Einführung in die BWL - Übungszettel 1 vom 01.11.2007 Aufgabe 1

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Wirtschaftswissenschaft
Einführung in die BWL - Übungszettel 1 vom 01.11.2007
Aufgabe 1: Magisches Dreieck
Das magische Dreieck der Betriebswirtschaftslehre umfasst die
ökonomische Dimension, die soziale Dimension und die
ökologische Dimension , die im Unternehmen möglichst
ausgewogen beachtet werden sollten.
Abteilung für
Unternehmensrechnung
Vertreterin der
Professur
PD Dr. Inge Wulf
Dipl. Wi.-Inf.
Thorsten Bosse
Julius-Albert-Straße 2
38678 Clausthal-Zellerfeld
Telefon: (0 53 23) 72-7681
[email protected]
a) Welche Folgen können sich ergeben, wenn die soziale
Dimension zu Lasten der übrigen Dimensionen stärker betont
wird?
b) Worin können die Folgen bestehen, wenn die ökologische
Dimension im Unternehmen vorrangige Bedeutung aufweist?
c) Erläutern Sie die Folgen, die denkbar sind, wenn der
ökonomischen Dimension gegenüber den anderen beiden
Dimensionen Vorrang eingeräumt wird!
Lösung:
Folgen einer starken Betonung der sozialen Dimension im
Unternehmen:
• Motivation der Mitarbeiter kann steigen
• Betriebsklima kann sich verbessern
• Fehlzeiten können zurückgehen
• Fluktuation nach außen kann sinken
• Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen kann
steigen
Bei einer vorrangigen Bedeutung der ökologischen Dimension im
Unternehmen können sich als Folgen ergeben:
• Verzicht auf umweltbelastende Produktion
• Kauf von nicht umweltbelastenden Produktionsfaktoren
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•
•
•
Vermeiden umweltbelastender Produktionsfaktoren
Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gegenüber
Konkurrenten kann sinken
Streben nach Umweltschonung kann im Rahmen der Public
Relations verwertet werden
Aus der Betonung der ökonomischen Dimension können sich
ergeben:
•
•
•
•
•
Umsatzsteigerungen
Verringerung der Kosten
Gewinnerhöhung
Produktivitätsverbesserung
Mitarbeiter können sich ausgebeutet fühlen
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Aufgabe 2: Unternehmensziele
Auf einem Automobilindustrie-Markt existieren die Unternehmen
Audia, Soda und WBM. Der Markt ist durch folgende Daten
gekennzeichnet:
Umsatz (Mrd €)
PKW-Produktion
(Stck.)
Beschäftigte
Marktanteil
Erfolg (Mrd €)
Sollkosten
Istkosten
Audia
76
3 Mio
270.000
23 %
1,8
73,0
74,2
Soda
27
1 Mio
56.000
17 %
1,7
26,0
25,3
WBM
22
880.000
48.000
11 %
0,2
21,0
21,8
Ermitteln Sie für alle drei Unternehmen die jeweiligen Kennzahlen
und interpretieren Sie das Ergebnis!
a) Wirtschaftlichkeit
b) Arbeitsproduktivität
c) Umsatzrentabilität
Lösung:
Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit W = Sollkosten / Istkosten
Audia: W = 73,0 / 74,2 = 0,98
Soda: W = 26,0 / 25,3 = 1,03
WBM: W = 21,0 / 21,8 = 0,96
Das Unternehmen Soda arbeitet wirtschaftlicher als die beiden
anderen Unternehmen, weil die Istkosten niedriger als die Sollkosten
sind.
Kennzahlen zur Arbeitsproduktivität P = Erzeugte Menge/Beschäftige
Audia: P = 3.000.000 / 270.000 = 11,1 Stck./Beschäftigten
Soda: P = 1.000.000 / 56.000 = 17,86 Stck./Beschäftigten
WBM: P = 880.000 / 48.000 = 18,3 Stck./Beschäftigten
Die Arbeitsproduktivität ist bei den Unternehmen Soda und WBM
besonders hoch.
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Umsatzrentabilität R = (Erfolg / Umsatz) * 100
Audia: R = (1,8*100) / 76 = 2,37
Soda: R = (1,7*100)/27 = 6,30
WBM: R = (0,2*100)/22 = 0,91
Die Ergebnisse zeigen, dass das Unternehmen Soda bei einem
Vergleich der Kennzahlen am besten abschneidet.
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Aufgabe 3: Begriffsdefinitionen
Grenzen Sie die Begriffe „Betriebswirtschaftslehre“ und
„Volkswirtschaftslehre“ voneinander ab.
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Lösung:
Die Betriebswirtschaftslehre behandelt die Prozesse in
Einzelwirtschaften, während sich die Volkswirtschaftslehre
gesamtwirtschaftlichen Prozessen widmet.
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Aufgabe 4: Güter- und Finanzströme des Unternehmens
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Beschreiben Sie einen güterwirtschaftlichen Prozess eines
holzverarbeitenden Unternehmens, der vom Beschaffungsmarkt
über das Unternehmen bis zum Absatzmarkt verläuft.
Lösungen:
Der Einkäufer im Materialbereich des holzverarbeitenden
Unternehmens bestellt bei einem Holzlieferanten 10 Holzbretter zu
je 8m Länge, 1 Liter Leim und 3 Kartons Nägel.
Die Bretter werden in der Fertigungsabteilung unter Einsatz von
Betriebsmitteln zu einem Schrank verarbeitet. Der fertige Schrank
wird vom Versand der Marketingabteilung an den Kunden geliefert.
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Aufgabe 5: Unternehmensziele
Welche der beiden folgenden Aussagen ist für einen Kapitalgeber,
der sich an einem Unternehmen beteiligen möchte, von größerem
Wert? Begründen Sie Ihre Aussage.
a) „Das Unternehmen hat im Jahr 2006 einen Gewinn von
200.000 EUR erzielt.“
b) „Das Unternehmen hat im Jahr 2006 eine
Eigenkapitalrentabilität von 20% erzielt.“
Welche Zielbeziehungen bestehen zwischen folgenden Zielen?
c) Die Fertigungszahlen sollen kommendes Jahr um 10% erhöht,
die Personalkosten in der Fertigung im gleichen Zeitraum um
3% gesenkt werden.
d) Der Marktanteil soll im kommenden Jahr um 4% gesteigert,
der Ausschuss in der Fertigung um 2% gesenkt werden.
Lösung:
I.
Die Aussage b) ist grundsätzlich aussagekräftiger. Der absolute
Gewinn sagt zunächst nichts über die Leistungsfähigkeit des
Unternehmens aus. Sinnvoll wäre z.B. ein Vergleich mit den
Vorjahreswerten. Besser ist ein Bezug zu dem Kapital, welches
eingesetzt wurde, vorzunehmen. Somit wird die für den Anleger
wichtige Frage beleuchtet, wie gut oder schlecht die Verwertung des
investierten Kapitals erfolgt ist.
II.
c) Sofern keine Personalreserven vorhanden sind bzw. automatisierte
Fertigung relativ unabhängig vom Personal macht, ist davon
auszugehen, dass es sich um konkurrierende Ziele handelt.
d) Die Ziele sind indifferent, d.h. die Erfüllung des einen Zieles
beeinflusst den Zielerreichungsgrad des anderen Zieles nicht.
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Aufgabe 6: Standortanalyse
Drei Wirtschaftsregionen A, B und C kommen für einen neuen
Produktionsstandort in Frage. Vier Standortfaktoren sind auf einer
Skala von 0 (sehr schlecht) bis 10 Punkten (sehr gut) bewertet
worden:
Kriterium
Verfügbarkeit von
Arbeitskräften
Lohnkostenniveau
Verkehrsanbindung
Lebensqualität
Gewicht
0,25
A
8
B
5
C
2
0,25
0,25
0,25
8
2
2
5
5
5
2
8
8
a) Führen Sie eine Nutzwertanalyse durch und geben Sie an, für
welche Wirtschaftsregion sich das Unternehmen entscheiden
sollte.
b) Welche Kritikpunkte am Modell der Nutzwertanalyse gibt es?
Lösung:
a) A: 0,25 * 8 + 0,25 * 8 + 0,25 * 2 + 0,25 * 2 = 5
B: 0,25 * 5 + 0,25 * 5 + 0,25 * 5 + 0,25 * 5 = 5
C: 0,25 * 2 + 0,25 * 2 + 0,25 * 8 + 0,25 * 8 = 5
Æ keine Auswahl möglich
b) Gewichtung: die Gewichte müssen subjektiv festgelegt
werden.
Substituierbarkeit: vollständige Substituierbarkeit einer
bestimmten Kriterienerfüllung durch eine beliebige andere
wird unterstellt, d.h. eine Schlechterstellung hinsichtlich
eines Kriteriums kann durch eine Besserbewertung eines
anderen Kriteriums vollständig aufgewogen werden
Interpretierbarkeit: der „Gesamtnutzen“ als Summe der nach
verschiedenen Kriterien gebildeten „Teilnutzenwerte“ ist
ökonomisch nicht sinnvoll interpretierbar.
Nutzenunabhängigkeit: es wird angenommen, dass die
Bewertung einer Alternative hinsichtlich eines Kriteriums
völlig unabhängig von der Bewertung hinsichtlich der übrigen
Kriterien ist. In Wirklichkeit bestehen hier oft
Interdependenzen.
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