Verbraucherzentrale Südtirol Offener Brief Bz, 25.05.2011 Minister für Wirtschaftliche Entwicklung On.le Paolo Romani Eurostat-Veröffentlichung der Strompreise: Italien hält die für den Vergleich notwendigen Daten zurück Absolut inakzeptabel! Sehr geehrter Herr Minister, bei der Analyse des Eurostat-Vergleichs der Strompreise in der EU im Zeitraum 1999-2010 (http://epp.eurostat.ec.europa.eu) mussten wir zu unserem großen Erstaunen feststellen, dass für das Triennium 2008-2010 jegliche auf Italien bezogene Daten fehlen. Während die Informationen zu den anderen Staaten der EU bis zum letzten Referenzjahr (2010) vollständig angegeben sind, und sogar die bekanntlich nicht zur EU gehörende Türkei die Daten für 2008, 2009 und 2010 mitgeteilt hat, fehlen für Italien in diesem Zeitraum sämtliche Angaben. Beachtet man die Wichtigkeit dieses Vergleichs, der es unter anderem ermöglicht, die Kosten des Stroms für die Familien in den verschiedenen Staaten gegenüberzustellen, ist für uns die fehlende Mitteilung der Daten nicht nachvollziehbar. Besser gesagt: es drängt sich der Verdacht auf, dass die Daten „absichtlich“ nicht mitgeteilt wurden, und es sich nicht nur um ein Versehen handelt. Jedenfalls ist dieses Verhalten von Seiten Italiens inakzeptabel und nicht tolerierbar! Es ist hinreichend bekannt, dass die Strompreise in Italien, auch jene für die Privatkunden, unter den teuersten in ganz Europa rangieren (siehe Vergleiche des Eurostat, der OSZE u.a.). Auch hat die Europäische Kommission jüngst Italien für sein Energiesystem kritisiert, aus welchem sich die angewandten hohen Durchschnittspreise ableiten. Von den Steuern, die den Endpreis erneut um einiges erhöhen und die gleichfalls unter den höchsten in ganz Europa liegen - siehe auch Ausarbeitung der Aufsichtsbehörde für Strom und Gas AEEG anhand der Eurostat-Daten - ganz zu schweigen. In Bezug auf diese Tatsachen ersuchen wir Sie, umgehend bei den zuständigen Verwaltungsbehörden zu intervenieren, damit diese schnellstmöglich alle notwendigen Daten der Jahre 2008, 2009, 2010 und 2011 dem europäischen Statistik-Institut zukommen lassen. Wir bedanken uns für eine Rückmeldung Ihrerseits und verbleiben mit freundlichen Grüßen Geschäftsführer VZS Walther Andreaus