BEITRAG »AR1196744 Tagessätze für die Aufsichtsratstätigkeit Dr. Sebastian Pacher/Dr. Alexander v. Preen/Prof. Dr. Bernd Schichold Basierend auf einer aktuellen Studie gibt der vorliegende Beitrag einen Überblick über marktübliche Tagessätze für die Aufsichtsratstätigkeit. Dabei wird sowohl zwischen unterschiedlichen Rollen im Aufsichtsrat, als auch zwischen unterschiedlichen Unternehmensformen unterschieden. I. Steigende Anforderungen an die Aufsichtsratstätigkeit Die Rolle des Aufsichtsrats hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Traditionell kommt dem Aufsichtsrat im dualistischen Corporate Governance-System die Funktion der Kontrolle und Überwachung der Geschäftsführung und des Vorstands zu. Durch eine Reihe regulatorischer und gesetzgeberischer Eingriffe wurden die Verantwortung, die Aufgaben und die Pflichten des Aufsichtsrats in den zurück­ liegenden Jahren stetig erweitert und konkretisiert. Als eine Folge davon sind die Haftungsrisiken für Aufsichtsräte deutlich gestiegen. Aufsichtsratsmitglieder haben eine „mitunternehmerische“ Verantwortung, die es von ihnen verlangt, sich deutlich intensiver mit ihrer eigenen Rolle, aber auch mit dem Geschäftsmodell und den strategischen Herausforderungen des Unternehmens zu befassen. Eine aktuelle Kienbaum-Studie unter Vorständen und Aufsichtsräten deutscher Unternehmen unterstreicht, wie stark sich die Anforderungen an Aufsichtsräte verändert haben. Die Studie wurde im Rahmen der achten Reihe der Kienbaum-Kamingespräche im November/Dezember 2015 durchgeführt. Insgesamt haben 88 hochrangige Unterneh­ mensvertreter an der Studie teilgenommen. Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer ist selbst in einem Aufsichts­ rat tätig, weitere 30% sind Vorstände. Die weiteren Teilneh­ mer sind in der Regel der Führungsebene unterhalb des Vorstands zuzuordnen. Knapp 30% der teilnehmenden Unternehmen sind in DAX, MDAX oder TecDAX vertreten. Weitere 41% sind kleinere Aktiengesellschaften, deren Aktien nicht in einem der oben genannten Indizes gelistet sind. Bei den übrigen Unternehmen handelt es sich um Gesellschaften anderer Rechtsformen, wie beispielsweise KGaA, SE oder GmbH. Gut 90% der Studienteilnehmer sind der Ansicht, dass die Anforderungen an die Aufsichtsratsarbeit zuletzt gestiegen oder sogar stark gestiegen sind. Treiber für die gestiegenen Anforderungen sind dabei zum einen inhalt­ liche Faktoren wie die zunehmende Notwendigkeit von Spezialwissen auf bestimmten Gebieten. Zum anderen haben aber auch die Intensität der Sitzungsvorbereitung und der Arbeitsaufwand neben Sitzungen und Sitzungs­ vorbereitung nach Ansicht vieler Teilnehmer deutlich zugenommen (vgl. Abb. 1). 50 Abb. 1: Wie haben sich die Anforderungen an die Aufsichtsratsarbeit in den letzten Jahren ent­wickelt? gesunken unverändert gestiegen stark gestiegen Intensität der Vorbereitung auf einzelne Sitzungen 19% 66% 15% Notwendigkeit, sich mit dem Aufgabenfeld der AR-Arbeit zu befassen 22% 65% 14% Notwendigkeit von Spezialwissen auf bestimmten Gebieten 25% 58% 16% 1% Arbeitsaufwand (ohne Sitzungen/Sitzungsvorbereitung) 27% Notwendigkeit, sich mit dem Umfeld des Unternehmens zu befassen 58% 37% 14% 53% 10% 1% Anzahl der Sitzungen 38% 4% 57% Abb. 2: Wie beurteilen Sie das derzeitige Niveau der Aufsichtsratsvergütung? 1% in Großunternehmen (DAX, MDAX) 11% 51% 32% 6% im Mittelstand 44% 47% 5% 1% 1% 5% in Ihrem Unternehmen zu niedrig 29% 63% eher zu niedrig angemessen eher zu hoch zu hoch 4% ... Der komplette dreiseitige Beitrag kann unter https:// recherche.der-betrieb.de/document.aspx?docid=AR1196744 abgerufen werden (als "Der Aufsichtsrat"-Abonnent kostenfrei, als Nicht-Abonnent kostenpflichtig). 04/2016 | Der Aufsichtsrat