment-Bank Lehman-Brothers die weltweite Finanzkrise. Wegen der globalen Vernetzung der Finanzmärkte blieb die Krise nicht auf die USA beschränkt, sondern griff auch auf Europa über. Banken drohten insolvent zu werden, Kredite wurden teuer. 2 Damit erfasste die Krise auch die Realwirtschaft. Die BIP innerhalb und außerhalb des Eurogebietes schrumpften, die wirtschaftliche Tätigkeit ging weltweit zurück und die Haushaltsdefizite stiegen. Sinkende Steuereinnahmen und steigende Sozialausgaben führten dramatischen Anstieg der krisenbedingt zu einem Verschuldung der öffentlichen Haushalte. Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft waren zwar notwenig, verschärften die Verschuldung jedoch weiter. Die steigende Schuldenlast veranlasste die Regierungen in der gesamten EU, weitreichende Sparpakete zu beschließen. Diese Pakete waren erforderlich und in manchen Fällen sogar überfällig. Jedoch führten sie zu erheblichen Beschränkungen der Handlungsfähigkeit der Regierungen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich demnach zu einer öffentlichen Schuldenkrise ausgeweitet. Die Bürger der jeweiligen Länder spüren die Folgen hart. 3 Während die Schuldenkrise alle Länder betrifft, stehen die Länder in der Eurozone vor zusätzlichen Herausforderungen. Durch die gemeinsame Währung wurden makroökonomische Unterschiede zwischen den Euroländern schließlich lange Zeit verdeckt. Im Glauben an die Solidarität der Länder in der Eurozone untereinander ignorierten die Kreditgeber weitgehend die unterschiedlichen Risikostrukturen innerhalb der Eurozone. Es hieß: Eine Währung, ein Zins. Damit war ein fataler Anreiz zum Schuldenmachen für die Länder gesetzt, die vor dem Euro nur zu wesentlich höheren Zinsen Geld an den Mitgliedstaaten die Kapitalmärkten aufnehmen konnten. Zudem konnten die Kontrollmechanismen der Währungsunion außer Kraft setzen. Mit anderen Worten: Die mangelnde Integration der Finanz- und Wirtschaftspolitiken in der 4 Währungsunion hat die unkontrollierte Entwicklung von erheblichen ökonomischen Ungleichgewichten zwischen den Euroländern möglich gemacht. Die Finanz- und Wirtschaftskrise war zwar der Auslöser für die Staatsschuldenkrise in der Eurozone, doch liegen die Wurzeln der Probleme nicht nur in Griechenland oder den anderen bedrohten Euroländern. Hinzu kamen strukturelle Probleme, vor allem die fehlenden Anreize zur Einhaltung der Stabilitätskriterien. Zu den somit nachträglich geschaffenen bzw. verschärften Durchsetzungsproblemen kamen die allgemein hohen Staatsschulden in allen EULändern, gepaart mit spekulativen Finanzinstrumenten und Marktmechanismen und mangelnder Transparenz in den Märkten. All dies hat zur aktuellen Lage beigetragen. In den letzten drei Jahren haben wir zahlreiche regulatorische Lücken geschlossen und für mehr 5 Sicherheit und Transparenz an den Finanzmärkten gesorgt. Beim Ausbruch der Finanzkrise in Europa im Jahr 2008 gab es 27 unterschiedliche Bankenregulierungssysteme. Ein jedes dieser Systeme gründete sich auf einzelstaatliche Regeln und ein nationales Rettungsinstrumentarium. Es bestand eine gewisse Form europäischer Koordinierung. Sie reichte jedoch nicht aus, um wirksam auf die Krise reagieren zu können und Ansteckungseffekte auszuschließen. Daher haben wir mit der EBA an der Spitze eine neue europäische Finanzaufsichtsstruktur geschaffen, deren Behörden seit 2011 ihren Dienst aufgenommen haben. Wir haben außerdem bestehende Regulierungen überarbeitet oder neues Recht geschaffen, wo dies nötig war. Nun gibt es beispielsweise neue Vorschriften für 6 Rating Agenturen, Hedgefonds, Leerverkäufe und Derivate. Neu hinzukommt nun die Bankenaufsicht durch die EZB. Der Durchbruch war hier die Einigung der EUFinanzminister am 13. Dezember 2012. Hier sind aus meiner Sicht zunächst Doppelungen mit den Aufgaben der EBA zu vermeiden. Das gilt besonders, da die neue Aufsicht bei der EZB verortet wird, die jedoch eigentlich nur für die Eurozone zuständig ist. Die Zusammenarbeit zwischen EBA und EZB muss daher klar geregelt, transparent und effizient gestaltet werden. Die Einbeziehung der nicht- Euroländer muss gesichert werden, der Euro ist die Währung der Gemeinschaft. Dementsprechend muss die Aufsicht auch die Aufsicht der gesamten Gemeinschaft sein. Das bedeutet jedoch, dass wir einen Weg finden müssen, die nicht- Euroländer in einer EZB- 7 zentrierten Aufsicht möglichst gleichberechtigt einzubeziehen - jedoch ohne dass sie im höchsten Entscheidungsgremium der EZB vertreten sein können. Dabei muss gleichzeitig auch sichergestellt werden, dass die monetären Aufgaben der EZB auch in Zukunft von den Aufsichtsaufgaben strikt getrennt bleiben, obwohl es eben nur ein oberstes Entscheidungsgremium geben kann. Und als wäre all das nicht schon kompliziert genug, muss die neue EZB-Aufsicht ja nicht nur mit der EBA, sondern auch mit den nationalen Aufsichten sinnvoll zusammenarbeiten. Eine direkte Aufsicht der EZB über alle 6000 Banken der EU ist weder praktisch möglich noch gewollt! Daher sind die Kriterium der Bilanzsumme von mindestens 30 Milliarden Euro bzw. von mehr als 20 % der Wirtschaftskraft des jeweiligen Mitgliedsstaats durchaus sinnvoll. In den Medien war in letzter Zeit viel zu hören über die Begrenzung der Bonuszahlungen auf die Höhe 8 des Grundgehalts. Diese Begrenzung unterstützt das Europäische Parlament fraktionsübergreifend. Auch ich halte sie für sinnvoll. Es hat in diesem Bereich viel zu lange Exzesse gegeben, die in der heutigen Zeit der Sparanstrengungen in allen Bereichen einfach nicht mehr zu vermitteln sind. Überdies besteht ja immerhin die Möglichkeit der Verdreifachung des Grundgehalts, wenn die Aktionäre mit qualifizierter Mehrheit zustimmen. Das sollte reichen und wird auch die Wettbewerbsfähigkeit der Banken im Kampf um die besten Köpfe nicht beeinträchtigen. Ein weiteres Thema, das mir stark unter den Nägeln brennt ist die Richtlinie über die Einlagensicherungssysteme. Der Vorschlag der Kommission hierzu ist nun schon 2 ½ Jahre alt! Das Parlament hat sich mit seinem Text vom Februar 2012 für mehr Einlegerschutz bei gleichen Anforderungen für alle Systeme in der Union ausgesprochen. Bedauerlicher Weise scheinen die Mitgliedstaaten 9 das nicht zu wollen. Denn seit über einem Jahr blockieren die Mitgliedstaaten jegliche Entscheidung! Monatelang wurden wir mit dem Argument hingehalten, dass der Rat nicht über die Höhe der Einlagensicherung entscheiden könne, solange er die Höhe des Abwicklungsfonds nicht abschätzen könne. Daraufhin haben wir als Europäisches Parlament im Februar 2012 die Verhandlungen abgebrochen und unseren Text im Plenum abstimmen lassen. Natürlich sehen auch wir den Zusammenhang zwischen den beiden Dossiers - doch erschien uns der Schutz der Sparer zu wichtig, als dass wir länger warten wollten. Nun liegt uns der Vorschlag der Kommission zu Crisis Resolution endlich vor, die Mitgliedstaaten können sich nun also eigentlich nicht länger vor einer Entscheidung drücken. Ich hoffe daher sehr, dass nun wieder Bewegung in die Sache kommt. Kurz und gut - im Bereich der 10 Finanzmarktregulierung ist also einiges in Bewegung, wie Ihr seht. Abgesehen von der Bankenregulierung müssen wir auch, um zukünftige Krisen zu vermeiden, den Konstruktionsfehler des Euro beheben, und zwar: die fehlenden Elemente einer politischen Union im Bereich der Wirtschafts- und Währungsunion. Die Währungsunion treibt jetzt die politische Union voran. Dabei liegt aber noch einiges an Arbeit vor uns allen. Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) sowie die noch verfügbaren Mittel der Europäischen Finanzstabilisierungs- Faszilität (EFSF), helfen dabei, Brandmauern in der Eurozone zu errichten, um das Vertrauen der Investoren zurück zu gewinnen. Wichtig ist auch, dass der ESM in Verbindung mit der neuen Bankenaufsicht das Recht bekommen soll, notleidende Banken direkt zu rekapitalisieren. 11 Die Empfänger der Finanzspritzen müssen im Gegenzug restrukturieren. Die Fortschritte werden künftig mit Sicherheit genauer überprüft. Ob es jemals dazu kommen wird, steht natürlich in den Sternen. Denn die Entscheidung müsste einstimmig fallen, d.h. jede Regierung kann sie blockieren. Sinnvoll ist zumindest der aktuelle Vorstoß von Bundesfinanzminister Schäuble, die Mittel für direkte Rekapitalisierungen zu begrenzen. Auch die Idee der Kommission, direkte Hilfe des ESM an Banken nur dann zu vergeben werden, wenn die Heimatstaaten die Banken ebenfalls unterstützen oder für mögliche Verluste des Fonds einstehen, halte Bedingungen ich sollen für bis gut. Juni Die 2013 genauen von der Eurogruppe festgesetzt werden. Warnen kann kurzfristige ich nur vor der Hilfsmaßnahmen Versuchung, institutionell festzuschreiben. Das wäre langfristig keineswegs zielführend. 12 Ich stimme Bundesfinanzminister Schäuble und Bundesbankpräsident Weidmann zu: Gemeinschaftliche Haftung – z.B. mit Hilfe von Eurobonds – ohne harte Stabilitätskontrolle bzw. Souveränitätsverzicht würde nur falsche (Stabilitäts)Anreize setzen. Auch unbegrenzte Anleihekäufe durch die EZB können nur eine vorübergehende Lösung sein. Weitere Vergemeinschaftung der Schulden ist auf Dauer keine Option. Auch die Wünsche nach einer Abwertung des Euro, wie sie zuletzt Ende Februar der französische Industrieminister Montebourg geäußert hat, gehen meines Erachtens in die falsche Richtung. Eine Monetarisierung von Schulden ist für mich keine Option. Ich glaube, dass die Euroländer aus der Krise gelernt haben und bereit sind, für die künftige Zusammenarbeit in der Europäischen Union die 13 richtigen Schlüsse zu ziehen und gezogen haben: Jetzt ist die Zeit, um die fundamentalen Probleme der Eurozone anzugehen! Es geht ganz essenziell um die institutionellen Aufgaben der Europäischen Währungsunion. An der Vertiefung der Europäischen Integration führt kein Weg vorbei. Der Konstruktionsfehler des Euro war, dass die politische Integration der Europäischen Union für eine gemeinsame Währung nicht ausreichte. Eine gemeinsame Währung bei inzwischen 17 unterschiedlichen Wirtschafts- und Finanzpolitiken kann nicht funktionieren. Durch die Krise ist klar geworden, dass unsere Antwort nur eine gemeinsame Antwort sein kann. Es gilt die europäische Integration weiter voran zu treiben – und zwar in den Punkten, auf die es ankommt auch mit neu hinzukommenden Euroländern wie beispielsweise Lettland! Deshalb begrüsse ich als Berichterstatter im ECON- 14 Ausschuss auch den geplanten Beitritt von Lettland zur Eurozone zum 1.1.2014 ausdrücklich. Nicht nur hat Lettland den Beitritt verdient. Es ist ein Musterknabe und erfüllt die Aufnahmekriterien. Der bevorstehende Beitritt ist zugleich auch ein Zeichen dafür, dass sich die Finanzkrise langsam entspannt und dass der Euro-Beitritt weiter attraktiv bleibt. Weiteren Integrationsbedarf sehe ich vor allem bei der Weiterentwicklung der Strukturen einer Fiskalunion. Wesentliches Element einer solchen Fiskalunion sind harte Grenzen für Staatsverschuldung. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt ist wie erwähnt daran gescheitert. Das sogenannte Six-Pack und das noch in Verhandlung befindliche Two-Pack zur Reform und Stärkung des Paktes haben hier dringend notwendige Korrekturen vorgenommen. Damit sind Gesetzgebungspakete zur wirtschaftspolitischen Steuerung gemeint, durch die 15 übermäßige Schuldenanhäufung in einzelnen Mitgliedstaaten in Zukunft zu verhindern und somit weitere Rettungsaktionen vermieden werden sollen. Der verschärfte Stabilitäts- und Wachstumspakt, das sogenannte „Six-Pack“ ist bereits am 13. Dezember 2011 in Kraft getreten. Und auch bei der verstärkten Haushaltskontrolle im Eurogebiet („TwoPack“) hat es in jüngster Zeit bedeutende Fortschritte gegeben und es ist zur Abstimmung gekommen. Hier hat sich das Europäische Parlament bewegt - und zwar in die richtige Richtung, wie ich finde. Es hat auf die Einbeziehung von kurzfristigen Euroanleihen („Eurobills“) und den Euroschuldentilgungsfonds verzichtet. Der Fiskalpakt, den die Staats- und Regierungschefs im Dezember 2011 beschlossen haben, unterstreicht diese Bemühungen. Er ist am 1. Januar 2013 in Kraft getreten. Alle EUMitgliedsstaaten - mit Ausnahme von Großbritannien und Tschechien - verpflichten sich 16 nochmals auf die Einhaltung des verschärften Stabilitäts- und Wachstumspakts. In die nationalen Verfassungen soll das Ziel eines ausgeglichenen oder sogar positiven Haushaltssaldos aufgenommen werden. Diese Schuldenbremsen sollen dann – übrigens ja auch in Deutschland! – das Risiko künftiger Schuldenkrisen senken. Wichtiger noch: Es soll – im Gegensatz zum Manko des Stabilitäts- und Wachstumspaktes – quasiautomatische Konsequenzen haben, wenn gegen die Defizitgrenze von 3% verstoßen wird. Positiv ist auch die Verbindung zum künftigen Eurostabilisierungsmechanismus ESM: So sollen die Mitgliedsstaaten nur dann Anspruch auf Hilfen aus dem ESM haben, wenn sie den Fiskalpakt ratifiziert und die Schuldenbremse installiert haben. Natürlich bedeutet auch der Fiskalpakt noch keine endgültige Lösung: Bei den EU-Gipfeln wurde klar, dass nicht alle 27 EU-Länder den Weg einer 17 weiteren Integration mitgehen wollen. Es ist noch offen, ob der Fiskalpakt für die Teilnehmer rechtlich am Ende verbindlicher ist als der Stabilitäts- und Wachstumspakt. Auch sieht der Fiskalpakt ähnliche Ausnahmen vor, wie sie schon beim Stabilitäts- und Wachstumspakt viel Interpretationsspielraum ließen. Auch der EU-Gipfel im vergangenen Juni hat z. B. mit der Entscheidung zu einer gemeinsamen Bankenaufsicht für die Eurozone klar gezeigt: Die Euro-Staaten gehen jetzt gemeinsam voran. Der letzte Gipfel im Dezember hat diese Grundlinie bestätigt. Die Staats- und Regierungschefs haben sich erneut für eine Weiterentwicklung der WWU ausgesprochen, basierend auf einer vertieften Integration und mehr Solidarität in der Eurozone. Die Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts und der Eigenkapitalvorschriften sollen abgeschlossen werden, der Finanzmarkt soll weiter integriert werden. 18 Die gemeinsame europäische Bankenaufsicht soll noch 2014 ihre Arbeit aufnehmen, das Dossier zur Einlagensicherung soll endlich abgeschlossen werden und die Arbeit an einem gemeinsamen Abwicklungsmechanismus für Banken wird abgeschlossen. Genau das brauchen wir! Denn nur wenn Entschlossenheit die Märkte erkennen, und werden Investoren sie ihre Skepsis aufgeben. Insgesamt sollten wir uns aber auch klar werden, welche Strukturen und Institutionen wir in Europa langfristig brauchen. Das heißt konkret: Wie weit wollen wir den Weg zur politischen Union noch ausbauen und gehen, sobald wir die Haushaltsdisziplin der Mitgliedstaaten erst einmal sichergestellt haben? Hier sind auch die europäischen Institutionen, insbesondere wir als Europäisches Parlament, gefordert. Nicht nur in Deutschland wird die Legitimation der neuen Strukturen und ihrer Entscheidungen 19 zunehmend kritisch gesehen. Denn auch wenn wir mehr Europa als Antwort auf die Krise brauchen - dieses Europa darf nicht seinen Rückhalt verlieren. Kompetenzen sollten Nationalstaaten an Europa immer nur dann abtreten, wenn es auch wirklich notwendig ist! Insoweit hat Premierminister Cameron mit seiner Unterhausrede Ende Januar 2013 ja durchaus Herausforderungen vorzugehen. recht. gilt Europa es braucht Angesichts aber, keine der konstruktiv Zauderer, sondern Zupacker, wie es Bundespräsident Gauck vor ein paar Wochen so treffend formuliert hat. Sicher ist: Europas Stärke ist seine Vielfalt. Zu viel und zu schnelle Zentralisierung, ja überzogene Gleichmacherei, gefährdet nicht nur die Vielfalt durch den Wettbewerb der politischen Konzepte in Europa, sondern ganz generell deren Akzeptanz in der Bevölkerung. Doch wird der Euro zukünftig nur Bestand haben, wenn wir den Weg der Integration entschlossen 20 weitergehen. Im Zeitalter der Globalisierung ist es wichtig, dass die europäischen Staaten gemeinsam auftreten und der Euro fortbesteht. Denn die Alternative zum „Vereinten Europa“ ist seine Marginalisierung: Nur gemeinsam werden wir – die Eurozone, aber auch die Europäische Union insgesamt – politisch und wirtschaftlich mit dem Euro langfristig erfolgreich sein. Ich bin überzeugt, dass uns dies gelingen wird. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! 21