Technische, Forst-, ökonomische und gärtnerische Botanik. in Italien

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Technische, Forst-, ökonomische und gärtnerische Botanik.
in Italien, doch ist über die Zeit der Einführung nichts bekannt. Aus
Ostasien stammt der Pfirsich zweifellos.
Die Erdbeere ist wohl in Folge ihrer so kleinen Samenkörner nur
schwer erhalten, auch nur dreimal mit Sicherheit nachgewiesen und zwar
aus der Steinzeit. Erst die nachklassische Latinität führt diese Frucht auf.
Himbeere und Brombeere kennen wir von Aegypten nicht, dagegen
bei den alten Griechen. In Europa sind sie durch stein- und broncezeitliche Funde vertreten.
Auch die Erbse fehlt im Pharaonenlande als Culturpflanze; die
Griechen bauten sie frühzeitig. Doch sind Funde selten; aus den soeben­
genannten Zeitperioden haben wir nur über vier Funde zu verfügen.
Die Linse ist wohl für Aegypten durch die Litteratur hinreichend
bekannt, aber wir verzeichnen nur einen Grabfund von dort; dabei soll
sie ein Hauptnahrungsmittel der ärmeren Schichten gewesen sein. Für
Palästina genügt wohl die Anführung von Esau! Für Alttroja will sie
S c h u m a n n nachgewiesen haben. Italien kennt sie in der jüngeren Stein­
zeit, neolithische Funde aus Ungarn, Schweiz und Süddeutschland sind
nicht allzu selten! Die Linse stammt wohl aus dem östlichen Gebiete
des Mittelmeergebietes und wurde frühzeitig veredelt.
Die Saubohne hatte in Aegypten wohl in alten Zeiten nicht die Ver­
breitung wie heutzutage.
Dagegen spielte sie bei den Hebräern eine
grosse Rolle und wurde zur Zeit der Belagerung Trojas viel verzehrt.
Europa zeigt ein hohes Alter im Anbau dieser Leguminose, die Spuren
reichen bis in die neolithische Zeit.
Die Heimath ist wohl auch im.
Mittelmeergebiet zu suchen.
Der Wein spielte im Pharaonenlande sicher eine bedeutende Rolle,,
selbst bereits zu den Zeiten der Pyramidenbauten; Palästina erzeugte
Wein, namentlich auf dem Libanon, Kleinasien verfügte über starken
Anbau. In Italien war zur Steinzeit wohl nur eine wilde Rebe bekannt,,
die echte Traube brachten wohl erst die Etrusker mit. Die Cultur dieses
Sorgenbrechers haben wir auf den Orient zurückzuführen.
Der Flachs ist eines der ältesten Culturgewächse des Orients, wo
bereits zwei Sorten gebaut wurden, Aegypten kennt ihn, in Palästina,
treffen wir ihn, Babylonien hatte eine rege Flachsindustrie, H o m e r berichtet
von leinenen Geweben und Panzer, die italische Halbinsel trieb Flachsbau,,
welchen uns T a c i t u s von den Germanen verbürgt.
Die Bestimmung von Rettigpflanzen auf egyptischen Wandgemälden
ist wohl nicht ganz einwandsfrei; H e r o d o t spricht von ihnen, die Griechen
erwähnen ihrer, doch ist das Heimathsland nicht sicher, zeigt aber nach
dem Kaukasus, Kleinasien und Palästina.
Die Runkelrübe soll im Pharaonenlande angepflanzt worden sein, was
nicht besonders Wunder nehmen kann, da sie an den Küsten des Mittel­
meeres wild wächst.
Griechen und Römern war sie in Folge dessen
nicht fremd.
Aus dem Senf bereiteten die Aegypter nach P1 i n i u s ein vorzügliches
Oel, welcher auch zuerst des Mohnes Erwähnung thut. Die Griechen waren
über den Culturmohn sehr wohl unterrichtet, auch den Römern wird er
wild frühzeitig bekannt gewesen sein. Die neolithischen Bewohner und
auch zur Broncezeit die Leute haben im mittleren Europa den P a p a v e r
bereits gebaut. Ob Oel gepresst wurde, muss dahingestellt bleiben. Garten-
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