Labor für Angewandte Mechatronik und Systemkonstruktion

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Labor für Angewandte Mechatronik und Systemkonstruktion
06.02.2015
78120 Furtwangen, Hafnergäßle 3, Tel.: 07723/920-2495 und -2172
lams.hs-furtwangen.de
Studienarbeitsangebote für MME
im „Labor für Angewandte Mechatronik und Systemkonstruktion“
Gruppe 1:
1 - 2 Studenten
Konstruktion beheizbarer Kupferelektroden zur Impedanzspektroskopie von
Kunststoffen
Aufgabenkontext:
Unser F&E-Labor hat u. a. eine industriell anerkannte Kompetenz im Thermoverformen von
Hochleistungskunststoffen. Als Ergänzung für unseren selbst gebauten *) und von der Industrie
genutzten Kunststoff-Analyseautomaten soll nun ein Impedanzspektroskopiesystem entwickelt
werden, welches mittels beheizbarer Elektroden eine Innovation darstellen würde.
Aufgabenstellung /-durchführung:
Es soll ein Cu-Flach-Elektrodenpaar mit folgenden Eigenschaften konstruiert werden:
•
•
•
•
•
•
•
thermisch und elektrisch isolierte Montage
geerdete Elektrode beheizbar mit Heizwiderstand oder ähnlichem
Temperatursensor an beheizter Elektrode
geeignet zum Aufschmelzen von Kunststoffen bis 300°C
(Isolation der Elektroden sollte mit PTFE oder Keramik möglich sein)
Elektrodengeometrie für möglichst homogene Feldverteilung
Anmerkung: Die Qualität der Feldverteilung Ihrer Konstruktion wird parallel durch einen
qualifizierten Mitarbeiter des LAMS mit einem Simulationswerkzeug kontrolliert.
Elektrode mit Vertiefung zur Aufnahme evtl. entstehender Schmelze
Elektrodenfläche wenige cm²
Abb. 1 / 2: Vorgängergruppe mit provisorischen Elektroden (links), Kupfer-Flachelektroden in einem
improvisierten Heizsystem (rechts)
*)
gefördert durch das Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen des ZIM zur Thematik KunststoffExpertenbasis und –Recycling.
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Gruppe 2:
2 + 2 Studenten
Niveauregelung (Regleroptimierung) an einem selbstgebauten Airballversuch und
mit den Probenbehältern (Shuttles) im HFU –Kernreaktor
Hier war im SS13 bereits eine Vorgängergruppe erfolgreich: In einem durchsichtigen Plexiglasrohr
ist ein Ball mittels eines Luftpolsters in Schwebe zu halten. Dieses Luftpolster wird von einem
serienmäßigen Lüfter, welcher über einen Trichter bereits jetzt von unten an das senkrecht
stehende Plexiglasrohr angeflanscht ist, aufgebaut.
Der Lüfter wird über eine SPS geregelt, den Istwert für diese auf der SPS implementierte
Niveauregelung liefert eine Laser-Abstandssensor. Eine einfache Regelung ist bereits programmiert
und in Betrieb genommen, es zeigen sich aber Probleme beim unterschiedlichen verhalten in
„Aufwärts-„ und „Abwärts-Richtung“ durch das Luftpolster unterhalb des Balls: Das Aufsteigen
erfolgt sehr schnell durch Erhöhen der Ventilatorleistung, beim Absinken muss sich aber erst das
Luftpolster durch Leckagen abbauen.
Abb. 3: Studenten im Reaktor am "Shuttle-Arbeitsplatz"
Zum „Warmlaufen“ sollte die von der Vorgängergruppe erarbeitete Reglereinstellung (in der SPS)
am Airball überarbeitet werden um dann mit diesen Grundkenntnissen an die Überarbeitung der
Niveauregelung der Probenbehälter unser HFU-Kernreaktors zu gehen.
Dort finden Sie eine pneumatische Niveauregelung mittels Druckluft über ein analog steuerbares
Proportionalventil, welche ebenfalls auf einer SPS programmiert ist, aber derzeit aufgrund der
starken Regelstrecken-Nichtlinearitäten (Luftpolster) noch nicht zuverlässig funktioniert.
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Gruppe 3:
2 + 2 Studenten
Untersuchung der Wirksamkeit einer dezentralen Raumlüftungsanlage
Moderne Gebäude werden aufgrund ihrer hohen Luftdichtheit und zur Verbesserung des
Raumklimas in der Regel mit Lüftungsanlagen gebaut. Die Effizienz und Nützlichkeit einer solchen
Lüftungsanlage mit Wärmetauscher soll nun hinsichtlich Wärmerückgewinnungsgrad, Energiebilanz
und Raumklimaverbesserung im Lehrlabor des LAMS untersucht werden.
Abb. 4: Visualisierung der Luftströmung des im LAMS bereits voruntersuchten Klimagerätes
Aufgabenstellung:
•
•
•
Visualisierung mit mathematischer Nachbearbeitung und Doku der Luftstromverhältnisse
über Vernebelungsversuche mit Flächenscan-Aufnahmen mittels Laser-Linienmodul (siehe
Abb. 4)
Ermittlung der Druckverhältnisse im Zu- und Fortluftkanal und Vergleich der Messwerte mit
der Lüfterkennlinie
Aufbau und Test eines im LAMS bereits konzeptierten neuartigen Luftströmungssensor
Außerdem sollen mit unserer im Labor seit langem seit langem erfolgreich eingesetzten
Wärmebildkamera die wesentlichen Bauteile-Oberflächentemperaturen des so zwangsbelüfteten
Testraums erfaßt und hinsichtlich Schimmelbildungsgefahr beurteilt werden. Vorschläge für
konstruktive Anpassung / Verbesserung der Luftführung sollen (mit Hilfe unserer Zentralwerkstatt)
apparativ ausgeführt und getestet werden.
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Abb. 5: Einzelkomponenten des Raumlüftungsgerätes
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Gruppe 4:
2 Studenten
Elektrische Sicherheit - Eigenschaften von Kontaktübergangswiderständen
Aufgabenkontext:
Im Bereich der elektrischen Sicherheit von Geräten und Anlagen ist es notwendig, dass an
verschiedenen Stellen Kontaktübergangswiderstände von wenigen mΩ eingehalten werden.
Verschiedene Normen (z.B. VDE 100, VDE 701/702, EN 62353, EN 60601) machen hier Vorgaben
sowohl für aktive Leiter (Phasen, Neutralleiter) wie auch für den Schutzleiter.
Des Weiteren gibt es Vorgaben wie diese Widerstände zu prüfen sind (Spannungsabfall bei Anlegen
eines Prüfstroms, …). Für den Prüfstrom (AC- oder DC-Ströme mit Werten von < mA bis zu einigen zig A) gibt es wiederum verschiedene Vorgaben und Methoden.
Problematik:
Problem ist nun, dass vor allem bei der Messung korrodierter oder anderweitig nicht optimaler
Kontakte die verschiedenen Ströme unterschiedliche Ergebnisse liefern. Außerdem spielt es eine
Rolle, ob z.B. zuerst mit einem starken und dann mit einem schwachen Strom gemessen wird oder
andersrum. Je nach Metallpaarung können außerdem thermische Effekte zu einer Veränderung des
Kontaktwiderstandes führen oder sogar eine Thermospannung erzeugen; auch halbleitende Effekte
sind denkbar.
Aufgabenstellung /-durchführung:
Mit einfachen experimentellen Verfahren (z.B. elektrisch unterstützte Korrosion) sollen zu testende
Leiterwerkstoffe künstlich verschlechtert werden. Durch Messreihen mit den verschlechterten
Leiterwerkstoffen soll dann dargestellt, dokumentiert und bewertet werden welchen Einfluss die
verschiedenen Messverfahren und Kontaktqualitäten auf das Messergebnis haben.
Abb. 6 / 7: Verschmorte Kabel aufgrund eines zu hohen Kontaktübergangswiderstands (links),
beispielhafter Aufbau einer Schutzleiterverbindung in einem Elektrogerät (rechts)
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Gruppe 5:
2 Studenten
Elektrische und mechanische Analyse eines neuartigen induktiven EnergyEnergy
Harvesting Generators
Aufgabenkontext:
In vielen Bereichen der Sensorik werden heutzutage durch moderne Halbleiter für einfache
Messaufgaben nur noch kleinste Energiemengen ( < 1µJ, z.B. 300µs x200µA x1.5V
1.5V in unserem Fall)
Fall
benötigt, welche i. d. R. aus Batterien,
Batterien SuperCaps oder aus Bus-Datenleitungen
Datenleitungen gewonnen werden.
Eine andere Möglichkeit ist hingegen die Nutzung der in der zu messenden
messenden physikalischen Größe
enthaltenen Energie. Dies ist z.B. bei geringen Temperaturunterschieden (Thermoelement) oder
mechanischen Bewegungen (Piezo,
(Piezo, induktive Generatoren) möglich. Da es sich hierbei jedoch oft
um geringste Leistungen handelt bedient,
bedient man sich des sog. Energy-Harvestings.
Harvestings. Hierunter fallen
verschiedene Methoden Energie zu sammeln bis sie für die nachfolgende Elektronik verwertbar ist.
is
Problematik:
Im Rahmen eines Entwicklungsprojekts wurde im LAMS ein kleiner magnetischer Generator
entwickelt, welcher mit seinen Impulsen ein Zählsystem zum Erfassen von Umdrehungen versorgt.
Die Spannungsimpulse dienen dabei sowohl der Energieversorgung wie auch dem Zählen von
Umdrehungen einer Antriebswelle. Die spezielle Konstruktion des Generators sorgt dafür, dass die
Impulse
ulse selbst bei Drehraten nahe null eine bestimmte Spitzenspannung (max. einige 100mV) und
Zeitdauer (ca. 1ms) erreichen.
eichen. V. a. die Spannung und der Innenwiderstand sind dabei stark von der
Art der verwendeten Spulenwicklung abhängig.
Aufgabenstellung /-durchführung
durchführung:
Mit einem einfachen Versuchsaufbau
rsuchsaufbau und unserem bereits zur Patentanmeldung vorbereiteten
„Harvesting-Generator-Prototyp“
Prototyp“ sollen nun die Impulssignale verschiedener HarvestingHarvesting
Wicklungen (Windungszahl/Drahtstärke) bei verschiedenen Drehzahlen aufgezeichnet werden.
Außerdem soll dabei der Innenwiderstand der Wicklungen („Quellen-Impedanz“)
Impedanz“) genau gemessen
werden. Die erreichte Spitzenamplitude sowie der verwertbare Energieinhalt der in den Versuchen
generierten Spannungsschwingung sind anhand von Oszilloskopaufnahmen zu dokumentieren
dokumentier und
in Diagrammen darzustellen.
Versuchsantriebs und zur Erfassung bzw. Auswertung der
Anmerkung: Zur Steuerung des Versuchsantriebs
Messwerte kann auch LabView eingesetzt werden.
Feder
Sprunggenerators (links),
Abb. 8 / 9: Schamtische Variante eines Feder-Masse-Sprunggenerators
Ausgangsimpulse unseres Prototypen bei sehr kleiner Drehbewegungl (rechts)
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Gruppe 6:
1 Student (evtl. 2)
Konstruktion, Aufbau und Test eines neuartigen hochübersetzenden und
hocheffizienten Umlaufrädergetriebes (Schutzrechteanmeldung in Vorbereitung)
Aufgabenkontext:
Hochübersetzende Zahnradgetriebe hohen Wirkungsgrads sind gewünscht für möglichst kompakte
Antriebe mit hohem Abtriebsdrehmoment (z.B. Stellantriebe, Umformantriebe, …) oder für
hochauflösende Multiturn-Drehgeber und ähnliche Messanwendungen.
Diese Aufgabe wird bisher gelöst durch a) mehrstufige Getriebe b) Schneckengetriebe
c) Wolfromgetriebe und d) HiRed-Getriebe.
a) Das mehrstufige Getriebe hat deutliche Nachteile: Spiel, Baugröße und konstruktiver
Aufwand, schlechter Wirkungsgrad und große Trägheit.
b) Das Schneckengetriebe besitzt einen sehr schlechten Wirkungsgrad und einen
Achswinkel zwischen An- und Abtrieb von typischerweise 90°. Außerdem befinden sich
An- und Abtriebsachse nicht auf gleicher Bauhöhe. Weiterer Nachteil sind die
besonderen Achslagerbelastungen (Schubkräfte auf Antriebs- und Querkräfte auf
Abtriebsachse).
c) Das Wolfromgetriebe besitzt begrenzte, diskrete Übersetzungsverhältnisse und einen
nicht optimalen Wirkungsgrad.
d) Das HiRed-Getriebe erfordert hohen konstruktiven und fertigungstechnischen Aufwand
und darf nur in Lizenz gefertigt werden.
Bild 1, 2: links das Wolfromgetriebe, rechts das HiRed-Getriebe
Die beiden Umlaufrädergetriebe (Wolfrom und HiRed) werden am Sonnenrad angetrieben und
besitzen dieses nur in der vorderen Getriebe-Teilstufe. Bei beiden Getrieben ist das vordere Hohlrad
fixiert und das hintere Hohlrad dient als Abtrieb.
Den Ursprung unseres Entwurfs bilden die Umlaufrädergetriebeformen Wolfrom- und HiRedGetriebe. Beide bestehen aus zwei hintereinander angeordneten Teilstufen wobei die Energie mittels
Planetenrädern und Planetenträger zwischen den Stufen übertragen wird.
Beim Wolfromgetriebe bestehen die Planeten aus einem Gesamtzahnrad für beide Stufen, wobei die
beiden Hohlräder eine um die Anzahl der Planeten unterschiedliche Zähnezahl aufweisen. Hierdurch
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stimmen an den Planetenpositionen die Zähne der beiden Hohlräder überein. Die hohe Übersetzung
resultiert aus dem geringen Zahnunterschied beider Hohlräder, die Übersetzungsmöglichkeiten
werden aber durch die Anzahl der Planetenräder begrenzt.
Den zuletzt genannten Nachteil und das Problem, dass beim Wolfromgetriebe bereits der
Nachbarzahn der Hohlräder an einer Planetenposition nicht mehr ideal mit der Zahnposition am
Planetenrad übereinstimmt, löst das patentierte HiRed-Getriebe, indem die Planeten aus zwei
getrennten Zahnrädern mit unterschiedlicher Verzahnung bestehen. Auf diese Weise können die
einzelnen Planetenräder zueinander um Bruchteile eines Zahns verschoben werden und es wird
zwischen den Hohlrädern auch bei mehreren Planetenrädern eine Differenz von nur einem Zahn
möglich. Hierdurch werden allerdings die Konstruktion und die Fertigung verhältnismäßig aufwändig,
da Profilverschiebungen an den Zahnrädern notwendig werden und vor allem die Montage der
Planetenräder zueinander sehr präzise erfolgen muss.
Unser eigener Lösungsansatz bietet im Vergleich zu den bekannten Lösungen folgende Vorteile:
-
Hohes Übersetzungsverhältnis je Stufe (ähnlich wie HiRed-Getriebe; im 3-stelligen
Bereich)
Hoher Wirkungsgrad
Überschaubarer konstruktiver und fertigungstechnischer Aufwand
Kompakte Bauweise
An- und Abtriebswelle in einer Linie fluchtend
Drehrichtung von An- und Abtriebswelle konstruktiv gleich oder gegenläufig ausführbar
Es sind Zahnräder ohne Profilverschiebung verwendbar (evtl. Standard Zahnräder)
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Funktionsbeschreibungen oder gar SolidWorksZeichnungen unserer neuartigen Umlaufräder-Getriebelösung hier nicht abbilden wollen.
Nach Unterzeichnung einer Geheimhaltungserklärung werden Sie vom Team des LAMS sicher
ausreichend eingewiesen.
Aufgabenstellung /-durchführung:
Sie sollen sich mit bereits vorhandenen(!) SolidWorks-Kenntnissen in unsere innovative
Umlaufrädergetriebelösung einarbeiten und dann Konstruktionszeichnungen bzw. STL-Dateien für
die (nach extern vergebene) Herstellung eines „Plastik-Umlaufrädergetriebe-Modells“ als
RapidPrototyping Teil erstellen.
Nach Erhalt der extern gefertigten Einzelteile sollen Sie diese zusammenbauen und das neue
Getriebe im Labor auf
•
•
•
prinzipielle Funktionsfähigkeit
Wirkungsgrad und
Spiel
experimentell untersuchen und auswerten.
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