preisträger

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42. BUNDESWETTBEWERB
17. BIS 20. MAI 2007
IN HAMBURG
PREISTRÄGER
// 42. Bundeswettbewerb
I N H A LT
// Preisträger
42. BUNDESWETTBEWERB
PREISTRÄGER ARBEITSWELT
04
PREISTRÄGER BIOLOGIE
06
PREISTRÄGER CHEMIE
08
PREISTRÄGER GEO- UND RAUMWISSENSCHAFTEN
10
PREISTRÄGER MATHEMATIK/INFORMATIK
12
PREISTRÄGER PHYSIK
14
PREISTRÄGER TECHNIK
16
SONDERPREISTRÄGER
18
PREISSTIFTER
31
IMPRESSUM
31
-- unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten --
A U S Z E I C H N U N G A L L E R P L AT Z I E R T E N
D E R FA C H G E B I E T E
EMPFANG DER BUNDESKANZLERIN DR. ANGELA MERKEL
AM 19. SEPTEMBER 2007 IN BERLIN
TEILNAHME AN EINEM AUSWAHLSEMINAR DER STUDIENSTIFTUNG
DES DEUTSCHEN VOLKES
-- VOM 17. BIS 20. MAI 2007 IN HAMBURG -VERANSTALTET VON DER STIFTUNG JUGEND FORSCHT E. V., HAMBURG
UND DER BEIERSDORF AG, HAMBURG
AUSZEICHNUNG DER
JUGEND FORSCHT SCHULE 2007
PREIS DER STÄNDIGEN KONFERENZ DER KULTUSMINISTER DER LÄNDER
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
2
3
FA C H G E B I E T S P R E I S E
2.PREIS
3.PREIS
4.PREIS
5.PREIS
gestiftet vom Bundesminister für Arbeit und
Soziales – € 1.500
und
Preis des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V - € 1.000
gestiftet vom Bundesminister für Arbeit und
Soziales – € 1.000
und
Zukunftstechnologiepreis der Bundesministerin für
Bildung und Forschung – € 1.500
gestiftet vom Bundesminister für Arbeit und
Soziales – € 500
gestiftet vom Bundesminister für Arbeit und
Soziales – € 375
und
Preis des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall – € 500
gestiftet vom Bundesminister für Arbeit und
Soziales – € 250
Jürgen Stadelmaier [19]
Kaisersbacher Straße 38
73642 Welzheim
Tel.: 07182 4427
A R B E I T S W E LT
BUNDESSIEGER – 1.PREIS
15
Robert Bosch GmbH, Waiblingen
Matthias Müller [22]
Bussardstraße 49
73650 Winterbach
Tel.: 07181 41423
Pascal Schmitt [19]
Bischlingstraße 2
63846 Laufach
Tel.: 06093 994871
12
Hanns-Seidel-Gymnasium
Hösbach
Christoph Koebe [18]
Krüsbreede 33
48157 Münster
Tel.: 0251 3211811
4
Andreas Graf [20]
Reimsbacher Straße 40
66839 Schmelz
Tel.: 06887 5652
2
Benjamin Lenz [16]
Sponheimer Straße 54
56850 Enkirch
Tel.: 06541 810523
Henri Möllers [18]
Dyckburgstraße 228
48157 Münster
Tel.: 0251 328639
Michael Grosch [21]
Schattertriesch 18
66839 Schmelz
Tel: 06887 6847
Mirjam Lenz [13]
Sponheimer Straße 54
56850 Enkirch
Tel.: 06541 810523
Gymnasium St. Mauritz
Münster
Philipp Weber [19]
Forsthofstraße 41
66687 Wadern-Wadrill
Tel.: 06871 4425
Gymnasium Traben-Trarbach
Max-Eyth-Schule, Stuttgart
Ralph Strobel [21]
Hägelestraße 21
73635 Rudersberg
Tel.: 07183 929398
8
ThyssenKrupp Drauz Nothelfer GmbH
Wadern-Lockweiler
Robert Bosch GmbH, Waiblingen
Baden-Württemberg
Bayern
Nordrhein-Westfalen
Saarland
FLIEGEN MIT BODENHAFTUNG
BILDSCHIRM ZUM
BEGREIFEN
RUDERN MIT NEUEM
SITZ
KAROSSERIEN SCHNELL GEIGENSAITEN IM
GESCHNITTEN
TEST
// Entdecke das Segelfliegen mit dem
Flugservolator – ein mögliches
Hilfsmittel zur Pilotenausbildung
// Neue Möglichkeiten der
Programmbedienung durch einen
Mehrfinger-Touchscreen
// Verbesserung der mechanischen
Effizienz beim Riemenrudern
// Einpassen von Schnittmessern
leicht gemacht
// Vergleichende physikalische
und chemische Untersuchung zur
Abnutzung von Geigensaiten
Touchscreens sind unter anderem von den Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn bekannt: Statt auf eine
Tastatur zu tippen, drückt man mit dem Zeigefinger auf
einen berührungsempfindlichen Bildschirm. Pascal
Schmitt hat das Prinzip weiterentwickelt: Sein Touchscreen lässt sich nicht nur mit einem Finger ansteuern,
sondern mit mehreren gleichzeitig. Die Möglichkeiten
seines Vielfinger-Bildschirms demonstriert der junge Forscher an mehreren Beispielen: So schrieb er ein
Malprogramm, bei dem sich eine farbige Fläche mit
mehreren Fingern auf dem Monitor hin- und herschieben lässt. Auf einem virtuellen Plattenspieler lässt sich
nach Herzenslust zu Hip-Hop-Klängen scratchen. Und
bei einem Murmelspiel gilt es, digitale Glaskügelchen
mit geschicktem Fingerdruck in das Tor des Gegners zu
bugsieren.
Beim Riemenrudern bedient jeder Sportler – im Gegensatz zum Skullen – nur ein einziges Ruder. Das Ziel einer
guten Rudertechnik ist es, möglichst effektiv zu sein.
Christoph Koebe und Henri Möllers, die selbst jahrelang
aktiv Leistungssport betrieben haben, überlegten sich,
wie sie die mechanische Effizienz des Riemenruderns
erhöhen könnten. Dazu entwickelten sie einen Rollsitz,
der mit einem Drehgelenk ausgestattet ist, und ließen
ihn von Sportlern testen. Die Daten von Kraft-Zeit- und
Schlaglängen analysierten sie mithilfe der sogenannten
Messboottechnik. Die Rückmeldung ihrer Testpersonen
war positiv und die Jungforscher konnten eine Erhöhung
der Leistung nachweisen. Der neue Rollsitz hat aber noch
weitere Vorteile: Er schont die Wirbelsäule und erhöht
die Sicherheit, da das Umdrehen des Ruders erleichtert
wird.
Wie kommt das Fensterloch in die Autotür? Es wird mit
einem Beschneidewerkzeug ausgeschnitten, das nach
dem Scherenprinzip mit Schneide und Gegenschneide funktioniert. Die sogenannte Schere schneidet aber
nur, wenn beide Seiten gut aneinander angepasst sind.
Die Schnittmesser der Schere sind jedoch sehr schwer
zugänglich, und zum Anpassen müssen sie entweder
umständlich ausgebaut oder innerhalb des Werkzeugs
bearbeitet werden. Um die Messer leichter und einfacher bearbeiten zu können, haben Andreas Graf, Michael
Grosch und Philipp Weber einen Hubtisch konstruiert.
Dieser erlaubt es, die Messer in ausgebautem Zustand
und in einer für den Arbeiter rückenschonenden Haltung einzupassen.
Benjamin und Mirjam Lenz spielen Geige. Dabei fiel ihnen auf, dass sie sehr häufig die Saiten erneuern müssen.
Die Geschwister wollten wissen, ob auch andere Violinisten einen vergleichbaren Saitenverschleiß haben und
welche Faktoren die Abnutzung der Saiten beeinflussen.
Sie bauten eine Versuchsgeige, führten chemische und
physikalische Dauerversuche durch und befragten Orchestermitglieder. Zusätzlich testeten sie Schweißproben
unterschiedlicher Spieler und begutachteten abgenutzte
Saiten im Rasterelektronenmikroskop. Ergebnis: Sowohl der Greifdruck als auch der Fingerschweiß bewirkt
die Zerstörung der Saiten. Das Material hat dabei erheblichen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Zersetzung.
Fliegen zu können, ist der Traum vieler Menschen.
Jürgen Stadelmaier, Matthias Müller und Ralph Strobel
haben ihn für sich verwirklicht. Allerdings sind sie dabei
auf dem Boden geblieben: Die drei entwickelten einen
Flugsimulator. Zwei Servomotoren, die von einem Computer-Flugsimulator gesteuert werden, führen die Flugbewegungen aus. Die Bewegungen des Flugzeugrumpfes
erfolgen dabei synchron zu den Bildern des ComputerFlugsimulators, die auf dem eingebauten Bildschirm
gezeigt werden. Durch den Einsatz von Schleifringen kann sich der Flugservolator beliebig oft um die eigene
Achse drehen – das sogenannte Rollen eines Flugzeugs
lässt sich realitätsnah simulieren. Der echte Flugzeugrumpf, originale Steuerelemente und ein zusätzlicher
Betriebsmodus verstärken das Gefühl, tatsächlich zu
fliegen.
4
Laudatio
Die konstruktiven Fertigkeiten der drei Auszubildenden
überzeugten die Jury. Die Gesamtanlage ist zur sicherheitstechnischen Abnahme angemeldet.
Rheinland-Pfalz
5
FA C H G E B I E T S P R E I S E
2.PREIS
3.PREIS
4.PREIS
5.PREIS
gestiftet von der Max-Planck-Gesellschaft e. V. –
€ 1.500
und
Einladung der China Association for Science & Technology und des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall
nach China
gestiftet von der Max-Planck-Gesellschaft e. V. –
€ 1.000
gestiftet von der Max-Planck-Gesellschaft e. V. –
€ 500
gestiftet von der Max-Planck-Gesellschaft e. V. –
€ 375
gestiftet von der Max-Planck-Gesellschaft e. V. –
€ 250
Ajescha Prozell [15]
Bötzowstraße 34
10407 Berlin
Tel.: 030 42859584
BIOLOGIE
BUNDESSIEGER – 1.PREIS
29
Samuel Fink [18]
Scheuergasse 10
79271 St. Peter
Tel.: 07660 1773
19
Andrés Kroker [17]
In den Aumatten 7
79199 Kirchzarten
Tel.: 07661 981498
Primo-Levi-Schule
Berlin
Dominik Herzog [18]
Leibnizstraße 29
67292 Kirchheimbolanden
Tel.: 06352 750435
24
Laiq-Jan Saidi [18]
Karl-Heinz-Krahn-Weg 2 g
22549 Hamburg
Tel.: 040 8320692
33
Vivien Miriam Rohwedder [19]
Damaschkestraße 6 c
24211 Preetz
Tel.: 04342 5002
Gymnasium Weierhof
Bolanden
Gesamtschule Blankenese
Hamburg
Friedrich-Schiller-Gymnasium
Preetz
32
Marie-Curie-Gymnasium
Kirchzarten
Berlin
Baden-Württemberg
Rheinland-Pfalz
Hamburg
Schleswig-Holstein
INSEKTEN SPÜREN
GIFTE AUF
WENN PFLANZEN
ROTIEREN
DUNKELROTER WEIN
IST IN
GUTE LUFT IN
HAMBURG
DES EINEN FREUD –
DES ANDERN LEID
// Entwicklung eines schnellen und
günstigen Testsystems auf Insektizidbelastung – wie kontaminiert
sind Schulen?
// Einfluss veränderter Schwerefeldbedingungen auf das Wachstum von
Kressekeimlingen
// Optimierung der Methode zur
Erzeugung eines möglichst dunkelroten Weines der Rebsorte Domina
// „Die Rückkehr der Flechten” – der
Luftqualität in Hamburg-West auf der
Spur – Flechten als Bioindikatoren
// Untersuchung zum Verhalten von
entomopathogenen Nematoden an
Mehlwürmern und Wachsmottenlarven
„Das Grüne muss immer nach oben!“, so lautet nach einem alten Witz die Ermahnung an Ostfriesen, wenn sie
Bäume pflanzen wollen. Eine Binsenweisheit, denn bei
Pflanzen wächst die Wurzel nach unten und der grüne
Spross nach oben. Woher wissen jedoch die Pflanzen,
wo oben und unten ist – vor allem, wenn sie im Dunkeln
stehen? Mit diesem Phänomen, für das es bis heute keine vollständige Erklärung gibt, beschäftigte sich schon
Charles Darwin im 19. Jahrhundert. Samuel Fink und
Andrés Kroker wollten insbesondere wissen, was mit der
Pflanze geschieht, wenn sie einer erhöhten Schwerkraft
ausgesetzt ist. Zu diesem Zweck entwickelten sie eine
Zentrifuge, die sich für ihre Versuche mit Kressekeimlingen eignete. Ein Ergebnis: Um die Stabilität zu erhalten, passt die Pflanze in der Zentrifuge die Dicke ihrer
Zellwände der jeweiligen Belastung an.
Je dunkler der Rotwein, desto besser sind die Verkaufszahlen. Auf einer Radtour entlang der Mosel erfuhr Dominik Herzog von Winzern, dass Weintrinker intensiv
roten Wein lieben. Daraufhin beschloss der 18-Jährige,
selbst nach Methoden zu forschen, mit denen sich möglichst farbintensive Rotweine herstellen lassen. Dafür
setzte er sich mit den aktuellen önologischen Farbstoffextraktionsmethoden auseinander, teilte sie in vier
Gruppen auf, verglich diese miteinander und optimierte
sie. Seine Experimente führte er mit der Rebsorte Domina durch, an der bislang noch kein wissenschaftlich
begründeter Vergleich dieser Methoden durchgeführt
worden ist. Den farbintensivsten Wein konnte der junge
Weinforscher mithilfe der klassischen Maischevergärung mit Reinzuchthefe herstellen.
Wenn Pilze mit Algen zusammenleben, entstehen
Flechten. Diese wachsen an Bäumen, Dächern oder
Steinen und sind sehr empfindlich gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen: Ist die Luft zu schlecht, sterben
sie ab. Laiq-Jan Saidi prüfte die Luftqualität im Westen
von Hamburg, indem er elf Flechtenstandorte kartierte.
Hier zeigte sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen
Luftemissionen und Flechtenvegetation. Der junge Forscher fand heraus, dass die Hamburger Innenstadt trotz
des regen Autoverkehrs nur mäßig von Schadstoffen
belastet ist. Die Luftqualität am nördlichen Elbufer erwies sich im Vergleich dazu jedoch als ziemlich schlecht.
Schuld daran sind Schwefeldioxide, die bei der Verbrennung von Schiffsdiesel entstehen. Ein Vergleich mit früheren Kartierungen zeigte, dass sich die Hamburger Luft
innerhalb von 23 Jahren erheblich verbessert hat.
Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln belastet zunehmend den Naturhaushalt. Eine Lösung könnte die biologische Schädlingsbekämpfung sein: Derzeit
werden beispielsweise Nematoden der Art Steinernema feltiae in der Champignonzucht oder auf Golf- und
Fußballplätzen gegen Schadinsekten eingesetzt. Vivien
Miriam Rohwedder hat das Verhalten dieser Fadenwürmer, die Mehlwürmer und Wachsmottenlarven befallen,
eingehend untersucht. Die junge Forscherin stellte fest,
dass lebende Wirtstiere bei dieser Nematodenart eine
höhere Bewegungsaktivität auslösen. Zudem konnte sie
nachweisen, dass Hämolymphe das Bewegungsverhalten
von Nematoden verstärkt. Ihre Ergebnisse könnten zur
Weiterentwicklung der Prozessoptimierung im Rahmen
der biologischen Schädlingsbekämpfung beitragen.
Gelbschwarzgestreifter Plagegeist mit Stachel – darauf
werden Wespen meist reduziert. Aber Wespe ist nicht
gleich Wespe. Weitgehend unbekannt ist, dass zum Beispiel Schlupfwespen durchaus nützlich sein können.
Aufgrund ihrer großen Empfindlichkeit gegenüber chemischen Verbindungen eignen sie sich als Testtiere für
Insektizide. Mit Insektiziden verunreinigte Räume sind
von außen nicht zu erkennen, chemische Untersuchungen sehr aufwändig und teuer. Besonders Schulen können sich solche Tests kaum leisten. Aus diesem Grund
hat Ajescha Prozell mithilfe von drei verschiedenen
Testtierarten einen einfachen Biotest entwickelt. Die
getesteten Insekten reagierten bereits auf geringe Giftkonzentrationen. Mit dem umweltfreundlichen Test lässt
sich die insektizide Belastung von Räumen somit schnell
nachweisen.
6
Laudatio
Ajescha Prozell hat ein einfaches, zuverlässiges und zudem sehr kostengünstiges Testverfahren zum Nachweis
von Insektiziden entwickelt, das die Jury beeindruckte.
7
FA C H G E B I E T S P R E I S E
2.PREIS
3.PREIS
4.PREIS
5.PREIS
gestiftet vom Fonds der Chemischen
Industrie e. V. – € 1.500
gestiftet vom Fonds der Chemischen
Industrie e. V. – € 1.000
und
Preis des Fonds der Chemischen Industrie e. V.
für eine nachhaltige Entwicklung – € 1.000
gestiftet vom Fonds der Chemischen
Industrie e. V. – € 500
und
Einladung des SIWI und des Ernst Sobotha Vereins e. V.
zum „International Stockholm Junior Water Prize
2007“
gestiftet vom Fonds der Chemischen
Industrie e. V. – € 375
gestiftet vom Fonds der Chemischen
Industrie e. V. – € 250
und
Einladung des VAA zu einem Studienaufenthalt
in den USA
Johannes Wandt [18]
Pater-Rupert-Mayer-Straße 13
84503 Altötting
Tel.: 08671 85322
CHEMIE
BUNDESSIEGER – 1.PREIS
49
Kevin Sifft [16]
Burgstraße 110
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel.: 02641 202802
König-Karlmann-Gymnasium
Altötting
47
Peter-Joerres-Gymnasium
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tobias Hahn [19]
Alte Heerstraße 271
06132 Halle-Saale
Tel.: 0345 7701365
41
Johannes Ewald [19]
Neustadter Straße 39
76829 Landau
Tel.: 06341 960347
Philomena Apitzsch [18]
Paul-Suhr-Straße 49 a
06130 Halle-Saale
Tel.: 0345 1205567
Andreas Krawitz [19]
Prinz-Eugen-Straße 13 b
76829 Landau
Tel.: 06341 347246
Elisabeth-Gymnasium
Halle-Saale
Otto-Hahn-Gymnasium
Landau
38
Jeffrey Hammann [19]
Bürgermeister-Rühl-Straße 20
64832 Babenhausen
Tel.: 06073 63885
42
Friedrich-Dessauer-Gymnasium
Aschaffenburg
Bayern
Rheinland-Pfalz
Sachsen-Anhalt
Rheinland-Pfalz
Bayern
MAGIE DES MAGNETITS
SUPER-FOTOS SELBST
GEMACHT
CHLORELLA MISST
WASSERGÜTE
ORDNUNG IM CHAOS
MOLEKÜLE OHNE
BINDUNGSÄNGSTE
// Untersuchung der Magnetitdarstellung in ammoniakalkalischer Lösung
aus Eisen[II]-sulfat
// Entwicklung einer eigenen
Inkjet-Beschichtung
// Entwicklung und Anwendung eines
Biosensors auf Basis der Sauerstoffproduktion von Algen
// Mikrometallbäume und ihre
mathematische Struktur
// Einfluss von Halogensubstituenten
auf die Geschwindigkeit der
nucleophilen Substitution von
Benzylhalogeniden
Die Digitalfotografie ist in den vergangenen Jahren immer populärer geworden. Wesentlich dazu beigetragen
hat zweifelsohne die Möglichkeit, Fotos per Tintenstrahldrucker direkt am PC zu Hause ausdrucken zu können.
Viele Hobbyfotografen verwenden dabei Inkjet-Papier.
Diese Tatsache veranlasste Kevin Sifft, sich näher mit
dem zugrunde liegenden Verfahren und den chemischen
Zusammenhängen zu beschäftigen, die sich dahinter
verbergen. Er führte verschiedene Versuchsreihen durch
und entwickelte schließlich eine eigene mikroporöse Inkjet-Beschichtung, die sich auf nahezu jedes Papier auftragen lässt. Fotos von Digitalkameras können auf diese
Weise in hoher Qualität ausgedruckt werden.
Die Grünalge Chlorella produziert umso mehr Sauerstoff,
je sauberer das Wasser ist, in dem sie lebt. Dieses Prinzip
nutzten Tobias Hahn und Philomena Apitzsch für den Bau
eines einfachen und zuverlässigen Biosensors zur Bestimmung der Wassergüte. Sie beschichteten eine Sauerstoffelektrode mit einem Algenkonzentrat, das sie zuvor in
Gelatine eingebettet hatten, und bestrahlten die Elektrode mit 20 Leuchtdioden. Ihre Messreihen zeigten, dass
der Algensensor sowohl empfindlich als auch robust ist:
Schon geringe Mengen des Zellgifts Kupfersulfat bremsen die Photosynthese und damit die Sauerstoffproduktion messbar. Auch das Abwasser aus einer Waschmaschine hemmt die Aktivität der Alge. Allerdings haben
sich die Zellen schon nach wenigen Stunden in sauberem
Wasser wieder erholt. Damit ist der Biosensor auch für
Serienmessungen gut geeignet.
Metallbäume sind Ablagerungen, die aus Salzen entstehen. Für alle Bereiche, in denen große Oberflächen,
kleinste Partikel und Metallabscheidungen jeglicher Art
eine Rolle spielen – zum Beispiel für Batteriehersteller –,
ist dies wichtig zu verstehen. Die Ablagerungen wachsen scheinbar völlig chaotisch. Offenbar gibt es aber
eine Ordnung hinter dem Chaos, da sich die verschiedenen Bäume ihren jeweiligen Metallen zuordnen lassen.
Dieser Ordnung wollten Johannes Ewald und Andreas
Krawitz auf den Grund gehen. Sie erstellten ein Computerprogramm, mit dem sich nun die Metallbäume simulieren und analysieren lassen.
Halogenhaltige Chemikalien sind wichtige Substanzen
in der Pharmazie. Jeffrey Hammann tauchte tief in die
Welt dieser Moleküle ein. Er untersuchte am Beispiel
von Benzylbromid, wo am Molekülring Brom, Chlor und
Fluor binden und unter welchen Bedingungen besonders
stabile Verbindungen entstehen. Durch einfache Messungen der Leitfähigkeit in der Probelösung bestimmte
der Jungforscher Geschwindigkeitskonstanten, Reaktionsenthalpie und Reaktionsentropie. Seine Daten
belegen, dass die Bindung umso fester wird, je stabiler
der Übergangszustand zwischen Halogen und Benzyl ist.
Durch solche Berechnungen könnte man künftig auch
abschätzen, wie eine pharmazeutische Substanz innerhalb des Körpers wirkt: Je schneller die Reaktion und je
fester die Bindung, umso stärker die Wirkung.
Magnetit ist ein stark magnetisches Eisenoxid, das in
alkalischer Lösung durch Oxidation von Eisensulfat entsteht. Die mehrstufige Reaktion läuft allerdings nicht
spontan, sondern nur mit Verzögerung an. Johannes
Wandt hat herausgefunden, weshalb dies so ist: In den
ersten Sekunden bildet sich eine chemische Vorstufe,
erst dann setzt die Oxidation zum Magnetit ein. Um die
Reaktion genau zu beobachten und sekundengenau aufzuzeichnen, baute er eine einfache Versuchsanordnung
aus Reaktionsraum, Magnet und Präzisionswaage. Dabei
stellte er fest, dass die Bildung des Magnetits stark von
der Ammoniakkonzentration abhängt. Einiges deutet
darauf hin, dass Ammoniak nicht nur als Lösungsmittel
fungiert, sondern direkt in die Reaktion eingreift.
8
Laudatio
Johannes Wandt überzeugte die Jury insbesondere mit
seinen originellen Ideen, der hohen Qualität der Experimente und der klaren Analyse seiner Ergebnisse.
9
FA C H G E B I E T S P R E I S E
2.PREIS
3.PREIS
4.PREIS
5.PREIS
gestiftet vom stern – € 1.500
und
Preis der WE-Heraeus-Stiftung – € 250
und Einladung zur GDNÄ-Versammlung
gestiftet vom stern – € 1.000
gestiftet vom stern – € 500
gestiftet vom stern – € 375
und
Preis des Verbandes Deutscher Schulgeographen e. V. –
€ 1.000
gestiftet vom stern – € 250
und
Preis der Union deutscher ZONTA-Clubs – € 2.000
Max Frenzel [18]
Albert-Einstein-Straße 27
02625 Bautzen
Tel.: 03591 271472
GEO- UND RAUMWISSENSCHAFTEN
BUNDESSIEGER – 1.PREIS
55
Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra
Meißen
Marvin Fehrenbacher [15]
Brabanter Straße 11
41363 Jüchen
Tel.: 02182 5451
54
Gymnasium Jüchen
Philipp Hähnel [18]
Brandenburgische Straße 92
15566 Schöneiche
Tel.: 030 64389901
58
Wilhelm-Foerster-Sternwarte
Berlin
Tim Wieschalla [19]
Am Hasenkamp 5
17192 Waren [Müritz]
Tel.: 03991 120610
64
Lisa Gutjahr [17]
Buchenackerstraße 10
63768 Hösbach
Tel.: 06021 540587
Christian Kuckuck [19]
Dorfanger 5
17192 Klink
Tel.: 03991 732250
Veronika Kilzer [18]
Sodenackerstraße 21
63877 Sailauf
Tel.: 06093 307187
Christin Parschau [19]
Backofenstraße 5
17192 Torgelow am See
Tel.: 03991 665245
Hanns-Seidel-Gymnasium
Hösbach
57
Richard-Wossidlo-Gymnasium
Waren [Müritz]
Sachsen
Nordrhein-Westfalen
Berlin
Mecklenburg-Vorpommern
Bayern
SCHILLERNDE
VERWITTERUNG
S TA B I L E S P E E R E A U S
DER STEINZEIT
BILD MIT MAKELN
MEHR ÜBERBLICK
NEUE ERKENNTNISSE
Z U M K L I M AWA N D E L
// Untersuchungen zur Sekundärmineralisation auf der Halde des ehemaligen Nickelbergwerks in Sohland/
Spree [Sachsen]
// Steinzeitliche Speere – im Feuer gehärtet? Experimentelle Überprüfung
der Holzhärtung durch Feuer
// Schwerkraftsimulation auf dem
Gummilaken – Möglichkeiten und
Grenzen
// Untersuchung der Parkplatzsituation
in Warener Fördergebieten
// Wenn die Erde gärt – Permafrost als
Methanquelle
Archäologen sind sich nicht einig, ob steinzeitliche Holzspeerspitzen im Feuer gehärtet wurden. Marvin Fehrenbacher ging dieser Frage nach. In seinen Experimenten
ging es ihm insbesondere darum auszuschließen, dass
die Härtung nur durch Trocknen erzielt wurde. Der junge
Forscher bestimmte die sogenannte Brinellhärte von vier
Holzarten in frischem, ausgekohltem und getrocknetem
Zustand, und er untersuchte, wie sich Speerspitzen dieser Hölzer bei Stauchung verändern. Er konnte feststellen, dass durch Ankohlen die Holzhärte bei fast allen
Hölzern am höchsten ist und die Speerspitzen nach dem
Ankohlen immer am stabilsten sind. Auch wenn bislang
eindeutige Beweise fehlen, geht der Schüler davon aus,
dass die Steinzeitmenschen die Feuerhärtung kannten
und auch anwendeten.
1916 präsentierte Albert Einstein seinen vielleicht größten Geniestreich: die Allgemeine Relativitätstheorie. Sie
ist eine Theorie der Gravitation und wird gern mit einem
anschaulichen Bild beschrieben: Demnach dellen schwere Körper wie die Sonne den Raum ein wie eine Orange,
die auf einer Gummihaut liegt. Die Erde benimmt sich in
diesem Bild wie eine Murmel, die in der Mulde herumrollt und auf diese Weise ihre Orangensonne umkreist.
Philipp Hähnel hat in seiner Arbeit akribisch untersucht,
inwieweit dieses Gummihaut-Bild wirklich zutrifft. Sein
Ergebnis: Das Bild hat Grenzen; es führt, vereinfacht
gesagt, für verschieden große Murmeln zu durchaus
unterschiedlichen Ergebnissen. Also: Vorsicht mit der
Gummihaut-Analogie!
Die Welt von oben zu betrachten, bietet neue Perspektiven. Das ist nicht erst seit Google Earth bekannt. Tim
Wieschalla, Christian Kuckuck und Christin Parschau
haben in ihrer Heimatstadt Waren die Parkplatzsituation in der Innenstadt mithilfe von Luftbildern über
ein geografisches Informationssystem [GIS] analysiert.
Die Auswertung über eine GIS-Software macht die aufwändige Vor-Ort-Recherche überflüssig und reduziert
so die Personalkosten. Zudem konnten die Parkplätze
verschiedenen Kategorien wie „behindertengerecht“,
„caravangeeignet“ oder „Zeitparkplatz“ zugeordnet werden. Doch damit haben sich die drei Gymnasiasten nicht
begnügt. Als besonderen Service entwickelten sie ein
Internetportal, in dem Informationen zu Parkflächen in
einem bestimmten Umkreis angeboten werden.
Die Untersuchungsergebnisse von Lisa Gutjahr und
Veronika Kilzer dürften für die aktuelle Klimaforschung
von Bedeutung sein. Die beiden Jungforscherinnen zeigten, dass die Dauerfrostböden in Nordkanada, Alaska
und Sibirien im Zuge des Klimawandels teilweise auftauen und dadurch große Mengen von Methan freisetzen.
Brisant ist diese Erkenntnis deshalb, weil das Gas ein
vielfach höheres Treibhauspotenzial als Kohlendioxid
besitzt. Ein teuflischer Kreislauf entsteht: Die Klimaerwärmung führt zu einem Auftauen der Böden, die dann
wiederum neues Treibhausgas freisetzen und zu weiteren
Klimaveränderungen führen.
Eine Bergbauhalde ist mehr als totes Geröll. Regen, Sauerstoff und Kohlensäure verwandeln die Erzrückstände
über viele Jahre in eine Vielzahl farbiger und zum Teil
seltener Sekundärmineralien. Max Frenzel hat diese
Verwitterungsprozesse auf einer Halde eines ehemaligen
Nickelbergwerks unter die Lupe genommen. Er analysierte seine Proben chemisch und spektroskopisch; den
Aufbau der Kristalle untersuchte er unter dem Rasterelektronenmikroskop. Der Jungforscher fand heraus, dass
die Verwitterungsprozesse in der Halde ähnlich ablaufen
wie die in einer Lagerstätte. Außerdem stieß er auf zwei
verschiedene Typen von Sekundärmineralien: eisenhaltige, die leicht verklumpen, und besonders schön schillernde Kupfer- und Nickelsilikate.
10
Laudatio
Max Frenzel hat neue, in der Region bisher nicht bekannte Minerale entdeckt und beschrieben. Beeindruckendes
Fachwissen wird hier mit souveräner Methodenanwendung kombiniert.
11
FA C H G E B I E T S P R E I S E
2.PREIS
3.PREIS
4.PREIS
5.PREIS
gestiftet von der Ernst A. C. Lange-Stiftung,
Bremen – € 1.500
und
Konrad-Zuse-Jugendpreis der Eduard-Rhein-Stiftung –
€ 1.500
gestiftet von der Ernst A. C. Lange-Stiftung,
Bremen – € 1.000
gestiftet von der Ernst A. C. Lange-Stiftung,
Bremen – € 500
gestiftet von der Ernst A. C. Lange-Stiftung,
Bremen – € 375
und
Jugendpreis der Eduard-Rhein-Stiftung – € 1.500
und
Einladung der China Association for Science & Technology und des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall
nach China
gestiftet von der Ernst A. C. Lange-Stiftung,
Bremen – € 250
Martin Maas [19]
Ginsterweg 11
06120 Lieskau
Tel.: 0345 5510704
M AT H E M AT I K /
I N F O R M AT I K
BUNDESSIEGER – 1.PREIS
76
Georg-Cantor-Gymnasium Halle
010010101101
111000010101
010100101000
100100100010
101010101111
101001010110
111100001010
101010010100
010010010011
000101111101
0 1 1 0 1 0 1 00 11 00 00 01 0 1 0 1 1 0 1
1 0 1 1 1 0 1 11 01 01 00 00 0 0 1 0 1 0 1
1 0 1 0 1 0 1 00 11 00 11 10 0 1 0 1 0 0 0
1 1 1 0 1 0 0 11 00 10 01 10 0 1 0 0 0 1 0
1 0 1 1 1 1 0 01 00 01 10 01 0 1 0 1 1 1 1
1 0 1 0 1 0 1 01 00 11 00 10 1 0 1 0 1 1 0
111100001010
101010010100
010010010011
000101111101
011010101000
101110110000
101010101011
Marc-Andre Schulz [18]
Innweg 33
24146 Kiel
Tel.: 0431 784882
78
Nils Asmussen [18]
Rohrsängerweg 32
24146 Kiel
Tel.: 0431 2001365
Matthias Lienert [19]
Wörther Straße 58
28211 Bremen
Tel.: 0421 4914965
75
Kippenberg-Gymnasium
Bremen
Gymnasium Elmschenhagen
Kiel
Stefanie Kosan [17]
G.-Lilienthal-Straße 9
07407 Rudolstadt
Tel.: 03672 345176
74
Felix Herbst [16]
Vorderhügel 10
98544 Zella-Mehlis
Tel.: 03682 42139
Anne Plochowietz [17]
Fabrikstraße 30
07607 Eisenberg
Tel.: 036691 50809
Ulrich Zorn [17]
Hohlweg 51
99894 Leinatal OT Engelsbach
Tel.: 03623 308162
Carl-Zeiss-Gymnasium
Jena
Goetheschule Ilmenau
69
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Bremen
Thüringen
Thüringen
D AT E N S I C H E R
ÜBERTRAGEN
Z U F A L L S F O L G E N S TAT T
CHIPKARTE
VERNETZTES
SCHACHSPIEL
SILBER AUF
WANDERUNG
FA R N Z Ü C H T U N G P E R
COMPUTER
// Stegacrypt – Entwicklung einer
modularen Steganografie-Software
// Human Random – Identifikation
durch Zufallszahlen
// Schach als komplexes Netzwerk
// „Silberlinsen” – quantitative
Erfassung von Ionenaustauschprozessen in optischen Gläsern
// Darstellung und Generierung zweiund dreidimensionaler Strukturen
mit Hilfe von iterierten Funktionensystemen
Inwieweit lassen sich Menschen anhand von Zufallsfolgen, die sie selbst generiert haben, identifizieren? Zur Beantwortung dieser Frage untersuchten
Marc-Andre Schulz und Nils Asmussen zufällige
Zahlenfolgen, die von über 100 Personen erzeugt
wurden, auf identifikationsrelevante Merkmale. Die
beiden Jungforscher entwickelten Verfahren, durch
die sich die von Person zu Person unterschiedlichen
Grundmuster aus den Zufallsfolgen herausziehen lassen.
Auf dieser Basis entwarfen sie dann ein System, das es
ermöglicht, sich nicht durch Passwort oder Chipkarte
auszuweisen, sondern durch einfach und intuitiv bei jeder Benutzung frei erstellte Zufallsfolgen.
Internet, Nervenbahnen des Gehirns, soziale Beziehungsgeflechte – komplexe Netzwerke begegnen uns
im täglichen Leben überall. Matthias Lienert übertrug
dieses Konzept erstmals auf das Schachspiel: Felder
entsprechen Knotenpunkten, Züge den Verbindungen
dazwischen. Die mathematischen Eigenschaften dieses
Netzwerks von Zügen berechnete er aus Sammlungen
von Schachpartien aus dem Internet. Durch charakteristische Netzwerkgrößen lassen sich die strategischen
Eigenschaften sowohl von Figuren, Spielstadien und Eröffnungen als auch von Spielstilen, Siegen, Niederlagen
und einzelnen Partien objektiv erfassen und quantifizieren. Diese Größen können als Parameter für ein Einstufungssystem von Partien verwendet werden. Mithilfe des
Analyseprogramms lassen sich strategisch wichtige und
angreifbare Punkte identifizieren.
Gewöhnliche Linsen – etwa in Brillengläsern – sind gekrümmt. Es gibt aber auch andere Varianten: So bietet
ein kleines Mikrooptik-Unternehmen aus Jena Glaslinsen an, die vollkommen plan sind oder die Form
eines Stabes haben. Der Trick dahinter: Das Glas ist auf
besondere Weise mit Silberteilchen gespickt, die das
Licht brechen und dadurch bündeln können. Zum Einsatz kommen diese Mikrolinsen unter anderem in der
Glasfaserkommunikation und bei Endoskopen in der
Medizin. Stefanie Kosan und Anne Plochowietz haben
ein Computerprogramm entwickelt, mit dem sie berechnen können, auf welche Art und Weise die Silberteilchen
während des Herstellungsprozesses in das Glas hineinund andere Teilchen – zum Beispiel Natrium – herauswandern. Die Optikfirma aus Jena kann die Software als
nützliches Werkzeug nutzen, um den Herstellungsprozess weiter zu verfeinern.
Farne sehen nicht nur schön aus, sie sind auch in mathematischer Hinsicht höchst faszinierend. Der Grund:
Farne zeigen eine ausgeprägte selbstähnliche Struktur.
Schaut man sich die Blattwedel genauer an, so entdeckt
man, dass die kleinen Zacken fast genauso aussehen wie
die großen. Ganz ähnliche Strukturen lassen sich auch
mit dem Computer erzeugen – und zwar, wenn man bestimmte mathematische Formeln immer wieder mit ihren eigenen Ergebnissen speist. Felix Herbst und Ulrich
Zorn schrieben eine solche Software. Mit ihr können sie
spektakuläre zwei- und dreidimensionale Muster auf
den Bildschirm zaubern – darunter auch Farne, die verblüffend realistisch anmuten.
Datensicherheit ist ein hochaktuelles Thema. Doch die
bekannten Verschlüsselungsverfahren haben allesamt
eine Schwäche: Es lässt sich nämlich feststellen, ob verschlüsselte Daten übertragen werden. Die Datenübertragung könnte somit sabotiert werden. Abhilfe schafft hier
die Steganografie: Verschlüsselte Daten werden in anderen Daten, beispielsweise Bildern, versteckt, so dass
sie nicht entdeckt werden können. Leider war dieses
Verfahren für Nutzer bislang kaum anwendbar, da existierende Programme nur einzelne Dateiformate unterstützten und schwer zu handhaben waren. Martin Maas
entwickelte Stegacrypt, das die Probleme löst. Es stellt
ein modulares System zur Verfügung, mit dem beliebige Formate unterstützt werden können. Zusätzlich ist es
durch ein eigenes Dateisystem und eine entsprechende
Benutzerschnittstelle sehr einfach zu bedienen.
12
Laudatio
Die Jury war besonders von Martin Maas’ Fachwissen
über die Grundlagen der Kryptografie und den nach
Grundsätzen aktueller Software-Entwurfsmethoden
entstandenen Umgebung begeistert.
13
FA C H G E B I E T S P R E I S E
2.PREIS
3.PREIS
4.PREIS
5.PREIS
gestiftet von der Deutschen Forschungsgemeinschaft e. V. – € 1.500
und
Einladung der EU zum „19th European Union Contest
for Young Scientists“
gestiftet von der Deutschen Forschungsgemeinschaft e. V. – € 1.000
und
Preis der WE-Heraeus-Stiftung – € 250
und Einladung zur GDNÄ-Versammlung
gestiftet von der Deutschen Forschungsgemeinschaft e. V. – € 500
und
Einladung des VAA zum „London International Youth
Science Forum“
gestiftet von der Deutschen Forschungsgemeinschaft e. V. – € 375
und
Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. –
€ 250
gestiftet von der Deutschen Forschungsgemeinschaft e. V. – € 250
Florian Ostermaier [18]
Hauptstraße 57
88356 Ostrach
Tel.: 07585 2631
PHYSIK
BUNDESSIEGER – 1.PREIS
90
Fabian Kories [19]
Maria-Sibylla-Merian 121
55122 Mainz
Tel.: 06131 696273
Gymnasium Wilhelmsdorf
88
Theresianum Mainz
Rahel Vortmeyer [19]
Dorfbauerschaft 49 b
48346 Ostbevern
Tel.: 02532 963506
93
Gymnasium St. Mauritz
Münster
Matthias Brück [20]
Friedrichshulder Stieg 35
22869 Schenefeld
Tel.: 040 8391320
83
„Faszination Physik” , DESY
Hamburg
Henrike Wilms [19]
Meistersteig 34
88069 Tettnang
Tel.: 07542 8554
Jenny Beleites [18]
Ringstraße 12
99752 Bleicherode
Tel.: 0179 7140524
82
Walter Müller [18]
Ligusterweg 17
99097 Erfurt
Eckhard Strobel [18]
Rosenweg 29
98617 Meiningen
Tel.: 03693 503606
Montfort-Gymnasium
Tettnang
Albert-Schweitzer-Gymnasium
Erfurt
Baden-Württemberg
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Hamburg
Thüringen
BLITZE IM
GRUBENLICHT
DAS VERRÜCKTE
PENDEL
KLEINER TROPFEN –
GROSSE WIRKUNG
CHAOTISCHE
L AVA L A M P E
WIE SCHNELL IST DAS
LICHT?
// Rhythmischer Regentropfen
// Demonstrationsversuch zum Nachweis von deterministischem Chaos
// Ein Tropfen zieht Kreise
// Ein „Flügelschlag” zum Chaos –
Beobachtung zur Musterbildung
beim Übergang ins Chaos
// Entwicklung eines Demonstrationsexperimentes zur Messung der Lichtgeschwindigkeit
Das Chaos spielt im Alltag eine nicht zu unterschätzende
Rolle. So ist etwa das Wetter ein chaotisches System und
daher nur schwer vorherzusagen. Der Grund: Kleine Unterschiede etwa beim Luftdruck können gewaltige Folgen
haben und die Witterung regelrecht umkippen lassen.
Fabian Kories veranschaulicht das Chaos mit einem
simplen Versuch. Aus den Teilen eines Metallbaukastens hat er ein Pendel konstruiert, das aus zwei Armen
besteht: Der kleinere der beiden Arme ist am unteren
Ende des längeren befestigt. Lässt man dieses Doppelpendel frei schwingen, scheint es nach ein paar Runden
verrückt zu spielen – es schwingt wild und irregulär hin
und her; das untere, kleinere Pendel überschlägt sich
sogar. Eine ausgefeilte Lichtschranken-Konstruktion,
die einen PC mit Messdaten füttert, beweist, dass diese
Bewegung tatsächlich chaotisch verläuft.
Ein Regentropfen, der in eine Pfütze fällt, verursacht
Kreiswellen. Dieses Bild ist für jedermann eine vertraute
Alltagserscheinung. Aber von welchen Faktoren ist die
Ausbreitung und Struktur dieser Wellen abhängig? Von
der Oberflächenspannung, der Wassertiefe oder der Fallhöhe des Tropfens? Und wie entstehen diese Kreiswellen
eigentlich genau? Diesen Fragen ging Rahel Vortmeyer
auf den Grund. Dabei half ihr eine Videoanalyse und ein
Theoriemodell zur Entstehung von Kreiswellen. Die junge Forscherin fand heraus, dass Oberflächenspannung
und Wassertiefe nicht nur einen wesentlichen Einfluss
auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen haben,
sondern dass auch der Verlauf des Aufprallvorgangs von
diesen Faktoren abhängt.
Kleine Ursache, große Wirkung. Das ist die Grundaussage
der Chaostheorie. Sie geht zum Beispiel davon aus, dass
der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen
Wirbelsturm in Texas auslösen kann. Matthias Brück
ging der Frage nach, ob hinter dem Chaos letztlich doch
eine verborgene Ordnung steckt. Dazu ließ er sich etwas
originelles einfallen: Er nahm einen schmalen Behälter
aus Aluminium und Plexiglas, ausgerüstet mit Heiz- und
Kühlelementen. Diesen füllte er mit einer Emulsion aus
Sonnenblumenöl und Wasser, heizte die Flüssigkeit von
unten und kühlte sie von oben. Das Resultat: Ähnlich wie
bei einer Lavalampe bildeten sich komplexe Blasenmuster. Unter anderem konnte der Jungforscher bestimmen,
unter welchen Bedingungen diese Muster chaotisch wurden, also unberechenbar.
Die Lichtgeschwindigkeit ist eine der wichtigsten Naturkonstanten der modernen Physik und spielt auch
im Physikunterricht eine wichtige Rolle. Um den Unterrichtsstoff zu veranschaulichen, entwickelten Jenny
Beleites, Walter Müller und Eckhard Strobel ein Demonstrationsexperiment, das sich durch leichte Verständlichkeit, geringe Kosten und eine Genauigkeit bis
auf 0,6 Prozent auszeichnet. Ein modulierter Laserstrahl
fällt dabei über zwei Umlenkspiegel auf eine Photodiode. Die Phasenverschiebung zwischen dem gesendeten
und dem empfangenen Signal wird bestimmt und dient
als Maß für die Zeit, die das Licht benötigt, um eine bestimmte Strecke zurückzulegen. Aus Weg und Zeit kann
die Lichtgeschwindigkeit berechnet werden.
Laudatio
Als Florian Ostermaier und Henrike Wilms eine Tropfsteinhöhle besuchten, konnten sie einen eigenartigen
Lichteffekt beobachten: Immer wenn ein Tropfen von
der Höhlendecke fiel, schien er in einer bestimmten
Höhe aufzublitzen; es war, als würde er das Licht der
Grubenlampe besonders stark reflektieren. Unsicher,
ob sie einer optischen Täuschung aufgesessen waren,
machten sich die beiden an ein Experiment. Mithilfe von
Pipette, Lampe und Lichtschranke bannten sie den von
ihnen beobachteten Effekt auf den Chip einer Digitalkamera. Dabei bemerkten die Jungforscher, dass die Lichtmuster von der jeweiligen Form des Tropfens abhängen.
Diese Form ist nämlich nicht starr, sondern verändert
sich: Der Tropfen wabert während des Falls hin und her,
was sich durch ein rhythmisches Blitzen im Schein einer
Lampe verrät.
14
Die Jury war beeindruckt von der sorgfältigen Beobachtung des Phänomens und der daraus abgeleiteten physikalischen Modellbildung. Ihr tiefes physikalisches Verständnis führte die Jungforscher zu einer erfolgreichen
quantitativen Beschreibung der Tropfenschwingungen
während des Falls.
15
FA C H G E B I E T S P R E I S E
2.PREIS
3.PREIS
4.PREIS
5.PREIS
gestiftet vom VDI Verein deutscher
Ingenieure e. V. – € 1.500
und
Einladung der EU zum „19th European Union Contest
for Young Scientists“
und
Einladung der Bundeswehr zu einer Informationsreise
zu Forschungseinrichtungen
gestiftet vom VDI Verein deutscher
Ingenieure e. V. – € 1.000
und
Preis des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall – € 1.000
und
Preis der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft e. V. –
€ 500
gestiftet vom VDI Verein deutscher
Ingenieure e. V. – € 500
und
Preis des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. für Robotik – € 750
gestiftet vom VDI Verein deutscher
Ingenieure e. V. – € 375
gestiftet vom VDI Verein deutscher
Ingenieure e. V. – € 250
Florian Schnös [18]
Pestalozzistraße 16 a
97464 Niederwerrn
Tel.: 09721 40820
TECHNIK
BUNDESSIEGER – 1.PREIS
104
Alexander-von-Humboldt-Gymnasium
Schweinfurt
Kristin Völk [20]
Sonnenweg 7
96472 Rödental
Tel: 09563 3569
107
Universität des Saarlandes
Saarbrücken
Martin Wuck [19]
Drevesstraße 12
14473 Potsdam
Tel.: 0331 862308
108
Stefan Haag [20]
Silcherstraße 18
78564 Wehingen
Tel.: 07426 1588
97
Niclas Müller [17]
Unter der Klinik 3
34260 Kaufungen
Tel.: 05605 7150
Christoph Löbert [19]
Steinstraße 21
14482 Potsdam
Tel.: 0331 708597
Sonja Klingler [20]
Andreas-Hofer-Straße 4
78549 Spaichingen
Tel.: 07424 86097
Philipp Jäger [17]
Hopfenbreite 18
34260 Kaufungen
Tel.: 05605 1838
David Lenk [20]
Igelweg 3 p
14552 Michendorf
Tel.: 0173 3909414
Jakob Sum [20]
Lembergstraße 30
78588 Denkingen
Tel.: 07424 85085
PhysikClub Kassel
Peter-Joseph-Lenné-Schule
Potsdam
Gymnasium Spaichingen
101
Bayern
Saarland
Brandenburg
Baden-Württemberg
Hessen
RÄUMLICH SEHEN
LERNFÄHIGER
ROBOTER
A B G E TA U C H T
IM STURM ERPROBT
M E TA L L E F L I N K W I E
EIN FISCH
// SmartCam – Entwicklung einer
universell einsetzbaren 3-D-Kamera
// Auf Schritt und Tritt – der Weg zum
selbstlernenden humanoiden
Roboter
// Entwicklung eines autarken,
computergesteuerten Tauchroboters
// Sturmsicherung einer Windkraftanlage
// Bau eines Unterwasserantriebs aus
Nitinol
Die Vorstellung, einen künstlichen Menschen zu schaffen,
geistert bereits seit Jahrhunderten durch das menschliche Denken. Auch Kristin Völk erlag dieser Faszination. Sie konstruierte ihren eigenen menschenähnlichen
Roboter mithilfe eines CAD-Programms [Computeraided-design] und fertigte die Komponenten selbst auf
einer CNC-Fräse. Während der Roboter zu Beginn noch
über Schritttabellen lief, gelang es der jungen Technikerin, ihm durch zusätzliche Sensorik ein flexibleres
Gehen beizubringen. Zur Datenerfassung entwickelte sie
eine Platine und übertrug die menschliche Fähigkeit des
Lernens mithilfe des künstlichen Lernverfahrens „Reinforcement learning“ auf den Roboter. Dieser benutzt nun
Arme und Beine und hält sein Gleichgewicht – beihnahe
wie ein Mensch.
Was man nicht sehen kann, regt die Fantasie an. Das war
auch bei den passionierten Anglern Martin Wuck, Christoph Löbert und David Lenk so. Sie fragten sich, wie es
wohl auf dem Grund ihres Angelsees aussieht. Um das
zu klären, entwickelten sie einen Tauchroboter, der Bodenproben nehmen, die Temperatur messen und filmen
kann. Das Gerät verfügt über ein ausgeklügeltes Tauchsystem und bewegt sich im Wasser völlig autonom. Zwei
Schraubenantriebe und ein abnehmbarer Bodenantrieb
sorgen für die nötige Bewegungsfreiheit. Ein Minicomputer an Bord lenkt sämtliche Mess- und Steuerelemente. Die notwendigen Befehle erhält das Gerät per W-LAN
vom Land aus. Damit man in den dunklen Tiefen auch
etwas sehen kann, haben die drei Entwickler leistungsstarke und zugleich stromsparende LEDs eingesetzt.
Rotor und Generator einer Windkraftanlage sind nur
für eine bestimmte maximale Drehzahl angelegt. Aus
diesem Grund ist eine Sturmsicherung wichtig. Eine
solche möglichst einfache und robuste Konstruktion für
kleine Anlagen zu entwickeln, setzten sich Stefan Haag,
Sonja Klingler und Jakob Sum zum Ziel. Sie erweiterten
ein bereits bekanntes mechanisches Prinzip um eine
neuartige Steuerung. Diese berechneten sie zuerst theoretisch, erstellten dann die technischen Zeichnungen
und konstruierten mithilfe einer Firma eine erste Version der Bauteile. Vor der Fertigstellung bestimmten die
drei die Realbedingungen für ihre Steuerung in einem
Windkanal. Mit diesem Test konnten sie auch beweisen,
dass ihre Anlage sogar bei Orkanwindstärke noch die gewünschte maximale Leistung erbringt.
Nitinol ist eine Metalllegierung aus Nickel und Titan, die
sich leicht verformen lässt. Beim Erhitzen kehrt sie in
ihre ursprüngliche Form zurück. Dies funktioniert viele
Millionen Mal, ohne dass das Material ermüdet. Das sogenannte Gedächtnismetall bildet also eine Art Muskel.
Das brachte Niclas Müller und Philipp Jäger auf die Idee,
einen Metallantrieb für ein Unterwasserboot zu bauen,
der den Muskelpaaren in Schwanzflossen von Fischen
nachempfunden ist. Sie entwickelten ein Kaulquappenmodell, das von einer Nitinol-Flosse angetrieben wird
und lautlos durchs Wasser gleiten kann.
Die Natur liefert häufig die Impulse für technische Entwicklungen. Florian Schnös ließ sich vom räumlichen
Sehen inspirieren. Der Gymnasiast entwickelte eine
dreidimensionale Kamera, die mit ihren zwei Objektiven
neben Farben auch Informationen zur Tiefe aufzeichnet
und per USB auf einen Rechner überträgt. Dort werden die Daten von einer speziellen Software analysiert.
Der 18-Jährige hat dabei besonders auf eine kompakte
Bauweise geachtet. Mit Materialkosten unter 35 Euro
erschließen sich für das Gerät zahlreiche Anwendungsgebiete von der Robotik über die Humanmedizin bis hin
zur Automobilindustrie. So könnten Roboter dynamisch
auf wechselnde Umgebungsbedingungen reagieren oder
Blinde sich mithilfe der Informationen einer 3-D-Kamera besser räumlich orientieren.
16
Laudatio
Erfinden, Konstruieren, Herstellen, Optimieren, Kalkulieren – alle Stufen ingenieurwissenschaftlicher Tätigkeit finden wir bei Florian Schnös in bemerkenswerter
Entwicklungsstufe. Die Jury ist überzeugt, hier einen
herausragenden zukünftigen Ingenieur gefunden zu haben.
17
SONDERPREISE
BUNDESSIEGER – PREIS FÜR EINE
AUSSERGEWÖHNLICHE ARBEIT
BUNDESSIEGER – PREIS FÜR
DIE ORIGINELLSTE ARBEIT
BUNDESSIEGER – PREIS FÜR DIE
BESTE INTERDISZIPLINÄRE ARBEIT
gestiftet vom Bundespräsidenten – € 1.700
gestiftet von der Bundeskanzlerin – € 1.700
und
Preis der Astronomischen Gesellschaft e. V. – € 300
und Einladung zur Herbsttagung 2008
und
Einladung der EU zum „19th European Union Contest
for Young Scientists“
gestiftet von der Bundesministerin für Bildung
und Forschung – € 1.700
Dominik Schubert [16]
Mühlenstraße 30 a
85737 Ismaning
Tel.: 089 99637763
91
Raphael Errani [17]
Lühebogen 10
21640 Neuenkirchen
Tel.: 04163 5821
Maria-Theresia-Gymnasium München
53
Milan Gerovac [18]
Rathenaustraße 9
63263 Neu-Isenburg
Tel.: 06102 89475
Athenaeum
Stade
39
Dragana Gerovac [17]
Rathenaustraße 9
63263 Neu-Isenburg
Tel.: 06102 89475
Goetheschule
Neu-Isenburg
Bayern
Niedersachsen
Hessen
MESSEN MIT DEM
REGENBOGEN-EFFEKT
WENN EIN „STERN“
V O M H I M M E L F Ä L LT
AUS GÜLLE GELD
MACHEN
// Design und Bau eines abbildenden
Prismenspektrometers im VIS und
VNIR-Bereich
// Einschlagswahrscheinlichkeit von
Asteroiden auf der Erde
// Projekt stm - Ammoniumrückgewinnung aus Abwässern
Ein Prisma spaltet das Sonnenlicht in seine Regenbogenfarben auf. Diesen Umstand machte sich
Dominik Schubert zunutze, um einen besonderen
Messapparat zu konstruieren: ein abbildendes Spektrometer. Ähnlich einer Digitalkamera nimmt es ein Bild
auf, analysiert aber zusätzlich für jedes Pixel die Farbzusammensetzung. Mithilfe dieser Zusatzinformation
lassen sich dann zum Beispiel Mineralien identifizieren,
chemische Verunreinigungen im Wasser erkennen oder
der Gesundheitszustand der Vegetation überprüfen.
Gewöhnlich kosten solche Spektrometer einige Zehntausend Euro. Nicht so das Gerät von Dominik Schubert: Es basiert auf einem Prisma, ein paar Objektiven,
zwei Rasierklingen, einem Kamerachip und mehreren
Aluminiumprofilen aus dem Baumarkt. Das Resultat:
hochwertige Aufnahmen auch ohne Profigerät.
18
Laudatio
Mit seinen 16 Jahren hat Dominik Schubert in ausnehmend tiefgreifender Weise die Physik und Technik
eines abbildenden Prismenspektrometers erfasst und
aus preisgünstigen optischen Komponenten ein gut
funktionierendes Gerät aufgebaut. Das Spektrometer
wurde an Testobjekten wie frischen, verwelkten und
künstlichen Blättern erfolgreich getestet.
Die Mondoberfläche ist mit Kratern übersät, die von
Asteroideinschlägen herrühren. Solche Asteroideinschläge haben auch die Erde nicht verschont. Allerdings
sind die Folgen nicht so leicht zu erkennen wie auf dem
Mond. Raphael Errani hat untersucht, wie hoch die
Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Asteroid die Erde trifft.
Mithilfe von Computersimulationen bestimmte er das
Verhältnis der Einschläge auf Mond und Erde. Dabei ermittelte er – ausgehend von der Annahme, dass auf dem
Mond keine Erosion herrscht – durch Auszählen von
Mondkratern die Anzahl sämtlicher Einschläge seit der
Entstehung des Himmelskörpers. Diese Zahl pro Zeit,
multipliziert mit dem oben genannten Verhältnis, ergibt
die gesuchte Wahrscheinlichkeit. Durch eine Größendifferenzierung beim Auszählen der Mondkrater konnte
er die Einschlagwahrscheinlichkeit auch in Abhängigkeit
der Asteroidengröße bestimmen.
Laudatio
Raphael Errani überzeugte die Jury durch die besondere
Eigenständigkeit, mit der er ein beeindruckendes Ergebnis auf dem Stand der aktuellen Forschung erzielte.
Dass Umweltschutz auch wirtschaftlich sein kann, zeigt
das Projekt von Milan und Dragana Gerovac. Gülle, ein
Gemisch aus Tierkot, Urin und etwas Stroh, ist im Prinzip ein wertvoller Dünger. Doch zu viel davon ist nicht
nur geruchsbelästigend, sondern führt auch zu einer
Nitratbelastung des Bodens und Trinkwassers. Das Geschwisterpaar entwickelte ein Verfahren, mit dem Bauern mittels Pilzkulturen und Stroh aus Gülle den hochwertigen Dünger Struvit produzieren können. Struvit
lässt sich besser lagern und exakt dosieren. So könnten
Landwirte zum einen ihre überflüssige Gülle entsorgen
und zum anderen durch den Verkauf des Struvits Geld
verdienen. Ihren Reaktor nannten die Jungforscher daher stm-engine, stm wie shit-to-money.
Laudatio
Die Jury überzeugte die Leistung der Jungforscher, die
mit großer Sorgfalt verschiedene Parameter der Prozesse optimierten und eine Möglichkeit fanden, diese technisch in ihre „stm-engine“ umzusetzen.
19
SONDERPREISE
A R B E I T S W E LT
A R B E I T S W E LT
A R B E I T S W E LT
Preis des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall – € 1.000
Preis des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften – € 1.000
und
Preis der Ernst A. C. Lange-Stiftung, Bremen – € 250
und Einladung zur Tagung der Nobelpreisträger
Preis der Heinz und Gisela Friederichs Stiftung –
€ 1.250
Johannes Lamparter [18]
Lüßstraße 6
71292 Friolzheim
Tel.: 07044 44280
7
Manuel Richt [18]
Jahnstraße 35
71297 Mönsheim
Tel.: 07044 920017
Silke Schröder [18]
Twiedelftsweg 35
28279 Bremen
Tel.: 0421 820210
13
Altes Gymnasium
Bremen
Robert Bosch GmbH
Feuerbach
Lars Schymik [18]
Heinrich-Heine-Straße 6 a
07749 Jena
Tel.: 03641 424348
BIOLOGIE
Preis der WE-Heraeus-Stiftung – € 250
und Einladung zur GDNÄ-Versammlung
14
Benjamin Müller [18]
Landgrafenstieg 12
07743 Jena
Tel.: 03641 829127
Katharina Fehre [19]
E.-Thälmann-Straße 48 a
04420 Markranstädt
Tel.: 034205 18284
18
BIOLOGIE
BIOLOGIE
Einladung der Stiftung „Schweizer Jugend forscht“
zu einer Studienwoche
„Werner-Rathmayer-Preis“ der Deutschen
Zoologischen Gesellschaft e. V. – € 500
Mariele Gerstl [20]
Vorstadt 10
94486 Osterhofen
Tel.: 09932 1497
22
Wieland Heim [18]
Paracelsustraße 7
09114 Chemnitz
Tel.: 0371 3304075
Universität Leipzig
St.-Gotthard-Gymnasium
Niederalteich
Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium
Chemnitz
23
Carl-Zeiss-Gymnasium
Jena
Baden-Württemberg
Bremen
Thüringen
Sachsen
Bayern
Sachsen
BAUMSTÄMME IM NU
G E S P A LT E N
GESUNDE MISCHUNG
VOM ARZT ZUM
KRANKENHAUS
MOLEKULARE
HELFERLEIN
ENTSCHEID AM
FUTTEREIMER
KEIN VOGEL BLEIBT
UNBEKANNT
// Erhöhung der Produktivität beim
Holzspalten
// Planungs- und Informationssystem
zur Strukturierung komplexer
Infusionsregime
// Die elektronische Überweisungshilfe
healthXnet
// Verhalten von Bone-Sialoprotein
gegenüber Hirnmetastasen bei
Antikörpertherapie
// Soziale Beziehungen in einer
domestizierten Pferdeherde
// Die Brutvögel des Botanischen
Gartens Chemnitz 2004-2006 und Untersuchungen zur Nistkastennutzung
Will man einen langen Baumstamm spalten, so benötigt
man einen Keil. In der Forstwirtschaft wird dafür üblicherweise der hydraulische Senkrechtspalter, der weit
in den Stamm hineingefahren werden muss, benutzt.
Das ist jedoch sehr zeitintensiv. Johannes Lamparter
und Manuel Richt wollten den Vorgang effektiver und
schneller gestalten, als dies mit den handelsüblichen
Geräten derzeit möglich ist. Die beiden Tüftler haben
einen Keil entwickelt, mit dem sie den Einfahrweg in das
Holz um ein Vielfaches verringern können. So erzielten
sie auf einfache Art und Weise eine wesentlich höhere
Spaltleistung.
Unverträglichkeitsreaktionen zwischen Medikamenten
und Infusionslösungen im Katheter gehören zum Alltag
im Krankenhaus. Um solche Reaktionen von vornherein
auszuschließen, entwickelte Silke Schröder ein neues
Planungssystem. Anhand chemischer und medizinischer
Parameter teilte sie Medikamente und Lösungen in sechs
Klassen ein. Innerhalb der einzelnen Klassen sind die
Arzneien im Prinzip mischbar. Bleiben die Klassen voneinander getrennt, so dürften keine Unverträglichkeitsreaktionen auftreten. Das System umfasst Magnetkarten
mit allen relevanten Informationen zu einzelnen Pharmaka. Die Klassifizierung ermöglicht eine relativ einfache und fehlerfreie Planung von Infusionsregimen.
Die Diskussion um eine Kostensenkung im Gesundheitswesen motivierte Lars Schymik und Benjamin Müller zu
ihrem Projekt. Die Jenaer Gymnasiasten legten ihr Augenmerk auf den Überweisungsvorgang vom Haus- oder
Facharzt ins Krankenhaus. Um beispielsweise doppelte
Untersuchungen zu vermeiden, entwickelten Sie eine
datenbankgestützte Überweisungshilfe. Mithilfe des
HealthXnet können niedergelassene Ärzte Diagnosen
direkt auf einem Server ablegen, auf den auch das Krankenhaus Zugriff hat. So lassen sich Untersuchungsergebnisse ohne Zeitverzug von allen Beteiligten einsehen und
Operationen besser planen. Da es sich bei Gesundheitsdaten um sensible Informationen handelt, haben sich
die beiden Jungforscher auch über die Datensicherheit
intensiv Gedanken gemacht.
Brustkrebs ist unter anderem so gefürchtet, weil er oftmals Knochenmetastasen im Bereich der Wirbelsäule
bildet, die letztlich zu Lähmungen führen können. Eine
neue, sogenannte Antikörpertherapie, die am Deutschen
Krebsforschungszentrum Heidelberg entwickelt wurde,
verspricht Heilung. Katharina Fehre zeigte an einem
Tiermodell, dass die Therapie nicht nur bei Knochenmetastasen hilft, sondern auch Hirnmetastasen zerstört. Da
die Antikörper die besonders dichte Blut-Hirn-Schranke passieren können, ist anzunehmen, dass sie auch die
nicht so dichten Wände der Blutgefäße außerhalb des
Gehirns durchdringen. Folglich könnten alle Metastasen
mit der Antikörpertherapie bekämpft werden. Davon
würden Patienten mit Brustkrebs, aber auch mit Prostata-, Lungen-, Nieren- und Schilddrüsenkrebs profitieren.
Pferde sind Herdentiere. Damit sie gut zusammenleben
können, gibt es innerhalb der Herde eine relativ feste
Rangordnung. Mariele Gerstl untersuchte in ihrer eigenen Pferdeherde die sozialen Beziehungen der Tiere
untereinander. Sie wandte dabei zwei unterschiedliche
Fütterungstests an: Paarfütterung und Fütterung mit
mehreren Futtereimern. Anhand von Ergebnistabellen
konnte die junge Verhaltensforscherin die Rangordnung
bestimmen. Ein Pferd gilt als ranghöher, wenn es länger
als ein anderes an der Futterquelle bleibt, oder wenn es
ein anderes Tier von einem Futtereimer verdrängt. Eine
Freundschaft oder eine Bindung besteht zwischen Pferden, wenn sie sich einen Futtereimer teilen. Die Kenntnis der sozialen Beziehungen kann Pferdebesitzern den
täglichen, praktischen Umgang mit den Tieren erleichtern.
Wieland Heim interessierte sich schon als kleiner Junge für Tiere. Als Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft des
Naturschutzbunds im Botanischen Garten Chemnitz
lernte er die Methodik der Brutvogelkartierung kennen.
In seiner Jugend forscht Arbeit hat Wieland Heim alle
Vogelarten im Botanischen Garten erfasst. Die ermittelte
Populationsdichte stellte er Ergebnissen aus ähnlichen
Lebensräumen gegenüber. Zusätzlich betreute der junge
Ornithologe die Nistkästen des Gebiets und untersuchte,
welche Nisthilfen die jeweiligen Vogelarten bevorzugen
und wo und in welcher Höhe sie angebracht werden sollten. Die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit sollen die
Effizienz der bereits geleisteten Naturschutzarbeiten
bestätigen und allgemeingültige Anregungen zu Verbesserungen geben.
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21
SONDERPREISE
BIOLOGIE
BIOLOGIE
BIOLOGIE
Biotechnologiepreis des Fonds der Chemischen
Industrie e. V. – € 750
Einladung der Ernst A. C. Lange-Stiftung, Bremen,
zur Nobelpreisverleihung
Preis der Ernst A. C. Lange-Stiftung, Bremen – € 250
und Einladung zur Tagung der Nobelpreisträger
Maximilian Kerschbaum [19]
Mittelstraße 8 a
94034 Passau
Tel.: 0851 44547
25
Auersperg-Gymnasium
Passau
Niloufar Rahi [18]
Gerichtstraße 6
61462 Königstein
Tel.: 06174 2580248
30
Taunusgymnasium
Königstein
Nina Maria Reich [19]
Kneeheide 7
29320 Hermannsburg
Tel.: 05052 1365
CHEMIE
31
Preis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt – € 1.000
Sebastian Igelmann [18]
Alt Angelmodde 2
48167 Münster
Tel.: 02506 2405
43
CHEMIE
CHEMIE
Preis des Bundespatenunternehmens Beiersdorf AG –
€ 1.500
Preis der WE-Heraeus-Stiftung – € 250
und Einladung zur GDNÄ-Versammlung
Bianca Klose [20]
Zellwolleweg 8
19322 Wittenberge
Tel.: 03877 61595
44
Silke Schröder [18]
Twiedelftsweg 35
28279 Bremen
Tel.: 0421 820210
Mathilda Keller [19]
Baarwinkel 16
29320 Hermannsburg
Tel.: 05052 3798
Fabian Winckler [18]
Herrenstraße 13
48167 Münster
Tel.: 02506 303447
David Dahncke [19]
Finkenbergstraße 23
19309 Lenzen
Tel.: 038792 7182
Laura Imhülse [19]
Beim Kronskamp 7
28255 Bremen
Tel: 0421 251060
Christian-Gymnasium
Hermannsburg
Fabian Schreiber [18]
Agathastraße 120
48167 Münster
Tel.: 0251 616669
Steven Lechleitner [19]
Steinstraße 22
19322 Wittenberge
Tel.: 03877 73984
Altes Gymnasium
Bremen
Gymnasium Wolbeck
Münster
Marie-Curie-Gymnasium
Wittenberge
46
Bayern
Hessen
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Brandenburg
Bremen
MEHR ENERGIE DANK
GALLE
G R A M M AT I K I S T
KINDERLEICHT
MESSUNG DES
MUSKELSPIELS
SCHMELZENDE
HAUSWÄNDE
HÄNDEWASCHEN MIT
RAPS
SICHERER MEDIKAMENTEN-MIX
// Qualitative und quantitative Experimente und Optimierungsvorschläge
am Biogasanlagenmodell
// Können Menschen allein anhand von
distributiven Informationen syntaktische Kategorien bilden?
// Untersuchung zur Differenzierung
von Muskelaktivitäten mit der
Surface-Elektromyografie
// Mit diesen Kapseln können Sie
bauen – Mikroverkapselung von
Paraffin
// „Rapso-Peel” und andere Verwendungsmöglichkeiten von Raps
// Verfahren zur schnellen Klassifizierung intravenös zu applizierender
Pharmaka
Wie lassen sich Biogaskraftwerke so weit optimieren,
dass sie zukünftig gegenüber kommerziellen Energielieferanten konkurrenzfähig werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich Maximilian Kerschbaum. Mithilfe eines
selbst gebauten funktionsfähigen Biogasanlagenmodells
verbesserte der 19-Jährige alle Betriebsparameter wie
Temperatur, Durchmischung und ph-Wert. Anschließend widmete er sich einem weit verbreiteten Problem:
Wie kann das oben schwimmende, energiereiche Fett
untergemischt werden? Nach umfangreichen Versuchen
entdeckte der junge Forscher den natürlichen Emulgator
Lecithin, der sich kostengünstig in Form von Schweineund Rindergallen erwerben lässt, und den Biogasertrag
um 20 Prozent steigern kann.
„Den gib Ball mir!“, würde kein Kind sagen. Aber woher
wissen Kinder, welches Wort an welche Stelle eines Satzes gehört? Inspiriert durch die Sprachentwicklung ihrer
kleinen Cousine startete die 18-jährige Schülerin Niloufar Rahi aus Königstein ein Jugend forscht Projekt an der
Harvard University in den USA. Für ihre linguistischen
Experimente erfand sie eine Sprache und untersuchte,
wie Testpersonen die Grammatik mit Zwei-Wort-Folgen
oder Drei-Wort-Sätzen erlernten. Ihre Tests bestätigten,
dass benachbarte Wörter Aufschluss über die Kategorie
eines Wortes geben. Jedes Kind weiß demnach: nach
„der, die, das“ folgt in der Regel ein Hauptwort.
Greifen, fassen, fangen – die menschliche Hand wird
vielfältig bewegt und eingesetzt. Das erfordert eine
komplexe Steuerung, unter anderem durch die Unterarmmuskulatur. Nina Maria Reich und Mathilda Keller
untersuchten die Aktivitäten ausgewählter Armmuskeln mithilfe von Oberflächenelektroden. Mit einfachen Mitteln bauten sie eine Messapparatur, mit der die
Signale der Elektroden hör- und sichtbar dargestellt
und registriert werden können. Der Vergleich der Frequenzspektren ermöglichte den beiden Forscherinnen
beispielsweise, Rückschlüsse auf den Fitnessgrad der
Testpersonen zu ziehen. Ein Einsatz der Messmethode
ist sowohl in den Bereichen Rehabilitation und Sportmedizin als auch in der Entwicklung bewegungsfähiger
Prothesen denkbar.
Sebastian Igelmann, Fabian Winckler und Fabian Schreiber wollten auf einfache und effiziente Weise Heizenergie einsparen. Aus dem Physikunterricht der Klasse 6
erinnerten sie, dass das Schmelzen und Verdampfen
eines Stoffes überproportional viel Energie verbraucht.
Diese Energie bleibt im Stoff erhalten und kann beim
Kondensieren bzw. Erstarren zum Heizen genutzt werden. Die drei verpackten Paraffin – einen leicht schmelzenden Stoff – in kleine Kapseln und mischten diese in
Baustoffe, die für die Wärmeisolierung von Hauswänden
verwendet werden. Scheint nun die Sonne auf die Wand,
gelangt die Wärme nicht direkt in den Wohnraum, sondern bringt stattdessen das Paraffin zum Schmelzen. Ist
es dagegen abends kalt, kühlt der Innenraum nicht sofort
ab, weil das erstarrende Paraffin die vorher gespeicherte
Wärme wieder abgibt.
Bei der Produktion von Biodiesel fällt ein Reststoff an,
der bisher meist verfüttert wird. Bianca Klose, David
Dahncke und Steven Lechleitner haben gezeigt, dass sich
der sogenannte Rapsexpeller auch anders nutzen lässt.
Den drei Jungforschern gelang es, durch Vergärung aus
dem Expeller energiereiches Biogas zu gewinnen. Da der
Reststoff einen größeren Heizwert als Holz hat, könnte er
gemeinsam mit Holzabfällen auch zu Pellets und Briketts
gepresst werden. Besonders viel versprechen sich die
drei von einer weiteren Alternative: der Seifenherstellung. Dafür destillierten sie das Restöl und verwandelten
es mit Natronlauge zu Kernseife. Da die Seife kleine Rapspartikel enthält, hat sie einen leichten Peelingeffekt und
wäscht auch besonders schmutzige Hände blitzblank.
Im Krankenhaus werden Medikamente häufig durch Katheter verabreicht. Beim Mischen der Arzneimittel im
Katheter können jedoch Inkompatibilitätsreaktionen
– chemisch-physikalische Unverträglichkeiten – auftreten, die beispielsweise durch Fällungen sichtbar werden.
Sie gefährden den Patienten und sind daher unbedingt
zu vermeiden. Da es zu diesem Problem in der Literatur
bislang kaum Daten gibt, versuchten Silke Schröder und
Laura Imhülse die Daten auf andere Weise zu gewinnen.
Anhand verschiedener chemischer Parameter teilten
sie die Medikamente in Klassen ein. Durch Mischungen
im Reagenzglas fanden sie besonders reaktive Produkte
heraus, mit denen neue Pharmaka auf Unverträglichkeiten getestet werden können.
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SONDERPREISE
GEO- UND
RAUMWISSENSCHAFTEN
M AT H E M AT I K / I N F O R M AT I K
PHYSIK
Preis der Deutschen Gesellschaft für Geographie e. V. –
€ 1.000
Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung e. V. –
€ 500
Preis der WE-Heraeus-Stiftung – € 250
und Einladung zur GDNÄ-Versammlung
Ulrike Mohr [19]
Am Ochsenzoll 130
22417 Hamburg
Tel.: 040 5277706
63
Gymnasium Heidberg
Hamburg
Dominik Wrazidlo [18]
Grünlingweg 2
69168 Wiesloch
Tel.: 06222 52683
80
Manuel Plate [18]
Silvanerweg 19
69168 Wiesloch
Tel.: 06222 2146
Miriam Backens [18]
Heidebruchstraße 113
66424 Homburg
Tel.: 06841 68336
PHYSIK
Preis der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie
Prüfung e. V. – € 500
81
Landesschule Pforta
Schulpforte
Ottheinrich-Gymnasium
Wiesloch
Max Gilljohann [20]
Im Dorffeld 11
42799 Leichlingen
Tel.: 02175 169497
85
Karoline Selbach [19]
Benninghausen 14 a
51399 Burscheid
Tel.: 02174 62703
PHYSIK
PHYSIK
Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. –
€ 500
Einladung des Gouverneurs von West Virginia
zu einem Forschungscamp
Marc Homeyer [16]
Am Vogelsang 9
15377 Waldsieversdorf
Tel.: 033433 57658
86
Katholische Oberschule Bernhardinum
Fürstenwalde
Anna Lena Müller [18]
Odenthaler Straße 37 c
51375 Leverkusen
Tel.: 0214 54848
Felix Kreyer [17]
Schmaler Weg 8
34266 Niestetal
Tel.: 0561 527049
89
Rico Janusch [17]
Birkenkopfstraße 10
34132 Kassel
Tel.: 0561 7664967
PhysikClub Kassel
Landrat-Lucas-Gymnasium
Leverkusen
Hamburg
Baden-Württemberg
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Brandenburg
Hessen
ERKENNTNIS AUS DEM
BODEN
M AT H E M AT I K M I T
FOLGEN
D I E S U C H E N A C H E . T.
MÜNZE UNTER DER
NANOLUPE
ENERGIEVERSCHWENDUNG
WARUM TÖNE
LEUCHTEN
// Die Ebene von Catania – Analysen zur
Bewertung von Bodengenese und
Bodenfruchtbarkeit
// Der Zusammenhang zwischen Folgengliederdifferenzen von Zahlenfolgen und ganzrationalen Funktionen
// Extraterrestrisches Leben – Fantasie
oder reelle Möglichkeit?
// Entwicklung eines kapazitiven
Rasterkraftmikroskops
// Wärmeuntersuchungen an unserer
Schule Bernhardinum
// Hochfrequenz-Sonolumineszenz
Die Ebene von Catania liegt zwischen Ätna, den Monti
Iblei, einem älteren Vulkangebiet, und den Kalkgebirgen
Siziliens. Sie gilt seit jeher als eine der fruchtbarsten Regionen des Mittelmeerraums, wird aber landwirtschaftlich nur extensiv genutzt. Wie fruchtbar ist der Boden
dieser Region wirklich? Dieser Frage wollte Ulrike Mohr
buchstäblich auf den Grund gehen und schloss mithilfe
eines Bohrstocks zahlreiche Bodenprofile der Gegend
auf. Die daraus entnommenen Proben untersuchte sie
im Labor auf den Nährstoffgehalt. Aufgrund ihrer Ergebnisse kommt die junge Forscherin zu dem Schluss, dass
die Ebene von Catania mäßig bis sehr fruchtbar ist. Im
Frühling, Herbst und Winter ist nahezu jede landwirtschaftliche Nutzung möglich. Lediglich der im Sommer
ausbleibende Regen begrenzt die Nutzung der Ebene. Für
den Anbau in der heißen Jahreszeit präsentiert Ulrike
Mohr nützliche Tipps.
1,4,9,16, ... welche Zahl kommt als nächste? Na klar: 25, sie
ist das Quadrat der Zahl 5. Zahlenkolonnen dieser Art bezeichnet man in der Mathematik als Folgen. Mit ähnlichen,
wenn auch komplexeren Gebilden haben sich Dominik
Wrazidlo und Manuel Plate befasst. Dabei durchforsteten
sie die Zahlenfolgen nach versteckten Regelmäßigkeiten:
Zum Beispiel analysierten die beiden Nachwuchsmathematiker, um welchen Betrag sich die benachbarten Glieder
einer Folge unterscheiden. Aus diesen Differenzbeträgen
konstruierten sie dann neue Folgen, die – so das Ergebnis
der Arbeit – interessante Parallelen zu der ursprünglichen Folge zeigen.
Es müssen ja nicht gleich die kleinen grünen Männchen
vom Mars sein. Dennoch: Die Frage, ob es Leben auf anderen Planeten gibt, fasziniert die Menschen seit jeher
– besonders, nachdem Astronomen vor etwa zehn Jahren
die ersten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems
entdeckten. Ob auf diesen sogenannten Exoplaneten
Leben möglich ist, untersuchte Miriam Backens mit
wissenschaftlicher Akribie und der Unterstützung des
Computers. Ihr Ergebnis: Viele der bislang entdeckten
Exoplaneten sind sehr wahrscheinlich unbewohnbar.
Ihre Planetenbahnen sind – so zeigen die Analysen der
jungen Forscherin – viel zu instabil und unstet, als dass
sich auf ihnen Leben entwickeln könnte. Einige wenige Himmelskörper aber kreisen ähnlich stabil um ihre
Zentralgestirne wie die Erde um die Sonne und könnten
zumindest im Prinzip bewohnbar sein.
Es funktioniert fast so wie der gute alte Plattenspieler:
Beim Rasterkraftmikroskop tastet eine feine Spitze die
Oberfläche einer Probe ab – ähnlich wie die Diamantnadel des Tonabnehmers über das Vinyl fährt. Erfunden
in den 1980er Jahren hat sich das Rasterkraftmikroskop
als wichtiges Werkzeug der Nanotechnologie etabliert
– denn es vermag feinste Nanostrukturen sichtbar zu
machen. Max Gilljohann, Karoline Selbach und Anna
Lena Müller haben ihr eigenes Kraftmikroskop gebaut.
Im Gegensatz zu üblichen Geräten nutzt es keinen Laser, um die Bewegung der Tastspitze zu messen, sondern
– viel einfacher – einen elektrischen Kondensator. Das
Ergebnis: Das Mikroskop der drei Jungforscher kann die
Oberfläche einer 50-Cent-Münze dreidimensional abtasten und vergrößert sichtbar machen.
In der Regel ist es zu warm im Klassenraum. Für Marc
Homeyer war diese Erkenntnis der Beginn einer spannenden Untersuchung. Temperaturmessungen, die der
Gymnasiast an Schultagen, Wochenenden und während
der Ferien anstellte, brachten die Energieverschwendung an den Tag. Die Heizungsanlage war deutlich zu
hoch eingestellt. Für angenehme Temperaturen im Gebäude sorgt vor allem das unkoordinierte und zu lange
Lüften durch die Schüler. Der Gymnasiast folgerte, dass
ein verändertes Lüftungsverhalten zu einer deutlichen
Energieeinsparung führen würde. Als energetisch günstigere Alternative empfiehlt Marc Homeyer das Stoßlüften. Nach seinen Berechnungen könnte die Heizungsleistung auf diese Weise so stark reduziert werden, dass
sich rund 15 Prozent der Heizkosten sparen ließen.
Das Phänomen der Sonolumineszenz, bei dem der Schall
ein Leuchten in Flüssigkeiten verursacht, wurde erstmals in den 1930er Jahren von der deutschen Marine
entdeckt. Durch die schnelle Bewegung von Schiffsschrauben oder die Wirkung von Ultraschall entsteht ein
Unterdruck im Wasser, der eine Blasenbildung auslöst.
Steigt der Druck, fallen die Blasen in sich zusammen und
geben dabei Energie als schwache Lichtblitze ab. Mittels
Ultraschall lassen sich daher Nierensteine zerstören. Felix Kreyer und Rico Janusch untersuchten die Sonolumineszenz erstmals bei höheren Frequenzen. Ein Ergebnis
ihrer systematischen Untersuchungen: Alkohol löscht
die Lumineszenz – betrunkene Blasen leuchten nicht.
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SONDERPREISE
PHYSIK
TECHNIK
TECHNIK
Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. –
€ 750
Preis der Heinz und Gisela Friederichs Stiftung –
€ 1.000
Preis des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit – € 1.500
Timo Stein [16]
Kreuznacher Straße 10
14197 Berlin
Tel.: 030 56970610
92
Marie-Curie-Oberschule
Berlin
Dennis Bredemeier [16]
Grindelwaldstraße 12
28325 Bremen
Tel.: 0421 9589510
95
Hermann-Böse-Gymnasium
Bremen
Fabian Nickel [18]
Loebellestraße 15
14165 Berlin
Tel.: 030 86202857
Stefan Döge [19]
Eibenweg 28
04316 Leipzig
Tel.: 0341 4639842
TECHNIK
96
Beatrice Dittes [17]
Damaschkestraße 8
04463 Großpösna
Tel.: 03429 789256
Preis des Präsidenten des VDI – € 500
Matthias Kampa [17]
Wiedenhofenstraße 8
40595 Düsseldorf
Tel.: 0211 7951105
98
Gymnasium Koblenzer Straße
Düsseldorf
TECHNIK
TECHNIK
Preis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt – € 500
Preis des Präsidenten des VDI – € 1.000
Steve Kretschmar [19]
Dorfstraße 57 a
09437 Waldkirchen
Tel.: 0162 6985180
100
Elektro-Service Kretschmar
Waldkirchen
Wilhelm-Ostwald-Gymnasium
Leipzig
André Schleicher [18]
Straße der Frohen Zukunft 29 c
07570 Weida
Tel.: 036603 44521
103
Klemens Pätzold [18]
Hundhaupten 4
07557 Hundhaupten
Tel.: 0365 7730823
Georg-Samuel-Dörffel-Gymnasium
Weida
Schadow-Gymnasium
Berlin
Berlin
Bremen
Sachsen
Nordrhein-Westfalen
FLÜSSIGE MAGNETEN
K L AV I E R S P I E L E N M I T
GEFÜHL
KOCHEN MIT HOLZGAS
SCHWEISSEN ZU GUTEN DAS LICHT MIT
KONDITIONEN
SPIEGELN BÜNDELN
FORTSCHRITT FÜR
BASTLER
// Untersuchung und Herstellung von
Ferrofluiden
// Force Feedback Electronic Piano
// Entwicklung und Bau eines Holzgaskochers für den Einsatz in Entwicklungsländern
// Entwicklung und Bau eines multifunktionellen Mikroplasmaschweißgerätes
// Fokussierender Flachkollektor
// Eigenbau und Untersuchung einer
kostengünstigen CNC-Fräse mit anschließendem Vergleich mit Industriemaschinen
Schwarz, flüssig und magnetisch: Es ist eine höchst
exotische Stoffklasse, mit der sich Timo Stein und Fabian Nickel befasst haben. Hält man zum Beispiel einen starken Hufeisenmagneten an einen mit solchen
Ferrofluiden gefüllten Becher, beult sich deren Oberfläche zu einer Art Stachelmuster aus. Die Erklärung:
Die flüssigen Magnete setzen sich aus Nanoteilchen
zusammen, die durch eine Schutzschicht vor dem Verklumpen geschützt sind. Die beiden Nachwuchsforscher haben in ihrer Arbeit nicht nur mit kommerziellen Ferrofluiden experimentiert, sondern diese sogar
selbst hergestellt: Es gelang ihnen aus Eisensalz, Ölsäure
und Ammoniak eine Art Ferro-Gel zu produzieren –
eine zähflüssige Substanz, deren Oberfläche in der Nähe
von starken Magneten igelähnliche Stacheln ausbildet.
Hinter den Tasten des altbekannten Klaviers verbirgt
sich eine ausgefeilte Mechanik, an deren Ende ein Hammer gegen eine Saite schlägt und so den Ton erzeugt.
Beim elektronischen Klavier, dem Keyboard, hingegen
gibt es eine solche Mechanik nicht. Das hat zur Folge,
dass auch die Anschlagdynamik fehlt – eine Tatsache, die
viele Pianisten bemängeln. Dennis Bredemeier verfolgte
die Absicht, den Tastenschlag eines mechanischen Klaviers auf ein Keyboard zu übertragen. Der junge Tüftler
konnte mit seiner kostengünstigen Konstruktion eine
Verbesserung des Spielgefühls, das für einen Pianisten
sehr wichtig ist, erreichen. Durch eine Simulation, die
auf physikalischen Gesetzmäßigkeiten beruht, wird eine
möglichst realistische Anschlagdynamik in Echtzeit berechnet.
Kochen über dem offenen Holzfeuer ist in Entwicklungsländern sehr verbreitet. Die damit verbundenen
Gesundheitsgefahren sind groß, denn oft mangelt es
den Kochstellen an der richtigen Belüftung. Atemwegserkrankungen gehören in diesen Ländern zu den
häufigsten Todesursachen. Stefan Döge und Beatrice
Dittes suchten nach Alternativen und landeten beim
Prinzip der Holzvergasung. Der von ihnen entwickelte
Holzgaskocher sorgt für eine deutlich effizientere Verbrennung und gibt erheblich weniger Schadstoffe an
die Umgebungsluft ab. Das haben die beiden Gymnasiasten durch Messungen beim Eichamt und bei einem
Schornsteinfegerbetrieb überprüft. Das einfache Bauprinzip des Kochers hält zudem die Kosten niedrig und
macht ihn damit zur echten Alternative für die schwach
entwickelten Regionen der Welt.
Neben der Elektronik pflegt Matthias Kampa auch den
Modellbau als Hobby. Dabei muss er häufig Metallteile
dauerhaft und fest miteinander verbinden. Meistens eignen sich dazu jedoch weder Lötlampe noch Elektrodenschweißgerät besonders gut. Als der junge Modellbauer
eines Tages auf das Plasmaschweißen aufmerksam wurde,
entschloss er sich, ein solches Gerät, mit dem besonders
filigrane Arbeiten möglich sind, selbst zu bauen. Und das
mit gutem Grund, denn die handelsüblichen Geräte sind
teuer und nicht in erster Linie für den privaten Gebrauch
gedacht. Vom Wickeln der Transformatoren bis hin zur
Programmierung des Mikroprozessors – alles entwickelte und konstruierte Matthias Kampa selbst. Nach einigen
Monaten Arbeit besitzt er nun ein im Vergleich zu handelsüblichen Produkten günstiges Plasmaschweißgerät,
das genau seinen Bedürfnissen entspricht.
Sonnenkollektoren erzeugen Wärme ohne CO2-Emission. Es handelt sich um eine Technik mit großem
Potenzial, aber auch mit entscheidenden Nachteilen
wie etwa dem Preis. Eine gute Energieausbeute bieten nämlich nur teure Vakuumkollektoren, die sich
zudem nicht in Dachflächen integrieren lassen. Steve
Kretschmar setzt auf eine andere Technik. Mit Spiegeln fokussiert sein Kollektor das Sonnenlicht auf eine
kleine Fläche und erwärmt das Absorberrohr so stärker als handelsübliche Anlagen. Da die Sonne wandert, hat der junge Forscher ein Antriebs- und Steuerungssystem zum Justieren der Spiegel entwickelt und
bereits erfolgreich einen Prototyp gebaut. Der innovative und günstige Kollektor lässt sich zudem problemlos in
Dächer einbauen.
Wer gern in dem Bereich Elektronik oder Mechanik bastelt, kennt das Problem: Oft scheitern gute Ideen an den
richtigen, passgenauen Teilen. Um sie selbst herstellen
zu können, fehlt jedoch die notwendige CNC-Fräsmaschine. Für den gelegentlichen Einsatz sind solche Geräte viel zu teuer. Ein Ansporn für André Schleicher und
Klemens Pätzold: Sie bauten sich eine CNC-Fräse einfach selbst. Dank einer vorteilhaften und kostengünstigen Konstruktion konnten sie dabei eine Menge Geld
sparen. Mit vergleichenden Untersuchungen zeigten die
beiden Gymnasiasten, dass sich die Eigenentwicklung
durchaus mit professionellen Geräten messen kann. Die
Gesamtkosten für ihre Fräsmaschine bleiben weit unter
1.000 Euro.
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Sachsen
Thüringen
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SONDERPREISE
TECHNIK
TECHNIK
AUSZEICHNUNG DER
JUGEND FORSCHT SCHULE 2007
Preis des VDE – € 1.000
Preis der Heinz und Gisela Friederichs Stiftung – € 750
Preis der Ständigen Konferenz der Kultusminister der
Länder in der Bundesrepublik Deutschland
Jan Stietenroth [18]
Lange Straße 59
37120 Bovenden
Tel.: 05593 1576
105
Martin Ugidos [16]
Höhenstraße 28
54675 Körperich
Tel.: 06566 8684
106
Otto-Hahn-Gymnasium Göttingen
Staatliches Eifelgymnasium
Neuerburg
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
A U S A LT M A C H N E U
B I O S P R I T F Ü R S M O FA
// Konstruktion einer digitalen
Panoramakamera zur Anwendung
in Architektur- und Infrarotfotografie
// Benzin, nein danke! Die Entwicklung
eines Pflanzenölvergasers
Der Preis für moderne, digitale Panoramakameras liegt
heutzutage im fünfstelligen Bereich. Aus diesem Grund
hat es sich Jan Stietenroth zur Aufgabe gemacht, eine
preiswerte und zugleich hochwertige digitale Rundumkamera selbst zu entwickeln. Dazu baute er einen handelsüblichen Flachbett-scanner um. Dieser enthält bereits alle wichtigen Bauteile einer Panoramakamera. Die
Kamera des Jungforschers lässt sich sowohl für Architektur- und Infrarotfotografie als auch für Landschaftsaufnahmen oder für den Einsatz in Wissenschaft, Industrie sowie Tourismus verwenden. Sie liefert hochwertige
Bilder mit einem Bildwinkel von 370° in waagerechter
und 190° in senkrechter Richtung. Durch die strenge
Zentralperspektive der Bilder kann die Kamera auch für
berührungsfreie Vermessungen eingesetzt werden.
Erdöl und damit auch Benzin sind endliche Rohstoffe,
das weiß jeder. Für Martin Ugidos ist das ein Ansporn zu
untersuchen, ob sich Motoren nicht auch mit einem Gas
aus Pflanzenöl antreiben lassen. In zwei Kupferkammern
erhitzte er Öl, bis brennbare Gase entstanden. Die Gase
mischte er dann in zwei Rasenmähervergasern mit Luft
und zündete sie in einem Mofamotor. Ergebnis der Testläufe: Mit Brenngas aus Heizöl läuft der Zweitakter rund.
Mit Rapsöl dagegen holpert er, da das Pflanzenöl höhere
Temperaturen benötigt, um ein brauchbares Antriebsgas
zu entwickeln. Allerdings eignet sich Rapsöl hervorragend als Energiequelle im Brenner, was den Verbrauch
fossiler Brennstoffe deutlich mindern kann.
Heinrich-Hertz-Gymnasium, Berlin-Friedrichshain
Rigaer Straße 81/82
10247 Berlin
Berlin
28
L A U D AT I O
Das Heinrich-Hertz-Gymnasium in Berlin-Friedrichshain hat eine lange naturwissenschaftliche Tradition
und versteht es, mit viel Kreativität Schülerinnen und
Schüler nachhaltig für Jugend forscht zu begeistern. So
dient zum Beispiel eine Kaffeetafel als Ideenschmiede, in
der Ehemalige und Aktive gemeinsam mit Externen und
Partnern eine Kommunikationsplattform finden. Viele
solcher kleinen und nachahmenswerten Maßnahmen
integrieren den Wettbewerb in das Schulleben.
29
PREISSTIFTER
// jugend forscht 2007
// 42. Bundeswettbewerb jugend forscht
∞
// Stifter der Preise in den
Fachgebieten
// Stifter der Sonderpreise
Bundesminister für Arbeit und Soziales
Franz Müntefering
Bundespräsident Dr. Horst Köhler
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V. [DFG]
A R B E I T S W E LT
BIOLOGIE
CHEMIE
GEO- UND RAUMWISSENSCHAFTEN
M AT H E M AT I K / I N F O R M AT I K
PHYSIK
TECHNIK
Ernst A. C. Lange-Stiftung, Bremen
Bundesministerin für Bildung und Forschung
Dr. Annette Schavan
Fonds der Chemischen Industrie im Verband der Chemischen Industrie e. V.
Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel
Max-Planck-Gesellschaft e. V.
stern
Astronomische Gesellschaft e. V.
VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V.
Beiersdorf AG
mischen Industrie e. V.
Generalinspekteur der Bundeswehr
GEO
Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metallund Elektro-Industrie e. V.
Gouverneur von West Virginia, U.S.A.
Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften
Heinz und Gisela Friederichs Stiftung
China Association for Science & Technology
Kuratorium für die Tagungen der
Nobelpreisträger e. V.
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Neurowissenschaftliche Gesellschaft e. V.
Deutsche Gesellschaft für Geographie e. V.
Präsident des VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V.
Deutsche Gesellschaft für zerstörungsfreie
Prüfung e. V.
Stiftelsen Stockholm Water Foundation
Deutsche Mathematiker-Vereinigung e. V. [DMV]
Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.
Deutsche Zoologische Gesellschaft e. V.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. [DLR]
Eduard-Rhein-Stiftung
Ernst A. C. Lange-Stiftung, Bremen
Ernst Sobotha Verein zur Förderung der
Wasserforschung e. V.
Stiftung „Schweizer Jugend forscht”
Union deutscher ZONTA-Clubs
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.
Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie e. V. [VAA]
Verband Deutscher Schulgeographen e. V.
Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung
Europäische Union
Fonds der Chemischen Industrie im Verband der Che-
IMPRESSUM
R E D A K T I O N U N D K O O R D I N AT I O N : Astrid Scharnberg, Stiftung Jugend forscht e. V. // Dr. Daniel Giese, Stiftung Jugend forscht e. V.
K U R Z FA S S U N G E N : Lena Christiansen, Christa Friedl, Frank Grotelüschen, Dr. Andrea Gruß, Hans-Jörg Munke, Astrid Scharnberg
G E S TA LT U N G : GUDBERG Unprinted Media GmbH & Co. KG, Hamburg
D R U C K : Walter Zenner GmbH, Hamburg
B U N D E S W E T T B E W E R B S L E I T U N G : S T I F T U N G J U G E N D F O R S C H T E . V.
Dr. Uta Krautkrämer-Wagner // Baumwall 5 // 20459 Hamburg // Tel.: 040 374709-0 // Fax: 040 374709-99 // [email protected] // www.jugend-forscht.de
B U N D E S P AT E N U N T E R N E H M E N : B E I E R S D O R F A G
Unnastraße 48 // 20245 Hamburg // Tel.: 040 4909-0 // Fax: 040 4909-2516 // [email protected] // www.beiersdorf.de
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