Finanzmanagement – Zusammenfassung Finanzierung: 1. Innenfinanzierung: es wird niemand von außerhalb des Unternehmens zur unmittelbaren Finanzierung benötigt. Formen: a. Finanzierung aus Abschreibungen: die Buchhaltung führt den Wertverlust mittels der Abschreibung auf Basis der Herstellkosten auf. Abschreibung ist Aufwand, ihr steht aber kein Abfluss von finanziellen Mitteln gegenüber. Die Abschreibungsbeträge werden in der Kalkulation berücksichtigt, daher fließen diese Beträge durch den Verkauf der Produkte als Cash wieder zurück. und können für beliebige Zwecke verwendet werden. Allerdings nur so lange, bis wieder investiert werden muss. BSP Kapazitätserweiterungseffekt nach Lohmann und Ruchti: die Abschreibungsbeträge werden am Jahresende wieder in neue Maschinen investiert, dadurch wird die Kapazität der Leistungserstellung erweitert, die Höhe der Abschreibungsbeträge steigt durch die neubeschafften Maschinen wieder, was wiederum eine Erweiterung bewirkt. Der Effekt wird lediglich durch das Ausscheiden alter Anlagen gebremst. Wieso ist dieses Modell realitätsfremd: es werden gleichbleibende Wiederbeschaffungskosten unterstellt (ändern sich zB durch Inflation, etc), die zusätzlich vorhandene Kapazität muss auch ausgelastet werden können, dh. die mehr erzeugten Produkte müssen auch abgesetzt werden können, die AFA-Beträge müssen am Jahresende zuerst einmal liquide zur Verfügung stehen, WICHTIG: Nur Denkmodell, jedoch stellt die klassische Finanzierung aus Abschreibungen einen interessanten Effekt dar. b. Finanzierung aus Rückstellungen: Rückstellungen werden in der Höhe von unsicheren Schulden, oder Verlusten aus schwebenden Geldgeschäften gebildet. Stellt Aufwand dar, der gewinnmindernd wirkt. Zum aktuellen Zeitpunkt müssen jedoch keine liquiden Mittel eingesetzt werden, erst wenn es zB nach ein paar Jahren dazu kommt, dass zB ein Kunde wirklich nicht mehr bezahlen kann. Es muss ein Gewinn vorhanden sein, damit der Effekt funktioniert. Der Effekt ist umso bedeutender, je länger die Rückstellung läuft (zB Pensionsrückstellung). c. Selbstfinanzierung: der Gewinn wird zur Gänze oder zum Teil nicht an die Eigentümer ausgeschüttet, sondern verbleibt im Unternehmen (Thesaurierung). Wenn liquide Mittel benötigt werden kann anstatt der Außenfinanzierung einfach weniger Gewinn ausschütten. -offene Selbstfinanzierung: ist im Jahresabschluss erkennbar, ein Teil des Gewinnes wird nicht ausgeschüttet es wird eine Gewinnrücklage gebildet. Residualprinzip: die Ausschüttung ist ein Rest. Es sollen vorrangig sinnvolle Investitionen getätigt werden (hohe Rentabilität), der Rest der übrig bleibt wird als Dividende ausgeschüttet. -stille Selbstfinanzierung: es wird durch legale Spielräume ein niedrigerer Gewinn erzeugt (verstärkte AFA, Nichtaktivierung von Vermögensgegenständen, Überbewertung von Passivposten) scheint nicht in der Bilanz auf, Bedeutung dieser Form geht zurück: Unternehmer (nicht Manager) tun sich schwer den Erfolg des Unternehmens einzuschätzen, -Bewertung der Selbstfinanzierung: pro: stärkere Unabhängigkeit gegenüber Financiers außerhalb des Unternehmens (Banken, neue Eigentümer etc.), keine Zinszahlungen, contra: es muss genauso eine Rendite verdient werden, da die Eigentümer auf das Geld wegen einer entsprechenden Rendite verzichtet haben, Mittel fließen in Projekte die nicht die erforderliche Rendite aufweisen (suboptimale Investition), d. Finanzierung aus Vermögensumschichtung: einerseits geht es um Desinvestition andererseits um Working-Capital-Management Desinvestition: nicht mehr benötigte Vermögensgegenstände werden in liquide Mittel umgewandelt, Working-Capital-Management: das für die Leistungserstellung kurzfristig gebundene Geld soll reduziert werden (Verringerung von Lagerbeständen, Forderungsaußenstände, Erhöhung von Lieferantenverbindlichkeiten). Kann gemacht werden durch Lageroptimierung, intensives Mahnwesen und Straffung der Zahlungsbedingungen, Cashflow: es werden die aus der Geschäftstätigkeit erwirtschafteten liquiden Mittel während eines Zeitraums (meist Geschäftsjahr) ermittelt. Die Überschüsse können für Investitionen, Ausschüttungen oder Rückzahlungen von Schulden verwendet werden. Je höher der Cashflow, desto geringer ist der Bedarf von Außenfinanzierung für Investitionen. Cashflow ist ein Maßstab für Innenfinanzierungskraft, gibt an, wie weit ein Unternehmen aus der Innenfinanzierung liquide Mittel generieren kann. Berechnung: es wird der Gewinn/Verlust hergenommen, und dann um jene Teile in den Aufwänden und Erträgen korrigiert, die nicht zahlungswirksam waren. Cashflow-Statement: setzt sich aus der Summe des operativen Cashflows, des Cashflows aus der Investitionstätigkeit und des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit zusammen. Anmerkung: der Investitions-Cashflow soll negativ sein Unternehmen hat mehr investiert als es desinvestiert hat. Der Finanzierungs-Cashflow bildet die Außenfinanzierung ab. 2. Außenfinanzierung: es wird jemand von außen zur Finanzierung benötigt. a. Eigenfinanzierung: Zuführung von Eigenkapital, Eigenkapital ist Risikokapital, dh. Gewinn erhöht, Verlust reduziert (trifft nicht auf Fremdkapital zu), Eigen-Außenfinanzierung ohne Kapitalmarktnutzung: -Einzelunternehmen: haftet unbeschränkt, kann nur Mittel aus Privatvermögen in das Unternehmen überführen, Expansionspläne stoßen bald an Eigenfinanzierungsgrenzen, wenn man aber expandieren will kann man mit Beteiligung weiterer Personen eine OG gründen. -Offene Gesellschaft (OG): haften unbeschränkt, arbeiten an der Führung der Gesellschaft mit, oft herrschen familiäre oder freundschaftliche Verbindungen zwischen den Gesellschaftern, zusätzliche Aufbringung von Eigenkapital von außen kann nur durch die Gesellschafter oder durch Aufnahme neuer Teilnehmer erreicht werden, -Kommanditgesellschaft (KG): es gibt eine Gruppe von Eigentümern (Komplementäre) diese haften unbeschränkt, Kommanditisten sind Kapitalgeber, arbeiten meist nicht mit und haften nur beschränkt, Sonderform: GmbH & Co. KG: der Komplementär der Kommanditgesellschaft ist eine GmbH. Die beschränkt haftenden Kommanditisten sind meist mit den Gesellschaftern der GmbH ident. De Facto liegt eine Kapitalgesellschaft vor. -Genossenschaft: vor allem in Landwirtschaft, können mit beschränkter Haftung (häufigste Form), mit Geschäftsanteilhaftung und mit unbeschränkter Haftung organisiert sein, Kern-Eigenkapital hängt von Eintritt/Austritt von Genossen ab, man beteiligt sich nicht an Genossenschaft wegen hoher Gewinnbeteiligung, sondern um Vorteile aus der Mitgliedschaft zu ziehen. -GmbH: Klein- und Mittelunternehmen haben ebenfalls den Vorteil einer Kapitalgesellschaft, Stammkapital mit Mindesthöhe von 35.000€, aus dem Anteil des Stammkapitals ergibt sich für den Gesellschafter auch der Anteil am Unternehmen, wer mehr Kapital aufgebracht hat, trägt auch mehr Risiko, und hat dem entsprechend Einfluss, es wird aber nicht laufend entschieden sondern 1x im Jahr bei der Generalversammlung. Sonderformen: Venture Capital: Beteiligungsgesellschaft die sich über das Publikum finanzieren kann an nicht börsennotierten, nicht börsereifen, jungen in innovativen Branchen tätigen Unternehmen, und die Eigenkapitalausstattung vor allem über Kapitalerhöhung verbessert. Private Equity: ähnlich wie bei Venture Capital nur muss es sich nicht um ein junges innovatives Unternehmen handeln. Eigen-Außenfinanzierung mit Kapitalmarktbeteiligung: Geld wird von Personen zur Verfügung gestellt die keine persönliche Berührung zum Unternehmen haben (zB: Aktienmarkt) -Kapitalmarkt: grauer Kapitalmarkt: kaum geregelt, Käufer und Verkäufer treffen sich fast zufällig über Internetplattformen, Vorteil: niedrige Kosten, Nachteil: mangelnde Effizienz, geregelter Markt: Börse, standardisierte Handelsobjekte, Regeln zentral durch Dritte festgelegt, Handel mit Wertpapieren (vor allem Aktien, Anleihen) -Aktiengesellschaft: AG weist wie die GmbH ein Mindest-Kerneigenkapital (70.000€) auf, dieses zerfällt sozusagen in den einzelnen Aktien, der Aktionär trägt das Risiko seines Investments (beschränkte Haftung), 1x pro Jahr Hauptversammlung, jeder Aktionär ist stimmberechtigt Aufsichtsrat: ist bei AG verpflichtend, 2/3 bestimmt Hauptversammlung, 1/3 von Vertretern der Belegschaft entsandt, überwacht den Vorstand (muss wichtige Entscheidungen des Vorstands gutheißen) Vorstand: ist mind. eine natürliche Person, leitet die Gesellschaft unter eigner Verantwortung unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und Arbeitnehmer. Aktientypen: Nennbetragsaktien: klassische Form, sind einen bestimmten Geldbetrag (zB 10€) wert, alle Aktien zusammen ergeben dass Grundkapital Stückaktie: keinen Nennbetrag, verbrieft einen Anteil am Unternehmen, gibt es eine Million Aktien, hält der Aktionär einen Millionstel Anteil Inhaberaktien: der Vorstand kennt den Aktionär nicht, Namensaktien: Name und Wohnort des Aktionärs werden in ein Aktienhandbuch eingetragen, der Vorstand kann den Aktionären so gezielt Informationen zukommen lassen. Stammaktie: berechtigt den Aktionär zur Teilnahme an der Hauptversammlung, Stimmrecht, Recht auf Dividende, Vorzugsaktie: selbe Rechte wie Stammaktie, jedoch mit Bevorzugung (zB höhere Dividende) dafür kein Stimmrecht, Mehrstimmrechtsaktie: hier gewährt eine Aktie mehrere, bis zu tausende Stimmen, in Österreich verboten, -Aktienbewertung: wesentlich sind die Kurse und letztlich die Bewertung der Aktien, es gibt 2 Analysen: Fundamentalanalyse: Suche nach dem inneren Wert der Aktie, es werden volkswirtschaftliche Daten, Daten der Branche, rechtliche Einflüsse und schließlich wird das Unternehmen hinsichtlich der verfügbaren Informationen zerlegt (zB Jahresabschlüsse, Pressemitteilungen), der letzte Schritt ist die Unternehmensanalyse, daraus wird dieser innere Wert abgeleitet, der mit den aktuellen Kursen verglichen wird, Technische Analyse: Grundidee ist, dass sich die Kursverläufe von Aktien wiederholen, es wird ausgehend von Kursen aus der Vergangenheit versucht Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, Behavioral Finance: es wird bei Kursgewinnen ein anderes Verhalten an den Tag gelegt als bei Kursverlusten, -Kapitalmaßnahmen: Grundfrage: Beschaffung von Eigenkapital für die börsennotierte AG. Die EK-Beschaffung geschieht erst durch die Erhöhung des Grundkapitals. ordentliche Kapitalerhöhung: Hauptversammlung beschließt mit ¾-Mehrheit die Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe junger Aktien. werden gegen Barzahlung gekauft (billiger als der aktuelle Kurs um Kaufinteresse zu wecken), Bezugsrecht: Altaktionäre wären dagegen, dass junge Aktien billiger ausgegeben werden (Nachteil), deshalb bekommt jeder Bezugsrechte mit denen er Aktien gegen Zahlung des vereinbarten Preises erwerben kann. genehmigtes Kapital: ist eine vorweggenommene ordentliche Kapitalerhöhung, die Hauptversammlung kann den Vorstand dazu ermächtigen eine Kapitalerhöhung bis max. der Hälfte des Grundkapitals durchzuführen. bedingte Kapitalerhöhung: werden Umtausch- oder Bezugsrechte auf Aktien ausgegeben, müssen bei Ausübung dieser Rechte die versprochenen Aktien zur Verfügung gestellt werden, klassischer Fall: Wandel- bzw. Optionsanleihe: die Anleihe kann später zu definierten Bedingungen in Aktien getauscht werden (Wandelanleihe), oder zusätzlich zur Anleihe später Aktien zu kaufen (Optionsanleihe). Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln: ist eine Umbuchung von Rücklagen in Grundkapital, Sinn: Erhöhung der Aktienzahl, Oft werden dem Aktionär sogar Gratisaktien zugebucht, der Aktionär wird zwar nicht reicher, der Kurs müsste eigentlich sinken, dies passiert in der Praxis oft nicht im rechnerischen Ausmaß die Liquidität der Aktie wird erhöht. Aktiensplit: bei gleichbleibendem Grundkapital wird die Aktienzahl erhöht, Nachfrage kann stimuliert werden, b. Fremdfinanzierung: Fremdkapital: muss zurückgezahlt werden, prinzipiell am Unternehmen uninteressiert (der Gläubiger ist nicht daran interessiert, für welche Zwecke das Kapital verwendet wird), andere steuerliche Behandlung als EK (Fremdkapitalzinsen als Aufwand), Entschädigung für Kapitalzurverfügungstellung (Zinsen), Gliederungsmöglichkeiten der Fremdfinanzierung: -nach der Herkunft: Kreditinstitute, öffentliche Hand, Lieferant kreditiert die Bezahlung der Ware, Kunde leistet Anzahlung -nach der Sicherung: der Kreditgeber möchte Sicherheiten, dass er im Zahlungsausfall auf andere Personen zugreifen, oder Sachen verwerten kann, gerade Banken führen eine Kreditwürdigkeitsprüfung durch, sachliche Kreditwürdigkeit: Einschätzung der zukünftigen Zahlungskraft persönliche Kreditwürdigkeit: subjektive Faktoren, zB: Managementqualität Personensicherheiten: neben dem Schuldner haften noch weitere Personen (zB Bürgschaft) Sachsicherheiten: neben der persönlichen Haftung des Schuldners wird eine dingliche Sicherung bestellt. (zB: Pfandrecht, Hypothek) Covenants: vertragliche Vereinbarung zwischen Kreditgeber und –nehmer, Kreditnehmer verpflichten sich bestimmte Handlungen vorzunehmen (Einhaltung von best. Kennzahlen), oder zu unterlassen (Veränderung der Ausschüttungspolitik) -nach Dauer der Kapitalüberlassung: kurzfristig (bis zu 1 Jahr), mittelfristig (bis zu 3 Jahren), langfristig (ab 3 Jahren) kurz- und mittelfristige Fremdfinanzierung: -Anzahlung: vom Kunden, Geld geht früher ein -Lieferantenkredit: Zahlungsziel vom Lieferanten, Gegenleistung ist der Verlust des Skontos, -Kontokorrentkredit: sichert bis zu einen Maximalbetrag die Zahlungsbereitschaft des Unternehmens, in der Praxis weit verbreitet, das Unternehmen kann Spitzenbelastungen abdecken, die Bank erhält genauen Einblick in die Cashbewegungen, oft wird daraus ein langfristiger Kredit, weil weitere Kredite gewährt werden, relativ teure Form, -Lombardkredit: ein Kredit durch Verpfändung beweglicher, marktgängiger Vermögensgegenstände mit schneller Liquidierungsmöglichkeit wird gewährt (zB Wertpapiere) -Wechselkredit: Basis = Wechsel, verspricht dem Lieferanten die Zahlung einer Summe bei Fälligkeit des Wechsels, -Einmalbarkredit und Barvorlage: bestimmter Geldbetrag wird für eine klar definierte Laufzeit aufgenommen, fix verzinst und endfällig getilgt. Barvorlage: Bei ausreichendem Vertrauen zwischen Unternehmen und Bank wird kurzfristiges Termingeld ohne Urkunde vereinbart. Beide Formen für Finanzierung von Zahlungsspitzen, -Factoring und Forfaitierung: Unternehmen will nicht warten, bis die Forderung bezahlt wird, sondern die Forderung wird an eine Factor-Bank verkauft. FaktorBank zahlt sofort (etwas weniger als 100%). Möglichkeit 1: der Kunde zahlt den schuldigen Betrag den Lieferanten und dieser zahlt an Factor Bank. Möglichkeit 2: Der Kunde zahlt direkt an die Factor-Bank, Nachteil: schlechte Reputation (vermittelt entweder Zahlungsschwierigkeiten, oder das man den Kunden nicht vertraut. Der einzige Unterschied zwischen Factoring und Forfaitierung ist, dass bei Factoring die gesamten Forderungen abgetreten werden, bei Forfaitierung jedoch nur einzelne Forderungen. Kreditsubstitut -Commercial Papers: unbesicherte Inhaberpapiere (Laufzeit 7 Tage-2 Jahre), das Finden von Käufern liegt beim Emittenten, -Euronotes: ähnlich wie Commercial Papers, Banken übernehmen eine Absatzgarantie, dh. sie springen ein, wenn nicht verkauft werden kann -Asset-Backed-Finanzierungen: Forderung aus dem Unternehmen rausgelöst, und für diesen Pool Wertpapiere emittiert, Es soll sich um eine große Zahl von Schuldnern handeln, dann nämlich wird die Bonität von den hinterstehenden Assets abhängig, -Kreditleihe: man versteht darunter das Kreditinstitute ihre Kreditwürdigkeit verkaufen, um Ihren Kunden geschäftliche Optionen zu ermöglichen. langfristige Fremdfinanzierung: -Investitionskredit: häufigste Form, Laufzeiten können über 10 Jahre betragen, grundsätzlich gleich hohe Tilgungsraten, Zinssatz bleibt oft nicht gleich, Hauptanbieter sind Kreditinstitute, es werden auch von Gebietskörperschaften (Republik und Bundesländer) über zB Fonds Investitionskredite mit niedrigen Zinssätzen vergeben. Kredite werden vertraglich vereinbart. -Leasing: Unternehmen oder auch Privatpersonen wird von Leasinggesellschaften langfristig Gegenstände zur Verfügung gestellt „geleiht“ Kreditsubstitut, es wird durch laufende Zahlung die Nutzung des Gegenstandes erkauft, Damit können die für die Leasingraten notwendigen Mittel aus der Nutzung gewonnenen Cashflows finanziert werden, operate Leasing: mietähnliches Leasing, kurzfristige Nutzungsüberlassung (kürzer als Nutzungsdauer) mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit vereinbart, Leasinggesellschaft übernimmt Investitionsrisiko. finance Leasing: keine Kündigungsmöglichkeit über längeren Zeitraum, der Leasingnehmer trägt das Risiko hinsichtlich der Nutzung des Gegenstands, -Anleihe: Fremdkapitalpendant zur Aktie, Für Unternehmen die Beträge in der Höhe von mind. 30 Mio Euro benötigen, Emission einer Schuldverschreibung am Kapitalmarkt, Vorteile: höhere Unabhängigkeit von Banken, Erschließung neuer Investorenkreise, langfristige Liquiditätssicherung, Es handelt sich um langfristiges Fremdkapital das in Teile aufgespaltet wird (Teilschuldverschreibung), Durch Spaltung der Schuld wird ein breiter Käuferkreis erschlossen, Gläubiger (Käufer) hat Anspruch auf Zinszahlung und Rückzahlung, es geben sowohl Unternehmen als auch Gebietskörperschaften Anleihen aus, Unternehmensanleihen werden auch Corporate Bonds genannt, Emissionspreis: Anleihen besitzen Nennbetrag, können aber auch leicht abweichend ausgegeben werden, Laufzeit: wird fix vereinbart, Am Ende wird die Anleihe zurückgezahlt, Tilgung zu 100% + vereinbarte Verzinsung, Fixzinsanleihe (straight Bond): fix vereinbarter unabhängiger Zinssatz Variabel verzinsliche Anleihe (Floater): Zinssatz wird halbjährlich mit einer vorher festgelegten „Formel“ angepasst, Orientierung an nationalen oder internationalen Referenzzinssätzen, Sonderform Inflation linked bonds: an Verbraucherpreisindex geknüpft! Gleitzinsanleihe (Stufenzinsanleihe): Zinssätze sind fix vereinbart, jedoch sind sie von Jahr zu Jahr unterschiedlich (meist steigen sie kontinuierlich, zB: 2006 2,25%, 2007 2,38%...) Nullkuponanleihe (Zerobond): während der Laufzeiten werden keine Zinsen bezahlt, sondern verstecken sich am Ende in einem höheren Rückzahlungsbetrag, keine laufenden Abflüsse fürs Unternehmen, Gläuber muss die Zinsen nicht ständig wieder veranlagen, Wandelanleihe (Convertible Bond): Gläubiger bekommt das Recht die Anleihe zu fixen Relationen (meistens Aktien) der emittierenden Gesellschaft zu tauschen. Wenn das Wandlungsrecht durchgeführt wird, braucht das Unternehmen nichts mehr zurückzahlen, Optionsanleihe: wie bei Wandelanleihe wird ein zusätzliches Recht gewährt, nämlich das er Aktien der emittierenden Gesellschaft erwerben kann. Die Anleihe geht aber bei Ausüben des Rechtes nicht unter, sondern bleibt bis zum Laufzeitende bestehen, daher muss sie durch das Unternehmen getilgt werden, Aktienanleihe: meist fix verzinste Anleihe, Tilgung durch Betrag mind. in der Höhe des Nennwerts, oder durch bestimmte Aktien, das Unternehmen hat diesbezüglich das Wahlrecht, Chancen/Risiken sind für den Käufer hier höher, werden meist von Banken ausgegeben, Hybrid-Anleihe: grundsätzlich unendliche Laufzeit, der Emittent kann aber nach 7-10 Jahren zum Nennwert kündigen, am Beginn der Laufzeit ist fixer Zinssatz der später variabel wird, ist für Gläubiger attraktiv, Risiko für Gläubiger ist aber höher, da im Insolvenzfall eine Rückzahlung erst nach dem übrigen Fremdkapital erfolgt, betrifft alle Anleihetypen: Risiko zur Tilgung der Anleihe ist für den Gläubiger vorhanden, deshalb ist für die Einschätzung der Bonität ein Rating (Ratingagenturen) wichtig, es spielt wie bei Aktien die Bewertung eine große Rolle, -Projektfinanzierung: ein Projekt (zB Kraftwerks- oder Brückenbau) ist eine abgrenzbare Investition, es kommt auf den Cashflow und die Risiken des Projekts an, c. Abgrenzungsprobleme zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung: unter steuerlicher Sicht ist die Unterteilung in Eigen- und Fremdkapital nicht unwesentlich, bei Fremdkapital verringern die Entschädigungen für den Kapitalgeber die Bemessungsgrundlage für die Besteuerung des Gewinnes, bei Eigenkapital ist das nicht der Fall. Mezzaninkapital: ist nicht gänzlich Eigen- oder Fremdkapital zurechenbar, im Insolvenzfall hat die Rückführung des Fremdkapitals Vorrang, Gesellschafterdarlehen: Darlehen die Gesellschafter ihrer Gesellschaft gewähren. sind Sowohl Eigentümer als auch Fremdkapitalgeber, wird zum Problem wenn die Gesellschaft insolvent ist, d. Finanzierung im Lebenszyklus des Unternehmens: -Finanzierung von jungen Unternehmen: liquide Mittel können praktisch nur durch Außenfinanzierung gewonnen werden, die Entwicklung des Unternehmens kann von Finanzieren (Banken) schwer beurteilt werden, da keine Erfahrung/Historie vorhanden ist, es sind kaum Sicherheiten vorhanden, aufgrund der Größe kein Zugang zum Kapitalmarkt, von wem können die Gründer finanzielle Mittel aufbringen: -nicht professionelle Kapitalgeber: meist aus eigenen Mitteln, oder Mittel von Verwandten und Freunden, keine klassische Einordnung in Eigen- und Fremdkapital, da im „Ernstfall“ das erhaltene „Fremdkapital“ durch Verzicht von Zinszahlungen einen Eigenkapitalcharakter erhält, sozialer Druck aufgrund persönlicher Bindung -professionelle Kapitalgeber: Fremdkapitalbeschaffung: meist Banken, werden aufgrund unsicherer Zukunftsentwicklung auf Kreditwürdigkeitsprüfung drängen, schwierig Kredite überhaupt zu bekommen, Problem der hohen Zinsrückzahlung, Eigenkapitalbeschaffung: Inkubatoren engagieren sich mit einer Mindestbeteiligung zeitlich befristet am Unternehmen, sie sind selbst kapitalmarktfinanziert. Business Angels beteiligen sich bewusst an jungen Unternehmen und geben Dienstleistungen wie die eigene Erfahrung, Bereitstellung von Netzwerken und Kontakten und Weitergabe von finanzwirtschaftlichem Know-how. Sie investieren zeitlich begrenzt in eine Minderheitsbeteiligung. -Einfluss der öffentlichen Hand: haben Interesse Jungunternehmer zu fördern, zB Gründungssparen (Ansparen von EK für zukünftige Unternehmensgründungen), Eigenkapitalgarantien (ein bestimmter %-Satz der eingesetzten Mittel wird garantiert), die Aufnahme von Fremdkapital soll durch Zinsstützungen erleichtert werden, -Unternehmensfinanzierung in der Wachstumsphase: Einführung von Produkten oder Dienstleistungen ist abgeschlossen, Die Normphase ist erreicht, dh. alle Finanzierungsformen (Innen- und Außenfinanzierung) können in Betracht gezogen werden, damit das Unternehmen wachsen kann, -Unternehmensfinanzierung bei Eigentumsveränderung: vorwiegend Außenfinanzierung durch Eigenkapital, durch Aufnahme neuer Eigentümer kann Finanzbedarf gestillt werden, Private Equity und Mezzaninkapital kommen zum Einsatz wenn die bisherigen Eigentümer nicht mehr in der Lage sind, das Wachstum zu finanzieren, kann auch zu rechtlichen Änderungen führen (zB Börsengang), Mergers & Acquisitions (M&A): Unternehmenszusammenschluss oder Unternehmensübertragung, es geht nicht nur um Aspekte des Finanzmanagements sondern auch organisations-, personalwirtschaftliche-, und ethische Fragen, Fusion: Verschmelzung von Unternehmen, Fusion durch Aufnahme: das größere Unternehmen schluckt ein kleineres, Fusion durch Neugründung: Es entsteht ein neues großes Unternehmen, horizontale Fusion: finden im selben Geschäftsbereich statt, vertikale Fusion: unterschiedliche Leistungserstellungsstufen, Konglomerat-Fusion: unterschiedliche Geschäftsbereiche der Unternehmen, Akquisition: der Erwerb von ganzen Unternehmen oder Unternehmensteilen, Asset Deal: einzelne Vermögensteile werden erworben: zB Geschäftsstelle oder ganzes Werk, Share Deal: nicht einzelne Gegenstände sondern Anteile am Unternehmen, zB Aktien bei AG, Geschäftsanteile bei GmbH, Übernahme: mit börsennotierten Gesellschaften verbunden, natürliche oder juristische Personen erreichen mittels Kapitalanteile Stimmrechte und erreichen dadurch die Kontrolle über das Unternehmen (Unterscheidung zwischen freundlicher und unfreundlicher Übernahme) Kooperation: Zusammenschlüsse von mindestens 2 Unternehmen, Allianz: gemeinsames Auftreten um langfristige Ziele zu erreichen, Joint Ventures: gemeinsame Auftragsdurchführung, Management-Buy-Variationen: Management-Buy-Out: wenn das bestehende Management von den Eigentümern die Unternehmensanteile erwirbt und selbst zum Eigentümer wird. Diejenigen die das Unternehmen gut kennen, können es jetzt ohne Restriktionen der ursprünglichen Eigentümer führen. Leveraged-Buy-out: durch bessere Führung den Cashflow so weit zu erhöhen, dass Fremdmittel in hohem Maß rückgeführt werden können, Management-buy-in: Erwerb des Unternehmens durch ein fremdes Management Unternehmensnachfolge: kann an Eigentümergruppe, Unternehmensintern oder an Dritte (anderes Unternehmen) weitergegeben werden, -Sanierungsfinanzierung: wenn Unternehmen Liquiditätsprobleme hat oder dauerhaft Verluste erwirtschaftet hat, ist die Existenz gefährdet. Ziel aus finanzwirtschaftlicher Sicht: Wiedergewinnung der Liquidität, Hilfe kann durch Mittelzufluss von außen erfolgen, Mittelzuflüsse: durch Desinvestitionen, liquide Mittel von Alt- und Neueigentümern, Fremdkapitalzuführung (neue Kredite, entweder Gesellschafter-Darlehen, oder Kredite) Gesellschafter-Darlehen: gleichzeitig Eigentümer und Fremdkapitalgeber Kredite: von Banken, Sanierungskredite werden von den „Altbanken“ nur dann gewähren, wenn die Fortführung des Unternehmens ihre Variante gegenüber der Insolvenz verbessert, Verzögerung bzw. Verringerung von Mittelabflüssen: dauerhafte Verringerung: Zinsreduktionen oder Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital, Schulderlass, Zeitlich beschränkte Verringerung: Stundung, Verhinderung der Kündigung von Bankkrediten, 3. Investitionsentscheide: a. Begriff und Arten der Investition: Geld wird in reales Unternehmensvermögen umgewandelt, vermögensorientierter Begriff: Anschaffung von Sachanlagen, zahlungsorientierter Begriff: Ein- und Auszahlungen rückt ins Zentrum der Betrachtungen, Finanzinvestition: es werden Beteiligungen an anderen Unternehmen oder Wertpapiere erworben, Sachinvestition: Gründungsinvestition: fallen bei Unternehmensgründung an, Erstausstattung, Ersatzinvestition: Anlagen die technisch oder wirtschaftlich nicht mehr nutzbar sind werden durch neue ersetzt. Rationalisierungsinvestition: technisch noch nutzbare Anlagen werden durch neue ersetzt, weil Güter mit neuen Anlagen günstiger produziert werden können. Erweiterungsinvestition: zur Kapazitätserweiterung, Umstellungsinvestition: wenn das Sortiment geändert wird, und neue Produkte die neue Maschinen brauchen aufgenommen werden b. Phasen der Investitionsentscheide: 1. Hat man Investitionsidee, werden mögliche Investitionsalternativen gesucht, 2. Daten werden mittels Investitionsverfahren und die rechnerische Vorteilhaftigkeit wird ermittelt 3. Unter Einbezug qualitativer (nicht in Zahlen gefasster) Informationen wird ein Investitionsentscheid getroffen. 4. Ist Entscheid positiv wird Investition durchgeführt 5. Abschließend Investitionskontrolle: sind die Zielsetzungen verwirklicht worden? c. Verfahren der Investitionsrechnung zur Beurteilung von Investitionsobjekten: Statische Verfahren: betrachten nur eine Periode (1 Jahr), die als repräsentativ für die gesamte Investitionsdauer angenommen wird, Kostenvergleichsrechnung: ermittelt die durchschnittlichen Periodenkosten und stellt sie gegenüber, es werden die durchschnittlichen Vermögens- und Betriebskosten einbezogen, Vermögenskosten: kalk AFA, Kalk Zinsen Betriebskosten: Materialkosten, Personalkosten, Instandhaltung und Energiekosten, Versicherungen, Werbekosten, Unterteilung in fixe und variable Kosten! Jenes Objekt mit den geringsten durchschnittlichen Periodenkosten wird als vorteilhaft angesehen! Gewinnvergleichsrechnung: wenn Investitionsobjekte Differenzen in den Ausbringungsmengen bzw. –qualitäten aufweisen, Neben der Kostenseite wird auch die Erlösseite berücksichtigt, dh. Periodenerlöse werden von Periodenkosten abgezogen, jene Alternative mit dem höchsten Gewinn wird gewählt, Rentabilitätsvergleichsrechnung: Rentabilitäten der Alternativen werden dadurch ermittelt, dass die zu erzielbaren Gewinne mit dem durchschnittlich gebundenen Kapital in Beziehung gesetzt werden. Zu wählen ist die Variante mit der höchsten Rentabilität statische Amortisationsrechnung: betrachtet mehrere Perioden, es stellen Einzahlungen (nicht Erlöse) und Auszahlungen (nicht Kosten) ihre Rechengrößen dar, es wird der Zeitraum ermittelt, in dem die Investitionsausgaben wieder zurückfließen, Amortisationsdauer soll selbstverständlich kürzer als die betriebliche Nutzungsdauer sein, stellt Einzahlungen und Auszahlungen einer Periode gegenüber und ermittelt den Rückfluss (Cashflow) einer Periode. Diese Rückflüsse werden so lange summiert, bis die ursprünglichen Investitionsauszahlungen abgedeckt sind. Investitionen mit längerer Amortisationsdauer sind risikoreicher, diese Rechenart stellt also nicht den Nutzen sondern das Risiko ins Zentrum der Betrachtung. Bei der statischen werden Aus- und Einzahlungen als völlig gleichwertig angesehen, somit bleibt ein unterschiedlicher Zeitwert unberücksichtigt (dynamisches Verfahren). Dynamische Verfahren: es ist nicht egal, ob man eine Zahlung heute oder in 3 Jahren leistet oder erhält (Verzinsung), der unterschiedliche zeitliche Anfall der einzelnen Zahlungen wird durch Auf- oder Abzinsung berücksichtigt, Durch Auf- und Abzinsung werden Cashflows, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten anfallen, ökonomisch vergleichbar, Kapitalwertmethode: Investitionszeitpunkt ist der zentrale Bezugspunkt, Anschaffungsauszahlung und Nutzungsdauer sind bekannt, laufende Ein- und Auszahlungen werden in jeder Periode saldiert und damit der Cashflow ermittelt, Cashflows werden auf den Investitionszeitpunkt abgezinst, Von der Summe der Barwerte wird die Anschaffungsauszahlung abgezogen, das Ergebnis heißt Kapitalwert, eine Investition kann dann als vorteilhaft angesehen werden, wenn sie einen positiven Kapitalwert aufweist. Methode des internen Zinsfußes: bei der Kapitalwertmethode ist ein Zinsfuß vorgegeben, die Methode des internen Zinsfußes errechnet einen Zinssatz bei dem der Kapitalwert genau Null ist, Praktische Vorgehensweise: man ermittelt einen Zinsfuß bei der bei dem der Kapitalwert gerade positiv ist, und einen Zinsfuß bei dem der Kapitalwert gerade negativ ist, die interne Verzinsung liegt folglich zwischen den beiden Kalkulationsfüßen, Annuitätenmethode: ist eine Variante der Kapitalwertmethode, errechnet den periodenweisen ausschüttbaren Einzahlungsüberschuss, sind die Beträge die jede Periode entnommen werden können, ohne das die Investition einen negativen Kapitalwert aufweist, durchaus praxisbezogen, Dynamische Amortisationsrechnung: ähnlich der statischen, hier wird aber auch die Verzinsung berücksichtigt, das Ende des Amortisationszeitraums ist erreicht, wenn der Kapitalwert erstmals den Wert von null erreicht. Sonderfragen der Investitionsrechnung: Berücksichtigung einer projektbezogenen Fremdfinanzierung: bisher wurde unterstellt, dass die Finanzierung mittels Eigenkapital erfolgt, wie kann eine projektbezogene Fremdfinanzierung in die Investitionsrechnung integriert werden, Fremdkapital Ein- und Rückzahlungen müssen genauso erfasst werden, wie Zinsen, Berücksichtigung von Steuern: Kostensteuern: sind unabhängig vom Gewinn, haben Bemessungsgrundlagen, zB Grundsteuer, erhöhen die Anschaffungsauszahlungen Gewinnsteuern: sind vom Gewinn abhängig, müssen in einer gesonderten Nebenrechnung ermittelt werden, Cashflows vor Steuern jeder Periode, Abschreibungen und Zinsen können abgezogen werden, Bei Eigenfinanzierung muss der Kalkulationszinsfuß ebenfalls angepasst werden, Berücksichtigung der Gewinnsteuern erhöht den Aussagewert einer Investitionsrechnung Berücksichtigung einer unterjährigen Verzinsung: Manchmal müssen Quartale oder Monate betrachtet werden, dies erfolgt mit einer einfachen linearen Zinsumrechnung (zB Monatszinssatz=Jahreszinssatz/12), 4. Besondere Fragestellungen des Finanzmanagements: a. Finanzplanung: es werden die zukünftigen Ein- und Auszahlungen gegenüber gestellt, Finanzplan gibt die Grundlage für Überlegungen zur Beschaffung der fehlenden bzw. der Verwendung der überschüssigen liquiden Mittel, Finanzplan ist weder unternehmens- noch steuerrechtlich vorgeschrieben, aber es können Probleme frühzeitig erkannt werden, gibt wie bei jeder Planung Abweichungen Typen von Finanzplänen: kurzfristig , mittelfristig, langfristig Kurzfristiger Finanzplan: tägliche Zahlungsbereitschaft, Perspektive auf etwa eine Woche, Mittelfristiger Finanzplan: „klassischer“ Finanzplan ist monatlich orientiert, Perspektive auf etwa ein Jahr, Überblick über die zu erwartenden Zahlungsverpflichtungen und voraussichtlichen Zuflüsse, frühzeitig Unterdeckung oder Überliquiditäten (sind ebenfalls Problem, da Rentabilität negativ beeinträchtigt werden kann), Langfristiger Finanzplan: halbjährlich oder jährlich, Perspektive max. 5 Jahre, intensiver Zusammenhang mit Jahresabschlussplanung und zukünftigen Investitionen, enge Verflechtungen mit Cashflow-Rechnungen, Konsequenz von Finanzplänen: drohende Liquiditätsengpässe sind natürlich gefürchtet, Neben Aufnahme von Krediten, Beschaffung von Eigenkapital (alte/neue Eigentümer) kann man auch versuchen Ausgaben zu reduzieren, Auszahlungen verzögern und Einzahlungen beschleunigen, Finanzpläne müssen nicht publiziert werden (Grund: Marktteilnehmer würden sofort auf die Prognose reagieren – negative Wirkung könnte sich noch weiter verstärken), b. Working Capital Management: Working Capital ist die Differenz zwischen kurzfristig in Geld wandelbares Vermögen (zB Rohstoffe, unfertige und fertige Gegenstände) und kurzfristigen Schulden (Lieferverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherung), Kurzfristig meint die Dauer bis zu einem Jahr, für Working Capital Management gibt es keine Regel sondern man fährt entweder konservative Politik (ausreichende Liquidität) oder aggressive Politik (höhere Rentabilität), c. Risikomanagement: es liegt Gefahr von Schaden oder Verlust vor, statisches Risiko: ein Ereignis ist ausschließlich negativ dynamisches Risiko: ein Ereignis bietet eine Chance oder auch eine Gefahr (zB. eine bestimmte Absatzentwicklung) Risikomanagement-Prozess: Beginnt mit Suche nach Risiken im Unternehmen, Anschließend wird Risiko bewertet, danach Aggregation dieser Risiken (Was passiert, wenn mehrere Risiken gleichzeitig eintreten?), Bewältigung der Risiken ist der nächste Schritt (Vermeidung bedeutet auch oft Einschränkung der Geschäftstätigkeit), letzter Schritt: Laufende Überwachung, Wesentliche Risiken im Finanzmanagement: Zinsrisiko: Veränderung des allgemeinen Zinsniveaus, Erhöhung der Kreditzinsen ist eine für ein Unternehmen negative Entscheidung, Möglichkeiten zur Absicherung gegen Zinsrisiko sind: Zinsswaps: unterschiedlich gestaltete Zinszahlungen werden ohne Berührung des zu Grunde liegenden Kapitals getauscht, Meist wird die Verpflichtung zur Zahlung variabler Zinsen gegen den Erhalt eines fixen Zinssatzes getauscht, Forward Rate Agreements: fixe Vereinbarung zwischen 2 Partnern für einen zukünftigen Zeitraum einen Zinssatz zu fixieren. Caps, Floors, Collars: Weiterentwicklung von FRA für den längerfristigen Bereich, Unternehmen kann sich gegen das Steigen eines Zinssatzes über eine bestimmte Grenze hinaus sichern (CAP), Ebenso ist das bei Fallen unter eine Grenze möglich (Floor), Collar ist die Kombination aus Floor und Cap, Währungsrisiko: für Unternehmen mit internationalen Aktivitäten, Bedeutung hat sich jedoch wegen der Währungsgemeinschaft etwas reduziert, Möglichkeiten zur Reduktion des Währungsrisikos: Konten in unterschiedlichen Währungen und Netting: Netting: Fälligkeiten von Verbindlichkeiten und Forderungen werden synchronisiert (zB Termine nur am 1. und 15ten eines Monats), Beträge in Fremdwährungen reduzieren sich. Termingeschäfte: es werden fixe Wechselkursrelationen vereinbart Währungswap: die auf unterschiedlichen Währungen lautenden Beträge werden mitsamt Zinsen getauscht, Devisenoptionen: das Recht wird erworben, in einem bestimmten Zeitraum einen Währungsbetrag zu einem definierten Kurs zu kaufen, weitere Risiken: Ausfallsrisiko: nicht zeitgerechte oder vollständige Bezahlen von Forderungen, Kreditversicherung kann das Risiko ausschalten, Risiken im internationalen Geschäft: wie bei Ausfallrisiko nur aufgrund der geringeren Beurteilbarkeit noch höher, Maßnahmen dagegen sind Exportkreditversicherungen, und Vorauszahlung, bzw. Dokumentenakkreditiv d. Kapitalstruktur: Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital, Kapitalkosten, genauer WACC (Weighted Average Cost of Capital) sind die Kosten fürs Fremdkapital (meist die zu zahlenden Zinsen) und für das Eigenkapital zu verstehen, Eigenkapitalkosten sind schwierig zu berechnen, die Finanztheorie hat dazu ein gut anwendbares Modell (CAPM – Capital Asset Pricing Model), Die Kosten für EK (als Risikokapital) sind höher als jene für das Fremdkapital da den Eigentümern das gegenüber den Fremdkapitalgebern höhere Risiko (Insolvenzrisiko) vergütet werden muss. Je mehr EK vorhanden ist, desto abgesicherter ist ein Unternehmen, Beide Argumente widersprechen sich also, deshalb muss man das optimale Verhältnis finden, Leverage Effekt: Ist die Gesamtkapitalrentabilität höher als die Fremdkapitalkosten, so führt ein höherer Fremdkapitalanteil zu einer Erhöhung der Eigenkapitalrentabilität! Es kommt zwar zu einer Erhöhung der Eigenkapitalrentabilität jedoch wird diese durch eine Erhöhung des unternehmerischen Risikos erkauft. Es kann festgehalten werden: Leverage-Effekt ist ein interessantes Überlegungskonzept, jedoch mit eingeschränkter Anwendung, das risikotragende Eigenkapital ist teurer als das Fremdkapital, eine einfach anzuwendende Formel zur Berechnung des optimalen EK/FK-Verhältnisses gibt es nicht. e. Value Management und Corporate Governance: Shareholder-Value-Konzept synonym das Wertschaffungskonzept: Das Ziel der unternehmerischen Tätigkeit wird nicht in der Bedürfnisbefriedigung, Gewinnung von Marktanteilen oder Machterhöhung sondern in der Erhöhung des Wertes eines Unternehmens gesehen. Die Forderung einer Eigenkapitalrendite kann über das Capital Asset Pricing Model (CAPM) errechnet werden. Dahinter steckt, dass Investoren unzählige Möglichkeiten von Investments und Unternehmensbeteiligung haben. Dafür gilt dass höheres Risiko des finanziellen Engagements auch zu höheren Renditen führen muss. Es kann beim CAPM für jedes Unternehmen eine Renditeforderung für das Eigenkapital errechnet werden. Corporate Governance: ist ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. Fokus auf börsenorientierte Unternehmen, Optimierung der Unternehmensführung soll erreicht werden, die das Agentenproblem minimiert und Kleinaktionäre schützt. Corporate-Governance-Kodex: eine Erhöhung der Transparenz der Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat, Vorstand und Aktionären, Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)