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Stellungnahme des FSR Maschinenwesen zur Einführung des Studiengangs „Regenerative
Energiesysteme“ an den Fakultäten EuI und MW
Der Fachschaftsrat Maschinenwesen (FSR MW) ist für die Einführung eines Studiengangs
„Regenerative Energien“ an der TU Dresden.
Das Erforschen neuer Energiequellen und -umwandlungsprozesse ist nicht erst seit dem
Reaktorunfall von Fukushima in diesem Jahr ein Topthema in der Wissenschaft geworden,
sondern seit dem stärkerwerdenden Bewusstsein für die Endlichkeit fossiler Energieträger
vor allem in Deutschland intensiv betrieben worden. Die Wirtschaft im Bereich der
regenerativen Energien boomt und ist gerade deshalb noch stärker vom Ingenieurmangel in
Deutschland betroffen.
Die Hochschulen haben auf diese Entwicklung erst spät reagiert und auch die TU Dresden
hat es leider versäumt in ihren bestehenden Studiengängen dieses Zukunftsthema
unterzubringen. Deshalb ist es ein richtiger und wichtiger Schritt dies nachzuholen und einen
Studiengang „Regenerative Energiesysteme“ durch die Fakultäten Maschinenwesen (MW)
und Elektrotechnik und Informationstechnik (EuI) einzuführen.
Wir begrüßen es sehr, dass der Studiengang mit dem Diplom abschließen soll.
Leider haben die Planungen für die konkrete Umsetzung und die Erstellung der
Studiendokumente viel zu spät begonnen, weswegen es zu diesem Wintersemester unserer
Ansicht nach nicht möglich ist, den Studenten ein Studium mit der an der TU Dresden
gewohnt hohen Qualität zu bieten.
So wurde durch die begrenzte Zeit die Strategie für eine Studiengangseinführung auf den
Kopf gestellt:
 Wie sollte man es machen? Man überlegt, welche Qualifikationen und Fähigkeiten
ein Absolvent nach dem Studium haben sollte und stellt danach die benötigten
Vorlesungen zusammen und stimmt sie aufeinander ab. Gegebenenfalls müssen
dann auch neue Vorlesungen kreiert werden, um dieses Ziel zu erreichen.
 Wie wurde es gemacht? Man hat auf ein bewährtes Grundstudium, das der
Mechatronik, zurückgegriffen, welches aber nicht auf die neuen Inhalte abgestimmt
worden ist. Darauf wurden dann noch bestehende Vorlesungen der EuI und des MW
gesetzt, welche ungefähr zu passen schienen.
Mit diesem Vorgehen erreicht ist nicht die inhaltliche Geschlossen- und Ausgewogenheit
erreicht worden, die eigentlich nötig wäre.
In diesem Zusammenhang müssen wir auch negativ erwähnen, das es nicht mehr möglich
war, Änderungen im Stundenkontingent der ersten zwei Semester einzubringen, da die
Stundenplanung beim ersten Zusammentreffen der Studienkommission bereits
abgeschlossen gewesen ist und auch keine Ressourcen bereit gestellt wurden, dies noch zu
ändern.
Das Vertiefungsstudium in den Semestern acht und neun ist dann am Ende zwar inhaltlich
stark, steht jedoch mangels fehlender Grundlagen aus dem Grundstudium auf einer
wackligen Basis.
Besagte Grundlagenvorlesungen sind, wie oben beschrieben, leider meistens nicht inhaltlich
aufeinander abgestimmt, so dass hier der Eindruck eines Parallel- anstelle eines
interdisziplinären Studiengang entsteht.Dadurch entsteht auch das Problem, dass die ersten
sechs Semester zu viele Grundlagenfächer parallel gelehrt werden müssen und so nicht mehr
genügend Platz für die nötigen Vertiefungsfächer geblieben ist.
So muss zum Beispiel der angehende Solartechniker, wenn er jetzt anfängt zu studieren,
komplett auf eine chemische Ausbildung verzichten.
Aufgrund dieser Probleme musstenund haben auch die Professoren unserer Fakultät
eingesehen, dass an diesem Studiengang nachgebessert werden muss. Die Mehrheit des
Lehrkörpers stimmt darin überein, dass die nötige Qualität noch nicht erreicht ist.
Die Konsequenz ist aber leider nicht, dass die Einführung um ein Jahr verschoben wird,
sondern dass sofortige Änderungen für die folgenden Jahre zugesagt wurden. Jedoch
mussten wir bereits bei der letzten Studiengangseinführung an unserer Fakultät, dem
interdisziplinären Diplomstudiengang Chemieingenieurwesen, schlechte Erfahrungen mit
solchen Nachbesserungen machen. Diese kaschieren meist nur Probleme statt sie zu lösen.
Wir als Fachschaftsrat Maschinenwesen wollen nicht, dass der erste Jahrgang der Studenten
im Studiengang „Regenerative Energiesysteme“ zum Testfall wird, denn wir tragen
Verantwortung für das Leben dieser jungen Menschen.
Daher raten wir von der Einführung des Studiengangs „Regenerative Energiesysteme“ zum
Wintersemester 2011/12 ab.
Wir empfehlen folglich den interessierten Studienanwärtern noch ein Jahr zu warten oder
sich in die bestehenden Studiengänge Maschinenbau, bzw. Elektrotechnik einzuschreiben
und dann in der jeweiligen passenden Vertiefung ihr Studium zu Ende zu führen.
Unabhängig vom Inhalt des Studiengangs missbilligt der Fachschaftsrat Maschinenwesen das
gesamte Vorgehen des Rektorats und der Fakultätsleitungen bei der Planung und
Durchsetzung dieses Studiengangs.
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