Katharina Müller Die Dinosaurier lebten vor langer, langer Zeit. Doch sind für uns diese großen}{\f108 }{Zeitabschnitte nur schwer vorstellbar. Vor ca. 5 Milliarden Jahren entstand die Erde. Vor 4 ½ Milliarden Jahren etwa das erste Leben (Einzeller, Würmer, Seeigel). Vor einer halben Milliarde Jahren -also vor 500 Millionen Jahren - entwickelten sich zuerst die Fische und Amphibien.(PALÄOZOIKUM) Das Leben und die Tiere haben sich im Wasser gebildet. Von den Einzellern zu den Mehrzellern,- Quallen Seesternen--Fischen hin zu den Amphibien, die sowohl im Wasser als auch auf Land leben konnten. Und weiter ging die Entwicklung von den Amphibien zu den Reptilien. Während die Amphibien wegen ihrer glitschigen Haut immer noch in der Nähe des Wassers bleiben müssen und die Haut immer wieder befeuchten müssen, können die Reptilien über das Land wandern, unabhängig vom Wasser. Erst zwischen 280 Millionen und 65 Millionen Jahren lebten die Dinosaurier.(MESO-ZOIKUM). Sie gehören zum Stamm der Reptilien und sind Wirbeltiere. Ein wichtiger Fortschritt der Reptilien war, dass sie nicht mehr gallertartiger Eier --ähnlich dem Froschlaich -ins Wasser legen mußten, sondern die Eier der Reptilien hatten wasserdichte Schalen, konnte überall abgelegt werden, ja selbst in der Wüste. Die Reptilien entwickelten sich im Laufe der langen Zeit zu sehr vielen und verschiedenen Arten, und nicht alle Reptilien sind auch Dinosaurier. Es lassen sich die säugetierähnlichen Reptilien einteilen, die sich bis zu den heutigen Schildkröten und Eidechsen weiterentwickelt haben und die saurierähnlichen Reptilien, die eigentlichen Dinosaurier, die ja dann wie wir wissen vor 65 Millionen Jahren ausstarben. Erst danach entwickelten sich die Säugetiere (vor ca. 65 Millionen Jahren). (KÄNOZOIKUM) Und der erste Mensch (der Neandertaler) lebte etwa vor 100-tausend Jahren. Vor etwa 600 Millionen Jahren, beschleunigte sich offenbar das Tempo der Revolution. Krebse, Muscheln, und andere wirbellosen Tiere bevölkerten die Meere. Sie vermehrten sich und bildeten immer neue Arten, bis sich endlich vor etwa 500 Mill. Jahren die ersten Wirbeltiere entwickelten. Die kaltblütigen dickhäutigen Reptilien, die sich später (man schätzt vor etwa 300 Mill. Jahren) aus Amphibien gebildet haben, bedeuten einen großen Schritt in der biologischen Entwicklung. Jetzt gab es Tiere, die sich so verändert hatten, daß sie nur noch auf dem Land leben konnten. Die Tiere, die damals die Erde bevölkerten, konnten überall hingehen, ohne den Ozean überqueren zu müssen, denn zu dieser Zeit (vor ca. 200 Millionen Jahren) gab es nur ein Kontinent, der PANGAEA genannt wird. Im Zeitalter der Dinosaurier verschoben sich die tektonischen Platten, die Erdmassen bewegten sich und bekamen erste Ähnlichkeiten mit den Kontinenten, wie wir sie heute kennen. PANGAEA (also die damals noch zusammenhängenden Kontinente) lag am Äquator, deshalb gab es auch nicht so starke Temperaturschwankun-gen, wie heute. Die Dinosaurier lebten also in einem gleichbleibenden, warmen Klima und mußten keinen Winterschlaf halten, wie es heute viele Tiere machen. Tatsächlich hatten die Dinos nur wenig Schutz vor Kälte. Das mag einer der Gründe späteres Aussterben sein (vor 160 Mill. Jahren). Dinos gab es in den verschiedensten Rassen. Oft konnten sie fliegen, schwimmen oder auch sehr schnell rennen. Auffällig waren aber die ICHTHYOSAURIER: Diese hatten sich so gut an das Leben im Meer angepaßt, da sie statt Beinen Flossen entwickeltet hatten. Am Himmel schwebten die ersten Flugsaurier. Diese fliegenden Saurier, zum Beispiel die PTEOSAURIER, hatten Flügel aus ledernder Haut. Die frühesten Dinos, die in der späten Trias lebten, waren nicht etwa der bekannte BRONTOSAURUS oder der TYRANNOSAURUS, die man heute in jeder Ausstellung wiederfinden kann. Ihre Ahnen waren wesentlich kleiner und unauffälliger. In einem Nationalpark in Arizona hat man Überreste eines CHINDESAURUS gefunden, der möglicherweise der älteste aller Dinos ist. Robert Long, von der kalifornischen Uni Berkley und seine Mitarbeiter haben mit Hilfe einer Reihe komlizierter Techniken Untersuchungen angestellt. Sie haben z.B. das Alter von Fossilien Blättern und Pollen, die sie im gleichen Stein wie die Dinos gefunden hatten, gemessen. Auf diese Weise konnten sie herausfinden, daß der CHINDESAURUS vor etwa 225 Mil. Jahren lebte. Dies ist die Zeit in der sich die allerersten Dinos entwickelten. Die Saurier tragen ihren Namen wegen ihren Beckenknochen, die denen unseren heutigen Reptilien sehr ähnlich sind (Eidechsenbecken). Viele hatten sehr scharfe Zähne und manche entwickelten einen übergroßen Kopf, damit sie Beutetiere oder Aas besser fressen konnten. Zu diesen Sauriern gehören die beiden bekanntesten Saurier: der BRONTOSAURUS und der THYRANNOSAURUS. Auch die COELUSAURIER gehören zu diesen sehr gefährlichen Dinosauriern, Fleischfresser, die sich auf zwei Beine fortbewegten. Katharina Müller Zu dieser Gruppe gehören einige der faszinierenden Tiere, darunter auch solche, die man zu den gefährlichsten Dinos aller Zeiten zählt. Forscher vermuten, dass auch die Urahnen der ersten echten Vögel unter den COELUSAURIERN zu finden sind. Einer der ersten COELUSAURIER ist der COELOPHYSIS . Er war etwa ein Meter lang, schnell und sehr beweglich, hatte einen langen lanzenförmigen Kopf und scharfe Zähne . Wissenschaftler nehmen an, daß dieser Saurier auf den Hinterbeinen lief, wenn er seine Beute jagte und sie mit seinen Vorderbeinen festhielt. An Überresten erkannte man, daß diese Saurier vielleicht sogar seine eigenen Jungen fraß. Außerdem gab es noch viele riesenhaften Fleischfresser, größer als ein Haus, die es mit entsprechen großer Beute aufnehmen konnten. Die Fleischfresser brauchen in der Regel keine so großen Mengen zur Verdauung. Wenn sie sich ordentlich sattgefressen haben, kann eine Zeitlang verstreichen, bis sie wieder Nachschub brauchen. Desshalb brauchen die Fleischfresser keine sehr umfangreichen Leib für ihre Eingeweide. Dafür muß ein Fleischfresser jedoch stets in der Lage sein, seine Beute zu fangen und zu zerreißen. Viele Fleischfresser haben daher sehr scharfe Augen oder eine feine Nase, um ihre Beute aufzuspüren und zu erwischen. Vielleicht haben sich die Gehirne jener Tiere auch daher vergrößert, seit sie bemerkt haben, dass sie sich beim jagen sich umsichtig bzw. \ldblquote intelligent\rdblquote verhalten müssen. Ihre Klauen und Zähne sind gewöhnlich groß und scharf, Schnelligkeit und Beweglichkeit sind vorteilhaft. Die fleischfressenden Dinosaurier zeigten schon viel dieser Anpassungen an die Lebensweise eines Raubtieres. So gab es zum Beispiel der ALLOSAURUS mit seinen 12 Meter Länge und ein 90 cm großer Schädel und mit seinen dolchartigen Zähnen hatte er Ähnlichkeiten mit einem heutigen Tiger. An den Vorder- und Hinterfüßen hatte dieses Geschöpf lange scharfe Krallen. So konnte er seine Beute mit den Klauen festhalten und mit seinen Zähnen große Fleischstücke herausreißen. Erst am Ende der Trias traten die anderen großen Dinosaurier auf. Jetzt hatten die Dinosaurier den Durchbruch geschafft. Sorten und Formen aller Größen und Arten beherrschten das Land, auch die fleischfressenden Dinosaurier. Ein Riese unter diesen Riesen war BRACHOSAURUS, der bis zu 12 Metern hoch wurde und 75 Tonnen schwer, wenn er ausgewachsen war. Doch außer den Saurodopen, gab es noch viele andere Pflanzenfresser, oft stark bewehrt, mit Panzerplatten oder Dornenreihen auf den Rücken, die sie zur Verteidigung ihrer fleischfressenden Artgenossen brauchten. Im Wasser lebten zu jener Zeit keine Saurier, doch jede Menge anderer Reptilien. Urahnen von unseren Krokodilen und Frösche bevölkerten die Sümpfe. In trockenen Gebieten gab es Kriechtiere, die an Eidechsen erinnern. Es gab auch ganz kleine Säugetiere, winzige wehrlose Wesen, die gegen schnelle Beutejäger um ihr Leben kämpfen mußten. Fossilien von Dinosaurier zu finden , deren letzte Malzeit in ihrem Inneren auch erhalten ist, das ist wirklich selten. Darum muß die Lebensweise dieser Tiere und was sie fraßen von anderen Anzeichen abgelesen werden, wie etwa Form und Größe der Zähne, Kiefer, Köpfe und Körper. Die meiste pflanzliche Nahrung ist nicht sehr nahrhaft und viele Pflanzen sind überaus zäh und das bedeutet, dass Pflanzenfresser große Nahrungsmengen zu sich nehmen müßten, damit sie genug Nährstoffe erhalten konnten. Außerdem brauchen sie einen weitläufigen Magen-Darm Trakt, um die Nahrung zu mischen und zu verdauen. Da ist es von Nutzen, Zähne und Kiefer zu besitzen, die imstande sind, die pflanzliche Nahrung schon im Munde in kleine Stücke zu zermalen. Übrigens gibt es für Pflanzenfresser keinen Grund besonders schnell zu fressen, da Pflanzen ja nicht weglaufen können. Diese mächtigen Körper konnten offensichtlich eine Menge Nahrung aufnehmen. Doch wie sieht es mit der Sammelstelle, dem Magen aus aus? Die meisten Saurodopen hatten verglichen mit ihren Körpergrößen kleine Köpfe. Ihre Kiefer waren dementsprechend nicht sehr stark und ihre Zähne glichen eher kümmerlichen Stiften. Offenbar konnten sie gar keine zähen Pflanzen zerkleinern, also was konnten sie damit anfangen? Die Lösung scheint zu sein, dass manche Dinosaurier, wie auch so manche Raubvögel, über einen Muskelmagen verfügen. Wie wir schon wissen, wird darin die Beute zerquetscht, zerknetet und gegen kleine Steinchen und Splitt gedrückt, die der Dino ebenfalls verschluckt hat. Diese Kiesel werden oft mit oder neben den Skeletten der Dinosaurier gefunden. Da sie glattpoliert sind kann man daraus schließen, dass die Dinosaurier über einen Muskelmagen verfügt haben müssen. Welches Ereignis vor 65 Mill. Jahren war so schlimm, dass alle Dinosaurier daran zu Grunde gingen? Vermutungen gibt es viele, doch nur wenige scheinen glaubhaft. Eine Theorie besagt, die Dinosaurier seien einfach zu dumm zum Überleben gewesen. Katharina Müller Doch neue Erkenntnisse zeigen, dass sie die fortschrittlichsten Lebewesen ihrer Zeit waren. Manche besaßen ein großes Gehirn und waren sicherlich recht gewitzt. Nach einer anderen Theorie wurden sie von einer Krankheit befallen, doch man kann sich nicht vorstellen, dass so viele verschiedene Gruppen einer Tierart gleichzeitig befallen wurden. Ein Problem dabei ist auch, dass nicht nur die Dinos verschwanden, sondern auch viele Reptilien, die damals auf dem Land und im Wasser lebten und ebenso verschwanden auch viele Pflanzen und Bäume. Die wahrscheinlichste Erklärung für so ein gewaltiges Sterben ist die Theorie, daß eine eine starke Klimaveränderung stattgefunden hat. Dies könnte durch den Einschlag eines gewaltigen (10 km Durchmesser) eines Meteoriten gewesen sein, der in die Erde einschlug und riesige Staubwolken aufwirbelte, die sich dann auf die Pflanzen direkt ablagerten oder aber den Himmel mit Staubwolken verdüsterte, so daß kein Sonnenstrahl mehr auf die Erde hinunter kam, die Pflanzen kein Licht mehr bekamen, abstarben und die Dinos also kein Fressen mehr hatten. So wurden die pflanzenfressenden Saurier immer schwächer und leichte Beute für die fleischfressenden, diese sollen sich womöglich dann, als es immer weniger Beute für sie gab, gegenseitig aufgefressen haben. Eine andere Theorie sagt, dass die Dinos und die anderen Tiere und Pflanzen recht langsam ausstarben, infolge eines ganz normalen Klimawechsels und einem Anstieg des Meeresspiegels. Wie ihr sicherlich schon längst bemerkt habt, steht einzig und allein fest, dass wir nicht wissen, was den Tod der Dinosaurier und der anderen Tiere und Pflanzen verursacht hat. Wir werden es vielleicht auch nie herausfinden, aber die Suche nach Hinweisen und das Zusammenpuzzlen der Beweise ist jedenfalls eine spannende Aufgabe.