SchulinternerLehrplan LateinischSekundarstufeII zuletztaktualisiertam05.10.16 Inhalt 1 2 LateinischamLeibniz-Gymnasium EntscheidungenzumUnterricht 2.1ÜbersichtüberdieUnterrichtsvorhaben 2.1.1Einführungsphase:UnterrichtsvorhabenI 2.1.2Einführungsphase:UnterrichtsvorhabenII 2.2GrundsätzederLeistungsbewertungundLeistungsrückmeldung 2.3Lehr-undLernmittel 1LateinischamLeibniz-Gymnasium „LateinistdocheinetoteSprache.SiedientnichtmehralsVerständigungsmittel;mansolltedaherseineZeitdaraufverwenden,eineweitere moderne Fremdsprache zu lernen.“ Dies ist sicher das häufigste Argument gegen das Fach Latein. Wir, die Lateinlehrer des LeibnizGymnasiums,möchtendemdasentgegenstellen,wasausunsererSichtfürdasErlernenderSpracheLateinspricht.WirverstehenLateinals einGesamtpaket,dasvieleverschiedeneVorzügebietet: Im Lateinunterricht reflektieren wir über Sprache. Latein dient uns dabei als Sprachenmodell. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie Sprachefunktioniert:WiearbeitetSprache,wasleistet,wasbewirktsie? Dadurch erlangen die Schülerinnen und Schüler ein Überblickswissen über sprachliche Kategorien wie Satzbau, Satzglieder, Wortarten, VerwendungderTemporaundModiusw. LateinschärftdasSprachbewusstseinfürdiedeutscheSprachedeswegen,weilderÜbersetzungsvorgangausdemLateinischeninsDeutsche die Beweglichkeit und Sicherheit in der Muttersprache fordert und fördert. Durch das ständige Hin- und Herspringen zwischen Latein und DeutschtrainierenwirautomatischauchdiedeutscheSprache.DurchdasErlernenderlateinischenSpracheverbesserndieSchülerinnenund SchülerihreFähigkeitenimUmgangmitderdeutschenGrammatik,ihreFähigkeitzurTextanalyse,ihreAusdrucksfähigkeitimDeutschenund ihrenWortschatz. Des Weiteren trainiert Latein Genauigkeit, Konzentration und logisches Denken, denn der Umgang mit der lateinischen Sprache erfordert gründliches Lesen, genaues Hinsehen, exaktes Unterscheiden, richtiges Kombinieren, sorgfältiges und regelmäßiges Lernen sowie die Entwicklung von Problemlösungsstrategien. Denn um lateinische Texte zu verstehen, muss man mit viel Geduld immer wieder genau hinschauen, analysieren, vergleichen und Lösungen gegeneinander abwägen. Aus dieser jahrelangen Übung ergibt sich ein hohes Maß an allgemeinerStudierfähigkeit. EinweitererpositiverEffektdesLateinunterrichtsbestehtdarin,dassLateineinSprungbrettfürandereSprachenseinkann,dennLateinistdie Muttersprache vieler europäischer Sprachen. Mit Latein lernt man das „grammatische Rückgrat“ der romanischen Sprachen kennen. Alle romanischen Sprachen (z.B. Französisch, Spanisch, Italienisch) sind Tochtersprachen des Lateinischen, d h. dass sie mit dem Lateinischen verwandtsind. MitLateinalsBasiskönnenandereSprachendementsprechendleichtererlerntwerden. Mehrals50%auchderenglischenSprachestammendirektoderindirektausdemLateinischen!SogarvieledeutscheLehn-undFremdwörter habenihrenUrsprungimLateinischen. Abgesehen von der Sprache macht Lateinunterricht auch mit den kulturellen Grundlagen Europas bekannt. Die Texte des Lehrbuchs bieten einenspannendenEinblickindiegriechisch-römischeAntike: • • • • römischer Alltag (z. B. Leben in Rom, die römische Familie, Freizeitspaß in Rom, römisches Recht, Reisen in der Antike, Leben der Sklaven, Brot und Spiele, Speisen der Römer, Briefe, Schreibmaterial, Thermen, der Limes, Gladiatorenkämpfe, römische Götter, die römischeRepublik) griechisch-römischeMythologiesowieSagen(z.B.KriegumTroja,Odysseus, AeneasundDido,GründungsgeschichteRoms,Damokles) griechischeundrömischeGeschichteundGestalten(z.B.Olympia,Sokrates,AlexanderderGroße,PunischeKriege,Cicero,Caesarund Kleopatra,VulkanausbruchinPompeji) LateineröffnetsoüberdieLektürelateinischerTextedenZugangzueinerinderVergangenheitliegendenundinderGegenwartwirksamen Welt.DieSchülerinnenundSchülertretenineinenDialogmitdemlateinischenTextundsetzensichmitdenvorgefundenenAussagenund Fragestellungenauseinander,stellenBeziehungenzuihrereigenenZeitundLebenssituationundsuchennachindividuellenAntwortenaufdie FragestellungendesTextes. AmLeibniz-Gymnasiumistesabder6.Klassemöglich,LateinzuwählenundbiszumAbituralsdrittesoderviertesAbiturfachfortzuführen.Die Schülerinnen und Schüler erhalten mit dem Abiturzeugnis das Latinum, wenn die Zeugnisnote am Ende der Einführungsphase mindestens ausreichendist.AuchnacheinemAuslandsaufenthaltinderEinführungsphasekanndasLatinumnocherworbenwerden. 2EntscheidungenzumUnterricht DieFachkonferenzLateinischtagtmindestenseinmalinjedemSchuljahr,umüberdasvergangeneSchuljahrzusprechen,neueBeschlüssezu fassenodereinfachfüreinenanregendenAustauschzwischenSchüler-,Eltern-undLehrerschaft.ZwischendurchwerdenanliegendeThemata inDienstbesprechungenerörtertundzeitnahindiePraxisumgesetzt.SobasierenallenachfolgendenUnterrichtsvorhabenaufden ErfahrungenundEntscheidungendiesesGremiumsimRahmendervorgegebenenRichtlinien. 2.1ÜbersichtüberdieUnterrichtsvorhaben DieEinführungsphaseistnachHalbjahrenaufgeteilt.ImerstenHalbjahrwirdPoesiegelesen,daszweiteHalbjahristderRhetorikgewidmet: • • CatullsLesbia-Zyklus:„Sieliebtmich,sieliebtmichnicht…“ CicerogegenVerres,einKulturkrimimitÜberzeugungskraft InderQualifikationsphasewerdendiejeweilsabiturrelevantenaktuellenVorgaben(vgl.VorgabenAbitur2017)umgesetzt: • • • • Geschichtsschreibung(Livius) Staatsphilosophie(Cicero,ProSestio) Poesie(Ovid,Metamorphosen) römischesPhilosophieren(Seneca). DadieImplementationsveranstaltungfürdieQualifikationsphasenochnichtstattgefundenhat,erfolgtdieKonkretisierungder UnterrichtsvorhabenzueinemspäterenZeitpunkt. 2.1.1Einführungsphase:UnterrichtsvorhabenI Thema Textgrundlage Zeitbedarf Inhaltsfelder(S.22f.) InhaltlicheSchwerpunkte Übergeordnete Kompetenzen CatullsLesbia-Zyklus:„Sieliebtmich,sieliebtmichnicht…“ Catull,Carmina: 32UE WelterfahrungundmenschlicheExistenz • ErfahrungderLebenswirklichkeitundLebensgefühl • DeutungvonMenschundWelt Textkompetenz: DieSchülerinnenundSchülerkönnen • anhandtextsemantischerund-syntaktischerMerkmaleeinebegründeteErwartunganInhaltundStrukturder Texteformulieren, • textadäquataufderGrundlagederText-,Satz-undWortgrammatikdekodieren. • OriginaltextesprachlichrichtigundsinngerechtrekodierenundihrTextverständnisineinerÜbersetzung dokumentieren, • anhandsignifikanterimmanenterKriterienimHinblickaufInhalt,Aufbau,gedanklicheStrukturundsprachlichstylistischeGestaltunganalysierenundexemplarischdenZusammenhangvonFormundFunktionnachweisen. Sprachkompetenz: DieSchülerinnenundSchülerkönnen • OriginaltextesinnstiftendundunterBeachtungderQuantitätenlesen, • dieFachterminologiekorrektanwenden, • überwiegendselbständigdieFormundFunktionlektürespezifischerElementederMorphologieundSyntax (auchmitHilfeeinerSystemgrammatik), • ihrenWortschatzthemen-undautorenspezifischunterNutzungihnenbekannterMethodenerweiternund sichern. • kontextbezogenunbekannteWörter,spezifischeBedeutungenundgrmmatischeEigenschaftenmitHilfeeines zweisprachigenWörterbuchs(Stowasser)ermitteln. Kulturkompetenz: DieSchülerinnenundSchülerkönnen • themenbezogenKenntnissederantikenKulturundGeschichtesachgerechtundstrukturiertdarstellen, • diegesichertenundstrukturiertenKenntnissefürdieErschließungundInterpretationanwenden, • GemeinsamkeitenundUnterschiedezwischenAntikeundGegenwartdarstellen, • ImSinnederhistorischenKommunikationzuFragenundProblemenwertendStellungnehmen. Unterrichtssequenzen 1. Sequenz: Lesbia = • CatullalsKindseinerZeitprivatundpolitischeinordnenundseinSelbstverständniserläutern, Clodia • zeitgeschichtlichdiepolitischeEntwicklungundBrisanzzwischenAdelundPlebserkennen, • Catullundseine • UnterschiedederMoralvorstellungenunddergelebteMoralderRömerimerstenJahrhundertv.Chr.kennen Biographie undbeurteilen, • PolitischerEinfluss Catullsinseinen Gedichten • ClodiaundClodius, AdelundPlebs 2. Sequenz: Verlieben, Lieben und Entlieben im republikanischenRom 3. Sequenz: Catull, der Neoteriker und andere DichterseinerZeit Leistungbewertung • • • Absprachen und • Anregungen • NachweiszuspezifischemWortschatz(z.B.Test) TestzuStilmitteln(TropenundFiguren) Klausuren:ÜbersetzungstextundInterpretationsaufgaben SinnvolleNutzungdesWörterbuchsweitereinüben, ErarbeitungeinesDialogszwischenCatullundLesbiaodereinerszenischenDarstellungunterEinarbeitungder Originallektüre 2.2.2Einführungsphase:UnterrichtsvorhabenII Thema CicerogegenVerres,einKulturkrimimitÜberzeugungskraft Textgrundlage Cicero,InVerreminAuszügen Zeitbedarf 32UE Inhaltsfelder(S.22f.) RedeundRhetorik InhaltlicheSchwerpunkte • FunktionundBedeutungderRedeimöffentlichenRaum • ÜberredenundÜberzeugeninAntikeundGegenwart Übergeordnete Textkompetenz: Kompetenzen DieSchülerinnenundSchülerkönnen • anhandtextsemantischerund-syntaktischerMerkmaleeinebegründeteErwartunganInhaltundStrukturder Texteformulieren, • textadäquataufderGrundlagederText-,Satz-undWortgrammatikdekodieren. • OriginaltextesprachlichrichtigundsinngerechtrekodierenundihrTextverständnisineinerÜbersetzung dokumentieren, • anhandsignifikanterimmanenterKriterienimHinblickaufInhalt,Aufbau,gedanklicheStrukturund sprachlich-stylistischeGestaltunganalysierenundexemplarischdenZusammenhangvonFormundFunktion nachweisen. Sprachkompetenz: DieSchülerinnenundSchülerkönnen • dieFachterminologiekorrektanwenden, • überwiegendselbständigdieFormundFunktionlektürespezifischerElementederMorphologieundSyntax (auchmitHilfeeinerSystemgrammatik), • ihrenWortschatzthemen-undautorenspezifischunterNutzungihnenbekannterMethodenerweiternund sichern. • kontextbezogenunbekannteWörter,spezifischeBedeutungenundgrmmatischeEigenschaftenmitHilfe eineszweisprachigenWörterbuchs(Stowasser)ermitteln. Kulturkompetenz: DieSchülerinnenundSchülerkönnen • themenbezogenKenntnissederantikenKulturundGeschichtesachgerechtundstrukturiertdarstellen, • diegesichertenundstrukturiertenKenntnissefürdieErschließungundInterpretationanwenden, • GemeinsamkeitenundUnterschiedezwischenAntikeundGegenwartdarstellen, • imSinnederhistorischenKommunikationzuFragenundProblemenwertendStellungnehmen. Unterrichtssequenzen 1. Sequenz: Cicero, ein • ArtenderantikenRede,ElementedesAufbausundGestaltungsmittelerläutern, MannimKommen • MachtundMachtmissbrauchimrömischenStaatsweseninderspätrepuplikanischenZeiterkennenund • BiographieCiceros formulieren, • DasStaatswesen,seine • durchVergleichemitAuszügenausanderenProzessen(z.B.narratio„ProMilone“)CicerosWortkunst Vorteile,seine begreifenundnachvollziehen. Gefahren 2. Sequenz: Gerichtverfahren damals undheute • Gerichtsverhandlungen, speziellStrafprozesse • 3.Sequenz:Cicero– „DieWahlzumAedilist nurnochreine Formsache“ Leistungbewertung • NachweiszuspezifischemWortschatz(z.B.Test) • Klausuren:ÜbersetzungstextundInterpretationsaufgaben Absprachen und • SinnvolleNutzungdesWörterbuchsweitereinüben, Anregungen • VergleichmiteinemaktuellenGerichtsverfahren,z.B.gegenBerlusconioderVergleichmitderHandhabung vonenteignetenKunstgegenständenausdenWeltkriegen • SchreibeneinesAuszugseinerRede(z.B.exordium)zueinemmodernenGegenstandaufCicerosArt 2.2GrundsätzederLeistungsbewertungundLeistungsrückmeldung VerbindlicheAbsprachen: 1.) AlleSchülerinnenundSchülernehmeninderEinführungsphasediemetrischeAnalyseeinespoetischenTextesvorundermittelndie konkreteFunktionstilistischerMittelinihrerjeweiligenVerwendung. 2.) IndenKlausurenwerdenÜbersetzungs-undInterpretationsleistungimVerhältniszweizueinsgewertet. EmpfohleneInstrumente: ÜberprüfungderschriftlichenLeistung • Arbeitsheft • SchriftlicheÜbung • Lernerfolgsüberprüfung(Klausur) SonstigeMitarbeit: DiewichtigsteGrundlagefürdieBeurteilungeinerSchülerinodereinesSchülersimBeurteilungsbereich‚SonstigeMitarbeit’bildendieQualität und Kontinuität seiner bzw. ihrer mündlichen Mitarbeit im Unterricht. Grundlage sind ferner Protokolle, Referate, Präsentationen, Formen produktorientierter Verfahren (auch szenische Interpretation, kreative Schreibaufgabe, bildlich-künstlerische Umsetzung, Portfolio etc.), Lesevortrag. ÜbergeordneteKriterien: DieBewertungskriterienfürdieLeistungenderSchülerinnenundSchülermüssenihnentransparentundklarsein.Diefolgendenallgemeinen KriteriengeltensowohlfürdiemündlichenalsauchfürdieschriftlichenFormen: • QualitätderBeiträge • KontinuitätderBeiträge BesonderesAugenmerkistdabeiaufFolgendeszulegen: • sachlicheRichtigkeit • angemesseneVerwendungderFachsprache • Darstellungskompetenz • Komplexität/GradderAbstraktion • SelbstständigkeitimArbeitsprozess • EinhaltunggesetzterFristen • Präzision • DifferenziertheitderReflexion • BeiGruppenarbeiten - EinbringenindieArbeitderGruppe - DurchführungfachlicherArbeitsanteile • BeiProjekten - SelbstständigeThemenfindung - DokumentationdesArbeitsprozesses - GradderSelbstständigkeit - QualitätdesProduktes - ReflexiondeseigenenHandelns - KooperationmitdemLehrenden/AufnahmevonBeratung GrundsätzederLeistungsrückmeldungundBeratung: DieLeistungsrückmeldungerfolgtinmündlicherundschriftlicherForm. • Intervalle QuartalsfeedbackoderalsErgänzungzueinerschriftlichenÜberprüfung regelmäßigerEinsatzvonEvaluations-undDiagnosebögen • Formen Elternsprechtag/Schülersprechtag;Schülergespräch,Diagnosebögen • individuelleBeratungzurWahldesFachesLateinalsschriftlichesoderAbiturfach 2.3Lehr-undLernmittel InderSekundarstufeIwurdeunterrichtsbegleitendvonjederSchülerin,jedemSchülereinsystemischausgerichteterGrammatikordner erstellt,dernuninderOberstufebiszumAbiturstellenweisebeiBedarferweitertwird.ImBereichWortschatzwirdmomentannochder Hundertwasser-Stowasser,inZukunftabdemnächstenSchuljahrdieNeubearbeitungdesStowassersgenutzt. DieFachschafthatsichgeeinigt,dassmomentannochkeineSchullektürenfürdieeinzelnenHalbjahreangeschafftwerden,bisdie SchulbuchverlageeineAuswahlvonangepasstenSchullektürenherausgeben.MomentanwerdendiegelesenenTextealsArbeitsblättervon denFachkollegenentwickelt,dieaufaltenSchullektüren11basierenunddenKernlehrplänenangepasstsind.