Praktikumsbericht zu dem ps Kinder- und Jugendpsychia

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Universität Ulm
Institut für Psychologie und Pädagogik
Praktikumsbericht zu dem psychologischen Praktikum an der
Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie in UlmUlm
Kurzversion
Unter der Betreuung von:
Dr. Sylvia Oswald
Sommersemester 2012
Im Zeitraum von 06.02.2012-13.04.2012
06.02.2012
vorgelegt von: Gabriel, Elena,
Matrikelnummer 711172,
Psychologie (Bachelor of Science), 6. Semester,
[email protected]
am 02.05.2012
Inhaltsverzeichnis
1
2
Einführung und Kurzdarstellung der KJP ................................................................ 2
1.1
Beschreibung der Institution ............................................................................. 2
1.2
Adresse, Mitarbeiter, Funktionsverteilung und Entscheidungsstrukturen........ 2
1.3
Aufgaben der Institution ................................................................................... 2
1.4
Patienten und Strukturen .................................................................................. 3
Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes ............................................................ 3
2.1
Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit .................................... 3
2.2
Alltägliche Struktur der Arbeit an der KJP und die Zusammenarbeit mit in
der Einrichtung Beschäftigten ................................................................................................ 3
3
2.3
Darstellung der eigenen Tätigkeit ..................................................................... 4
2.4
Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit ................................. 6
Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums .................................................. 6
1
1
Einführung und Kurzdarstellung der KJP
Die folgenden Ausführungen in den Kapiteln 1.1 bis 1.4 zu der Beschreibung der Klinik
sind angelehnt an den Internetauftritt der KJP Ulm (Ulm, Universitätsklinikum (2012).
Kinder-
und
Jugendpsychiatrie.
Verfügbar
unter:
http://www.uniklinik-
ulm.de/struktur/kliniken/kinder-und jugendpsychiatriepsychotherapie.html [30.04.2012].)
1.1
Beschreibung und Adresse der Institution
Mein
Praktikum
fand
auf
der
Kinderstation
der
Kinder-
und
Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm (KJP Ulm) statt. Das klinische Alltagsleben der
Kinderstation spielte sich in 2 Gebäudekomplexen, der Kinder- und der Jugendstation im
Krankenhausweg 5 und der Klinikschule in der Steinhövelstraße 3.
Die Kinderstation ist auf 12 Behandlungsplätze für psychisch kranke Kinder und
Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr ausgelegt, die wegen der Krankheit zeitweise nicht in
ihrem gewohnten Umfeld leben können. Alle teilstationären und stationären Patienten und
Patientinnen müssen die Klinikschule besuchen, die eine öffentliche Schule darstellt.
1.2 Mitarbeiter, Funktionsverteilung und Entscheidungsstrukturen
Ärztlicher Direktor der Klinik ist Prof. Dr. Jörg M. Fegert. Ihm sind auf die
Kinderstation bezogen die leitende Oberärztin, der Oberarzt, die leitende Psychologin, die
Stationsärztin, die Pflegedienst- und Stationsleitung, die zuständige Sozialpädagogin, die Cotherapeuten und der Pädagogische Erziehungsdienst unterstellt.
1.3 Aufgaben der Institution
Die zentrale Aufgabe der KJP Ulm ist es psychisch erkrankten Kindern- und
Jugendlichen aus Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und dem nördlichen Teil des Kreises Biberach
zu helfen und ihnen neue Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Dabei müssen vor allem alle
involvierten Systeme (Familie, Schule, Zuhause) mitberücksichtigt werden, um eine
nachhaltige Entwicklung zu sichern.
Eine andere nicht unwesentliche Aufgabe der KJP als einer Universitätsklinik ist es,
Nachwuchs in den beteiligten Berufen weiterzubilden und mit der Forschung die Qualität der
Behandlung ständig zu entwickeln und zu verbessern. Zudem sieht die Klinik als ihre
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Aufgabe, die bestehenden Vorurteile in der Gesellschaft gegenüber psychiatrischen und
psychotherapeutischen
Einrichtungen
durch
medienwirksames
Auftreten
abzubauen
(Broschüre zu dem Leitbild der Klinik (2005). Verfügbar unter: http://www.uniklinikulm.de/fileadmin/Kliniken/Kinder_Jugendpsychiatrie/Dokumente/leitbild.pdf [30.04.12],S. 69).
1.4 Patienten und Strukturen
Zu den Patienten der Kinderstation der KJP in Ulm gehören psychisch erkrankte Kinder
und Jugendlichen im Alter von 6 bis 15 Jahren. Es wird aber auch mit ihren Familien eng
zusammengearbeitet. Dabei soll so wenig wie möglich in das alltägliche Leben der Patienten
und ihrer Familien eingegriffen werden. Stationärer Aufenthalt auf der Kinderstation wird
dabei empfohlen, wenn der Aufenthalt in der Familie ein besonderes Risiko für das
Aufrechterhalten der Krankheit bzw. wenn Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegt.
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2.1
Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes
Vorbereitung und Zielsetzung für die eigene Tätigkeit
Meine Vorbereitung v.a. auf das Vorstellungsgespräch für das Praktikum bestand darin,
den Internetauftritt der KJP zu recherchieren, um einen Überblick und Einblick über die
möglichen Einsatzgebiete zu bekommen und dann im Gespräch meine Erwartungen an das
Praktikum zu äußern. Mein Ziel war es, den Alltag von Patienten zusammen mit Schul- und
Therapiebesuchen mitzuerleben und kleine Tätigkeiten im Rahmen der im Studium
erworbenen Kenntnisse ausführen zu dürfen.
2.2 Alltägliche Struktur und die Zusammenarbeit an der KJP
Die Woche besaß feste Termine, die von allen Mitarbeitern der Stationen und der
Ambulanz,
wenn
möglich,
eingehalten
werden
mussten.
Dies
waren
zwei
Mittagsbesprächungen, zwei gemeinsame Morgenübergaben und zwei Fortbildungen. Bei den
Übergaben, die recht knapp gehalten wurden, wurde die Anzahl der Patienten auf Stationen
und die Neuaufnahmen genannt. Am Montag nach dem Wochenende wurden kurz die
Vorfälle, wenn es welche gegeben hatte, für den weiterführenden Dienst dargestellt. Die
Mittagsbesprechungen waren ähnlich den Übergaben kurz gehalten und in Anwesenheit der
leitenden Oberärztin oder einem Stellvertreter durchgeführt. Hier ging es ebenfalls um die
Belegung,
Neuaufnahmen
und
Vorfälle
auf
den
Stationen.
In
der
Fortbildung
3
„Psychopathologie/Klassifikation“ wurden schwierige Fälle vorgestellt, besprochen und
mögliche Diagnosen bzw. Differenzialdiagnosen diskutiert. In der zweiten Fortbildung
wurden aktuelle wissenschaftliche Arbeiten sowohl aus der KJP als auch aus anderen
befreundeten Einrichtungen vorgestellt.
Neben den stationsübergreifenden Terminen, gab es stationsbezogene, wöchentliche
Termine: Für die Kinderstation waren es, die Cotherapeutenbesprechung, eine Übergabe vom
Pflege- und Erziehungsdienst, eine Oberarztvisite und eine Kurvenvisite. In der
Cotherapeutenbesprechung wurde zusammen mit den Psycho-, Ergo-, Musik- und
Physiotherapeuten einzelne meist schwierige Fälle besprochen, auf Basis des Fachwissens
über Störungsbilder interpretiert und weiteres Vorgehen festgelegt. In der Übergabe vom
Pflege- und Erziehungsdienst, bei der die Psychotherapeuten anwesend waren, wurden alle
Patienten in Kürze besprochen und insbesondere auf die Schwierigkeiten bei der Umsetzung
von therapeutischen Maßnahmen, wie Punkte- bzw. Verstärkerpläne, eingegangen und die
Alltagsbewältigung der Patienten beurteilt. In der Oberarztvisite wurden ebenfalls alle
Patienten in Anwesenheit des Oberarztes, Vertretern der Klinikschule, Sprechern des Pflegeund Erziehungsdienstes, den Therapeuten und des Sozialdienstes ausführlich besprochen. Der
Oberarzt beurteilte zusammen mit dem Team die Fort- bzw. Rückschritte der Patienten in der
Behandlung und legte Schritte in der medikamentösen bzw. psychotherapeutischen
Behandlung fest. Die Kurvenvisite wurde ohne dem Oberarzt und den Vertretern der
Klinikschule, aber sonst mit allen Mitarbeitern der Kinderstation, bzw. ihren Vertretern
abgehalten. Hier wurden wiederum alle Patienten und eventuelle Probleme bei der Umsetzung
der vom Oberarzt und von den Psychotherapeuten verordneten Maßnahmen in Kürze
angesprochen.
Allen diesen allgemeinen Terminen durfte ich selbstverständliche beiwohnen und auch
teilweise mitgestalten, indem ich die Befunde aus der Diagnostik in der Visite berichtete.
2.3 Darstellung der eigenen Tätigkeit
Meine Haupttätigkeit im Praktikum bestand darin die Eingangs- und Entlassdiagnostik
zu verteilen, einzusammeln, auszuwerten und in Befunden zu dokumentieren. Diese Tätigkeit
umfasste die Arbeit sowohl mit störungsspezifischen als auch mit störungsübergreifenden
Fragebögen und Ratingskalen.
Die folgenden Ausführungen über den Aufbau der Fragebögen und Ratingskalen
beruhen auf meiner Erfahrung aus der Praxis mit genaueren Ergänzungen aus der
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Internetvertretung der Testzentrale (Hogrefeverlag (2012). Testzentrale- Hogrefe Verlag für
Psychologie. www.testzentrale.de [30.04.12]). Die Fragebögen YSR (Youth Self Report),
TRF (Lehrerfragebogen über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen) und CBCL
(Elternfragebogen über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen) wurden an alle
Patienten und damit störungsübergreifend und am häufigsten, an ihre Heimatschule und ihre
Erziehungsberechtigten verteilt. Alle drei Fragebögen erfassen Verhaltensauffälligkeiten auf
einer externalen, internalen und einer Gesamtskala und den zugrundeliegenden Subskalen.
Die
zweithäufigsten
Fragebögen,
mit
denen
ich
gearbeitet
habe,
aber
störungsspezifische Messinstrumente darstellen, waren der DIKJ (Depressionsinventar für
Kinder
und
Jugendliche)
Aufmerksamkeitsdefizit-
/
und
der
FBB-ADHS
(Fremdbeurteilungsbogen
Hyperaktivitätsstörungen),
bzw.
der
für
FBB-SSV
(Fremdbeurteilungsbogen für Störungen des Sozialverhaltens).
Zu den weiteren störungsspezifischen Fragebögen gehörten UCLA-PTSD Reaction
Index für DSM IV, BDI-II (Beck Depressionsinventar), FSK-aktuell/Lebenszeit (Fragebogen
zur Sozialen Kommunikation), FAS-K/E (Fragebogen für Angsstörungen, Kinder- bzw.
Elternversion), CY-BOCS (Children’s Yale-Brown OC Scale), EDI-II (Eating Disorder
Inventory-II). Im Rahmen einer Studie sollte der UCLA-PTSD als Screeninginstrument an
Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf eine Posttraumatische Belastungsstörung ausgeteilt
werden.
Zu den kognitionsdiagnostischen Verfahren, bei welchen ich zugeschaut und die ich
ausgewertet habe, gehörten MFFT (Matching Familiar Figures Test), d2-R und der HAWIK
(Hamburg Wechsler Intelligenz Test für Kinder), PSB 6-13 und SLRT. Für die ausführliche
Beschreibung aller Instrumente ist an dieser Stelle nicht genügend Platz.
Neben der Diagnostik durfte ich auch an zahlreichen Therapien und Gesprächen
teilnehmen. Dazu gehörten: Einzelpsychotherapie, Eltern-, Aufnahme- und Entlassgespräche,
Ergo-, Musik- und Reittherapie. Auch konnte ich an einem Tag die Lehre in der Klinikschule
und täglich den durch den Pflege- und Erziehungsdienst (PEDs) strukturierten Alltag der
Kinder kennenlernen. Alle Therapeuten, Lehrer und PEDs gaben mir gern Auskunft über den
Sinn und Zweck der therapeutischen bzw. pädagogischen Schritte.
Zudem durfte ich an den PIA (Psychotherapeut/In in Ausbildung)-Gesprächen
teilnehmen, einer körperlichen Untersuchung durch die Ärztin beiwohnen, an einem sozialen
Kompetenztraining teilnehmen, bei den Helferrunden dabei sein und selbständig ein
autogenes Training für zwei Patientinnen durchführen.
5
2.4 Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit
Mit der Erfahrung aus anderen Praktika, bei welchen ich meist nur zuschauen durfte,
war ich sehr angenehm überrascht, dass mir in diesem Praktikum wesentlich mehr Autonomie
zugetraut wurde. Durch kleinere Aufgaben wie die Durchführung des autogenen Trainings
oder die spielerische Mitgestaltung der Gruppentherapie sind meine Tage auf der
Kinderstation sehr schnell vergangen und ich erinnere mich mit Freude an das Praktikum. Ich
hatte das Gefühl, dass meine diagnostische Arbeit wesentlich den diagnostischen Prozess und
die Therapeuten unterstützte, zumal da der klinische Eindruck oft durch die passende
Diagnostik untermauert werden konnte. Das autogene Training sorgte für die Entspannung
von zwei Patientinnen, welche sehr wichtig bei der Unterstützung von der Heilung von
psychischen Problemen ist. In der Gruppentherapie war ich an dem Training sozialer
Fähigkeiten und Lernen der Wahrnehmung von Gefühlen durch Patienten beteiligt.
Neben der wahrgenommenen Autonomie gefiel mir auch die zahlreiche Unterstützung
und Anleitung, die mir jede/er Mitarbeiter/in bereit waren, zu geben. Bei der Diagnostik war
mir am Anfang die auf der Station angestellte PIA und die betreuende Psychologin behilflich.
Fragen zu dem therapeutischen Vorgehen wurden mir gern von der Psychologin bzw. der
Ärztin der Station erklärt.
Zu der Unterstützung und Autonomie konnte ich zusätzlich in zahlreichen
Therapiestunden, viel von Verhaltenstherapie für Kinder, einem mir vorher unbekannten
Gebiet, lernen. Dabei habe ich spezielle verhaltenstherapeutische Techniken zum Umgang mit
psychischen Störungen wie Ängsten, der hyperkinetischen Störung des Sozialverhaltens,
Zwängen, Schulabsentismus, etc. kennengelernt.
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Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums
Wie fast bei jedem Praktikum sollte ein Praktikant auch in dieser Einrichtung ein
gewisses Maß an Offenheit mitbringen, bereit sein, Neues kennenzulernen, Selbstständigkeit
beweisen, wenn es um das Nachfragen und Interesse geht, keine Angst haben, Verantwortung
zu übernehmen, da vor allem dadurch am meisten gelernt wird. Wenn dies für einen
Praktikanten kein Problem darstellt, dann wird er sich an der KJP wohlfühlen.
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