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IP/11/579
Brüssel, den 17. Mai 2011
Forschung über Tsunamis und Erdbeben: Tagung
am 20. Mai in Brüssel soll helfen, Lehren zu ziehen
und die Zusammenarbeit zu fördern
Mit einem von der EU finanzierten Forschungsprojekt (SAFER) ist es
gelungen, ein bahnbrechendes Frühwarnsystem für Erdbeben zu entwickeln,
das auf einer kostengünstigen Sensorentechnologie beruht, die in Airbags
verwendet wird. Ein weiteres Projekt (DEWS) schuf die Voraussetzungen für
ein neues Warnsystem, das die Zeitspanne um zwei Drittel verkürzt, die
benötigt wird, um einen seismischen Vorfall festzustellen, der einen Tsunami
in der Region des Indischen Ozeans auslösen könnte. Dort hatte 2004 der
verheerende
Tsunami
gewütet.
Mit
DEWS
ist
außerdem
ein
Textnachrichtwarnsystem entwickelt worden, mit dem die Bevölkerung vor
Ort Zeit gewinnt, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Leiter dieser und fünf
weiterer innovativer Projekte mit EU-Unterstützung, bei denen es um die
Rettung von Menschenleben bei Erdbeben und Tsunamis geht, werden am
20. Mai in Brüssel an einem Europäischen Workshop zum Thema „Das
Tsunami-Risiko in Europa – Forschungserfolge und künftige Aussichten“
teilnehmen. Ein wichtiger Teilnehmer wird die Gemeinsame Forschungsstelle
der EU-Kommission sein, die das Globale Katastrophenalarm- und
Koordinationssystems GDACS (Global Disaster Alert and Coordination
System)
koordiniert.
Außerdem
wird
der
Katastrophenund
Krisenmanagementdienst vertreten sein, der derzeit im Rahmen des GMESProgramms der EU (Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung)
vorbereitet wird. Im Mittelpunkt werden folgende Fragen stehen: Welche
Lehren können aus der jüngsten Katastrophe in Japan gezogen werden?
Hierzu wird es einen Vortrag von Masahiro Yamamoto von der
zwischenstaatlichen ozeanographischen Kommission der UNESCO geben.
Wie ernst sind die Risiken in Europa und was kann zu ihrer Reduzierung
getan werden? Welche Herausforderungen stellen sich künftig für die
Erbeben-/Tsunami-Wissenschaft? Auf welchen speziellen Gebieten muss
noch mehr geforscht werden? Eine vollständige Auflistung der beteiligten
Projekte und Einrichtungen ist in MEMO/11/304 enthalten.
„Die EU-Forschung über Erdbeben und Tsunamis kann bereits große Erfolge
verzeichnen bei der Suche nach innovativen Möglichkeiten zur Verbesserung von
Risikoeinschätzungs- und Frühwarnsystemen. Angesichts der tragischen Ereignisse
in Japan – und eben erst in Spanien – müssen wir prüfen, was wir noch tun können,
um diese tödlichen Naturgefahren besser vorauszusehen und ihrer Herr zu werden.
Damit wollen wir den Verlust von Menschenleben und materiellen Gütern so gering
wie möglich halten“, erklärte Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für
Forschung, Innovation und Wissenschaft.
Der Workshop bietet den Wissenschaftlern die Gelegenheit, sich über die
wichtigsten Forschungsergebnisse auszutauschen und Bereiche zu ermitteln, in
denen noch Forschungsbedarf besteht.
Sechs vor kurzem abgeschlossene, von der EU geförderte Projekte
(16,25 Mio. EUR) werden ihre Arbeiten zu Themen wie Risikobewertung, neue
Frühwarnsysteme und Krisenreaktionsprotokolle vorstellen.
Ein gutes Beispiel ist das Projekt SAFER, das in einem städtischen Gebiet ein
dichtes Verbundnetz von einigen hundert Sensoren testet, die alle miteinander in
Bruchteilen von Sekunden kommunizieren, das Größe, Ort und Schadenspotenzial
eines Erdbebens voraussagt und Signale aussendet, um die Bevölkerung zu
warnen. Künftiges Ziel ist der Ausbau dieses Verbundnetzes, das schließlich
Tausende von Sensoren umfassen soll. Zurzeit laufen die Verhandlungen für das
„Nachfolgeprojekt” von SAFER: REAKT soll genauso wie sein Vorläufer japanische
und internationale Partner einbeziehen (siehe MEMO/11/304).
Erdbeben im Meer, die einen Tsunami in der Größenordnung auslösen, wie er
Japan getroffen hat, sind in Europa unwahrscheinlich. Dennoch ist wegen der kurzen
Entfernungen zu den Küsten ein rasches Frühwarnsystem erforderlich, um die
Bevölkerung zu warnen und zu evakuieren. Aus diesem Grund wird eines der
wichtigsten künftigen Ziele der von der EU geförderten Forschung sein, die
Gefährdung der Bevölkerung an den Küsten zu verringern.
Die EU-Unterstützung für die Forschung zu Erdbeben- und Tsunamirisiken geht auf
das Ende der 1980er Jahre zurück, aber erst mit dem Sechsten
Forschungsrahmenprogramm (2002-2007) wurde ein entscheidender Schritt getan
in Richtung auf die Entwicklung neuer, schnellerer Warnmechanismen sowie eine
bessere Kartierung der Gefahren und Risiken.
Praktische Informationen
Der Workshop ist offen für die Medien, aber die Räumlichkeiten sind begrenzt. Er
findet an folgendem Ort statt:
Europäische Kommission, Gebäude CDMA, Rue du Champs de Mars 21, 1050
Brüssel, Raum 2 (Etage -1).
Informationsanfragen zu der Veranstaltung und Anmeldungen richten Sie bitte
an:
Denis Peter, Forschungsprogramme, Natürliche Gefahren
Tel.: +32 (0)2 2958446
[email protected]
Bei Interesse können auch direkte Kontakte mit den Projektleitern vermittelt werden.
Die Tagesordnung erhalten Sie unter:
http://ec.europa.eu/research/press/2011/pdf/tsunami-workshop-agenda.pdf
Links zu den Internetseiten der einzelnen Projekte bietet MEMO/11/304.
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Zugehörige Unterlagen
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