Berufe in der Zahnarztpraxis

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Gratis von Ihrem Zahnarzt SSO
zahninfo
Nr. 2/09
Patientenzeitung
der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft SSO
www.sso.ch
BERUFSWAHL
Berufe in der
Zahnarztpraxis
Welchen Beruf haben Menschen
in ihren weissen oder farbigen
Kitteln, welche die Patienten in
der Zahnarztpraxis empfangen
und behandeln? Welches sind ihre
Aufgaben, welche beruflichen
Qualifikationen bringen sie mit?
Die Zahnärztin oder der Zahnarzt untersucht und behandelt
ihre bzw. seine Patienten nach
den anerkannten Regeln der
Zahnmedizin. Er oder sie ist in
der Regel Inhaber der Praxis –
allein oder in Gemeinschaft mit Kolleginnen
und Kollegen.
Ein Schweizer Zahnarzt studiert 10 Semester an
einer medizinischen bzw. zahnmedizinischen
Fakultät der Universitäten Basel, Bern, Genf oder
Zürich. Hier erwerben die Studierenden in den
ersten zwei Jahren naturwissenschaftliche und
medizinische Grundkenntnisse. Danach üben
sie zuerst an einem Phantom, später an Patienten zahnärztliche Behandlungen und prophylaktische Massnahmen. Ein Zahnarzt belegt
nebst den klinischen Hauptfächern auch einen
Grundkurs in Zahntechnik. Er schliesst sein Studium nach fünf Jahren mit dem eidgenössischen
Staatsexamen ab (ab 2011 mit einer Masterprüfung). Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte bil-
Junge Zahnärztinnen und Zahnärzte braucht das Land:
Gruppenfoto anlässlich einer Staatsexamensfeier.
den sich danach in Spezialgebieten wie Oralchirurgie, Endodontologie (Wurzelkanalbehandlung) oder in Prothetik (Zahnersatz) weiter.
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> 37.50
37 Franken und 50 Rappen
gaben wir nach neuster Statistik im Monatsdurchschnitt des Jahres 2006 pro Kopf für zahnärztliche Behandlungen aus. Vom Baby bis zum
Greis investiert demnach jede in der Schweiz
lebende Person jährlich rund 450 Franken in die
Gesunderhaltung von Mund und Zähnen!
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Die berufliche Tätigkeit umfasst ein
breites Spektrum – so behandeln Zahnärzte kariöse Zähne, Zahnfleisch- oder
Zahnbettentzündungen
(Gingivitis,
Parodontitis), sie setzen Implantate
oder spezialisieren sich auf Bereiche
wie Kinderzahnmedizin, Kieferorthopädie oder Ästhetische Zahnmedizin.
Etwa 90% der in der Schweiz tätigen
Zahnärzte sind Mitglied der Schweizerischen Zahnärzte-Gesellschaft SSO.
Sie absolvieren jedes Jahr 80 Fortbildungsstunden und halten sich durch
Fachpublikationen, Kongresse und im
Austausch mit Kollegen auf dem neusten Stand der Zahnmedizin. Dies garantiert eine hohe Behandlungsqualität – Schweizer Zahnärzte gehören
weltweit zu den besten ihres Fachs.
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Die DA erwirbt nach einer 3-jährigen
Ausbildung das eidgenössische Fähigkeitszeugnis als «Gelernte Dentalassistentin». DA können eine von der SSO
anerkannte Weiterbildung als Prophylaxe-Assistentin (PA) oder als Dentalsekretärin (DS) absolvieren.
Die Dentalhygienikerin HF ist eine
Prophylaxe-Fachfrau mit besonderem
Schwergewicht auf Parodontologie. Sie
durchläuft nach ihrer Erstausbildung
(Lehre, Fachmittelschule oder Matura)
einen dreijährigen Studiengang an einer Höheren Fachschule. Sie erstellt
Behandlungsunterlagen und erhebt
zahnmedizinische Befunde, erklärt
dem Patienten die tägliche Mundhygiene und instruiert entsprechende
Techniken. Zudem entfernt sie Zahnbeläge, Zahnstein und Verfärbungen
sowohl oberhalb als auch unterhalb
des Zahnfleischrandes. Sie beobachtet
und beurteilt Veränderungen der
Schleimhaut und der Zahnhartsubstanz, allfälligen Kariesbefall, den Entzündungsgrad des Zahnfleischs und
den Gesundheitszustand des Zahnhalteapparates (Parodont). Die DH ist
spezialisiert auf die Betreuung von Patienten, welche an einer Parodontitis
leiden (Entzündung des Zahnhalteapparats mit Bildung von Taschen und
Knochenverlust).
Sowohl Zahnarzt wie PA und DH tragen dazu bei, dass Schäden an den
Zähnen möglichst frühzeitig erkannt
bzw. verhindert werden. Regelmässige
Besuche in der Zahnarztpraxis helfen
mit, die Zähne gesund und die Zahnarztkosten gering zu halten.
Die Dentalassistentin (DA) ist die
engste Mitarbeiterin des Zahnarztes
und übernimmt selbständig wesentliche Aufgaben bei der Patientenbetreuung. Dazu gehören:
• Assistenz am Behandlungsstuhl: Zubereiten der Füllungs- und Abdruckmaterialien, Vorbereitung der Instrumente, Hilfe bei chirurgischen
Eingriffen
• Selbständige Herstellung von Röntgenbildern nach Anweisung des
Zahnarztes, korrektes Archivieren
• Reinigung, Desinfektion und Sterilisation der Instrumente und Apparate (Praxishygiene)
• Versand der Patientenrechnungen,
Führen des Terminbuchs, Telefonbedienung, Korrespondenz, Überwachen des Materiallagers
Die Dentalassistentin ist die engste Mitarbeiterin des Zahnarztes.
Im Dienst gesunder Zähne
Schulabgängerinnen und Schulabgänger stehen vor der schwierigen Entscheidung, welchen Beruf sie ergreifen sollen. Gerade im
angeboten mit guten Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten, doch muss um eine geeignete Lehrstelle heute hart gekämpft werden.
Interessante Perspektiven bietet die Zahnarztpraxis: Nebst der Ausbildung zur diplomierten Zahnärztin, zum diplomierten Zahnarzt
oder als Dentalassistentin/Dentalassistent in das Berufsleben einzusteigen. Mit der abgeschlossenen Ausbildung können die Weiterb
tentin/Prophylaxeassistent absolviert werden.
Eng verknüpft mit der Zahnarztpraxis – und mindestens so spannend wie die übrigen Praxisberufe – ist auch die Arbeit als Zahnte
keiten in der Zahnarztpraxis vor allem der tägliche Umgang mit Menschen bzw. der enge Kontakt zu Patientinnen und Patienten,
wechslungsreichen Herausforderungen und intakten Zukunftsperspektiven.
Informieren Sie sich näher über die verschiedenen Ausbildungswege und über die entsprechenden Voraussetzungen und Perspe
Berufsbilder (Publikationen und Berufsbilder) – oder sprechen Sie mit Ihrer Zahnärztin, Ihrem Zahnarzt SSO!
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PROPHYLAXE
Zahnpaste, Zahnpasta,
Zahncreme, Zahnkrem, Zahnkreme...
Wie immer Zahnpasten auch bezeichnet werden – sie sind
ein wirksames Mittel zur Mundhygiene. Zahnpasten unterstützen die mechanische Plaquebeseitigung und können
durch die enthaltenen Zusatzstoffe dazu beitragen, Karies
zu vermeiden und Entzündungen des Zahnbetts (Parodontitis) zu bekämpfen.
Zahnpasten bestehen aus Putzkörpern, Bindemitteln, Schaumbildnern, Netzmitteln (zur besseren
Verteilung der Paste auf den Zahnoberflächen), Geschmacks- und Aromastoffen, Konservierungsmitteln, Farbstoffen, Wasser und Wirkstoffen (z.B. Fluoriden zur Kariesprophylaxe und/oder antibakteriellen Substanzen). Als Feuchthaltemittel ist meist Sorbitol enthalten, das die Zahnpaste vor dem Austrocknen bewahrt und zusammen mit den Geschmacksund Aromastoffen für den frischen Geschmack sorgt.
Das Wirkprinzip
Die in Zahnpasten enthaltenen Putzkörper – meist Silikatverbindungen, seltener Alumina oder Schlämmkreide – entfernen bei der mechanischen Zahnreinigung mit der Bürste
Plaque und schädliche Bakterien von den Zahnoberflächen.
Schaumbildner helfen bei der gleichmässigen Verteilung der
Zahnpaste während des Putzens und lockern Essensreste sowie Plaque auf. Dadurch wird die Reinigungswirkung verbessert. Was sich von den Zahnoberflächen abgelöst hat, wird
durch die Netzmittel gebunden und kann anschliessend
Zahnpasten sind für eine gute Mundghygiene
unerlässlich.
leichter ausgespült werden. Fluorid ist als kariespräventiver
Wirkstoff unerlässlich, weshalb fluoridfreie Zahnpasten
nicht empfehlenswert sind. Alle weiteren Inhaltsstoffe der
Zahnpasten dienen lediglich als Hilfsmittel zur Optimierung
des Aussehens, des Geruchs und Geschmacks sowie der Konsistenz. Die Zahnzwischenräume können zusätzlich mit
Zahnseide oder Interdentalbürstchen gereinigt werden.
Diese sollten jedoch wegen der Gefahr der Dentinabrasion
nie zusammen mit Zahnpaste verwendet werden.
Fragen Sie Ihre Zahnärztin, Ihren Zahnarzt
e im Gesundheitssektor besteht eine Vielzahl von attraktiven Stellenden.
arzt besteht die Möglichkeit, als Dentalhygienikerin/Dentalhygieniker
eiterbildungen Dentalsekretärin/ Dentalsekretär oder Prophylaxeassisahntechnikerin bzw. Zahntechniker. Geschätzt werden an den Tätignten, die guten Anstellungs- und Arbeitsbedingungen sowie die ab-
erspektiven von Berufen in der Zahnarztpraxis unter www.sso.ch >
Wenn Sie Zahnpasten für besondere Zwecke verwenden
möchten – beispielsweise bei empfindlichen Zahnhälsen
oder verfärbten Zähnen – sollten Sie zahnärztlichen Rat einholen. Stark abrasive Pasten (RDA-Wert über 100) können die
Zahnsubstanz schädigen. Gewisse Zusatzstoffe in den Zahnpasten können in seltenen Fällen sogar zu allergischen Reaktionen führen. Als Auslöser (sog. «Allergene») kommen Geschmacks- und Aromastoffe wie Menthol, Zimtöl oder Pfefferminzöl, aber auch Netz- oder Konservierungsmittel in
Frage. Es gibt deshalb spezielle Zahnpasten für Allergiker, die
bedenkenlos verwendet werden können. Fragen Sie vor einem geplanten Kauf Ihren Zahnarzt SSO, welche Zahnpaste
für Ihre spezifischen Bedürfnisse am geeignetsten ist.
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Kurzmeldungen
R AT G E B E R
Die grössten Zähne der Welt
Zahnpastenstreifen
Pottwale, die zu den Zahnwalen
(Odontoceti) zählen, haben im Gegensatz zu den Bartenwalen Zähne
(in der Regel aber nur im Unterkiefer) und sind Fleischfresser. Sie
erreichen Längen von bis zu 18 Metern, Gewichte von bis zu 20 Tonnen
und können über 70 Jahre alt werden. Ihre Zähne zählen zu den
grössten der Welt: ein Pottwalzahn
kann bis 25 cm lang werden und
über 1 kg wiegen.
Physiologische Lösung?
Bei Zahnunfällen empfieht die SSO,
ausgeschlagene Zähne bis zum Wiedereinsetzen in einer «physiologischen Lösung» aufzubewahren. Mit
physiologischer Lösung ist im medizinischen Sprachgebrauch ein dem
Speichel ähnliches Gemisch aus
zwei oder mehr chemisch reinen
Stoffen gemeint. Für ausgeschlagene Zähne gibt's in Apotheken eine
Zahnbox mit physiologischer Lösung, die das Überleben des Zahnes
bzw. Zahnstückes bis zu 48 Stunden
garantiert.
Rauchen schadet
Rauchen schadet der Mundschleimhaut, dem Kieferknochen und den
Zähnen. Die dadurch entstehenden
Zahnschäden reichen von erhöhter
Anfälligkeit für Zahnfleischentzündung bis zu chronischem Zahnfleischschwund (Parodontitis). Die
wichtigsten Schadstoffe im Rauch
sind aromatische Kohlenwasserstoffe und N-Nitrosamine (TSNA),
die über die Mundschleimhaut aufgenommen werden und zu einem
deutlich erhöhten Risiko für Mundhöhlen-, Rachen- oder Kehlkopfkrebs führen.
Wie Streifen in die Zahnpaste kommen
Gestreifte Zahnpasten unterscheiden
sich inhaltlich zwar kaum von «gewöhnlichen», aber die Optik einer gestreiften Zahnpastenwurst übt doch
eine gewisse Faszination vor allem auf
Kinder aus. Haben Sie sich schon mal
gefragt, wie diese Streifen, die keinen
Reinigungseffekt haben, eigentlich in
die Zahnpastentube bzw. in die ausgedrückte Pastenwurst gelangen?
Dazu existieren zwei verschiedene Verfahren, denen ein einfaches Prinzip zugrunde liegt:
Oberflächenstreifen
Diese Streifen entstehen erst im Tubenausgang. Die Öffnung der Zahnpastentube wird durch ein rund 2 cm langes
Röhrchen ins Innere der Tube hinein
verlängert. Am Fuss dieses Rohres, also
beim Tubenausgang, kann man mehrere kleine Öffnungen erkennen. Im
vorderen Teil der Tube lagert die farbige
Masse zur Erzeugung der Streifen. Der
Rest der Tube ist mit weisser Zahnpaste
gefüllt. Beim Drücken auf die Tube wird
die weisse Zahnpaste durch das Röhrchen gepresst, und die farbige Zahncreme gelangt – da sich der Druck
gleichmässig in der Tube verteilt – durch
die Öffnungen im Röhrchen als Streifen
in die weisse Zahnpaste.
Tiefenstreifen
Die Zahnpaste wird mittels einer speziellen Fülldüse bereits in Streifen in die
Tuben abgefüllt. Zahnpasten mit Tiefenstreifen erkennt man daran, dass in
der Tubenöffnung – im Gegensatz zu
den Pasten mit Oberflächenstreifen –
keine mechanische Mischvorrichtung
vorhanden ist.
C A RTO O N
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