Was ist Massage?

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Massage
Die Wirkung der Massage umfasst die optimale Regeneration des Körpers und Geistes nach
einer Belastung. Im Alltag führt die Massage zu einer besseren Stresstoleranz, mehr
Körperbewusstsein und Wohlbefinden. Durch Massage wird die Lust am Sporttreiben
vergrössert, die Leistungsbereitschaft erhöht, wobei gleichzeitig Verletzungen vorgebeugt
werden.
Im Folgenden sollen die Wirkmechanismen der klassischen Massage erläutert werden, zu deren
Verständnis einige anatomische bzw. physiologische Kenntnisse hilfreich sind.
Kleine Einführung in die Körperlehre
Es ist sinnvoll, sich vor Augen zu führen, dass der Körper nicht aus einzelnen Teilen
zusammengesetzt ist, sondern dass er ein System darstellt. Ein System indem mehrere kleinere
untergeordnete Subsysteme organisiert und koordiniert sind. Die kleinste Einheit stellt die
lebende Zelle dar.
Um ihre Funktion auszuführen braucht die Zelle Nährstoffe und eine optimale Umgebung. Die
Organellen der Zelle werden ständig erneuert, die Umbaufrequenz ist durch die die Zelle
Stoffwechselaktivität beeinflusst. Das heisst, dass eine mit Nährstoffen gut versorgte Zelle alles
erhält, um ihren Zellkörper fit zu halten und ihre Funktion optimal auszuführen.
Die Zellen können sich in ihrer Bauweise und ihrer Funktion stark unterscheiden. Sie schliessen
sich mit ihresgleichen zu Zellverbänden, also Gewebe zusammen. Die Haut, die Muskeln, die
Knochen und die Nerven sind unterschiedliche Gewebeformen. Gewebe verschiedenster Art Gewebe
stellen in einem Organ eine funktionelle Einheit dar. Die zugrundeliegenden Zellen
kommunizieren miteinander, tauschen Stoffe aus und sorgen für das Wohlergehen der
Nachbarzelle. Die Organe bilden wiederum Organsysteme. Systeme zeichnen sich dadurch aus,
dass jedes Subsystem, also von der Zelle bis zum Organverbund, seinen Teil zur Organe
Aufrechterhaltung eines Systemgleichgewichtes beiträgt. Wird die Funktion eines Subsystems
beeinträchtigt, zieht dies Folgen nach sich, die das ganze System betreffen. In gleicher Weise
trägt die Gesundheit jeder Zelle zum Zustand des Gewebes, des Organs, des Organsystems und
schliesslich zur Gesundheit des ganzen Organismus bei.
Haut und Bindegewebe
Die Haut ist das Organ, welches man mit Massage direkt erreicht. Sie besteht aus drei
Schichten. Die Oberhaut, die Lederhaut und das Unterhautgewebe. Die Oberhaut enthält selbst Haut
keine Gefässe und ist gegen die Oberfläche hin verhornt, das heisst, dass abgestorbene
Hautzellen dorthin transportiert werden, um mechanisch losgelöst zu werden. In der Lederhaut
liegt ein dichtes Netz von Blut-und Lymphgefässen. Man findet Nervenfasern, die für Schmerz-,
Druck-, Berührungsempfindung zuständig sind. In tieferen Abschnitten sind Fasern eingelagert,
die für die Elastizität der Haut sorgen.
Auf das Unterhautgewebe, (mit grossen Anteilen an Fettgewebe, das vor allem als Kälteschutz
dient) folgt das Bindegewebe ohne scharfe Grenze. Es besteht aus einem dreidimensionalem Bindegewebe
Netz aus Zellen. Dazwischen befindet sich Interzellularsubstanz. Es handelt sich dabei um
Bindegewebsfasern, welche die Beschaffenheit des Gewebes mitbeeinflussen. Sie verleihen
dem Gewebe z.B. Elastizität, aber auch Spannung oder Zugfestigkeit. Fettgewebe stellt eine
Sonderform von Bindegewebe dar. In das Zellnetz sind Fettzellen eingelagert.
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Die interstitielle Flüssigkeit (etwa 10.5 l) befindet sich in den Spalträumen der Gewebe und
umfasst unter anderem Lymphe. Sie steht im Austausch mit den Gefässen. Das heisst, dass ein interstitielle
grosser Teil der Flüssigkeit, welche die Zwischenräume im Zellnetz füllt, durch die Poren der Flüssigkeit
Gefässwände in die Blutgefässe ein- bzw. austreten kann. Interstitielle Flüssigkeit besteht
grösstenteils aus Wasser und Schlackenstoffe enthält aber auch Bakterien und Eiweissmoleküle.
Das Gefässsystem:
In der Massage wird vor allem über das Gefässsystem gearbeitet. Die Kreislauforgane bestehen
aus dem Herzen und einem geschlossenen Röhrensystem, den Blutgefässen. Sie lassen sich
(nach Durchmesser und Wandbau) in Venen, Arterien und Kapillaren unterscheiden. Die Zu- und AbGefässwände schliessen glatte Muskelzellen mit ein, die den Gefässdurchmesser regulieren transport über
können. Während die grösseren Gefässe nur den Zu- und Abtransport besorgen, findet in den die Blutwege
kleinsten Blutgefässen der Stoffaustausch statt. Die Wände der kleinen Blutgefässe weisen
Poren auf, durch die Flüssigkeit und kleinere Partikel wie z.B. weisse Blutkörperchen treten
können. Über das Blut werden Sauerstoff, Eiweisse, Botenstoffe usw. transportiert, aber auch
Abfall, Körpergifte bzw. Schlackenstoffe entsorgt und zu den Ausscheidungsorganen abgeführt.
Das andere Gefässsystem ist das Lymphsystem. Ein Teil des aus den Blutgefässen
ausgetretenen Blutwassers kehrt nicht in die Venen zurück, sondern füllt die Gewebespalten als
interstitielle Flüssigkeit und sammelt sich letztlich in den feinen Ästen der Lymphgefässe. Darin lymphatisches
wird die Lymphe den Lymphknoten zugeführt. Sie sind wie Filterstationen in das Lymphsystem System
eingebaut. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Abwehr und der Bekämpfung von Infektionen.
Das Nervensystem
Das Nervensystem wird in das zentrale und das periphere Nervensystem unterteilt. Zum
Zentralnervensystem (ZNS) gehören das Gehirn und das Rückenmark. Es ist dient vor allem der
Informationsverarbeitung und der Steuerung der Körperfunktionen. Das periphere
Nervensystem umfasst die Nervenbahnen, welche von der Peripherie zum ZNS oder vom ZNS
zur Peripherie führen.
Das Nervensystem reguliert das Zusammenwirken aller Organsysteme und ermögliche dem
Organismus die Fähigkeit zur Anpassung an veränderte äussere und innere
InformationsUmweltbedingungen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, ist der Organismus darauf
verarbeitung
angewiesen, über sämtliche Vorgänge und Zustände am, im und um den Körper informiert zu
sein. Aus den Sinnesorganen, den Gelenken, den Skelettmuskeln und aus den inneren Organen
werden die Informationen über Nervenbahnen ins Rückenmark geleitet, das zum
Zentralnervensystem zugerechnet wird. Die Informationsübermittlung erfolgt aber auch vom
Zentralnervensystem in die Peripherie. Die Information geht einerseits an die Skelettmuskulatur
und andererseits an die inneren Organe (Eingeweide, Herz, Gefässwände und Drüsen) und
regelt damit vegetativen Funktionen.
Gelenke
Haut
Skelettmuskeln
Eingeweide
Skelettmuskel
Affernzen
ZNS
Drüsen,
glatter
Muskel,
Herzmuskel
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Das Nervensystem reguliert und organisiert sämtliche Systeme des Organismus. Mit jeder
Berührung, die man in der Massage gezielt nutzt, beeinflusst man das Nervensystem. Die
Berührung ist sozusagen ein Stück Information, das vom Nervensystem des Menschen
verarbeitet wird. Jede Veränderung der Umweltbedingung löst via Nervensystem eine Kette von
Körperprozessen aus.
Die Muskeln
Am Muskel unterscheidet man den aus kontraktilen Fasern bestehenden Mittelteil
(Muskelbauch) und die Sehnen, mit denen die Kontraktionskraft auf die Skelettelemente
übertragen wird.
Der Muskel ist aus Muskelzellen aufgebaut, welche sich zu Muskelfaserbündel
zusammenschliessen und durch bindegewebige Hüllschichten gegeneinander abgegrenzt
werden. Zwischen den einzelnen Muskelgruppen treten Muskelbinden bis auf die Knochen in Kontraktionsdie Tiefe und trennen die Muskelbäuche voneinander. Ihre eigentliche Funktion liegt darin, dass fähigkeit
sie wie ein Kolben die Bewegung des Muskels führen. Sie stellen also eine formgebende
Gleithülle dar. An den Enden der Muskelbäuche geht die Muskelbinde in die Sehnen über.
Kleinste Gefässe ziehen vielfach zu jeder einzelnen Muskelfaser. Über das Blut gelangen
Durchblutung
Sauerstoff in den Muskel und Endprodukte der Muskelarbeit aus dem Muskel wieder aus. Ohne
des Muskels
Sauerstoff findet keine Bewegung statt, und ohne Abtransport des Mülls, werden die
Mechanismen im Muskel, die zu einer Kontraktion führen, gelähmt.
Der Muskel weist eine natürliche Spannung auf, die Muskeltonus genannt wird. Dieser
Ruhetonus kann individuell sehr verschieden sein. Er kann auch pathologisch, das heisst Muskeltonus
krankhaft erhöht sein.
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Wirkung der Massage
mechanischörtlich
physiologisch
Fern- und
Allgemeinwirkung
psychologisch
Man kann zwischen einer mechanisch-örtlichen Wirkungsweise und eine Fern-oder
Allgemeinwirkungsweise der Massage unterscheiden. Gleichzeitig hat die Massage
psychologische wie physiologische Effekte.
Physiologische Wirkungsweise
mechanische-örtliche Wirkung
Bei der mechanisch-örtlichen Wirkungsweise stehen die Reaktionen der Stellen im
Vordergrund, die direkt durch die Berührung betroffen bzw. gereizt sind. Dies ist natürlich in
erster Linie die Haut.
Durch Streichungen verbessert sich die Durchblutung der Haut. Dies geschieht einerseits durch
Reibung und die darauf folgende Erwärmung. Die Wärme führt zu einer Erweiterung der
Blutgefässe. Die Berührung wirkt aber auch über das Nervensystem auf die Muskulatur der
Gefässwände in der Lederhaut ein. Die Reaktion der Muskelzellen auf die Berührung bzw.
Reibung ist eine Entspannung. Das heisst, die Gefässwände erweitern sich bei streichender
Berührung. Auch die Anzahl der Kapillaren nimmt mit der Zeit zu. Die Zufuhr und der
Verbrauch von Sauerstoff wird erhöht mit gleichzeitiger Verbesserung des Rücktransports von
kohlendioxidhaltigen Blutes. Durch die verbesserte Durchblutung wird die Ernährung der Haut
gesteigert. Damit kann die Haut ihren Funktionen optimal nachkommen.
Auch in den darunterliegenden Geweben wird die gesamte Stoffwechselsituation optimiert.
Doch neben der durchblutungsfördernden Wirkung wird gleichzeitig Druck und Zug auf tiefere
Schichten ausgeübt. Die verschiedenen Bindegewebs- und Hautschichten werden gegeneinander
gedehnt und so Verklebungen aufgetrennt. Man stellt sich das am besten so vor, dass nach
Überbeanspruchung, oder kleinen entzündlichen Prozessen im Gewebe usw. elastische und
unelastische Schichten verkleben. Der Verminderung der Dehnfähigkeit, welche die optimale
Funktion der Bewegungsorgane schmerzhaft hemmt, kann mit Massage entgegengewirkt
werden.
Im Bindegewebe führt die Massage neben der Lösung von Verklebungen zu einer vermehrten
Ausschwemmung bzw. einem Auspresseffekt. Es konnte nachgewiesen werden, dass mit Hilfe
der Massage Venen und Lymphgefässe ausgepresst werden können. Die interstitielle Flüssigkeit
tritt unter dem Druck der Massage vermehrt in die Gefässe. So werden Flüssigkeit und mit ihr
Schlackenstoffe und Stoffwechselendprodukte ausgeschwemmt.
Durch Massage können schmerzauslösende Substanzen aus dem Körpergewebe abtransportiert
werden. Damit verringert sich die Reizwirkung an den Schmerzrezeptoren. Ferner werden
körpereigene Schmerzhemmungsmechanismen aktiviert.
Durchblutungssteigerung der
Haut
Verschieblichkeit
der
Gewebsschichten
Ausschwemmeffekt
Schmerzlinderung
Wird die Massage mit tieferen Griffen ausgeführt, gelangt man an die Muskulatur. Und so wirkt
die Massage auf den Muskel; Die Muskulatur wird von allen Organen des Körpers durch die Lösung und
Massage am nachhaltigsten beeinflusst. Durch die Lockerung und die Erwärmung werden die Lockerung
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Blutgefässe in den Muskelbündeln geweitet, dadurch wird erneut die Durchblutung verstärkt.
Nach vorangegangener Lösung und Lockerung können nun Stoffwechselschlacken beseitigt und
eine Überladung des Muskels mit Ermüdungsstoffen oder mit Stoffwechselschlaken verhindert
werden. Solche Ablagerungen verursachen Schmerzen und stellen für den Muskel einen
Krisenzustand dar.
Die Massage führt via Nerven in den Muskeln zu einer Beeinflussung der Muskelspannung.
Indem ein Muskel gedehnt wird (z.B. bei der Knetungen) kann der Muskeltonus gesenkt
werden. Besteht eine Veränderung der Muskelspannung in Richtung chronisch verstärktem
Tonus, spricht man von Hartspann. Solch ein erhöhter Muskeltonus führt dazu, dass die
Blutgefässe zusammengedrückt werden. Die Verkleinerung des Gefässquerschnitts ruft eine
deutliche Einschränkung der Durchblutung hervor. Die führt zu einer Unterversorgung des
Muskels bei erhöhtem Energiebedarf z.B. wenn er Leistungen vollbringen sollte. Diese
Unterversorgung an sauerstoffhaltigem Blut kann dazu führen, dass Schmerzstoffe im Gewebe
ausgeschüttet werden, und dies kann der Beginn von schmerzhaften Muskelverhärtungen und
Verspannungen darstellen.
Treten solche Verspannungen lokal auf, nennt man sie Myogelosen. Sie fühlen sich wie
Knötchen oder strangförmige Härten oder Verhärtungen an, treten in verschiedenen Grössen
und verschiedenen Härtegraden auf. Man weiss heute, dass sie häufig die erste Stufe einer
Entzündung darstellen. Nach dem Ausheilen können diese Mini-Entzündungen des
Muskelgewebes Narbengewebe auf dem Muskel hinterlassen. Die Narben bilden zwischen den
gesunden Muskelfasern härtere Stränge. Durch die Massage kann erreicht werden, dass die
kranken Stellen im Muskelgewebe durch gesundes Gewebe ersetzt wird. Solche Knötchen sind
für Sportler von grosser Bedeutung. Eine Narbe nach einer chronischen Entzündung hat
durchaus nicht mehr die Dehnbarkeit und Weichheit normalen Muskelgewebes.
Abtransport von
Stoffechselendprodukten
Hypertonus
entzündliche
Prozesse im
Muskel
Die Massage ist ebenfalls eine Pflege der Gelenke, der Sehnen und der Bänder. In Sehnen und
Bändern, die sich dicht am Gelenk befinden, findet nur ein geringer Stoffwechsel statt. In
Gelenknähe sammeln sich deshalb häufig Stoffwechselschlacken und Ablagerungen an. Durch Gelenkpflege
die Massage wird die Durchblutung gesteigert und die Rückstände besser abtransportiert.
Gleichzeitig wird die Produktion und Erneuerung der Gelenkschmiere aktiviert. So können
Verletzungen, Entzündungen vorgebeugt werden, die Gelenke sind leistungsfähiger und
weniger anfällig.
Fern- und Allgemeinwirkung
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generelle Verbesserung der Blutzirkulation auch in nicht unmittelbar massierten
Körperregionen
Verbesserung der Herz-Kreislaufaktivität
Beeinflussung des vegetativen Nervensystems und Regulation von Atmung, Puls und
Blutdruck
Steigerung des Stoffwechsels d.h. alte, nicht mehr funktionsfähige Stoffe, werden leichter
und schneller aus dem Körper ausgeschieden, gleichzeitig sind Ersatzstoffe schneller
verfügbar
Psychologische Wirkung:
Die Wirkung der Massage auf die Psyche des Massierten geht noch weit über die
physiologischen Einzelwirkungen hinaus. Die Massage kann das seelische Empfinden
beeinflussen. Stimmungsaufheiternde Wirkung konnte z.B. im Zusammenhang mit
Depressionen aufgezeigt werden. Besonders auch bei Schmerz und der daraus resultierenden
psychischen Belastung kann Massage Erleichterung bringen. Sie lindert nicht nur Angst und
Stress, sondern hilft auch, den Körpers als Ganzes zu erleben. Unterschiedliche
Körperempfindungen können bewusst gemacht werden, zwischen Partien, mit denen man in
Verbindung ist und solchen, die sich "abgeschnitten" anfühlen. Die Massage fördert die
Integration des Körpers und ein positives Selbstbild.
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