Pressemitteilung

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Continental Aktiengesellschaft
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Bilanzpressekonferenz der Continental AG
- Umsatzanstieg um 11,1 Prozent auf 11,2 Mrd Euro
- Einmalaufwendungen belasten Ergebnis
- Operatives Ergebnis vor Einmalaufwendungen 15,6 Prozent unter Vorjahr
- Positiver Ausblick für das Jahr 2002
Hannover, 11. April 2002. Während der heutigen Bilanzpressekonferenz betonte Manfred Wennemer, Vorsitzender des Vorstands der Continental AG, vor
Journalisten in Hannover, dass die Strategie des Unternehmens beibehalten
werde: Als weltweit agierender Zulieferer beliefere Continental die Automobilindustrie mit intelligenten Fahrwerk- und Sicherheitssystemen und stehe ihr als
kompetenter Entwicklungspartner zur Verfügung.
"Dabei ist es jetzt, in einer Phase mit schwächerer Automobilkonjunktur, unsere
vordringlichste Aufgabe, das Unternehmen gestärkt aus dem Konjunkturtal herauszuführen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir im vergangenen Jahr in
umfangreiche Restrukturierungen investiert", so Wennemer in seiner Rede. Er
betonte weiter, dass sich Continental angesichts der konjunkturellen Situation
wacker geschlagen habe.
Umsatz, Ergebnis und Investitionen
Der Konzernumsatz stieg im Jahr 2001 um 11,1 Prozent auf 11,2 Mrd Euro.
Ohne Änderungen im Konsolidierungskreis, insbesondere durch die erstmalige
Einbeziehung der Conti Temic, lag die Steigerung bei 5,6 Prozent. Das operative Ergebnis vor planmäßigen Goodwill-Abschreibungen und vor Einmalbelastungen lag bei 500 Mio € und damit 93 Mio € unter Vorjahr.
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Das operative Ergebnis vor planmäßigen Goodwill-Abschreibungen (EBITA),
das Continental im Vorgriff auf Bilanzierungsvorschriften des US GAAP als
Kennzahl eingeführt hat, reduzierte sich gegenüber dem Jahr 2000 um 500 Mio
Euro auf 32,8 Mio Euro. Ausschlaggebend für den Rückgang sind in erster Linie
erhebliche Einmalbelastungen in Höhe von 468 Mio Euro (Vj. 60 Mio Euro) für
Restrukturierungsmaßnahmen, vor allem in den Reifenbereichen. Abgesehen
von diesen Aufwendungen liegen die Gründe für den Ertragsrückgang vor allem
im Ergebniseinbruch beim Reifengeschäft in Nordamerika. Insgesamt ergibt
sich für den Konzern ein Jahresfehlbetrag von 257,6 Mio Euro und ein Ergebnis
pro Aktie von minus 2,05 Euro.
Die Nettofinanzschulden der Continental liegen bei 2,601 Mrd Euro nach 2,018
Mrd Euro im Jahr 2000. Der Vorstand des Unternehmens sieht es daher als
eine seiner vordringlichsten Aufgaben, Eigenkapital und Fremdkapital wieder in
eine angemessene Relation zurückzuführen und die entsprechende Kennzahl,
die Gearing Ratio, von derzeit 168 Prozent bis Ende 2003 auf 100 Prozent zu
reduzieren.
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand im Konzern stieg im vergangenen
Jahr auf 459,3 Mio Euro nach 418,3 Mio Euro in 2000 und erreichte 4,1 Prozent
vom Umsatz. Die Investitionen in Sachanlagen und Software stiegen auf 741
Mio Euro nach 715 Mio Euro im Jahr 2000, was einer Investitionsquote von 6,6
Prozent nach 7,1 Prozent im Vorjahr entspricht.
Umsatz und Ergebnis einzelner Konzernbereiche
Der Konzernbereich Continental Automotive Systems (CAS) erzielte im Jahr
2001 einen Umsatz von 3,986 Mrd Euro - ein Zuwachs von 31,8 Prozent (Vj.
3,023 Mrd Euro).
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Ohne Änderungen im Konsolidierungskreis, insbesondere durch die erstmalige
Einbeziehung von Conti Temic, hätte der Anstieg 13,2 Prozent betragen. Das
EBITA des Bereichs erhöhte sich um 8,4 Prozent auf 184,9 Mio Euro (Vj. 170,5
Mio Euro). Hier zeigt sich, dass CAS trotz hohen Preisdrucks in der Erstausrüstung und konjunkturbedingten leichten Rückgängen bei mechanischen
Bremsprodukten mit der Konzentration auf elektronische Bremssysteme und
Elektronikbauteile einen erfolgreichen Kurs eingeschlagen hat.
Bei CAS werden 59 Prozent des Umsatzes von den Geschäftsbereichen Elektronische Bremssysteme, Elektronik und Luftfedersysteme erzielt, während die
hydraulisch-mechanischen Produkte der Bereiche Radbremse und Bremsbetätigung zusammen mit dem Ersatzgeschäft 41 Prozent ausmachen. Der Marktanteil bei Elektronischen Bremssystemen (ABS/ESP) liegt bei rund 44 Prozent
in Europa und etwa 29 Prozent im NAFTA-Raum. In 2002 wird CAS rund 2,6
Mio ESP bauen, nach 2,0 Mio Stück im Jahr 2001. Bereits heute liegen Aufträge über 4,2 Mio Einheiten für das Jahr 2004 vor.
Der Konzernbereich Pkw-Reifen erzielte im abgelaufenen Jahr mit einem Umsatz von 2,846 Mrd Euro eine Steigerung um 7,8 Prozent (Vj. 2,639 Mrd Euro).
Ohne Änderungen im Konsolidierungskreis beträgt der Anstieg 6,6 Prozent.
Das operative Ergebnis (EBITA) bei Pkw-Reifen reduzierte sich auf 180,5 Mio
Euro (Vj. 196,4 Mio Euro). Darin enthalten sind Einmalkosten in Höhe von 141
Mio Euro für die Restrukturierungsmaßnahmen der europäischen Reifenwerke,
die Schließung der Runderneuerung in Bad Nauheim sowie Verluste aus dem
Verkauf der britischen Handelskette National Tyre Service (NTS).
Im Erstausrüstungsgeschäft hat Continental weiter Marktanteile gewonnen und
den Umsatz um 20 Prozent auf über 600 Mio Euro gesteigert.
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Die Entwicklung im Ersatzgeschäft war mit einem Plus von 8 Prozent ebenfalls
positiv, während der Umsatz im Handelsgeschäft wegen der Restrukturierungen
in Großbritannien, die zum Jahresende in den Verkauf der NTS mündeten, mit
768 Mio Euro nicht das Niveau des Vorjahres (841 Mio Euro) erreichte.
Continental stellte 2001 rund 63 Millionen Pkw-Reifen (plus 4 Prozent) in Europa her. Rund 21 Millionen Einheiten, fast ausschließlich Produkte der Premium-Marke Continental, gingen in die Erstausrüstung. In den Ersatzmarkt gingen rund 42 Millionen Reifen, von denen rund 16 Millionen zur Marke Continental gehörten.
Der Konzernbereich Nfz-Reifen verzeichnete 2001 einen Umsatzrückgang um
9,3 Prozent auf 886 Mio Euro (Vj. 976 Mio Euro). Der Bereich weist für das Jahr
2001 einen operativen Verlust (EBITA) von 97,9 Mio Euro aus, nach einem
Gewinn von 36,0 Mio Euro im Jahr 2000. Das EBITA war vor allem durch Einmalkosten in Höhe von 113 Mio Euro für die Beendigung der Lkw-Reifenproduktion im belgischen Herstal und für die zur Jahresmitte geplante Schließung
des Werkes Traiskirchen in Österreich belastet.
Der Absatz von Lkw-Reifen im Erstausrüstungs- und Ersatzgeschäft reduzierte
sich um rund 4 Prozent. Einschließlich der gesunkenen Exporte in die USA
(rund 0,4 Millionen Einheiten nach rund 0,7 Millionen im Jahr 2000) ergab sich
ein Absatzvolumen von rund 3,5 Millionen Stück (Vj. 3,9 Millionen). Der Ausbau
der Fabrik in Puchov in der Slowakei zum größten und modernsten Lkw-Reifenwerk Europas mit einer Jahreskapazität von 1,5 Millionen Nfz-Reifen wurde
im letzten Jahr realisiert.
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Der Konzernbereich Continental Tire North America (CTNA), der im Januar
2002 in die beiden europäischen - jetzt weltweit operierenden - Reifenbereiche
integriert worden ist, verringerte seinen Umsatz leicht um 1,1 Prozent auf 1,743
Mrd Euro (Vj. 1,763 Mrd Euro). In US-Dollar reduzierte sich der Umsatz um 4,4
Prozent. Ursache war der Einbruch der nordamerikanischen Automobilproduktion. Nach einem operativen Gewinn in Höhe von 20,9 Mio Euro im Jahr 2000
wies CTNA in 2001 einen operativen Verlust von 314,8 Mio Euro aus. Das Ergebnis ist vor allem durch Einmalkosten in Mexiko für die Schließung des Werkes Guadalajara und die Wertminderung des Anlagevermögens in Höhe von
insgesamt 203 Mio Euro belastet.
Die Produktion von Pkw-Reifen bei CTNA reduzierte sich im Jahr 2001 um 6
Prozent auf rund 27 Millionen Einheiten, die von Nutzfahrzeugreifen fiel um 11
Prozent auf rund 1,8 Millionen Stück. Trotz der schwierigen Situation im nordamerikanischen Automobilmarkt konnte CTNA Marktanteile gewinnen, was diesem Konzernbereich nach den jetzt erfolgten Maßnahmen in eine gute Ausgangsposition für ein wieder anziehendes Geschäft bringt.
Der Konzernbereich ContiTech wurde ebenfalls von der Abschwächung der
Automobilkonjunktur betroffen und blieb mit einem Umsatz von 1,768 Mrd Euro
um 1,1 Prozent unter dem des Vorjahres (1,787 Mrd Euro). Ohne Veränderungen im Konsolidierungskreis durch den Verkauf kleinerer Unternehmensteile
wäre das Vorjahresniveau erreicht worden. Das operative Ergebnis (EBITA)
reduzierte sich um rund 13 Prozent auf 122,0 Mio Euro (Vj. 140,3 Mio Euro). Es
wurde durch Kosten für Produktionsanläufe in Mexiko und Ungarn und Aufwendungen zur Optimierung von Werkstrukturen belastet. Der Verkauf der
Deutschen Schlauchbootfabrik und der Schuhbedarfsaktivitäten wirkten positiv.
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Der Verbleib des Konzernbereichs ContiTech im Unternehmen macht eine selektive Weiterentwicklung einzelner Geschäftsbereiche und deren Aufstellung
als Global Player möglich. Neben Joint Ventures und anderen Formen der Kooperation ist zur Finanzierung der vornehmlich geographischen Expansion von
ContiTech auch der Verkauf einzelner Geschäfte nach wie vor denkbar.
Mitarbeiter
Zum 31. Dezember 2001 beschäftigte der Continental-Konzern weltweit 65.293
Mitarbeiter (Vj. 63.832). Durch die erstmalige Einbeziehung von Conti Temic
sowie der neuen Töchter von CAS in Japan, Shin-Ei und ShinTec, wuchs der
Konzern um 6.179 Personen. Dem stand ein durch Restrukturierungen in erster
Linie in den Reifenbereichen verursachter Personalabbau von 4.773 Mitarbeitern gegenüber. Die Zahl der Auszubildenden erhöhte sich besonders durch die
Einbeziehung von Conti Temic von 1.040 auf 1.190.
Dividendenvorschlag
Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens sind davon überzeugt, dass es
für ein Geschäftsjahr mit einem hohen negativen Ergebnis und weiter gestiegener Verschuldung nicht angemessen wäre, eine Dividende auszuschütten und
schlagen der Hauptversammlung am 29. Mai daher vor, für das Jahr 2001 auf
die Dividende zu verzichten. Continental geht jedoch davon aus, dass es sich
dabei um eine einmalige Situation handelt, und das Unternehmen im nächsten
Jahr wieder in der Lage sein wird, für das laufende Geschäftsjahr eine angemessene Dividende zu zahlen.
Einschätzungen für das Jahr 2002
Die Zahlen der ersten drei Monate des Jahres 2002 bestätigen die positive Einschätzung von Continental für das laufende Jahr. Umsatz und Ergebnis liegen
im Konzern über dem Vorjahresniveau.
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Die im vergangenen Jahr eingeleiteten Restrukturierungen verlaufen plangemäß. Wenn auch Faktoren wie die Konjunkturentwicklung und Fahrzeugproduktion zurzeit nur schwer einschätzbar sind, hat sich das Unternehmen in jedem Fall durch den Abbau von bestehenden Überkapazitäten bei Reifen und
die Verbesserung der Fabrikeffizienz in allen Bereichen eine gute Ausgangsposition für das Wiederanziehen der Automobilkonjunktur geschaffen. So erwartet
Continental in diesem Jahr einen leichten Umsatzanstieg und eine deutliche
Verbesserung des Ergebnisses.
Andreas Meurer
Leiter Presse
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