Praxis des Asset Management im Finanzdienstleistungsbereich

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Praxis des Asset Management im
Finanzdienstleistungsbereich
Peter Dvorak
Wintersemester 2012 / 2013
Dr. Peter Dvorak
Vorlesungstermine
Die Vorlesungen finden statt in der Ludwig-Maximilians-Universität, Schackstraße 4,
im Seminarraum 307
16.10.2012
16.15 bis 18.30 h
31.10.2012
16.15 bis 18.30 h
07.11.2012
16.00 bis 17.15 h
14.11.2012
12.12.2012
30.01.2013
16:15 bis 18.30 h
16.15 bis 18.30 h
16.15 bis 18.30 h
Exkursion zur MEAG
Oskar-von-Miller-Ring18, 80333 München
Der Klausur-Termin ist dem Masterplan zu entnehmen (05.02.2013)
Dr. Peter Dvorak
Überblick (vorläufige Aufteilung der Themen)
Datum:
1.
Einführung
16.10.2012
2.
3.
Investmentprozess
Hypotheken
16.10.2012
31.10.2012
4.
Immobilien
31.10.2012
5.
Aktien
14.11.2012
6.
Private Equity
14.11.2012
7.
14.11.2012
10.
Hedge Funds
Asset Allocation
Asset Liability Management
Corporates
11.
Festverzinsliche Wertpapiere
8.
9.
Exkursion zur MEAG
Dr. Peter Dvorak
12.12.2012
12.12.2012
30.01.2013
30.01.2013
7.11.2012
1.1 Einführung
Was bedeutet Asset Management?
asset
 Vermögen(swert) /
(Aktivposten in der Bilanz)
Aktiva
(Kapital)anlagen
assets and liabilities
Dr. Peter Dvorak
 Aktiva und Passiva
Asset Management
=
Kapitalanlagen-Verwaltung
Vermögensverwaltung
Dr. Peter Dvorak
private
Kapitalanleger
Institutionen

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Dr. Peter Dvorak
Banken
Investmenthäuser
KAG
Fonds
Versicherungen
Kirchen
Pensionskassen
Pensionsfonds
Versorgungswerke
Stiftungen
Vermögensverwalter
usw.
Dr. Peter Dvorak
1.2
Strategische Zielsetzung
des Asset Managements
Rendite
Zeithorizont
Risiko
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Liquidität
1.3
Anlagegrundsätze bei den
Versicherungsunternehmen
Die Anlagegrundsätze bei den Versicherungsunternehmen sind die
gleichen, die ein ordentlicher Kaufmann anwendet, und zwar:
Sicherheit, Rentabilität, Mischung, Streuung und Liquidität.
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Kapitalanlagebestand nach Versicherungszweigen aller deutschen
Versicherungsunternehmen
Stand 2008
Gesamt: 1.160 Mrd. EUR
Rückvers.
186 Mrd. EUR
Lebensversicherung
686 Mrd. EUR
16 %
59 %
Quelle: GDV Jahrbuch 2009
Die deutsche
Versicherungswirtschaft
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Schaden- u. Unfallv.
136 Mrd. EUR
12 %
Krankenvers.
152 Mrd. EUR
13 %
Anlagegrundsätze
Sicherheit
Rentabilität
Liquidität
Mischung
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Streuung
Sicherheit
die materielle Sicherstellung zukünftiger
Forderungen durch Kapitalwerte
Rentabilität die Erwirtschaftung eines möglichst hohen
Ertrages
Liquidität
die Forderung, einen ausreichenden Grad
der Liquidierbarkeit der Anlagen zu
erreichen, um die Zahlungsbereitschaft
ständig aufrecht erhalten zu können
Mischung/
Streuung
Risikoverteilung
Dr. Peter Dvorak
Der Grundsatz der Sicherheit verlangt eine möglichst
risikofreie Kapitalanlage, so dass gegenwärtige und zukünftige Risiken beachtet werden müssen. Hieraus
folgt, dass eine Kapitalanlage während ihrer gesamten
Anlagedauer zu überwachen ist. Zu berücksichtigen ist
auch die fristgerechte und vollständige Realisierbarkeit
der erworbenen Aktiva. Ziel ist es, der mit erheblichen
Unsicherheitsmomenten behafteten Versicherungsstruktur eines Versicherungsunternehmen zumindest
vergleichsweise sichere Aktivwerte gegenüberzustellen.
Dr. Peter Dvorak
Sicherheit stellt das essentielle
Qualitätsmerkmal der Dienstleistung
„Versicherungsschutz“ dar.
Dr. Peter Dvorak
Die Tricks der Geldabzocker
Jahr für Jahr fallen tausende Deutsche auf dubiose Anlagefirmen herein. Die Anleger
hoffen auf Steuervorteile, hohe Renditen oder eine zusätzliche Altersvorsorge. Doch die
versprochenen Supergewinne entpuppen sich oft als heiße Luft. Dabei lassen sich
unseriöse Anlageberater leicht erkennen. Die Maschen und Tricks der Abzocker - ein
Überblick:
... Dubiose Finanzberater versuchen, ihre potenziellen Opfer oft am Telefon zu erwischen.
"Unabhängiger Finanzberater" ist kein Gütesiegel. Das Berufsbild des Finanzdienstleisters
ist nicht geregelt. Es werden Traumrenditen ohne Risiko versprochen, und dazu sollen
auch noch Steuern gespart werden. Unseriöse Finanzberater versuchen, sich gegen ihre
Falschberatung widerrichtlich abzusichern, und lassen den Kunden unterschreiben, dass
eine komplette Beratung und Aufklärung erfolgt ist, auch wenn dies nicht der Fall ist ...
Die Stiftung Warentest schätzt, dass in Deutschland jährlich 30 Mrd. Euro in dubiose
Geldanlagen versickern.
Weitere Informationen hierzu im Internet: www.stiftung-warentest.de, www.dias-ev.de
(Deutsche Institut für Anlegerschutz), www.anlageschutz-archiv.de (Schutzgemeinschaft
der Kapitalanleger).
(Quelle: SZ v. 22.09.2006)
Dr. Peter Dvorak
Die Rentabilität einer Vermögensanlage bedeutet die
Erwirtschaftung eines möglichst hohen Ertrages. Eine
Renditeuntergrenze ergibt sich beispielsweise bei Versicherungs-Aktiengesellschaften aus der Notwendigkeit,
den Anteilseignern eine angemessene Dividende ausschütten zu müssen. In der Lebensversicherung ist zudem der sog. technische Rechnungszins zu erwirtschaften, der den Versicherungsnehmern fest zugesagt
wurde. Weitere Überschüsse kommen ebenfalls den
Versicherungsnehmern als Überschussbeteiligung oder
Beitragsrückerstattung zugute. Diese Elemente sind
inzwischen maßgebliche Erfolgsfaktoren für die Absetzbarkeit von Versicherungsschutz.
Dr. Peter Dvorak
Garantieverzinsung
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
Garantieverzinsung Neugeschäft
Durchschnittlicher Rechnungszins des Gesamtbestandes
Rendite 10-jährige Bundesanleihen
Dr. Peter Dvorak
2003
2004
2005
Ferner muss der Gesamtbestand der Kapitalanlagen
des Vermögens so zusammengesetzt sein, dass zu
jeder Zeit ein betriebsnotwendiger Betrag an liquiden
oder ohne Schwierigkeiten liquidierbaren Anlagen
vorhanden ist. Massgeblich ist damit nicht die Liquidität
der einzelnen Vermögensanlagen, sondern die Zahlungsbereitschaft des gesamten Versicherungsunternehmens. Der Umfang der erforderlichen Mittel unterscheidet sich in den einzelnen Versicherungszweigen.
In der Lebensversicherung ist beispielsweise der
Liquiditätsbedarf aufgrund von versicherungsmathematischen Sterbetafeln relativ genau berechenbar. In
der Schaden- und Rückversicherung unterliegen die
Leistungen wesentlich extremeren Schwankungen, so
dass ein größerer Teil der zufließenden Mittel liquide
bereitgehalten werden muss.
Dr. Peter Dvorak
Der Grundsatz der Mischung und Streuung dient der Risikoverteilung auf verschiedene Anlagearten und damit
der Substanzerhaltung. Neben der relativen Risikolosigkeit einzelner Anlagen soll damit auch die Sicherheit der
gesamten Kapitalanlagen gewährleistet werden. Es darf
keine einzelne Anlageart vorherrschen und der Kapitalanlagebestand nicht einseitig zusammengesetzt sein. Eine
regionale Schwerpunktbildung und eine Anlagehäufung
bei einem einzelnen Schuldner soll vermieden werden.
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Mischung
- keine einzelne Anlageart darf
vorherrschen (max. 50 %)
Streuung
- räumliche Schwerpunktbildung bei
ortsgebundenen Anlagen sowie eine
Anlagenhäufung bei einem Schuldner
darf nicht auftreten
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1.4 Entstehung der Kapitalanlagen
bei Versicherungsunternehmen
Nach dem Versicherungsvertrag verpflichtet sich der
Versicherungsnehmer (beim V.V.a.G. das Mitglied ),
die Beiträge und das Versicherungsunternehmen , die
Leistungen zu zahlen.
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Versicherungsvertrag
Dr. Peter Dvorak
Versicherungsnehmer, Mitglied
Versicherungsunternehmen
Beiträge
Leistungen
EINNAHMEN
Beiträge, Erträge aus KA
./.
AUSGABEN
Leistungen, Kosten
KAPITALANLAGEN
Dr. Peter Dvorak
Brutto-Beitrags-Einnahmen der Versicherungsbranche in 2008
Erstversicherung
Leben
Kranken
Schaden/Unfall
Rückversicherung
Quelle: GDV Jahrbuch 2009
Dr. Peter Dvorak
Einnahmen 2008
in Mrd. Euro
164,5
79,6
30,3
54,6
keine Angabe
Veränderung zu
2007 in %
1,00
0,8
2,9
0,2
keine Angabe
Die Versicherer betreiben die Übernahme von Risiken
gegen Entgelt
Die Versicherungsunternehmen investieren an den Anlagemärkten die Beiträge ihrer Kunden, die nicht für die
entstandenen Schäden und Kosten laufend benötigt
werden. So dient die Vermögensanlage in der Sach-,
Kranken- und Rückversicherung primär der Überwindung
zeitlicher und betragsmäßiger Divergenzen zwischen
Einnahmen und Ausgaben. Die Lebensversicherung
verbindet die Risikodeckung mit einem Sparprozess. Die
Vermögensanlagen überbrücken auch hier die Zeiträume
zwischen Beitragszahlungen und Versicherungsleistungen und stellen im Wesentlichen die Bedeckung der
versicherungstechnischen Rückstellungen dar.
Dr. Peter Dvorak
Versicherungstechnisches Risiko
EUR
Rechnungsmäßiges
Risiko
tatsächlicher
Risikoverlauf
t
Dr. Peter Dvorak
Die Kapitalanlage überbrückt den Zeitraum vom
Beitragseingang bis zur Fälligkeit der Versicherungsleistung. Die Bereitstellung von Versicherungsschutz ist ohne die Kapitalanlagetätigkeit
unmöglich. Volumen, Qualität und Struktur der
Anlagen sind der Garant für die Erfüllbarkeit der
Leistungsversprechen gegenüber den Versicherungsnehmern.
Dr. Peter Dvorak
Versicherungstechnisches Risiko
EUR
Risiko (qx, kx)
Prämie
x
Eintrittsalter
Dr. Peter Dvorak
Alter
Die deutsche Versicherungswirtschaft
Kennzahlen 2008 (vorläufige Werte)
Kapitalanlagen
Erträge aus Kapitalanlagen
Quelle: GDV Jahrbuch 2009
Dr. Peter Dvorak
1.160 Mrd. EURO
44,5 Mrd. EURO
Sicherungsvermögen, gebundenes und
freies Vermögen
Aktiva
Sicherungsvermögen
gebundenes
Vermögen
sonstiges
gebundenes
Vermögen
freies Vermögen
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Versicherungszweige und Anlagepolitik
Die unmittelbare Abhängigkeit vom versicherungstechnischen Geschäft führt in einzelnen Versicherungszweigen
zu unterschiedlichen Anlagestrukturen. Aufgrund der
Langfristigkeit der Verträge und ihrer Zielrichtung sind die
Lebensversicherer die bedeutendsten Kapitalanleger der
Branche. Im Jahr 2006 hielten sie mit 665 Mrd. € 60 % aller
Kapitalanlagen.
Auf die Unternehmen der Schaden- und Unfallversicherung
entfielen mit 131 Mrd. € rd. 11 % der gesamten
Kapitalanlagen. Die Rückversicherer wiesen Kapitalanlagen
über etwa 185 Mrd. € (17 %) und die Krankenversicherer
über 130 Mrd. € (12 %) aus.
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Im Vergleich zu den Komposit- und Rückversicherern können
die Lebensversicherer die Mittel über einen größeren Zeitraum
festlegen, da sie von längeren Vertragslaufzeiten und von
weitgehend bekannten Wahrscheinlichkeiten über den
Fälligkeitszeitpunkt der Versicherungsleistungen ausgehen
können. Bei den Lebensversicherern dominieren deshalb
längerfristige Anlagen, z. B. Hypotheken- und Schuldscheindarlehen, gegenüber kurzfristig liquidierbaren Titeln wie Wertpapieren und Termingeldern. In den anderen Sparten
erfordern stärkere Schwankungen im Schadenverlauf eine
erhöhte Zahlungsbereitschaft und zwingen zur Anlage in
leichter verwertbaren Titeln.
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Zusammensetzung der Kapitalanlagen
der Versicherungsunternehmen in Deutschland
Stand zum 31.12.2008 (vorläufige Werte)
Gesamt: 1,160 Bill. EUR
Inhaberschuldverschr.
116 Mrd. € = 10%
Investmentanteile
263 Mrd. € = 23%
Aktien
9 Mrd. € = 1%
Hypotheken
64 Mrd. € = 6%
Anteile an verb.Untern
163 Mrd. € = 14%
Namensschuldverschr.
258 Mrd. € = 22%
Quelle: GDV Jahrbuch 2009
Dr. Peter Dvorak
Grundstücke
17 Mrd. € = 1%
Schuldscheinf./Darl.
237 Mrd. € = 20%
Sonstige KA
33 Mrd. € = 3%
Einfluss der Märkte auf die Kapitalanlagen
der Versicherungsunternehmen
Rentenmärkte
Aktienmärkte
KAPITALANLAGEN
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Immobilienmärkte
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