Erfahrungsbericht England

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Erfahrungsbericht England
Ich heiße Inga Berneburg und studiere Englisch und Spanisch auf L3 an der Uni Kassel.
Von Februar bis April 2007 habe ich meine schulpraktischen Studien für Englisch an der
Blake School in Bridgwater, Somerset (England) absolviert.
Zunächst zum organisatorischen Ablauf:
Die Stadt Bridgwater ist die Partnerstadt meines Wohnortes Homberg. In Zusammenarbeit
mit dem damaligen Bürgermeister der Stadt Bridgwater habe ich eine Bewerbung, einen
Lebenslauf und ein Motivationsschreiben verfasst und die Unterlagen nach Bridgwater
geschickt. Schon nach vier Wochen bekam ich Bescheid, dass ich an dem Robert Blake
Science College ein Praktikum machen könnte. Während der drei Monate war ich in drei
verschiedenen Gastfamilien untergebracht, also in jeder Familie ca. 3- 4 Wochen. Die
Familien wurden mir durch den Partnerschaftsverein beider Städte zugeteilt.
Das Praktikum und mein Aufenthalt:
In England angekommen, hatte ich zunächst erst einmal Zeit, meine Gastfamilien, die Gegend
und Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen sowie mich im Bridgwater College umzusehen.
Dort habe ich eine Woche lang meine Gastmutter, die Mathelehrerin an diesem College ist,
zur Schule begleitet, um einen ersten Eindruck vom englischen Schulsystem zu bekommen.
Ich habe in dieser Woche im Bereich für Fremdsprachen assistiert, da eine Art Projektwoche
stattgefunden hat.
In der zweiten Woche habe ich dann die Blake School und das Lehrerkollegium kennen
gelernt. Zunächst haben mir die Lehrer die Gelegenheit gegeben, eine Einführungswoche
mitzumachen, das heißt, ich habe mir erst einmal genau die ganze Schule angesehen: die
verschiedenen Departments (Naturwissenschaften, Sprachen, praktische Unterrichtsfächer wie
Werken und Schneidern), die Bibliothek, die Kantine, den Sportraum, den Kunst- sowie
Theaterraum etc.
In der nächsten Woche habe ich dann schon eigene Unterrichtsversuche durchgeführt bzw.
Lehrervertretungen in den Fremdsprachen Deutsch und Spanisch übernommen. Die
Lehrerinnen im Bereich Fremdsprachen waren sehr froh darüber, dass sie Unterstützung von
einer Muttersprachlerin für Deutsch bekamen und für die Schüler war es interessant, da sie die
Möglichkeit hatten, ihre Sprachkenntnisse zu testen und aufzubessern. Da alle Schulen in
England nicht mehr die traditionellen Tafeln mit Kreide benutzen, sondern sogenannte White
Boards und Smart Boards, hat es unheimlich Spaß gemacht den Unterricht durchzuführen und
ihn einfach anschaulicher zu gestalten, da die Smart Boards interaktive White Boards sind
und damit direkten Zugang zum Internet ermöglichen und die jeweiligen Seiten auf der
Leinwand mit Beamer ausgestrahlt werden.
Außerdem ist man als Lehrer selten allein mit den Schülern in einer Klasse, da fast immer
eine Art Support Teacher im Klassenraum vertreten ist, zumindest in den Sets 4 bis 5. Die
englischen Schulen sind wie in Deutschland die Gesamtschulen, die dort aber in Sets
eingeteilt sind. Set 1 und 2 kann man mit Gymnasium vergleichen, 3 mit Realschule und 4- 5
eher Hauptschule. Die Schüler in den beiden letzteren Sets sind oft unkonzentriert, stören den
Unterricht oder beleidigen die Lehrer. Dann kommt der Support Teacher zum Einsatz, der
diese Schüler aus der Klasse nimmt, mit ihnen redet oder gegebenenfalls Strafaufgaben gibt
und sie in eine andere Klasse setzt. Jeder Schüler hat dennoch die Möglichkeit sich im
nächsten Schuljahr in ein höheres Set einstufen zu lassen, wenn die Beurteilung im Zeugnis
dies erlaubt, also wenn er oder sie sich im Allgemeinen verbessert haben.
Es war sehr spannend und interessant in den Unterricht und allgemein in das Schulsystem in
England einblicken zu dürfen und auch selbst eigene Unterrichtsversuche durchzuführen.
Gerade für angehende Fremdsprachenlehrer ist es eine großartige Gelegenheit, die eigenen
Sprachkenntnisse aufzubessern, Erfahrung in der Schule zu sammeln und einen Einblick in
die Schule und das Leben in einem anderen Land zu bekommen.
Ich kann nur jeden dazu ermutigen, zumindest ein paar Monate ins Ausland zu gehen, nicht
nur für Uni und Beruf, sondern vor allem für sich selber diese Erfahrung zu machen und die
Möglichkeit zu bekommen in das Leben einer anderen Kultur einblicken zu können.
Somerset ist eine Grafschaft (County) in Süd- West England mit vielen Sehenswürdigkeiten
und schönen kleinen Dörfern und Städten, die sehr einzigartig und sehenswert sind.
Das Leben in verschiedenen Gastfamilien war eine tolle und interessante Erfahrung und die
Familienmitglieder waren alle sehr freundlich und hilfsberei
Klima und Essen:
Was mich am meisten überrascht hat, waren Wetter und Essen. In Südengland herrscht ein
recht mildes und angenehmes Klima, was ich nicht gedacht hätte. Ich habe, gerade zu der
Jahreszeit, mit viel Regen und kaltem Wetter gerechnet, was überhaupt nicht der Fall war.
Auch das Essen in England war überraschenderweise sehr, sehr gut. Den englischen „Cream
Tea“ darf man auf keinen Fall auslassen, wenn man sich im Süden Englands befindet und
auch das Trinken von Tee mit Milch ist zu Beginn ungewohnt, aber man gewöhnt sich daran
und nach kurzer Zeit bestellt man es sogar von allein. Und ein weiteres Muss sind natürlich
die bekannten „Fish and Chips“!
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es ein rundum gelungener und erfahrungsreicher
Aufenthalt in Bridgwater war und ich jeder Zeit wieder hingehen würde, aber dann ein paar
Monate länger. Ich kann nur jeden ermutigen und jedem raten, ein Praktikum im Ausland zu
machen und wer Englisch studiert oder einfach seine Sprachkenntnisse verbessern möchte,
dem empfehle ich England wirklich sehr, da gerade im Süd-Westen des Landes ein sehr klares
und deutliches Englisch gesprochen wird.
Bei Fragen zum Praktikum oder direktem Kontakt zu Schulen in Somerset bitte per Email an
mich wenden: Inga.Berneburg(at)gmx.de Ich helfe euch gerne weiter!!!
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