Erfahrungsbericht 13/14

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Studium
Lehrveranstaltungen, Studienleistungen, universitärer Alltag, Betreuung
Zu Beginn des Semesters kann man die Kursliste entweder online oder am schwarzen Brett im
Untergeschoss vom Gebäude am Piazza Brunelleschi einsehen. Letzteres ist wahrscheinlich am
übersichtlichsten, da man hier einen Überblick über die ganze Palette an Kursen erhalten kann. Man
etwa einen Monat Zeit, um dementsprechend sein vorläufiges Learningagreement einmal (!) ändern
lassen.
Die meisten Lehrveranstaltungen finden in dem Universitätsgebäude am Piazza Brunelleschi statt,
einige andere auch in der Via Laura oder in anderen Universitätsgebäuden nahe zum Piazza S. Marco
statt. Die Anwesenheit wird selten überprüft, dennoch sollte man die meisten Veranstaltungen
besuchen und den Professor zu Beginn des Semesters persönlich ansprechen und sich als
Erasmusstudent vorstellen. Der Unterricht ist frontal und die Studenten schreiben alles mit.
Zum Ende des Semesters kann man sich online für die Klausuren einschreiben. Es gibt 3 Apelle, von
denen man es sich aussuchen kann, welchen man besucht. Auch kann man bei zwei Apellen
durchfallen und hat bei dem jeweils nächsten noch einmal eine weitere Chance.
Um sich auf die Prüfungen vorzubereiten, hat man eine vorlesungsfreie Zeit von ca. 1-2 Monaten. Die
meisten der von den Professoren geforderten Bücher befinden sich in der beeindruckenden
Biblioteca Nazionale, direkt bei S. Croce. Dort kann man sich als Erasmusstudent kostenlos und
einfach einen Ausweis machen lassen. Lernen kann man auch gut und zentral in der Biblioteca delle
Oblate (auf der Dachterasse gibt es dort auch ein cafe mit tollem Domblick).
Die meisten Prüfungen sind mündlich und fragen genau das Pensum ab, welches im Internet auf der
Uniseite des Profs angezeigt wird. In Latein sind pro Lektürekurs 3-4 Bücher zu übersetzten und dazu
2-3 italienische Bücher mit Fachliteratur zu lesen. Für uns Deutsche sind diese Textmassen ein wenig
ungewohnt, daher sollte man früh mit dem Übersetzen anfangen. Hier wird mehr als in Deutschland
ein Augenmerk auf die Übersetzungsfähigkeit gelegt, aber auch Hintergrundwissen wird gefragt.
Die Professoren sind fast alle sehr freundlich, hilfsbereit und interessiert und halten viel von den
Deutschen und ihrer „präzisen wissenschaftlichen Arbeit“.
Erfahrungen
Kulturelles, Alltag, Wohnen, Finanzen
Florenz ist eine wunderschöne Stadt mit einem gigantischen Kulturangebot, welches man sich nicht
entgehen lassen sollte. Der Dom, die Uffizien, der Palazzo Pitti, die Ponte Vecchio usw. findet man im
Detail in diversen Reiseführern. Die Erasmusorganisationen kümmern sich auch regelmäßig um
günstige Wochenendausflüge in die umliegenden Städte. Es gibt ein Jahresticket für die Staatlichen
Museen, welches sich sehr lohnt (amici degli uffizi: ca. 50 Euro, erhältlich in den Uffizien).
Im Alltag sollte man Italienisch gut beherrschen, obgleich in Florenz in den größeren Geschäften auch
viele Italiener Englisch sprechen. Lebensmittel kann man am günstigsten auf den Märkten einkaufen,
Kleidung, Accessoires und v.a. Lederwahren findet man im Zentrum. Gucci und Salvatore Ferragamo
sind beispielsweise in Florenz beheimatet und haben für die besonders Interessierten auch spezielle
Museen. Beim Erkunden lohnt es sich auch immer, sich auch die Seitenstraßen anzusehen und ein
wenig zu stöbern.
Man sagt, in Italien kann man gut essen gehen- das kann man auch in Florenz: Panini (Vechio Venaio
sollte man einmal besucht haben), Eis und die Dolce. Abends kann man auf den Apreritivos den Flair
der Stadt genießen (international: Piazza S.Croche, italienisch: Piazza S. Spirito und generell Oltarno).
Zimmer findet man sehr schnell und am besten vor Ort. Für uns Deutsche ist es ein wenig
ungewohnt, die Unterkunft erst vor Ort zu suchen. Ich denke jedoch, dass dies der sicherste und
beste Weg ist, da man so überprüfen kann, ob das Zimmer auch ein Fenster hat, die Wohnung nicht
abrissreif ist und ob die Mitbewohner bzw. der Vermieter vertrauenswürdig sind. An den meisten
Unigebäuden gibt es Aushänge, aber man findet auch einige Angebote über die Internetseiten
easystanza, baccheca u.v.m.. Die meisten Vermieter möchten, dass ihre Mieter länger als ein Jahr
bleiben. Ich habe zunächst in einem Bed&Breakfast gewohnt, mein Zimmer über einen Aushang vor
Ort innerhalb von 2 Tagen gefunden und durfte einen Tag später einziehen. Üblich sind
Doppelzimmer (200-350 Euro) und Einzelzimmer (350-… Euro) . Die beliebtesten Wohnviertel sind
Oltarno und die Altstadt. Aufpassen muss man v.a. bei den Nebenkosten, da Gas in Italien sehr teuer
ist.
Die Kosten sind vergleichbar mit denen größerer Städte in Deutschland. Mehrkosten entstehen v.a.
durch das riesige Freizeitprogramm mit Ausflügen, Museums-, Aperitivobesuchen und eventuellen
Anschaffungskosten zu Beginn des Semesters. Dabei kann in Italien sehr günstig Bahn fahren um sich
die umliegenden Städte anzusehen.
Empfehlungen bezüglich Informationen, Bewerbungsverfahren etc.
Die Uni Florenz schickt den Erasmusstudenten schon im Voraus übersichtliche Informationen zu den
Abläufen. Vor Ort würde ich so schnell wie möglich zu dem Erasmusbüro in der Via Laura zu den
angegebenen Öffnungzeiten gehen, da die Prozedur für einen Studentenausweis ein wenig länger
dauert. Ansprechpartner für alle Studienbelange ist v.a. das Erasmusbüro in der Via Laura, sowie die
einzelnen Professoren. Kurswahl s.o..
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