Computergrafik Kapitel 1: Grundlagen SS 2005 Prof. Dr. Thomas Wieland Quellen: K. Zeppenfeld: "Lehrbuch der Grafikprogrammierung"; Heinrich Hußmann: "Vorlesung Digitale Medien" Übersicht Kapitel 1 1.1 Licht und visuelle Wahrnehmung 1.2 Grafikwiedergabe Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 2 1.1 Licht und visuelle Wahrnehmung Physikalische Grundlagen z z Ursache der Sehwahrnehmung: Licht Unterschiedliche Lichtquellen: Natürliche (Sonne, Feuer) oder künstliche (Scheinwerfer, Leuchten) Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 4 Lichtstrahlung z z Lichtgeschwindigkeit: ca. 300,000 km/s im Vakuum Sichtbares Licht: kleiner Teil der elektromagnetischen Strahlung Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 5 Lichtbrechung z Zunahme der Wellenlänge z Glasprisma zerlegt Licht in seine Spektralbestandteile. Spektralfarben: vom kurzwelligen Violett bis hin zum langwelligen Rot. Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 6 Beispiele z Regenbogen z z Zerlegung des Lichts durch Wassertropfen einer Regenwand Farbe des Himmels z z z Zerlegung des Lichts durch Gase der Erdatmosphäre blaues Spektrum: starke Streuung, rotes Spektrum: wenig Streuung Æ Himmel erscheint leuchtend blau Staub in den oberen Luftschichten beeinflusst Streuung Æ Himmel erscheint neutraler (bis hin grün-braun) Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 7 Licht in der Computergrafik z z Simulation der komplexen natürlichen Lichtverhältnisse Æ nicht exakt durchführbar Æ sehr kompliziert Vereinfachung auf einzelne Bestandteile der Lichtverhältnisse Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 8 Begriffe aus der Fotometrie z Lichtstrom: die von einer Lichtquelle in den Raum abgestrahlte Lichtmenge z z Lichtmenge: Höhe des Lichtstroms über einen bestimmten Zeitraum z z Gemessen in Lumensekunden (lms) Lichtstärke: Maß für die Lichtausstrahlung in eine bestimmte Richtung z z Gemessen in Lumen (lm) Einheit in Candela (cd) Leuchtdichte: Flächenhelligkeit einer Lichtquelle z z Gemessen in Lichtstärke pro Fläche (cd/m2) Unabhängig von der Entfernung des Betrachters Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 9 Beleuchtungsstärke z z z Beleuchtungsstärke beschreibt die Helligkeit einer Fläche (Maß für das auftreffende Licht) Einheit: 1 Lux (lx), entsprechend einer Beleuchtung von 1 m2 mit 1 lm Beispiele: Lichtquelle Beleuchtungsstärke Direktes Sonnenlicht 25.000 – 110.000 Tageslicht 2.000 – 27.000 Schatten (am sonnigen Tag) 10.000 Dämmerung 1 – 10 Bürobeleuchtung 400 – 600 Mondlicht 0,01 – 0,1 Sternenhimmel 0,0001 – 0,001 Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 10 Beispiel: Vortrag mit Projektor z Ausgangssituation: z z z z Konferenzraum mit Helligkeit von 80 lx, Leinwand ist 2 m breit und 1,5 m hoch (~10m Raumtiefe) Bild soll mindestens 5 Mal heller sein als Raum. Berechnung: Größe der Bildfläche beträgt 3 m2 z fünffache Helligkeit = 400 lx z 3 * 400 = 1200 Æ Um in diesem Raum einen gut sichtbaren Vortrag halten zu können, wird ein Datenprojektor mit mindestens 1200 lm benötigt. z Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 11 Eigenschaften von Licht z z z Geradlinige Ausbreitung Absolute Reflexion: Einfallswinkel = Ausfallswinkel Oberflächen reflektieren unterschiedlich: z z z Reflexionskoeffizient (abhängig von der Wellenlänge) Rauigkeit Optische Dichte von Materie: z z z Brechungsindex beschreibt niedrigere Ausbreitungsgeschwindigkeit gegenüber Lichtgeschwindigkeit Bei Eintritt in optisch dichtere Materie erfolgt Beugung des Lichtstrahls zur Senkrechten Dispersion: Abhängigkeit des Brechungsindex von der Wellenlänge (Regenbogeneffekt) Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 12 Reflexion und Brechung (Refraktion) z Übergang der Lichtstrahl in anderes Medium: z z z optisch dünn Æ optisch dicht: α > β. optisch dicht Æ optisch dünn: α < β. Totalreflexion z Beim Übergang von einem optisch dichteren Medium in ein optisch dünneres, werden alle Lichtstrahlen reflektiert, wenn α mindestens dem Wert des Grenzwinkels entspricht. Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 13 Brechungsgesetz z z Der Quotient der Längen der Halbsehnen a und b ist für alle Einfallswinkel konstant und für das jeweilige Stoffpaar kennzeichnend, d. h.: a/b = sin α/sin β = n = konstant . Die Konstante n heißt Brechungszahl des Stoffpaares und ist abhängig von der Wellenlänge des Lichts. Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 14 Beispiel: Reflexion bei Projektionen diffus z retro-reflexiv Bei reflektierender Leinwand: Reflexionswert 2,0 z z reflexiv Nur noch halber Lichtstrom erforderlich Bei retro-reflektierender Leinwand: Reflexionswert ca. 2,5 Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 15 Schatten z z z z Entsteht, indem ein lichtundurchlässiger Gegenstand in den Lichtstrahl gehalten wird Kernschatten: Schattenwurf einer Lichtquelle, scharfer Umriss Halbschatten: Bei mehreren Lichtquellen, wo nicht das Licht aller Lichtquellen hinfällt Schattenverlauf: Bei ausgedehnten Lichtquellen kontinuierliche Übergänge zwischen Kern- und Halbschatten Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 16 Farben z z z Entstehen durch unterschiedliche Wellenlänge des Lichts und dessen Reflexion an Oberflächen Weißes Licht kann durch Prismen in Spektralfarben zerlegt werden Weitere Farben entstehen durch Hinzumischen von Weiß und Schwarz Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 17 Farbtemperatur z z z z In einem geschlossenen Hohlraum stellt sich eine elektromagnetische Strahlung genau berechenbarer Spektralverteilung ein, die nur von der Temperatur des Hohlraums abhängt. Idealer Schwarzer Körper: Strahlt abhängig von der Temperatur genau mit der Spektralverteilung eines geschlossenen Hohlraums Farbtemperatur (für selbstleuchtende Objekte): Temperatur, bei der ein Schwarzer Körper in der gegebenen Farbe strahlt. Farbtemperatur wichtiger Lichtquellen: z z z z Glühbirne 2200 K Leuchtstoffröhre 4400 K Sonnenlicht im Sommer 5500 K Subjektiv wahrgenommene Farben hängen von der Farbtemperatur der Beleuchtung ab Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 18 Das menschliche Auge Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 19 Beugung und Farbgestaltung z Brennweite der Augenlinse ist abhängig von der Wellenlänge z z z Betrachtung eines Bildes mit roten und blauen Bereichen: z z groß im roten Bereich klein im blauen Bereich Auge ermüdet Rot vor blauem Hintergrund und umgekehrt vermeiden! Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 20 Verschiedene Typen von Sinneszapfen auf der Netzhaut z Summe der drei Absorptionskuren beschreibt Empfindlichkeitskurve für Tagsehen Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 21 Konsequenzen für die Farbgestaltung z Verteilung der Zapfentypen auf der Netzhaut: z z z z z z Blaurezeptoren: Ca. 4%, nur peripher, nicht im Zentrum Grünrezeptoren: Ca. 32 %, im zentralen Bereich konzentriert Rot (bzw.-Gelb)rezeptoren: Ca. 64%, mittlerer Abstand vom Zentrum Drei Grundfarben (Rot, Grün, Blau) genügen für die Darstellung aller wahrnehmbaren Farben. Text oder andere detailreiche Information in reinem Blau ist anstrengend wahrzunehmen. Rote oder grüne Elemente in der Peripherie sind schwerer wahrzunehmen als blaue. Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 22 Beeinflussung des Sehsinns z Optische Täuschung z z Bilder entstehen im Gehirn aufgrund von Erfahrungen und erlernten Mustern. Wahrnehmungsgesetze z z z z z z Gesetz Gesetz Gesetz Gesetz Gesetz Gesetz der der der der der der Nähe Ähnlichkeit Geschlossenheit Prägnanz Umkehrung Bewegung Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 23 Bewegungstäuschungen z z z z Grund: Trägheit des visuellen Systems Das Auge kann bei idealen Lichtverhältnissen ca. 30 Lichtwechsel pro Sekunde weiterverarbeiten. Erst wenn die Lichtwechselfrequenz wesentlich höher ist, erscheinen die wahrgenommenen Lichtwechsel flimmerfrei. Beispiel: z Moderne Fernsehgeräte haben eine Bildwiederholfrequenz von 100 Hertz. Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 24 Farbtäuschungen z z Auf eine Überreizung der Nervenzellen zurückzuführen Überreizung der Stäbchen (Beispiel: Gitternetz) Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 25 Überreizung der Zapfen z Beispiel: Blau-Orange-Überreizung der Zapfen Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 26 Weitere Beispiele z Unterschiedlich gefärbte Kreise? z Pyramide oder strahlender Stern? Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 27 Geometrische Täuschungen z Kreis mit oder ohne Quadrat? z Delboeuf-Täuschung: Welcher Innenkreis ist größer? Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 28 Linien-Täuschungen z Müller-Lyer-Täuschung: Welche waagerechte Linie ist länger? Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. z Heringsche Täuschung: Verlaufen die beiden einzelnen Linien parallel? 29 Korridor-Täuschung Welcher Zylinder ist der größte? Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 30 Kippbilder z z Zeigen je nach Betrachtungsweise unterschiedliche Dinge an Beispiel z Gattin oder Schwiegermutter? Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 31 Unmögliche Figuren z z z Das Gehirn versucht eine dritte Ebene in ein zweidimensionales Bild zu interpretieren. Galerie der bekanntesten Bilder von M. C. Escher unter www.worldofescher.com Beispiel: Die unmögliche Treppe Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 32 Abhängigkeit vom Kontext der Informationen z Beispiel: Zahlenreihe oder Buchstabenreihe? Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 33 1.2 Grafikwiedergabe RGB-Farbmodell z Farbmodell: Eindeutige Beschreibung von Farben (d.h. Spektralverteilungen) z z z z Wegen der Eigenschaften des Auges genügen 3 Parameter Meistverwendetes Modell für aktiv lichterzeugende Ausgabemedien (z.B. Displays) Spektrale Intensitäten der Komponenten werden addiert Bestimmte sichtbare Farben können nicht im RGB-Modell dargestellt werden. Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 35 Subtraktives Modell: CMY(K) z z z Meistverwendetes Modell zur Ausgabe auf reflektierenden Ausgabemedien (z.B. Farbdrucker) Anschaulich: Farbfilter subtrahieren Farbwerte Für Drucker oft vierte Komponente "schwarz" (blacK), deshalb CMYK z Tintenersparnis, präziseres Bild, vermeidet "Durchnässen" des Papiers Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 36 Bilddateiformate z Vektorgrafik z z z Bitmap z z z z z Kombination von Vektorgrafik und Rasterdaten Beispiele: WMF (Windows Meta File), Macintosh PICT Erweiterte Bitmap-Formate z z z Speicherung der Rasterdaten eines Bildes Einfache verlustfreie Kompression Beispiele: BMP, TIFF „Meta-Files“ z z Enthält keine Rasterdaten, sondern Beschreibung von Einzelobjekten Beispiele: SVG (Scalable Vector Graphics) und div. proprietäre Formate Bessere Kompression, zusätzliche Funktionalität (z.B. Animation) Beispiele: GIF, PNG Stark komprimierende Formate z z (Auch) verlustbehaftete Kompression Beispiel: JPEG Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 37 Windows BMP-Format z Standardformat aus Microsoft DOS und Windows z z z Besteht aus: z z z z z Rasterformat mit zulässigen Farbtiefen 1, 4, 8 und 24 bit Verwendet eine Farbpalette (color table, bei niedrigeren Farbtiefen als 24 bit) Kopfinformation Farbtabelle Daten Datenablage zeilenweise 4- und 8-bit-Variante unterstützen Lauflängen-Kompression: z z RLE4 und RLE8 Zwei Bytes (RLE8) bzw. Halbbytes (RLE4) als Einheit: z z Erstes Byte: Anzahl der beschriebenen Pixel Zweites Byte: Index in Farbtabelle für diese Pixel Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 38 Tagged Image File Format TIFF z Entwickelt ca. 1980 von Aldus z z z Unterstützt ca. 80 verschiedene Varianten zur Datenspeicherung und deren Kombination z z z z Firma Aldus inzwischen von Adobe übernommen Ziele: Portabilität, Hardwareunabhängigkeit, Flexibilität z.B. schwach aufgelöstes „Preview“-Bild und hochaufgelöstes Bild Farbmodell explizit angegeben Kann Metainformation (z.B. über Ursprungshardware) speichern Grundstruktur: z z Header Liste von Image File Directories z z Image File Directory: Liste von Tags (jeweils pro Tag: Typ, Datentyp, Länge, Zeiger auf Daten) Datenbereich Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 39 Graphics Interchange Format GIF z GIF = Graphics Interchange Format z z z z z z z z eingeführt von CompuServe 1987 („GIF87a“) Heute verwendete Version von 1989 („GIF89a“) mit kleinen Modifikationen Verlustfreie Kompression Kleiner Farbumfang (max. 256 Farben in einem Bild) Flexible Anzeigeoptionen (z.B. interlaced und Animation) Optimal für kleinere Grafiken und Gestaltungselemente Wenig geeignet für hoch auflösende Bilder (z.B. Fotos) Patent-Streit: z z z Unisys hat Patent auf den verwendeten LZW-Algorithmus 1999: Ankündigung von Lizenzforderungen für GIF-Grafiken Initiativen zum Ersatz von GIF (z.B. durch PNG) Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 40 Portable Network Graphics PNG z Geschichte: z z z z Ziel: z z z Besserer Ersatz für GIF, teilweise auch Ersatz für JPEG Mäßige praktische Verbreitung Farbtiefen: z z Ausgelöst durch Compuserve‘s Ankündigung, auf das GIF-Format Lizenzgebühren zu erheben (1994) Arbeitsgruppe beim W3C für PNG, standardisiert 1996 PNG ist offen und lizenzfrei 24 oder 48 bit „TrueColor“, 8 oder 16 bit Graustufen, Paletten bis 256 Farben Hauptvorteile: z z z z z z Völlig verlustfrei Echter Alpha-Kanal Gamma-Korrektur (Gamma-Wert der Quellplatform speicherbar) Verbessertes Interlacing (7-Pass-Algorithmus „Adam7“) Bessere Kompression (Kompressionsfilter) Integritätstest für Dateien (magic signature, CRC-32) Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 41 JPEG z JPEG = „Joint Photographics Expert Group“ z z z z „Joint“ wegen Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen zweier Organisationen (ISO und CCITT/ITU) Arbeit seit 1982, Verfahrensvergleich 1987, Auswahl einer „adaptiven Transformationskodierung basierend auf Diskreter CosinusTransformation (DCT)“ 1992: ITU-T Recommendation T.81 + Internationaler Standard ISO 10918-1 Wichtige Eigenschaften/Anforderungen: z z z z z z z Unabhängigkeit von Bildgröße, Seitenverhältnis, Farbraum, Farbvielfalt Anwendbar auf jedes digitale Standbild mit Farben oder Grautönen Sehr hohe Kompressionsrate Parametrisierbar in Qualität/Kompression Realisierbar durch Software und Spezial-Hardware: gute Komplexität Sequentielle und progressive Dekodierung Unterstützung von verlustfreier Kompression und hierarchischer Verfeinerung der Bildqualität Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 42 Welches Format für welchen Zweck? z z z Für Web-Grafiken (klein, geringe Farbanzahl) : GIF oder PNG Für Bilderzeugung mit Scanner oder Austausch über diverse Geräte hinweg: TIFF Für hochauflösende Bilder mit vielen Farben (Fotos): JPEG (wegen wesentlich besserer Kompression) z Bei grossen einheitlichen Farbflächen evtl. auch PNG (beste Qualität) Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 43 Monitore z z verschiedene, sehr unterschiedliche Technologien heute bedeutend CRT, LCD z z z CRT = "Cathod Ray Tube", Fernseherprinzip LCD = "Liquid Crystal Display" Bauelemente des CRT z z z z z z z Elektronenkanone ("electron gun"), evtl. mehrere für verschiedene Primärfarben Ablenkelektronik Phosphorschicht (vom Betrachter) rückseitig auf Glasfläche: leuchtet bei Auftreffen von Elektronen (Chemoluminiszenz = Kaltlicht, keine thermische Luminiszenz) Alles eingeschlossen in luftleeren Glaskörper = Röhre Farbbildschirm: Verschiedene Beschichtungen für Primärfarben Metallmaske hinter der Phosphorschicht blendet Streu-Elektronen aus Typischer Abstand zwischen Pixeln ~0.25 mm ("dot pitch") Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 44 Eckdaten von CRT-Monitoren z z z z z z z Lichtblitze auf Phosphorschicht nur kurzlebig Bild muss wiederholt aufgebaut werden ("Bildwiederholfrequenz") bis ~75 Hz Flackern wahrnehmbar, darüber kaum noch (Kinder bis 100 Hz) Video-Bandbreite: Maximale Anzahl getrennte ElektronenImpulse/Sek (Typische Werte ~100 MHz) Vertikalfrequenz: Maximale Anzahl Bildwechsel/Sek (Typische Werte 50-100 Hz) Horizontalfrequenz: Maximale Anzahl Bildzeilen/Sek (Typische Werte 30-70 kHz) Rechenbeispiel: z z Auflösung 1024×768 Pixel bei 72 Hz Bildwiederholfrequenz Anforderung an Monitor: z z z z Vertikalfrequenz (Bilder/sek) 72 Hz Horizontalfrequenz (Zeilen/sek) 72×768 = ~ 52 kHz Bandbreite (Pixel/sek) 1024×768×72 = ~ 57 MHz Außerhalb des sichtbaren Bildes Beschleunigungs- und Bremsstrecken für den Elektronenstrahl: Tatsächlich erforderliche Grenzwerte etwa um 10-20% höher Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 45 Prinzip der LCD-Monitore z z z z z Zwei Glasplatten, dazwischen Flüssigkristalle in Rasterzellen arrangiert Flüssigkristalle lassen nur polarisiertes Licht durch Zwei Schichten gleichgerichtet: durchsichtig Zwei Schichten um 90° gedreht: schwarz Flüssigkristalle in jeder Rasterzelle durch Anlegen einer Spannungen drehen Vorteile: z z z z z strahlungsfrei kein Flimmern geringe Leistungsaufnahme (~1 W gegenüber ~100 W für CRT) unempfindlich gegenüber magnetischen Feldern Nachteile: z z z hohe Ausschussquoten bei der Produktion => teuer geringe Kontrastspanne Auflösung unflexibel Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 46 Prinzip der LCD-Monitore (2) Computergrafik, Sommersemester 2005 © Wieland/Zeppenfeld. Alle Rechte vorbehalten. 47 Quelle: feegy.de