Umwelt ■ BAUERNBLATT l 24. Oktober 2015 Integriert und gut vernetzt – Teil 4: Die Integrierte Station Eider-Treene-Sorge Vögel, Flusslandschaft und Meer Die Integrierte Station Eider-TreeneSorge kümmert sich um die naturschutzfachlichen Belange in der Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge, den Naturschutzkögen an der Nordseeküste und um die SchutzgebietsflächenimEiderästuar.Besucherkönnen in allen drei Gebieten ganzjährig Vögel beobachten. Da es sich um ein riesiges Betreuungsgebiet mit zirka 30.000 ha Naturschutzfläche handelt, ist die Integrierte Station breit aufgestellt und verfügt neben dem Standort in Bergenhusen noch über zweiAußenstellen,eineanderWestküste und eine auf Eiderstedt. Mit ihren weiträumigen Grünlandniederungen, den Flüssen und eingestreuten Hoch- und Niedermooren sowie den Holmen, die wie Inseln aus der Niederung ragen, zählt die Region Eider-Treene-Sorge zu den letzten Moorrenaturierung im Hartshoper Moor. weitgehend unzerschnittenen Niegebracht. Ziel in den Naturschutzkö- Gummistiefel anzuziehen, denn der derungsgebieten Europas. gen sind der Erhalt und die Entwick- Hauke-Haien-Koog zum Beispiel lässt lung von typischen Marschlebensge- sich von der Straße sehr gut einsehen. Flusslandschaft meinschaften, wie Salzwasserlagunen Das Rantumbecken auf Sylt und der Eider-Treene-Sorge und Feuchtgrünland sowie von Rickelsbüller Koog lassen sich sogar Noch heute kommen hier viele sel- Wildnisflächen. Die Köge haben eine auf den Deichen umwandern. Im Mai tene Tier- und Pflanzenarten vor. herausragende Bedeutung für die können sich aber auch bis zu 30.000 Rund 17.000 ha sind als Teil des euro- Wiesenvögel, Küstenvögel und Röh- Nonnengänse sammeln. päischen Vogelschutzgebietes Natu- richtarten. Ein großer Anteil der im ra 2000 ausgewiesen. Die Region Nationalpark Wattenmeer durchzieAußenstelle auf zählt zu den moorreichsten in Schles- henden Wat- und Wasservögel rastet Eiderstedt-Garding wig-Holstein. Daher zielen die Natur- hier und sucht Nahrung in diesen Geschutzbemühungen unter anderem bieten. Der Beltringharder Koog ist In Garding unter dem Dach des auf die Wiedervernässung der der wichtigste dieser Köge und mit Deich- und Hauptsielverbandes EiderMoore, um die Freisetzung von Nähr- 3.350 ha das größte Naturschutzge- stedt befindet sich die Außenstelle Eistoffen und Treibhausgasen aus ent- biet Schleswig-Holsteins. Hier gibt es derstedt. Von hier aus werden die mit zirka 1.000 ha auch die größten landeseigenen Flächen im Eiderästuwässerten Mooren zu reduzieren. Neben der Moorrenaturierung Wildnisgebiete. Deutlich über die ar und im Meldorfer Speicherkoog im sind der Erhalt und die Entwicklung HälftedesdeutschenSeeregenpfeifer- Umfang von zirka 2.000 ha Grünland von Grünland unterschiedlicher Nut- bestandes und eine Vielzahl von Sä- betreut. Die Naturschutzmaßnahzungsintensität als Brut-, Rast- und belschnäblern und Schwarzhalstau- men zur Umsetzung des ManageNahrungsgebiet für eine Vielzahl von chern brüten hier. Wer die Tiere sehen mentplans für das EU-VogelschutzgeVogelarten ein weiterer Arbeits- will, braucht mitunter nicht einmal die biet auf Eiderstedt werden von hier schwerpunkt. Hierzu zählt auch die Schaffung von Flachwasserbereichen als wichtige Rastgebiete für Wat- und Wasservögel. Im nahen Naturschutzgebiet Alte Sorge-Schleife kann man vom Aussichtsturm während der Brut- und Rastzeit Kiebitze, Kraniche und viele andere Vogelarten beobachten. Im Frühjahr rasten hier bis zu 4.000 nordische Zwergschwäne. Außenstelle Westküste-Schlüttsiel Die Außenstelle Westküste der Integrierten Station ist in Schlüttsiel, im Infoturm direkt am Fähranleger unter- Rastende Nonnengänse. Foto: Wernicke Foto: Lezius begleitet. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Verpachtung und im Management der landeseigenen Grünlandflächen. Zur Erreichung der Naturschutzziele sind intensive Abstimmungen mit den Pächtern erforderlich, um unter anderem die Maßnahmen zur Wasserhaltung in den Flächen sowie zur Offenhaltung der Landschaft umzusetzen. Eine Besonderheit im Dithmarscher Speicherkoog ist die kleine Konikherde, die ganzjährig durch Verbiss von Schilf und Weidengebüschen ihre Arbeit in der Landschaftspflege erledigt. Ansprechpartner vor Ort: Integration Station Eider-TreeneSorge in Bergenhusen Julia Jacobsen, Agraringenieurin Manuel Clausen, Forstwirt Michael Mielke, Forstwirt Goosstroot 1, 24861 Bergenhusen Tel.: 0 48 85-90 20 64 Außenstelle Westküste-Schlüttsiel Dr. Walther Petersen-Andresen, Biologe Uwe Schaffer, Forstwirt Bernd Schaarschmidt, Forstwirt Schlüttsiel 1a, 25842 Ockholm Tel.: 0 46 74-96 28-91 und -92 Außenstelle Eiderstedt-Garding Steffen Gaehme, Agrar-Ingenieur Johannisstraße 34, 25836 Garding Tel.: 0 48 62-1 04 46 21 Julia Jacobsen Llur Integrierte Station Eider-Treene-Sorge 39