Alkohol Substanz („Stoff“) Der Stoff wird aus vergorenen Früchten, Pflanzen, Honig oder Getreide hergestellt. Dann wird er mit anderen Stoffen wie Wasser, Fruchtzucker usw. gemischt. Wie wird Alkohol genommen? Der Stoff wird getrunken. Andere Bezeichnungen für Alkohol Kurzer, Halbe, Alk, Pulle etc. Geschichte und Herkunft Speisen mit diesem Stoff dürften so alt sein wie die Menschheit: In Form von überreifen, bereits vergorenen Früchten nahmen die Menschen diesen Stoff eher zufällig zu sich. Die Herstellung solcher Getränke beginnt bereits in der Mittelsteinzeit 10.000-5.000 v.Chr. Die Gewinnung von hochprozentigem Stoff wurde erst im 10.-12. Jahrhundert v. Chr. entdeckt. Verlauf des Rausches Zunächst entsteht beim Trinkenden ein heiterer Zustand, er kommt in Hochstimmung. Konsumiert man mehr Alkohol, kommt es zur Ermüdung. Der höchste Blutalkoholspiegel wird in ein bis zwei Stunden nach dem Trinken erreicht. Wirkung Der Stoff verändert in erster Linie die Stimmung. In kleineren Mengen wirkt er anregend, in größeren Mengen eher behindernd in allen Situationen. Die Wirkung richtet sich nach der Menge, sowie nach dem Zustand des Menschen, der den Stoff zu sich nimmt. Der Stoff erhöht in größeren Mengen die Risikobereitschaft und Aggressivität, er wirkt Schlaf anregend und schmerzlindernd. Es kommt zur Störung des Gleichgewichtssinns. Wie süchtig macht Alkohol? Der Stoff macht körperlich und psychisch stark abhängig (d.h. man muss immer daran denken). Man braucht immer mehr Stoff, um die erwünschte Wirkung zu erreichen. Komplikationen, Gefahren, Langzeitschäden Alkoholvergiftung, Persönlichkeitsveränderungen, Schädigung der Nervenbahnen, Krampfadern in der Speiseröhre, Lebererkrankungen, Leberkrebs, Krampfanfälle, Gehirnschädigung, Herzmuskelentzündungen, erhöhtes Krebsrisiko, Tote im Straßenverkehr. Jedes Jahr sterben in Deutschland mindestens 40.000 Menschen an diesem Stoff. Die Dunkelziffer wird auf einige Millionen geschätzt. Erste Hilfe bei Vergiftung Bei Bewusstlosigkeit sofort Notarzt verständigen. Den Bewusstlosen in die stabile Seitenlage bringen und darauf achten, dass er sich nicht an Erbrochenem verschluckt und schlimmstenfalls erstickt. Person an die frische Luft bringen. Die Person viel bewegen und nie alleine lassen. Safer Use Diesen Stoff NIE zusammen mit Medikamenten und Drogen nehmen, da die Wirkung tödlich sein kann. Nach dem Trinken NICHT Auto fahren, weil man nicht so schnell reagieren kann und das Gesichtsfeld eingeschränkt ist. Längere Trinkpausen (d. h. Pausen zwischen den Tagen einlegen, an denen getrunken wurde) Nicht wegen Durst und auf leeren Magen trinken. Nicht an Promillegrenze heran trinken. Formen von Alkohol Flüssig; in Getränken und in Süßigkeiten enthalten. 1 Nikotin Substanz („Stoff“) Der Stoff entsteht in der Wurzel der Tabakpflanze erzeugt und wandert in die Blätter, wenn die Pflanze reif wird. Der Stoff selbst schmeckt nach nichts. Begleitstoffe: Teer, Blausäure usw. Wie wird Nikotin genommen? Der Stoff wird meist in Form von getrockneten Tabakblättern verwendet und so geraucht. Nikotin kann allerdings auch geschnupft (Schnupftabak) oder gekaut (Kautabak) werden. Andere Bezeichnungen für den Stoff Fluppe, Kippe, Rettchen, Glimmstengel, Docht Geschichte und Herkunft Die Heimat des Tabaks ist Amerika. Schon als Columbus 1492 dort ankam, rauchten und kauten die Indianer die Blätter des Tabak. In Brasilien und auf den kanarischen Inseln war es üblich, kleine Tabakblätter zusammenzurollen und mit einem größeren Maisblatt umwickelt zu rauchen (Urform der Zigarette). Verlauf des Rausches Der Stoff gelangt beim Rauchen, gebunden an Teerteilchen, zuerst in die Lunge und dann ins Blut. Bereits nach sieben Sekunden erreicht das Nikotin das Gehirn. Dort haftet es sich an die Nervenzellen und beeinflusst deren Aktivitäten. Die Wirkung hält nur wenige Minuten an. Wirkung Der Stoff wirkt in höheren Mengen anregend oder beruhigend und muskelentspannend. Er mildert Hunger, Angst- und Aggressionsgefühle. Man sagt, die Nervösen werden ruhiger und die Ruhigen nervöser. Aber: Nikotin beruhigt eigentlich nicht, sondern treibt den Puls beispielsweise an. Wie süchtig macht Nikotin? Nikotin macht stark psychisch (seelisch) abhängig, d.h. man muss die ganze Zeit daran denken, wenn man mit dem Rauchen aufhören will. Die körperliche Abhängigkeit ist nicht zu unterschätzen: Reizbarkeit, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit, Essattacken. Komplikationen, Gefahren, Langzeitschäden Der reine Stoff kann, wenn er geschluckt wird, innerhalb von wenigen Minuten tödlich sein. Wenn man den Stoff zum ersten Mal nimmt kann es zu einem Blutdruckabfall, herabgesetzte Körpertemperatur, Übelkeit/ Brechreiz, Schwindelgefühl kommen. Bei regelmäßigem Konsum steigen der Blutdruck und die Herzfrequenz, die Aktivität des Magen-Darmtrakts erhöht sich. Langzeitschäden: Herz-/ Lungenerkrankungen, erhöhtes Krebsrisiko, Angriff der Magenschleimhaut (Magengeschwüre), Einschränkung des Geruch- und Geschmacksinns. Erste Hilfe bei Vergiftung Vergiftungen sind im Zusammenhang mit Nikotin nicht bekannt, wenn der Stoff auf die übliche Weise genommen wird. Safer Use Bei Lungen-/ und Atembeschwerden keinen Tabak oder nur kontrolliert konsumieren, z. B. nach dem Essen. Medikamenteneinnahme (Anti- Baby Pille) in Kombination mit hohem Tabakkonsum beeinträchtigt die Durchblutung, das Risiko von Thrombosen und/oder Gerinnselbildung steigt deutlich. Insbesondere Frauen über 30, die die Anti- Baby Pille nehmen, sollten mit dem Rauchen aufhören oder es stark reduzieren. Dies gilt auch in der Schwangerschaft, da erhebliche Schäden am ungeborenen Kind entstehen. Form des Stoffes Zigarette, Zigarillo, Pfeife, Schnupftabak, Kautabak 2 Cannabis Substanz („Stoff“) Der Stoff wird aus der Hanfpflanze hergestellt. Die wirksamen Stoffe der Hanfpflanze heißen „Cannabinoide“. Hauptwirkstoff ist das „THC“ (= Tetrahydrocannabinol). Wie wird Cannabis genommen? Der Stoff wird meist geraucht (in Wasserpfeifen; mit Tabak vermischt in der Pfeife oder als gedrehte Zigarette). Manchmal wird er auch in Gebäck (Keksen) oder in einem Getränk eingenommen. Andere Bezeichnungen für Cannabis Haschisch, Hasch, Cannabis, Shit, Stuff, Gras, Heu, Kanten, Piece, Pot, Kiff, Sticks, Fuffi Mögliche Sorten: z.B. Schwarzer Afghan, Gelber Marokk, Roter Libanese, Grüner Türke, Indischer Hanf Geschichte und Herkunft Die Pflanze kommt ursprünglich aus China, Indien und arabischen Ländern. Sie wurde früher als Heilmittel verwendet. Neben Alkohol ist sie einer der ältesten Rauschstoffe. Verlauf des Rausches Beim Rauchen tritt der Rausch innerhalb weniger Minuten ein und ist nach ca. 15 Minuten am intensivsten. Beim Essen oder Trinken kommt der Rausch verzögert (etwa nach einer halben Stunde), allerdings umso heftiger. Der Rausch verläuft nicht unbedingt jedes Mal gleich. Es kann anstatt zu Glücksgefühlen auch zu Angst und Panik kommen. Außerdem kann es einen Nachrausch geben (flash back) Wirkung Psychische (seelische) Wirkung: es entsteht ein angenehmes Gefühl von Gleichgültigkeit; heitere Stimmung; Glücksgefühl; das Gefühl für Zeit und Raum geht verloren; gegen Ende des Rausches: Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit Körperliche Wirkung: Beschleunigung des Herzschlags und Anstieg des Blutdrucks. Wie süchtig macht Cannabis? Wenn man die Droge längere Zeit nimmt, braucht man normalerweise größere Mengen, um die erwünschte Wirkung zu erzielen. Seelische (psychische) Abhängigkeit stellt sich nach regelmäßigem Gebrauch ein, körperliche Abhängigkeit kaum. Nimmt man die Droge oft, dann kann es zu leichten körperlichen Entzugserscheinungen kommen. Mögliche seelische (psychische) Entzugserscheinungen: Unruhe, innere Leere, Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Antriebslosigkeit. Komplikationen, Gefahren, Langzeitschäden Während des Rausches kann es zu Selbst- und Fremdgefährdung kommen. Langfristige Wirkungen: Nimmt man den Stoff über lange Zeit hinweg dauernd ein, so kann das zu psychischen (seelischen) Störungen führen. Die Lunge kann durch den hohen Teergehalts (des beigemischten) Tabaks) geschädigt werden. Bei Schwangerschaften kann das Kind Schäden davon tragen. Sperma wird verändert. Es können Menstruationsstörungen auftreten. Erste Hilfe bei Vergiftung Durch den Stoff sind keine Vergiftungserscheinungen bekannt, bei denen medizinische Hilfe nötig wird. Safer Use Man sollte den Stoff nicht alleine nehmen, sondern nur wenn andere dabei sind, die einem notfalls helfen können. Denn bei schlechten Rauscherlebnissen kann es sein, dass Verwirrtheit und seelische Störungen (=„Cannabispsychosen“) auftreten. Formen von Cannabis Haschisch: Harz der Blüten, gepresstScharas: Stengel und Blattspitzen Ganja: Blätter und Stengel mit weniger THC. Bhang: indische Mischung aus Blätter und Stängel. Marihuana: Blätter und Blüten, nicht gepresst, sind von heuartiger Beschaffenheit 3 Ecstasy Substanz („Stoff“) Der Name dieses Suchtmittels ist ein Sammelbegriff für vier Stoffe, die zwar chemisch verschieden sind, die aber ganz ähnlich wirken. Sie werden aus Amphetaminen (einem aufputschenden Stoff) gewonnen. Die wissenschaftlichen Bezeichnungen für diese vier Stoffe lauten: Methylendioxymethamphetamin ( MDMA), Methylendioxyethylamphetamin (MDEA), Methylendioxyamphetamin (MDA) Methylbenzodioxolbutanamin (BDB) Wie wird der Ecstasy genommen? Der Stoff wird in der Regel geschluckt. Üblich sind Einzeldosen von 100 – 120 mg. Andere Bezeichnungen für Ecstasy XTC, Adam and Eve, “ E “ , Teile Geschichte und Herkunft In den 50er Jahren untersuchten Forscher, ob man MDMA als Medizin einsetzen kann. Mitte der 60er Jahre wurde der Stoff zum Teil von Psychotherapeuten benutzt, um Patienten zu behandeln. Seit Anfang 80er Jahre wird der Stoff als Rauschmittel benutzt (zunächst in den USA). 1986 nehmen die USA MDMA in die Gruppe der streng kontrollierten Stoffe auf. Auch in Deutschland wird der Stoff in das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen, d.h. er wird illegal. Strafrechtliche Konsequenzen sind die Folge. Verlauf des Rausches Der Rausch dauert im Allgemeinen 3-6 Stunden. Während der Chill-Out-Phase (d.h. wenn man runter kommt) wird als Gegenmittel meist Cannabis geraucht. Wirkung Gefühl der Nähe zu anderen Menschen, Glücksgefühle; Gefühl, sich selbst so annehmen zu können, wie man ist, Angstfreiheit, Offenheit (es fällt leicht, auf andere zuzugehen + mit ihnen zu reden), Antriebssteigerung, Anregung/Ermunterung, verändertes Zeitgefühl selten: man hört und sieht seine Umwelt anders als man das normalerweise tut, wenn man nüchtern ist Wie süchtig macht Ecstasy? Wie bei den Amphetaminen keine körperliche Abhängigkeit. Wenn man den Stoff über lange Zeit regelmäßig nimmt, kommt es vor allem zu seelischer (psychischer) Abhängigkeit, d.h. man muss die ganze Zeit an die Droge denken. Komplikationen, Gefahren, Langzeitschäden Es kann Zwischenfälle geben, und zwar nicht nur dann, wenn man zuviel von dem Stoff auf einmal nimmt (Überdosierung): Möglich sind seelische Störungen und körperliche Folgen wie Zusammenbrüche, Bluthochdruckkrisen, eine Art Hitzschlag und Leberschäden (sogar Leberausfall). Bereits nach dem Konsum von einer Tablette können Todesfälle auftreten. Langzeitwirkung: Schwere seelische Erkrankungen sind möglich (insbesondere Depressionen) Erste Hilfe bei Vergiftung Beim Auftreten bedrohlich empfundener Zustände sofort den Notarzt rufen. Bis zum Eintreffen des Arztes: Erste-Hilfe-Maßnahmen. Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage. Der Notarzt sollte darüber informiert werden, dass Ecstasy genommen wurde. - Falls noch Tabletten vorhanden sind: Dem Arzt geben. Dann kann dieser gezielt behandeln. Safer Use In Problemsituationen, wenn man sich ängstlich oder angespannt fühlt, sollte man den Stoff nicht nehmen. Beim Tanzen Ruhepausen einlegen und genug trinken (möglichst Wasser oder Sportler-Getränke). Erst ein Viertel der Tablette nehmen und die Wirkung abwarten, bevor man den Rest nimmt, da man nie genau weiß, was drin ist + wie man reagieren wird. Für Anfallskranke (Epileptiker), Leber- und Herzkranke kann der Stoff lebensgefährlich sein. Form des Stoffes Pillen und Tabletten 4 Amphetamine Substanz („Stoff“) Die Stoffe werden künstlich hergestellt. Amphetamine sind mit vielen Stoffen verwandt, die es auch im menschlichen Körper gibt. Sie haben die gleiche Wirkung wie diese körpereigenen Stoffe (d.h. sie wirken wach machend). Wie werden Amphetamine genommen? Der Stoff wird in der Regel als Pulver oder Tabletten eingenommen. Zum Teil wird er auch aufgelöst und direkt in die Blutader gespritzt. Andere Bezeichnungen für Amphetamine Speed, Ritalin, Ups, <Pep-Pills>, <Oranges>, Pervitin Geschichte und Herkunft 1938 wurde der Stoff Pervitin (Methamphetamin) von den Temmler-Werken in Deutschland auf den Markt gebracht. Schon 1941 wurde das Pervitin dem damals gültigen Betäubungsmittelgesetz unterstellt, d.h. man kann es nicht legal kaufen. Verlauf des Rausches Nach etwa 2 Stunden ist die Konzentration des Stoffes im Blut am höchsten. Sie fällt danach wieder sehr stark ab. Wirkung Der Stoff wirkt anregend / erregend. Seelische, gefühlsmäßige Wirkung: Gefühl von Selbstvertrauen, von Energie. Man fühlt sich geistig wach, beweglich und lebendig. Man verspürt Tatendrang, Spontaneität und Unternehmungslust. Man spürt keine bzw. nur sehr wenige körperliche Bedürfnisse, wie etwa Hunger, Durst, Müdigkeit. Körperliche Wirkung: Steigerung der Körpertemperatur, Schwitzen, Blutdrucksteigerung und Pulsbeschleunigung Wie süchtig machen Amphetamine? starke seelische /psychische Abhängigkeit (d.h. man muss immer daran denken); keine körperliche Abhängigkeit Komplikationen, Gefahren, Langzeitschäden Wenn man den Stoff über lange Zeit regelmäßig nimmt: Angstzustände, Verfolgungswahn. Wenn man aufhört, den Stoff zu nehmen: Extremes Schlafbedürfnis, Heißhunger, und Gereiztheit. Man fühlt sich niedergeschlagen. Beim Einsatz des Stoffes als Dopingmittel im Sport kam es schon zu Todesfällen durch Herztod oder Kreislaufkollaps. Erste Hilfe bei Vergiftung Notarzt verständigen. Bis der Arzt kommt: Person in einen ruhigen Raum bringen, beruhigend auf sie einwirken, der Person Flüssigkeit (Wasser) geben. Bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage bringen und darauf achten, dass er sich nicht an Erbrochenem verschluckt und schlimmstenfalls erstickt. Die Person nie alleine lassen. Safer Use In Problemsituationen, wenn man sich ängstlich oder angespannt fühlt, sollte man den Stoff nicht nehmen. Beim Tanzen Ruhepausen einlegen und genug trinken (möglichst alkohol- und koffeinfreie Getränke). Erst ganz wenig nehmen und die Wirkung abwarten, bevor man den Rest nimmt, da man nie genau weiß, wie man reagieren wird. Insbesondere Anfalls- und Herzkranke müssen den Konsum dieser Stoffe vermeiden. Form des Stoffes Pulver Tabletten 5 Heroin Substanz („Stoff“) Der reine Stoff ist kristallartiges, weißes Pulver. Der Stoff, den man illegal kaufen kann, kommt in sehr unterschiedlicher Reinheit auf den Markt. Meist ist er mit anderen Mitteln vermischt („gestreckt“ / „verschnitten“) bzw. enthält Verunreinigungen aus der Herstellung. Wie wird Heroin genommen? Der Stoff wird normalerweise direkt in die Blutadern gespritzt. Außerdem wird er auch geraucht oder durch die Nase geschnupft. Andere Bezeichnungen für den Stoff „H“, Stoff, „dope“, speedball (Gemisch mit Kokain), „hit“, Schore Geschichte und Herkunft 1870 synthetisierte Dr. Wright erstmals das Morphin (ein Schmerzmittel). 1898 stellte die Fabrik „Bayer“ den Stoff in großem Umfang künstlich her - es wurde als Beruhigungsmittel bei Husten auf den Markt gebracht. Erst 1912 wurde der Stoff verschreibungspflichtig. Seit 1924 unterliegt er in den USA dem Betäubungsmittelgesetz, seit 1929 in Deutschland. Verlauf des Rausches Durch plötzliche Anflutung des Stoffes (vergleichbar mit einem Orgasmus) kommt es zum sogenannten „flash“ bzw. „kick“ mit schlagartig einsetzendem, überwältigendem Glücksgefühl. Der Stoff wirkt etwa zwei bis drei Stunden. Entzugserscheinungen treten ziemlich schnell auf. Wirkung Der Stoff wirkt etwa dreimal stärker als das Schmerzmittel Morphin. Ausschaltung der Schmerzempfindung, ausgleichend- beruhigende Wirkung, ausgesprochenes Wohlgefühl, manchmal Misslaunigkeit, Dämpfung der Atmungstätigkeit, hustenstillende Wirkung, Glücksgefühl, Zunahme des Selbstbewusstseins Wie süchtig macht Heroin? Der Stoff macht außerordentlich stark süchtig. Schon nach kurzer Gebrauchszeit (auch rauchen!!!) kann eine Abhängigkeit entstehen. Diese ist sowohl seelischer als auch körperlicher Art. Komplikationen, Gefahren, Langzeitschäden Vergiftungen, Bewusstseinsverlust, Überwässerung der Lungen, Störung der Atemtätigkeit, Kreislaufzusammenbruch mit Blutdruckabfall und Pulsverlangsamung starke Auswirkungen auf das Atemund Kreislaufzentrum bis hin zur Atemdepression, die für die meisten Todesfälle bei Überdosierung verantwortlich ist. Das größte Risiko ist die Überdosierung sowie die mangelnde Sorgfalt beim Konsum Gefahr einer HIVInfektion. Bei Dauerkonsum eventuelles Ausbleiben der Periode und Reduktion der Potenz, sowie psychiatrische Krankheitsbilder, Infektionskrankheiten, suizidale Handlungen etc. Erste Hilfe bei Vergiftung Bei Bewusstseinsverlust und Atemlähmung muss über den Notruf sofort ein Notarzt alarmiert werden. Bis der Notarzt kommt, nicht einschlafen lassen !!! Unverzügliche medizinische Hilfe durch Beatmung Safer Use Kein gemeinsamer Spritzengebrauch (Ansteckungsgefahr, v.a. HIV und HBV!!!), Stoffqualität beachten, geeignetes Spritzbesteck benutzen, Stress vermeiden, langsam spritzen, besser sniefen oder rauchen Form des Stoffes Weißes, kristallartiges Pulver 6 KOKAIN Substanz („Stoff“) Kokain ist in den Blättern des südamerikanischen Coca-Strauchs enthalten. Der Stoff selbst ist ein weißes, bitter schmeckendes Pulver. Wie wird Kokain genommen? Der Stoff wird meist geschnupft oder als wässerige Lösung gespritzt. Häufig wird der Stoff auch geraucht. Andere Bezeichnungen für Kokain Kokain, Koks, Schnee, Speedball, Base, Crack Geschichte und Herkunft Die Pflanze wird vor allem in den Anden von Peru und in Bolivien angebaut. Die Einwohner benutzen die Pflanze, um den Hunger zu überwinden und die Leistungsfähigkeit zu steigern. In der Medizin wird der Stoff als örtliches Betäubungsmittel verwendet, z.B. in der Augenheilkunde. Verlauf des Rausches Die Droge wirkt schnell, aber nur für kurze Zeit. Nach dem Rausch können Verstimmungen und Erschöpfung auftreten. Wirkung Seelische / gefühlsmäßige Wirkung: Kokain hat eine anregend und teilweise „halluzinogene“ (d.h. man sieht Dinge, die nicht da sind) Wirkung. So kann Kokain auch wirken: Glücksgefühle, Wunschbilder, Gedankenreichtum, Steigerung der Kontaktfreudigkeit und der sexuellen Aktivität. Körperliche Wirkung: Kokain führt zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit, zur Verminderung von Hunger, Durst und Müdigkeit. Wie süchtig macht Kokain? Starke seelische Abhängigkeit. Man neigt dazu, die eingenommene Menge zu erhöhen, obwohl man nicht körperlich abhängig ist (Gier). Die seelischen Entzugserscheinungen sind sehr stark, bis hin zu Selbstmordversuchen. Komplikationen, Gefahren, Langzeitschäden Durch den Konsum von Kokain können Herzschäden entstehen, die schon bei leichten Überdosierungen tödlich sein können. Es kann zu Wahnzuständen kommen (wobei zum Teil Kleinlebewesen und Kristalle auf der Haut gefühlt und gesehen werden). Bei starkem Konsum: Abmagerung, Herzklopfen, Ohnmachtsanfälle, Verwirrung bis zur Geistesstörung. Nimmt man den Stoff durch die Nase, so kann diese schwere Schäden erleiden. Erste Hilfe bei Vergiftung Anzeichen einer Vergiftung: Angstgefühl, Atemnot, Hoher Blutdruck, Temperaturanstieg, weite Pupillen, Krämpfe. Wahnvorstellungen In diesem Fall: Sofort den Notarzt rufen, da sehr schnell der Tod eintreten kann. Eine Behandlung ist nur auf der Intensivstation im Krankenhaus möglich. Safer Use Wenn man den Stoff spritzt, unbedingt frische Spritzen benutzen, da sonst AIDS, Hepatitis C und andere Krankheiten übertragen werden können. Form des Stoffes Weißes Pulver, kleine weiße Brocken 7 LSD Substanz („Stoff“) Der Stoff wird heute künstlich hergestellt. In der Natur kommt er im „Mutterkorn“ vor (einem giftigen Pilz, der an Getreidepflanzen wächst). Wie wird LSD genommen? Der Stoff wird normalerweise nur geschluckt. Die erste Aufnahme in den Körper erfolgt über die Mundschleimhäute. Andere Bezeichnungen für LSD Trip, Acid, Dots, Window panes („Fensterscheiben“ - in Form von Gelatineplättchen), Pink Jesus, etc. Geschichte und Herkunft Ursprünglich kommt der Stoff vom Mutterkorn, einem Pilz im Getreide. Früher kam es manchmal zu Vergiftungen durch mutterkornhaltiges Brot. Kein anderer Stoff, der bisher gefunden wurde, kann so starke Halluzinationen (Wahnvorstellungen, Wahrnehmungsstörungen) erzeugen. Verlauf des Rausches Der Rausch beginnt wenige Minuten nach der Einnahme (Schwindel, aufkommende Angst, schneller Plus, erhöhte Körpertemperatur). Der zweite Teil des Rausches dauert 1-10 Stunden (Halluzinationen, Verzerrung der Wahrnehmung). Der Rausch kann auch mehrere Tage andauern. Nach dem Rausch können Angstgefühle, Ermüdung und Depression (= Niedergeschlagenheit, Traurigkeit) auftreten. In nicht seltenen Fällen führt der Gebrauch von LSD zu einer psychischen Erkrankung. Wirkung Im Rausch kommt es zu massiven Wahrnehmungsstörungen und Wahnerlebnissen. Dazu gehören Halluzinationen, Persönlichkeitsverlust, Sinnestäuschungen, Auflösung der Raum-Zeit-Beziehung und das Gefühl, vom Körper losgelöst zu sein. Positive wie auch negative Gefühle und Empfindungen können verstärkt werden, Töne werden beispielsweise „gefühlt“, Farben „geschmeckt“. Wie süchtig macht LSD? Nimmt man den Stoff über längere Zeit hinweg immer wieder regelmäßig, dann wird man sehr stark seelisch (psychisch) abhängig. Häufig verändert sich durch die Einnahme von LSD auch die Persönlichkeit. Der Stoff kann seelische Krankheiten wie z.B. Schizophrenie („Bewusstseinsspaltung“) auslösen. Komplikationen, Gefahren, Langzeitschäden Tödliche Vergiftungen gibt es kaum. Allerdings kann es zu starken Panikzuständen (=Angstzuständen) kommen, während man unter dem Einfluss der Droge steht. Horrortrips, wie negative Wahnvorstellungen bezeichnet werden, sind durch Themen wie Tod, Vernichtung, Schuld oder Qual gekennzeichnet. Es kann auch zu Anfällen von Größenwahn mit tödlichen Folgen kommen (Beispiel: Man glaubt, fliegen zu können und springt aus dem Fenster). Erste Hilfe bei Vergiftung Die Person im Rausch nicht dazu zwingen, sich mit der Wirklichkeit auseinander zu setzen. Dies kann dazu führen, dass die Person Angst bekommt oder aggressiv wird. Wichtig ist, beruhigend auf die Person einzuwirken und Menschen, die LSD genommen haben, aus dem Lärm an einen ruhigen Ort zu bringen. Safer Use Während des Rausches besteht Fahruntauglichkeit: Auf keinen Fall Auto fahren! Wichtig ist bei LSD auch, die Droge in einer „sicheren“ Umgebung nehmen, an dem ausgeschlossen ist, dass man sich selbst oder andere gefährdet, falls es zu Angst- und Panikreaktionen kommt. Form von LSD Gelatineplättchen, Löschpapierstückchen, Tabletten 8