Stichpunkte Aufklärung - Deutsche Kulturkunde

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1. Sprechen Sie zur Programmatik der Aufklärung und verdeutlichen Sie die
Grundpositionen der europäischen und deutschen Aufklärungsphilosophie! Gehen Sie auf
einen der Autoren näher ein!
a.
Historischer Hintergrund
Aufklärung war eine gesamteuropäische politisch-ideologische Bewegung in der zweiten Hälfte
des 17. und im 18. Jahrhundert. Sie wurde vom Bürgertum getragen und richtete sich vor allem
gegen die Missstände der absolutistischen Herrschaftsform.
Das liberale Gedankengut trug in einigen Ländern zum Sieg gegen absolutistische Kräfte
bei. Die wichtigsten Zentren der antifeudalen Auseinandersetzung waren die Niederlande und
England. In den Niederlanden führte der nationale Befreiungskampf zur Entstehung einer
bürgerlichen Republik, und in England festigte sich nach der Glorreichen Revolution das System
einer konstitutionellen Monarchie mit dem Gleichgewicht von Königtum und Parlament.
Die wichtigste absolutistische Macht in Europa war Frankreich. Dem französischen
König Ludwig XIV. gelang es, das Gewaltmonopol des Staates durchzusetzen. Seine Devise
war: „Der Staat – das bin ich“. Das heißt: Der König stand über dem Gesetz, war von dem
Gesetz losgelöst („absolutus“). Die absolutistische Herrschaftsform brachte alle Lebensbereiche
unter Kontrolle und stützte sich auf drei Säulen: eine Beamtenschaft, ein stehendes Söldnerheer
und eine regelmäßige Steuereinziehung. Große Steuerbelastung, Verarmung der niedrigeren
Stände und Bevormundung des Bürgertums führten schließlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts
zur Französischen Revolution.
b.
Die Grundpositionen der Aufklärungsphilosophie
Die Aufklärung entfaltete sich zunächst als eine philosophische Bewegung in den Salons des
Bürgertums und des fortschrittlichen Adels. In ihr verbanden sich Kirchenfeindlichkeit (Voltaire)
mit dem optimistischen Glauben an die Macht der Vernunft (Descartes) und der Erfahrung
(Bacon, Locke), an den unaufhaltsamen Fortschritt der Menschheit (Leibniz) und an den Sieg der
moralischen Gesetze der Vernunft (Kant). An die Stelle von Gott, Kirche und Absolutismus
sollte ein freier Mensch treten.
In der Erkenntnisphilosophie der Aufklärung gab es einerseits zwei gegnerische
Grundpositionen – den Rationalismus und den Empirismus –, und andererseits die Philosophie
Immanuel Kants, der diese zwei Positionen zu vereinen suchte.
Rationalismus: Als Begründer der rationalistischen Aufklärungsphilosophie gilt René
Descartes. Er setzte die Vernunft („ratio“) an die Stelle des Glaubens. Das heißt: Die Welt sei
mit Hilfe des Denkens erkennbar. Der Kernsatz seiner Erkenntnistheorie war: „Ich denke, also
bin ich“ (Cogito, ergo sum).
Empirismus: Die Empiristen (Francis Bacon, John Locke) waren Gegner des
Rationalismus. Sie setzten die Erfahrung an die Stelle purer Vernunft. Das heißt: Die Welt sei
mit Hilfe des Experiments erkennbar. Nicht trockene Begriffe, sondern reale Erfahrung, nicht
Theorie also, sondern Praxis vermittelte wirkliches Wissen über die Realität.
Immanuel Kant hatte die endlosen Streitereien zwischen Rationalisten und Empiristen
satt und stellte die Frage nach der Erkenntnis auf den Kopf: Für ihn war nicht mehr wichtig, wie
man die Welt erkennt, sondern was man mit dieser Erkenntnis erreichen kann. Nicht das Denken
richtet sich nach den Dingen, sondern die Dinge richten sich nach dem Denken. Kant wandte
damit die Philosophie von den Dingen zum Menschen, und deswegen nennt man diese neue
Einstellung die kopernikanische Wende in der Philosophie.
Kant unterschied sehr genau zwischen den Dingen an sich und den Dingen für uns. Nach
Kant sind die Dinge an sich, also wie sie in der Realität jenseits unserer Erkenntnis existieren,
relativ unwichtig. Wichtig und entscheidend sind die Dinge für uns, also wie sie auf Grund der
Bedingungen unseres Denkens für uns erscheinen, wie sie sich in unserem Verstand dank der
Kategorien von Raum, Zeit und Kausalität abspielen. Wirklichkeit und Denken stehen in
ständiger Beziehung miteinander, und die Wirklichkeit dient dazu, unsere Denkformen zum
Arbeiten zu bringen.
In der Staatsphilosophie der Aufklärung kam die Idee des „neuen Menschen“ auf:
Die Aufklärer waren selbstbewusste Menschen, die an eine bessere Zukunft glaubten. Sie
glaubten an die Allmacht der menschlichen Vernunft: Nicht mehr Gott und Kirche, sondern freie
Menschen sollten die Welt gestalten. Die Aufklärer waren davon überzeugt, dass man durch die
richtige Anwendung von Wissenschaft und Vernunft einen neuen Menschen erschaffen und
dadurch Staat und Gesellschaft radikal verbessern konnte.
Die Aufklärer setzten sich für das Ideal der Toleranz und der Meinungsfreiheit ein. Ihrer
Ansicht nach konnte sich die Vernunft nur in der freien Diskussion entwickeln. Wahrheit
entstand im Dialog zwischen Menschen, die auf ihre Freiheit, ihre Tugend und ihre Intelligenz
vertrauten:
Die Dreigewaltenlehre: Die Aufklärer hatten einen großen Einfluss auf den Staat. Denker
wie Montesquieu halfen die moderne Demokratie vorzubereiten. Das Regierungssystem sollte
sich auf drei Gewalten stützen: Eine Regierung musste im Gleichgewicht mit einem frei
gewählten Parlament und einer unabhängigen Justiz leben. Diese Dreigewaltenlehre war die
Grundlage für den modernen demokratischen Rechtsstaat.
Rousseau: Am Ende der Epoche der Aufklärung forderte Rousseau eine Abkehr von der
Zivilisation: ein Zurück zur Natur, denn nur so konnte der Mensch in Freiheit wachsen.
Gleichzeitig aber forderte er, im Staat sollen sich alle Menschen dem Gemeinwillen unterordnen.
Damit betonte er zwar einerseits das demokratische Prinzip der Volkssouveränität, andererseits
legte er aber auch den Grundstein für tyrannische Ideologien (z.B. Jakobinerherrschaft,
Faschismus, Kommunismus).
Das Gesellschaftsbild der Aufklärung war geprägt von dem optimistischen Glauben an
die Entwicklung und von dem Vertrauen in die moralischen Gesetze:
Leibniz und seine Monadenlehre: Der deutsche Mathematiker, Historiker und Philosoph
Leibniz hat eine Monadentheorie aufgestellt: Alles, was existiert, besteht seiner Ansicht nach aus
allerkleinsten Teilchen = Monaden, und jede Monade hat einen göttlichen Keim. Die oberste
Monade ist Gott – er befindet sich an der Spitze der Pyramide und ist nicht erreichbar. Jede
Monade hat die Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln, um zu einer höheren Stufe zu gelangen.
Das Revolutionäre an dieser Monadentheorie ist der Entwicklungsgedanke: Die
Möglichkeit einer Aufwärtsentwicklung und der Glaube an den Fortschritt werden zu einem
wichtigen Bestandteil des Weltbildes der Aufklärung.
Kant und seine Idee des kategorischen Imperativs: Auch Immanuel Kant beschäftigte sich
mit Fragen der Gesellschafts- und Staatsordnung. Für Kant waren Ereignisse und Gefühle nicht
etwa gut, weil man sich dadurch gut fühlte oder weil man dafür von einem Gott belohnt wurde,
sondern sie waren gut, weil sie als Pflicht gegenüber einem moralischen Gesetz der Vernunft
verstanden wurden. Die Menschen sollen weniger nach ihren Neigungen handeln, sondern so,
dass jede Handlung zu einem für alle gültigen Gesetz werden könnte. Kant nannte dies den
kategorischen Imperativ: „Handle so, dass die Maxime deines Handelns jederzeit zugleich als
Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung dienen könnte.“
Kant glaubte, dass in einer Gesellschaft, in der alle Menschen dem kategorischen
Imperativ folgten, es keine Verbrechen mehr geben würde. Deswegen war es, seiner Meinung
nach, auch nicht notwendig, genaue inhaltliche Regeln des Verhaltens aufzustellen.
c.
Programmatik im Überblick
An den Grundpositionen der Aufklärungsphilosophie lässt sich die Programmatik der
literarischen Aufklärung ablesen:
Alle Dichtungen und theoretischen Schriften haben denselben Kernpunkt: Sie sollen belehren,
bilden, etwas klar machen.
Die Menschen sollen etwas erkennen, begreifen, sie sollen ihren Verstand und ihre Vernunft
einsetzen, sie sollen sich entwickeln.
Dies wird auf unterschiedliche Weise gestaltet: in Form einer Moral, das heißt, eines
moralischen Lehrsatzes (z.B. Fabel), durch die Stufen einer Entwicklung (z. B.
Entwicklungsroman), durch Identifikationsfiguren, die den wahren Weg zeigen (z.B.
Mitleidsdramaturgie und Mitleidsbegriff der Katharsis) oder durch die Mittel der Komik und der
Satire (Gesellschaftskritik in Lustspielen).
Alle literarischen Genres der Aufklärung dienen diesen didaktischen Zwecken:
Lehrgedicht (Brockes)
Fabel (Lessing, Gellert)
bürgerliches Trauerspiel (Lessing)
Lustspiel (Lessing)
Parabelstück (Lessing)
Bildungsroman (Wieland)
Robinsonade (Schnabel, Campe)
Auch publizistische und theoretische Schriften stehen im Dienst der Aufklärung:
moralische Wochenschriften
Abhandlungen zur Literaturtheorie (Lessing, Gottsched)
philosophische Schriften (Kant, Lessing)
Das Menschenbild der Aufklärung ist von der Hoffnung erfüllt, dass der Mensch durch Bildung
und Moral sich zu einer vollkommenen Persönlichkeit entwickeln kann.
Das Gesellschaftsbild der Aufklärung ist eine Gesellschaftsutopie: Man hat die Hoffnung, dass
die Gesellschaft sich erziehen lässt.
2. Geben Sie einen Überblick über die Spielarten der religionsphilosophischen
Auffassungen der Aufklärung!
Die Religionsphilosophie der Aufklärung gründet auf drei Orientierungen: dem Pantheismus,
dem Deismus und dem Theismus.
Die Ideen des Pantheismus stammen von dem niederländischen Philosophen Baruch de
Spinoza. Unter Pantheismus („alles ist Gott“, „Allgegenwart Gottes“) versteht man also den
Glauben, dass Gott nicht von der Natur getrennt existiert, sondern mit ihr identisch ist. Demnach
ist Gott keine Person, keine Vaterfigur wie im christlichen, islamischen oder jüdischen Denken,
sondern eine Art Kraft oder Energiequelle. Gott zeigt sich in den Erscheinungen der Natur. Alle
Naturerscheinungen und Lebewesen sind Zeichen Gottes. Alles, was wir in der Natur erkennen,
sind Erscheinungsformen Gottes. Gott lenkt die Welt nicht, hat sie nicht geschaffen, sondern ist
einfach vorhanden. Gott ist kein Schöpfer und kein Lenker.
Unter Deismus versteht man den Glauben, dass Gott die Welt zwar geschaffen hat, aber
in das Weltgeschehen nicht eingreift. Er ist zwar Schöpfer, aber kein Lenker.
Der Theismus kommt in den großen Weltreligionen zum Ausdruck: Im jüdischen,
christlichen und islamischen Denken ist Gott eine Vaterfigur, die die Welt erschaffen hat und
Einfluss auf das Weltgeschehen nimmt. Gott ist sowohl Schöpfer als auch Lenker.
Die wichtigsten Denker der Aufklärung, die sich Gedanken über die Beziehung zwischen Gott,
Mensch und Gesellschaft machten, waren Descartes, Leibniz, Wolff und Kant:
Descartes vertrat die Ideen des Leib-Seele-Dualismus. Für ihn war die Welt zweigleisig.
Auf der einen Seite waren die rein geistigen Kräfte der Seele, auf der anderen Seite die Welt der
körperlichen Materie. Tiere und Pflanzen waren für Descartes geistlose Maschinen.
Diese scharfe Trennung zwischen seelenloser Materie und geistiger Seele hatte leider zur
Folge, dass man Körper und Seele nicht als Einheit verstand. Dies verursachte gefährliche
mechanistische Tendenzen in den Naturwissenschaften, vor allem in der Medizin. Man vergaß zu
schnell, dass Materie und Geist zusammengehören und sich nicht trennen lassen.
In der Monadenlehre von Leibniz sind pantheistische und deistische Tendenzen zu
erkennen. Jede kleinste Monade enthält einen göttlichen Keim. Gott wird als die höchste Monade
an der Spitze einer Pyramide verstanden. Alle Monaden, und damit auch alle Menschen, haben
die Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln, um Gott zu ähneln.
Der bekannteste Schüler von Leibniz war Christian Wolff. Er propagierte die Ideen
seines Meisters und gilt heute als Begründer des Deismus in Deutschland. Er versuchte, alles
naturwissenschaftlich zu erklären, und übte scharfe Bibelkritik (Kritik am Wunderglauben): Er
lehnte wunderbare Dinge ab, weil Wundergeschichten mit Ratio nicht erklärt werden konnten.
Wolff wurde deswegen von der Kirche verfolgt, war aber trotzdem ein wirkungsmächtiger
Philosoph.
Auch Kant äußerte sich zu den religiösen Fragen. Im Gegensatz zu den meisten
Aufklärern wandte er sich gegen jeden Versuch, den Glauben an Gott, eine unsterbliche Seele
und ein Leben nach dem Tod vernünftig zu beweisen. Es reichte ihm die Überzeugung, dass es
einen Gott geben muss, wenn das pflichtgemäße Leben der guten Menschen belohnt werden soll.
Das war kein Gottesbeweis, aber es gab den Gläubigen Hoffnung und den Mut weiterzuglauben.
Einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung der Ideen der Aufklärung leistete die
protestantische Popularphilosophie. So konnte das fortschrittliche Aufklärungsdenken nach
unten kommen und die bäuerlichen Schichten erreichen. Norddeutsche evangelische Pfarrer
verstanden sich als Lehrer, die in ihren Predigten naturwissenschaftliches Wissen verbreiteten.
Sie erklärten den Bauern zum Beispiel, wie man das Feld anbaut oder die Komposthaufen richtig
anlegt.
Dies bedeutete eine große Umsetzung rationalistischen Denkens nach unten hin. Die
Pfarrer sorgten für eine breite Volksaufklärung: Sie brachten Ratio zu den Bauern und gaben
ihnen Lebenshilfe. Damit sickerten die Ideen der Aufklärung zu den niedrigsten Volksschichten
durch.
3. Sprechen Sie zur historischen Stellung von Hugo Grotius und erklären Sie die
Grundideen seiner Rechtsphilosophie!
Hugo Grotius war ein niederländischer Politikphilosoph, Rechtswissenschaftler und Theologe.
Er gilt heuet als Vater des Völkerrechts und der Naturrechtslehre. In seinen
rechtswissenschaftlichen Schriften betonte er den Naturrechtsgedanken.
Seine wichtigste und bekannteste Schrift: Über das Recht des Krieges und des Friedens.
Hier legte Grotius die Grundlagen für das Völkerrecht, das auf dem Naturrecht beruhen und für
die ganze Menschheit gelten soll. Er macht deutlich, dass für die ganze Menschheit die gleichen
Prinzipien der natürlichen Gerechtigkeit gelten. Diese Ideen wurden von Samuel von Pufendorf,
Christian Wolff und anderen weiterentwickelt.
Grotius geht von dem so genannten Naturrecht aus. Das heißt: Die Menschenrechte sind
kein Gegenstand einer freien Vereinbarung im Gesellschaftsvertrag, sondern liegen in der Natur
des Menschen begründet. Alle Gesetze, auch der Gesellschaftsvertrag, muss von diesem
Naturrecht ausgehen. Die Menschen können das Naturrecht erkennen, weil sie Anteil an der
sittlichen Natur Gottes haben. Das Naturrecht gilt für alle Menschen – für jede Hautfarbe,
Religion, soziale Schicht –, denn alle teilen die Vernunftnatur des Menschen.
Die frühere Schrift von Grotius, Das freie Meer, wurde vom Papst verboten, weil es die
päpstliche Weltordnung untergrub. Grotius formulierte hier einen revolutionären neuen
Grundsatz, indem er erklärte, die Meere seien internationale Gewässer und alle Nationen hätten
das Recht, sie zur Handelsschifffahrt zu nutzen. Auch die Engländer widersetzten sich dieser
Idee, weil sie mit den Holländern heftig um die Herrschaft im Welthandel konkurrierten.
4. Erklären Sie die philosophischen Positionen von Christian Wolff und seine Bedeutung
für die Verbreitung des Gedankenguts der Aufklärung!
Christian Wolff war der bekannteste Schüler von Leibniz. Er propagierte die Ideen seines
Meisters und gilt heute als Begründer des Deismus in Deutschland.
Er versuchte, alles naturwissenschaftlich zu erklären, und übte scharfe Bibelkritik (Kritik
am Wunderglauben): Er lehnte wunderbare Dinge ab, weil Wundergeschichten mit Ratio nicht
erklärt werden konnten. Wolff wurde deswegen von der Kirche verfolgt, war aber trotzdem ein
wirkungsmächtiger Philosoph.
Er leistete inen wichtigen Beitrag zur Verbreitung der Ideen der Aufklärung vor allem
dadurch, dass er die Popularphilosophie unterstützte. Die Pfarrer verstanden sich als Lehrer, die
in ihren Predigten naturwissenschaftliches Wissen verbreiteten. Sie erklärten den Bauern zum
Beispiel, wie man das Feld anbaut oder die Komposthaufen richtig anlegt. So konnte das
fortschrittliche Aufklärungsdenken nach unten kommen und die bäuerlichen Schichten erreichen.
Dies bedeutete eine große Umsetzung rationalistischen Denkens nach unten hin. Die
Pfarrer sorgten für eine breite Volksaufklärung: Sie brachten Ratio zu den Bauern und gaben
ihnen Lebenshilfe. Damit sickerten die Ideen der Aufklärung zu den niedrigsten Volksschichten
durch.
5. Sprechen Sie zur Phasierung der deutschen Aufklärung! Charakterisieren Sie alle drei
Phasen, nennen Sie die wichtigsten Vertreter, ihre Dichtungen und theoretischen Schriften!
Gehen Sie auf einen der Autoren näher ein!
Die deutsche Aufklärung entwickelte sich mit einem großen zeitlichen Abstand zur europäischen
Aufklärung. Die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland war um 200 Jahre verspätet. Das
deutsche Bürgertum war sehr schwach und hatte keine ökonomische Macht. Es hatte auch ein
sehr schwaches Nationalbewusstsein: Keine konkreten politischen und sozialen Fragen wurden
diskutiert. Die größte Wirkung erreichte das aufklärerische Denken erst in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts.
Die deutsche Aufklärung kann man in drei Phasen unterteilen: Frühaufklärung,
Konsolidierungsphase (Gottsched-Phase) und Höhepunktphase (Lessing-Phase).
In der Frühaufklärung gelangen die neuen philosophischen Ideen nur langsam zu den
Lesern, weil das Land zersplittert ist. Eine deutsche Nationalliteratur kann noch nicht entstehen.
Das Bürgertum entwickelt allmählich seine eigene Kultur, hat aber immer noch keine
ausreichende ökonomische Macht, um als Kulturträger zu wirken.
In der Konsolidierungsphase festigt das Bürgertum seine ökonomische Macht. Die
territorialen Schranken werden überwunden, und man ist auf dem Weg zur Nationalliteratur.
Einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung der neuen Ideen leisten die so genannten moralischen
Wochenschriften und Robinsonaden. Die wichtigsten Vertreter sind Brockes mit seinen
Lehrgedichten, Haller mit seinem Versepos Die Alpen, Schnabel mit seiner Robinsonade Die
Insel Felsenburg, Campe mit der Robinsonade Robinson der Jüngere und Gottsched mit seinen
theoretischen Schriften zum deutschen Nationaltheater. Gottscheds Dramentheorie hatte einen
sehr großen Einfluss auf das deutsche Theater. Deswegen nennt man die zweite Phase der
Aufklärung auch „Gottsched-Phase“.
In der Höhepunktphase erlebt die deutsche Literatur, vor allem die bürgerliche
Dramatik, eine Blütezeit. Der wichtigste Vertreter war Lessing, und man nennt diese Phase der
Aufklärung sehr oft auch „Lessing-Phase“. Er schrieb zahlreiche Fabeln, Stücke wie Minna von
Barnhelm, Emilia Galotti oder Nathan der Weise und viele theoretische Schriften und kritische
Artikel zur Fabel- und Dramentheorie, z.B. Literaturbriefe oder Hamburgische Dramaturgie.
Neben Lessing wirkten in der Höhepunktphase solche Dichter wie Gellert, Klopstock
oder Wieland. Gellert schrieb Komödien, Fabeln, geistliche Lieder und einen empfindsamen
Roman unter dem Titel Leben der schwedischen Gräfin von G. Klopstock war ein bedeutender
Lyriker. Er schrieb das Versepos Messias, und mit seinen Revolutionsoden nahm er Stellung zur
Französischen Revolution. Wieland war der Autor des Bildungsromans Die Geschichte des
Agathon.
6. Charakterisieren Sie die erste Phase der deutschen Aufklärung vor dem Hintergrund
der politischen und gesellschaftlichen Situation in Deutschland!
Die deutsche Aufklärung entwickelte sich mit einem großen zeitlichen Abstand zur europäischen
Aufklärung. Die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland war um 200 Jahre verspätet. Das
deutsche Bürgertum war sehr schwach und hatte keine ökonomische Macht. Es hatte auch ein
sehr schwaches Nationalbewusstsein: Keine konkreten politischen und sozialen Fragen wurden
diskutiert. Die größte Wirkung erreichte das aufklärerische Denken erst in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts.
Frühaufklärung
In der Frühaufklärung gelangen die neuen philosophischen Ideen nur langsam zu den Lesern,
weil das Land zersplittert ist. Das Bürgertum entwickelt allmählich seine eigene Kultur, hat aber
immer noch keine ausreichende ökonomische Macht, um als Kulturträger zu wirken.
Die Buchproduktion ist immer noch ziemlich schwach, und die Lektürefähigkeit liegt nur
bei 10% der Bevölkerung. Nur unter den Gelehrten gibt es einen Austausch von Ideen.
Handelsstädte (Leipzig und Hamburg) werden zu großen literarischen Zentren.
Die territoriale Zersplitterung Deutschlands erschwert jedoch die Verbreitung von
philosophischen Ideen und literarischen Werken. In dieser Situation kann keine deutsche
Nationalliteratur entstehen.
Gegen Ende der Frühaufklärung gewinnt das Bürgertum durch die Entwicklung des
Handels allmählich an Bedeutung. Es entwickelt immer intensiver seine eigene Kultur als
Gegensatz zur höfischen Feudalkultur.
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