Der Holzfresser 1

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gemäßigten Meeren leben. Diese Tiere haben ihre Form in Anpassung an ihre Lebensart
geändert und eine wurmförmige Gestalt angenommen. Nur noch ein paar kleine Schalenklappen am Ende des Tieres erinnern an ihre Zugehörigkeit zu den Muscheln.
Die Muschel selbst wird ungefähr 20 cm lang oder auch länger und produziert jährlich in 3 - 4
Schüben 1 - 5 Millionen Eier, die sich zu Larven entwickeln und ungefähr 1 - 3 Wochen im
freien Wasser umher-schwimmen und somit für die Verbreitung dieser Art sorgen.
Anschließend setzen sich die Larven an geeignetem Holz fest und entwickeln sich zu adulten
(erwachsenen) Tieren. Für die Befestigung der Larve am Holz sorgen die Byssus-FäDIES IST KEIN
WURM SONDERN EINE
MUSCHELART
den wie man sie von den Miesmuscheln her kennt. Diese Tiere bohren sich mit ihren kleinen
Schalen tief in das Holz hinein. Die Schalen bestehen aus dreikantigen Rippen, die mit vielen
parallelen Einschnitten versetzt sind und im Mittelteil Tausende von kleinen zweizackigen
Zähnchen aufweist. Mit diesen Zähnchenreihen, welche mit einer Frequenz von 8-10 Raspelbewegungen pro Minute bewegt werden können. schabt die Muschel beständig am Holz.
Noch bevor die Zähnchen abgenutzt sind, werden sie durch von hinten nachwachsende
ersetzt. Die dort entstandenen Holzraspel werden durch eine Wimperreihe in die Mundöffnung geflimmert, im Magen verdaut und zu
Zucker umgebaut. Der nun entstandene Bohrgang wird mit einer Kalkschicht ausgekleidet.
Diese Kalkschicht verbleibt im Holz wenn man den Wurm herauszieht und hinterläßt ein charakteristisches Bild wenn man den befallenen Holzpfosten durchtrennt (siehe Zeichnung). Der
durch die Raspelbewegung entstandene Bohrgang ist grundsätzlich offen. Hierdurch erhält
sich der Wurm den Zugang zur Außenwelt also dem Wasser.
Da die Muscheln sich nicht nur von Holz ernähren können, denn dem Holz fehlt der lebensnotwendige Stickstoff. müssen andere Nahrungsquellen erschlossen werden. Die
Stickstoffversorgung wird durch planktische also frei im Wasser schwebende Tiere und
Pflanzen gesichert. Hierfür hat die Muschel ein durch den Körper laufendes rohrförmiges Organ, das mit zwei Öffnungen in den einziehbaren Siphon übergeht. Diese Siphone sind das
einzige äußerlich sichtbare, da sie aus dem befallenen Holz herausragen.
Durch die Einströmöffnung des Siphons wird das Wasser eingestrudelt und strömt entlang der
Kiemen, um dort den Sauerstoff aus dem Wasser zu entnehmen. Des weiteren wird das
Plankton herausgefiltert und zur Mundöffnung transportiert. Durch die Ausströmöffnung
wiederum wird das verbrauchte sauerstoffärmere und kohlendioxidreichere Wasser und
weitere Stoffwechselendprodukte herausgespült. Doch kann die Muschel auch monatelang
ohne Plankton leben. Wenn sie in extrem schlechte Bedingungen gerät. so kann die Muschel
ihr Bohrloch mit zwei Kalkplatten den sogenannten Paletten verschließen und wochenlang in
diesem Zustand verharren. Dieses ist z.B. nötig, wenn ein Schiff für eine längere Zeit in süßes
Fahrwasser gerät.
Auch wenn der Schiffsbohrwurm perfekt gebaut ist und eine sehr gute Verbreitungsstrategie
mit den Massen von Eiern entwickelt hat. so kann er sich nicht unbegrenzt vermehren.
Denn im Laufe der Jahrhunderte sind durch den Menschen einige Schutzmaßnahmen für das
Holz entstanden. z.B. werden die UnterwasserHolzkonstruktionen als Schutz vor dem
Schiffsbohrwurm vor dem Einbau mit Steinkohleteeröl eingestrichen. Hierdurch wird eine
Besiedlung durch die Eier vermieden. Hierbei eignen sich Hölzer wie z.B. Eiche besser als
Fichte und Weißtanne. da sie schlechter das Öl aufnehmen. Tropische Hölzer. aus denen viele
Holzschiffe gebaut werden. sind nicht gefährdet. Teakholz z.B. enthält Abwehrstoffe, die
anscheinend auch gegen Bohrwürmer helfen.
Selbst Anstriche auf Hölzern wie Antifouling helfen nur bedingt. Denn die Larven setzen sich
auch an kleinste unbelassene Stellen und beginnen dort ihre Arbeit im Inneren des Holzes.
Doch der Hauptgrund für die Eindämmung des Schiffsbohrwurms liegt in der vermehrten
Verwendung von
Kunststoff. Metall und Betonwerkstoffen für die Schiffe und Hafenkonstruktionen.
Doch gibt es in unseren Gefilden noch weitere holz- .aber auch steinbohrende Arten. Entweder geschieht das Bohren auf mechanischem Wege oder aber auch chemisch. Der Bohrschwamm Cliona z.B. besitzt Atzzellen. mit deren Hilfe er kleine Kalkbröckchen aus dem
Gestein "sprengt- und sich somit in den Stein einfrißt. Oder die Bohrmuscheln der Familie der
Pholadidae. die sich in Holz aber auch in Gestein einbohren kann. Die Tiere erreichen es
durch Schabbewegungen der Schale. Mit dem Mundwerkzeug fressen sich die marinen
Bohrasseln der Familie der Limnoriidae in das Holz und verzehren die somit gewonnenen
Holzspäne.
Doch wozu ist das Einbohren nützlich. Die eingebohrten
Aus KUNSSTOFF.
METALL UND BETON
GEBAUTE HAFEN UND
SCHIFFE VERHINDERN DIE
AUSBREITUNG DES
SCHIFFSBOHRWURMS
Tiere sind vor den mechanischen Wasserbewegungen geschützt. genießen in ihren Höhlen
Schutz vor Freßfeinden und sind z.T. von ihrer Nahrung. dem Holz. umgeben. Aber alles hat
auch eine Kehrseite. Die meisten eingebohrten Tiere können ihre Höhle zeitlebens nicht mehr
verlassen. da die in der Jugendphase angelegte Offnung zu klein für das später größere
erwachsene Tier ist. '
ßenitslauchestei kujakea
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