Wildkatze PDF OLIs Tierlexikon

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Wildkatze | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Wildkatze
Felis silvestris
Wildkatzen sind die wilden Verwandten unserer Hauskatze. Sie sind
aber etwas größer und molliger als ihre gezähmten Verwandten.
Aussehen
Wildkatzen sehen unseren grau-braun getigerten Hauskatzen sehr
ähnlich. Sie sind allerdings etwas größer: Vom Kopf bis zum Po messen
sie 50 bis 80 Zentimeter, der Schwanz kann 28 bis 35 Zentimeter lang
werden. Von der Nasen- bis zur Schwanzspitze können große Wildkatzen
also bis zu 115 Zentimeter lang sein. Sie wiegen vier bis fünf Kilogramm.
Von der Hauskatze kann man sie vor allem an
dem buschigen Schwanz unterscheiden: Er ist
viel dichter behaart, sein Ende ist stumpf, nicht spitz und außerdem am
Ende immer schwarz gefärbt. Auch ihr Fell ist dicker; schließlich müssen
sie es draußen aushalten, wenn es kälter wird.
Die Farbe ihres Fells ist cremegelb bis ockerfarben und es ist fein
gestreift. An der Kehle tragen Wildkatzen einen weißen Fleck. Wie alle
Katzen können sie ihre Krallen einziehen.
Da sich Wildkatzen mit unseren Hauskatzen paaren und Junge haben können, gibt es viele, die den
Hauskatzen sehr ähnlich sehen und deshalb kaum von ihnen zu unterscheiden sind.
Heimat
Wildkatzen leben von Europa über Afrika bis in den Südwesten Asiens. Nur auf Island, in Irland und in
Skandinavien gibt es keine Wildkatzen.
Lebensraum
Wildkatzen lieben große Laub- und Mischwälder und leben vor allem in
Gegenden, in denen der Winter mild ist.
Sie brauchen einen Lebensraum mit viel Gebüsch und Felsen, in dem sie
gute Verstecke und reichlich Nahrung finden.
Rassen und Arten
Wildkatzen werden in drei Gruppen aufgeteilt, die in verschiedenen
Regionen leben und sich im Aussehen etwas voneinander unterscheiden.
In Europa und der Türkei lebt der Waldkatzen-Typ, in Asien die
Steppen-Katze und in Afrika die etwas hellere Falbkatze, von der unsere
Hauskatzen abstammen.
Lebenserwartung
Wildkatzen können zehn bis 16 Jahre alt werden.
Alltag
Wildkatzen sind sehr scheu. Sie leben als Einzelgänger oder in
Mutterfamilien, das heißt die Mutter lebt mit ihren Jungen zusammen.
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Manchmal leben aber auch Wildkatzen-Paare gemeinsam. Sie sind meist
in der Dämmerung und in der Nacht aktiv, manchmal, wenn sie sich nicht
gestört fühlen, aber auch am Tag.
Ihr 60 bis 70 Hektar großes Revier markieren sie mit Urin; diese
Duftmarke soll andere Wildkatzen fernhalten. Als Lager suchen sie sich eine Fels- oder Erdhöhle, oder
sie verstecken sich unter großen Wurzeln.
Wildkatzen bewegen sich vor allem auf dem Boden, sie können aber auch
gut auf Bäume klettern.
Gerne liegen sie auf Felsen oder Bäumen auf der Lauer oder nehmen ein
Sonnenbad. Obwohl sie gut fischen können und auch gerne Fische
fressen, sind sie wie alle Katzen wasserscheu.
Am ehesten kann man Wildkatzen bei uns im Herbst beobachten, wenn
sie viel mehr jagen und fressen als sonst, um sich ihren notwendigen
Winterspeck anzufressen.
In der Dämmerung und in der Nacht können Wildkatzen mit ihren großen
Pupillen sehr gut sehen; außerdem haben sie ein ausgezeichnetes
Gehör.
Wie alle Katzen sind sie sehr saubere Tiere: sie putzen sich gerne und
pflegen ausgiebig ihr Fell.
Freunde und Feinde
Wo es sie noch gibt, können Luchs, Wolf, Dachs und Fuchs der Wildkatze gefährlich werden. Vom
Menschen wurde sie lange Zeit gejagt, weil sie als schädliches Raubtier galt.
Jagd
Wildkatzen lauern wie unsere Hauskatzen vor Mauselöchern oder
schleichen sich lautlos an andere kleine Tiere heran.
Mit einem Sprung stürzen sie sich auf die Beute, packen sie mit den
Krallen und töten sie dann mit einem Biss in den Nacken.
Nachwuchs
Im Februar oder März ist bei den Wildkatzen Paarungszeit. Nach acht bis
neun Wochen bringt die Katzenmutter an einem geschützten Platz zwei bis
fünf Junge zur Welt. Sie wiegen nur 135 Gramm und öffnen erst nach zehn
Tagen die Augen. Sie werden einen Monat von der Mutter gesäugt.
Nach drei bis vier Monaten sind sie selbstständig. Aber da das Jagen nicht
einfach ist, gehen sie noch eine ganze Weile gemeinsam mit der Mutter
auf Jagd, bis sie alle Tricks, Sprünge und Bisse gelernt haben, die für eine
erfolgreiche Jagd nötig sind. Mit einem Jahr sind sie erwachsen und können selbst Junge bekommen.
Sprache
Wildkatzen miauen wie unsere Hauskatzen, allerdings klingt ihre Stimme
etwas tiefer.
Außerdem knurren und fauchen sie, wenn sie wütend sind - und
schnurren, wenn sie sich wohl fühlen.
Wenn sie streiten, stoßen sie schreckliche Schreie aus.
Wie unsere Hauskater lassen auch Wildkatzen-Kater zur Paarungszeit
ihren kreischenden-heulenden Gesang ertönen.
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Ernährung
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Mäuse sind die wichtigste Nahrung der Wildkatze.
Außerdem jagen sie Kaninchen, Hasen und kleine Vögel. Aber auch
Wühlmäuse, Maikäfer und Heuschrecken. Selten wird ein krankes,
schwaches Reh ihre Beute.
Wildkatzen fressen überwiegend Fleisch - nur ganz selten naschen sie
Früchte.
© Südw estrundfunk 2016
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