Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung

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Die Psychoanalytisch –
interaktionelle Methode in der
Behandlung traumatisierter
Menschen mit Sucht
Dr. med. Andreas Dieckmann
Arzt für Neurologie und Psychiatrie
Psychotherapie/Psychoanalyse/Sozialmedizin
Chefarzt der Vivantes Entwöhnung Hartmut-Spittler-Fachklinik
Lehrtherapeut und Leiter der Psa-orientierten
Sozialtherapeutenausbildung GVS/Lehrtherapeut Berliner Modell/Diakon
www.psychotherapiedieckmann.de
www.vivantes.de/avk/spittler
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Respekt, Akzeptanz, Präsenz, Authentizität
Die Würde
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
• Das Problem der „Sondertherapien“ („Störungspezifität“,Person,Evidenzbasierung)
• Das frühe Trauma, das schicksalhafte und das „Trauma“
• Das Trauma beschädigt die inneren Strukturen der Orientierung und damit die
Würde des Menschen
Die Würde des Menschen ist die einem Menschen kraft seines inneren
Wertes zukommende Bedeutung
Aufklärung vs. Ausgeliefertsein
Anerkennung vs. Zurücksetzung
PT ist Anleitung zur Selbstheilung
Würde des Therapeuten ist Anerkennung und folgende Distanzierung
statt Mitleid
Die Würde anderer ist mit der eigenen Würde verbunden
(Quelle Reddemann u.a.)
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Das Trauma durchdringt
die Grenzen des Ich
zerstört die
inneren Bilder
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Seelische Grundlage der Persönlichkeit:
Der Glanz in den Augen der Mutter
Kohut (1973)
Bedingungslose Aufnahme
in der Welt
•Die frühe Matrix/Prägung:
intentionale Phase:
orale Phase:
anale Phase:
phallische Phase:
Nähe/Distanz,
(Auf-)Nehmen/Verzichten
Standhalten/Flüchten
Sich Zeigen/ Sich Verbergen
•Fähigkeiten/Ich-Funktionen:
Innen-Außen-Differenzierung, Nähe-Distanz-Regulierung, Affekt- und Impulskontrolle,
Antizipation, Abstraktionsvermögen, Bilateralität, Alteritätstoleranz, Wahrnehmung,
Urteilsbildung, Kritikfähigkeit, Konfliktfähigkeit
•Vorstellungen, innere Bilder und Beziehungsentwicklung:
vollständige innere Bilder der Eltern / Menschen, Grundeinstellungen (Vorurteile)
Kohut 1978
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Der Einbruch in die
psychischen Strukturen
des Ich, der
Objektrepräsentanzen
und des
Selbstwertschutzes
zerstört
die Fähigkeiten zur
Selbsttröstung, zum
Rückbezug auf das
Menschenbild und die
Funktionalität der IchFunktionen
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Das basale Selbstvertrauen und
die Ich-Grenzen werden im Trauma zerstört
Setting „hält“ die Grenzen und schützt den Patienten
Es ist der(„Übergangs-“)Raum der Therapie
Therapeut hält mit dem Rahmen den Prozess
Rahmen wirkt Dissoziation, Verlustangst und
primitiver Abwehr entgegen
Rahmen stellt den Therapeuten in nicht willkürliche
Position
Rahmen holt Therapeuten aus der phantasierten
Omnipotenz
Quelle: Streeck-Fischer e.a.
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Interventionstechnik
• Besonders sensibler Umgang mit dem Widerstand
Abwehr ist das Gerüst der ich-Identität
• Identifikation und Distanzierung
Abstinenz: Zwischen Betroffenheit und Distanzierung
„Es ist furchtbar“
„Ich war es nicht“
• Umgang mit dem Affekt als Ausdruck von Introjekten
Identifizierung und Umgang mit Triggern, kein
„Durcharbeiten“
• Die Erschaffung einer inneren Welt durch Imagination
- innere Bilder
- inneres Kind
- sicherer Ort
Quelle: Schröder
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Selbsthilfe:
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Erfolgsliste
Tagesrituale – der beruhigende Rhythmus
Dialog mit dem Körper
Traumafilm stoppen
Sicherer Ort
Sich ablenken
Sich ablenken durch Rechnen
Die Welt neu ordnen
Entspannung - wie Du es brauchst
Quelle: Schröder
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Seelisch belastete Menschen geraten schneller in victimogene Situationen wie Traumata
Psychische
(Fehl-)Entwicklung
Früher Konflikt
Entwicklungsdefizit
Schwache
Ich-Entwicklung
Neurose
Persönlichkeitsstörung
Psychose
Sucht
Depression
Angst
andere Symptome
Sucht
Depression
Angst
andere Symptome
Sucht
Depression
Angst
andere Symptome
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Kommunikationsgrundlagen :
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Es geht alles um den Schutz
Ich will nur verstanden werden!
Ich kämpfe, um nicht kaputt zu gehen!
In jeder Aussage steckt ein brauchbarer Kern!
Jeder Mensch hat Angst vor Veränderung – auch der
Therapeut!
Wer einen Schritt hinter sich zurück tritt , sieht mehr!
„Psychotricks“ sind unbrauchbar
Der Patient weiß alles, es ist ihm nur nicht bewusst
Der Therapeut ist „absichtslos“
Der Therapeut ist möglicher Täter
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
 Szene:
Zwei Menschen begegnen
sich. Ihr Erleben und ihre Ausstrahlung sind
Ausdruck ihrer Erfahrungen und Lebenswege
 Reaktion:
Jeder reagiert emotional
entsprechend seiner Erfahrungen und bildet sich
ein „Vor – Urteil“ (Schutzreaktion)
 Impuls:
Jeder entwickelt einen
spezifischen Impuls (z.B. zur Flucht oder zur
„Eroberung“)
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
 Interpretation:
Szene, Reaktion und Impuls
lassen Rückschlüsse auf den Partner zu: (z.B.
Rückzug korrespondiert mit Ungemocht sein)
 Verstehen:
Grundlage des
Selbstwertgefühls ist das Verstanden-Werden,
das Verständnis (nicht identisch mit Billigung)
 Klären:
Aus dem Verständnis lässt
sich die Realität besser „sehen“, „verstehen“,
„begreifen“
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
  Klarifizieren und vielleicht Antworten:
Affekte werden aus dem Verstehen
entwickelt und genannt. Vielleicht aber
braucht der Gesprächspartner auch eine
„Antwort“ .
Und schließlich:
Es gibt viel mehr traumatisierte Menschen als wir denken.
Sie brauchen viel mehr unsere Bereitschaft, sie ins aktive Leben zurück zu holen.
Eine vergewaltigte Frau war ein Opfer,
ist eine Patientin und will wieder eine attraktive und begehrenswerte Frau sein.
Die Psychoanalytisch – interaktionelle Methode in der Behandlung traumatisierter
Menschen
Es ist nicht alles Trauma,
aber es lohnt sich,
immer die gleiche
professionelle
Empathie
walten zu lassen!
Jedes Opfer hat es verdient,
wieder einen aktiven
Modus leben zu können!
Niemand ist nur Opfer!
Dr. med. Andreas Dieckmann
Arzt für Neurologie und Psychiatrie
Psychotherapie/Psychoanalyse/Sozialmedizin
Chefarzt der Vivantes Entwöhnung Hartmut-Spittler-Fachklinik
Lehrtherapeut und Leiter der Psa-orientierten Sozialtherapeutenausbildung GVS
Lehrtherapeut Berliner Modell
Diakon
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www.vivantes.de/avk/spittler
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