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TI-Basic
André Wyrsch
TI-Basic
Dieser Artikel behandelt die Programmiersprache für TI-Taschenrechner. Die Programmiersprache
für den TI 99/4A Heimcomputer findet sich unter TI BASIC (TI 99/4A).
TI-Basic ist der inoffizielle Name einer Programmiersprache, mit der programmierbare
Taschenrechner der amerikanischen Firma Texas Instruments (TI) arbeiten. Sie unterscheidet sich
etwas von der verbreiteten Programmiersprache BASIC. Besonders für die neueren Modelle von
Texas Instruments, wie den TI-83 Plus bzw. den TI-83 Plus SE, den TI-84 Plus, den TI-89, den TI-92
bzw. TI-92 Plus oder den Voyage 200 gibt es heute eine Vielzahl von Programmen.
Programme und Funktionen
Mit TI-Basic können sowohl Programme als auch Funktionen erstellt werden. Der Unterschied
besteht darin, dass Funktionen im Gegensatz zu Programmen mithilfe des Befehls return Werte
zurückgeben können, sämtliche anderen Ein- und Ausgabebefehle (Input, Output, PxlOn etc.) sind
allerdings nur in Programmen anwendbar. Des Weiteren ist es einer Funktion nicht möglich Variablen
im globalen Namensraum dauerhaft abzuspeichern, sondern nur temporär und lokal, solange die
Funktion ausgeführt wird.
Variablen
Im Vergleich zu vielen anderen Programmiersprachen ist die Zahl der möglichen Variablennamen
stark limitiert. Es ist nur möglich Namen zu verwenden, die acht oder weniger Buchstaben haben und
nicht den gleichen Namen wie eine Systemvariable (zum Beispiel y1) haben. Die Zuweisung eines
Wertes zu einer Variablen erfolgt meistens über den Operator „→“. (Syntax: Wert→Variable)
Programmierung
Neben der direkten Eingabe am TI können die Programme auch extern am Computer bearbeitet und
anschließend via Datenkabel an den TI übertragen werden.
Bedingungen (alle oben genannten Rechner)
If-Anweisung:
:If Bedingung
: Disp "Bedingung erfüllt"
:Disp "Diese Anweisung wird in jedem Fall ausgeführt"
If...then...EndIf-Anweisungen:
:If Bedingung then
: Disp "Diese Anweisungen werden"
: Disp "alle nur dann ausgeführt,"
: Disp "wenn die Bedingung erfüllt ist"
TI-Basic
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TI-Basic
André Wyrsch
:EndIf
:Disp "Diese Anweisung wird in jedem Fall ausgeführt"
If...then...else...EndIf-Anweisungen:
:If Bedingung then
: (mehrere Anweisungen)
:else
: (mehrere Anweisungen, die nur ausgeführt werden, wenn die Bedingung nicht erfüllt ist)
:EndIf
Schleifen
Alle oben genannten Rechner
TI-Basic beherrscht folgende Arten von Schleifen: die For-Schleife mit Zählvariable und die WhileSchleife, die ausgeführt wird, solange Bedingung wahr ist. Darüber hinaus lassen sich Schleifen
mittels Labels realisieren.
Schleifenart
For
Verwendung
Beispiel
:For Variable,Anfang,Ende[,Schrittweite]
:Befehle
:End
:For X,0,10,2
:Disp X
:End
While :While Ausdruck
:Befehle, solange Bedingung wahr ist
:End
:While X<5
:X+1→X
:End
Label
:Lbl Labelname
:Befehle
:Goto Labelname
:Lbl A
:X+1→X
:Goto A
TI-Basic
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TI-Basic
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TI Voyage 200 [Bearbeiten]
Bei dem TI Voyage 200 steht noch Loop und EndLoop als Endlosschleife zur Verfügung. Man kann sie
- wie While und EndWhile und For und EndFor - mit dem Befehl Exit abbrechen.
Schleifenart
Loop
Verwendung
Beispiel
:Loop
: Block
:EndLoop
:0→I
:Loop
:I+1→I
:Disp I
:If I=10
:Exit
:EndLoop
TI-83 Plus; TI-83 Plus SE; TI-84 Plus
TI-Basic auf dem TI-83 Plus
Variablen
Bei diesen Rechnern können folgende Variablen verwendet werden:
Variablentyp
Variablennamen
Beispiel einer Zuweisung
Reelle Zahlen A–Z, θ 10→X
Komplexe Zahlen
A–Z, θ 5+7i→Y
Zeichenketten Str0–Str9
"TEXT"→Str2
Listen L1–L6, benutzerdefiniert
{1,2,3}→LLISTE
Matrizen
[A]–[J] [[1,2,3][4,5,6]]→[C]
Graphiken
Pic0–Pic9
Mathematische Funktionen
Graph-Datenbanken
StorePic 5
Y0–Y9 "6X²+7X-2"→Y8
GDB0–GDB9
StoreGDB 0
Repeat-Schleife [Bearbeiten]
Eine weitere Schleifenart lässt sich nur auf diesen Rechnern verwenden:
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TI-Basic
André Wyrsch
Repeat :Repeat Ausdruck
:Befehle, bis Bedingung wahr ist
:End
:Repeat I<5
:I-1→I
:End
IS>; DS< und Menu
Diese Anweisungen sind auf den neueren Rechnern ebenfalls nicht mehr verfügbar.
Art der Verzweigung
Verwendung
Beispiel
Increase-Step :IS>(Variable, Wert)
:Befehl, wenn Wert ≥ Variable
:IS>(A,3)
:Disp A
Decrease-Step :DS<(Variable, Wert)
:Befehl, wenn Wert ≤ Variable
:DS<(A,3)
:Disp A
Menu :Menu("Bezeichnung", "Text 1", Label 1,
"Text 2", Label 2,…)
:Menu("OPTIONEN", "STARTEN",
A, "BEENDEN", B)
Neuere Rechner (TI-89 bis Voyage 200)
TI-Basic auf dem Voyage 200
Variablen
Auf neueren Rechnern dürfen Variablen maximal acht Zeichen lang sein, es können auch Umlaute,
griechische Buchstaben und diakritische Zeichen (im Gegensatz zu einigen anderen
Programmiersprachen, etwa Pascal) verwendet werden. „StorePic“ und „StoreGDB“ wurden durch
„StoPic“ und „StoGDB“ ersetzt.
Menüs, Dialoge und Symbolleiste
Außer durch die Eingabeaufforderungen Input und InputStr kann die Benutzerschnittstelle
folgendermaßen realisiert werden:
mit Dialog-Blöcken
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TI-Basic
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mit Popup-Menüs
mithilfe der Symbolleiste (Toolbar oder Custom)
mit der Funktion getKey()
Dialog
Das Programm links in der Ausführung (TI Voyage 200)
Ein Beispiel für einen Dialog:
:Dialog
: Title "Hallo"
: Text "xyz"
: Dropdown "Bitte auswählen",{"Eins","Zwei","Drei"},var1
: Request "Ihr Name?",var2
:EndDlog
Dieses Beispiel erzeugt einen Dialog mit dem Titel "Hallo". Im eigentlichen Fenster steht der Text
"xyz", darunter kann man zwischen "Eins", "Zwei" und "Drei" auswählen, und ganz unten steht ein
Eingabefeld, wo der Benutzer nach seinem Namen gefragt wird.
Rechts ist auch in Screenshot abgebildet, in dem dieses Beispielprogramm gezeigt wird.
PopUp
Das Programm links in der Ausführung (TI Voyage 200)
Ein Beispiel für ein PopUp-Fenster:
:PopUp {"1999","2001","2002","2005"},var3
Das Ergebnis, also die Auswahl, wird in der Variable "var3" gespeichert. Bei zum Beispiel "2001" wäre
der Inhalt von var3 die Zahl 2.
Rechts ist auch der Screenshot zu diesem Programm, nur der Disp-Befehl ist hinzugefügt worden.
Toolbar
Das Programm links in der Ausführung (TI Voyage 200)
Ein Beispiel für eine Toolbar-Leiste:
:Toolbar
:Title "Quiz starten",start
:Title "Optionen"
TI-Basic
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TI-Basic
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: Item "Einstellungen",options
: Item "Über dieses Quiz",about
:Title "Beenden",quit
:EndTBar
Sollte man (hier in diesem Beispiel) F1 (Quiz starten) auswählen, springt das Programm zum
angegebenen Label "start". Möchte man unter einem Titel mehr auflisten (wie in F2), darf hinter dem
Title-Befehl kein Label angegeben werden. Unter dem Title-Befehl müssen allerdings in solch einem
Fall Items mit Labeln vorhanden sein.
Rechts ist auch ein Screenshot, der die Toolbar zeigt. Nur ein Output-Befehl ist wieder ergänzt
worden.
TI-Nspire und TI-Nspire CAS
In der ersten Version des Betriebssystems der Rechner TI-Nspire und TI-Nspire CAS konnten mit TIBasic nur Funktionen, aber keine Programme erstellt werden. Zwischenzeitlich steht der volle
Befehlsumfang zur Verfügung. Programme können in Bibliotheken abgelegt werden.
Hallo Welt
:ClrIO
Löscht alle Zeichen auf dem Display
:Disp "HALLO WELT"
Zeigt danach "Hallo Welt"
Oder:
:ClrIO
Löscht alle Zeichen auf dem Display
:Output 1,1,"HALLO WELT"
Zeigt in der erstern Zeile in der ersten Spalte "Hallo Welt" an
Leistungsfähigkeit
Im Vergleich zu dem 68k-Assembler, der in die Rechner integriert ist, sind TI-Basic-Programme sehr
langsam. Besonders Ausgabebefehle verlangsamen die Ausführung, und auf Grund des geringen
RAM-Speichers sind Rekursionen wie die Ackermannfunktion nur bedingt oder überhaupt nicht
realisierbar, weder mit TI-Basic noch mit Assembler.
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