Institut für Technische und Num. Mechanik Prof. Dr.-Ing. Prof. E.h. P. Eberhard Technische Mechanik II SS 2008 P2 Aufgabe 1 (6 Punkte) teilweise behandelt Welche der folgenden Aussagen treffen zu? 26. August 2008 Diplom-Vorprüfung in Technischer Mechanik II Nachname, Vorname Matr.-Nummer Ja Nein Drehbewegungen um Hauptträgheitsachsen sind stets stabil. Die dynamischen Euler-Gleichungen gelten nicht im Hauptachsensystem. Präzessionsbewegungen erfordern ein äußeres Moment. Jede periodische Schwingung ist eine Sinusschwingung. Das Lehrsche Dämpfungsmaß beeinflusst die Schwingungsdauer eines linearen gedämpften Schwingers. Die Hüllkurve von Schwebungen ist periodisch. Fachrichtung Aufgaben, die nicht zum Stoffumfang TM2/3 gehören, sind entsprechend markiert 1. Die Prüfung umfasst 7 Aufgaben auf 6 Blättern. 2. Nur vorgelegte Fragen beantworten, keine Zwischenrechnungen eintragen. 3. Alle Ergebnisse sind grundsätzlich in den gegebenen Größen auszudrücken. 4. Die Blätter der Prüfung dürfen nicht getrennt werden. 5. Außer elektronischen Geräten sind alle Hilfsmittel zugelassen. 6. Bearbeitungszeit: 120 Minuten. 7. Unterschreiben Sie die Prüfung erst beim Eintragen Ihres Namens in die Sitzliste. Aufgabe 2 (7 Punkte) 3 Ein Trägheitstensor sei gegeben als J 0 2 a) Bestimmen Sie die Hauptträgheitsmomente und ordnen Sie diese nach ihrem Betrag ( 1 2 3 ). 1 ……………………………………….. (Unterschrift) ∑ Korrektur , 2 , 3 b) Geben Sie die normierten Richtungsvektoren der drei Hauptachsen an. , w3 w1 Punkte 0 2 4 0 . 0 4 w2 , Aufgabe 3 (10 Punkte) ohne "Stoß-"Aufgabenteil Nach einem Eckball beim Radballspiel kommt es im Punkt P zu einem Stoß zwischen dem Ball (Punktmasse m) und der Felge des Vorderrads (Radius r) eines Radballrades. Zum Zeitpunkt des Stoßes ist das Fahrrad um den konstanten Winkel α gegenüber der Horizontalen geneigt. Die Gabel ist um den ebenfalls konstanten Winkel β gegenüber der Vertikalen des Rahmens geneigt. Der Lenker wird um den Winkel ( t ) t verdreht. Der Punkt P liegt auf der Felge unter einem konstanten Winkel δ gegenüber der Verlängerung der Gabel und wird im körperfesten Koordinatensystem der Felge K´{O´,x´,y´,z´} durch rO'P, K' = [-r 0 0] beschrieben. Die Orientierung des den Vektor Koordinatensystems K´ lässt sich vorteilhaft mit Euler-Winkeln beschreiben. Hinweis: Die Teilaufgaben e)-f) können unabhängig von a)-d) gelöst werden. γ L a) Wie ist die Drehreihenfolge bei Euler-Winkeln mit den Zwischensystemen K und K ? x y z -Achse z y z -Achse z x z -Achse Die Euler-Winkel ergeben sich zu , t , . b) Bestimmen Sie die Winkelgeschwindigkeit des Vorderrads im körperfesten Koordinatensystem K´. _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ω KK´,K´ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ c) Bestimmen Sie den Ortsvektor rOO', K dargestellt im Koordinatensystem K. β r z´ x´ rOO', K O´ P δ y´ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ d) Bestimmen Sie die Führungsbeschleunigung der Punktmasse dargestellt im Koordinatensystem K'. α r x O z y a F, K' _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Im folgenden soll der glatte Stoß (Stoßzahl ε) zwischen Vorderradfelge und Ball analysiert werden. Die Auftreffgeschwindigkeit des Balls dargestellt im Koordinatensystem K beträgt vB0, K=[v 0 -4v]. Das Vorderrad wird als nichtverrückbare Ebene (x´- y´-Ebene) aufgefasst. Sämtliche Winkel haben konstante Werte und die Transformationsmatrix CKK' ergibt sich zu C KK' 1 1 3 4 6 6 3 1 6 . 6 2 e) Wie groß ist die Auftreffgeschwindigkeit des Balls vB0, v B0, K' K’ In einem parabelförmigen Tunnel 2 ( y t ( x ) c( 2 x ) ) lehnt eine Leiter (Länge L). Aufgrund zu geringer Reibung gerät die Leiter ins Gleiten. Die Leiter berührt die Tunnelwand dabei stets im leiterfesten Punkt P und den Tunnelboden im leiterfesten Punkt Q. P L y t (x ) dargestellt in K'? _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ f) Berechnen Sie die Geschwindigkeit des Balls unmittelbar nach dem Stoß im Koordinatensystem K'. v B1, K' Aufgabe 4 (7 Punkte) _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ a) Skizzieren Sie den Geschwindigkeitsvektor des Punktes P sowie den Momentanpol in der nebenstehenden Darstellung und kennzeichnen Sie den Momentanpol mit M. y x vQ Q b(t ) b) Geben Sie die Ortsvektoren der Punkte P und Q an. rP rQ c) Mit welchen Gleichungen lässt sich der Ortsvektor des Momentanpols berechnen? v P rMP 0 v Q rMQ 0 rMP ω v P rMQ ω v P rP ω v P Aufgabe 5 (15 Punkte) c) Geben Sie die Massenträgheitsmomente der beiden Zylinder an. Das Massenträgheitsmoment eines Kegelrades (Dichte ) bezüglich seiner Rotationsachse (y-Achse) soll bestimmt werden. Der Zahnkranz wird hierbei vernachlässigt. Der Radkörper wird als eine Verknüpfung von zwei Vollzylindern und zwei Kreiskegeln betrachtet. Hinweis: Das Massenträgheitsmoment eines Vollzylinders mit Radius r J Z1 R (y) Grundflächenradius r ist J K 103 mr 2 . 2 h 3 Kegel 1 e) Vervollständigen Sie das Integral zur Berechnung der Masse von Kegel 1. Kegel 2 m K1 h f) 1 h 3 r 0 x 6r d) Geben Sie den Radius der Mantelfläche des Kegelrades als Funktion der Koordinate y an. bezüglich seiner Rotationsachse ist J Z 12 mr 2 , das eines Kreiskegels mit y J Z2 , R ( y) dy Bestimmen Sie die Massen der beiden Kegel. m K1 , mK2 2r Zylinder 1 Zylinder 2 g) Bestimmen Sie die Trägheitsmomente der beiden Kegel. a) Wie setzt sich das Massenträgheitsmoment des Kegelrades aus den Massenträgheitsmomenten der Kegel J K1 und J K 2 und der Zylinder J Z1 und J Z 2 zusammen? J( J K1 , J K 2 , J Z1 , J Z 2 ) b) Geben Sie die Massen der beiden Zylinder an. m Z1 , m Z2 J K1 , JK2 Aufgabe 6 (21 Punkte) c) Schneiden Sie das System frei, tragen Sie alle angreifenden Kräfte in die Skizze ein und benennen Sie diese. An einer Feder (Federkonstante c, ungespannte Länge L 0 ) ist die Rolle 1 Rolle 2 (Masse m1 , Trägheitsmoment J1 , Radius r) befestigt. Um diese ist ein Seil geschlungen, dessen eines Ende an der Nabe von Rolle 2 (Masse m 2 , Rolle 1 Trägheitsmoment J 2 ) angreift und dessen anderes Ende um Rolle 2 geschlungen und an dieser befestigt ist. Die Rolle 2 ist auf einem horizontal verschiebbaren Lagerbock (Masse m 3 ) gelagert. Am Ende eines zweiten Seils, das ebenfalls an der Nabe von Rolle 2 befestigt ist und das über eine kleine masselose Rolle umgelenkt wird, hängt ein Ausgleichsgewicht (Masse m 4 ). Es tritt keine Horizontalbewegung des Ausgleichgewichts auf. Zwischen dem Seil und den Rollen tritt kein Gleiten auf. Alle Seile sind stets gespannt. x2 m2 , J2 m1 , J1 2r c, L 0 x4 m4 d) Wie lauten die Impulssätze in horizontaler Richtung für die beiden Rollen und den Lagerbock und in vertikaler Richtung für das Ausgleichsgewicht? x1 Rolle 1: Rolle 2: Lagerbock: g r m3 Ausgleichsgewicht: a) Wieviele Freiheitsgrade hat das System? e) Wie lauten die Drallsätze für die beiden Rollen bezüglich deren Mittelpunkte? f b) Geben Sie die Federkraft in Abhängigkeit der Koordinate x1 an. F Rolle 1: Rolle 2: f) Welcher kinematische Zusammenhang Geschwindigkeiten x 4 und x 2 ? x 4 ( x 2 ) besteht zwischen den g) Welche kinematischen Zusammenhänge bestehen zwischen den b) Mit welcher Amplitude erfolgt die Schwingung in der x-Koordinate? und und den Geschwindigkeiten x 1 und x 2 ? Drehgeschwindigkeiten Cx ( x 1 , x 2 ) c) Mit welcher Frequenz erfolgt die Schwingung in der x-Koordinate? ( x 1 , x 2 ) x h) Welche zwei weiteren Schritte sind notwendig um aus Zwischenergebnissen die Bewegungsgleichungen zu bestimmen? diesen d) Welche Geschwindigkeit ergibt sich für die y-Koordinate wenn sich das System bei t 0 in Ruhe befindet und die x-Koordinate bei x a festgehalten wird? y ( t ) e) Das ruhende System wird nun aus der Lage x (0) a , y(0) y 0 losgelassen. Skizzieren Sie den zeitlichen Verlauf von y( t ) . y Aufgabe 7 (10 Punkte) Für ein dynamisches System mit zwei Freiheitsgraden ergeben sich folgende Bewegungsdifferentialgleichungen: 13 m x 4 c x 4 c a 3 m g 24 m y 7 c x 7 c a 6 m g Das System wird aus der Ruhe und der Lage x (0) a losgelassen und beginnt zu schwingen. a) Geben Sie die Gleichgewichtslage für die Schwingung in der x-Koordinate an. x0 t y0